Von bayerischen Dominas, 1979 und jeder Menge Irritation

Dieser Tage geistert eine Dominanzdebatte durch die Medien. Den sozialen wie den „richtigen“ Medien. Bislang verfolgte ich diese Diskussionen kopfschüttelnd bis amüsiert. Zum Thema wurde es für mich erst, als ich irritierende Tweets las, die davon sprachen, dass „die Bundesliga tot sei“, „langeweilig sei“ und „Bayern die Liga kannibalisiert“. Nun, dieser Beitrag ist das Ergebnis einer Zusammenstellung und Filterung meiner multiplen Gedanken (aktuell und früher) zu diesem Thema.

Der FC Bayern ist Marktführer in der Bundesliga, Branchenprimus – aktuelle Wirtschaftsdaten (auch im Vergleich zu allen anderen Bundesligavereinen) belegen dies. Er ist dies ferner nicht erst seit gestern. Aber war er es immer? Nein. Zum einen, weil es derlei Definition aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Wertung des Fußballs erst seit dem „Boombeginn“ in den 90ern gibt (Steigerung rund um WM-Vergabe 2000) und zum anderen weil es z.B. in den 60ern in Deutschland einen 1.FC Köln unter Kremers, in München – rund um den BL-Aufstieg des FC Bayern – einen TSV 1860 und auch in den 70er und vielleicht noch 80er oder 90er – Jahren Konkurrenz auf (wirtschaftlicher) Augenhöhe gab.

Die Olympischen Spiele 1972 bescherten München und dem FC Bayern ein Olympiastadion (BTW übrigens auch 1860), welches unmittelbar die Grundvoraussetzungen für Volumen und Komfort in Sachen Zuschauereinnahmen verbesserte (unvergessen jenes ausverkaufte „Endspiel“ um die Deutsche Meisterschaft 1971/72 gegen den FC Schalke 04). Einerseits. Andererseits hatte der FC Bayern bis Anfang / Mitte der 90er einen Zuschauerschnitt von zumeist 30.000 bis 40.000. Erst danach kletterte die Auslastung langsam und stetig Richtung 100 Prozent. Bleiben also die „Millionen“-Einnahmen für einzelne Top-Spiele. Natürlich. Vor allem in Anbetracht der damaligen Abhängigkeit der Vereine von eben diesen Eintrittskarteneinnahmen (um die 80%?). Mein Lieblings-Gegen-Argument in diesem Zusammenhang? Die „Heimspiele“ der Gladbacher Borussen in Düsseldorfer Rheinstadion oder in Müngersdorf.

All dies beschreibt die Gesamtsituation der Bundesliga und des FC Bayern bis in die 90er-Jahre imho ganz gut. Für mich ist aber ein anderes Datum viel bedeutender: Der 01.05.1979. An diesem Tag wurde Uli Hoeneß zum Manager des FC Bayern München e.V. und übernahm den Verein mit 7 Mio. DM (3,5 Mio. Euro) Schulden und 12 Mio. (6 Mio. Euro) Umsatz (pro Jahr). Wer würde im Zusammenhang mit diesen Zahlen von einer Dominanz der Bayern sprechen? Ich spreche von der Stunde Null des heutigen FC Bayern. Warum ist mir das wichtig? Weil es mir um Arbeit geht. Und um Professionalität und Konstanz. Wie z.B. auch bei Borussia Dortmund seit 2005.

Uli Hoeneß fing an zu arbeiten. Schon ein Jahr zuvor fädelte er den Sponsorenvertrag mit dem Ulmer Unternehmen Magirus Deutz ein und ermöglichte so mittelbar die Rückkehr seines Freundes Paul Breitner zum FC Bayern. Ein entscheidender Meilenstein für die frühen Erfolgen seiner Amtszeit (Meister 1979/80, 1980/81, Pokalsieg 1982, Endspiel Europapokal der Landesmeister 1982).

Man mag es glückliche Fügung nennen, dass ausgerechnet ein Spieler, Mensch und Manager wie Hoeneß dem FC Bayern 1970 über den Weg lief, aber eben jener Hoeneß war und ist geschäftstüchtig. Als Spieler (kein Sponsorentermin war vor ihm sicher) und erst recht als Manager. Nicht umsonst wuchsen Umsatz und Gewinn unter Hoeneß beim FC Bayern in heutige Dimensionen.

Gerne kann man einwenden, dass die heutigen Dimensionen erst durch massive Unterstützung von Außen und den Einsatz von Großkonzernen zustande kam (dunkle Kapitel wie den Kirch-Skandal können wir gerne einmal getrennt diskutieren), aber Hoeneß schaffte die Rahmenbedingungen, die die Attraktivität für derlei Sponsoren ergab. Die Politik der „kleinen Schritte“, die aber stetig nur in eine Richtung gingen. Nach Magirus Deutz und Iveco Magirus kamen Commodore, Opel und später die Deutsche Telekom. Im Rahmen dieses Vertrages konnte sich der FC Bayern 2002 seinen Hauptsponsor aussuchen, man stand Schlange (obwohl der Vertrag mit Opel imho vorzeitig aufgelöst wurde).

Apropos Nachhaltigkeit. Beim FC Bayern wird langfristig gedacht. Langfristige Partner bleiben langfristig an den Verein gebunden. Warum entschied sich der FC Bayern damals für das schlechtere Ausrüster-Angebot und schlug Nike in den Wind? Weil man Adidas später dann gar Anteile an der AG verkaufte. Im beidseitigen Einvernehmen.

Warum erwähne ich all das, noch dazu in epischer Breite? Weil wirtschaftliche Stärke – von mir aus „Dominanz“ – nicht aus der Luft kommt. Insofern man nicht Paris St.Germain oder Manchester City & Co. heißt. Derlei muss wachsen, vor allem muss man als Verein einen Plan und eine gewisse Struktur und Kontinuität an den Tag legen und ja, heutzutage wird es evtl. kaum mehr möglich sein, ein zweites FC Bayern München zu werden, aber man wird es sicher nicht, wenn man so agiert wie z.B. BVB & S04 vor dem großen Kollaps.

Was spräche dagegen, dass Hertha BSC, Frankfurt, HSV, Stuttgart oder eben Dortmund und Schalke aufgrund ihrer Stärken, die entweder im Fan-Potential, der Infrastruktur, regionaler Wirtschaftskraft oder konkurrenzlosem Einzugsgebiet zu einer konstanten Stärke finden können, die die Bayern „auf Trap“ hält? Wenn man die oben beschriebenen Voraussetzungen erfüllt? Nicht viel, meiner Meinung nach (P.S. Wer von den Großkonzernen spricht, die hinter dem FC Bayern stehen, der sollte Vereine wie z.B. Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim nicht unerwähnt lassen – warum sind diese Teams aber nicht schon längst dauerhaft in der deutschen Spitze vertreten? Denkt man drüber nach).

Wäre es anders, wären die Bayern ja seit den 80ern Dauer-Meister, oder?

Ach, die aktuelle Dominanz gibt es ja erst seit dem Double des BVB 2012? Warum erst seit dieser Spielzeit (und nicht schon seit dem Einzug in die Allianz Arena 2005 mit all den Logen und Vermarktungsmöglichkeiten?)? Warum „dominieren“ die Bayern erst seit 1,5 Spielzeiten? Weil die Bayern auf einmal noch viel bessere Rahmenbedingungen vorfinden als bis 2012? Die Einnahmen explodiert sind, man sich alle Stars der Welt zusammen gekauft hat? Wohl kaum. Nein, all das blieb unverändert. Es war eine Veränderung im Konzept. Nämlich tatsächlich erst einmal ein Konzept zu haben. Seit 2009 also. Seit van Gaal. Wieso aber wurden wir dann nicht wenigstens seit 2009 zum Dauermeister? Weil so eine Entwicklung wachsen muss. Auch und gerade bei einem Verein wie dem FC Bayern. Grundlagen van Gaal, Optimierung Heynckes und dann so ein Vize-Jahr wie 2012. Es war eine besondere Situation, die das gesamte Team, den gesamten Verein antrieb, eine solch fabelhafte Saison 2012/13 zu spielen. Ähnlich der Motivation nach Barcelona 1999 bis Mailand 2001.

Kritik würdig, bzw. ernüchternd erscheint offenbar, dass es den Bayern nach diesem Triple gelungen zu sein scheint, noch einmal alles zu hinterfragen und auf ein neues Level zu heben. Eine Herausforderung, an der 2001 sowohl der Verein als auch seine Führung unter Hoeneß & Hitzfeld gescheitert ist. Die Kritiker mögen einwenden, dass das ja kein Kunststück sei, wenn man dem weltbesten Team den weltbesten Trainer zur Seite stellt. Und dann noch so viel Geld beim Gehalt investieren kann. Sicher, Geld spielt immer eine Rolle, aber gerade Guardiola konnte sich jeden Verein der Welt aussuchen und viele davon hätten ihm auch noch einmal wesentlich mehr Gehalt bezahlt, aber trotzdem hat sich Pep für München entschieden. Weil er vielleicht vom Konzept überzeugt war und ist? Auch so etwas muss man sich erarbeiten und kann es sich (auf diesem hohen Niveau) nicht erkaufen.

Oder man macht es wie Borussia Dortmund, die aus einer Not eine Tugend machten und – am Boden liegend – einem jungen Trainer wie Klopp alle Freiheiten und Zeit der Welt ließen. Ergebnis? Mit nachhaltigem Aufbau aus der Asche der Fastinsolvenz (weil man mit aller Macht Jahrzehnte an Rückstand aufholen wollte und eingeplante Einnahmen wegbrachen), kreierte Klopp eine Mannschaft, die die Bayern zwischen 2010 und 2012 – Entschuldigung – dominierte. Verrückt.

Kann man imho über das Thema Geld, Sponsoren und wirtschaftliche Dominanz noch ausgiebig diskutieren, wird es beim Thema „Kannibalisierung“ der Bundesliga schon enger. Fast alle Nicht-Bayern-Fans sind ja mit den gleichen Vorurteilen aufgewachsen. Vorurteile, die vieles einfacher machten und von Generation zu Generation vererbt wurden. Bitte. Danke. Ich konnte darüber immer schon nur schmunzeln. Bayern immer nur mit Glück? Über 40 Jahre Bundesliga? Vielleicht sollte man dann eher eine Lottobude an der Säbener Straße aufmachen – bräuchte man sich dann um Sponsoren doch nicht mehr so intensiv zu bemühen. Aber zurück zu „der FC Bayern kauft der Konkurrenz die besten Spieler weg, um sie zu schwächen“.

Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich dieses Thema schon diskutiert habe. Und es wird nicht sinnvoller. Betrachten wir es zunächst einmal von der finanziellen Seite. Wäre es nicht betriebswirtschaftlicher Wahnsinn, wenn ein Verein massiv Geld verbrennt, weil er in Spieler investiert, die er nicht braucht und sie „auf der Bank versauern lässt“, weil so der aktuelle Konkurrent entscheidend geschwächt wird? Nein? Man glaubt also ernsthaft, dass dies eine Strategie war, die hinter den Führungstüren an der Säbener Straße Sommer für Sommer neu entwickelt wurde, welchen Spieler man also als nächstes „für die Bank kauft“? Sicher.

Richtiger ist da schon eher, dass ein FC Bayern diesen Spieler immer haben wollte, weil er sich davon eine Verbesserung der eigenen Stärke versprach und im Rahmen des eigenen Scoutings traditionell immer weitaus weniger erfolgreich war, als z.B. Vereine wie Leverkusen oder Bremen. Wir legen hier besser den Mantel des Schweigens über die meisten Transfers aus Südamerika. Das Umfeld des FC Bayern ist nun einmal schwieriger als es in Leverkusen, Bremen oder sonst wo immer war, was unbekannte Rohdiamanten aus dem Ausland oder unteren Klassen betrifft. Was ist daran zu kritisieren, wenn man als Verein irgendwann diesen Umstand akzeptiert und nur noch auf „akklimatisierte“ Bundesligaspieler setzt, die sich über den „Umweg“ der BL-Konkurrenz etabliert und „sichere“ Transfers darstellen?

Tatsächlich ist dieses Thema ambivalent, denn ein FC Bayern war ja selbst viele Jahre das „Transfer-Opfer“ (ausländischer) Kannibalen-Konkurrenz. Man denke nur an die Transfers der Sportkameraden Rummenigge (1984, Inter), Brehme, Matthäus (1988, Inter), Kohler, Reuter (1991, Juve), Effenberg, Laudrup (1993, Florenz), Ziege (1997, Milan). Andere Zeiten, vor Bosman, aber der Verein war damals noch in einer völlig anderen Position als heute. Viele dieser Transfers waren Schlüsselspieler und auch ein FC Bayern brauchte im Nachgang Ersatz und suchte sich diesen in der Bundesliga, reinvestierte quasi die Transfereinnahmen und pumpte Geld in den Bundesligakreislauf. Noch ein Lieblingsbeispiel in diesem Zusammenhang: Der Karlsruher SC. Auch unter dem Aspekt, dass ein FC Bayern in der Bundesliga immer einen gewissen Zuschlag berappen musste, den andere Teams nicht hätten bezahlen müssen, vor allem, wenn man wusste, dass die Bayern mal wieder frisches Geld aus dem Ausland bekommen hatten. Kapitalismus eben, kein Ding. Sternkopf, Scholl, Tarnat, Fink und Kreuzer. Damals gab es den launigen Spruch, dass die Bayern dem KSC die neue Luxus-Tribüne finanziert haben. Mein Thema: Richtig Erfolg hatte der KSC erst nach all diesen Transfers („Euro-Eddy“ & Co.). Abwärts ging es dann im Rahmen von Konzepten a la „KSC 2000“. Wie auch immer. Ein Karl Del’Haye muss auch heute noch als Kronzeuge herhalten.

Nicht alles an diesen Transfers war schlecht für den FC Bayern. Mit dem Rummenigge-Transfer war der FC Bayern 1984 endgültig schuldenfrei, selten zuvor erzielte man einen größeren Transfer-Überschuss als beim Hargreaves-Wechsel nach Manchester. Irgendwann setzte aber auch in München ein Umdenken ein, dass man vielleicht das eigene Geld eher in den eigenen Verein investieren und nicht mehr nur an die Konkurrenz überweisen sollte. Die Geburtsstunde des heutigen Jugendkonzeptes. Die ersten Jahre brachten nicht die Erfolge wie bei der Konkurrenz in Stuttgart, Gladbach oder Leverkusen, aber gleichwohl erhöhte sich die Quote der Eigengewächse im Kader. Nachhaltigkeit führt zum Erfolg – auch hier. All die Lahms, Müllers, Schweinsteigers, Badstubers & Co. wachsen nicht auf den Bäumen und dafür braucht es vielleicht doch einige Generationen an Jugendjahrgängen, aber dort, in diesem Bereich investiertes Geld zahlt sich immer aus. Ein Vorwurf der „Kannibalisierung“ der Bundesligakonkurrenz ist imho abwegig. Aus Gründen. Zum Beispiel, weil es schon immer so war, das höherklassige Vereine das Ziel von Spielern aus niederklassigen Vereinen/Ligen war. Kein Argument? Ein Mario Götze per Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag zu kaufen ist ein schlüssiges Argument für „Kannibalismus“? Viel schlüssiger als ein AK-Transfer von Marco Reus von Gladbach nach Dortmund? Und Götze zu Bayern ist „böse“, Sahin nach Madrid, Kagawa nach Manchester aber „gut“?

Ein BVB war bei Götze gezwungen, eine Ausstiegsklausel in den Vertrag zu schreiben. Vielleicht ändert sich dies einmal grundsätzlich in der Zukunft, wie es z.B. bei den Bayern schon länger üblich ist. War er deshalb aber per se Objekt der Begierde in München? Nein, man wollte ihn, weil er in unser Konzept passt, ein Spieler für die Zukunft ist, für eine Zukunft ohne Ribery & Robben. Robert Lewandowski hat keine AK in seinem Vertrag, er spielt weiterhin für Dortmund und hilft dort, die berauschende letzte Saison zu bestätigen. So läuft’s Business. Mit den Einnahmen der letzten Saison „kannibalisierte“ Borussia nun bei Shakhtar Donetsk (Mkhitaryan, 27,5 Mio. Euro), AS Saint-Étienne (Aubameyang, 13 Mio. Euro) und Werder Bremen (Sokratis, 9,5 Mio. Euro). Und jetzt? Nix.

Was ist aber jetzt mit all diesen Rekorden?

Die sind für mich ein Medienthema. Inzwischen. Anfangs war es mir vielleicht noch wichtig, zuvor aufgestellte BVB-Rekorde direkt wieder zu kassieren (man darf auch davon halten, was man will), aber diese Zählung und Erfassung überlasse ich anderen. Und ja, es mögen in diesen Zeiten sog. Uralt-Rekorde fallen, aber die Listen, die man dann so über den Zaun geworfen bekommt, sind imho noch „konstruierter“ als letzte Saison. Warum? Weil sich die Autoren Aufmerksamkeit, Clicks und Auflage erhoffen. Keine Frage, die Rekorde bleiben Fakt und ich will sie nicht klein reden, aber was werden diese Rekorde irgendwann für die Gegenwart aussagen, wenn die aktuellen Serien des FC Bayern enden? Wenig.

Und wer kann schon in die Zukunft schauen und garantieren, dass der Status quo auf Jahrzehnte hinaus bestehen bleibt? Wer weiß, was mit dem Verein FC Bayern nach einer Inhaftierung der Gallionsfigur Uli Hoeneß passiert? Werden wir auch in Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen? Werden weiterhin so viele Topstars nach München wollen und wir parallel und weiterhin all die Müllers, Lahms und Schweinsteigers aus dem eigenen Nachwuchs zu diesen Weltklasse-Spielern ausbilden und formen können? Die Angst, die viele Kritiker der aktuellen bayerischen Dominanz umtreibt ist doch eher die Angst davor, dass es – zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballs – eine Mannschaft schaffen könnte, „unschlagbar“ zu sein. Übertreibe ich an dieser Stelle? Ich glaube nicht, zumindest wenn ich diese Befürchtungen beschreibe. Persönlich kann ich diese Angst nicht teilen. Zeiten kommen, Zeiten gehen. Wahrscheinlich wird es so sein, dass wir uns – sollte sich nicht etwas Grundlegendes in der Statik des Welt- oder europäischen Fußballs verändern – wohl von romantischen Märchen verabschieden können, wie „in der Bundesliga kann jeder jeden schlagen“. Geschenkt. Aber will man ernsthaft abstreiten, dass es auch in Zukunft Mannschaften, Trainer, glückliche Fügungen (als Kombinationen aus Trainer und Mannschaften) geben wird, die die Dominanzen anderer Mannschaften beenden werden? Barca hat über einige Jahre Europa dominiert. Und wurden von uns in der letzten Saison auseinander genommen. Ob es erneut dazu kommen wird, wenn wir heuer auf sie treffen? Ich bin mir da noch nicht sicher.

Ich bin mir aber sicher, dass ich als Bayern-Fan zur Zeit dankbar eine Ära erlebe, von der ich schon als kleiner Junge immer geträumt habe – dass der eigene Verein Erfolge auch auf europäischer Ebene feiern kann, dass in meiner Mannschaft Automatismen existieren, die Siege wahrscheinlicher machen. Wer hier einen Widerspruch zu obigem Absatz sieht, dem sei gesagt, dass hier nur der emotionale Teil, der Fan-Teil spricht. Logisch, dass ich derlei gut finde. Der andere, menschlich-rationale Teil, ist sich durchaus bewusst, dass alles endlich ist.

Wir Bayern-Fans hoffen darauf, dass sich dieser Zeitpunkt noch ein wenig hinauszögert, aber er wird kommen – ganz sicher.

Weisheiten #178

Schon als kleines Kind, als der HSV noch in Europa glänzte und die größten Erfolge feierte, habe ich die „Rothosen“ immer bewundert. Und als Spieler, egal ob beim Karlsruher SC oder dem FC Bayern München, waren die Spiele gegen den HSV immer etwas ganz Besonderes.

Thorsten Fink, Dino-Retter

Der Fall Maik Franz?

Eigentlich wollte ich das Thema auf sich beruhen lassen. Einmal mehr.

Dann las ich, was Herr Franz seinem Gegenspieler gesagt haben soll.

„Franz hat meine Eltern beleidigt, mich einen dreckigen Neger und nach Schlusspfiff noch Hurensohn genannt.“

So sein letzter Gegenspieler Bance im Interview. Wenn man sowas hört, fallen einem dann doch all die anderen Dinge ein, die Herr Franz sich in den letzten Jahren so geleistet hat.

Frankfurt Fans (und zuvor KSC’ler) werden dies naturgemäß anders sehen, seine eigenen Spieler nimmt man immer zunächst einmal in Schutz.

Aber gibt es wirklich eine Verschwörung in der Bundesliga? Von Spielern wie Bance, Mario Gomez und allen anderen, die sich nach Spielen gegen Franz zu Wort melden?

„Maik Franz muss sich nicht wundern, dass sein Ruf so schlecht ist, ich habe jetzt gesehen, warum sich zehn Spieler unserer Mannschaft über ihn beschweren.“

Und nur weil die Lippenleser des Boulevard versagten und auch sonst keine Zeugen aufzutreiben waren, die mitbekommen haben, was Franz „aus einigen Zentimetern in Ohr geschrien hat“, steht er jetzt als Verfahren-Eingestellter erneut als Saubermann da und Bonce ist der Böse mit dem Stinkefinger.

Sauber. Und solange das so funktioniert, wird er weiter pöbeln und provozieren bis die Schwarte kracht!

Ein Gomez hat mit ihm ja schon zu Stuttgarter Zeiten seine Erfahrungen gemacht, unser Thomas Müller zum Auftakt der Frankfurt-Woche. Auch wenn sich hier Franz durch Müllers „Schwalben“ provoziert fühlte. Durchgebrannte Sicherungen sind nun einmal durchgebrannt (Zum Glück folgt die „Strafe“ für Franz wenige Tage später…).

Erinnern wir uns nicht alle noch an seinen „Auftritt“ rund um das KSC-Heimspiel gegen Schalke in der Vorsaison?

Eben. [1]

Aber wir leben nun einmal in einem Rechtsstaat und solange man ihm nichts nachweisen kann, bleibt alles impliziert, sind das alles nur Indizien. Irgendwann macht er aber mal einen Fehler. Und dann sind die Lippenleser zur Stelle.

Herr Materazzi, übernehmen Sie.

P.S. Und bevor jetzt jemand mir als Bayern-Fan im Gegenzug van Bommel und Effenberg vorwirft, darf ich die Frage in den Raum werfen, ob wir derlei Berichte, Anschuldigungen und Verfahren auch von diesen beiden Spielern mitbekommen haben? Abgesehen von einer eventuell ähnlich harten, aber zumeist nicht pöbelhaften Spielweise. Bei Herrn Franz scheint eben dies zur Grundausstattung zu gehören…

[1] Nettes Zitat übrigens von Herrn Amanatidis zum Thema. Zum dumm, dass es nicht aus der gemeinsamen Zeit in Frankfurt stammt. Ansonsten wäre das noch interessanter… 😉

FC Bayern-Transfergerüchte 0809#010

Irgendwie wird ja immer wieder was zum Thema neue Spieler beim FC Bayern diskutiert. Hier wie auch woanders. Der FCB zieht halt.

Viel Neues scheint es aktuell trotzdem nicht zu geben.

Ehrlich gesagt habe ich den Namen Juri Schirkow zum ersten Mal hier auf meinem Blog gehört, aber ’ne Granate soll der ja sein (EM-All-Star-Elf 2008) und die Bayern interessiert an ihm.

Ebenso wie der FC Chelsea. Und dann wird’s böse. Oder teuer.

Allerdings dürfte es für die Bayern schwer werden, wenn auch der FC Chelsea in das Buhlen um Schirkow einsteigt. „Dann haben wir keine Chance“, sagt Hoeneß

Mal schauen. Alternativ schaut man sich ja schon einen Franzosen an.

Ebenfalls auf der Liste der Bayern könnte Rechtsverteidiger Mouhamadou Dabo stehen. Der französische U-21-Nationalspieler von St. Etienne soll bereits mehrfach beobachtet worden sein.

Nicht ebenfalls, sondern nur dann, wenn’s mit Schirkow nicht klappt. Stand zumindestens im Videotext.

Ob neben Timoschtschuk, Olic und Baumjohann also noch mehr Verstärkungen zum Team stoßen, ist weiter unklar. Warten wir’s ab.

Ob uns wiederum die sog. europäischen Großklubs einen Ribéry abjagen, ist vielmehr ein Boulevard-Thema. Trotzdem will der FC Bayern um ihn kämpfen.

Berater verdienen generell nur an Transfers, nicht wenn der Spieler jahrelang bei dem gleichen Verein bleibt“, erklärte Hoeneß […] „Sie wollen sicher weiter verdienen. Dessen müssen wir uns bewusst sein.“

Allerdings.

Nochwas?

Hm. Bis auf die Aussage, dass Poldi nie mehr zum FC Bayern zurückkommen wird, wir parallel keinen weiteren Stürmer mehr verpflichten werden, weil wir der Jugend mal endlich eine Chance geben wollen?

Vielleicht, dass der internationale Super-Flügel-Flitzer Görlitz seine Rückkehr zum FC Bayern (der ihn ja an den KSC nur ausgeliehen hat und dem er ganz offensichtlich noch gehört) an Bedingungen knüpft?

Nö. Ist doch kalter Kaffee.

Die Bayern sind wieder die Alten

Meine Güte. So viele Verwandlungen wie in dieser Rückrunde habe ich beim FC Bayern schon lange nicht mehr erlebt.

Drückende Überlegenheiten, amateurhafte Chancenverwertung und unerwartete Schlappen zu Beginn – schmutzige Siege mit Ribery und Toni und danach gute bis sehr gute Spiele ganz ohne die Top-Spieler.

Jetzt ist Ribéry wieder da. Genauso wie der alte Trott.

Aber der Reihe nach. Das Gute zuerst:

– Ribéry ist wieder da. Sein Geistesblitz entschied das Spiel.
– Sosa hat tatsächlich sein erstes Tor für den FC Bayern erzielt.
– Der Rückstand auf Hertha wurde auf nur noch einen Punkt reduziert.

Trotzdem gab es einiges Schlechte zu bemängeln:

– Ribéry ist wieder da. Das Verstecken hinter ihm hat wieder eingesetzt.
– Podolski zeigt wieder sein bekanntes Bayern-Gesicht.
– Gegen den Tabellenletzten müssen wir am Ende noch mit einem 1:0 zufrieden sein.
– Mark van Bommel lieferte nach seiner wahrscheinlichen Vertragsverlängerung eines seiner schlechtesten Spiel beim FCB ab.

Das ist nur ein Ausschnitt der Dinge, die man gestern nicht gut finden konnte.

Klar. Ein Ribéry ist wichtig für den FC Bayern. Überlebenswichtig, wenn es gegen die ganz Großen in der Championsleague geht. Aber wieso kommt es dann in letzter Zeit immer wieder zu diesen Reflexen, dass man sich selbst als Mitspieler zurücknimmt, ihm den Ball gibt und dann zuschaut, wie er sich mit 2-3, oder 4 Gegenspielern auseinandersetzt?

Beispiel Schweinsteiger.

Was soll das, Bastian?

Geht die Kurve wieder nach unten?

Schon schlimm, wenn ich, nachdem ich zuvor Ribéry dafür kritisiert habe, mir anschauen muss, dass Spieler wie z.B. Schweinsteiger jetzt auf einmal nicht mehr ihren Gegenspielern hinterherlaufen, um den verlorenen Ball zurückzuerobern.

Leute. Wir haben hier gegen den Karlsruher SC gespielt. Den Tabellenletzten. 11 von 13 Auswärtsspielen haben die verloren. Und wir bekommen Probleme?

Am Anfang war das ja alles noch super. Wir machen Druck, erarbeiten uns Chancen. Und was ist mit der Chancenverwertung?

Eben.

Die alten Rückrunden-Bayern sind wieder da!

Parallel ist Ribéry schon im ersten Spiel nach seiner Pause wieder so gefrustet, dass er Görlitz ’ne Watsch’n verpasst. Die dieser natürlich zur spektakulären Flugeinlage nutzt – Bayern ohne Ribéry, dass wäre doch die Chance zum Punktgewinn, die der KSC vergeblich suchte.

Glück für Ribéry und Bayern, dass der Schiedsrichter dies anders sah.

Sagen wir’s mal so.

Es war insgesamt ein verdienter, wenn auch am Ende schmutziger Sieg. Sind wir zufrieden, dass Zé – Überall – Roberto am Ende auf der Linie stand und den Ausgleich verhinderte. Denn da hätte – klar, gegen uns – der Tor-Fluch der Karlsruher enden können.

Tat er aber nicht. Was uns den zweiten Platz und nur noch ganz wenig Rückstand auf Hertha sicherte. Gut. Oder zuindestens besser als nix.

Was jetzt nur wieder nervt, dass wir tatsächlich wieder nur geteilter Zweiter sind. Punkt- und Torgleichheit mit Wolfsburg. Na bravo. Was ist das eigentlich in dieser Rückrunde? Präzisionsschießen?

Dann geht’s im nächsten Spiel in Wolfsburg halt um den direkten Vergleich.

Witzig. Wenn Bayern in Wolfsburg remis spielt und Hertha gleichzeitig verliert, sind die Bayern Tabellenführer, denn dann zählt ja die Gesamtwertung für WOB-FCB…

Apropos Hertha.

Was habe(n) ich(wir) gesagt?

Ich dachte allerdings nicht, dass der Zauber der One-Touch-Berliner so schnell veschwindet. Glück für Hertha, dass jetzt Länderspielpause ist, danach ist Friedrich wohl wieder da. Ohne den scheint die Defensive – das Herzstück des Hertha-Höhenfluges – ja nur die Hälfte wert zu sein…

Abwarten, wie’s mit Berlin weitergeht. Am Ende verlieren wir in Wolfsburg und die werden Meister. *grusel*

Apropos Grusel-Meister.

Was geht mit Hoffenheim?

Nicht mehr viel, würde ich sagen. Und wer hat’s vorhergesehen?

Nein. So schwierig war diese Prognose nun auch wieder nicht. Aber solange die Verletzungen noch als Ausrede für Ralf R. herhalten können, ist ja alles in Ordnung.

Komisch. Kann sich Hoffenheim doch auch in der Rückrunde immer noch oben halten. Glück bei den Schiedsrichtern gehört aber offenbar dazu. Gestern war wieder einmal ein Elfer unberechtigt und wurde ein Platzverweis nicht ausgesprochen.

Was wäre wohl aktuell hier los, wenn das den Bayern passiert wäre?

Keine Ahnung. Muss mich ja auch nicht interessieren. Wir haben drei Punkte. Ob schmutzig oder nicht ist mir egal.

Jetzt erstmal Pause, Verletzungen auskurieren, Trainieren und auf Barcelona und Wolfsburg freuen.

Punkt.

Ein perfekter Bayern-Spieltag. Fast.

Ich war gerade beim Einkaufen, als ich dazwischen mal kurz Radio und die Zwischenergebnisse hörte. Bayern-Spieltag. Konnte ich kaum glauben. Muss man aber, denn sowas scheint tatsächlich ein psychologisches Phänomen zu sein.

Das erduseln sich die HSVer in der zweiten Halbzeit einen Sieg gegen den großen Favoriten und was geschieht eine Woche später?

Sie verlieren in Karlsruhe nicht nur den Mann, der seinen Kopf zufällig da hatte, wohin Herr Rensing den Ball kurz vor der HZ abwehrte, nein, auch noch drei Punkte (ganz davon abgesehen, dass z.B. Torschütze Benjamin eigentlich gar nicht hätte mitspielen dürfen…).

Fußball-Gesetz.

Gleich mehrfach. Zum Beispiel auch, dass sich im Fußball alles ausgleicht. Wie war das noch im Hinspiel, liebe Hamburger? Eigentor des KSC kurz vor Schluss?! Schon wieder dieses Glück… 😉

Aber es ging ja noch weiter.

Die Leverkusener, engster Verfolger hinter den Bayern, verlieren tatsächlich ihr erstes Heimspiel rheinaufwärts. Noch dazu richtig deftig. Gegen Stuttgarter, die gegen Bayern im Pokal wohl wirklich nur einen schlechten Tag hatten, denn in der Liga sind die richtig stark.

Zusätzlich hatte Hertha am Freitag ebenfalls verpasst sich a) die Tabellenführung zu holen oder zumindestens b) von den Bayern abzusetzen. So ein Pech.

Die Krönung wäre aber gewesen, wenn Gladbach tatsächlich – völlig überraschend – die Glücksritter aus Hoffenheim besiegt hätte. Dann hätten die Bayern mit einem Kantersieg heute sogar Tabellenführer werden können.

Es kam – einmal mehr im Zusammenhang mit Hoffenheim – anders.

Wurde die Schwalbe im 16er zuvor noch geahndet, übersah das Schiedsrichtergespann das klare Abseits vor dem 1:1.

„Glück muss man sich erarbeiten“. Jaja. Iss scho recht…

‚Sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn die Hoffenheimer Kommune das nächste mal Zeter und Mordio schreit…

All diese Hetze und Polemik macht natürlich nur Sinn, wenn die Bayern heute wirklich die Dortmunder schlagen – andernfalls lacht sich nämlich die halbe Bundesliga über uns kaputt!

Aber ich bin optimistisch.

Nach so einem Spiel wie in Hamburg wollen die Bayern was beweisen. Dumm für die in München gern gesehenen Borussen.

Was haben wir da in den letzten Jahren für eine Freude gehabt, oder?

Allein die Duelle gegen den schwachgelben Lehmann. Herrlich.

Oder im letzten Jahr.

Sensationell.

Auf der anderen Seite: Jede Serie geht einmal zu Ende.

Aber ausgerechnet heute?

Solange bloß die Ausreden nicht ausgehen

So der ursprünglich geplante Titel zum gestrigen Bayern-Gastspiel in Karlsruhe.

Das Spiel der Münchner in der zweiten Halbzeit war einfach zu trostlos.

Dann Klose. Klose!

Oddo mit seiner besten Aktion des Spiels und Klose wenigstens am richtigen Ort, um die scharfe Flanke(?) in die Maschen abzulenken. 1:0. Erster Sieg seit Wochen. Erlösung von einigem Druck, der sonst sicher noch größer geworden wäre. Auch von mir.

Alles Geschichte.

Comeback der Dusel-Bayern? Spontan hätte ich hier fast ein großes Fass aufgemacht, ob dieser reflexartigen Berichte zu genau diesem Thema.

Dann dachte ich mir aber: Wieso eigentlich aufregen? Dusel war’s für mich ohnehin nicht. Dusel ist das hier. Oder das hier.

Nein. Ich bin da ganz entspannt, kam mir doch heute der Gedanke:

Alle die, die den Bayern nun wieder den Dusel vorwerfen, erkennen somit gleichzeitig an, dass der alte FC Bayern wieder da ist und dies ist für mich eine sehr smarte Vorstellung.

Die Spiel ging gut los.

Die Bayern fanden sofort den Draht zum Spiel. Die Karlsruher schauten staunend zu. Allein, die Dominanz der ersten 20 Minuten spiegelte sich eben nicht mit zwei, drei Toren wider.

Dies wiederum ermutigte die Heimmannschaft ihrerseits doch am Spiel teilzunehmen. Plötzlich hatten wir ein offenes Spiel. Bis in die 86. Minute, denn kurz vorher schienen sich beide schon auf ein Remis geeinigt zu haben.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Der Jubel war derart heftig, dass Kloses Kollegen ihm ’ne Oberschenkelprellung zufügten. Was tut man nicht alles.

Apropos Prellung.

Über den Charakter und die (Spiel-)Eigenschaften des Sportkameraden Franz ist ja schon an vielen Stellen ausgiebig diskutiert worden. Müssen wir hier also nicht nachholen.

Seine „Spielweise“ bescherte gestern zumindestens Herrn Toni eine schmerzhafte Rippenprellung, die diesem eine ungewöhnlich frühe Auswechslung und PrinzPoldi ungewöhnlich viel Spielzeit bescherte.

Hoffen wir das Beste, dass derLuca gegen seinen alten Verein am Dienstag spielen kann, sonst wird das wahrscheinlich ein recht ungemütliches Rückspiel für den KSC-Kapitän (ein kleiner Ausgleich: Klose erzielte seinen Siegtreffer gegen eben diesen)…

Um es kurz zu machen:

Ich hatte mit den drei Punkten schon nicht mehr gerechnet, zu ratlos wirkten phasenweise die in Topbesetzung aufgestellten Bayern.

Umso besser ging es mir nach dem Tor.

Trotzdem bleibt Diskussionsbedarf.

Nicht über Klinsmann, über die Mannschaft. Die spielte nämlich in der Hitzfeld-2007er-Double-Besetzung. Plus Oddo. Wieder im „bewährten“ 4-4-2 und mit Kapitän van Bommel.

Kein Grund mehr also mit Klinsmann-Kritik vom Team abzulenken.

Und trotzdem: Da war noch viel Luft nach oben. Und es war schon der achte Spieltag…

Womit wir bei meiner Überschrift wären.

Was hätte bei einem 0:0 als Ausrede herhalten müssen?

Die Nationalmannschaftpause? Die lange Verletzungspause von Ribéry? Solange es immer noch Ausreden gibt, geht’s für die Alibi-Fußballer immer so weiter.

Jetzt wohl doch nicht.

Das war ein guter Anfang. Gegen Florenz (2x) und Wolfsburg muss nachgelegt werden.

Verabschiedet habe ich mich ohnehin von größen Sprüngen in der Tabelle. Da muss jetzt von Spiel zu Spiel, Platz um Platz gekämpft werden.

Zum Pech der Liga liegen die Bayern nur ein Sieg hinter Platz 3, kommen sie jetzt wirklich in Tritt, wird’s dem einen oder anderen (hoffentlich) bald wieder langweilig.

Was sonst noch?

KSC-Miller nahm imho den Ball vor Klose ausserhalb des 16ers in die Hand, die Attacke Kennedys gegen Schweini hätte definitiv Gelb verdient gehabt und das „Foul“ an Iashvili im Strafraum hätte vielleicht, eventuell und so auch Elfer geben können.

Und was war mit Herrn Podolski?

War er zu sehr damit beschäftigt, seine Standard-ich-will-mehr-spielen – Interviews für nach dem Spiel anzupassen? Chancen darf man verwerten, egal ob man 60 oder 6 Minuten auf dem Platz steht, Lukas.

Was jetzt noch fehlt?

Nachzulegen. Am Dienstag und am Samstag.

Ab sofort beginnt die Saison. Nochmal.

Die Bayern spielen morgen in Karlsruhe. Nach der zweiten Länderspielpause der Saison. Der letzten bis März.

Endlich geht’s wieder nur um den richtigen Fußball. Den des eigenen Vereins. Und mein Verein hat da inzwischen einiges geradezurücken. Ich würde nicht so weit gehen wie Zé Roberto, aber trotzdem steht durchaus schon einiges auf dem Spiel.

Irgendwann müssen die Bayern mal sowas wie Konstanz entwickeln und die berühmte Serie starten. Sonst bleiben all die Zufallsmannschaften da oben in der Tabelle auch langfristig vor den Bayern…

Kein schöner Gedanke.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin die Reise in dieser Saison geht. Eigentlich dachte ich, dass die Zeiten der Übergangsspielzeiten beim FC Bayern vorbei sind – hoffen wir das Beste. Für Samstag. Für jeden kommenden Samstag.

FC Bayern-Transfergerüchte 0708#015

Irgendwas läuft schief.

Andreas Görlitz darf noch eine Saison länger in Karlsruhe die Aussenbahn beflügeln und bei uns treibt weiter Willy Sagnol sein Unwesen?

Mir fällt zu Sagnol nix mehr ein. Gestern will er weg, heute will er bleiben und morgen?

Zum Glück ist sein Verbleib nun endlich an Bedingungen geknüpft.

„Der Willy hatte ein Gespräch mit Jürgen und er möchte die Chance nutzen, beim FC Bayern zu bleiben. Aber es wird natürlich notwendig sein, dass Willy im nächsten Jahr wirklich extrem hart an sich arbeitet. Das hat ihm der Jürgen auch so klar und deutlich gesagt.“

So Bayern-Boss Rummenigge.

Wenigstens etwas.

Verbessert er sich, kommt’s uns zugute, verbessert er sich nicht, gibt’s endlich genug Grund ihn loszuwerden.