Neues Spiel, neues Glück – Europa geht wieder los!

Na? Gegen wen fliegen die Bayern denn in diesem Jahr mit Pauken und Trompeten raus? Aus der Championsleague.

Keine Ahnung. Ob es schon in der Vorrunde der Fall ist, kann man so eindeutig nicht beantworten.

Schwierig zu spielen. Vor allem für mich. Sind doch neben den Bayern, meine beiden Lieblingsvereine aus Frankreich und Italien zugelost worden.

Ok. Also Juve hat in meiner Zuneigung nach dem Skandal ein wenig gelitten, aber alte Liebe rostet nicht.

Und Bordeaux – über die geht in Frankreich für mich sowieso nix.

Dazu noch Haifa – da sollte der dritte Platz zumindestens schon mal gesichert sein.

Zum Auftakt nach Israel, zur Wies’n gegen Brazzo und Diego, in Bordeaux, gegen Bordeaux und Haifa und zum Schluss nach Turin – wir hatten schon schlechtere Gruppen.

Aber auch bessere mit einem Desaster am Ende.

Girondins Bordeaux ist seit 1996 ohnehin immer gern gesehen in München und gegen Juventus ist definitiv noch eine Rechnung offen. Zu Ballack Zeiten gab’s vier enge Spiele, in denen die alte Dame dreimal knapp und zumeist kurz vor Schluss die Oberhand behielt. Das haben wir nicht vergessen!

Kurzum: Ich bin zufrieden.

Wolfsburg dagegen mit dem Losglück des Neulings (nur ManU schwierig, Achtelfinale möglich), ebenso wie übrigens der schwäbische VfB. Fast eine Frechheit, was die für ’ne Gruppe bekommen haben:

Sevilla, Rangers und Unirea Urziceni.

Ein Witz. Wenn’s ganz böse kommt, schneidet Stuttgart in der Vorrunde gar besser ab als der FCB.

Aber wen kümmert das – wir schauen – mit unserem neuen Flügelturbo – ohnehin nur auf uns…

Weisheiten #106

„Die Verantwortlichen haben sich für die Zukunft einen Gag ausgedacht. In jeder Fahnenecke bauen die Handwerker einen Startblock. In der Spielfeldmitte steht ein Pokal mit 50000 Dollar. In einer Ecke steht ein Twistringer, in der nächsten Willi Lemke, in der dritten Ecke ein leiser Gitarrenspieler und in der vierten Diego. Auf Kommando rennen alle los – und wer gewinnt? Natürlich der Twistringer. Denn: Es gibt keinen leisen Gitarrenspieler, Willi Lemke hat die Regeln nicht verstanden – und Diego würde doch wegen lumpiger 50000 Dollar nicht losrennen.“

Jürgen L. Born, Ex-Werder-Boss und Twistringer Schützenfest-Besucher

Das Thema nervt, Klaus

So langsam nervt das Thema.

„Es steht überhaupt nicht fest, ob Diego geht und wenn, wohin. Es sind noch längst nicht alle Dinge zu Ende geführt.“

So Werder-Allofs zum Endlos-Thema Diego.

Und der Bremer Sportchef ist offensichtlich auch nicht länger gewillt, die teilweise dubiosen Verhandlungspraktiken von Djair Cunha und Petralito zu tolerieren. „Vielleicht geht Diego am Ende ja doch zu den Bayern“, sagte Allofs – und sorgte damit für allgemeine Verwunderung.

Knackpunkt ist die 15-prozentige Transferbeteiligung des Diego-Clans.

Werder pocht darauf, dass die Summe von rund 4,5 Millionen Euro von den Italienern gezahlt wird, um am Ende die gewünschten 29 Millionen Euro Ablöse in der Vereinskasse zu haben. Juve will den Betrag freilich nicht freiwillig zahlen. „Ja, es geht um die 15 Prozent“, räumte auch Diego selbst gestern ein.

Ehrlich gesagt würde ich mich kaputtlachen, wenn der am Ende doch noch bei uns landen sollte, allein, es bleibt die Frage, ob wir uns das wirklich antun wollen…

P.S. Zum Glück ist die Quelle endlich mal seriös…

Wir ziehen uns aus dieser Veranstaltung zurück! Wir sind ein seriöser Klub.

So Bayern-Boss Rummenigge zum Ende der bayerischen Bemühungen um Werder-Diego.

Zunächst einmal gibt es hierfür zweierlei Deutungen.

Erstens: Die Bayern haben erkannt, dass sie keine Chancen im Kampf um Diego haben und versuchen unter Wahrung ihres Gesichtes aus der Sache rauszukommen.

Zweitens: Die Sache lief tatsächlich unseriös.

Vermutungen.

Fest steht zumindestens inzwischen wohl, dass die Bayern tatsächlich Interesse hatten und es Verhandlungen gegeben hat.

Dann hört es aber schon auf.

Und lassen wir mal die Polemik aussen vor, die jetzt von den üblichen Verdächtigen hineingetragen wird.

Erschrocken hat es mich zum ersten Mal, als ich diesen Artikel las. Vor allem das, was ich über Giacomo Petralito erfuhr. Einem Mitglied des Diego-Netzwerkes.

Über den Signore sizilianischer Provenienz hatte der Züricher Tages-Anzeiger unlängst geschrieben: „Wesentlicher ist, dass er nur ein Spielervermittler von zweifelhaftem Ruf ist.“ Der Verfasser dieser Zeilen hatte dabei eine argentinische Zeitung zitiert, welche dem umtriebigen Agenten unterstellt hatte, dieser habe sich in Rosario als Vizepräsident von Grashoppers Zürich ausgegeben.

Was Petralito nicht nur vehement bestritt, sondern dem Journalisten anlässlich einer zufälligen Begegnung wenig später auf dem Züricher Trainingsgelände auch mit Fäusten und Tritten einzuprügeln versuchte. Der übel malträtierte Journalist hat Strafanzeige gegen den Raufbold gestellt.

Ok. Eine Randnotiz.

Schlimm wird die Geschichte, als mir heute mehr – vermeintliche – Details zu Augen kamen.

Vorgestern dann überschlagen sich die Ereignisse: Wieder ist Papa Diego in München […] Es wird konkret über Zahlen gesprochen. Der Schweizer Spielerberater Giacomo Petralito erfährt von dem Treffen in München […] und sieht den Wechsel nach Italien plötzlich gefährdet.

Er droht: „Alle drei Parteien haben unterschrieben! Jeder andere Klub, der sich um Diego bemüht, macht sich strafbar. Ich halte die Münchner für seriös genug, diesen Fehler nicht zu begehen.“

Nun kommt den Bayern die Sache komisch vor. Die Ermittlungen beginnen. Gespräche zwischen Juve und Bayern, Telefonate zwischen den Münchnern und Werder. Ergebnis: Papa Diego will die Vereine gegeneinander ausspielen!

Karl-Heinz Rummenigge: „In einem Gespräch mit Klaus Allofs von Werder hat sich herausgestellt, dass da scheinbar schon Einigung mit Juve erzielt wurde. Das wirkt alles sehr irritierend auf uns.“ […]

Aber warum ist Djair da Cunha dann gleich zwei Mal nach München gereist, wie BILD gestern bestätigt wurde? Warum verhandelt er mit den Bayern, wenn mit Juve alles klar ist? […]

Die Antwort: Reine Gier!

Diego und sein Vater versuchten die Ablösesumme in die Höhe zu treiben, weil sie daran mit 15 Prozent beteiligt sind…

Menschlich verständlich, aber ich will – ehrlich gesagt – solche Leute gar nicht in München haben. Weder den Spieler, noch seine Berater.

Sicher.

Von der Qualität her hätte ich Diego gerne neben Ribéry spielen sehen wollen, aber um welchen Preis?

Nein. Unser neuer Trainer soll jetzt mal sein Konzept vorlegen (hoffentlich hat er eins) und dann die Spieler benennen, die er dafür noch braucht. Ein Diego wird’s nicht sein, aber vielleicht eine vergleichbare Lösung. Für weniger Geld und vor allem seriöser

Ja, ja, iss ja gut, Willi

Wenn ich nicht wüsste, dass in Bremen sowieso keiner mehr was darauf gibt, was ein Willi Lemke sagt, könnte ich fast glauben, er wäre gerne wieder im Klassenkampf der 80er-Jahre. Zwischen Werder und Bayern.

„Für Diego muss eine außergewöhnliche Summe geboten werden, wenn wir ihn verkaufen sollten.“

Aha.

„Ich vergleiche ungern Menschen miteinander. Aber ­Diego ist genauso viel wert wie Ribéry.“

Ist schon recht. Aber wie kommt Lemke auf das schmale Brett, dass wir Ribéry für nur 30 Mio. Euro abgeben würden?

Herrlich, der Willi. Immer wieder.

Im Würgegriff der Emotionen

Eigentlich will ich dazu gar nicht viel sagen, haben doch die Bremer schon genug Probleme. Ausserdem tritt man nicht auf jemanden, der ohnehin am Boden liegt.

Bremens 10er, Diego Ribas da Cunha, hat bei der gestrigen 0:1-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht KSC dem KSC-Kapitän Christian Eichner den Hals gewürgt. Nachdem sich zuvor der KSCler Martin Stoll vom Werder-Pizarro ’ne Watschn abgeholt hat und dieser dafür – völlig überraschend – vom Platz gestellt wurde.

Herr Diego ist Wiederholungstäter und erwartet durch den Verband wohl eine längere Sperre (wie viele Spiele sind’s noch bis zum Bayern-Rückspiel?).

Worum es mir eigentlich geht:

Sollte irgendwann noch einmal einer der grün-weißen Gutmenschen was über Kahn, van Bommel und Co. sagen wollen und im Umkehrschluss die eigenen Spieler als Vorbilder für so ziemlich alles heranziehen wollen:

Bitte immer an die gestrige Szene erinnern.

Und noch was:

In den Augen einiger Fans, wird sich Diego so wohl immer mehr zu einem pot. Bayern-Spieler entwickeln. Fehlt nur noch die Arroganz.

Dazu kann ich nur sagen: Kein Interesse (mehr).

Torsten Frings, mein Bruder im Geiste

Nein, ganz im Ernst.

Wenn es mal was Positives über die grün-weiße Familienidylle der Werder-Gutmenschen zu berichten gibt, dann mach‘ ich das auch. Vor allem wenn es so sehr meiner Meinung entspricht.

Torsten – Lutscher – Frings sprach mir aus der Seele [1].

Charaktere wie Tim – Schmerlappen – Wiese interessiert sowas natürlich nicht. Wie auch? Woher soll’s kommen, wenn man überwiegend Probleme mit der Einschätzung der Realität hat.

Wäre Frings nicht gewesen, Wiese wäre wohl wirklich zum Elfmeterpunkt gelaufen. Stattdessen war er den Rest des Spiels eingeschnappt und beschwerte sich noch lauthals gegenüber der Bank, dass er den Elfer ja wohl besser geschossen hätte als Diego.

Naja.

Hoffnungslos nennt man sowas.

[1] Ja. Ich weiß. Sowas hat Kahn auch schon mal gemacht. Aber da fand ich das genauso daneben.

Lottozahlen?

Will jemand von mir ein paar Tipps haben?

Ehrlich gesagt besteht hier die einzige Gefahr in den Spielen in Stuttgart und gegen Wolfsburg – der Rest ist Laufkundschaft. Oder glaubt jemand, dass der BVB in Bremen was reissen könnte?!

Auf der anderen Seite: So schwierig war diese Vorhersage noch auch wieder nicht.