Das Runde passt nicht ins Eckige oder Der FC Bayern und seine Fans

Da ich ja weiß, dass meine Community sehr unterschiedlich ist und die wenigsten sowohl das Blog als auch Twitter oder Facebook nutzen, spreche hier nun eine Thema an, dass einzelne schon kennen, anderen vielleicht neu ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich zum Spannungsverhältnis des FC Bayern mit seinen Fans äußere. Und auch wenn ich für einige Ultras immer noch und immer wieder ein sprichwörtlich rotes Tuch bin, so sei es noch einmal erwähnt:

Ich kann und will differenziert agieren.

Ich habe eine Meinung über unseren Verein und über unsere Fans. Es gibt hier viele wechselseitige Überschneidungen. Ich kann viele der Ansichten des Vereins, aber auch nicht wenige Überzeugungen der Fans durchaus nachvollziehen.

Hier soll es einmal nicht um die Schickeria oder deren Einstellung zur Gewalt gehen, nicht um sonstige Geschichten aus der jüngeren wie älteren Vergangenheit.

Es geht hier darum, dass ich eingestehe, in der letzten Zeit erneut eine weitere Ebene der Differenzierung erreicht zu haben.

Dies lag – wie so vieles – am Internet. Genauer gesagt an Twitter und einem Account, der sich hinter dem Account des Club Nr.12 verbirgt: @NaptoFCB.

Die gemeinsamen Diskussionen in der letzten Zeit haben mir vor Augen geführt, dass viele meiner Überzeugungen nicht so weit weg sind von denen, die viele im Club Nr.12 (oder eben Martin B.) vertreten.

Mein Vorteil ist, dass ich dazu stehen kann und meine Zustimmung zu Einzel-Themen des Club Nr.12 keinen Umsturz im eigenen Blog (oder Verein, um bei der Analogie zum FCB zu bleiben) nach sich ziehen würde.

Womit wir des Pudels Kern erreicht hätten.

Der Club Nr. 12 hatte kurz vor dem Championsleague-Rückspiel gegen Marseille recht nebulös die Absage der geplanten Choreografie bekannt gegeben. Einigen Twitterern stieß dies sauer auf, weil es eben nur Andeutungen ohne weitere Erläuterungen waren.

Wie versprochen zog man dies im aktuellen Newsletter nach.

Einige werden sich sicher gewundert haben: Auch beim Heimspiel gegen Marseille gab es keine Choreografie in der Südkurve. Um nicht vor dem Spiel unnötig negative Stimmung zu verbreiten haben wir uns entschieden, die Gründe hierfür erst nach dem Spiel zu veröffentlichen

Die Gründe waren die Ablehnung der geplanten Choreo durch die Fanbetreuung des FC Bayern. Um präzise zu sein, lehnte die Fanbetreuung nicht die gesamte Choreo an, sondern nur den ersten Satz…

„Unseren Meinung lassen wir uns nicht verbieten…“

…des Gesamtsatzes…

„Unseren Meinung lassen wir uns nicht verbieten…

…ihr seid immer unsere Favoriten!!!“

Auf Nachfrage des Club Nr.12 sagte die Fanbetreuung, dass „der erste Halbsatz ‚Unsere Meinung lassen wir uns nicht verbieten‘ „überflüssig“ und deshalb verboten wäre.“.

Mit diesem Feedback des Vereins entschied sich der Club Nr.12 zur Absage der Choreo.

Wir verstehen unsere Choreografien als Geschenke an den Verein (Fans und Spieler), die wir selber finanzieren und durch Einsatz vieler hunderter Stunden ehrenamtlicher Arbeit erst möglich werden. Deshalb sind wir nicht bereit, uns von der Fanbetreuung wie eine kostenlose Eventagentur behandeln zu lassen, der man ohne irgendwelche plausiblen Zwänge so lange inhaltliche Vorgaben macht, bis das Ergebnis genau den Wünschen der Vereinsführung und nicht der ehrenamtlich arbeitenden Fans entspricht. Um beim Bild mit dem Geschenk zu bleiben: Leider wurde es von Vereinsführung und Fanbetreuung ausgeschlagen. Wir hoffen, dass sich das nicht wiederholt.

Es gab ferner ein weiteres Problem, dass eher organisatorischer Natur war und ist:

Da zum Zeitpunkt des Verbots des Spruchbands (und somit der Absage der Choreografie) das extra hergestellte Choreografie-Material (Brandschutzvorschriften!) bereits per Spedition auf dem Weg in die Arena war, ergab sich am Freitag noch ein Problem: Wir hatten die Fanbetreuung gebeten, die durchaus überschaubaren ZWEI Paletten Material bis zu einer möglichen Choreografie beim Halbfinale in der Arena einzulagern. Zu unserer Überraschung wurde uns mitgeteilt, dass in der gesamten Arena kein Platz vorhanden ist, um zwei Paletten Material zwischenzulagern. Und somit wurde die Annahme der Lieferung verweigert und die Spedition durfte mit dem Material wieder zurückfahren…

So viel zunächst zum Sachverhalt.

Jetzt zu meiner Bewertung und Meinung.

Punkt 1) Das Klima zwischen dem FC Bayern und seinen Fans, oder – genauer gesagt – zwischen der Fanbetreuung des FC Bayern und seinen organisierten Fans – ist seit geraumer Zeit – nennen wir es mal – angespannt. Dafür gibt es viele Gründe und ich bin hier auch nicht immer auf Seiten der Fans.

Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist die – auch für mich eher auffällige – Tatsache, dass seitens des Vereins / der Fanbetreuung ja offenbar recht wenig unternommen wird, dieses Spannungsverhältnis zu lösen. Ich rede hier nicht von irgendwelchen Aktivitäten der Ultras, der Fans oder sonst wem, die nicht gerade zu einer Anpassung der scheinbar vorgefassten Meinung der Verantwortlichen beim FC Bayern führen. Nein, ich rede davon, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass „man“ (die Fanbetreuung im allgemeinen, oder der Fanbeauftragter Andreas Brück, der Teamleiter Fan- und Fanclubbetreuung Markus Meindl oder der Abteilungsleiter Raimond Aumann im Speziellen) es nicht schafft, oder schaffen will, hier den seit Jahren immer fester werdenden gordischen Knoten zu zerschlagen!?

Frage: Sollte es nicht eher im Interesse eines Fußball-Vereins sein, dass die Fans hinter dem Verein stehen und alle miteinander reden, um für alle Beteiligten die bestmöglichen Zustände zu erreichen? Geht es uns allen nicht um das Gleiche? Oder will der Verein vielleicht „diese Fans“ gar nicht und sähe sie am liebsten ausgetauscht?

Die letzte Frage würde mancher Ultra sicher sofort unterschreiben. Ich kann und will mir diese Hintergedanken seitens des Vereins gar nicht erst zulassen.

Punkt 2) Wie naiv ist es eigentlich von Seiten der Organisatoren – mit dem Wissen der Einstellung des Vereins zu vielen Aktivitäten der (organisierten) Fans in der jüngeren wie älteren Vergangenheit im Hinterkopf – NICHT davon auszugehen, dass der Verein solch einen ersten Satz komplett ablehnt, ablehnen muss?

Es ist doch geradezu logisch, dass sich der FC Bayern im aktuellen Fan-technischen Zustand, in keinster Weise auf diese Aussage einlassen kann. Bevormundung und Kreativität hin oder her, eine Ablehnung leuchtete mir unmittelbar ein, als ich diesen ersten Satz zum ersten Mal las. Das hätte man anders regeln können. Wollte man aber sicher nicht, weil man derlei – offenbar in der Vergangenheit schon oft genug getan hat.

Auf Twitter las ich einen Tweet, der eine Vermutung äußerte, die vielleicht in dieser – geringfügig – fest gefahrenen Situation nicht ganz von der Hand zu weisen ist:

Hatte man diese Reaktion von Seiten des Vereins eventuell sogar vorher gesehen, bzw. eingeplant, um hier in eine (Zitat) „Opferrolle“ schlüpfen zu können? Auch dies mag ich mir nicht vorstellen, da die Fans an dieser Stelle eher kontraproduktiv agiert hätten. Auch auf die Zukunft bezogen. Wer sollte sich von Seiten des Vereins da noch ernsthaft mit Vertretern an einen Tisch setzen, die zu derlei Verhaltensmustern greifen (müssen)?

Mir ist bewusst, dass dieser Punkt das Gegenstück zu dem oben geäußerten Verdacht ist, dass der Verein andere Fans haben will. So viel zum Thema differenzierte Sichtweise meinerseits.

Punkt 3) Ich habe totales Verständnis für die Frustration der Organisatoren der Choreos des FC Bayern. Spätestens als ich im aktuellen Newsletter davon las, dass „das ‚Geschenk‘ für das Heimspiel gegen Madrid bereits jetzt deutlich über 10.000 Euro gekostet hat.“

10.000,- Euro?

Da wird für eine(!) Choreo ein derartiger Betrag – aus privater Hand – investiert (nicht zu vergessen die ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der Kreation, Produktion und Verteilung (oder war das mit eingerechnet?)) und von Seiten des FC Bayern gibt es (Zitat Club Nr.12) bislang und bis heute zu keinem Zeitpunkt ein Dankeschön? Also jetzt nur verbal, geschweige denn finanzielle Entschädigung.

Geht’s noch, FC Bayern?

Jetzt mal ernsthaft, Herr Aumann (ich habe Sie als Torhüter immer bewundert und im Stadion angefeuert, als Fanbeauftragter fällt mir dies noch immer schwer. Leider.), Herr Hoeneß, Herr Rummenigge – wäre das zu viel verlangt? Können Sie sich vorstellen, wie viel Geld Ihnen – direkt oder indirekt – solche Choreos in der nationalen wie internationalen TV-Präsenz einbringen? In Ihrem – und sicher nicht nur in Ihrem – Büro, hängt die 2001-er-CL-Final-Choreo, oder Herr Hoeneß? Haben Sie sich dafür eigentlich schon bedankt?

Schade.

Punkt 4) In der gesamten Arena gibt es keinen Platz, zwei Euro-Paletten zwischen zu lagern? Liebe Arena-GmbH, macht Euch nicht lächerlich. Wem ist denn geholfen, wenn diese Kindergarten-Spiele weiter, immer weiter getrieben werden? Am Ende des Tages gibt es dann eben keine Choreos mehr. Die – ob das jetzt so ist oder nicht – vom Verein gewünschten Fans erschaffen so etwas sicherlich nicht. Ich könnte so derlei ebenfalls nicht stemmen. Es braucht solche Vollblut-Fans wie die, die dies bisher gemacht haben!

Wo genau ist das Problem hier die Fans bei ihrer kostenlosen Arbeit für den Verein zu unterstützen wo man nur kann? Es kostet den Verein nichts, es bringt ihm und uns allen aber jede Menge!

Warum muss dieser – über viele Jahre hochgeschaukelte – Prozess nun zu solchen Auswüchsen führen?

Ich habe zwei Kinder. Und ab einem gewissen Punkt lernt(e) man da als junger Vater einfach, dass Bockigkeit oder Kommunikationsdefizite zu nichts führen. Heutige Kinder sind anders, die heutige Erziehung ist anders. Das musste auch meine Elterngeneration erst begreifen. Kindern muss man heute Dinge erklären, damit sie verstehen, warum dieses falsch und jenes richtig ist.

Heutige Fans sind ebenfalls anders. Und die Mittel, die einen Uli Hoeneß in den 70er, 80er und 90er-Jahren zu einer Fan-Ikone des FC Bayern machten, sind – schon mal drüber nachgedacht, FC Bayern? – eventuell nicht mehr so ganz zeitgemäß. Zumindest führen sie offensichtlich nicht mehr zu den gewünschten Ergebnissen. Zu der Koexistenz nämlich, wie es sie eben in den 70er, 80er und 90er-Jahren zwischen dem Verein und seinen Fans gab, oder?

Sich selbst ab und an zu hinterfragen hat noch niemanden geschadet. Noch so ein Spruch. Stimmt aber. Habe ich auch gelernt. Und hier sind ebenfalls beide Parteien gemeint.

Der Verein sollte sich mehr mit den Lebensumständen, Vorlieben oder Einstellungen heutiger Fans befassen und die Fans sollten von ihren – oft naiven oder eben (aus meiner Sicht) unangebrachten Wünschen der Einflussnahme verabschieden.

Fußball ist nicht mehr so wie er 1980 oder 1990 war. Das kann man gut oder schlecht finden. Ebenso wenig sind die Fans unmündiges Klatschvieh oder reine Fan-Shop-Konsumenten!

Unkenntnis erzeugt Angst.

Die Fans haben keinen Einblick in die Zwänge der Verantwortlichen des Vereins, die dafür sorgen müssen, dass der 350-400 Millionen-Laden auch morgen noch wie geschmiert läuft. Die Vereinsführung wiederum hat Angst, dass die Fans, sobald man ihnen zu viele Zugeständnisse macht, eben diesen Laden übernehmen wollen.

Beides ist Quatsch.

Lösungsansätze gibt es sicher nicht wenige – hier sind meine:

Es muss ein Gremium geben, das alle Beteiligten ernst nehmen. In diesem Gremium müssen Vertreter des Vereins sitzen, die ein ernsthaftes Interesse daran haben, die Belange der Fans verstehen zu wollen und ebenfalls ein besseres Miteinander anstreben – zum Wohle von uns allem, nämlich dem Verein (denn wir alle sind der Verein. Nicht nur die Führung, nicht nur die Sponsoren, nicht nur die Logenbesitzer, nicht nur die Fans, nicht nur die Familien, die ohne Angst mit ihren Kindern zum Fußball gehen wollen und auch nicht nur die Ultras, die alles für ihren Verein geben und sonst kaum Platz für andere Dinge im Leben lassen)!

Dort müssen aber auch Vertreter der Fans sitzen, die vom Verein akzeptiert werden. Und diese Vertreter sollten idealerweise keine Ultras mit steineschmeissender Vorschichte sein (eine beliebige Metapher ohne Anspruch auf Realität) sein. Es sollten Vertreter sein, die auf Augenhöhe mit dem Verein agieren können, weil sie aus der Mitte der Fans einen Status erreicht haben, die sie zu ebenbürtigen Verhandlungspartnern macht oder Vertreter, die im vollen Umfang die Interessen der Fans verfolgen, welches unabdingbar ist, um den Rückhalt und die Akzeptanz unter den Bayern-Fans zu haben und somit die Entscheidungen dieses Gemiums als gegeben hin zu nehmen.

Ob diese Charakterisierung auf die aktuell involvierten Personen passt, lasse ich mal bewusst im Raum stehen.

Dazu gibt es dennoch keine Alternative – alles andere wäre US-Sport. Wer will das? Ich nicht.

Weitere Vorschläge sind die bekannten Themen (die teilweise auch im Club Nr.12-Newsletter angesprochen werden).

  1. Rücknahme der Fangruppen-Trennung und Zusammenlegung aller Fans in eine gemeinsame Südkurve
  2. Vergrößerung der Stehplatz-Kapazität (somit Erhöhung der Gesamtkapazität – Win-Win-Situation, da die Allianz-Arena locker auch mit 75.000 oder 80.000 Zuschauern zu 100% ausverkauft wäre, oder?)
  3. Verlegung der Gästefans in eine „leisere“ Region
  4. Eigenes Ticket-Portal a la viagogo – allerdings zu fairen Tarifen! [1]

Was können und sollten die Fans tun, um die aktuelle Situation zu verbessern?

Aus Sicht einiger Fans gibt sicherlich gar nix zu ändern. Man fühlt sich schließlich im Recht. Falscher Ansatz, Leute. So wird sich dieses Problem nie lösen lassen!

Mir würden spontan ein paar provokante Dinge einfallen, ob die für diesen Beitrag aber so produktiv wären, würden eh andere beurteilen. Ich stecke auch nicht in den Köpfen unserer Führung drin und kann deshalb in keinster Weise beurteilen, wie sich „die Fans“ verhalten müssten, um von Seiten der Führung das Problem zu verbessern.

Eins steht zumindest fest:

Wir alle können nicht so weiter machen wie bisher. Es müssen sich Dinge ändern. Die Fans erreichen beim Verein mit ihrer Einstellung rein gar nichts und der Verein ist im Grunde nicht weniger von den Fans abhängig – denn ohne Fans gibt es keinen Fußball. Und das ist nicht nur eine von den Ultras übernommene Floskel, nein, das ist auch meine tiefste Überzeugung!

Also macht was draus und bringt das in Ordnung – Ihr Fans und Du, FC Bayern!

[1] Hier wären die Millionen für MyFCB sicher besser angelegt gewesen.

24 Gedanken zu „Das Runde passt nicht ins Eckige oder Der FC Bayern und seine Fans“

  1. Ich habe zu dem ganzen Fan-Thema nicht wirklich viel Ahnung. Ich weiß nur, was ich als Otto-normal-Fan will: nämlich das es friedlich im Stadion ist und man ohne Bedenken mit seiner Familie samt Kindern da hin kann. Diese Sicherheit geht mir allerdings manchmal beim Betrachten des mittleren unteren Blocks der Südkurve ab.

    Ansonsten zwei Sachen:
    1. Warum gibt man 10 T€ aus und packt dann so einen kritischen Satz in die Choreo? Ich meine, da muss doch klar gewesen sein, dass das als Affront gegen die Vereinsführung zu werten ist. Das Risiko hat man in Kauf genommen. Über dies hätte man ja wegen der Streichung dieses Satzes, nicht komplett alles absagen müssen.
    2. Ich bin selbst im weitesten Sinne in der Logistik eines relativ großen Industriebetriebes tätig. Insofern kann ich eines mit Gewissheit sagen:
    Zwei „wildfremde“ Paletten, einfach mal über 2 Wochen irgendwo lagern: Keine Chance. Das geht einfach nicht.
    In der Arena muss die Versorgung von 70 T Fans gewährleistet werden. Ich vermute, dass da alleine irgendwo so um die 100 Paletten Toilettenpapier stehen. Vom ganzen Catering-Mist mal abgesehen. Das ist im Grunde unmöglich. In zwei Wochen weiß kein Mensch mehr, was das für Paletten sind, und wem die gehören. Von etwaigen Sicherheitsmaßnahmen (Bomben!?) mal ganz abgesehen. Also da habe ich für meinen Teil vollstes Verständnis für. Übertrieben könnte man sagen, wo kämen wir denn da hin, wenn jeder seinen Müll in der Arena lagert. Also da macht man sich als unbedarfter vlt. keinen Kopf aber so einfach ist das sicher nicht.

    Was ich nur weiß ist, das Thema nervt und das eigtl. schon seit 2005. Und ja, von beiden Seiten…

  2. Klasse, Paule, wieder mal ein dickes Dankeschön für die differenzierten Gedanken zu einem wirklich wichtigen Thema rund um unseren FCB! Momentan scheint bei unseren Bossen eine bockige Total-Diskurs-Verweigerung gegenüber den organisierten Fans zu herrschen. Flugblattverteilung verbieten, weil es „die Stadionordnung so vorsieht“ und Choreo-Verbeiten, weil ein Satz als leise Kritik ausgelegt werden kann – das ist kleingeistiger Formalismus!

    Setzt euch endlich zusammen, denn ohne die Kurve ist das Stadion zu sehr ein Klatschpappen-Disneyland – und ohne uns „Normalos“ auf den Sitzplätzen nimmt der Club nicht ein, was er braucht, um den Laden am Laufen zu halten. Vorschlag an die Ultras: als Zeichen des guten Willens in den nun folgenden entscheidenden Spielen den Protest der stummen ersten zwölf Minuten aussetzen und von Anfang an Dampf machen! Ihr seht doch, was geht, wenn wir zusammenhalten (Basel!!!). Auch wenn ihr das als ein Zuviel des Entgegenkommens dem FCB gegenüber empfinden könntet…gebt euch einen Ruck. Wer weiß, wer am Ende der Klügere ist?

  3. @ ribben: ich konnte in münchen immer mit kindern gefahrlos ins stadion.meine zwei stehen, inzwischen jugendlich, in der südkurve, ohne randale zu machen oder zu erleben. ab und zu spritzt wohl mal bier, aber das war’s dann wohl.

    auch ein sehr gutbürgerlicher freund von mir geht nach wie vor gern hinters tor. irgendwelche grandiosen gefahren für leib und leben sind mir nicht bekannt. wenn’s probleme gab, dann doch immer weit weg von den fankurven. von meinem spießersitzplatz am rande der kurve geht mir sicherheitsmäßig beim Betrachten der Südkurve gar nix ab!

  4. Punkt Geld: Der Club12 will doch kein Geld. Ich meine dort schon gelesen zu haben (nach der Lyon-Choreo), dass Geld angeboten wurde, aber der Club12 eben nicht vom Verein bezahlt sein will und das Geld ausschlug. Begründung: von Fans für die Mannschaft und nicht vom Verein für die Mannschaft, so ungefähr.

    Man kann nicht Geld ausgeben, Angebote des Vereins finanzieller Natur ausschlagen und sich dann beschweren, dass der Verein es nicht finanziell unterstützt.

    Punkt Lagerung: Natürlich ein Unding.

    Punkt viagogo: Ist doch beendet. Also nach dem Ablauf des Vertrags. Wurd auf der letzten MV verkündet. Weiß jetzt aber nicht, wie das dann danach weitergeht.

    Punkt Choreo: Ganz allgemein weiß ich nicht ob ein CL-Viertelfinale der Moment für so ein Statement ist. Sollte da nicht Unterstützung der Mannschaft noch höhere Priorität haben, als sowieso schon? Es wurden doch auch die 12 Minuten wieder eingehalten, oder? Als TV-Fan kreigt man das ja nicht so mit.

    Im ersten Moment dachte ich ja, es wurde eine tolle Choreo wie gegen Lyon verboten, als ich die kryptischen Hinweise auf twitter las. So unsinnig wie damals bei dem „Römer geht nach Hause“, dass von der UEFA verboten wurde.

    Als ich dann heute die geplante Choreo gesehen hab, hab ich das schon nachvollziehen können. Die Choreo sollte doch anscheinend(?) nur die Clubführung angreifen, oder?

    Ganz allgemein fand ich die Äußerung auf twitter unglücklich. Es stimmt schon: entweder sagen, was Sache ist, oder nichts sagen. So eine Wischi-waschi-Ankündigung wirbelt nur unnötig Staub auf.

    Punkt Kommunikation: keine Ahnung, steck ich nicht drin. was man aus der Ferne mitbekommt, scheints da auf beiden Seiten mächtig zu haken. Und das ist natürlich der wichtigste Punkt der geklärt werden muss. Dass beide Seiten wieder ordentlich miteinander reden und auch die Punkte anhören. Das gilt für Verein und Fans gleichermaßen. Die anscheinend sinnvollen Überlegungen das Stadion betreffend, kann man doch von Vereinsseite mal anhören. Falls es triftige Gegenargumente gibt (wie gesagt aus der Ferne hab ich da keine Ahnung, obs echte Argumente gegen ein andere Aufteilung im Stadion gibt) sollten die aber dann auch angehört und eventuell hingenommen werden. Ich mag mir nicht vorstellen, dass es so unmöglich sein soll, mal gesittet miteinander zu reden.

  5. Kurzer Einwurf von mir:

    Soweit wie ich weiß, zahlt bspw. in Dortmund der Verein auch kein Geld für die Choreo zum Finalspiel in Berlin. Die Choreo wird durch Spenden aller Fans finanziert. Momentan konnten „The Unity“ schon über 10.000 einsammeln. 15.000 werden letztlich wohl gebraucht.

  6. Wie schon auf twitter geäußert, finde ich das von den Verantwortlichen für die Choreo ganz schön naiv. Seit Jahren schwelt hier ein Konflikt mit der Vereinsführung, was letztes Jahr in Spruchbändern gipfelte, die direkt gegen Uli Hoeneß schossen.

    Und jetzt wunder man sich, weil in der Vereinsführung keine Bereitschaft herrscht, eine solch kritische und (vereins)politische Choreographie vor einer gesamteuropäischen Bühne zuzulassen… halt ich für ganz schön naiv!

    Ich hätte mir nach der großen Ankündigung auf Twitter auch eine weitaus bessere Choreo erwartet. Mein erster Gedanke: So ein Schmarrn… Wenn ich da an die (verbotene) Choreo gegen Rom denke…

    Im finanziellen Punkt muss ich Ribben völlig recht geben. 10.000€ für eine Choreographie, die noch nicht mal genehmigt ist, deren nicht-Genehmigung aufgrund der ganzen Vorgeschichte aber absehbar war…

    Da haben sich unsere Ultras in meinen eher ein Eigentor geschossen!

    Mal ganz davon abgesehen: Ich stand am Dienstag in der Südkurve, und dank dieser damischen Klatschpappen war die Atmosphäre von außenrum so gut, wie ich sie noch nie erlebt hab. Ich hab lieber Klatschpappenlärm von den anderen Rängen, als dieses völlig schweigsame Opernpublikum. Dieses werden wir nämlich immer haben, und wenn die wenigstens mit diesen Pappdingern ein bisschen Lärm produzieren, soll’s mir recht sein.

  7. @Ribben: zu 1) Die 10.000,- haben mit der Choreo gg Marseille nichts zu tun, dieser Betrag gehört zur Choreo zum Madrid-Spiel. Der Betrag für obige Choreo ist nicht überliefert.

    Gleichwohl müssen wir über die Naivität bzgl des Satzes nicht reden, ja.

    Zu 2) Guter Punkt. Kann ich nachvollziehen. Aber wieso wurde dies dann nicht SO begründet und „Wo ein Wille ist…“ – oder?!

    @Rotweiss: Ich (und andere) denken durchaus, dass ein Nachgeben – in diesem Leben, mit diesen Ansprechpartnern – nicht mehr möglich sein wird. Es hat zumindest den Anschein.

    Herrn Aumann halte ich hier tatsächlich für eine Fehlbesetzung. Nix gegen ihn als Torwart-Idol, aber für seine jetzige Position brauchts offenbar mehr als Qualifikation als Ex-Spieler zu sein und mit unserer Führung gut zu können (was ja für viele andere Positionen beim FCB ausreicht).

    Das behaupte ich übrigens nicht, weil ich bei all den Gesprächen dabei war/bin, sondern weil er es – als Hauptverantwortlicher des Vereins – doch offenbar seit Jahren NICHT schafft dieses Problem zu lösen!

    @Made: Zum Thema Geld: Das hat der Club Nr.12 doch gar nicht gesagt. Im NL steht etwas von „Geschenk“. Diesen Punkt hatte ICH eingeworfen. Was explizit Martin eingeworfen hat, dass sich der Verein bis heute offenbar für keine der Choreos bedankt hat. Und das kostet – bekanntlich – nix.

    Punkt viagogo: Ich weiß. Es ging mir nur um den (meiner Meinung nach) Irrsinn, dass der Verein Millionen raushaut, um „Facebook“ nachzubauen, es aber viel sinnvoller gewesen wäre viagogo nachzubauen!

    Die Tickets sind doch mit das allergrößte Problem der Fans des FC Bayern. Und dann überlässt man diesen – im Prinzip guten Ansatz – solchen Wucherern?

    DAS hätte man intern behalten sollen, nicht dieses Facebook „nach intern holen“. Das Thema social Media wird hier erneut floppen.

    Thema Choreo: Wie gesagt: Dumm gelaufen.

    Thema Kommunikation: Mein Reden!

    @Mickyrust: Wie oben erwähnt, hat der Club Nr.12 weder Geld gefordert noch handelte es sich bei den 10.000,- um das Geld für diese, sondern für die nächste gg Madrid.

    Ich persönlich würde mal vermuten, dass die größer und schöner sein dürfte, allein aufgrund der Real vs Bayern – Vorgeschichte. Ob die allerdings überhaupt stattfindet, sehe ich inzwischen gefährdet, denn in einem Punkt muss man den Club Nr.12 doch wohl Recht geben:

    Er ist nicht der Choreo-Dienstleister des FC Bayern, oder?!

    Zum Thema Stimmung und Klatschpappen: Sehe ich anders. Wo ist der Unterschied zwischen undifferenziertem Klatschpappen-Lärm und dem Dauer-Singsang der Ultras?

    Ich will hier wie da keine Dauerbeschallung.

    Von mir aus kann man auch mal still sein, wenn es das Spiel hergibt. Oder explodieren, wenn das entscheidende Tor fällt.

    SO ist imho Fußball!

    Und wenn meine / unsere obigen Vorschläge mal umgesetzt wären und wir eine ebenso große, wie gemeinsame Südkurve hätten, würde der Funke auch öfter überschwappen.

    Meine Meinung.

  8. Zu den 10.000 Euro: Material für Choreografien gibts nicht von der Stange, sondern solche Folien werden extra für den C12 produziert. Aus diesem Grund muss man Material schon mehrere Wochen vorher bestellen und nicht erst 5 Tage davor.

  9. @Martin: Danke für die Präzisierung. Was mich diesbzgl noch interessiert:

    Bewegte sich der Aufwand für die Marseille-Choreo im ähnlichen Rahmen und ist das Material jetzt total für die Tonne?

    Frage deshalb, weil ich derlei Material mal gesehen habe und pro Person ist das doch immer nur ein einfarbiges Blatt, oder?

    Könnte man doch wieder verwenden…

  10. Danke Paule!

    Zum Einen für das Aufgreifen dieses unglaublich wichtigen Themas und zum Anderen für deine differenzierte Betrachtungsweise.

    Ich habe großen Respekt vor der Arbeit des Club Nr. 12. Respekt, für die Organisation der Choreographien (denkt an das Neapel Spiel!) und der Auswärtsfahrten ob mit Bus (zu jedem Spiel), Zug (z.B. Pokalendspiel) oder Flugzeug (z.B. Madrid). Und auch wenn es sich bei der geplanten Choreographie um eine sehr kritische Choreo gehandelt hätte, ist das Verhalten der Vereinsführung dem Club Nr. 12 gegenüber eine Frechheit. Auf die zwei Paletten gehe ich jetzt nur kurz ein: Das ist reine Schikane. Erzählt mir keiner, es hätte für diese zwei Paletten keine Lösungsmöglichkeit gegeben.

    Jetzt noch zu den Ultras: Auch wenn viele von uns einfach nur gerne Fussball ohne Politik und mit Support „wie er schon immer war“ schauen wollen, kann man die Vereinspolitik und die Politik im Allgemeinen nicht so einfach ausblenden.

    Die Ultragruppen allein mit Gewalt und eintönigem Support gleichzusetzen führt in die Sackgasse.

    Der kreative und coole Support ist zwar für uns alte Säcke zugegeben manchmal gewöhnungsbedürftige, ist aber gerade für die jungen Fans sehr attraktiv (schaut euch mal das geniale Poster vom Arjen Robben Torjubel mit den FCB Fans in Marseille im aktuellen Bayern Magazin an) und damit die Zukunft der Fankurve. Und auch der Bezug auf die 112-jährige Vereinsgeschichte und nicht nur auf die erfolgreiche Zeit ab den Siebzigern gibt der Unterstützung etwas ewiges und zeitloses und hat mir in den Jahren vor den Ultras gefehlt.

    Das es in der Südkurve München so gut wie keinen (offenen) Rassismus gibt, das immer mehr Frauen auch dorthin gehen und das sich Randgruppen wie Immigranten oder Homosexuelle dort aufhalten können ist eben auch ein Verdienst der Ultragruppen. Und Angst muss in der Südkurve keiner haben, außer vielleicht Platzangst!

    Und der Kampf der Ultras „Gegen den modernen Fussball“, mit ihrem Kampf für preiswerte Stehplätze, Vereinsfarben und Stadionnamen finde ich auch sympathisch und unverzichtbar.

    Diese jungen, aktiven Bayern-Fans haben diese Differenzierung verdient. Mindestens. Und eigentlich auch unsere Solidarität. Denn so wie es im Moment läuft zwischen aktiven Fans und Vereinsführung kann es nicht weitergehen.

    Die Idee mit dem Gremium finde ich sehr gut, Paule!

    Danke.

  11. @Made: Zum Thema Geld: Das hat der Club Nr.12 doch gar nicht gesagt. Im NL steht etwas von “Geschenk”. Diesen Punkt hatte ICH eingeworfen. Was explizit Martin eingeworfen hat, dass sich der Verein bis heute offenbar für keine der Choreos bedankt hat. Und das kostet – bekanntlich – nix.

    Das wirkt auf mich aber eher so, als will man dem Verein unbedingt Undankbarkeit vorwerfen. Wurde die Lyon-Choreo nicht in höchsten Tönen gelobt und ständig erzählt, dass mehrere Anrufe aus dem Ausland eingingen bezüglich der geilen Choreo? Ist da nicht irgendwo eine Anerkennung beinhaltet? Ok, man könnte sicher auch mal ganz konkret die Macher der Choreo loben und sich dort persönlich bedanken.

    Mir stößt auch ehrlich gesagt, folgender Teil ein bisschen auf:

    Noch ein kleiner Ausblick auf das Halbfinale: Das „Geschenk“ für das Heimspiel gegen Madrid hat uns bereits jetzt deutlich über 10.000 Euro gekostet. Ob es die Vereinsführung annimmt oder ob wir wieder kurzfristig Lagerraum suchen müssen, werdet Ihr am 17. April um 20:44 Uhr sehen…

    Da steckt doch (meiner Meinung nach) schon wieder ein Ultimatum an den Verein drin im zweiten Satz. Da wird der schwarze Peter schon vorher zum Verein geschoben. Zumindest wirkt es auf mich so. Wir haben was ganz tolles ausgedacht und wenn wir das dann nicht zeigen dürfen, ist der Verein der böse und wenn doch, dann hat er gerade mal den Minimumrespekt gezeigt. Oder wie man das nennen will.

    Genau kann ich nicht erklären, was mich an dem zweiten Satz stört, aber er wirkt irgendwie als ob man präventiv schon mal dem Verein die Schuld gibt. Was, wenn die Choreo tatsächlich großer Mist wäre (was ich nicht glaube), dann hätte der Verein keine andere Wahl als es wieder zu verbieten. Und stünde dann als Spielverderber da. Und diese Möglichkeit (selbst wenn sie nicht angewendet werden muss) wurde dem Verein doch quasi genommen bzw. würde es dem Verein jetzt mehr Ansehen kosten, als ohne dieses „mal sehen ob sie unser Geschenk annehmen“.

  12. @paule
    das Material ist glaub ich aus Brandschutzgründen so teuer. Das sind nicht einfach irgendwelche DIN A3 Pappen, sondern folienbeschichtetes Zeug… was natürlich nicht ausschließt, dass man rotes folienbeschichtetes Zeug bei einer anderen Choreo noch mal hernimmt…

  13. @all: Was ich bei meiner Bewertung noch vergessen habe: Die Anti-Hoeneß-Plakate in der Südkurve.

    Berechtigt oder nicht (imho nicht) hat das ebenfalls nicht zu einer Entspannung der Meinung „des Vereins“ ggü „diesen“ Fans beigetragen, oder?!

  14. @Made: Ich will mich ja gar nicht streiten!

    Ich glaube eines der Probleme zw Verein und Fans ist hier tatsächlich die Kommunikation.

    Es wäre tatsächlich mal nicht schlecht, wenn man sich explizit, direkt oder persönlich bedankt, ja.

    Ebenfalls nur meine Meinung. Gestehe jedem seine eigene zu…

  15. @Paule: Ganz klar. Diese Plakate und der Streit um den Neuer-Transfer sind verantwortlich für die aktuelle bockige Haltung von Uli Hoeneß gegenüber den aktiven Fans.

    Jetzt müssen sich eben beide Seiten bewegen und miteinander (!) reden. Also reden (mit Empathie und Respekt). Nicht nur Treffen.

  16. Als ich mal wieder bei einem Spiel gegen Hannover in der Nähe der Nordkurve sass, waren ohne den Südkurven-Kern die ersten 12 Minuten witzlos. Der Rest kann keine Stimmung machen ohne den Motor und Taktgeber. Der Puls fehlt damit im Stadion.

    Ich war dankbar das ab 12. Minute der „Ton“ wieder „an“ war.

  17. Übrigens kleines Anekdötchen zu den leidigen Brandschutzauflagen.
    Das scheint in jedem Stadion anders regelbar zu sein.

    In Hannover gestern abend wurde die Choreo komplett aus normalen, unbeschichteten, sauber brennbaren DIN-A-3 Papierbögen, gestaltet.

    Übrigens aus dem gleichen Material, welches damals auch in Hamburg verwendet wurde, aus dem später dann eine bundesweit berühmte Papierkugel wurde.

    Nur in München scheint das nicht machbar zu sein !?

  18. Zu den aktuellen Themen kann ich nicht viel sagen, da ich keine Kontakte zu irgendwelchen Fan oder ultragruppen habe.

    Was ich mch frage: was wird eigentlich Stimmungsmäßig im Stadion erwartet? Das Alle Sitzplätze freiwillig zu stehplaetzen werden? oder ebenfalls 90 Minuten Sing sang? Ich weiß gar nicht, was Fans anderer Vereine immer über die nicht Stimmung in München den Mund zerreden?

    In Dortmund tobt keiner auf der Haupttribüne. In Frankfurt auch nicht, in Mainz ( trotz Sieg ueber Bayern) erstrecht nicht. Was wird da erwartet?

    Rantus hat vor einiger zeit gesagt, das der Bayer an sich Ehr ein grantler als ein dauersupporter ist. ( frei aus dem gedaechtnis wiedergegeben) ich denke das trifft es gut. Aus meiner Erfahrung ist in den Ecken der sued und dem überwiegenden Teil der Nordkurve nicht mehr los als im Rest des stadions….

  19. @ paule: Bei der Marseille Choreo entsteht kein finanzieller Schaden, da das Rohmaterial noch nicht weiterbearbeitet wurde, sprich keine Spruchbänder oder Blockfahnen daraus gebastelt wurden. Ich versteh sowieso nicht, wieso die Diskussion über die 10.000 Euro so aufkommt, wir haben ja nirgendwo behauptet, dass Geld verloren gegangen ist durch das Verbot.

    @DerSkorpion: Es gab 3 Stufen in Sachen Material: Ganz früher wurde auch bei uns Papier verwendet. Zum letzten Mal meines Wissens bei der Choreo zum Abschied vom Olympiastadion. Dann kam ein neuer Brandschutzbeauftragter, der Papierbögen als Choreomaterial nicht mehr genehmigte. Vor etwa 2-3 Jahren kam dann nochmal ein neuer Mann in diese Position und seitdem dürfen auch normale Folien nicht mehr verwendet werden, sondern nur noch Folie der Brandschutzklasse „B1“. Hier kann man dem FC Bayern aber keinen Vorwurf machen, das betrifft ja ganz München (Die alten S Bahn Wagen dürfen nicht mehr durch den Stammstreckentunnel, alle Tunnelbahnhöfe müssen mit neuer Deckenverkleidung ausgestattet werden). Unseren Recherchen nach ist es aber auch bei vielen anderen Bundesligisten nur noch mit B1-Folie möglich, Hannover ist da sicherlich eine Ausnahme.

  20. @vadder
    Zustimmung total.
    Ich geh doch nicht ins Stadion weil ich immer Super-Stimmung haben will, dann geh ich zum Fasching oder Karneval (mag ich auch nicht, dieses: Heute sind wir aber alle mal lustig)
    Ich will meine Mannschaft siegen sehen, die Stimmung kommt dann von alleine.
    Wartet ab, wenn wir Real das 4-0 einschenken bricht die Bude zusammen.
    Und ein mühsames 1-0 gegen Köln oder Cottbus oder wasweißichwen lässt mich nicht auf dem Sitz tanzen.
    Ich bin verwöhnt, na und. Wir sind die Bayern, wir siegen und siegen und siegen und bewahren Haltung.

  21. @ Paule

    „Wo ist der Unterschied zwischen undifferenziertem Klatschpappen-Lärm und dem Dauer-Singsang der Ultras?

    Ich will hier wie da keine Dauerbeschallung.

    Von mir aus kann man auch mal still sein, wenn es das Spiel hergibt. Oder explodieren, wenn das entscheidende Tor fällt.“

    Na ja, zumindest zwischen Dauergesang und einem beim entscheidenden Tor explodieren besteht doch kein Widerspruch, oder? Außerdem sind mir persönlich dauersingende Ultras lieber als unser Opernpublikum, dass die Mannschaft schon auspfeift, wenn es nach 30 Minuten noch 0:0 steht. Gerade das ist ja ein Grundgedanke der Ultra-Bewegung, der (fast) bedingungslose und ständige Support der Mannschaft. Ich denke, hier handelt es sich auch um eine Art „Generationenkonflikt“.

    Zu den Anti-Hoeneß Plakaten: Ich sehe diese durchaus als berechtigt an. Hoeneß wurde als Lügner bezeichnet. In der Wortwahl vielleicht etwas hart, in der Sache aber berechtigt. Schließlich hat Uli trotz anderslautender Aussagen (Stichwort: Marschkapelle) in der Staatskanzlei für Finanzhilfen für die Blauen geworben. Aber lassen wir das.

    Ansonsten bin ich nämlich völlig deiner Meinung und auch ich danke dir für deinen Beitrag. Wir müssen endlich mit dieser Zerfleischung untereinander (sowohl Fans VS. Fans als auch Verein VS. Fans) aufhören! Das Gremium ist hierfür eine gute Idee, ich fände es aber auch nicht schlecht, wenn ein oder zwei Fanvertreter im Aufsichtsrat säßen (auch wenn das oftmals dämonisiert wird).

    @ ValentinRosso

    Absolute Zustimmung zu deinen Ausführungen über die Ultras! Das ist der gegenseitige Respekt den wir brauchen. Vor allem der Aspekt der vollen Geschichte unseres Vereins ist nicht zuletzt ein Verdienst der Schickeria. Das sollten auch
    Nicht-Ultras (wie auch ich einer bin) anerkennen.

    Auf die (mögliche) Real-Choreo bin ich ja mal gespannt, auch wenn ich diese nicht live sehen kann.

  22. @Christian: Es ist sicherlich nicht förderlich, die manschaft nach 30 Minuten auszupfeifen. Ich habe aber auch verständniss, das sowas passieren kann (ist ja selbst in München kein dauerzustand). Viele Fans reisen von weit her an, etliche davon immernoch zum 1. und evtl einzigen mal. die erwartungshaltung ist (warum auch immer) riesig.
    Dann läuft das spiel nicht. Der zuschauer denkt, die Herrn Stars wolllen nicht (geht uns hier ja sogar öfters so) und schon wird gepfiffen.

    ich würde das nicht an München/ am Publikum alleine festmachen. Letztendlich liegt es am Druck, der von wem auch immer, aufgebaut wurde/wird.
    Wir wollen immer das Maximale, also erwartet jeder die Maximale leistung. Immer. Auch wenn das sicher unmenschlich bzw unkalkulierbar ist. Gäbe es in Deutschland ähnlihe Vorrausetzungen bei anderen Klubs, ich wäre mir sicher, das es dann dort auch das Operrettenpublikum gäbe.

    Ich frage mich zB, ob die Ultras ihre Kritik VOR der Kundgabe im Stadion an den fanbeauftragetn oder den verein direkt gerichtet haben?

    Und sehen sich die diversen Ultra Gruppierungen eigentlich auch als Sprachrohr der fans oder stehen sie nur für sich selber?

  23. @ vadder – die frage ist schnell und einfach zu beantworten: sie stehen ausschließlich für sich selber. wenn man etwa die verlautbarungen der schickeria zum thema 12-min.-schweigeboykott, künftige ausrichtung der gruppe etc. in ihrem newsletter liest, dann kommt eine elitäre grundhaltung zum vorschein, die etwas sektenhaftes hat.

    bitte nicht falsch verstehen, ich halte diese gruppierungen trotdzem für wichtig, ihre forderungen meist für berechtigt und ihr engagement oft für den zündfunken, der in unserem stadion fehlt, aber ich würde mir von ihnen etwas mehr toleranz gegenüber uns normalos wünschen, die dem verein kein bisschen weniger mit dem herzen anhängen.

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