Die Akte Robben 07-08/10 – es brodelt wieder

[18.10.2010] Der FC Bayern will es im Fall Robben notfalls zu einem zweiten Fall Bosman kommen lassen. Ein Umstand, der alle Vereine mit Nationalspielern freuen dürfte.

Der FC Bayern will den Mediziner-Streit mit dem […] KNVB zum Präzedenzfall machen. In der Zeitung DeTelegraaf sagte […] Rummenigge, die Münchner seien zu einer ‚jahrelangen‘ juristischen Auseinandersetzung bereit, um eine finanzielle Entschädigung für die Ausfälle von Arjen Robben und Mark van Bommel zu erzwingen. ‚Wenn ein Prozess kommen sollte, hat dieser Bosman“sche Dimensionen‘

Haben wir denn wenigstens eine gültige Rechtsschutzversicherung?

[18.10.2010] Da offenbar die bisherigen Verhandlungen mit dem KNVB zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen sind, kommt jetzt ein neuer Verhandlungsführer ins Spiel.

In den Streit zwischen dem FC Bayern und dem holländischen Fußballverband KNVB kommt Bewegung. […] Die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtet, dass KNVB-Präsident Michael van Praag […] Kontakt zu der Führung des deutschen Rekordmeisters aufgenommen habe. […] Nun sollen sich Van Praag und Rummenigge beim Bundestag des DFB treffen […] Beide Funktionäre sind als Gäste eingeladen. Auch KNVB-Direktor Henk Kesler sei dabei. „Van Praag und Rummenigge hoffen, dort einen Schritt in Richtung einer Lösung zwischen Bayern München und dem KNVB gehen zu können“

[22.10.2010] Das Treffen in Essen lieferte zunächst keine brauchbaren Ergebnisse. Man will sich noch ‚mal treffen. Ahja.

„Die Atmosphäre hat sich entspannt. Wir haben unsere Positionen ausgetauscht. Die Holländer wünschen sich, dass wir uns mit Attacken zurückhalten.“ […] Noch gibt es keine Einigung zwischen den beiden Parteien. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll ein weiteres Treffen stattfinden. Dann wird auch Verbands-Direktor Bert van Oostveen dabei sein.

[05.11.2010] Na sowas, der KNVB erkennt seine Verantwortung im Fall Robben an? Wirklich? Bayern-Boss Rummenigge sieht es so.

Die Holländer hätten jetzt „erkannt, dass sie eine Verantwortung tragen“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge. In naher Zukunft habe man ein Gespräch vereinbart, um die „Causa Robben“ zu besprechen. Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass man zu einer Einigung kommen könnte.

Hier meint KHR ausserhalb der Gerichte.

[07.11.2010] Er läuft.

Nach monatelanger Verletzungspause ist der niederländische Superstart zurück auf dem Trainingsplatz. Eine knappe halbe Stunde lang absolvierte Robben unter der Regie von Fitness- und Rehacoach Thomas Wilhelmi das genau auf seine Bedürfnisse abgestimmte Programm. […] Und Wilhelmi war „sehr zufrieden“ mit den Eindrücken, die er dabei von seinem Schützling gewonnen hat.

Mehr will man eigentlich nicht wissen, oder?

[09.11.2010] Alles zurück auf Los. Pustekuchen mit Einigung.

Der niederländische Verbandsdirektor Bert van Oostveen ist mittlerweile vom FC Bayern München in der Causa Arjen Robben genervt. „Karl-Heinz Rummenigge geht mir auf die Nerven. Lassen sie mich Eines klarstellen: Der KNVB erkennt die Schuld an der Verletzung Robbens nicht an. Die Parteien verhandeln noch“, so van Oostveen gegenüber ‚Voetbal International‘.

Jetzt mal ganz im Ernst: Gehen einem die Holländer auf den Sack oder nicht? Und wer ist da eigentlich alles im Boot? Wieviele Chefs haben die beim KNVB?

Die größte Klappe hat Verbandsdirektor Bert van Oostveen. So. Bad Cop. Good Cop ist KNVB-Präsident Michael van Praag. Vorher KNVB-Generalsekretär Harry Been und ein gewisser Henk Kesler.

Für mich wirkt das alles immer noch wie Hinhaltetaktik. Wenn der FC Bayern sich sicher ist und auch alle juristischen Fachberater, dann sollte man einfach klagen. Zack. Wenn man sich aber nicht sicher ist und die Holländer tatsächlich Recht haben – was ich mir auch kaum vorstellen kann – dann sollte man das Thema möglichst bald beenden. So oder so.

P.S. Auf der Wikipedia-Seite des KNVB wird man auch nicht schlauer. Da stehen nur Michael van Praag und Harry Been. Was haben van Oostveen und Kesler also zu melden?

Na laut KNVB-Webseite ist van Oostveen Chef der „Businessunit Betaald Voetbal“. Na dann.