DonJupp in der Zwickmühle oder Wir brauchen die Punkte selber

Das ist natürlich nicht schön. Aber so was passiert, wenn man mitten in der Saison einen Trainerwechsel bekanntgibt oder vollzieht.

Am Sonntag spielt unser neuer Trainer gegen uns. Mit seinem aktuellen Team.

Im Moment will er mit denen noch in die Meisterschaft eingreifen (ganz ehrlich: Wie lächerlich würde sich der BVB machen, wenn das noch schief geht?), für die nächste Saison strebt er bestimmt in die Championsleague. Beides scheint allerdings nicht zu funktionieren.

Paradoxon. Entweder oder.

Unser Problem ist das allerdings nicht. Denn wir sind Bayern und wir haben endgültig nix mehr zu verschenken. Weil unser Gegner – Hannover 96 – einfach nicht einbrechen will und wir uns jede Woche neue, eigene Probleme schaffen.

Fein.

Also muss ein Sieg her. Nicht mehr und nicht weniger.

Früher, in den alten Bayern-Zeiten, war so was nie ein Thema. Leverkusen kam nach München, gab die Punkte ab und fuhr wieder nach hause.

Aber früher ist früher und heute ist heute.

Trotzdem schwelge ich aber einmal in Erinnerungen. Oder auch nicht. Schwelgen jetzt.

Saison 2009/10: 22.11.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)

Spontan war ich nach dem Sonntag-Spiel meiner Bayern auch rasend vor Wut und Enttäuschung. […] Aber kann ich es ändern? Können wir etwas ändern? Ich kann mich aufregen und wütend mit dem Fuß aufstampfen. Auch das. […] Wie schon nach dem Heimspiel gegen Schalke befürchtet, zeigte selbst die Offensiv-Feuerwehr aus der Chemiestadt, wie sehr man gegen die eigene Natur spielen und „trotzdem“ gegen den FC Bayern erfolgreich sein kann

Mhm. Ob derlei wieder passiert? Nein. Leverkusen wird – da bin ich mir sicher – diesmal auf Sieg spielen. Schließlich treten sie gegen B-Bayern an.

Wenigstens der Boulevard wird sich wahrscheinlich anders verhalten…

Meine Stimmung nach dem Spiel schlug recht schnell um. Also von Frust in Trotz. Warum?

Da wir hier von einem Sonntagsspiel reden, noch dazu um 15:30, haben all die Free-TV-Sender, nebst sog. Sportjournalisten, keine Wahl, als bis 21:45 abzuwarten. Mit Bildern. Oder eigene Vermutungen rauszuhauen. Um die eigene inhaltliche Leere, bzw. vorgefertigten Phrasen unter die Leute zu bringen.

Derlei erlebte ich gestern beim ZDF. Im Rahmen der Sport-Reportage(?) „unterbrach“ Rudi Cerne ernsthaft das Programm, um zu Thomas Wark in die Mixed-Zone der Allianz-Arena zu schalten. Für ’nen Stimmungsbericht. Schließlich hatte der FC Bayern gerade ein „Endspiel“ van Gaals „nicht gewonnen“.

Oh mein Gott!

Herr Wark („dieses Remis ist eher eine Niederlage“) hatte natürlich den Durchblick. Er hatte erfahren, dass die drei Bayern-Bosse sich zurückgezogen hatten. „Um sich abzustimmen.“ Eine Ablösung van Gaals stünde also unmittelbar bevor. Man wolle sich wieder melden.

Doof. Heute ist van Gaal immer noch im Amt.

van Gaal ist inzwischen Geschichte. Aber Sport-journalistisch war das leider kein Einzelfall.

Saison 2008/09: 12.05.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)

Nach diesem Spiel waren wir schon eher dem Träumen zugeneigt…

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein? In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden. Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Ein Murmeltiertag war es schon. Irgendwie.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Ups.

Saison 2007/08: 22.03.2008 FC Bayern – Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

Meine Güte. Dieses Spiel trug nun nicht unbedingt zu einem besseren Nervenkostüm bei mir bei…

FC Bayern gegen FC Adler zwei zu eins. So könnte man das gestrige „Spitzenspiel“ der Bundesliga zusammenfassen. Ein Spitzenspiel war’s allerdings nicht. Denn dafür braucht es zwei Spitzenmannschaften, oder zumindestens zwei Mannschaften, die spielen. Leverkusen tat dies zwar phasenweise durchaus, aber über 90 Minuten war das nur Durchschnitt, nach dem 0:2 sogar Arbeitsverweigerung.

Und weiter…

Das 1:2, überhaupt ein Tor für Bayer, war ein Witz. Ein Hohn, wenn man sich die zweite Halbzeit der Bayern anschaut.

Warum?

Soviel Fahrlässigkeit bei den Bayern macht mich rasend. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas in dieser Saison sehen muss. Bei einigermaßen seriöser Chancenverwertung hätten die Bayern statt der bisherigen 43 wohl schon eher so um 60-70 Tore erzielt.

Ok, ich erinnere mich. Ach ne, es ging hier ja gar nicht um die aktuelle Saison…

Sehr skurril auch dieses Eintauchen in die Vergangenheit. Beim jetzigen Nachlesen.

Schwach auch die Leistung einzelner Bayern-Spieler. Immer noch. Aber es wird besser. Lucio lässt sich von einem Weltklasse-Demichelis mitziehen. Lahm hat keine entscheidenden Fehler gemacht, vielmehr sogar die Vorlage zum Toni-2:0 geliefert. Immerhin. Das die Entscheidung von Hitzfeld, die Rotation abzuschaffen, korrekt war, sah man an den Einwechselspielern. Hielt Schweinsteiger noch so einigermaßen das Niveau der zuvor Spielenden, fiel Podolski doch ein wenig ab.

Lichtjahre entfernt.

Wer sich nicht mehr erinnern kann, wie es damals um uns Bayern stand:

Wir haben gewonnen und nun erstmal 7 Punkte Vorsprung.

Hätte ich damals schon gewusst, was einen in Spielzeiten wie unter Klinsmann oder dem späten van Gaal erwarten würde – ich wäre vielleicht ein wenig demütiger gewesen… 😉

Wie auch immer. Wir alle erhoffen für Sonntag das Beste. Neuer Trainer, neue Stimmung, neue Aufstellung (tatsächlich gibt es das Gerücht, dass Andries Jonker Spieler gemäß ihrer ursprünglichen Position aufstellen wird. Hui.). Was auch erforderlich ist, wenn man an die vielen Ausfälle denkt. Allerdings haben wir im Hinspiel Leverkusen auch ohne Robben über den größten Teil der ersten Halbzeit an die Wand gespielt.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Einmal Ulianer, vanGaalist, FCBler und zurück

Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll.

Aber man wartet ja darauf. Was ich zum heutigen Tag zu sagen habe. Zur Entlassung unseres Trainers.

Dann mal los.

Ich hatte damit gerechnet. Und es ließ mich sogar überraschend kalt. Zu sehr war ich gefrustet und hatte sich meine Resignation Bahn gebrochen. Nach dem Remis beim Club.

Die Umstände der heutigen, bzw. gestrigen Trennung ließen mich dann aber doch ein wenig verwirrt zurück. Und die Dokumentation auf Twitter erst…

Richtig übel, wie schlecht Hoeneß dabei wegkam.

Nun. Ich habe keine Bilder von der PK gesehen. Nur Mitschriften gelesen (was den Eindruck verfälschen kann).

Und natürlich habe ich zu all dem eine Meinung.

1. Ich fühle mich bestätigt. Entlassungen von Trainern funktionieren nur, wenn man es sofort macht. Und nicht zum Saisonende. Oder noch später. Thema „Hitzfeld 2004“.

Fehler: Vorstand.

2. Die Schärfe, mit der hier Hoeneß agierte muss mit Gründen zu tun haben, die zu lange, zu tief im Uli arbeiteten. Und die Explosion, von der er heute in Bezug auf die Mannschaft sprach, gab es zunächst einmal nur bei ihm. Und der Vorstand (also der echte, denn er ist ja nur Aufsichtsrat-Chef) knickte ein. Oder wie soll ich das sonst deuten, wenn UH gerüchteweise LvG schon nach dem Hannover-Spiel entlassen wollte und vom Vorstand überstimmt wurde?

Fehler: Vorstand.

3. Der heutige Tag symbolisiert den Schlusspunkt einer Entwicklung. Die – öffentlich – mit dem Hoeneß-Auftritt bei Sky90 begann. Man kann darüber denken, was man will, wer diesbzgl. Insider ist, darf sich gerne hier melden. Aber seit diesem Zeitpunkt war van Gaal – von dem man ansonsten halten kann, was man mag – zum Abschuss freigegeben.

Fehler Vorstand.

4. Schon bevor man van Gaal zum FC Bayern holte, wusste man doch eigentlich, was man da für einen Trainer holte, oder? Ich will es hoffen. Offenbar dachte man aber wohl, man könne ihn FCB-like anpassen. Konnte man nicht.

Fehler: Vorstand.

5. Der Trainer und Mensch van Gaal ist wie er ist. Er selbst bezeichnete sich beim Dienstantritt wie der berühmte Deckel zum Topf. Oder so. Er selbst stellte sich als jemand dar, der perfekt zum FC Bayern passt. Siehe Punkt 4.

Fehler: van Gaal.

6. Thomas Müller und Holger Badstuber wären ohne van Gaal so wohl nicht möglich gewesen. Sagt man. Er glaubte offenbar, dass derlei beliebig reproduzierbar sei. In Contento, Alaba und Co. verzockte er sich.

Fehler: van Gaal.

7. Weil van Gaal von Punkt 6 so überzeugt war, wollte er seinen Kopf durchsetzen und verzichtete darauf, die Doppelstrategie des FC Bayern – Talente und Stars – fortzuführen. Keine Neuverpflichtungen nach der Fast-Triple-Saison. Ergebnis bekannt.

Fehler: van Gaal.

8. In einem höchst aufgeladenen Spannungsfeld der Torhüterfrage beim FC Bayern bezog er klar Stellung. Gegen die Führung und mit gewissen Strömungen im Verein, den Fans: Er machte Ersatztorhüter Kraft zur Nummer 1. Einfach so. Ohne die Berechtigung wie im Fall Rensing. Ich bin hier nicht unbedingt bei Hoeneß, dass dies die Wurzel allen Übels war, aber Unruhe brachte es durchaus. Unnötig. Und Zweifel äußerte er ja selbst dann auch. Nach dem Nürnberg-Spiel. Welche Konsequenzen wären da bald gezogen worden?

Fehler: van Gaal.

9. Ebenfalls augenscheinlich war die fehlende Konstanz in der Aufstellung. Es geht hier nicht darum, dass ich mich an der Aufzählung der unterschiedlichen IV-Paare beteilige, dass kann das Boulevard machen. Oft war van Gaal auch dazu gezwungen. Durch Sperren, Verletzungen oder Formschwäche. Die fehlenden Alternativen im Kader (siehe 6. + 7.) setzten ihn aber hier zusätzlich unter Druck. Und flexible Spieler sind ja ganz schön, aber wenn damit einhergeht, dass die halbe Mannschaft auf den „falschen“ Zweitpositionen spielt, dann läuft doch was falsch, oder?

Fehler: van Gaal.

10. Hier ist Platz für Eure Ergänzungen…

In der Summe sieht das nicht gut aus für van Gaal. Abgesehen davon halte ich unseren Ex-Trainer aber tatsächlich – wie viele andere Fans auch – für einen der besten Trainer, die der FC Bayern je hatte. Die letzte Zaubersaison hat uns beinah zum Triple geführt, derlei vergisst man gerne und schnell. Aus dem Frust des Moments heraus.

Andererseits halte ich Gerüchte, die davon sprechen, dass van Gaal seit Hoeneß‘ Sky90-Auftritt eine – von mir aus latente – egozentrische Geisterfahrerstrategie fuhr, für nicht weniger realistisch, als die Fan-Theorien der letzten Woche(n), dass der FC Bayern kurz vorm Untergang steht und der Vorstand sich auf Kosten des Vereins gegenseitig bekämpft, etc.

Es ist schwierig.

Ich hätte mir gewünscht, dass ein FC Bayern einen Trainer van Gaal aushalten kann. Das wir es aushalten, mit der van-Gaalschen-Strategie auch einmal auf Titel zu verzichten, um unseren europäischen Club-Vorbildern langsam, ganz langsam näher zu kommen.

Diese Geduld und diese Flexibilität brachte weder der FC Bayern noch van Gaal auf.

Man verfiel in alte Muster. Der Trainer (ging es denn nicht bei allen großen Vereinen so mit ihm zu Ende?) genauso wie der Verein (alles über Bord schmeißen, zurück auf Null).

Das ist bedauerlich.

Und dabei gibt es so viele offene Fragen.

Erstens: Wieso kommt man darauf, dass ausgerechnet jetzt der van-Gaal-Co-Trainer der richtige Mann zur richtigen Zeit ist, diesen verdammten dritten Platz zu sichern?

Zweitens: Wieso wurden neben van Gaal viele seiner Cos und aber nicht alle entlassen? Gab es persönliche Gespräche mit Abfrage der Nibelungen- van-Gaal-Treue?

Drittens: Hat man sich – neben den geplanten Transfers – (nun) vollends von der – auch schon vor van Gaal erfolgreichen – Doppelstrategie („Talente & Stars“) verabschiedet und deshalb bewusst den Absturz der Ausbildungsfiliale FCB II in Kauf genommen (Gerland mit Doppelbelastung, Experiment Scholl, Verkauf oder Leihe von starken Talenten und Stammspielern)?

Viertens: Wie will der Vorstand, der FC Bayern dem Vorwurf entgegenwirken, dass es nicht doch seit geraumer Zeit einen Machtkampf in der Führung gibt (Thema „Klinsmann vs Klopp“, „Toni vs. Ribéry“, „van Gaal sofort weg vs. später“)?

Fünftens: Wie kann sich Hoeneß und unsere Führung über die Fan-Proteste und deren Form beklagen, wenn man ein PK-Bild wie das heutige abgibt?

Fragen über Fragen. Und wahrscheinlich erst einmal keine Antworten.

Als Fan bleibt mir nur ein Wunsch: Das wir nicht so enden wie der HSV.

Ultras in Führungsgremien, Rücktritt der Führung, Entlassung des Trainers und viele Spieler mit unklaren Vertragsstati. Alles gleichzeitig.

Soweit ist es mit dem FC Bayern noch nicht gekommen. Hoffentlich.

P.S. Dafür, dass ich eigentlich gar nichts zu sagen hatte, ist es dann doch etwas mehr geworden. Aber für mich als Fan, der dies Zeit seines Lebens war (und bleiben wird!), ist ohnehin nur eines wichtig:

Wie gewinnt der FC Bayern im nächsten Spiel drei Punkte? Alles andere geht mir irgendwann am Arsch vorbei!

In diesem Sinne: Gute Nacht.

Kraftloser FC Bayern und ein Punktverlust mit Ansage

Was für eine Saison.

Ich für meinen Teil habe den Kaffee auf. Fast jeden Spieltag fühl‘ ich mich genötigt, nicht nur einen reinen Spielbericht sondern auch noch Statements zu irgendwelchen Randthemen rund um den FC Bayern zu verfassen. Über den Trainer, unsere Führungsriege oder unsere Fans.

Mir reicht das langsam.

Der liebe Kaisergrantler hat dies sehr schön zusammengefasst.

Bisher hat mich ausschließlich interessiert, was auf dem grünen Platz passiert. „Randgeschichten“ […] haben mich nicht die Bohne interessiert. […] Seit ca. 15 Monaten blogge und twittere ich rund um den FC Bayern. Und plötzlich fühle ich mich gezwungen, mich mit Themen zu beschäftigen, die ich wahrscheinlich vor dieser Zeit nur am Rande wahrgenommen hätte.

So isses. Und manchmal bin ich deshalb richtig angenervt.

Heute ist das erneut so und deshalb gibt es – einmal mehr – mehr als einen Bericht.

Dieser hier beschäftigt sich nur mit dem Spiel. Punkt.

Vor dem Spiel hatte ich gemischte Gefühle. Auswärtsspiel in Franken. Immer mit Brisanz verbunden. Von Seiten der Clubberer. Wieso und weshalb erschloss sich mir viele Jahre nicht. Irgendwann habe ich aufgegeben. Und es akzeptiert.

Zu Beginn des Spiels erweckte alles den Anschein, dass es endlich einmal wieder was werden könnte mit einem Sieg in der bayerischen Fremde. Es kam anders. Und das hat Gründe.

Diese Gründe will ich heute, in diesem emotional aufgeladenen Umfeld, in dem wir uns befinden, nicht werten, sie lediglich auflisten.

Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Herr Gomez durchaus seine beiden mehr als 100%-tigen Chancen verwerten darf. Mehr oder weniger alleine auf Herrn Schäfer zulaufend und ca 4,5m vor dem Tor, den Ball auf dem Fußball – wäre unser Torero mental und auch sonst auf der Höhe, wäre alles in Butter und ich müsste keinen weiteren Bericht schreiben. Hat er aber nicht und somit fiel unsere saisonale Defensivschwäche erneut einfach recht übel auf.

Des Weiteren spielen wir zwar seit einigen Wochen schon (wieder) mit der berühmt-berüchtigten Flügelzange Robbéry, aber so richtig Weltklasse ist das aktuell nicht immer, oder?

Wo ist die Weltklasse auf dem Platz, die Spieler dieses Kalibers einfach (zumeist) draufhaben (sollten)?

Sind es am Ende doch nur Menschen, die nach ca. 5 Minuten ohne Übersteiger und Tempoläufe über 25 Minuten ohne direkten Gegenspieler genervt das Handtuch werden?

Schlimm, das.

Nun. Bewusst habe ich die Defensive nicht als ersten Punkt gewählt – wäre mir zu plump, zu offensichtlich gewesen.

Fakt ist aber, dass Herr Kraft imho nun den zweiten spielentscheidenden Fehler in dieser – seiner – Rückrunde gemacht hat. Auch für einen jungen Spieler, sei er argumentativ noch so sehr von großen Teilen in den Reihen des FC Bayern beschützt, ist das zuviel (Wenn man den Anspruch hat, „jedes Spiel gewinnen zu wollen“. Wie das beim FC Bayern ja zu sein scheint.)

Vor allem, weil er auch schon vor dem unfassbaren Fehler vor dem 1:1 – für alle ersichtlich – ein extremes Nervenbündel war.

Ich bin weit davon entfernt, Thomas Kraft für unsere aktuelle Situation verantwortlich zu machen – er ist imho sogar die ärmste Sau in diesem Spannungsfeld Trainer und Führung, aber auf diese Art und Weise hat er zumindest schon mal das Thema „Druck beim FC Bayern“ kennengelernt. Auf die harte Tour. Da lernst du was fürs Leben.

Persönlich war ich vom Torhüter-Tausch überrascht und irritiert. Aber ich habe ihm ’ne Chance gegeben…

Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn Kraft jetzt eine überragende Rückrunde spielt und uns mit seinen Paraden in allen Wettbewerben nach vorne bringt. Was wäre ich für ein Fan, wenn ich ihm Fehler, Pech und Pannen wünsche, nur um Recht zu behalten? Nein, derlei käme mir nicht in den Sinn. Wenn das Spiel in Wolfsburg angepfiffen wird und er steht wirklich im Tor, dann will ich trotzdem, dass wir zu Null gewinnen. Und zwar so was von.

…und er hat sie phasenweise ja auch mehr als genutzt. Am Ende des Tages werden wir es ohnehin nie erfahren, ob mit Butt alles anders gelaufen wäre, allein, es musste van Gaal doch klar sein, dass es eng für ihn werden könnte, als er diesen Schritt so durchzog?!

Zurück zum Spiel.

Das es nicht (nur) an Krafts Fauxpas lag, lässt sich daran ablesen, dass auch seine direkten Vorderleute ihre Nerven und Fähigkeiten nicht im Griff hatten. Es war den Clubberern (die seit einigen Spielen schon nicht mehr diesen Drive haben, der sie auf diesen Tabellenplatz gebracht hat) sogar möglich, die bayerische 4er-Kette am eigenen Strafraum zu pressen und das Versagen des Deos war dabei bis unters Tribünendach zu müffeln.

Dies ist nun schon länger bekannt und doch ist seit Wochen nun auch in der Zentrale Sand im Getriebe. Herr Schweinsteiger, seines Zeichens Ex-WM-Held, läuft und läuft und läuft. Ums Verrecken will er seine Form aber nicht mehr wiederfinden (habe ich das nicht schon einmal geschrieben?).

Sein Pendant Kroos? Himmel. Jetzt hätte er sich vor der Halbzeit fast schon selbst mit Gelb-Rot aus dem Spiel genommen. Das übernahm dann – völlig zu Recht unser Trainer.

Damit das klar ist: Ich möchte bitte bis Saisonende Herrn Kroos nicht mehr wiedersehen, ok?

Der Sportskamerad Timoschtschuk war – meiner Wahrnehmung nach – das einzige Münchner, der sich in HZ2 bedingungslos in die Schlacht geworfen hat. Alle anderen versuchten zumeist noch Herr ihrer Nerven zu werden oder all unsere Probleme spielerisch zu lösen.

Womit wir bei unserer Offensive wären.

Ansatzweise habe ich meine Enttäuschung ja schon zum Ausdruck gebracht. Dabei fing alles doch sehr gut an.

Die Balleroberung Robbens, dessen genialer Pass auf Müller und das 0:1 waren erste Sahne. So Rückrunde 2009/10.

Und dann?

Nix mehr – unglaublich.

Wären die heutigen Bayern noch die alten Bayern hätte ich mir überhaupt keine Sorgen über eine 1:0-Führung gemacht. Diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei. In jeder Hinsicht.

Die Clubberer selbst verzweifelten doch schon fast und dann half ihnen unser Torhüter aus der Patsche – anders wäre doch auch kein Tor mehr gefallen, oder?

Weder Bayern noch Nürnberg waren dazu in der Lage – ein ganz schwaches Spiel.

Von daher hätte es ein dreckiges 1:0 werden können, alle wären damit zufrieden gewesen. Wurde es aber nicht.

Zu allem Überfluss verloren wir nach dem Schlusspfiff noch Herrn Robben. Glatt Rot.

Egal was unser Flügelflitzer nun gesagt hat oder nicht und egal wie man das findet – der Schiedsrichter hielt es für rot-würdig. Derlei ist zu akzeptieren. Ein solches Verhalten passt – so bitter das klingt – zu allem Überfluss auch total in unseren Gesamtzustand.

Muss man über den Schiedsrichter noch weitere Worte verlieren?

Selektiv hatte er zunächst die Franken-Brille auf. Später glich sich dieser Eindruck aus. Thema Kroos und der nicht gegebene 2:1-Siegtreffer. Über das nicht gegebene Handspiel im Club-Strafraum will ich gar nicht erst reden. War erstens nur angeschossen und zweitens gab es genug Chancen, nicht auf derlei angewiesen sein zu müssen. Siehe oben.

Nein. Im Fußball bekommt man zumeist, was man verdient, oder?

Wenn man nicht läuft, nicht kämpft, sich seinem Mitspieler nicht anbietet, dann kann man so viele Dreiecke trainieren, wie man will, es klappt halt nicht. Mit keinem System dieser Welt.

Was das alles jetzt für das nächste Spiel gegen Leverkusen bedeutet?

Keine Ahnung.

Im Hinspiel hat es – bis zum Ausgleich – auch prima ohne Robben geklappt.

In diesen Tagen ist jede Hoffnung hilfreich.

Endlich wieder Fußball – das Bayern-Derby

Nun. In diesen Tagen hält man es ja kaum für möglich, aber beim FC Bayern wird tatsächlich noch Fußball gespielt.

Am Samstag. Noch dazu ein brisantes Duell. Gegen die Clubberer.

Komischerweise ist diese Begegnung immer emotionaler als andere. Für die Anderen. Wenn die Bayern nach Franken fahren jetzt. So zumindest meine Erinnerung.

Aber vielleicht ist die ja selektiv. Daher mal ein schneller Blick in die eigene Blog-Historie.

Saison 2009/10: 20.02.2010 1. FC Nürnberg – FC Bayern 1:1 (0:1)

Mist war die erste Halbzeit, Mist war, dass wir nach dem 1:0 nicht noch in HZ1 nachgelegt haben und Mist war auch die zweite Halbzeit, weil wir zwar gefühlt über 90% Ballbesitz hatten, daraus aber rein gar nix gemacht haben.

Deja-vu.

Nürnberg ermauerte sich einen Punkt, der allein noch nicht zum Klassenerhalt reicht. Vor allem wenn der Club sich darauf jetzt was einbildet.

Ok. Das könnte wirklich inzwischen anders sein. Lassen wir uns überraschen.

Saison 2007/08: 29.03.2008 1. FC Nürnberg – FC Bayern 1:1 (1:0)

Zum Piepen:

Im Moment bräuchten wir einen Demichelis sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld.

Schon komisch, wenn man solche Berichte vergleicht.

Davor das Spiel war das berühmte 0:3 zum Post-Magath-Hitzfeld-Einstand und davor tatsächlich der letzte Sieg in Nürnberg. Am 10.09.2005.

Es wird mal wieder Zeit, oder?

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von Löwen, Schweinen und Fußballfans

Am Samstag, im Rahmen des Gastspiels der Fohlen in München, kam es zu Aktionen in der bayerischen Fankurve, über die mal wieder die halbe deutsche Fußballwelt diskutiert.

Auch ich habe dazu natürlich eine Meinung. Wie auch zu den Neuer-Protesten im Rahmen des Schalker Pokalspiels oder die Haupttribünen-Proteste von Teilen des harten Bayern-Fans-Kern nach verstärkten Einlasskontrollen.

Um das mal ganz klar zu sagen:

Ich bin für Meinungsfreiheit. Sogar, wenn die geäußerte Meinung nicht die meine ist.

Ich kann – bis zu einem gewissen Punkt – die Beweggründe der protestierenden Bayern-Fans nachvollziehen. Wenn ich mich in ihre Welt hineinversetze.

Ich kann verstehen, dass man gegen eine Verpflichtung Manuel Neuers, gegen eine Rettung der Löwen ist. Prinzipiell bin ich als Bayern-Fan das ja sogar selbst (gegen die Rettung der Löwen).

Der Punkt ist – und da hörte es bei mir am Samstag eben auf – dass man bei all diesen Protesten (und davon gab es in der letzten Zeit eben eine ganze Menge) nicht vergessen sollte, worum es eigentlich geht.

Zum Beispiel als Fan seine Mannschaft zu unterstützen. Jederzeit. Bedingungslos. Und vor allem, wenn die das mal braucht. Ansonsten wäre man ja nur ein „Erfolgsfan“. Nichts liegt doch den Ultras ferner, oder?

Bei Ultràs handelt es sich um fanatische Anhänger, deren Ziel es ist, ihren Verein „immer und überall bestmöglich zu unterstützen.“

Hmm. Am Samstag sah das ein wenig anders aus. Hauptsächlich war man – einmal mehr – mit anderen Dingen beschäftigt. Mit den Ein- und Ausrollen und Tragen von Transparenten.

Wer den Blauen Millionen zuschiebt, hat unser Vertrauen nicht verdient. Hoeneß, du Lügner.

Darüber kann man streiten. Wenn man in dieser Schwarz-Weiß-Welt lebt. Und man allein auf öffentliche Aussagen zurückgreift. Ob Hoeneß in diesem Punkt allerdings gelogen hat (allein die Wortwahl halte ich für kritisch), vermag ich nicht zu beurteilen.

Fest steht beim Thema 1860 übrigens eins: Wenn der FC Bayern auf eine Insolvenz der Löwen abzielt, verliert er definitiv eine Menge Geld (andersherum hat er zumindest eine Chance es wiederzusehen). Zweitens gäbe es ohne die Partnerschaft mit dem TSV unsere Allianz-Arena gar nicht. Gäbe es ohne die Arena den aktuellen FC Bayern? Die aktuellen Spieler, diese Gehälter? Wäre das eher im Sinne der Kritiker?

Blaue Schweine schlachtet man und rettet sie nicht. Und du willst Metzger sein, Uli?

Das ist für mich eines der übelsten Plakate in der Südkurven-Geschichte. Und es entspricht eindeutig nicht der Wortwahl und Gesinnung, die ich einem FC Bayern zuschreiben würde. Ist es vielleicht gar ein versteckter Aufruf oder zumindest eine Tolerierung einer Gewaltanwendung?

Klar ist man im Stadion, in der Kurve gerne mal emotional. Und entstehen Fangesänge aus eben diesen Emotionen. Wer wüsste das besser als ich und aus meinem Mund war damals auch nicht immer alles spruchreif. Aber erstens ist so was ja ohnehin nicht das Ding der Ultras (spontane Aktionen aus der Emotion/Spielsituation heraus) und zweitens war derlei bei mir nach dem Verlassen des Stadions zumeist vorbei. Die Trennung von Mensch und Fußball-Fan. Eine Unterscheidung, auf die ich zuletzt in einem anderen Zusammenhang noch einmal hingewiesen wurde.

Insgesamt wurde aus den Reihen dieser Fans jede Menge Energie auf die Erstellung und Präsentation der Plakate verwendet. Ich war nicht live dabei, aber Augen- und Ohrenzeugen bestätigten mir, dass in diesem Spiel darauf das Hauptaugenmerk gerichtet war. Ein Widerspruch, den ich in dieser Form in fast 35 Jahren Bayern-Fanseins noch nie erlebt habe.

TSV und Uli H.: Restlaufzeit verkürzen

Hier wollte man sowohl aktuell als auch witzig sein? Hat nicht geklappt. Was die asiatischen Bayern-Fanclubs wohl über derlei Äußerungen denken?

Insgesamt deckte man die gesamte Bandbreite der Themen ab.

Neuer im Tor ist für uns wie Trainer Daum und Manager Lemke für Dich.

Leute, wo ist hier der Zusammenhang?

Was hat uns Manuel Neuer getan? Er hat mit einer Eckfahne gewedelt. Er ist/war Schalker Ultra. Hui. Und? Wen stört das außerhalb der Ultra-Welt, die sich ohnehin zumeist mit sich selbst und anderen Ultra-Gruppierungen beschäftigt?

Hat Manuel Neuer irgendein Mitglied der Bayern-Familie in der Öffentlichkeit durch seine (Lebens-)Lügen derart in Bedrängnis gebracht und der gesamtdeutschen Öffentlichkeit zum Abschuss freigegeben, dass die eigene Familie unter Polizeischutz gestellt wurde und sie somit „die schlimmste Zeit des Lebens“ erleben musste?

Und hat Manuel Neuer etwa über Jahre hinweg mit, teilweise politisch motivierten „Klassenkampf“-Parolen die Stimmung mehr als unangenehm gegen die Bayern aufgeheizt?

Mir ist derlei nicht bekannt. Aber vielleicht bekomme ich ja auch nicht alles mit. Denn schließlich bin ich ja kein richtiger Fan.

Deshalb kann ich wahrscheinlich einzelne Kommentare auch hier auf meinem Blog nicht nachvollziehen. Die die Aktionen und Proteste der letzten Wochen für mehr als legitim, sinnvoll und notwendig halten.

Vor dem Spiel hatte ich trotzdem noch eine gewisse Sympathie für die Form des Protestes gegen die Löwenrettung und die mehr oder weniger offensichtliche Beteiligung des FC Bayern. Das ist nun anders.

Noch einmal: Es gibt durchaus inhaltliche Überschneidungen in den Protesten und meiner Überzeugung, meiner Meinung zu diesen Themen. Teilweise. Aber die Form ist nun endgültig völlig inakzeptabel geworden und das ist endgültig auch nicht mehr meine Protest- und Streitkultur, meine Südkurve oder mein Niveau. Sorry. Aus genau diesem Grund halte ich mich nun mit weiteren Bewertungen und persönlichen Einschätzungen der Protestler zurück.

Hier wurde eine Grenze überschritten. Bei allem Verständnis, dass man irgendwie – auch wenn es schwer fällt – für diese Denke entwickeln könnte.

Es reicht.

DIE Bayern-Fans – von denen ja immer wieder verallgemeinernd die Rede ist – sollten sich in dieser Saison-zum-Vergessen endlich auf das Wesentliche konzentrieren: Die Unterstützung der Mannschaft. Die braucht das nämlich gerade. Wie man mehr als deutlich am Samstag sehen konnte.

Alles andere ist aktuell uninteressant! Und wer seinen Verein in dieser Situation nicht unterstützen will, der soll momentan nicht ins Stadion gehen, sondern seinen Platz räumen und zwar für die, die noch den FC Bayern und nichts als den FC Bayern im Sinn haben. Bei aller berechtigten Kritik. Denn über die können wir von mir aus nach diesen letzten sechs Spielen diskutieren. Ausführlichst.

Eins ist allerdings immer noch glasklar:

Der FC Bayern ist größer als Uli Hoeneß, als seine Spieler, als seine Fans, als ich und eben auch als alle Ultras und sonstige Gruppierungen.

Oder fühlt sich jemand nicht an dieses Grundgesetz gebunden?

DANN SCHLEICHTS EUCH!

Wenn aus Bayer Bayern wird wird aus Weiß Schwarz

Jupp Heynckes wird ab Sommer neuer Trainer des FC Bayern.

Das mag einige im Bayer-Umfeld betrübt haben, eine Überraschung war es dann am Ende nicht. Verschnupft ist der eine oder andere trotzdem. Obwohl man sich doch sonst soo souverän gibt.

Jetzt kam heraus, dass Heynckes Co, Peter Herrmann, seinem aktuellen Chef nach München folgt. Da reißt bei den Verschnupften der Faden der Selbstbeherrschung.

Bei Fans kann ich das ja noch schmunzelnd akzeptieren. Bei Verantwortlichen stößt mir dies dagegen schon eher auf.

Wir bedauern, dass Peter Hermann Bayer 04 Leverkusen Richtung München verlässt.

So Bayer-Boss Holzhäuser.

Peter Herrmann ist seit 1976 bei Bayer 04 tätig. Ein sogenanntes Urgestein. Und dieser Satz ist alles, was Herrn Holzhäuser dazu einfällt? Mit der Betonung FC Bayern. Ist das vielleicht noch schlimmer, als wenn er nach Dortmund, Köln oder Pusemuckel gewechselt wäre?

Peter Hermann „reizt der FC Bayern“.

Es war eine schwere Entscheidung für mich. Aber die Bayern sind noch einmal eine richtige Herausforderung. Ein echtes Highlight […] Ich war ja in meiner Karriere fast nie weg von Leverkusen. Bald startet ein ganz neuer Abschnitt. […] Jupp hat großen Wert darauf gelegt, dass ich nach München mitkomme. Das freut mich ungemein. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Wir haben die gleiche Denke im Fußball. Das passt einfach mit Jupp. […] Das neue Angebot von Bayer war völlig in Ordnung, aber ein Klub wie Bayern klopft bei einem halt auch nicht jeden Tag an.

Derlei scheint schwer zu akzeptieren zu sein. Für einen wie Holzhäuser.

Aber was ist denn überhaupt passiert?

Trainer und Co-Trainer verlassen den Verein. Mehr oder weniger nach Ablauf Ihrer Verträge. Eine Verlängerung dieser fand nicht statt. Daran hatte doch bestimmt auch Bayer 04 seinen Anteil, oder?

Das Leben ist halt kein Ponyhof (und das mussten wir alle beim Thema Ballack 2006 auch schon erfahren).

Aber wenn es um den FC Bayern geht, wird aus Weiß halt schnell mal Schwarz.

Schade. Aber wiederum für uns Bayern-Fans keine Überraschung.

Paules Entertainment-Lücke

Spontan war ich erschrocken.

Als ich von meinem aktuellen Internet/Telefon-Flat-Anbieter erfuhr, wann mein aktueller Vertrag ausläuft.

12.08.2011.

Früher kann ich – bei Rufnummer-Mitnahme – nicht wechseln. Weg von den alten hin zu den neuen Anbietern.

Und dann las ich gestern, wann die Bundesliga-Saison 2011/12 anläuft…

Ob sich das jemand vorstellen kann oder nicht: 05.08.2011!

Unfassbar wie spät das nächste Saison losgeht und das in einem EM-Jahr. Gibt wohl jede Menge englische Wochen.

Sei es drum. Aber meine Entertainment-Lücke wird somit nur sieben Tage betragen. Uff.

Selektive Wahrnehmung oder 77 Minuten Grausamkeit

Als Bayern-Fan hat man in diesen Tagen und Wochen nicht unbedingt viel zu lachen. Heute Morgen allerdings könnte ich ein leichtes Schmunzeln nicht verhindern, als ich diesen Bericht las.

68 Prozent aller Zweikämpfe gewann Holger Badstuber und zeigte neben seinen kämpferischen Fähigkeiten generell ein gutes Spiel.

Spontaner Gedanke: Habe ich das falsche Spiel gesehen?

Ziehen wir mal ein paar Prozentpunkte in Bezug auf die Quelle dieser Nachricht ab und bin ich ferner einmal ein wenig selbstkritisch, ob ich in Bezug auf den Sportskameraden Badstuber inzwischen ein wenig selektiv agiere, muss ich schon sagen, dass dieser Satz ein wenig sehr optimistisch ist, oder?

Man kann an diesem Thema so viele Nebenthemen eröffnen, es würde die halbe Nacht dauern, aber Herr Badstuber ist für mich nun einmal der personifizierte Unsicherheitsfaktor in der bayerischen Defensive. Spätestens seit seiner langen Verletzungspause. Natürlich kann ich verstehen, dass man ihn von Seiten des Vereins aufbauen will, aber in einer der schlechtesten Halbzeiten meines FC Bayern in dieser Saison (und davon gab es einige) war er einer der Top-Kandidaten auf der Skala der schlechtesten Spieler im Team des FCB.

Unsere Jungs hätten zur Halbzeit durchaus 0:2 im Rückstand liegen können, hätte Herr Gustavo nicht zweimal einem durchgebrochenen Gegenspieler den Ball abgenommen.

Diese Beschreibung soll allerdings nur ein Beispiel für die versammelte Schlechtleistung unserer aktiven Spieler sein.

Man muss es sich eigentlich nur vor Augen führen: Hier spielte der FC Bayern, ein Team mit Ambitionen auf eine CL-Teilnahme gegen eine Mannschaft, die – und dies sah man auch im späteren Verlauf – im Grunde völlig zu Recht am Tabellenende der Fußballbundesliga steht.

Wie übel war das denn bitte?

Und diese Gladbacher dürfen – vor allem in der ersten Halbzeit – Offensiv(!)aktion auf Offensivaktion gegen unsere Wackelabwehr starten? Und wir schwimmen als ob wir gegen den Abstieg spielen?

Ferner verlieren unsere Ballerinas nach 5-10 Minuten völlig die Lust am Spiel und statt mit Kampf zu reagieren, wird alles nur noch schlimmer?

Ich mache noch ein Nebenthema auf: Für mich ist das ebenfalls ein Kopfproblem. Die Taktik unserer Vereinsführung in der Trainerfrage scheint uns einzuholen.

Und nur weil unser phasenweise lustlose Messias am Ende und nach quälenden 77 Minuten das erlösende, aber nicht wirklich Sicherheit stiftende 1:0 erzielt, kam es in diesem Beitrag nicht zu einer Grundsatzdiskussion über Laufbereitschaft, weit anreisenden Fans und Spielergehälter in Millionenhöhe. Was nicht ist, kann aber nächste Woche noch werden…

Ist es wirklich schon so weit, dass wir einfach nur mit diesen dreckigen drei Punkten zufrieden sein müssen? Gegen den Tabellenletzten und zukünftigen Zweitligisten? Es erweckt den Anschein. Und das ist bitter.

Im Grunde sieht die Sache wie folgt aus: Wir sehnen alle den berühmten Schlussstrich unter dieser Saison herbei. Und das merkt man den meisten Spielern auch an.

Wobei einem Schlussstrich in der Regel ja eine Abrechnung folgt. Aber eben diese startete schon vor vielen Wochen und nimmt kein Ende. Alles ist in Bewegung und gerät aus den Fugen. Könnte man meinen. Da muss man gegensteuern. Vor allem die jungen Spieler sind damit überfordert. Nicht in dieser Übergangssaison. Nach Double, CL-Finale und WM.

Meine Güte, inzwischen erscheint alles so klar. Und so vorhersehbar. Aber wir wollten es alle nicht sehen und vertrauten den handelnden Personen. Dieses Nebenthema lasse ich jetzt mal liegen.

Was bleibt?

Ein komisches Gefühl.

Als man unseren Trainer van Gaal in Interviews sah. Nach den letzten turbulenten Tagen hatte ich mich schon fast an Heynckes gewöhnt. Am Samstag wurde mit klar, dass das noch ein wenig dauert.

Und zwar noch sechs Spiele.

Sechs Spiele in denen unser Noch-Übungsleiter aus dem vorhandenen Material 17 von 18 Punkten herauspressen muss.

Ich bin gespannt. Schaurig fröstelnd gespannt.

Der Paule bittet um Eure Mithilfe

Das ist jetzt mal ganz ernst gemeint und ich frage mich, weshalb ich da nicht schon viel früher drauf gekommen bin.

Inspiriert durch eine Frage eines Twitterers, der wohl vor dem gleichen Problem oder Anforderung steht, kam mir gestern dieser Gedanke.

Rund um das Veröffentlichen von Beiträgen treibt mich immer wieder Frage um, ob ich meine Worte nicht optisch vielleicht ein wenig aufhübschen könnte.

Damit sind Bilder gemeint.

Womit wir schon beim Problem wären: Die Rechte. An den Bildern.

Viele scheren sich ja nicht um derlei Nebensächlichkeiten. Von denen liest man dann aber irgendwann Sachen wie: Wurde abgemahnt, Hilfe.

So was passiert mir nicht. Nicht in diesem Zusammenhang und deshalb bin ich da eher zurückhaltend.

Aber wieso sollte ich nicht Bilder verwenden, an denen ich die Rechte habe oder die mir von den Rechteinhabern zur Verfügung gestellt wurden?

Eben.

Und da kommt Ihr, meine lieben Leser nun ins Spiel.

Ich bin offen für jegliche Zusendung von Bildern rund um Fußballspiele des FC Bayern, an denen Ihr die Rechte besitzt. Also zumeist selbstgemachte Bilder.

Wer mir diese zwecks Publikation zur Verfügung stellen will, ist hiermit dazu aufgerufen.

Was bekommt Ihr dafür?

Ruhm und Ehre. Und eine Erwähnung im Beitrag.

Fotoreporter für Breitnigge.de – wer hat Lust? 😉