Das Schweinespiel in der Puppenkiste. Ganz ohne unsere Sechs.

Manche Leute vermisst man erst so richtig wenn sie weg sind.

Wieso sollte dies mit Herrn Schweinsteiger anders sein? Und selbst wenn es nur die mentale Sperre ist, dass er ja fehlt und uns deshalb etwas fehlt.

Wenn man ehrlich ist, dann hat man aber durchaus bemerken dürfen, dass er nicht für uns in Augsburg auf dem Platz stand. Und damit ist nicht gemeint, dass wir hier wieder einmal auf einen Gegner getroffen sind, der das Letzte aus sich herausgeholt hat. Weil es gegen den FC Bayern geht. Und dessen Fans wohl schon nach dem feststehenden Aufstieg unmittelbar in der Geschäftsstelle Karten für das erste Bundesligaspiel gegen den FC Bayern bestellt haben.

Pokalcharakter.

Aber das ist ja auch nix Neues und würde uns sicherlich erst dann echt stören, wenn es mal nicht mehr so wäre.

Zurück zu Schweinsteiger.

Seine Vertreter machten ihre Sache irgendwie gut. Irgendwie war das aber phasenweise auch ein Hühnerhaufen. Und am Ende ging es eh nur noch darum, die drei Punkte zu sichern.

Es gelang und somit haben wir erneut den entscheidenden Unterschied zur letzten Saison gesehen. Und das ist das Beste an unserer aktuellen Situation.

Jetzt atmen wir alle bitte mal kräftig durch und freuen uns daran, dass wir im Pokal kurz davor stehen zu überwintern, dass wir an diesem Spieltag den Vorsprung in der Bundesligatabelle gar erneut ausbauen konnten und wir in unserer Championsleague-„Todesgruppe“ nur noch einen halben Schritt vor dem Gruppensieg stehen.

Wo ist das Problem?

Nun, dass Problem ist, dass uns mit Schweinsteiger ein Spieler echt abgeht, der scheinbar noch wichtiger ist als Herr Robben. Irgendwie. Oder fühlte sich irgendwer sicherer als er die Herren Gustavo, Timoschtschuk, Pranjic oder Alaba im defensiven Mittelfeld spielen sah?

Mhm.

Klar, es war ja kein echter Gegner, die kommen erst noch, aber selbst der konnte den einen oder anderen ins Schwitzen bringen. Nicht nur unsere Innenverteidigung.

Am Ende des Tages bleibt die Erkenntnis, dass wir rund um das 2:0 mal wieder gezaubert, in der zweiten Halbzeit gearbeitet haben und in Manuel Neuer einen Torhüter unser eigen nennen, der uns jetzt – endlich – einmal mit einem Kahn-esken Ball die drei Punkte gerettet hat. Darauf wartete ich ja schon seit Saisonstart. Und er sicherlich nicht weniger.

Eventuell ist dies sogar der entscheidende Faktor vor dem nächsten Heimspiel gegen den Noch-Meister aus Dortmund. Wie wäre das, wenn wir – nach dem Zauberfußball der letzten Wochen – nun den Gegenentwurf präsentieren und der BVB in München ein Spiel erlebt, wie in der letzten Saison gegen Neuer im Westfalenstadion? Das hätte etwas. Und als Kosakenzipfel ein dreckiges Stolpertor von Gomez oder Eigentor von Hummels.

Wer wird denn da träumen wollen? Jetzt kommt – endlich mal wieder – zunächst eine Länderspielpause. Zeit zur Erholung. Zeit für die Hoffnung, dass der BundesJogi mal all den jungen Hüpfern des Meisters jede Menge Gelegenheit zur Präsentation auf internationalem Parkett bietet. Auf Vereinsebene klappte dies bisher ja eher suboptimal… 😉

Noch etwas?

Die Diskussionen rund um den Schweinsteiger-Ersatz werden bis zum 19.11. weitergehen. Kann man gut oder schlecht finden. Andererseits ist dieses Thema ja nach der roten Karte für unseren Ukrainer eher tot, da Gustavo hier gesetzt sein wird. Neben ihm wird entweder Kroos oder Alaba spielen. Was davon abhängig ist, wo DonJupp hier Kroos sieht.

Ich lass‘ mich überraschen. Entscheidend wird gegen den BVB ohnehin nur eine Sache sein: Wir müssen geschlossen und als Mannschaft agieren. Denn aus dem Zauberkasten fehlt „nur“ derBastian. Und derlei muss mit Laufarbeit, Kampf und Wille ausgeglichen werden. Eine zweite Halbzeit wie in Augsburg wird gegen die Borussen aus Dortmund nicht reichen. Selbst in deren aktueller Saison nicht.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Was ist mit Rafinha los? Stress und Überspieltheit kann es ja nicht sein. Zum Glück steht Herr Boateng gegen den BVB wieder als Alternative zur Verfügung.

Gomez verfehlt Tore-Rekord nur knapp!

Und ich habe nix davon gemerkt. Ich!

Man halt einfach zu wenig Zeit. Aber wie der Zufall es so will, habe ich trotzdem gerade herausgefunden.

Mario Gomez hat den 50-Tore-Rekord von Roy Makaay aus dem Jahr 2005 nur knapp verpasst.

Breitnigge-Statistik weiß es.

Und ihr jetzt auch.

Ein Trost für Mario:

Er liegt in dieser ewigen Liste nun auf Platz 2 – direkt vor dem Bomber, Gerd Müller, acht Plätze vor unserem Präsidenten und neun vor dem Bayern-Boss.

Respekt, Mario und trotzdem herzlichen Glückwunsch!

Road to Munich: FC Bayern – SSC Neapel

Dieser Bericht ist zwiegespalten.

Weil ich beim Spiel vor Ort war und live viele Dinge sehen konnte, die mir am TV verschlossen geblieben wären.

Weil ich das Spiel nicht am TV verfolgt habe und somit viele Situationen nur oberflächlich aus der Stadionsicht bewerten kann.

Mhm. Ich versuche es trotzdem.

Bringen wir es auf den Punkt: Langweilig war das Spiel zu keinem Zeitpunkt.

Es begann mit Italienern, die es offenbar noch einmal wissen wollten und uns in der Defensive zwei, drei Mal vor Probleme stellten. Italiener, die überhaupt in beiden Spielen zwischen „Spitzenteam“ und „besserer Trainingspartner“ hin und her pendelten. Diese Schwächen legten die Bayern aber mit zunehmender Spieldauer ab und verlagerten das Spielgeschehen in Richtung gegnerischem Tor.

Ballbesitz und die Ballsicherheit steigerten sich von Minute zu Minute und die Neapolitaner ähnelten eher ängstlichen Dauerläufern.

Das Resultat dieses phasenweise berauschenden Spiels war eine deutliche 3:0-Führung, die das ganze Stadion mitriss und selbst die lautstarken Tifosi still werden ließ.

Ein Aufgeben schien es trotz allem für unsere Gäste nicht zu geben. Weder auf dem Rasen noch auf den Rängen. Und in dieser italienischen Nacht in München wollten die Bayern kein Spielverderber sein.

Wie anders ist zu erklären, dass Herr Boateng in einer ähnlich überflüssigen Aktion wie Herr Lahm in Hannover seinen Gegenspieler fast an der Eckfahne umstößt?

Irgendwo konsequent, dass daraus – mit dem ersten Torschuss – der Anschlusstreffer gelang. Mit dem Pausenpfiff. Und jeder Fußballer weiß doch, was dieses Tor zu diesem Zeitpunkt bewirken kann…

Insgesamt gefiel mir die erste Halbzeit ausgezeichnet. Und die Italiener schauspielerten auch nicht in dem Maße, wie wir das erwartet hatten. Herr Badstuber muss sich einfach fragen lassen, weshalb er für seine gelbe Karte seinen Gegenspieler auf der Außenbahn in der Nähe der Mittellinie so angehen muss. Eine Aktion mit späteren Folgen.

Dann der Seitenwechsel und wieder Mut schöpfende SSC-Spieler. Alles soweit ok und auch die entsprechende Reaktion der Bayern darauf war ok.

Bis zum Schweinsteiger-Schock.

Ich saß auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions und konnte somit – ohne TV-Bild – die Aktion überhaupt nicht einschätzen. Was ich aber einschätzen konnte, war a) dass Herr Timoschtschuk offenbar in keinster Weise auf eine spontane Einwechslung vorbereitet war (zum Glück hatte ich seine Schuhe dabei) und b) das Spiel der Bayern fortan ein Problem hatte.

Gerne und oft kritisiere ich ja weiterhin Herrn Schweinsteiger. Vor allem für seine 5-Minuten-Schlafmützigkeit in manchen der letzten Spiele. Aber wie wichtig er tatsächlich für uns ist, sah man dann als er nicht mehr da war.

Der Fluss war irgendwie dahin. Andererseits war Neapel an diesem Abend aber nicht so stark, dass sie uns in der Folge hätten überrennen können.

Ohne die erneute Mithilfe Herrn Badstubers hätten unsere italienischen Freunde wohl das 2:3 nicht mehr erzielt. Womit wir beim „Stadion-Problem“ sind. Aus meiner Sichtweise (Block 236) sah die Aktion klar nach Foul (Halten) aus. Vereinzelte wütende Reaktionen in meiner Twitter-Timeline und erste TV-Bilder ließen mich im Nachgang wiederum zweifeln.

Es ist wie es ist, wir können es nicht mehr ändern.

Foult Badstuber in HZ1 nicht, erhält er hier nur Gelb und bleibt auf dem Platz. Vor allem aber sorgt er nicht für Unruhe in der Abwehr beim anschließenden Freistoß und Tor zum 2:3. Persönlich war ich total davon überzeugt, dass in dieser Situation das Tor fällt. Es passte einfach perfekt zu diesem Abend.

Gut finde ich, dass wir es trotzdem geschafft haben, das Ergebnis über die Zeit zu retten. Ein Umstand, der in der letzten Saison so sicherlich nicht gelungen wären. Konjunktiv.

Was bleibt am Ende des Tages?

Positiv: Wir haben das Achtelfinale fast in der Tasche.

Negativ: Für Herrn Schweinsteiger ist die Hinrunde gelaufen und das ist für unser Spiel nicht gut. Ob wir jetzt „einbrechen“, wie das einige FCB’ler befürchteten und viele BVB’ler erhoffen, kann ich so nicht unterschreiben. Sind wir jetzt der FC Bayern mit diesem Klasse-Kader oder eher der FC Mimimimimi?

Charakter ist jetzt gefragt, Leute.

Das Spielsystem, die Ball- und Passsicherheit steht. Dann bauen wir da halt kurz ein wenig in der Struktur um und fertig. Mit der richtigen Einstellung (jeder läuft und kämpft für jeden – vorne wie hinten) sollte das alles kein Problem werden. Meine Meinung.

Gibt es sonst noch was zu erzählen?

Mein München-Trip selbst war eher „belustigend“.

Vor dem Hinflug erst einmal ca. 40 Minuten im Flieger sitzend auf den Start gewartet, weil wir einen „Slot“ bekamen, was aber ein Klecks im Vergleich zum Rückflug war, als kurz vor dem eigenen Boarding eine Boeing 777 über die Landebahn rutschte, die südliche Landebahn komplett (6h lang) gesperrt und unser Flug annulliert wurde. Als ich im umgebuchten Flieger saß, erfuhren wir, dass die Crew, die uns in Empfang genommen hatte, diesen Flieger gar nicht fliegen würde, sondern aus der Mittagspause geholt wurde, da „unsere“ Crew zu diesem Zeitpunkt noch im Landeanflug auf München war.

Kurzum: Ich kam ca. 3h später in Köln/Bonn an als ursprünglich geplant.

Zum Glück fand nach dem Spiel noch ein reduziertes (im großen Rahmen erst nach dem Villareal-Spiel) Twitter-Treffen statt, dass den Gesamteindruck des Abends abrunden sollte (abzüglich Schweinsteiger-Verletzung natürlich).

So viel von mir zum Thema. Ein Italiener- Schiedsrichter- oder sonst was Bashing spare ich mit dieses Mal. Das haben andere ja schon gemacht. Ich freu‘ mich jetzt einfach auf Augsburg (oder müssen wir uns jetzt auch schon vor denen fürchten?) und später dann Villareal live!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Una notte italiano a Monaco

Oder so.

Der Paule fliegt morgen. Nach München. Um seine Championsleague-Reise zu starten. Denn ab sofort sehe ich jedes Heimspiel der diesjährigen Gruppenphase in der Championsleague live und in 4D.

Die Rückkehr ist für Donnerstag geplant, erwartet vorher bitte keine Berichte zum Spiel gegen unsere italienischen Freunde aus Neapel.

Ich denke, dass ihr das schon irgendwie selbst hinbekommt…

Wer in der Zwischenzeit was von mir hören will, folgt mir einfach ins Web 2.0 (Kanäle dürften bekannt sein). Oder hier in den Kommentaren. Das geht mit Smartphone alles wunderbar.

Bis übermorgen dann.

Auf geht’s, Ihr Roten!