Neckarelz? Kenn' ich nicht!

Das große Los. Der Wunsch aller Teilnehmer im DFB-Pokal. Ein Traum wird wahr. Für das unterste Team im Topf. Jetzt von der Liga her.

Die SpVgg Neckarelz empfängt in der diesjährigen ersten Pokalrunde den FC Bayern München.

Ich geb’s zu: diesen Namen habe ich noch nie gehört.

Dann mal schnell was recherchiert.

Neckarelz spielt in der Verbandsliga. In Baden. Über die Home(e)page decken wir mal den Mantel des Schweigens. Auf jeden Fall spielt die SpVgg in Rot, d.h. die Bayern treten wohl im Auswärtstrikot an.

Der Verein soll seit 1927 existieren, sein „Elz-Stadion“ seit 1963, Erweiterung in den 80er-Jahren. Kapazität war nicht in Erfahrung zu bringen.

Natürlich könnte man einen Umzug in Erwägung ziehen. Es böten sich da (in der Reihenfolge der Entfernung) Mannheim, Hoffenheim, Stuttgart oder gar Frankfurt an. Aber die spielen ja selber alle.

Mhm.

Auf jeden Fall kann man vor oder nach dem Spiel in der Sportgaststätte „Zur Arena“ einkehren.

Na dann: Prost.

FC Bayern – Trikotnummern 2009/10

Irgendwie wird die Sommerpause langsam zäh. Und Gerüchte über mögliche Ab- oder Zugänge sind aktuell auch noch auf Eis. Da hält allein die Aussicht auf den Trainingsauftakt (01.07.) und die Veröffentlichung des Spielplans (03.07.) noch ein wenig Spannung und Abwechslung bereit.

Ein weiteres Meta-Thema sind die neuen Trikots, bzw. deren Rückennummern. Wer trägt in der nächsten Saison was?

Hier die Liste der Spieler (inkl. Nummern), die – Stand heute – aus dem Alt-Bestand beim FC Bayern bleiben:

01 – Michael Rensing
22 – Hans Jörg Butt
35 – Thomas Kraft

03 – Lucio
05 – Daniel van Buyten
06 – Martin Demichelis
21 – Philipp Lahm
30 – Christian Lell
33 – Breno

07 – Franck Ribéry
08 – Hamit Altintop
16 – Andreas Ottl
17 – Mark van Bommel
20 – José Ernesto Sosa
24 – Tim Borowski
31 – Bastian Schweinsteiger

09 – Luca Toni
18 – Miroslav Klose

So. Zur Diskussion stehen darüber hinaus wohl auch noch die Nummern 30, 33 (wurde inzwischen schon an Gomez weitergegeben, Breno bekäme eine neue Nummer), 16 und 24.

Frei sind: 2, 4, 5, 10, 11, 13, 14, 15, 19, 23, etc.

Als Neuzugänge (Rückkehrer) stehen fest:

Anatoli Timoschtschuk, Alexander Baumjohann, Ivica Olic, Mario Gomez, Edson Brafheid, Danijel Pranjic und Andreas Görlitz.

Ich könnte mir also folgende Verteilung vorstellen:

Brafheid: 4 (IV ebenso wie LV)
Görlitz: 2 (alte Sagnol-Position)
Timoschtschuk: 10 (Loddar-Fan)?
Baumjohann: egal. Wahrscheinlich was über 20…
Pranjic: 13 (alte Ballack und Basler-Nummer)
Olic: 11
Gomez (33, schon vergeben)

Macht Sinn, oder?

"Ich werde in der neuen Saison keine neue Mannschaft übernehmen"

So Ex-Bayern-Klinsi.

Na wieso sollte er auch, schließlich würde er dann auf jede Menge Kohle verzichten. Kohle des FC Bayern. Die haben sich nämlich immer noch nicht mit ihrem Ex-Trainer bzgl. Vertragsauflösung geeinigt.

Klinsmann Vertrag läuft noch ein Jahr, sein Gehalt soll „unter 5 Mio. Euro liegen“ – also 4,99 Mio.?

Wird der Vertrag jetzt aufgelöst, stünde JK ein Abfindung zu. Wahrscheinlich im Rahmen von 4,99 Mio. Euro?

Zahlt der FC Bayern einfach das Gehalt weiter und fände JK innerhalb der nächsten 12 Monate einen neuen Job, käme eine spätere Auflösung wesentlich billiger. Ist ja klar.

Klar offenbar allen Parteien und deshalb wird sich JK wohl denken, dass der Verein mal schön weiterbezahlen soll. Schließlich hätte ER den Verein ja genauso weit gebracht wie JH, wenn nicht sogar noch weiter. Oder so. Stimmt’s Jürgen?

Sicher.

Und ferner hast Du natürlich total Recht, dass DU eigentlich die jetzigen Transfer alle angeleiert und vorbereitet hast. Keine Frage.

DU hast auf jeden Fall in allen Punkten – auch rückwirkend – eindeutig Recht gehabt.

Gratulation.

Die Bedeutung des Wortes Unverkäuflich

Irgendwie süß. Diese Sommerpause. Nicht nur das große Rad dreht sich, nein, auch all die kleinen Räder dahinter.

Auf dem Transfermarkt geht es rund wie lange nicht mehr. Zumidestens was potentielle Transfers betrifft. Wer wen gerne hätte und wer wen definitiv nicht abgeben will.

Der schwäbische VfB wollte Gomez nie und nimmer abgeben. Es kam anders. Jetzt gibt der VfB den FCB und „wildert“ bei der Konkurrenz. Will Ba haben. Den wiederum will Hoffenheim auf jeden Fall behalten. Unter allen Umständen. Will gar dessen Vertrag verlängern. Und parallel Zuculini sein Eigen nennen. In spontaner Konkurrenz der Bremer, die gleich die ganze Familie aufnehmen wollten.

Ein anderer Neu-Reichen-Verein ist der deutsche Meister. Der aus Wolfsburg. Der VW-Stadt. Dessen – überraschende – Meisterschaft fand in Europa Gehör. Jetzt will der AC Milan einen der beiden Topstürmer haben. Dzeko. Bietet mal 20, mal 30 Mio. – alles viel zu wenig. Und sowieso sei Dzeko absolut unverkäuflich. Obwohl sich dieser bereits mit Milan einig sein soll. Wie auch Ba mit dem 35-Mio-VfB.

Die ablehnende Wolfsburger Haltung im Falle Dzeko hindert sie aber nicht daran, gleiches mit einem gewissen Herrn Petric aus der Europa-Liga-Stadt Hamburg zu veranstalten. Der Stadt, dessen Verein zuletzt nicht nur 50% des Top-Sturms, sondern der Trainer gleich mit weggelaufen sind. Dem Rest der Führungsspieler werden ähnliche Absichten nachgesagt. Natürlich ist Herr Petric für den HSV nicht minder unverkäuflich. Da ist man sich einig. Bei der Bewertung der letzten Saison ganz und gar nicht. SportchefDietmar findet alles super, VorstandsBernd nicht. Na wenn man sonst keine Probleme hat.

Worauf ich hinaus will:

Das sind doch alles nur Worthülsen. Hier arbeiten Profis. Die Taktik, gute – unbekannte – Spieler zu scouten, aufzubauen und für teuer Geld zu verhökern, sicherte vielen Vereinen der Bundesliga über Jahre die Existenz. Und den Glauben, irgendwann ganz oben – also die Bayern – anzugreifen.

Na fein.

Die Bayern wiederum gehen mit derlei Dingen ganz anders um. Wie war das noch in den 80er und 90er-Jahren? Der Rummenigge-Transfer entschuldete den FC Bayern 1984 auf einen Schlag. Die mit diesem Geld zusätzlich zusammengestellte Mannschaft sicherte drei Meisterschaften in Folge, ein Double und ein Finale im Europapokal der Landesmeister.

Ok. Andere Seiten.

Aber wir gehen halt mit derlei Dingen anders um.

Natürlich ist auch bei uns ein Ribéry „unverkäuflich“. Aber allzu weit muss man sich da nun auch wieder nicht aus dem Fenster lehnen. Es fällt dann nämlich hinterher schwer, aus der Nummer wieder rauszukommen.

Ich bin da ganz emotionslos. Wenn Real (oder Chelski) einen entsprechenden Betrag bietet (70-80 Mio.+x), dann sollten wir das machen. Bei uns gibt es dafür nämlich schon einen Plan B. So denke ich mir, vor allem, wenn ich mir die bisherigen Transfers so anschaue. Und ein van Gaal soll parallel ein Ribéry-loses System im Kopf haben (wäre ohnehin viel flexibler, oder?).

Einfach mal abwarten, was sich bis Ende August noch so tut (und bitte kein Gejammer, dass die ach so tolle Bundesliga dann noch einen ihrer Stars verliert – dann machen wir eben neue Stars (jetzt nicht nur die Bayern)). Bleibt alles wie es ist – im Falle Ribéry – finde ich das natürlich genauso gut… 😉

Interessant ist ohnehin, ob Real – wie in Perez‘ erster Amtszeit – vergisst, auch für die Defensive was springen zu lassen. Ansonsten macht Barca, oder vielleicht sogar der „neue“ FCB die Königlichen trotzdem im CL-Viertelfinale platt…

An einer Sache bin ich am Ende des Tages aber vor allem interessiert:

Wie reagieren die Gelddruck-Vereine Wolfsburg und Hoffenheim auf derlei Umtriebe? Verkaufen müssten gerade diese Clubs keinen Spieler. Zumindestens nicht aus finanziellen Gründen.

Bleiben ein Ba und ein Dzeko wirklich dort, wo sie gerade sind? Sind die üblichen Mechanismen auch hier gültig (unzufriedene Spieler wollen weg und verbreiten schlechte Stimmung)?

Bei Hoffenheim gibt es erste Anzeichen dafür. Zwar sind die selbsternannten Erfinder des modernen Fußballs und parallelen Gutmenschen Rangnick und Schindelmeiser immer noch auf der harten Linie, aber Mäzen Hopp gab (in der aktuellen Printausgabe des Kicker) folgendes zum Besten:

„Es ist einiges Porzellan zerbrochen worden. Es gibt auch unzumutbare Situationen.“

Und jetzt stell‘ ich mir die Frage, wer in Hoffenheim wirklich was zu sagen hat.

Herrlich.

Auf der anderen Seite: Mir tun fast schon all die Vereine leid, die überhaupt keine Spieler haben, die sie als unverkäuflich bezeichnen dürfen. Wie nennt man sowas? Graue Mäuse?

Ich nenn‘ jetzt bewusst mal keine Namen…

Die Chancenverwertung – das schwarze Loch

Um eine Sache klarzustellen:

Wer nach dem 34.Spieltag die Tabelle der Fußball-Bundesliga anführt, der ist verdienter Deutscher Meister! *klimper*

Wieso sollte für einen Verein wie Wolfsburg etwas anderes gelten, als für einen FC Bayern (ok, lassen wir jetzt mal das Urteil der üblichen Verdächtigen aussen vor)?

Aber irgendwie wollte ich – für mich – einfach mal ein Gefühl bestätigt haben, dass die gesamte Saison (vor allem aber die Rückrunde) in meinem Hinterkopf herum schwirrte:

Die Meisterschaft wurde über die Chancenverwertung entschieden.

Klassisches Sommerpausen-Thema. Klassisch zu recherchieren – auch und gerade im Urlaub.

Das Kicker-Sonderheft, Teil 1 („Finale“) hatte ich ja vorliegen – eine Excel-Liste ist auch ohne Web-Zugriff „schnell“ erstellt.

Hier das Ergebnis:

Chancenverwertung FCB vs VfL

Rot: FC Bayern, Grün: VfL Wolfsburg.

Ganz klar. Genauso hatte ich das auch gesehen: Mit Wolfsburg ging es gegen Saisonende immer weiter bergauf, dem FC Bayern war die alternative Richtung zu eigen geworden.

Schlecht.

Ebenfalls nicht schön wäre wohl die Wahrheit über Luca Tonis Anteil an dieser Statistik. Wurde leider nicht erfasst. Gefühlt kann man ihn sich aber sehr weit oben in der Verwertungsskala sehen…

Was mich bei der Recherche aber am meisten „mitgenommen“ hat, war die Tatsache, dass die Chancenverwertung der beiden Meisterschaftskandidaten vor allem gegen Ende der Saison, als die Bayern ja wirklich noch Meister werden konnten, derart rapide auseinanderdriftete.

Also zu einem Zeitpunkt, wo es auf Konzentration und Kaltschnäuzigkeit am meisten ankommt.

Allein das spricht schon für sich.

Im Grunde ist mir an dieser Statistik aber nur eins wichtig:

Ich will sie in 12 Monaten nicht mehr mit diesem Ergebnis machen müssen!

Es ist Sommerpause. Betonung auf Pause.

Und trotzdem lässt es nicht nach. Weder offenbar bei mir, auf meinem kleinen, aber feinen Weblog, noch so insgesamt beim Thema FC Bayern.

EINE Woche war ich im Urlaub und ich komme aktuell nicht beim Lesen meiner Kommentare, E-Mails und sonstigen Medien nach.

Mal ganz im Ernst, Leute: Würde das hier auch weiter leben, ohne dass ich irgendwas schreibe?! 😉

Aber keine Sorge.

Es geht ja weiter. Wie erwähnt hatte ich in Erwägung gezogen, ein paar Berichte vorzuschreiben, es dann aber doch gelassen. Wetter und Stimmung waren in Domburg dann doch zu gut.

Überhaupt ist eine Woche so im 1.0-Status auch mal wieder ganz nett. So unhektisch. Urlaub eben.

Jetzt aber zum Neu-Futter:

Die Bedeutung des Wortes Unverkäuflich

Die Chancenverwertung – das schwarze Loch

Über diese beiden Themen habe ich – anhand mir in den letzten Tagen vorliegenden Medien – am meisten nachgedacht. Ergo gibt’s dazu die ersten neuen Texte. Alles was darüberhinaus noch kommt, entspringt mir so spontaan.

P.S. Habe mir übrigens gerade überlegt, dass ich mir doch nicht alle Kommentare durchlese. Gab’s was, was ich wissen müsste? Irgendein Bashing? Irgendwas?!

Weisheiten #99

„Ich war schon etwas überrascht, weil die Bayern vor vier Wochen noch gar nicht im Spiel waren. Aber mit der Unterschrift von Herrn van Gaal hat sich alles geändert. Er hat mich auf seine Wunschliste gesetzt und so hat sich das Ganze schlagartig geändert. (…) Ich habe gleich zugesagt, denn Bayern schlägt man nicht aus. Es kam kein anderer Klub in Frage.“

Neu-Bayer Pranjic, linker Allrounder.

Das große Rad fängt an sich zu drehen. Das ganz große Rad.

Meine Güte. Was eine Hängepartie. Über wieviele Monate hat sich das Thema Kaká zu Real Madrid jetzt hingezogen? Und am Ende hat dann Real doch gewonnen. Einfach mehr Geld auf den Haufen geworfen.

Ich kann nicht abstreiten, dass mich das irgendwie an den FC Bayern erinnert. Also jetzt auf kleinerem Level. In Deutschland. Oder so.

Kaum ist Herr Perez zurück auf der Kommandobrücke der Königlichen, geht das Geldausgeben wieder los.

Spontan holt er sich selbst mal den zweiten Platz der ewigen Transferrekorde. Geschätzte 65 Millionen gehen an den AC Mailand. Und der knickt ein. Obwohl er selber jede Menge Geld im Rücken hat.

Was der jetzt mit dem Geld macht ist klar. Investieren. Macht ja ein VfB nicht anders. Wildert nach Bayern-Manier in der Bundesliga oder sonstwo. Nur, dass das allein beim FCB verwerflich ist. Geschenkt.

Der FC Bayern soll im Übrigen der nächste Betroffene der Perez-Einkauftour auf dem Weg zu den Galaktischen 2.0 sein. Das Objekt der Begierde: Franck Ribéry.

Klar. Eine Saison in der Championsleague und schon sind wir wieder im Fokus. Und bei Real gibt’s jede Menge Nachholbedarf. In Sachen Fokus. Das nagt am Selbstverständnis dieses Klubs. Wenn man längere Zeit mit der Entscheidung dort – zu Recht – nichts zu tun hat.

Und so wird es also auch bei uns eine ähnliche Hängepartie geben. Meine Meinung. Vielleicht geht aber auch alles ganz schnell.

Ist unser Franck mehr wert als Kaká? Werden wir mehr als dessen 65 Mio. Euro erzielen können? Mehr als 40 Mio. Euro Gewinn mit diesem Transfer erwirtschaften können?

Und wie sollen wir den kleinen Franzosen ersetzen? Mit den Bank-Holländern der spanischen Hauptstädter? Die sich zu fein für den FC Bayern sind?

Mal abwarten, wie lange sie ihre Abneigung durchhalten. Oder wen die KHR, UH, LVG – Truppe alternativ sonst noch so aus dem Hut zaubert.

Ich muss ehrlich sagen: Diese Sommerpause ist die spannendste, an die ich mich erinnern kann. Noch spannender als 2007. Allein weil wir auch den Wechsel auf der Trainerbank und im System verspüren werden.

Hach.