Die UEFA wäre so gerne einer von uns

Die UEFA hat entschieden. Und spricht den echten Fußballfans aus dem Herzen. Also nicht diesen WM-Touristen jetzt.

„Die Magie des Fußballs besteht aus dem gegenseitigen Zusammenspiel der Emotionen zwischen dem Platz und den Rängen, wo die Zuschauer ihre ganze Palette von Gefühlen auf die Spieler übertragen können. Die UEFA befürchtet, dass die Vuvuzelas die Atmosphäre komplett verändern, die Emotionen der Fans untergehen lassen und vom Spiel selbst ablenken würden.“

Ui. Auf einmal sind Fans doch irgendwie wichtig? Oder ist es nur wichtig, sich den Anstrich zu verleihen, als hätte man die Fans dabei wirklich im Auge und nicht nur das eigene Image?

Wie auch immer. Diese Entscheidung der UEFA finde ich gut – das sagt aber nicht darüber aus, was ich von den sonstigen Überzeugungen dieses Verbandes halte.

10 Gedanken zu „Die UEFA wäre so gerne einer von uns“

  1. Sehr vernünftig. Wenngleich die Gefahr natürlich nicht so hoch war, dass ganze Stadien in diese monotonen Gehörschädiger pusten, oder? Da fällt so eine Entscheidung schonmal viel leichter, wenn diejenigen, die sich dadurch bevormundet fühlen, in der Minderheit sind.

    Allerdings geht mir immernoch der Hut hoch, wenn im Fall von Südafrika wie selbstverständlich von einer „Tradition“ gebrabbelt wird….

  2. @Ribben: Das Wort „Tradition“ wird benutzt, weil es offenbar in Afrika(!) eine Tradition ist. Mit Europa und unserem Fußball hat das freilich ganz und gar nix zu tun, ja.

  3. @paule
    was für eine Tradition kann das denn sein? Die tuten doch auch in Afrika noch nichtmal 10 Jahre. Dabei wird immer so getan, als wenn der Ur-Südafrikaner schon mit der Vuvuzela Nashörner gejagt hat. Also Tradition ist bei mir was anderes, aber gut.

  4. Welche Maske? 😉

    Kann man auch gut bei Wiki nachlesen. Dort wird auch der mE richtige Terminus „Fußballfankultur“ bemüht.

  5. Ich frage mich nur, warum so eine Entscheidung zentralistisch getroffen werden muss. Kann das nicht jeder Verein selbst entscheiden? (Aus UEFA-Sicht: Nein, weil das Produkt Fußball als solches einen Wiedererkennungswert und ein hohes Maß an Telegenität besitzen muss.)
    Abgesehen davon natürlich eine wunderbar sinnfreie Entscheidung, da mit jetzt weder in der Liga noch in der europäischen Partien bislang irgendeine Vuvuzela zu Gehör gekommen wäre.
    Und wenn man die „Emotionen der Fans“ wirklich mitbekommen möchte, dann sollte man vor allem auf die ultralaute Dauerbeschallung vor und nach jeder Halbzeit verzichten.

  6. Blabla. Das einzige, was die UEFA umtreibt, ist die Sorge, dass das Hochglanzprodukt Champions League im TV nicht mehr so gut ankommt, die Quoten sinken und die in der Folge die Sender sauer sind und weniger zahlen. Tradition ist denen doch scheißegal. Stehplätze und Zeit für Fangesänge (statt Dauerbeschallung mit Einheitsbrei) waren auch mal Tradition, nur mal so als Beispiel…

  7. Populistisches und höchst überflüssiges Verbot, weil sich die Vuvuzelas in Europa nie so dominierend durchsetzen würden.
    Tradition in Südafrika? Diese kleine Plastiktröte? Absurd. Ist nur ein höchst gelungener Marketing-Gag. Hat nichts mit dem ursprünglichen Jagdinstrument zu tun. Beim Rugby bläst in Südafrika auch kein Mensch in die Tröte.
    Diese Dauerbeschallung in den Stadien finde ich entsetzlich. Ist leider auch bei Liga-Spielen gang und gäbe, außer bei St. Pauli.

  8. Das Fernseherlebnis ist scheiße, drum müssen die Dinger weg. Das ist alles, was Platini interessiert. (Wobei ich ihm dankbar bin – egal welche Begründung er bringt…)

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