Eine neue Erfahrung für uns Bayern-Fans. Für die meisten.

In weniger als einem Jahr werden viele Bayern-Fans hoffentlich eine Erfahrung machen, die die meisten von uns nicht kennen.

Einen Aufstieg zu feiern.

Nicht dass ich in Frage stellen würde, dass die meisten Bayern-Fans Fußball-Fans sind, aber das Basketball-Projekt des Uli Hoeneß hat mein Interesse geweckt.

Kann sowas wirklich funktionieren?

Wer weiß das schon. In ein paar Monaten sind wir schlauer. Und vielleicht schau‘ ich mir in der Zwischenzeit mal ein Basketballzweitligaspiel an. Spätestens allerdings ein Heimspiel der Telekom Baskets gegen meinen FC Bayern.

Komisches Gefühl. Irgendwie.

Alles feine Menschen, trinkfest und grundehrlich. In Sachen Lautern hört bei mir aber der Spaß auf.

So der von mir sehr geschätzte Herr Zechbauer in einem Beitrag zum nächsten Bundesligaspiel unseres FC Bayern, wie ich es besser und treffender nicht hätte sagen können.

Nirgends – nicht in deutschen Stadien und nicht mal im Ausland – ist mir so viel Hass entgegen geschlagen wie in dieser Stadt mit gerade mal knapp 100.000 Einwohnern. Dementsprechend sind Siege gegen den dort ansässigen Klub ein ganz besonderer Genuss für mich.

Mein roter Faden in diesem Zusammenhang. Und auch mein All-time-Lieblingsspiel erwähnt er.

Hach. Irgendwie freu‘ ich mich auf Freitag.

Für mich ist die Saison seit einer Woche beendet

Einige von euch dachten schon, es wäre der erste April, als ich über Twitter die fußballlosen Samstage bedauerte (im Gegensatz zu meiner Frau).

Dabei ist mir doch völlig klar, dass auch jetzt immer noch irgendwo gegen den Ball getreten wird. Damit habe ich aber als Bayern-Fan nix mehr zu tun.

Für mich ging die Saison nach dem Spiel gegen Stuttgart versöhnlich zu Ende. Aber vor allem ging sie zu Ende. Ein paar restliche Freundschaftsspiele mit der B-Elf, ein, zwei Spieler quälen sich in Asien auf ’ner Deutschland-Promo-Tour – und fertig.

Das Interessanteste sind aktuell sowieso die Spekulationen um neue Spieler. Wer kommt ausser Gomez? Bekommen wir einen Weltkasse-RV und noch einen Torhüter, der endlich keinerlei Diskussionen mehr auf dieser Position erzeugt?

Was ergeben generell und konkret die Gespräche mit van Gaal ab morgen?

DAS sind die Fragen, die mich beschäftigen.

Klar. Gestern hat in Berlin Not gegen Elend (auf die Bundesliga bezogen) versucht, die Saison zu retten. Die bald-Diego-losen Bremer haben’s gepackt. Den Leverkusenern gehen jetzt die letzten Argumente aus, was diese Rückrunde so sollte.

Ganz nett, habe ich trotzdem nur so nebenbei verfolgt.

Ebenso nebenbei verfolgte ich die Relegationsspiele. Wobei dort – so wie es aussieht – zumindestens das mir noch am ehesten sympathische Team gewonnen hat. Glückwunsch. Wieder ein Derby mehr für die Bayern.

Trotzdem alles irgendwie fad.

Daher: Zurück in die Gerüchteküche…

Liebe Hoffenheimer, die Kuschelzeit ist jetzt vorbei!

Meine Güte, was gab es am Anfang der Saison für ein Theater.

All die Kleinen und grauen Mäuse der Bundesliga legten sich mächtig ins Zeug am Modell Hoffenheim zu nörgeln.

Ich sah das immer anders, nahm die Hoffenheimer von Anfang an ernst, wie auch die Verantwortlichen des FC Bayern.

Darum soll es hier aber gar nicht gehen. Zwischen diesen Dinge liegt fast eine gesamte Hinrunde.

Im nächsten Spiel kommt es zum Showdown.

In der Allianz-Arena.

FC Bayern gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Kampf um die Tabellenführung und vielleicht auch die Herbstmeisterschaft.

Aktuell bin ich da ganz offen. Wenn Hoffenheim wirklich in München so spielt, wie in dieser Hinrunde, dann rechne ich durchaus damit, dass die uns im eigenen Stadion fertigmachen können.

Die Frage ist, ob es ihnen gelingt.

Wer beim FC Bayern diesen Gegner, nach dieser Hinrunde, noch unterschätzt, der gehört sowieso in der Winterpause verkauft, ergo kann ich mir nur vorstellen, dass die Bayern ernsthaft zur Sache gehen werden.

Und was das bedeutet, haben in dieser Saison schon ganz andere Mannschaften erfahren müssen.

Weshalb es mir, trotz des erwähnten Respektes für Hoffenheim, durchaus wichtig ist, dass wir diesen, um ein Jahr älteren Verein schlagen (egal wie), liegt einzig und allein daran, dass ich a) dieses ach so lässige und ach so souveräne Gefasel einzelner Spieler und b) vor allem dieses oberlehrer- und ich-und-nur-ich-habe-den-Fußball-neu-erfunden-hafte Gelaber des Herrn Rangnick n i c h t m e h r e r t r a g e n kann!

Dabei geht’s nicht darum, dass ich Klinsmann für innovativer halte – was ich nicht tue – sondern vielmehr darum, dass mir das mit Rangnick zuvor schon in Ulm, Stuttgart, Hannover und Schalke ganz genauso ging. Schlimm. Schon in der Schule habe ich solche Lehrer gehasst. Der Backnanger geht mir einfach mächtig auf die Nerven. Nicht erst seit seinen „rekordverdächtigen“ Siegen gegen die Bayern.

Aber vielleicht fühlt er sich ja deshalb besonders sicher und verliert so ab und an die Bodenhaftung.

Also Jungs: Ein Sieg muss her. Wenn nicht für euch, dann für mich, den Paule.

Der 7. April 2008 – ein schwarzer Tag für den deutschen Fußball!

Alles war angerichtet, es lief nach Plan. Acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Der endgültige Abschied eines Vereins, den keiner braucht, den dieRegion, in einer, in der Geschichte des deutschen Fußballs, zuvor nie dagewesenen Art und Weise künstlich am Leben gehalten hatte – mit verschleuderten Steuergeldern ehrlich arbeitender Bürger.

Der Absturz der ehemaligen roten Teufel in die Bedeutungslosigkeit der dritten Liga – eine ganz besondere Perspektive für uns Fußball-Fans. Also alle ausserhalb derRegion.

Dann aber kam der 7.April 2008. Die Rückkehr eines Provinzhelden: Stefan Kuntz.

Und was passierte? Plötzlich begann die eigentlich tote Mannschaft doch noch damit Punkte zu sammeln. Einen Spieltag später waren es nur noch 5 Punkte Rückstand, danach nur noch 2.

Parallel lief eine Geschichte ab, die bis heute mehr als im Dunklen liegt. Ich will mich mal vorsichtig ausdrücken.

Der TuS Koblenz wurde aufgrund von Lizenzverstößen bestraft. Überraschenderweise mit einer Anzahl von Punkten, die die Pfälzer hätte retten können. Und wer war zuvor als Funktionär bei den Koblenzern tätig?

Richtig. Stefan Kuntz.

Ich war damals schon sprachlos.

Es kam übrigens, wie es kommen musste:

Am allerletzten Spieltag retteten sich die Pfälzer durch einen 3:0-Heimsieg auf die Nichtabstiegsränge. Mit einem Punkt Vorsprung. Einem Punkt! Und wer war der Gegner? Der FC Daum aus Köln. Na klar. Was ich denen übrigens heute noch übel nehme. So ein Spiel darf man einfach nicht herschenken!

Und der TuS Koblenz?

Der hatte in zweiter Instanz die Strafe auf 6 Punkte Abzug reduziert. Hätte er dies nicht getan, wäre er tatsächlich hinter die Lauterer zurückgefallen. Fall-back-Strategie nennt man das…

So.

Und was passiert nun in der neuen, der aktuellen Saison?

Der Super-GAU.

Plötzlich gewinnen die Provinzler einfach weiter – stürmen an die Tabellenspitze der zweiten Liga.

Bis, ja bis gestern nachmittag.

Denn da wurd’s Zeit für ’ne kleine Revanche.

Die Kuntz-Kicker waren zu Gast bei? Richtig. Der TuS Koblenz.

Und was geschah?

Die TuS schoss die Betze-Bübchen aus dem Stadion. 5:0!

Es gibt also doch noch Hoffnung. Und einen Fußball-Gott gibt’s auch.

Abstieg, Aufstieg – Wünsche und Brisanz

Ich hab’s ja geahnt. Und es ist eingetreten.

Am letzten Spieltag können die Schalker die Ex-Pokalsieger aus Nürnberg in die zweite Liga kicken. Die Schalker! Und für die geht es ja auch noch um was. Müssen sie doch ihrerseits gewinnen und auf Leverkusen hoffen, damit sie sich gegenüber Bremen noch direkt für die Championsleague qualifizieren…

Aber was geht wohl in den Köpfen der Fans vor? Eine der letzten Fan-Freundschaften in Deutschland, die den Namen noch annähernd verdient und ausgerechnet in dieser Situation trifft man sich wieder?

Mir persönlich wäre da die Jacke näher als die Hose.

Verspricht ein spannendes Spiel zu werden, schließlich hilft beiden nur ein Sieg.

Ebenfalls nicht schlecht ist das Gastspiel des 1.FCK beim FCK.

Nachdem die Kölner ja nun in die Belle Etage zurückkehren, gibt es nur noch ein weiteres persönliches Goal für mich:

Der Abstieg der Lauterer!

Ein Auswärtssieg macht diesen perfekt. Ich bin nächsten Sonntag durch und durch Kölner. Enttäusch‘ mich nicht, FC!

P.S. Für alle, die noch ein bißchen Motivation für dieses Spiel brauchen, habe ich diesen Artikel hier.

Der abstiegsbedrohte Zweitligist 1. FC Kaiserslautern stand […] offenbar vor der Insolvenz. Nur die drastische Senkung der Pacht für das Fritz-Walter-Stadion durch die stadteigene Betreibergesellschaft Ende April rettete die „Roten Teufel“ vor der Zahlungsunfähigkeit.

Super, oder? Die Stadt hat die jährliche Pacht von 3,2 Millionen auf 1,8 Millionen Euro gesenkt.

Fein.

Wenn’s um den ach so geliebten FCK geht, würde die Stadt Kaiserslautern dem Verein vielleicht sogar noch was für’s eigene Stadion zahlen, wenn’s sein müsste, oder?

Was halten eigentlich Lauterer Eltern davon, wenn mal kein Geld für Kindergärten da ist? Oder wenn in der ARGE mal Geld für die Förderung von Hartz IV-Empfängern fehlt?

Alles völlig irrelevant.

Hauptsache dieser Sch**ss-Verein bleibt am Leben, nicht wahr?

Aufstieg. Meisterschaft. Championsleague.

Der FC ist wieder da. In der obersten deutschen Fußballliga.

Alle, die jetzt denken, dass ich mich in den Schlaf weine, muss ich enttäuschen.

Für mich gehören die Kölner, genauso wie die Gladbacher einfach in die 1.Bundesliga.

Iss so.

Das Problem, dass ich mit dem FC habe, hat mit dem Verein gar nichts zu tun – das sitzt auf der Trainerbank.

Aber dort gibt es ja – trotz Aufstieg – noch Hoffnung.

Hoffen wir das Beste. Willkommen zurück, FC.

P.S. Da ja jetzt mit dem Aufstieg alles klar ist, muss ich mich am letzten Spieltag auch nicht mehr entscheiden: Auswärtssieg für Köln, bitte!