Vom Profifußball, Shankly, Nebensachen und jeder Menge Geld

Im nächsten Jahr werde ich 50, für Fußball brenne ich seit über 40 Jahren und über das berühmteste Zitat von Bill Shankly haben wir alle seit Jahrzehnten immer nur geschmunzelt. Zeiten ändern sich – dass sie sich allerdings so schnell ändern, wie in den letzten Wochen oder gar Tagen, konnten wir uns nicht vorstellen. Keiner von uns.

Am Sonntag vor zwei Wochen sehnten meine Kinder und ich noch den Start der Rückrunde entgegen – nach einer gefühlt ewigen Winterpause bis Anfang März, starteten wir mit einem Auswärtsspiel beim Oberkasseler FV. Die Corona-Krise war wenig greifbar, auch wenn es schon – von Seiten des Fußballverband Mittelrhein – Mitteilungen und Empfehlungen zum Umgang mit Hygiene gab. Als der gegnerische Trainer mir vor dem Spiel sagte, dass sie „sich als Team dazu entschlossen hätten, auf die Shakehand-Geste vor und nach dem Spiel zu verzichten“ (und mir selbst auch nicht die Hand gab), fand ich das (damals) übertrieben.

Keine drei Tage später, musste ich selbst in häusliche Quarantäne – vorsorglich, da ich Kontakt zu einer Person hatte, die ihrerseits Kontakt mit – möglicherweise – infizierten Personen hatte. Erstmals war Corona real, nicht nur ein stetig wachsender Teil der täglichen Nachrichten.

Für mich und meinen Sohn fiel an diesem Mittwoch das Training – vorsichtshalber – aus, nach 24h und negativem Test der Betroffenen, ging ich Freitags wieder zur Arbeit. Es war allerdings der Freitag, der nicht nur den Höhepunkt der allgegenwärtigen Spielabsagen-Diskussion (auf Profifußball bezogen) darstellte, sondern auch der Zeitpunkt, als der FVM sämtliche Spiele im gesamten Verantwortungsbereich für Wochen absagte.

Um die Dynamik zu illustrieren, lässt sich berichten, dass wir im Trainerteam an diesem Freitag (13.03.) noch trainierten und mit den Kindern und Eltern die Fußballfreie Zeit planten – denn das Training war ja noch erlaubt. Am Abend, nach der Rückkehr vom Training, las ich hingegen die Pressemitteilungen über die komplette Schließung aller Bonner Sportplätze (u.a.) durch die Stadt Bonn. Die E-Mails über die Absetzungen aller Spiele im gesamten Verein ließen das Vereinspostfach überlaufen.

Am darauffolgenden Montag wurden in NRW die Schulen geschlossen (16.03.), seit letztem Mittwoch befinde ich mich im Homeoffice (18.03.), jeden Tag erlebten wir in Deutschland neue Maßnahmen auf Landes- oder Bundesebene, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Inzwischen sind wir bei Kontaktsperren, die z.B. das Aufhalten in der Öffentlichkeit mit mehr als zwei Personen untersagt (abgesehen von Familien, etc. – aber im Kontext des Fußballbetrieb ist dies die Vorgabe).

Nun bin ich ein sehr weltoffener und zuweilen pragmatischer Mensch, ich muss aber zugeben, dass die Dynamik und die Veränderungen im öffentlichen Leben, welche wir alle gerade erleben, mich zwar nicht überfordern (wie viele Andere), mir dies aber immer noch sehr surreal oder abstrakt vorkommt. Szenen beim Einkaufen wirken wie eine Mischung aus Sozialismus und Hollywood-Blockbuster.

Wie aus der Zeit gefallen erscheinen da die Diskussionen um die Olympischen Spiele in Tokyo und deren Verschiebung oder wann der Profisport (endlich) seinen Betrieb wieder aufnehmen sollte…

Zu letztem Thema las ich heute diesen Beitrag von Tobias Escher, der mich – nach fast einem Jahr – mal wieder zu einem Beitrag inspirierte, da all die Gedanken der letzten Tage nicht in 2-3 Tweets passen.

Escher berichtet geordnet und deutlich, wo das Problem des (Profi-)Fußball in Zeiten von Corona liegt. Natürlich geht es um Geld und mögliche Insolvenzen im Profifußball, dortige Arbeitsplätze, etc. – keine Frage. Von mir aus sollen alle diese Probleme auch gelöst werden, aber wie kann man darüber noch ähnlich diskutieren, wie wir dies vor drei Wochen getan haben? Im Anblick des Status in Italien, des Kampfes, derlei Zustände in Deutschland – und überall dort, wo europäische Vereine zuvor Champions- und Europa-League gespielt haben – zu verhindern? Will „der (Profi-)Fußball“ die Verantwortung dafür übernehmen, wenn es noch mehr Infektionsketten gibt, wie in besagtem Bergamo-Spiel und danach? Nein, sicher nicht, oder?

Die deutschen Verantwortlichen klammern sich immer noch an den Plan, bis 30.06. die Saison zu Ende gespielt und alle notwendigen Entscheidungen für die neue Saison ermittelt zu haben. Die UEFA ihrerseits, die zuvor die EM (in x europäischen Staaten – ein Wahnsinn in diesen Zeiten) verlegte, redet von den europäischen Wettbewerben – ebenfalls zu diesem Datum. In welchem Rhythmus müssten die Profis dann spielen? Jeden zweiten Tag? Was passiert mit Mannschaften, die – sicherlich und imho definitiv – in Quarantäne gehen werden, insofern weitere Spieler positiv getestet würden?

Ich bin ja seit Jahren dafür bekannt, mich mehr und mehr vom sog. „Fußball-Zirkus“ entfernt zu haben, aber es gab eine Zeit davor und da gab es keine zwei Meinungen, dass „der Fußball“ mein Leben, die Struktur meiner privaten Zeit mehr oder weniger deutlich bestimmte und den Takt vorgab (wie jetzt der Jugendfußball), aber kann es ernsthaft Diskussionen darüber geben, dass Escher hier Recht hat, wenn er sagt:

Im Falle einer baldigen Wiederaufnahme des Wettbewerbs stellen sich zahlreiche Anschlussfragen. Wenn die Klubs der ersten und zweiten Liga Geisterspiele austragen dürfen, warum dann nicht auch die Vereine der Regional- oder Kreisliga? Was wird aus den zig anderen Sportarten wie Eishockey, die ihre Saison bereits abgebrochen haben? Und wie will der Fußball begründen, dass ausgerechnet Fußballspiele weitergehen sollen? Restaurants, Einkaufsläden, Kinos, Theater, Reiseunternehmen: Sie alle stehen vor gewaltigen wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie alle werden die Frage stellen, wieso der Fußball eine Ausnahmegenehmigung erhält. Die DFL verweist in diesem Zusammenhang gerne auf die knapp 60.000 Arbeitsplätze, die an ihm hängen. Was ist aber mit Industrien wie der Autobranche, die Millionen Arbeitsplätze in Deutschland schafft? Muss die Reihenfolge nicht lauten: Erst Leben retten, dann die Wirtschaft wieder hochfahren – und ganz zum Schluss kommt der Fußball?

So sieht es aus. Womit wir wieder bei Shankly wären.

Bleibt gesund, ihr alle, die das hier lest. Schützt euch und eure Lieben ebenso wie alle eure Mitmenschen, Nachbarn, Kollegen und Familien. Haltet euch an die Hygiene-Vorschriften, haltet Abstand und – vor allem – haltet durch!

Der Fußball wird (über)leben, dafür ist seine Begeisterungsfähigkeit bei Jung und Alt ungebrochen, aber die Menschen, die Fußballfans, die Infizierten, die Risikogruppen, die (unbewussten) Virusträger – all diese Menschen gilt es nun in den Vordergrund zu stellen! Solange es auch dauern mag – Fußball schauen, spielen oder trainieren werden wir wieder früh genug. Ob nun im Juni, Herbst oder erst 2021 wieder.

Jedem Ende wohnt ein Zauber inne oder Kokolores-Kalle

Es ist vollbracht. Die Winterpause ist da. In den letzten Wochen habe ich ja kaum noch daran geglaubt, dass wir die mal erreichen würden. Also eher meinte ich damit mich selbst und meine Müdigkeit. Aber ich will Euch damit nicht noch weiter langweilen.

Das letzte Pflichtspiel im Jahre 2012 unseres FC Bayern liegt hinter uns. Dies soll kein Jahresrückblick werden – solche Worte bieten sich da halt einfach an. Bedeutungsschwanger, in größeren Zeiträumen denkend.

Genau dieser Umstand war die größte Gefahr für unsere Jungs beim Pokal-Achtelfinale in Augsburg. Eine andere Gefahr gab es nicht (abgesehen von einer gewissen Unbeherrschtheit, aber dazu später mehr). Denn wie schon im Bundesligaspiel an gleicher Stätte, so war ich auch diesmal davon überzeugt, dass uns die Augsburger nicht schlagen können würden.

Natürlich, es war „ein Pokalspiel“, es spielte „Klein gegen Groß“, „arme Schlucker gegen Steinreich“ – oder einfach der FC Bayern. Der „große“ FC Bayern. Habe ich etwas in der Mottenkiste der üblichen Verdächtigen an den Mikros und vor den Kameras übersehen? Wahrscheinlich. Denn unser Verein dient ja als Projektionsfläche für so ziemlich alles und jeden in diesem (Fußball)Land. Diesen Umstand haben wir uns hart erarbeitet, sicher, aber es darf mich trotzdem in jedem dieser Spiele, die – glaubt man den Kommentierern – jederzeit hin zu einer Seensaatiioon kippen könnte, stören.

Es brauchte nicht lange, da wurde uns dieser Umstand auch am Dienstag eingeredet.

Ich will nicht in Abrede stellen, dass Augsburg gerannt ist, gekämpft hat, alles in die Waagschale geworfen hat, was sie zu bieten hatten. Ich will einräumen, dass da mehr kam als vor Wochen im Bundesliga-Aufeinandertreffen. Ich muss erwähnen, dass wir durchaus einen Handelfmeter hätten bekommen können. Aber! Hätte all dies etwa gereicht, unseren FC Bayern ernsthaft zu gefährden? Nein. Meiner Meinung nach nicht.

Viele dachten (hofften) ja, dass wir nach dem Platzverweis gegen Ribéry irgendwie anfangen würden zu wackeln. Zu dumm, dass die 2012/13er Münchner bis jetzt niemandem diesen Gefallen getan haben. Analog zu den Dortmundern der jüngeren Vergangenheit.

Selten war ich im Laufe eines Pokalspiels meines FC Bayern relaxter als in diesen 90 Minuten. Augsburg war einfach zu schwach. Punkt. Und da kann man als Augsburger Spieler oder Funktionär noch so viel Lobendes über die Leistung in diesem(!) Spiel sagen, am Ende des Tages sind sie raus aus dem Pokal und stehen in der Bundesliga auch nicht gerade rosig da. Irgendwann hat sich das Argument „Pech“ mal abgenutzt.

Genug dazu.

Apropos Ribéry.

Unser kleiner französischer Turbodribbler hat sich und uns einen Bärendienst erwiesen. Wirbelte er zuvor noch die Augsburger Defensive durcheinander, zeigte er nach der Provokation kurz nach der Pause Nerven und ließ sich zu einem, sagen wir mal, unangemessenen Kontakt mit seinem Gegenspieler hinreissen.

Ich bin da ganz bei DonJupp. „Ein Spieler des FC Bayern darf sich nicht provozieren lassen.“ Noch einmal: Punkt.

Alle(!) anderen Aussagen zu diesem Thema (Schweinsteiger(!), Sammer(!!), Rummenigge(!!!)) sind brutaler Kokolores.

Ribéry wird gefoult und gefoult und gefoult. Und provoziert. Klar. Das ist nix Neues. Und ja, auch vor dieser rote Karte war das so.

Aber erstens wurde das Foul gepfiffen, zweitens deutet er nicht nur einen Tritt in Richtigung seines Pendants an, nein, die Hände im Gesicht des Gegners nehmen im Schlagabtausch in ihrer Wirkung zu. Erst ein leichter Wischer von Ribéry, dann eine stärkerer Wischer des Augsburgers (sorry, ich habe inzwischen sogar seinen Namen vergessen, so unwichtig ist mir das) und zu „guter“ Letzt für alle sichtbar ein Schlag von Ribéry.

Das geht nicht, lieber Franck!

Welche Konsequenzen sein Verhalten hatte? Er fehlt uns bis zu einem möglichen Finale in Berlin. Und vor allem in der nächsten Runde, im imho vorweggenommenen Finale gegen die schwarzgelbe Borussia aus Dortmund. In München.

Das ist nicht dramatisch, aber es hat Dimensionen, als ob beim BVB „Rötze“ gleichzeitig fehlen. Zwar bin ich von einem „Mimimi“ weit entfernt, aber sein hätte es nicht müssen.

Da tröstet mich auch nicht der Umstand, dass die Augsburger im weiteren Spielverlauf mit der Aufgabe selbst das Spiel zu machen und nun ihrerseits gegen einen tiefer stehenden, brutal anlaufenden und auf Konter lauernden Gegner überfordert waren. Deutlich überfordert. Gefährlicher waren sie gegen 11 Bayern allemal.

Mir hat das Spiel gefallen. Weil Herr Neuer endlich mal wieder seine Klasse in einigen Paraden zeigen konnte (Seid ehrlich, einige von Euch haben doch insgeheim schon wieder Gedanken gehabt…). Und weil es mir einen Müller-Moment schenkte, wofür wir diesen Klasse-Typen einfach immer nur lieben werden. Was für eine gemalte Choreografie, dass der Thomas nur kurze Zeit später seinen Vertrag beim FC Bayern verlängerte. Signalwirkung.

Das Spiel ist inzwischen zwei Tage her und ich erinnere mich nicht mal mehr an alle relevanten Szenen (was aber auch an meinem Alter und meiner momentanen (Blog)Müdigkeit liegen kann *g*). Aber neben der roten Karte, dem möglichen Handelfmeter, den beiden Toren – was war da noch?

Ach ja, das „Tor“ von Herrn Timoschtschuk.

Seit ich Stammhörer des Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben“ bin, habe ich meine Einstellung zu und meine Sichtweise auf die Schiedsrichter erneut angepasst. Früher ging mir ein „das muss der doch sehen“ viel leichter über die Lippen oder durch den Kopf als heute.

Wer im ersten Augenblick zweifelsfrei erkannt hat (Live!), dass der Ball von Timoschtschuk klar hinter der Linie war, der hebe bitte die Hand. Ach, erst in der zweiten Zeitlupe? Oh.

LizasWelt, 50% Prozent des fabulösen Schiedsrichter-Podcasts hat über Twitter die entscheidende Spielszene mit grafischen Unterstreichungen publiziert. Darauf ist Folgendes zu sehen:

1.) Der Schiedsrichter hatte eine verdeckte Sicht, da in dem Moment, als der Ball – hinter der Linie – im Tor einschlug, der Augsburger Torhüter am Boden – und somit vor dem Ball – lag.

2.) Der Schiedsrichter-Assistent konnte das Tor nicht erkennen, da er – regelkonform – auf der Höhe des (vor)letzten(?) Abwehrspielers stand um eine mögliche Abseitssituation zu erkennen.

Was hier fehlte?

Ein Torschiedsrichter (wie in der Championsleague) oder ein Chip im Ball (und keine Ballchip-Kamera, oder was auch immer uns die ARD in der Übertragung für einen Unsinn erzählt hat)!

So was passiert. Und das gehört zum Fußball dazu. Was viel wichtiger ist? Das es Spieler wie Thomas Müller gibt, die, auch wenn sie mal von der Bank ins Spiel kommen, brennen, laufen und jeden Ball vernünftig an den Mann bringen wollen (und können).

Wie für einen Lehrfilm ist hier seine Vorarbeit zum entscheidenden 2:0 durch Herrn Shaqiri zu bewerten. Sagenhaft. Weshalb der Jubel seiner Kollegen auch eher ihm und weniger dem Schweizer Schützen galt.

Ich könnte noch viel mehr über meine Bayern reden. Was ich von Gomez und Mandzukic in diesem Spielt hielt (wenig). Was von unseren Außen Alaba und Lahm (noch weniger). Aber ich möchte es dabei bewenden lassen.

Es ist Winterpause und wir haben eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Rückrunde. Wir sind in allen Wettbewerben noch top vertreten, haben einen unglaublichen Vorsprung in der Bundesliga, eine Chance zur Pokalfinal-Revanche im Pokal-Viertelfinale und mit dem FC Arsenal einen schlagbaren Gegner in der Championsleague vor der Brust.

Es könnte uns schlimmer gehen.

Ganz zu schweigen von den verletzten Spielern, von denen – bis auf Herrn Badstuber – alle zur Rückrunde wieder auf dem Platz stehen können sollten. Vor allem Gustavo und Robben. Denn direkt im Spät-Winter und Früh-Frühjahr heißt es improvisieren.

Gegen Dortmund fehlt unser Motor Ribéry. Da brauchen wir mit Robben eine zusätzliche, vielleicht Überraschung erzeugende Option.

Gegen Dortmund fehlt unser IV Nr.2 oder 3 Boateng. Da brauchen wir einen Martinez eventuell auf dessen Position und somit einen Gustavo (in der Form der frühen Hinrunde) um gegen Arsenal nichts anbrennen zu lassen.

Schlimm genug, dass wir diese Umstellungen aufgrund von unnötigen Platzverweisen durchdenken müssen.

Was passiert jetzt?

Wir feiern Weihnachten und genießen die Ruhe. Im neuen Jahr sammeln wir unsere Kräfte und versuchen die Ernte dieser Hinrunde einzufahren. Ich, wie Ihr, wie der FC Bayern.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Die fabelhafte Welt des Mario B.

[Inhalt entfernt]

Puh. Es ist Länderspielpause. Vielleicht kommen deshalb solche Themen so weit nach oben. Über ehemalige Spieler unseres Vereins. Die heute sog. Experten sind. Ein kausaler Zusammenhang. Fragt mal unseren AG-Boss.

Basler ist wie er ist. Das ist klar. Und das war auch früher schon so.

Apropos früher. Früher hatte Baslers Art ja noch Charme. In den 90ern. Das Problem: Derlei nutzt sich irgendwann ab. Vor allem wenn sonst nicht mehr viel kommt.

Im obigen Video dürfen wir mal wieder Basler at his worst bewundern.

Erst wird über „diese Idioten in diesen Foren“ gepöbelt („die niemand davon abhält“). Dann über die Neidgesellschaft in Deutschland. Insgesamt aber recht viel gegen uns alle gepoltert. Also Menschen, die sich im Internet bewegen, für die dieses Medium zu einem nicht mehr weg zu denkenden Bestandteil ihres (realen) Lebens geworden ist. Die über „dieses Internet“ soziale Kontakte geknüpft, Menschen kennen gelernt haben, die das eigene Leben bereichern und den Horizont jeden Tag aufs Neue erweitern.

Ich persönlich finde es schade, dass Mario B. derlei bisher versagt geblieben ist. Also den eigenen Horizont jeden Tag aufs Neue zu bereichern zum Beispiel. Denn im Grunde sind seine Ausführungen nur eins: Unwissend.

Wie sonst ist zu erklären, dass er offenbar nicht weiß – oder für sich mal hinterfragt hat – woher all die Millionen kommen, die „die Vereine den Spielern in den Arsch schieben“.

Vielleicht von „uns Fans“?

Von uns Fans, die wir Karten, Fan-Artikel, Trikots, Flugtickets, Produkte unserer Sponsoren, Sky- und LigaTotal-Abos kaufen?! Und somit Geld umsetzen, dass dann zurück an die Vereine fließt, dass die dann wiederum Spielern, „echten Typen“, „letzten Straßenfußballern“ wie Basler „in den Arsch schieben“?

Könnte sein, oder Mario?

Von schwäbischen Emotionen, Herbstmeisterschaften und Bildern im TV

Ich habe ja Verständnis. Für viele Dinge. Andere nennen so was Charaktereigenschaft. Ich Realismus.

Ich habe also Verständnis. Für Gegner unseres FC Bayern. In diesem Fall Schwaben. Und allen anderen Bevölkerungsgruppen. Die gerne dagegen sind. Also gegen den FC Bayern.

Ich habe Verständnis, dass man im Stadion – oder wenn man es einfach so sehen will – emotional reagiert, wenn Dinge wie die gelben Karten für Fouls am Sportskameraden Robben verteilt werden.

Aus dem Stadion und ohne Zeitlupe kann man vielleicht übersehen, dass beide Fouls, Fouls waren und zweitens auch gelb-würdig.

So ist es, so war es und so wird es bleiben.

Von mir aus – ich gehe noch eine Verständnisstufe weiter – kann man auch glauben oder behaupten, dass Herr Robben ein Schauspieler sei.

Für mich ist er einfach ein professioneller Fußballer, der in seiner Karriere das eine oder andere Mal verletzt war und dies nicht nur weil er in die Grasnarbe getreten hat. Da war schon der eine oder andere Körperkontakt dabei. Und wenn so ein Spieler unterbewusst Mechanismen entwickelt, die ihn schützen, dann ist dies nur zu verständlich.

Tritten gegen die eigenen Knochen auszuweichen ist so ein Reflex.

Wie auch immer. Man kann über dieses Thema endlos streiten. Aber nicht wenn es um das Gastspiel meiner Bayern in Stuttgart geht.

Aus meiner (TV-Bilder-)Sicht waren alle Fouls an Robben Fouls und alle Karten gerechtfertigt. Punkt. Wer das nicht so sieht, muss dem FC Bayern schon ein nicht geringes Maß an Verachtung entgegen bringen.

Aus Sicht der Spieler klang all dies nach dem Spiel ohnehin zumeist anders. Möge sich jeder Fan jeden Wortfetzen so zurechtlegen, wie er es zur Untermalung der eigenen Meinung braucht.

Am Ende des Tages bleibt: Herr Molinaro muss Herrn Robben einfach zweimal nicht von hinten und aus vollem Lauf in die Beine treten. Dann darf er 93 Minuten auf dem Platz mitspielen. So sieht’s aus.

Ich habe übrigens ferner Verständnis dafür, dass Verantwortliche des VfB nach dem Spiel in jedes Mikro ihre Verschwörungstheorien absondern. Habe ich, doch. Schließlich kennen wir derlei doch auch aus den eigenen Reihen – nicht wahr, Herr Hoeneß?

Es bleiben aber so oder so absonderliche Worte, deren Grundlage sich mir nur mit reinem Schutz der Spieler oder purer Frustration erklären lässt. Auf Details gehe ich nicht ein, die haben wir inzwischen zur Genüge gehört, gelesen und diskutiert.

Die Stuttgarter tun vielmehr nun gut daran, die Ursachen für die Niederlage in erster Linie bei sich selbst und der tatsächlichen Stärke der Münchner Bayern zu suchen. Und ich glaube sogar, dass dies geschieht. Wenn sich die schwäbischen Nebelschwaden aufgelöst haben.

Bayern spielte von Beginn an stark. Der VfB ebenfalls. Von der Motivation war man ohnehin auf ähnlich hohem Niveau wie dies alle Bayern-Gegner sind im Spiel des Jahres.

Und mir machte da auch das Zusehen Spaß. Weil irgendwie klar war, dass die Stuttgarter trotzdem keine Chance haben würden. Tatsächlich war ich mir selbst nach dieser ersten Monsterchance von Herrn Gomez sicher, dass wir das schaffen würden mit den drei Punkten.

Bis zum Platzverweis. Wie immer. Und wie bei allen Teams in Überzahl. Wenn man den üblichen Medienverdächtigen Glauben schenken darf.

Ich will dies hier einfach mal tun, denn diesen Gedanken kann man nicht von der Hand weisen.

Offensiv brachte der VfB danach kaum noch etwas zustande (und auch später mit dem Russen und Cacau nur durch unsere Standard-Abwehr-Böcke) und somit konnte man auf die uns zumeist lähmende Defensiv-Taktik umstellen. Hätte der VfB mit 11 Mann zu Ende gespielt, wäre das Ergebnis höher ausgefallen. Meine Meinung. Egal.

Was die Aufstellung betraf war ich zumindest froh, Herrn Gustavo mal endlich wieder auf der Bank zu sehen. Herr Kroos machte diesmal ein sehr gutes Spiel auf der „6“ und somit entwickelte sich ein Spiel wie wir es gesehen haben. Forsch und mit Druck auf die schwäbische Defensive.

Unsere Offensive zauberte fast wie zu besten Zeiten, zauderte aber wie so oft und somit ließen wir zu viele 100%-tige Chancen liegen. Eine bayerische Krankheit. Unnötig. Und gefährlich. Wie wir erfahren durften.

Im Maße übrigens wie sich Herr Robben steigert, nimmt die Formkurve von Herrn Ribéry ab. Speichern wir es für dieses Mal unter dem Thema Hintern-Muskel-Probleme ab.

Nein, nein, an der Leistung der Bayern konnte man zunächst nicht herummäkeln. Das kam erst später.

Aber tut dies wirklich Not?

Wir sind dank der freundlichen Borussen-Unterstützung (tja, so schnell kann das gehen) so gut wie Herbstmeister und das war doch unser Ziel, oder? Mittelbar zumindest. War da eine Mini-Krise?!

Die üblichen Schwächen in der Defensive oder Defensiv-Bewegung wurden gegen Ende dann ebenfalls noch vorgeführt – rundum also das volle Programm.

Mehr Details in Bezug auf Einzelleistungen erspare ich mir und uns.

Jetzt sind es nur noch zwei Spiele und dann ist endlich Winterpause.

Ob der BVB mit fünf Toren Unterschied in Freiburg gewinnt und die Kölner ihrerseits ähnlich hoch in München? Nein? Dann nehme ich meinen Glückwunsch zurück!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Road to Munich: FC Zürich – FC Bayern

Ich kann nicht behaupten, dass ich vor dem Rückspiel in Zürich wirklich beunruhigt war. Aber als Bayern-Fan traut man inzwischen dem Braten nicht mehr so recht. Selbst nach dem Hinspiel. Nach Hamburg oder Wolfsburg.

Schaut man sich das alles aber mal in Ruhe an und ohne sich vom Boulevard anstecken zu lassen, das natürlich nach der letzten Saison seine Felle davon schwimmen sieht, dann, ja dann muss man doch als Bayern-Fan einfach etwas ruhiger werden.

Wir haben wieder so etwas ähnliches wie eine stabile Abwehr (nein, das ist kein Pfeifen im Walde – selbst gegen solche schwachen Gegner wie in dieser Saison, haben wir vor einem Jahr noch Punkte gelassen und Tore kassiert, also bitte).

Und die Abläufe im offensiven Spiel sehen zunehmend immer differenter aus. Weniger Barca-Kopie, mehr erfolgreicher Eigen-Stil.

Denn, sind wir mal ehrlich, das kommt ja wohl an erster Stelle – der Erfolg. Der Rest (schönes Spiel, etc.) erst danach.

Kann man gut oder schlecht finden, ist beim FC Bayern aber leider so. Und wenn es mal nicht so ist, brennt hier sofort der Baum. Davon habe ich nach den letzten drei Jahren genug gesehen.

Aber zurück zum Spiel.

Viele Fußball-Fans finden ja nix geiler als die Spannung. Ich – und viele andere Bayern-Fans – sehe(n) das ein wenig anders. Vielleicht deshalb, weil Spannung im Zusammenhang mit dem FC Bayern immer diesen Touch von Sensationsgefasel hat. Unerträglich auf Dauer.

Besagte Spannung – oder Rest-Zweifel an der Championsleague-Gruppenphase – waren nach sieben Minuten beseitigt.

Der FC Bayern führte mit 1:0. Unter Zuhilfenahme eines Konters, an den ich mich – aus den Reihen des FC Bayern – nicht erinnern kann.

Ganz im Ernst: Das war für mich der geilste Konter seit Jahren (und diese Einschränkung nehme ich nur vor, um auszuschließen, dass ich eine vergleichbare Spielsituation nicht einfach vergessen habe)!

Nach solchen Szenen dürsten wir Bazis. Sehen sie aber nie. Lehrbuchhaft und in einer Geschwindigkeit und Präzision, die selbst einen FC Barcelona ins Schwitzen bringen würde. Mit Sicherheit.

Das Problem: Es war eben das erste und einzige Mal, dass ich derlei bei uns gesehen habe (oder mich erinnern kann). Ob es reproduzierbar ist, wird man abwarten müssen – freuen darf ich mich darüber trotzdem wie ein kleiner Junge.

Der FC Zürich sah dies wohl ähnlich. Zumindest war aus dem Hoffnungsballon zu diesem Zeitpunkt endgültig die restliche Luft entwichen. Grausam für alle Fußball-Fans. Abgesehen von uns Bayern eben.

Für die restlichen 83 Minuten konnte man sich in diesem Spiel entspannt zurücklehnen und die Perspektive genießen. Die Perspektive auf all die Millionen, die uns nun doch überwiesen würden, auf die lebendige Hoffnung auf ein Finale in der eigenen Arena (zum ersten Mal sind wir zumindest in diesem Wettbewerb überhaupt dabei, wenn der Pokal in unserem Wohnzimmer übergeben wird!). Nicht dass ich hier den Hoeneß gebe, denn Final-tauglich sind wir sicherlich noch lange nicht, aber schlecht fände ich es sicherlich nicht.

Entspannt konnte ich auch der Tatsache ins Auge schauen, dass mit diesem Tor die Vorsaison endgültig zu den Akten gelegt wurde. Mit diesem einen Tor wurden wir zwar nicht nachträglich zum Meister gekürt, aber schaut man sich die Setzliste für die Auslosung der Gruppenphase an, erscheinen die „Machtverhältnisse“ in der Bundesliga zumindest wieder ansatzweise „gerade gerückt“.

Am Ende des Tages gilt immer noch das Los und somit Glück oder Pech, ob man die herbeigeredete „Hammergruppe“ erwischt oder sich erneut mit dem Boulevard-Titel „Dusel-Bayern“ schmücken darf, aber wenigstens richtet sich das Augenmerk der klassischen Medien seit gestern diesbezüglich etwas mehr in die Richtung des sog. deutschen Meisters. „Topf 4“ drängt sich da ja geradezu auf.

Ich schweife schon wieder ab.

Aber zum Spiel gibt es ja auch kaum noch etwas zu sagen.

Es war der berühmte Ansatz, nicht mehr zu tun, als man tun muss. Und Zürich war eben kein wirklicher Gegner, wie wir ihn auf dem Weg ins Finale noch haben werden.

Da reichte halbe Kraft. Und eine Pause für Robben (dem ja schon wieder eine neue Verletzung einfiel). Und Schonung für Müller, und ein Boateng auf rechts, und ein gut aufgelegter Ribéry, und, und, und.

Nun, wir tun nun gut daran, auf eine baldige Genesung unseres letzten Top-Stürmers zu hoffen. Andernfalls haben wir ein Problem und müssten wohl tatsächlich mal drüber nachdenken, direkt ganz ohne „echten“ Stürmer anzutreten. Auf der anderen Seite ist der 31.08. ja auch noch was hin.

Trotzdem: Auf geht’s, Ihr Roten – stürmen wir den Betzenberg!

Herzlich willkommen als neuer Kunde. In 12 Monaten.

Ich hatte das Thema ja schon einmal angesprochen.

Und es geht weiter.

Mich erreichten heute nicht weniger als drei Briefe der Deutschen Telekom.

[…] Wir freuen uns sehr, Sie wieder als Kunde bei der Telekom zu begrüßen. […]

Bitte? Haben die etwa meine Daten 2004 nicht gelöscht? Mhm.

[…] Derzeit kümmern wir uns um Ihren Wechselwunsch – dieser wird noch einige Zeit dauern. […]

So sieht es wohl aus, denn parallel erreichte mich gestern Post von meinem bisherigen Web&Telefonie-Anbieter Netcologne.

Ihre Kündigung haben wir erhalten. Wir bedauern Ihre Entscheidung. Das Vertragsverhältnis […] endet nach unseren AGBs zum 13.08.2012

😉

Wie erwartet und befürchtet. Ich sag nur „Portierungsauftrag“ und „Fax“.

Noch ein Standard-Zitat der DTAG:

Wir setzen alles daran, Ihnen einen Anschluss so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen, damit Sie bald in den Genuss von Entertain kommen.

Meine Frau meinte, ich solle mich beschweren und dagegen vorgehen, denn „schließlich hätte doch die Telekom das Fax verschlampt“.

Darauf ich: „Pff“.

Ganz ehrlich: Ist mir total egal, ob die Telekom Probleme mit ihren Faxgeräten hat. Wenn die diesen Auftrag zu spät weitergeleitet haben, dann ist es das Problem der Telekom. Das Problem, dass sie mich als zahlenden Kunden erst ab 14.08.2012 gewinnen. Punkt.

Ich gehe jetzt genau so vor.

Allenfalls, wenn die DTAG meint, mir trotzdem schon jetzt auch nur einen Cent in Rechnung zu stellen, rühre ich mich noch einmal.

See you, next year!

Die Telekom will mich nicht. Also noch nicht jetzt.

Ich hätte es wissen müssen. Obwohl, hätte ich?

Aber der Reihe nach.

Das Thema Entertain beschäftigt mich ja schon länger. Eine Evaluierung folgte der nächsten und der tatsächliche Klick zum Antrag dann kurz vor knapp (09.05. -> 12.05. Kündigungsfrist beim alten Anbieter).

Unmittelbar danach kam per E-Mail Bestätigung und Option den „Portierungsauftrag“ per PDF downzuloaden. Gelesen, getan.

Am 10.05. um 08:51 habe ich den unterschrieben und per Fax an die angegebene Fax-Nummer geschickt. Ein bißchen oldschool, aber man braucht halt die Unterschrift.

Und dann? Schweigen.

Heute (16.05. – eine Woche nach Online-Antrag) ein Brief. Auf Papier. Im Briefkasten. Von der Telekom. Man heißt mich herzlich willkommen und bittet mich doch nur mal eben diesen Portierungsantrag auszufüllen, zu unterschreiben und an besagte Fax-Nummer zu schicken.

Ääh?!

Eine Rückfrage ergab, dass besagtes Fax vom 10.05. (Fax-Bestätigung habe ich übrigens erhalten) nicht im System aufzufinden sei. Mein Einwand, dass ich es sein kann, dass sich nun mein Vertrag (durch das erneute Fax heute (im System vorhanden)) beim Altanbieter – infolge Kündigungsfrist-Überschreitung – automatisch um 12 Monate verlängern könnte, kommentierte man mit einem lässigen „Ja, das könnte jetzt passieren“. Ach und eine Fax-Rückverfolgung gäbe es zunächst mal nicht, aber ich „könne ja einen BeschwerdeBRIEF SCHREIBEN“. [1]

Fein.

Die Telekom und Entertain will mich nicht. Noch nicht.

Aber eine Chance gibt es noch. Wenn mein Altanbieter vielleicht auch was vergisst oder verliert. Meine Kündigungsfrist.

CRM-Systeme sind was Feines.

Fortsetzung folgt.

[1] Leute, dafür gibt es inzwischen ganz andere Kanäle, aber wahrscheinlich sagt den sächsischen Callcenter-Mitarbeiter das niemand…

Das Arschloch im Schrank – immer noch

Pawlow. Immer wieder. Die gleichen Reflexe. Oft fragt man sich da, was irgendwann mal schief gelaufen ist. Bei den üblichen Verdächtigen. Aber sowas gehört sich nicht. Denn schließlich sind die Bayern nun mal scheiße. Und man hat die gefälligst selber ebenfalls scheiße zu finden. Geht immer. Findet sich immer jemand, der der gleichen Meinung ist. Über den Verein. Die Fans. Oder einen wie Uli Hoeneß.

Klar. Hoeneß provoziert. Das hat teilweise Methode. Aber wer will abstreiten, dass er in vielen Dingen – im Endeffekt – doch Recht hatte? Trotzdem. Man kann/darf/soll nicht gut finden, was er so von sich gibt. Egal was.

Es gibt sogar „Journalisten“, Blogger oder Twitterer, die begründen ein ganzes Weltbild auf UH. Wie still wird es wohl um sie werden, wenn er tatsächlich mal abtritt?

Ich schweife ab. Und ausserdem würde ich persönlich werden, wenn ich das Thema in dieser Richtung vertiefe.

Worum geht es aktuell eigentlich?

Um Geld. Was sonst?

Hoeneß hat ein Interview gegeben. Er wurde gefragt. Und hat geantwortet.

Woher sollen die TV-Mehreinnahmen kommen? ARD und ZDF werden nicht mehr zahlen und Ihr wichtigster Geldgeber, der Bezahlsender Premiere, schreibt rote Zahlen?

Ich habe immer noch die Hoffnung, dass jemandem einfällt, wie man Pay-TV in Deutschland profitabel betreiben könnte. Leo Kirch hat es probiert und ist vom Bundeskartellamt zurückgepfiffen worden. Jetzt versucht es Rupert Murdoch mit Premiere. Am besten wäre es allerdings, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender alle Fußballrechte kaufen und dem Bürger Fußball quasi gratis nach Hause senden würde.

Staatsgeld für Fußball-Millionäre? Meinen Sie das ernst? Die ARD, die sich durch Zwangsabgaben finanziert, bezahlt doch schon 100 Millionen Euro pro Jahr für die Sportschau-Rechte?

Schauen Sie sich das Fernsehprogramm doch mal in seiner Gänze an und rechnen aus, wie gering der Anteil des Fußballs daran ist und für welche Einschaltquoten er gleichzeitig sorgt. Welche Sendung außer vielleicht „Wetten dass“ erreicht denn vergleichbare Zuschauerzahlen wie Fußball?

Damit würden Sie Fußball-Desinteressierte ein zweites Mal gegen deren Willen abkassieren…

Moment, ich werde doch auch monatlich abkassiert, obwohl ich nur Nachrichten, Sport und politische Diskussionen anschaue. Meine große Hoffnung ist, dass die Leute irgendwann bereit sind, zwei Euro im Monat für Fußball zu bezahlen. Das ist nicht mal eine halbe Schachtel Zigaretten oder ein kleines Bier in der Kneipe.

Von jedem der 37 Millionen TV-Haushalte?

Ja, das wären im Monat rund 75 Millionen Euro, im Jahr gut 900 Millionen. Damit kämen wir den 1,2 Milliarden Euro in England und den 1,1 Milliarden in Italien sehr nahe. Das wäre mal was, das wäre dreimal so viel wie die erste und die zweite Liga derzeit pro Saison bekommen. Dann könnte jeder praktisch kostenlos Fußball gucken.

Sagen wir, gefühlt kostenlos…

…jedenfalls wäre das mein Traum.

So. Was ist daran jetzt dramatisch? Wo ist hier die Rede von „Fußballsteuer“, oder einer „Zwangsabgabe für Millionäre“? Nicht? Komisch. Sogar auf Nachfrage nicht.

Erstens.

Ich zahl‘ GEZ-Gebühren. Gerne. Denn ich will weiterhin ARD und ZDF haben, da ich ein ausschließlich privates Programm nicht ertragen könnte. Echt nicht. Übelst.

Zweitens.

Der Betrag für die GEZ ist imho ein Witz. Für Premiere Sport / -Bundesliga zahl‘ ich mehr (ca. 20,- Euro). Fußball ist aber für mich einer der Hauptgründe, überhaupt die Glotze einzuschalten. Sorry. Klingt hart. Ist aber so.

Drittens.

Wenn mir jemand sagt: Hey, ‚zahl einfach mal 2,- im Monat mehr GEZ-Gebühren und Du bekommt Bundesliga-Fußball „kostenlos“ im Öffentlich-Rechtlichen – da unterschreib‘ ich sofort. Blind.

Wieso? Na weil ich da momentan glatt 90 Prozent sparen würde!

Wie kann man davon nicht begeistert sein? Wo sind die Gegenargumente?

Und ganz im Ernst – welcher Fußballbegeisterte TV-Konsument würde das nicht machen? Für ein reines Bayern-Spiel-Programm (plus Restspiele in der Zusammenfassung) würde ich (werbefrei) sogar 10,-, 15,- oder 20,- Euro im Monat zahlen. Jederzeit. Wo sind die Vorschläge, Angebote? Wo?

Das Problem: Würde es sowas geben, wären wir beim Thema Einzelvermarktung und das ist ja das rote Tuch für all die Sozialisten in dieser zähen Diskussion. Denn keiner der „kleinen“ Vereine könnte die aktuellen finanziellen Gießkannen-Gelder selbst erwirtschaften…

Fußball rockt. In Deutschland. In Europa. An vielen Ecken der Welt.

Und zwar mehr als vieles andere. Was die Gutmenschen so mögen. Und so. Auch hier hat UH Recht.

Aber darf er natürlich nicht haben. Recht haben jetzt. Aus Prinzip.

Wie mich das manchmal ankotzt.

Führt aber zu nix. Damit muss man lernen umzugehen. Habe ich. Klappt zumeist ganz gut.

Heute mal nicht mehr…

P.S. Imho war das nicht nur ein Ablenkungsmanöver. Vom Team, den fehlenden Stürmern weg. Das ist UH eine Herzensangelegenheit. Wie mir auch.

Neue Nutella-Spots!

Wie hier vermutet, gibt’s offensichtlich neue Spots um dieses braune Gold. *hust*

Oder hab‘ ich mich da gestern verguckt? Für mich waren da René Adler und Jermaine Jones im Bild, als dem gleichen Betreuer wie zuvor erneut die Brote geklaut wurden.

Wer war noch gleich dieser Kevin Kurányi?

Naja. Winterpausen-Thema. Noch 5 Tage…