Traum-Mario. Albtraum-Luiz. Phantom-Javier.

Kinder wie die Zeit vergeht. Oder auch nicht. Dieses Spiel soll noch keine vier Jahre her sein? Gefühlt ist unsere damalige Klatsche schon über 10 Jahre her. Hat man unser gestrigen Spiel in der Niedersachsen-Metropole verfolgt, liegen mehr als Welten zwischen beiden Zuständen. Also dem der Wolfsburger und dem des aktuellen FC Bayern.

Der FC Bayern hat seinen Weg zu einer unglaublichen Steigerung der letztjährigen schwarzgelben Dominanz der Bundesliga fortgesetzt. Es sah nicht immer so klar aus, wie man am Ende das Spiel zusammenfassend sagen muss, aber – und da müsst auch Ihr, liebe Wolfsburger ehrlich sein – der VfL machte offenbar das wohl beste Spiel der Saison und konnte so lange mithalten. Auch weil die Münchner den Sack diesmal nicht vorzeitig zu machten. Dieses latente Gefühl der Unsicherheit blieb bis zum 2:0 durch Robben in der Nachspielzeit.

Aber was bedeutet in diesen Tagen schon das Wort „Unsicherheit“ im Zusammenhang mit dem FC Bayern? Weil wir trotz zwischenzeitlichen 18(!) Punkten Vorsprung auf Platz zwei immer noch bei den Samstagspielen der „Konkurrenz“ mitfiebern und auf starke Gegner und weitere Punktverluste von Dortmund und Leverkusen hoffen? Wie lächerlich wollen wir 2011-2012-Geschädigte uns eigentlich noch machen? Und für wie lange? Glaubt es mir – da brennt nichts mehr an!

Es sei denn… Spieler wie Javier Martinez verletzten sich langwierig. Aber der Reihe nach.

Die Bayern begannen, wie sie seit Wochen und Monaten beginnen. Sie reissen das Spiel und den Ball an sich und geben ihn kaum mehr her (Meister-Indiz). Sie gehen mit der einzig richtigen Einstellung in das Spiel: Es steht 0:0 und wir haben keine 15 Punkte Vorsprung in der Tabelle (also mental gesprochen jetzt)! Dieser Punkt begeistert mich. Es ist das alte Bayern-Gen (aus den 70er, 80er, 90, 00er-Jahren). Gemischt mit der van-Gaal’schen Dominanz und der Heynckes’schen Defensiv-Stärke. Das ist großes Kino. Die Metapher der Gegner, die am ausgestreckten Arm des FCB „verhungern“ kommt mir dabei immer wieder in den Sinn.

Keine drei Minuten dauerte es, bis Müller die erste klare Torchance hatte, die er eigentlich schon verwerten musste. Es blieb nicht seine letzte Chance und er blieb auch nícht der Letzte, dem derlei widerfahren sollte. In der Zwischenzeit machte Wolfsburg, was in der Regel alle Hecking-Gegner mit dem FC Bayern (und mir persönlich) machen: Sie gehen uns auf die Nerven. Insofern ich mal ganz ehrlich bin, interessiert mich Wolfsburg – außerhalb der gemeinsamen Partien – nicht die Bohne, von daher kann ich diesen Umstand nicht belastend beurteilen, aber übereinstimmend sprachen neutrale Beobachter dieses Spiels davon, dass unser Gegner sein bestes Spiel seit langer, langer Zeit auf den Rasen brannte. Die ersten 15-20 Minuten waren demnach ganz ordentlich anzusehen. Danach war der Zauber verflogen. Es reichte nicht gegen einen FCB in der aktuellen Form.

Wir Bayern-Fans mussten unsererseits allerdings bis zur 36.Minute warten, bis uns die Sportskameraden Kroos, Schweinsteiger und Mandzukic eine fabulöse Präsentation ihres (antrainierten(?) Standard-)Könnens ablieferten (Meister-Indiz). Sicher, dass derToni mal ab und an was aus dem Fußgelenk zaubern kann, habe selbst ich vor einiger Zeit eingesehen und dass derBastian inzwischen nicht nur mit dem Inhalt seines Kopfes etwas anzufangen weiß, sondern die Bälle auch kontrolliert seine Stirn treffen und verlassen können, daran haben wir uns heuer ebenfalls gewöhnt, dass aber in dieser Kombination alles wie am Schnürchen passt und Super-Mario Mandzukic abschließend noch per Fallrückzieher den Ball wie das heisse Messer durch warme Butter (Wolfsburger Abwehr) zieht – Respekt, das begeisterte selbst mich, der in den letzten Wochen durchaus phasenweise (positive) Langeweile ob unserer Überlegenheit empfindet.

Ab diesem Tor war es zunächst einmal um unseren Gegner geschehen und in der Folgezeit (vor allem nach der HZ) war der Ausbau unserer Führung das beherrschende Thema im Wolfsburger Strafraum. Allein unsere Verspieltheit, das eine oder andere (unkontrollierte) Zufalls-Abwehr-Bein verhinderte zu diesem Zeitpunkt den Kantersieg und ließ die Hausherren am Leben und in dem Glauben: „Da geht noch was!“.

Ging es nicht und derArjen bereitete all diesen Überlegungen das späte aber verdiente Ende. So viel zum Spiel. Gibt es auch diesmal Haare in der bayerischen Suppe?

Ohja und wir sollten nicht so euphorisch sein, nicht offen darüber zu reden. Natürlich reden hier viele (in- und außerhalb des FC Bayern) von dem sog. „Jammern auf hohem Niveau“, klar. Andererseits werden wir – wenn wir unsere Triple-Ziele (wieso sollten wir davon abrücken?) weiter verfolgen wollen – nicht davon ausgehen können, dass uns nur noch solche einmal-pro-Saison-gegen-uns-starke-Gegner erwarten. Da kommen, gar in allernächster Zeit, andere Kaliber auf uns zu und was die mit uns machen, wenn wir denen in der Anfangsphase die Bälle auf dem Silbertablett servieren, vermag ich mir lieber nicht vorzustellen.

Wie kann es sein, dass ein van Buyten – alles was ich jetzt schreibe war mein persönlicher Eindruck, fügt Euren Senf hinzu und dann schauen wir, was dabei herauskommt – in der Anfangsphase 3-5 Pässe direkt mal gepflegt zum Gegner spielt?

Wie kann es sein, dass ein Luiz Gustavo während des gesamten Spiels eigentlich fast nur neben seinen Schuhen spielt und von seinen Mitspielern (Schweinsteiger – grandios) mitgezogen werden muss?

War das nur das Pressing der Wolfsburger? Sind die beiden überspielt(?), außer Form oder hatten einfach nur einen schlechten Tag? Lassen wir van Buyten mal außen vor, der hat sich im weiteren Spielverlauf gefangen und ja, ich beobachte Gustavo spätestens seit dem letzten Pokalfinale vielleicht bei seinen Einsätzen immer ein wenig genauer als andere Spieler, aber wo ist seine durchaus als gut bis sehr gut zu bezeichnende Form der anfänglichen Hinrunde hin? Allein mit dem Rückstand nach seiner längeren Verletzung? Wir wissen es nicht und ich will mich hier auch nicht mit anderen in Diskussionen verstricken. Fassen wir es vielleicht so zusammen:

Wie sehr uns ein Javier Martinez inzwischen fehlt, merkt man genau dann, wenn er mal nicht für uns auf dem Platz steht!

Ich würde nicht behaupten, dass Martinez schneller laufen kann als Gustavo, ganz bestimmt nicht, aber seine Fähigkeit zur Antizipation ist der von Luiz wohl um einiges voraus. Wenn ich mich nur daran erinnere, wie vielen Gegnern der Ex-Hoffenheimer gestern einfach nur erfolglos hinter gelaufen ist – puh. Und die berühmten Steals habe ich von ihm gestern auch nicht gesehen.

Sei es, wie es sei, wir brauchen einen Martinez für unsere Ziele. Und einen Schweinsteiger in der gestrigen Form (hatte die vielleicht was mit der Kritik unter der Woche zu tun? Ist da jemand besonders motiviert gewesen? Es hat zumindest nicht geschadet – willkommen zurück, guter alter Bastian!

Sonst noch was?

Die Lewandowski-Gerüchte tangieren mich aktuell nicht in einem emotional messbaren Bereich. Ebenso die „scheinbare“ und von einigen Medien gepushte Robben-Melancholie. Ebenso wenig, was – parallel zu den Lewandowski-Gerüchten – mit Mario Gomez geschieht. Alles Nebenkriegsschauplätze. Wichtig ist weiterhin nur auf dem Platz und das wir unsere Serie fortsetzen. Nicht um der Serie willen, aber für Titel. Für die Titel, die wir uns am Ende der Saison zurück holen wollen.

Am Dienstag geht endlich auch für uns die Championsleague wieder los und meine Befürchtungen vor der Rückrunde, dass wir bis dahin aufpassen müssen, dass unser Vorsprung in den ersten Bundesliga-Spielen ohne Mehrfachbelastung nicht schmilzt, haben sich ja offenbar eher nicht bewahrheitet. Gut.

Jetzt geht es gegen Arsenal. Schwer genug, denn in der K.O.-Runde gibt es ja *hust* keine leichten Gegner mehr.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von Fragezeichen bis Begeisterung oder Kirchhoff nicht Schlaudraff

Der FC Bayern gab heute auf seiner Webseite den Transfer von Jan Kirchhoff bekannt. Ich bin ganz ehrlich, mir war zuvor sowohl der Name, als auch unser Interesse völlig unbekannt. Weshalb ich zunächst nur Fragezeichen empfand als ich davon hörte.

Und dann die üblichen Kommentare. Vom Schlage „Viel Spaß in München auf der Bank, Jan!“. Wie soll man da anders reagieren als mit dem üblichen Durchzug? Auch und gerade wenn man erfährt, dass andere Vereine aus der Liga (Schalke, Dortmund) wohl ebenfalls interessiert waren und „wir es denen jetzt mal wieder gezeigt haben“. Nicht nur ich musste in diesem Moment an Uli Hoeneß, Klaus Allofs und Jan Schlaudraff denken.

Relativ schnell wich dieser Eindruck aber den fundierten Berichten über diesen Spieler, die auch bei mir die Zweifel auflösten. Kirchhoff ist jung, hat aber schon einige Bundesligaerfahrung. Er ist U21-Nationalspieler, er ist im Sommer Ablösefrei. Und er ist spielstark, schnell und unser sportdirektorMatthias ist von ihm begeistert, weil er ihn „seit Jahren beobachtet“. Na dann.

Erst recht wurde all dies schlüssig, wenn man bedenkt, dass den Sportskameraden van Buyten und Timoschtschuk jetzt nicht zwingend die Zukunft gehört, weshalb schon zwei Stamm- oder Vertretungs-IV-Optionen im Sommer 2013 wegfallen dürften. Wir haben dann Dante, Badstuber, Boateng und eben Kirchhoff. Dazu als Vertretung Martinez und wenn alle Stricke reissen die van-Gaal’sche Option Gustavo. Ich persönlich finde das in Ordnung. Alles gut.

Die Krönung ist dann noch der Eindruck, dass der Verein hier planvoll agiert. Sei willkommen, Zukunft!

Königsklassengruppenphasenende. Kein Spiel zu früh.

Es ist und war merkwürdig. Was wir in der diesjährigen Championsleague-Gruppenphase erlebt haben.

Da liefern wir ein klasse Heimspiel gegen Valencia – den scheinbar stärksten Gegner der Gruppe – bekommen das Gegentor, verschießen einen Elfmeter und sind deshalb im Rückspiel gegen 10 Gegner nach dem 0:1 nicht nur den fest eingeplanten Gruppensieg quit sondern gefährden das Achtelfinale. Erst eines dieser typischen Müller-Tore sorgte hier für Klarheit.

Da treten wir beim – scheinbar – schwächsten Gegner der Gruppe an und werden, ebenso eiskalt wie effizient, ausgekontert. Drama, Baby. Im gestrigen Rückspiel wenigstens kaum gefährliche Konter der Weißrussen. Und am Ende vier Tore. Himmel.

Die Spiele gegen Lille. Eine wilde Treterei im Hinspiel. Eine Demütigung im Rückspiel.

Alles im Allen sind wir froh, dass es vorbei ist. Blicken wir zurück auf den Abschluss gegen Bate?

Es war der erwartet zähe Gegner. Kein frühes Tor und deshalb unermüdliches Anrennen. Dazu eine leichte Befürchtung, ob es unser Trainer mit seiner größeren Rotation übertrieben haben könnte.

Hatte er nicht. Erst kam Shaqiri, dann Gomez. Und nach dem Platzverweis (völlig berechtigte Rote Karte gegen Boateng übrigens) nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Das zu sehen tat gut. Nach den Erinnerungen an das Hinspiel.

Alles richtig gemacht. Späte Einwechslungen richtiger Klasse. Spieler, die noch was erreichen wollten in diesem Spiel.

Nein, nach der Gruppenphase bin ich mehr zufrieden als unzufrieden. Viel darf aber nun nicht mehr passieren. Beim Thema Verletzungen und Sperren.

Wie lange wird Boateng gesperrt werden? Ein Spiel? Ich befürchte eher zwei Spiele. Womit klar wäre, dass für das Achtelfinale Badstuber und Boateng sicher fehlen. Dem Kader sei Dank, dass wir auf Dante und van Buyten zählen können.

Insofern Herr Gustavo bis Februar wieder fit ist, stünde auch noch Herr Martinez für die IV-Position zur Verfügung. Falls was mit den beiden Erstgenannten passiert. Dante steht schließlich auch nur eine Karte vor einer Sperre.

So. Herr Gomez hat sein Tor gemacht. Der kommt wieder. Dann haben wir echte Klasse im vorderen Sturmzentrum. Herr Shaqiri zeigte ferner eines seiner besseren Spiele in der Startelf. Das macht Mut. Denn wir brauchen eine Absicherung für unsere Lebensversicherung Ribéry.

Eine weitere Lehre nach den ersten sechs Championsleague-Spieler dieser Saison: Niemals Herrn Müller abschreiben oder zu früh auswechseln. Da geht immer noch mal was. Wirkt er zuvor auch noch so unbeteiligt am Spiel.

Für wen die Winterpause offenbar auch keine Woche zu früh kommt, ist Herr Schweinsteiger. Täusche ich mich (ich mein, ich hab‘ ja eh keine Ahnung), oder läuft er in den letzten Spielen seiner Form hinterher?

Er spielt nicht schlecht, aber gegen Bate waren da durchaus einige schwäche (Fehl)Pässe dabei, die man von ihm eigentlich nicht kennt. Mhm.

Warten wir vielleicht das „beste Trainingslager aller Zeiten ab“…

Was geht weiter hinten?

Ich gebe zu, dass ich ob unserer Viererkette Sorgen hatte. Weil ich an das Hinspiel dachte. Unbegründet, klar. Rafinha, van Buyten, Boateng / Dante und Contento hatten nicht wirklich Probleme mit den Offensivbemühungen unserer Gäste.

Vielleicht ist es aber auch so, wie es unser Sportvorstand nach dem Spiel zum Besten gab: „Es gibt keine zweite Reihe.“ Und dafür war dieses Spiel wichtig. Trotzdem bin ich froh, dass wir zunächst Lahm und Alaba auf den Außen verteidigen lassen können.

Schauen wir nach vorne. In zwei Wochen wird das Achtelfinale ausgelost. Und es wird schon wieder wild diskutiert, wer sich jetzt welchen Gegner wünscht.

Was ich dazu sage? Wurscht. Sollen sie nur kommen. Freuen würde ich mich über Celtic und Arsenal. Beides meine Teams im jeweiligen Land. Real macht mir nach den Spielen gegen Dortmund und deren dort gezeigter Einstellung keine Angst. Milan? Schon lange nicht mehr gefährlich. Oder?

Lassen wir es einfach auf uns zukommen. Und hoffen wir, dass WIR uns keine Probleme machen. Mit weiteren Verletzungen und Sperren. Dann sollte unser Weg noch nicht zu Ende sein.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Irgendwas mit großen Bänken, Löchern und Langeweile.

Es ist schon ein Kreuz. Mit dieser Sommerpause.

Wir Fußball-affine Menschen leiden. Und zwar nicht zu knapp. Leuten wie uns (Bayern-Fans) kann da zumeist auch kein Turnier einer Nationalmannschaft helfen.

Abwechslung in diesen – jedes Jahr wiederkehrenden – Wochen zwischen Juni, Juli und August bieten eigentlich nur die täglichen(!) Meldungen rund um unseren Verein. Einerseits.

Andererseits sind diese Meldungen zum Selbstzweck geworden, will sagen, es wird etwas gemeldet, obwohl es eigentlich gar nichts zu vermelden gibt. Was man ja auch an meiner Blog-Beitrags-Frequenz ablesen kann.

Die Langeweile, die eigentlich bekämpft werden sollte, kehrt somit zu uns zurück.

Wirklich übel sind ohnehin nur die Meldungen, die von Verletzungen unserer Spieler berichten. In der Vorbereitung! Aktuell ist diese Liste nicht gering, in den allerletzten Tagen aber nicht größer geworden.

Es fing an mit dem Rückkehrer Schweinsteiger, der ohnehin nur reduziert zurückkam. Die Vorbereitung also nicht vollwertig absolvieren konnte (abgesehen von diesem allgemeinen EM-Fahrer-Thema).

Dann die Alaba-Verletzung. Zack. Dann seine Vertretung Contento, Rafinha. Dann Gomez. Und sicher noch ein paar andere, die mir jetzt gerade entfallen sind.

Das klingt alles nicht gut.

Trotzdem bin ich gelassen.

Warum?

Weil ich erstens noch immer nicht im Fußball-Modus bin. Aus diversen, wechselnden Gründen kaum Vorbereitungs-Spiele meines FC Bayern im TV „bewundern“ durfte und mir somit auch Niederlagen wie am Samstag gegen Werder Bremen erspart bleiben. Zweitens neige ich ferner (zurzeit noch) nicht zu Extremen.

Was ist denn genau passiert?

Obige Spieler fallen ein paar Wochen aus. Ok. Grob gesagt, fällt die Hälfte dieser Zeitspanne in die Sommerpause. Nicht gut, aber auch nicht dramatisch. Punkt. Denn spielen wir etwa in drei Wochen das Pokalfinale, oder gar ein entscheidendes Spiel gegen den BVB um die Meisterschaft?

PLUS: Was passiert mit unserer Startaufstellung?

Mussten unter Herrn van Gaal noch all seine mitgebrachten Spieler ran und in der letzten Saison allerlei Positionsfremde Vertretungen, haben wir jetzt – plötzlich – mehrere Optionen.

Alaba und Contento können in der Anfangsphase dieser, noch nicht einmal gestarteten Saison von Lahm, Badstuber, Gustavo oder Can vertreten werden. Weil wir Lahm mit Herrn Boateng, Badstuber mit Herrn van Buyten oder Herrn Dante, Herrn Gustavo mit Herr Timoschtschuk oder Herrn Can vertreten können.

Und Herr Gomez? Für den steht Herr Mandzukic oder Herr Pizarro in der Startelf / als Backup parat. Und nicht mehr Olic und Petersen. Nix persönlich gegen die beiden, aber konnten wir uns mit beiden ruhig zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen?

Nein, ich persönlich denke, dass wir vor dieser Saison die Bank massiv verbessert haben. Viele mögen dies im Rahmen der Transferaktivitäten oft nicht so wahrgenommen haben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es diesbezüglich bei uns in der kommenden Spielzeit weniger Sorgen geben wird.

Ob jetzt Martinez nun doch kommt oder nicht und alles wieder nur eine Boulevard-Ente ist, wird man sehen. Schaden sollte uns ein Spieler seines Kalibers sicher nicht und es sollte durchaus ebenfalls nicht schaden, wenn wir etwas Druck von den Schweinsteiger’schen Schultern nehmen könnten.

Mir wäre dieser Aspekt auch verrückte 40 Mio. Euro wert.

Gegen Gladbach kann man mal verlieren.

Der FC Bayern hat zum Rückrundenauftakt beim Tabellenvierten verloren.

Das ist schlecht. Hat aber ebenso eindeutige wie belegbare Gründe. Den Verein aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen wäre gleichwohl nicht zielführend.

Einige Gedanken schossen mir während und nach dem Spiel bezüglich dieses Beitrages, seines Titels und Inhaltes durch den Kopf. Einige wurden wieder verworfen andere werden sich wieder finden.

Ein Gedanke war „Murmeltiertag“.

Herr Neuer machte seinen zweiten spielentscheidenden Fehler in der Bundesliga seit er beim FC Bayern spielt. Zum zweiten Mal verlieren wir gegen Mönchengladbach, obwohl wir uns zuvor eines Sieges mehr als sicher waren.

Falsch gedacht.

„Werden wir jetzt am Ende der Saison mit sechs Punkten Vorsprung Meister?“ war der nächste Gedanke. Wieso sollte es nicht so kommen, wenn doch die Rückrunde eine Kopie der Hinrunde zu werden droht?

Droht sie denn?

Eher wohl nicht. Denn die Borussias sind nach 17-18 Saisonspielen in einer anderen Verfassung als noch im letzten Sommer oder Frühherbst. Und wer garantiert uns jetzt die zurückliegende zu-Null-Serie?

Eben.

Genug der Gedankenspiele und zurück zum Spiel. Und meinen Empfindungen.

Ich war nicht im Stadion. Obwohl ich kurzfristig sogar Karten angeboten bekommen hatte. Aber als zweifacher Vater organisiert man nicht mal schnell einen Babysitter-Ersatz. Anderes Thema.

Weshalb ich das überhaupt erwähne?

Weil ich im Stadion, oder in Gesellschaft, oder ohne schlafende Kinder bestimmt aufbrausender und extrovertierter auf das Spiel meines FC Bayern reagiert hätte. Mit Sicherheit.

So aber beschäftigte mich schon während ich es sah die Analyse des Spiels.

Im Prinzip ist es dumm gelaufen.

Warum mussten wir auch zweimal zum Auftakt gegen die Gladbacher spielen? Ein bis zwei Spiele später und die „einzig-wahre-Borussia“ hätte sicher nie in München gewonnen und die emotionale Überholspur erreicht. Spekulation zwar, aber wie sonst entstehen diese ganzen Überraschungsteams?

Bis zum Sieg in München war Gladbach nur ein – durch Favre – stark gemachtes Defensiv-Team mit einem klaren Konterplan. Danach waren sie der Bayern-Bezwinger und mobilisierten die restlichen Prozent, die sie durch die Hinserie tragen sollten.

Noch nicht einmal nur durch die Bayern-Brille betrachtet, ist die Borussia in diesen Tagen immer noch nicht mehr als das. Womit wir bei den Problemen des FC Bayern wären. Und davon gibt es jede Menge.

Die Bayern haben seit geraumer Zeit Probleme gegen defensiv-starke Teams den Dosenöffner, den Nussknacker zu finden. Stellt man sich hinten rein, spielen wir drum herum und warten ab, dass einem Spieler der entscheidende Pass gelingt, der Gomez den Ball vor die Füße fallen und ins Tor zimmern lässt.

Gegen viele Gegner gelingt dieses Geduldspiel.

Gegen extrem starke Abwehrreihen wie die des BVB oder eben Gladbach heuer nicht. So erschreckend wie ernüchternd das auch klingt.

Fakt bleibt natürlich auch, dass uns gestern Ribéry mehr als gefehlt hat. Mit seiner Dynamik hätte er uns eine zweite Seite in unserem Flügelspiel beschert. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass uns Ribéry mehr gefehlt hat als Dante den Gladbachern. In diesem Punkt war ich selbst am meisten verblüfft. Aber das ist eben der Unterschied zwischen offensiv und defensiv ausgerichteten Teams. Zu verteidigen ist immer einfacher als das Spiel zu machen.

Der Punkt „zu starke Abhängigkeit von einzelnen Spielern“ wäre somit in unserer Problemliste abgehandelt (die Akte Schweinsteiger wird gesondert behandelt).

Kommen wir zum Punkt Rückwärtsbewegung.

Immer wieder bin ich entsetzt, mit welch einfachen Mitteln man unsere Defensive überrumpeln kann. Man muss nur schnell laufen und einen gepflegten Pass spielen können und wir fallen auseinander. Übel.

Dieses Problem haben zwar viele Mannschaften in dieser Liga und auch im Ausland, aber wo ist unser Anspruch an dieser Stelle? Wo war die Ordnung bei den Gegentoren?

Schon lange ist die „Stärke“ unserer Defensive ja kein Geheimnis mehr. Überdeckt wurde dies in dieser Spielzeit lange von der Stärke (ohne „“) unseres defensiven Mittelfelds. Klar, denn wenn Herr Schweinsteiger sich die Lunge rausrennt, bekommt der Gegner kaum Gelegenheiten, unsere IVs durch die Mitte oder unsere AVs über Außen zu testen.

Eben dieser Spieler kam ja gestern nach seinem langen Ausfall zurück ins Team. Für mich war das dann – verständlicherweise – eine sehr fahrige Leistung. Die Fehlpassquote war einfach viel zu hoch. Gemessen an seinen bisherigen Leistungen – vor der Verletzung.

Mit Bayern-Brille mag man sagen, dass es insgesamt ja auch kaum mehr als diese drei Szenen vor dem Neuer’schen Tor gab, aber dieser Fakt ist ja fast noch schlimmer…

In den Kommentaren rund um das Spiel wurden nun schon wieder – reflexartig – die grundsätzlichen Fragen gestellt. Eine bayerische Eigenart rund um Niederlagen des eigenen Vereins (ich will mich da über die Jahre gar nicht ausnehmen).

Aber lasst uns doch bitte mal abwarten, was uns unser Team mit Ribéry, mit Schweinsteiger (in Form), mit Robben (mit Unterstützung), mit Müller (mit zurückgekehrter Form) zu bieten haben!

Und was Spieler und Verantwortliche auf Webseiten oder in TV-Interviews so von sich geben ist ja wirklich nicht dafür geeignet fundierte Rückschlüsse auf das Innenleben des Teams zu ziehen. Das sind alles medial aufgearbeitete Phrasen die genau dafür produziert werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Wichtig ist immer noch aufm Platz. Oder daneben.

Apropos.

Ich würde schon sagen, dass sich DonJupp mit seiner Ribéry-Vertretungstaktik verzockt hat. So gut die Erkenntnisse der Vorbereitung auch gewesen sein mögen. Aber Kroos auf links war für mich eine 4-5. Schlimm.

Erst als Alaba dort eingewechselt und von der Kette gelassen wurde und Kroos wieder die 10 beackern konnte, wurde es besser.

Zu dumm, dass es da schon 0:2 stand und aus dieser massiven Drangperiode nichts heraus sprang.

Man kann von Pech reden, dass die Chancen, die wir hatten, nicht verwertet wurden, aber man kann sein Glück auch erzwingen und das taten und tun die Gladbacher.

Oder konnte man bei den Münchnern erkennen, dass da jeder für jeden rannte und sich rein schmiss?

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass die Borussen kaum Foul spielen mussten und viele Situationen spielerisch lösten. Die Gladbacher, nicht die Bayern.

Das Reus-Foul an van Buyten mal außen vor gelassen (gute Besserung, Daniel).

Etwas „Gutes“ hat dieses Foul und das damit verbundene Ausscheiden van Buytens übrigens: Unser Trainer ist gezwungen, die Abwehr-Formation wieder so umzustellen, wie wir sie seit einiger Zeit schon erwarteten: Boateng in die Mitte und Rafinha nach außen.

Mir ist schon klar, dass Rafinha nicht in all seinen Spielen Weltklasse verkörpert hat, aber was hat der Kerl – zusammen mit Robben – nach seiner Einwechslung im Borussen-Park für einen Alarm gemacht? Und ja, er mag defensiv nicht so stark sein wie Boateng, aber was hätte das bei den gestrigen Kontern der Favre-Kicker für einen Unterschied gemacht?

Ganz genau.

Es gab Phasen in der zweiten Halbzeit, da sah ich ein Spiel meiner Mannschaft, dass ich vom Anpfiff an erwartet hätte. Zu wenig und zu kurz, wie wir erfahren mussten.

Ferner fehlte mir ein wenig die Flexibilität. In der Taktik, in der Ordnung. Denn davon träume ich ebenfalls schon seit Jahren.

An ein einziges Spiel kann ich mich erinnern. Unter Klinsmann (ja, tatsächlich), ich meine es wäre sogar ein Vorbereitungsspiel gewesen.

Wie auch immer.

Aber da wurde einfach während des Spiels die Grundordnung geändert. Von 4-4-2 auf 3-5-2. Oder so. Faszinierend. Es blieb ein Einzelfall. Wie unsere gelungenen Standards. Es wird und wird nicht besser. Auch und gerade nach einer Vorbereitung. Ob Winter oder Sommer.

Schlimm darf man das finden, selbst wenn ich ja keine Ahnung habe.

Was bleibt sonst noch hängen nach diesem Spiel?

Wir haben eine Schlacht verloren, noch nicht den Krieg.

Und wir sind noch Tabellenführer. Nein, das ist keine Augenwischerei, das ist einfach immer noch besser als 5. oder 8. in der Tabelle zu sein.

Insofern unsere Spiele im nächsten Heimspiel keine Reaktion zeigen, haben wir ohnehin noch ganz andere Probleme.

In diesem Sinne:

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Der Titel ist übrigens nicht ironisch gemeint. Uns allen täte ein wenig Demut ganz gut, all diesen „neuen Teams“ ein wenig mehr Respekt entgegen zu bringen. Die bayerische Arroganz der Unbesiegbarkeit ist ein Relikt der 80er-Jahre. Diesen automatischen Respekt (der uns pro Saison einige Extra-Punkte sicherte) haben wir doch wohl ganz offensichtlich verloren und die aktuelle Spielweise bringt ihn uns sicher nicht zurück.

Ein Spiel dauert 90 Minuten – mindestens oder Ausgerechnet Robben

Tja. So kann das gehen.

Da machte mich unser holländischer Flügelflitzer über 90 Minuten wahnsinnig und in der 91.Minute schießt er das entscheidende Tor zum Einzug ins Pokal-Viertelfinale.

Ausgerechnet Robben.

Ausgerechnet der Spieler, der ja zurzeit groß in Mode ist. Wenn es um Bayern-Bashing geht. Oder Kritik an unsportlichen Spielern.

Meiner Meinung nach ist da viel Boulevard mit drin. Und viel vererbte Abneigung gegen den FC Bayern. Als Robben noch gar nicht bei uns gespielt hat.

An mir perlt das ab. So mein Ansatz.

Zu dumm hingegen, dass Robben selbst im Spiel gegen Bochum diesen Stimmen neue Munition gegeben hat. Mit seiner Schwalbe im Strafraum für die er zu Recht eine gelbe Karte gesehen hat. Die Ironie an dieser Szene: Hätte Robben sich nach einem weiteren Schritt nicht derart fallen lassen, hätte es wahrscheinlich sogar Elfmeter gegeben. Eine Tatsache, die wohl auch er selbst eingesehen hat und sich dafür schon öffentlich entschuldigte.

Wie auch immer. Im gestrigen Spiel gab es durchaus die eine oder andere strittige Szene. Wobei die Brisanz hier einfach aus der phasenweisen „Pokalstimmung“ herrührte und dem üblichen David-Goliath-Gefasel.

Wir können es kurz machen: In der Summe gab es für keines der beiden Teams diesbezüglich Nachteile und die Bochumer zeigten ferner eine sehr gute Leistung. Wobei es mich ja als Fan einer solchen Mannschaft immer wieder traurig machen würde, wenn ich derlei Lobeshymnen höre und dann andererseits daran denke, dass dieses ach so tolle Team im Niemandsland der zweiten Liga agiert.

Die Bayern waren besser und der Sieg ist auch verdient. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich aber fest mit einer Verlängerung gerechnet und mir diesbezüglich sogar Sorgen gemacht, denn schließlich hatten wir schon erschöpfend gewechselt und Herr van Buyten lief die letzten 20-30 Minuten nur auf einer Pobacke. Zusätzlich die Erleichterung bei Dauerläufer Ribéry nach seinem letzten großen Akt in diesem Drama – da waren einige heilfroh keine weiteren 30 Minuten laufen zu müssen.

Vergessen wollen wir dabei natürlich nicht, dass die Bochumer ihrerseits am Ende platt waren – wie sonst sollte man z.B. diesen Monsterfehler vor dem 1:2 erklären?

Alles Geschichte.

Wie haben mir meine Bayern ansonsten gefallen?

Durchwachsen würde ich es nennen.

Bis zur Führung der Bochumer waren einige Spieler, die zuletzt schwächer spielten, richtig gut. Herr Gustavo ist hier als erster zu nennen. Respekt, Luiz. Allerdings schwand diese Stärke nach dem Gegentor von Minute zu Minute. Schade.

So gar nicht ging Herr Olic. Für mich ist das schon fast eine bittere Geschichte. Unser 2010er-Held kam zurück nach seinen schweren Verletzungen. Weil wir ihn so schmerzlich vermissten, wurde er von uns auf Händen getragen. Oder zumindest der Olic an den wir uns erinnern. Denn irgendetwas ist dann schief gegangen.

Es ist doch völlig unstrittig ist, dass man als Rekonvaleszent eine gewisse Zeit für die Rückkehr zur alten Form braucht – er (oder sein Umfeld?) setzte sich hingegen selbst unter Druck und forderte öffentlich einen Stammplatz ein. Im Ein-Stürmer-System als Konkurrent für Weltklasse-Form-Gomez?!

Das konnte nicht klappen. Und aktuell spielt er so, als würde ihn die offene Situation (im Winter gehen oder nicht, spätestens im Sommer, wenn was kommt) ziemlich belasten. Wie sonst ist so eine erste Halbzeit zu erklären?

Kaum anspielbar, kein Zug zum Tor – kurz, völlig abgemeldet.

Wie ausgewechselt unsere vorderste Offensive mit der Einwechslung unseres Stürmers Nummer 1!

Die Weltklasse-15-Minuten nach der Pause, als endlich die richtigen Kräfteverhältnisse aufgezeigt wurden, waren da ja eine deutliche Ansage. Allein die Tatsache, dass dies ein Pokalspiel war, setzte bei den Bochumern die Luft frei, die sie bis zur 89.Minute im Spiel hielten.

Nun gut, Weihnachten steht vor der Tür, decken wir den Mantel des Schweigens über unsere Problemfälle.

Sehen wir das Positive:

– Es ist Winterpause und wir haben es ohne Herrn Schweinsteiger doch ganz gut hinbekommen, oder? Will jemand mit uns tauschen? Sicherlich nicht wenige Teams in Europa.

– Unsere linke Seite war gestern das Sahnehäubchen. Was die Sportskameraden Lahm (hört, hört), Ribéry, Alaba oder Kroos da phasenweise auf den Rasen brannten war schon Weltklasse.

– Überhaupt Kroos. Das war Schweinsteiger-esk. Mehr muss man dazu nicht sagen.

So. Und jetzt bitte alle mal ins Sauerstoffzelt, schön entspannen übers Fest und dann ein ruhiges, perfektes Trainingslager absolvieren – dann macht uns das Jahr 2012 bestimmt noch jede Menge Freude.

Was vergessen? Ihr sagt mir das bestimmt.

Ich habe fürs Erste fertig.

Herzlichen Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft, liebe Dortmunder!

Meine schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten.

Schien die Niederlage vor Wochenfrist noch unglücklich zustande gekommen sein, muss man heute die Ereignisse der letzten Wochen offenbar in einem anderen Licht sehen.

Seit dem Ausfall von Herrn Schweinsteiger ist in unserem Spiel der Wurm drin.

Nur Gegner, die wirklich so dermaßen schlechter agieren – wie Augsburg oder Villareal – können von uns noch besiegt werden. Gegen alle anderen Teams – deren „Matchplan“ hauptsächlich darin besteht, defensiv die Räume massiv zu verengen und extrem zu pressen – haben wir Probleme.

Das ist nicht gut und kommt zur Unzeit.

Denn während der schwarzgelben Borussia schon wieder alle Gegner den roten Teppich ausrollen (uns eingeschlossen), verlieren wir die Punkte wie bei offenem Fenster im fahrenden Zug.

Natürlich haben wir auch mit Schweinsteiger gegen Gladbach und in Hannover verloren, aber aktuell hat man mehr und mehr den Eindruck, wir könnten noch 2-3 Stunden länger spielen, da passiert nichts mehr.

Umso bemerkenswerter, dass wir heute zwei Tore(!) nach einer Standard-Situation(!!) erzielt haben.

Aber der Reihe nach.

Der Zustand unseres Trainers ähnelte dem unserer Mannschaft. Direkt nach dem Anpfiff schienen wir zwar emsig bemüht unser berühmtes frühes Tor zu erzielen, tatsächlich fingen wir uns aber das persönlich schnellste Gegentor der Saison.

Und dieses Tor zeigte direkt mal eine der drei Hauptschwächen an diesem Nachmittag:

1. Das defensive Mittelfeld ist/war offen wie ein Scheunentor.

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber durch die Abwesenheit Schweinsteigers (natürlich ist diese Ausrede langsam durch, dafür sind zu viele Spiele seit dem Neapel-Schock vergangen!) ist unsere Schaltzentrale in den allermeisten Spielen einfach viel zu durchlässig.

Herr Alaba ist zu jung und unerfahren hier eine starke Rolle zu spielen. Herr Gustavo hat seinerseits das gleiche Problem, dass Herr Schweinsteiger noch zu van-Bommel-Zeiten hatte – er ist ohne seinen „Führer“ nur die Hälfte wert. Jetzt ist Mainz nun wirklich nicht die spielstärkste Mannschaft der Liga, aber wenn es diesem Team, das vor dem Spiel auf Platz 16 abgerutscht war, gelingt, uns bei jedem(!) Angriff vor Probleme zu stellen, dann stimmt da doch irgendwas nicht.

Sind die 6er zu nachlässig, wird selbstverständlich der Druck auf die 4-er-Kette und den Torhüter größer.

2. Die Zweikampfschwäche

Alter Schwede. Ich kann mich an kein Spiel der jüngeren Vergangenheit erinnern, in dem die Bayern so zweikampfschwach waren. Speziell im Mittelfeld. Insgesamt kann ich mich an drei – sichtbar – gewonnene Zweikämpfe erinnern. Und einen der berühmten „Steals“ von Herrn Gustavo. Aber Herr Alaba? Hallo? Nur Hinterherlaufen hilft der wackeligen 4-er-Kette nicht weiter.

Haben wir zu viele „Lahms“ auf dem Platz? Vermutlich. Und zu wenig „Schweinis“? Definitiv.

Und unsere Offensive darf auch mal Anspiele verwerten, Bälle halten oder zumindest nicht prallen lassen. Das würde den Druck auf unsere Defensive ebenfalls reduzieren helfen. Schlimm genug, dass ich derlei über ein Spiel gegen Mainz sagen muss. Gegen Mainz.

3. Einstellung und Laufbereitschaft

Wie oft und wie lange muss ich das eigentlich noch sagen und wie lange und wie oft muss ich mir genau diese Einsicht unserer Spieler nach(!) solchen Spielen noch anhören?

Wenn der Trend nicht mehr unser Friend ist und die Gegner uns unseren Schwung aus dieser zuweilen wundervollen Hinrunde nehmen, dann, ja dann muss ich doch zumindest dagegenhalten, oder?

Wenn wir nicht zaubern können, dann muss ich halt auf harte Arbeit umstellen. Schaffen wir das etwa nicht, können wir das vielleicht gar nicht?

Das wäre schlecht.

Unser Trainer hat nach den Spielen gegen Dortmund und Villareal gesagt, dass „wir aktuell im Training den Fokus auf Regeneration und weniger auf Pressing legen (müssen)“. Na fein. Regeneration wovon (um mal polemisch zu werden)?

Nach einem Spiel wie gegen Manchester. Ok. Da habe ich vollstes Verständnis für ein maues 0:0. Auch, dass unsere Spieler vor wichtigen CL-Spielen mental vielleicht nicht auf der Höhe sind, aber bitte, bitte lass mich nicht daran glauben müssen, dass wir jetzt schon am 14.Spieltag Probleme in der Bundesliga bekommen, weil wir mit dem Kopf nicht bei der Sache sind. Wohlgemerkt nachdem ab sofort nur noch Königsklassen-Relaxen angesagt ist. Bis Februar.

Üble Vorstellung.

Klar, am Ende des Tages hilft das alles nichts.

Herr Schweinsteiger wird keinen Wunderheiler finden (ist ja kein holländischer Nationalspieler). Er kommt in dieser Hinrunde nicht mehr wieder. Und wir haben das – auf dem Papier – leichteste Spiel bis zur Winterpause hinter uns.

Jetzt gegen Bremen, in Stuttgart und gegen Köln.

Und die Konkurrenz?

Spielt in der nächsten Woche gegeneinander.

Aber vielleicht müssen wir jetzt eher nach hinten absichern und Schadensbegrenzung betreiben. Wenn sich an der Gesamtsituation nichts ändert.

Nein. Ab sofort bin ich in Alarmbereitschaft. Und ich habe wirklich lange die Hand gehalten über die Schulter der Spieler.

Meine Laune wird übrigens nicht besser, wenn ich mir die Historie gegen unseren nächsten Gegner anschaue. Das nur am Rande.

Soll ich noch in Einzelkritik einsteigen?

Von mir aus.

Herr Neuer darf dem Ball zum 1:2 halten. Ansonsten eine durchschnittliche Leistung. Leider diesmal keine Weltklasse-Parade dabei, die in den letzten Wochen noch Schlimmeres zu verhindern half.

Herr Boateng ganz und gar nicht mehr so cool, wie ich ihn noch persönlich gegen Villareal gesehen habe. Vielmehr kam auch er mit dem Pressing der Mainzer nicht zu Recht. Und nach vorne ging eher gar nix. Von daher war der Wechsel – unter diesem Gesichtspunkt – schon ok. Wenn auch Herr Rafinha in keinster Weise seine schlechte Form verscheuchen konnte.

Die Herren van Buyten und Badstuber agierten unter Druck. Was traditionell – vor allem in unserer Defensive – zu Problemen führte. Vor dem ersten Tor darf unsere gesamte Kette gerne Herrn Boateng auf der Linie helfen den Ball aufzuhalten und nicht nur zögert zuschauen, ob Neuer den Ball bekommt oder Boateng es schafft zurückzulaufen. Derlei Zögern ist nun einmal tödlich.

Vor dem Sonntagsschuss zum 1:2 darf Herr van Buyten den Schützen energisch attackieren, oder zumindest Herrn Neuer nicht die Sicht nehmen, was schon gereicht hätte. Das dritte Tor? Naja, buchen wir es als normales Zuordnungsproblem ab.

Offensiv agierte unserer Belgier natürlich erstklassig, derlei muss man einfach so stehen lassen.

Was war mit unserem Kapitän?

Durchschnitt, nichts als Durchschnitt. Aber auch das ist leider schon Normalität geworden. Leider.

Davor das besagte Loch. Und hier muss dringend was passieren. Wie lange ist derTymo noch gesperrt?

Bliebe nur noch die Offensive.

Herr Müller agierte glücklos und versuchte es zumeist gar nicht erst gegen die Mainzer Wand auf seiner Seite anzurennen. Zog dann lieber direkt nach innen oder spielte den Ball zurück. Kann man machen.

Die Helden vom Dienstag – Kroos und Ribéry – nahmen sich eine Auszeit. Immer noch sehr ordentlich und mit die Besten in der heutigen Mannschaft, aber keinesfalls so drangvoll und kreativ, geschweige denn mit solch famosen Pässen wie noch in der Königsklasse. Zu dumm.

Und Gomez und später Olic?

Zugestellt, abgedrängt, ballunsicher und hängend. In der Luft.

Das war gar nix.

In dieser Kombination kann eben nichts Gutes entstehen. Und deshalb sind wir – offenbar völlig zu Recht – nur noch Tabellendritter.

Aber was bleibt uns anderes übrig, als einfach immer weiter zu machen? Nix.

Dann lasst uns bitte am Samstag gegen Bremen damit anfangen. Und vor allem diese Horrorserie beenden!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Die bayerische Katze und das fränkische Wollknäuel

Achtundsiebzig Prozent. Dieser neue Ballbesitz-Saison-Rekordwert wurde heute im Münchner Stadion ermittelt. Fast schon unchlaublich, dass dieser Wert nur zu vier Toren unserer Bayern führte.

Denn im Gegensatz zur letzten Saison bringt uns dieser Wert auch endlich etwas. Aber das Thema wollten wir ja ruhen lassen. Die Gegenwart ist ohnehin viel angenehmer.

Einige fränkische Spieler sprachen zwar nach dem Spiel die zuvor zurechtgelegten Sätze auf („kamen nicht ins Spiel“, „früher Rückstand“, „Konzept über den Haufen geworfen“), einzelne Gegner vermochten aber durchaus die Überlegenheit der Heimmannschaft anzuerkennen. Ein Frevel in diesen Tagen.

Auch wenn ich diesen Punkt so oft erwähne, ist er mir eher einerlei – vor allem als ich mir das heutige Spiel der Katze mit dem Wollknäuel so angeschaut habe. Sicher spielte der FCN mit einer halben A-Jugend. Aber sind beim FC Bayern nur Ü30-Spieler aktiv? Mit der heutigen Leistung der Clubberer hätten diese sogar gegen unsere B-Elf vom Pokalspiel Probleme gehabt. Aber ich wollte es ja auf die Stärke der Bayern schieben.

Nein, nein, das hat schon etwas, wenn man sieht, wie da ein Rädchen in das andere greift – gar unter Pressing noch Kombinationen oder Pässe wie vor den ersten beiden Toren stattfinden. Das ist richtig gut. Und eben der große Unterschied zur Vorsaison. Eigentlich wollte ich das Thema van Gaal ja ruhen lassen, aber was wäre wohl mit Herrn Badstuber im nächsten Training passiert, wenn dieser die vielen, teilweise sensationellen Diagonalpässe vomHolger über das halbe Feld mehr oder weniger direkt zum Mitspieler gesaust gesehen hätte? Die noch dazu einen Schweinsteiger vor dem 1:0 erreichten, der da eigentlich gar nicht stehen dürfte weil er seine Quadrat- oder Dreieck-Einteilung sträflich und mutwillig verlassen hätte?!

Nachtreten ist einfach, ich weiß, aber ich bin mir extrem sicher, dass wir derlei unter van Gaal nie gesehen hätten. Flexibilität nennt man das. Weite lange Pässe zum Mitspieler oder eben doch das Klein-Klein-Passspiel auf engstem Raum. Herrlich.

Nur so kann aber unser Weg sein.

Wir müssen den Gegner überraschen. Nicht nur überrennen. Dann sind wir unberechenbar. Auch für Gegner, die nicht mit A-Jugendlichen in München antreten.

War der Sieg gefährdet?

Nicht mehr nach 88 Sekunden. Oder wie sollte diese fränkische Taktik aussehen? Das 0:0 solange halten wie möglich und dann einen Lucky-Punch setzen? Wahrscheinlich. Ging aber schief.

Obwohl sie es ja zu Anfang des Spiels und am Ende – als die Bayern noch einmal 2-3 Gänge zurückschalteten (neben den 1-2 Gängen zu Halbzeit) – durchaus schafften mal in die Nähe unseres Torhüters zu kommen. Der wiederum konnte zweimal zeigen, weshalb wir ihn gekauft haben – fertig.

Ich denke, da sind sich alle Beteiligten – und eventuell auch Club-Ultras – einig. Das war nix. Und da wäre auch nix gekommen. Gut für uns, konnten wir doch erneut ein wenig Pflege und Schonung für das nächste Spiel einbauen.

Was war gut?

Herr Gomez. Erstaunlich, was so ein wenig Pause im Pokal bewirken kann. Ein Kopfballtreffer (nach perfekter Schweinsteiger-Flanke!) und eine Beweglichkeit wie zu besten Zeiten vor dem zweiten Tor. Respekt. Geht doch.

Herr Ribéry. Wirbelte, ohne wirklich gefordert zu werden.

Herr Kroos. Wird tatsächlich immer mehr zum Ballverteiler. Bin gespannt, wie weit das noch nach vorne geht mit ihm.

Unsere Defensive. Sehr gut (selbst der noch gegen Hannover so schwache Herr Lahm), aber auch kaum gefordert.

Was störte?

Die Chancenverwertung. Beinah schon der Klassiker beim FC Bayern in solchen Spielen.

Die Einwechselspieler.

So Leid mir das tut, aber die Spieler, die noch am Mittwoch so dermaßen überraschend begeistern konnten, enttäuschten heute ein wenig. Komisch eigentlich, aber z.B. wirkte Herr Gustavo während seines gesamten Einsatzes mehr als fahrig und auch Herr Olic lief eher wie Falschgeld über den Platz. Es fiel nicht ins Gewicht, trübte allerdings den guten Eindruck vom letzten Spiel ein wenig.

Nun denn, gegen Neapel darf ja z.B. Herr Boateng wieder auf den Rasen und erhält seine Rolle als Faktor im Defensiv-Gebilde zurück. Schaden wird es dem Konkurrenzkampf und der Konzentration nicht.

Um noch einmal auf die Franken zurückzukommen: Einige werden die Hoffnung haben, dass im Rückspiel in Nürnberg mehr für die Clubberer gehen wird. Die Hoffnung kann man haben, geht unsere Entwicklung allerdings so weiter, bin ich diesbezüglich wenig optimistisch.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Endlich. Die Schwächephase. Oder: Die alten Bayern sind zurück.

Am einfachsten ist es doch immer, wenn man sich selbst zitiert. Und was liegt da näher als es direkt mit dem letzten Beitrag zu tun…

Wir sind extrem gut in die Saison gestartet. Wir haben sogar schon einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Welchen wir auch benötigen werden, denn die Verletzungen und Belastungen kommen. Ganz bestimmt.

Und kaum steht das nächste Bundesliga-Spiel an, sehe ich mich bestätigt. Ich bin zwar noch ein wenig davon entfernt, hier schwarz zu malen, aber vor dem Anpfiff verletzt sich Herr Rafinha und DonJupp muss somit die gelobte Viererkette umstellen, sieht sich gar gezwungen einen grippe-geschwächten Herrn Badstuber auf den Rasen zu schicken.

Keine gute Sache. Wie sich zeigen sollte.

Ferner erfahren wir nach dem Spiel, dass Herr Ribéry nicht nur verletzungsbedingt in der Halbzeit ausgewechselt wurde, nein, er hatte diese Probleme sogar schon vor dem Spiel.

Für unseren 2007er-Phönix kam Herr Robben ins Spiel.

Fassen wir also zusammen:

– Unser Stamm-RAV fällt verletzt aus
– Unser Aushilfs-RAV muss aushelfen und hinterlässt eine Lücke in der Mitte, die der noch wenige Tage zuvor an Grippe erkrankte 2010er-Phönix-IV ausfüllen muss
– Unsere wiedererstarkte Dampflok auf der linken Seite spielt gar verletzt

und abschließend

– kommt der Rest unseres Weltklasse-Offensivflügels aus seiner Schambein-Entzündung zurück, leicht unsicher, leicht gefrustet, leicht eingeschnappt und liefert eine Leistung ab – naja.

Alles keine Voraussetzungen unsere Siegesserie fortzusetzen.

Und genauso kam es dann ja auch. Also mit dem Riss der Serie.

Gegen Ende des Spiels kam mir der Gedanke, dass man es wahrscheinlich auf das ManCity-Spiel schieben wollen würde. Allein schon, weil dieses Argument in der Geschichte des FC Bayern ja immer zieht.

Auch hier sollte ich (leider) Recht behalten.

Es bleibt die Frage: Wieso?

Meinen die Herren das etwa ernst?

Hat der FC Bayern etwa am Donnerstagabend in der Rumpelliga, äh Europa-League in Vorderasien gespielt und kam erst zur Abreise nach Hoffenheim zurück?

Wem dies zu polemisch klingt, dem möchte ich gerne entgegnen: Das Argument finde ich reichlich schwach. Am 8.Spieltag.

Zum Ende der Saison, ok. Zum Ende der Hinrunde, von mir aus. Aber nach einem richtig schweren Spiel?

Aus meiner Sicht ist das Quatsch.

Aus meiner Sicht liegen die Gründe in den oben beschriebenen Personal- und Verletzungsproblemen.

Ferner hat sich DonJupp hier einfach mal verzockt.

Wieso darf ein Herr Timoschtschuk die vollen 90 Minuten durchspielen und kommt ein Herr Gustavo erst in der 75. Minute für einen Herrn van Buyten?

Also wenn, dass muss derTimo spätestens in der Halbzeit raus. Für Gustavo. Oder er rückt nach hinten in die IV und Herr van Buyten verlässt das Feld. Aber so ging das nun wirklich nicht. Das defensive Mittelfeld war gestern offen wie lange nicht. Insgesamt erinnerte mich das Spiel sehr schmerzhaft an die letzte Saison. Defensiv. Und offensiv nicht weniger – dazu später mehr.

Der einzige, aber wirklich allereinzige Unterschied zur letzten Saison: Wir haben das unweigerliche Tor eben nicht bekommen. Vor Jahresfrist wäre das anders gekommen. Garantiert.

Ob allein Herr Neuer jetzt diesen – einzig wirklich gefährlichen – Ball aufs Bayern-Tor gehalten hätte, oder eben auch die Sportskameraden Butt oder Kraft – keine Ahnung. Er hat es getan. Wie er auch sonst endlich einmal zeigen konnte, wie wertvoll ein mitspielender und fußballerisch entwickelter Torhüter auch und gerade für den FC Bayern sein kann.

Ob es gar Weltklasse war, wie das Boulevard wohl bewertete – ich weiß nicht – aber gut war es allemal.

Sind wir mal ehrlich. Auch uns selbst gegenüber.

Wir dachten offenbar, dass wir Hoffenheim mit links weghauen würden (ich vorher auch ein wenig). Falsch gedacht.

Warum?

Weil da erstens jetzt ein anderer Trainer agiert, der seinen Kickern Feuer unterm Hintern macht und zweitens so eine Einstellung (egal wie schwer man glaubt, dass die Beine wären) in keinem Spiel in der Bundesliga funktioniert.

Phasenweise habe ich da eben u.a. wieder dieses Stehenbleiben bei Ballverlust gesehen. Und nicht nur – wie vermutet – bei Herrn Robben (wenn er sich gegen vier Spieler fest gerannt hatte (Thema Vorsaison)).

Hoffentlich war dieses Spiel ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Auch wenn es jetzt – schon wieder – eine dieser unsäglichen Länderspielpausen gibt (gab es in dieser Saison eigentlich mehr Vereins- oder mehr Nationalmannschaftsspiele?).

Andererseits. Und wenn wir all das mal außen vor lassen. Also dass wir ja nur Zuschauer, Fans oder Blogger sind und die meisten von uns wohl niemals in der Profifußballer-Rolle waren oder sind.

Wenn wir also versuchen, uns in die Lage von Lahm, Schweinsteiger und Co. hineinzuversetzen, dann, ja dann könnten wir Verständnis aufbringen für solch‘ ein Spiel?

Weil wir immer noch Tabellenführer bleiben werden?

Weil es wirklich echt total heiß war und ist in diesem Altweiber-Sommer?

Weil die Hoffenheimer es gewagt haben, um ihr Leben zu rennen und ein Pressing aufzogen, dass man zuletzt nur von uns gewohnt war?

Hm. Könnte sein.

Aber wir sind nun einmal Fans. Und Blogger.

Machen wir es kurz.

Das war Mist. Und wir müssen tatsächlich mit diesem 0:0 zufrieden sein. Und wer bin ich, dass ich für mein Ego die Re-Breaks der letztjährigen BVB-Rekorde brauche?

Am Ende des Tages (und der Saison) will ich Titel gewinnen. Ob wir dafür schon alle Punkte in der Hinrunde holen oder auch in der Rückrunde noch was dafür tun müssen, ist mir relativ schnuppe.

Es sollte nur weiterhin eine Entwicklung abzusehen sein. Und die Einstellung sollte stimmen.

Dann kann ich mit derlei Spielen wie dem gegen Hoffenheim ganz gut umgehen (auch wenn man mich während des Spiels besser nicht in seiner Umgebung gehabt haben sollte).

Weitere Einzelkritik verkneife ich mir. Das macht ihr ja bestimmt.

Am 15.10. geht es weiter. Gegen Hertha. Alles andere dazwischen interessiert mich nicht. Abgesehen von der Gesundung oder nicht Nicht-Verletzung unserer (National-)Spieler!