Schwachgelbes Wettschießen um die Tabellenführung?

Sind die Bayern heute Abend Tabellenführer?

Möglich wäre das. Zum ersten Mal seit – glaubt man dem Boulevard – Jahrzehnten. Wir müssen einfach nur zwei Tore mehr erzielen als Leverkusen.

Im Weg stehen uns die schwachgelben Borussen. In der Chemiestadt ist der sog. Deutsche Meister zu Gast.

Beides sind Gegner, die man normalerweise als gefährlich bezeichnen würde. Dortmund immer und Wolfsburg, weil sie jetzt halt mal Meister geworden sind.

Blickt man auf die jeweilige Bilanz, steht uns das schwierigere Spiel bevor:

Dortmund: 2:3 (H), 1:4 (A), aber zuvor 1:0 (H), 3:2 (A), 1:0 (H) plus drei weitere Siege (einer in Wolfsburg).

Wolfsburg: 1:3 (H), 1:1 (A), 2:3 (H), 1:3 (A), 2:2 (A), insgesamt siegte man zuletzt Anfang November.

Nebenbei spielt Dortmund heuer mit dem HSV um den Europa-League-Platz, Wolfsburg als Meister dagegen hat nur acht Punkte Vorsprung auf die Relegation.

Soviel zur Theorie.

Auf der anderen Seite hat es Bayer im letzten Spiel auch nicht geschafft beim ebenfalls abstiegsgefährdeten VfL in Bochum zu gewinnen.

So ist Fußball. Und jede Vorhersage Spekulation.

Wer weiß schon, ob gerade heute bei Wolfsburg in Leverkusen der Knoten platzt, oder ausgerechnet in München eine neue Serie der schwachgelben Borussen startet?

Niemand.

Was ich weiß, ist die Tatsache, dass ich mit Hermann Gerland erneut einer Meinung bin.

Wieso mussten wir Mats Hummels tatsächlich nach Dortmund verkaufen? Warum nicht nur eine verlängerte Ausleihe?

Oder eine Rückkehr im Sommer 2010, als inzwischen etablierter Bundesliga-Profi, hätte perfekt zum Abschied eines Martin Demichelis gepasst…

Aber nein, wir mussten ihn ja unbedingt loswerden.

Der Super-GAU wäre es jetzt noch, wenn Hummels, der – analog zu van Buyten – in Dortmund seine Torjäger-Fähigkeiten gefunden hat, gegen Demichelis ein Gegentor gelingt. Soo abwegig ist das in der aktuellen Forum unseres Weltstars-für-eine-Saison nicht. Definitiv nicht.

Dachte man von Seiten des FC Bayern, dass ein guter Innenverteidiger aus der eigenen Jugend, mit Potential die etablierten Kräfte zu verdrängen, reicht?

Falsch gedacht.

Und die Rechnung werden wir auch noch serviert bekommen. Spätestens wenn die Bayern-Serie aufgrund des nächsten hanebüchenen Fehlers Demichelis‘ reisst.

Zum Glück hat man aus den Fehlern der (Klinsmann-)Vergangenheit gelernt. Gibt Spielern – unabhängig vom Alter – Vertrags-Verlängerungen. Wenn die Leistung stimmt. Und bindet junge Spieler mit mehr als großem Potential an den Verein. Nachdem man ihnen zuvor auch mal Chancen gegeben hat, ihr Potential zu präsentieren.

Siehe van Buyten, Badstuber und Müller.

Unserem Trainer van Gaal sei dank.

Ich weiß, dass ich derlei auch mal anders gesehen habe. Im Falle der Nicht-Vertragsverlängerung von Zé Roberto und der Verpflichtung von Timoschtschuk. Aber all das sind Altlasten aus der ebenso kurzen wie schmerzlichen Klinsmann-Ära beim FC Bayern.

Schlimm.

Die Tage dann eine Meldung, dass ein weiterer Jugendspieler des FC Bayern – zuvor ausgeliehen – den Verein nun endgültig verlässt. Georg Niedermeier wird für die nächsten vier Jahre ein Schwabe.

Natürlich ist klar, dass das FCB-übliche Ausleih-Modell nicht ewig funktioniert. Also für den jeweiligen Spieler jetzt. Irgendwann muss eine Entscheidung her. Die ist nun gefallen.

Was hat das allerdings für Hintergründe und war die Entscheidung richtig?

Niedermeier ist überwiegend Innenverteidiger. Mit einem rechten Fuß. Per van-Gaal-Definition haben wir da ja schon einen Spieler. Daniel van Buyten. Und auch noch Martin Demichelis. Beide Spieler sind inzwischen bis 2012 an den Verein gebunden. Das war als Perspektive Niedermeier wohl zu wenig. Und dem Verein auch.

Etwas anderes wäre es, wenn intern längst klar wäre, dass das mit Demichelis nichts mehr wird und er seine Form auch in dieser Saison nicht mehr findet.

Eventuell haben die Bayern aber längst einen Plan-B in der Hinterhand. Demichelis weg, Badstuber wieder nach innen, Breno in Top-Form vom Club zurück und auf links Contento. Oder so.

Hätte was.

Aber jetzt erstmal den BVB putzen. Ob mit oder ohne starkem Hummels.

Ernste familiäre Probleme

Schon komisch, oder?

Da bricht in Deutschland tatsächlich mitten im Winter der Winter aus und all die Bundesliga-Brasilianer kommen verspätet aus dem Urlaub zurück.

Zuerst Rafinha und jetzt Zé Roberto.

Bei beiden waren es „familiäre Probleme“. Oder so.

Ist natürlich alles totaler Zufall. Das mit dem Wetter in Brasilien und in Deutschland.

Wenn ich böse wäre, würde ich noch fragen, wie oft eigentlich der Durchschnittsbrasilianer so im Januar (wenn ich Deutschland Winter ist) „familiäre Probleme“ hat. Aber ich bin’s ja nicht.

Böse jetzt.

DaBS – Das aktuelle Bashing-Studio

Täusche ich mich, oder nehmen in letzter Zeit im Aktuellen Sportstudio die Bayern-Bashings wieder zu?

Nicht so offen und platt. Nein, eher in Nebensätzen. Und öfter.

Nach dem Freiburg-Spiel fühlte sich WDP mal wieder berufen, die UH-Kritik an den NM-Abstellungen und der TM-Story zu kritisieren (hätte ich längst was im neuen Podcast zu gesagt, aber irgendwie komm‘ ich nicht dazu) und gestern, ja gestern dann der große Auftritt von KMH.

Perfekte Vorbereitung. Eine Frau. Interview mit Zé Roberto. Dem Armen. Den die bösen Bayern vom Hof gejagt haben. Oder so. Da kommt Emotion rüber.

Übel.

Und dann noch diese These, dass alle Ex-Bayern-Spieler in ihren Nachfolge-Vereinen so aufblühen. Kronzeuge Zé Roberto.

Von mir aus. Aber Zé war bei uns nie so schlecht, wie sie ihn darstellte. Und er ist jetzt beim HSV auch nicht nur Weltklasse. Über alle Spiele, über die volle Distanz.

Das fällt halt nur so auf, weil man es a) so sehen will (wäre ja ein Argument gegen den FC Bayern) und b) der HSV endlich mal einen Weltklasse-Spieler in seinen Reihen hat.

Ihn noch dazu wie die berühmte Jungfrau das Kinde bekommen hat.

Lächerlich wurde das „Argument“ dann aber als sie die Spieler Guerrero und Pizarro als Beleg anführte.

Guerrero?

Wie lange hat der gebraucht, um beim HSV diese Wertschätzung und Verlustrolle zu spielen? Eine Saison? Länger?

Und Pizarro?

Der ist vom FC Bayern zum FC Chelsea gewechselt, Frau Müller-Hohenstein. Zu Werder Bremen kam er, weil er sich dort nicht durchsetzen konnte und zum Bankdrücker geworden ist. Wenn schon Polemik, dann richtig, bitte.

Und wo sind folgende Spieler nach ihrem Bayern-Engagement aufgeblüht?

Ali Daei, Antonio di Salvo, Markus Feulner, Dieter Frey, Berkant Göktan, Vahid Hashemian, Valérien Ismael, Carsten Jancker, Walter Junghans, Ali Karimi, Emil Kostadinov, Niko Kovac, Robert Kovac, Reinhold Mathy, Jean-Pierre Papin, Lukas Podolski, Tobias Rau, Ruggiero Rizzitelli, Julio dos Santos, Jan Schlaudraff, Michael Sternkopf, Alain Sutter, Pablo Thiam, Adolfo Valencia, Michael Wiesinger, Marcel Witeczek oder Roland Wohlfarth?

Nur mal so am Rande.

Klar.

Bitter wurde es tatsächlich im späteren Verlauf des Interviews mit Zé Roberto. Aber nur deshalb, weil wir ein Detail der Vertragsverlängerungsverhandlungen mitbekommen haben, von dem ich bis jetzt nichts wusste.

Zé hätte nach seinem Verzicht auf die Selecao im Jahre 2006 von Seiten des FC Bayern im Punkt der Vertragslaufzeit (1> Jahr) mehr Entgegenkommen erwartet.

Wenn man bedenkt, wie wichtig einem Brasilianer seine Nationalmannschaft ist und dabei im Hinterkopf hat, wie stark er jetzt beim HSV immer noch spielt (bis zum 11.Spieltag, warten wir mal den Winter und die Rückrunde ab, da gab es bei uns auch immer wieder Aussetzer bei ihm), dann kann man auch als FCB-Fan ein wenig wehmütig werden.

Aber das ist Vergangenheit.

Was hätte das Boulevard und die ASS-Redaktion wohl gezetert, wenn wir Zé seine Vertragsverlängerung gegeben hätten und ein halb so alter Spieler hätte deshalb auf dessen Position den FC Bayern verlassen, wäre quasi gescheitert, weil „der FC Bayern jungen Spielern keine Chancen gibt“?

Eben.

Du bist nicht mehr beim FC Bayern, Zé

Ich habe da irgendwie schon Verständnis für übrig.

Man spielt über viele Jahre bei einem Verein wie dem FC Bayern und gewöhnt sich deshalb recht schnell an die Möglichkeiten dieses Umfeldes.

Zum Beispiel finanziell.

Geld und das Prinzip (auf junge Spieler zu setzen) waren auf jeden Fall die Gründe dafür, dass ein Zé Roberto nicht mehr in diesem Umfeld tätig ist. Er spielt nun beim HSV.

Gut für ihn. Noch besser für den HSV.

Was die Finanzen betrifft, hat sich Zé Roberto aber noch nicht umgestellt.

„Für den Erfolg braucht man einen großen Kader und erfahrene Spieler. Wir brauchen mehr Spieler und müssen mehr Qualität dazukaufen.“

Der neue HSV-Start verlangt noch „zwei bis drei Offensivkräfte“.

Mhm.

Mein lieber Zé, das wirst Du schon noch merken. Wie das ist, wenn man als Verein nicht in die Festgeld-, sondern Kredit-Abteilung gehen muss. Nicht dass der HSV ein finanzieller Pflegefall ist, aber wie passt diese Meldung hier ins Bild?

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat den größten Teil der Aus- und Umbaupläne für sein Stadion zurückgestellt.

Offiziell redet man „aufgrund des erheblichen Gesamtvolumens der Baumaßnahmen“ von „Anforderungen im wirtschaftlichen und personellen Bereich“, die man nicht leisten kann. Nicht zum geplanten Baubeginn.

So kann man das auch nennen.

Also, mein lieber Zé, da musst Du auf Deine alten Tage noch ’ne ganze Menge an Kilometern abstrampeln, um die Taler einzuspielen, die der Verein offenbar alsbald benötigt.

Ausser gegen uns, wünsch‘ ich Dir dafür sogar viel Glück.

Um der alten Zeiten Willen.

Breitnigge – Podcast 09/10 #6

Und schon wieder einer. Breitnigge-Podcast jetzt.

Zu schnell für meinen Soundcloud-Account. Deshalb mal wieder per drop.io.

Ansonsten ändert sich aber nix.

Folgende Themen wurden beackert:

Sammers Kritik an der (Nicht-)Abstellung diverser U20-Spieler aus der Bundesliga, der etwas andere Review auf das HSV-Spiel (Stichwort „ausgerechnet Zé Roberto“), die aufkommende Offensivproblematik und aktuelle Defensivprobleme beim FCB, der erneute Toni beim Scholli in der dritten Liga (inkl. UH-Watschn), ein kurzes Feedback zur aktuellen Pokalauslosung und ein Blick in die Glaskugel (bis zum 10.Spieltag).

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

Da haben die Bayern in Hamburg endlich mal einen guten Schiedsrichter…

…und es reicht trotzdem nicht.

Wurden wir in der letzten Saison noch verschaukelt, lief das Gastspiel im Ergebnis doch wieder als Déjà-vu-Erlebnis ab. Na toll.

Nein. Über den Schiedsrichter konnte man diesmal wirklich nicht meckern. Auch wenn HSV-Bruno im Sky-Interview allen Ernstes seinerseits dieszgl. Andeutungen machte. Na klar.

Meckern musste man ausschließlich über unsere Spieler selbst.

Hatten sie doch die Heimmannschaft im Rahmen der ersten Halbzeit und da vor allem in den ersten 30 Minuten so dermaßen im Sack, dass es den üblichen Verdächtigen bestimmt weh getan hat. So tat es uns allen aber nicht minder weh, diese Bayern-übliche Chancenverwertung mit anzuschauen.

Unerträglich, wie fährlässig da vorgegangen wurde.

Sicher. Der Robben-Ball hätte wahrscheinlich nur wenige Centimeter gebraucht, um doch noch im Tor zu landen und das Spiel frühzeitig für uns zu kippen – hat er aber nicht.

Anderseits:

Eines unserer Probleme vom Saisonstart scheint gelöst. Und zwar langfristig. Für diese Saison.

Herr Butt hat uns mit zwei „Kahn“-Paraden im Spiel gehalten. So um die 30. Minute rum, als der HSV in HZ 1 mal mitspielen durfte.

Sehr gut.

Bleiben die Defensiv-, Kreativ- und Chancenverwertungsprobleme.

Macht ja nix. Ist ja noch genug Zeit zum Üben. Bis Mai 2010.

Apropos Üben.

Die Woche ist rum. Das nächste Schweini-Bashing steht an.

Muss man überhaupt noch was sagen?

Zu seinen Ecken, Freistößen und Ballverlusten auch im heutigen Spiel?

Nein. Spricht alles für sich: Herr van Gaal, BITTE übernehmen Sie!

Zurück zum roten Faden.

Das es ein Heimsieg für den HSV wurde, hätte nie, nie, nie passieren dürfen.

Was war das denn für eine fehlerhafte Kette vor dem 0:1?

Ribéry verliert ein Laufduell? Gomez muss in den Defensiv-Zweikampf gegen Zé Roberto? Vier Verteidiger verlieren parallel Herrn Petric aus den Augen??

L.ä.c.h.e.r.l.i.c.h.

Klar war der Zweikampf von Herrn Gomez ein Witz – aber wie Herr Effenberg bei Sky erwähnte: Der ist STÜRMER! Was soll der da?

Wahrscheinlich die Lücke schließen, die Herr Breno mal wieder gerissen hatte.

Und ist es von Herrn Lahm zuviel verlangt, dass er nur mal kurz die Augenwinkel überprüft wo sein Gegenspieler herumschleicht? Herr Lahm ist nämlich – zufälligerweise – Abwehrspieler von Beruf.

Trotzdem.

So ein Gegentor bekommt man in Hamburg immer. Ob berechtigt, unberechtigt, geschenkt, oder wie auch immer. Sowas passiert, umso bitterer, dass wir an dieser Stelle nicht vorgesorgt haben!

Wie oben erwähnt, darf Herr Robben aus dieser Position den Ball ins Tor schieben, ebenso wie Herr Olic aus 5 Metern Herrn Rost nicht anschießen muss und auch Herr Klose darf sich mal zurückhalten, wenn Herr van Buyten, der Herrn Klose inzwischen das Goalgetter-Gen abgejagt hat, so frei vor Herrn Rost zum Schuss kommen kann. Aus abseitsfreier Position. Im Gegensatz zu Herrn Klose!

So langsam bin ich’s echt leid. Jedes Jahr muss ich mir diesen Mist anschauen und dabei zusehen, dass sich die üblichen Verdächtigen aus dem HSV-Umfeld einreden, sie würden sich gegen uns in einer Serie befinden.

Ich möchte endlich mal wieder einen klaren Sieg. Demütigung inklusive. In der ersten Halbzeit war ich guter Hoffnung.

Und dann verletzt sich ein HSVer und das (angeblich) überraschende Ajax-Aufstellungskonzept, dass die Hamburger wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren lässt, bricht zusammen, weil Labbadia für einen defensiven Spieler, einen zweiten Stürmer bringt? Ist das wirklich so einfach?

Na dann gute Nacht.

Was mich zunehmend auch immer mehr stört:

Das unsere (auf dem Papier Weltklasse-)Offensive immer mehr und immer öfter in Schönheit stirbt. Wo ist da sowas wie Effizienz? Abgesehen von Gegnern wie Oberhausen. Aber da war es ja auch nur die B-Offensive.

Man muss allerdings, neben der so leichten Polemik in diesem Zusammenhang, noch ein, zwei Dinge erwähnen.

Ein Klose ist noch nicht wieder in der Form vergangener Tage (aber wann war er das zuletzt eigentlich mal?), ein Gomez braucht offenbar dringend mal ’ne Pause, oder jedes Spiel über 90 Minuten, keine Ahnung.

Luca Toni spielt gar aktuell nur in der dritten Liga. Bliebe Herr Olic, der zwar von allen am meisten rackert und am schnellsten den Bällen hinterherläuft, aber ein Brecher, ein Vollstrecker, wie ein Gomez oder Klose in Topform, ist er nicht.

Herr Robben macht und tut, bekommt aber – komischerweise – seit der Gala gegen Wolfsburg kaum noch Freiräume für sein Spiel und Herr Ribéry?

Herr Ribéry spielte ab der 70. Minute, oder so, nur noch auf Reserve. Alter Schwede. Was hab‘ ich den heute gegen Spielende pumpen sehen!

So mit 10 Mann und ohne die Geschwindigkeit unseres kleinen Franzosen (die er zuvor hatte – sein bestes Saisonspiel), war nach dem 0:1 fast Hopfen und Malz verloren.

Hab‘ ich was vergessen?

Butt hatte ich schon erwähnt, Breno auch. Robbery ebenfalls.

Herrn van Buytens Leistung vielleicht noch: Ebenfalls nahe an seiner Bestform. Kaum ein Fehler, jede Menge Übersicht und beinah wieder mal ein Tor – wenn Herr Klose nicht gestört hätte.

Respekt. Und das in dieser Atmosphäre, gerade für ihn. Auf der anderen Seite zeigt dies eigentlich eher, wieviel Angst man vor ihm hatte. Hätte er sich nach seinem Klinsi-Desaster-Jahr auch nicht träumen lassen.

Womit wir eine weitere Baustelle im Kader gelöst haben dürften.

Eine andere wurde heute verschlimmert. Unser Weltklasse-6er bekam heute die Höchststrafe.

Herr Timoschtschuk wurde in der 63. Minute gegen Herrn Ottl ausgewechselt. Herrn Ottl!

Ich befürchte, sobald Herr van Bommel (wieviele Wochen haben ich eigentlich diesen Namen nicht mehr geschrieben?) wieder (irgendwie) einsatzbereit ist, sitzen beide auf der Bank. Unser 6er-Bayer und sein ukrainischer Backup.

Schlimm.

Gerade fällt mir doch noch ein Satz zu Herrn Schweinsteiger ein. Von Herrn Reif. Im Rahmen der ersten 30 Minuten des Spiels:

“ Dieses Spiel ist einfach zu schnell für ihn.“

Ein perfekter Schlusssatz.

Bis vielleicht auf: Wir freuen uns jetzt schon auf das Rückspiel, HSV!!

Dem van Gaal seine Welt, Folge 4

So. Das Thema Edson Braafheid scheint sich zu verdichten.

Er kann offenbar innen und aussen verteidigen. Ferner Linksfuß. Noch einer. Und noch einer aus der ersten holländischen Liga. Aber da hat LvG offenbar einen besseren Überblick als unsere gesamte Scouting-Abteilung.

Man darf Braafheid ruhig einen Sensationstransfer nennen, und zwar, weil er kein bisschen sensationell ist. In seiner Vita findet sich keine einzige jener Referenzen, die einen ansonsten zum Bayern-Spieler qualifizieren: Er hat niemals gegen Bayern gespielt, und schon gar nicht überragend. Man kann mit ihm keinen Ligagegner schwächen, indem man den besten Mann wegkauft. Und er wird dank einer Klausel nur zwei Millionen Euro kosten – kann man sich erinnern, dass ein Bayern-Spieler jemals so billig war?

Ganz besonders mag ich allerdings diese Zeilen zum Thema:

Edson Braafheid spielt genauso Fußball, wie er jubelt. Er spielt meistens mit, aber man muss sich immer Mühe geben, ihn zu finden. Auch in Statistiken wird er nie auffällig, was vielleicht daran liegt, dass kein Dienstleister die Rubrik „fehlerfreie Pässe über 5,70 Meter“ anbietet. Fehlerfrei, das ist Braafheid wichtig, er ist ein stiller Meister in dieser unterschätzten Disziplin. Einer aber unterschätzt diese Disziplin bestimmt nicht: Louis van Gaal, der neue Coach des FC Bayern.

„Fehlerfreie Pässe“ in der Abwehr? Der Plan unseres neuen Trainers gefällt mir immer besser!

Nach Pranjic also der zweite Mann für die linke Seite. Somit sollte Lahm auf rechts rücken, was die dortigen Probleme lösen könnte. Zumindestens defensiv.

Macht bis jetzt – insofern beide Transfers irgendwann unter Dach und Fach sind – alles immer noch Sinn. Zé Roberto weg, Lahm auf rechts. Und beide werden entsprechend ersetzt. Noch dazu mit Spielern, die nicht in das übliche Anti-Bayern-Schema passen – ich liebe diesen „Umbruch“…

Dem van Gaal seine Welt, Folge 2

Puh. Jeden Tag was Neues in der neuen FC Bayern-Welt.

Zunächst steht wohl fest, dass uns Zé Roberto verlassen wird. Persönlich finde ich das schade, die Argumentation des Vereins ist aber bedingt durchaus nachvollziehbar (-> van Bommel).

Trotzdem verlässt hier „einer von uns“ den Verein:

„Ich gehe auch mit einer großen Portion Stolz. Stolz auf das Geleistete. Vor allem meine Rückkehr zu Bayern, nach einem Jahr in Santos, war etwas Spezielles. Ich verlasse den Verein durch das große Tor. Ich gehe, doch ein Stück von mir wird immer hier bleiben. Und den FC Bayern werde ich immer in meinem Herzen tragen“

34 ist ja kein Alter (verglichen mit meinem). Und nochmal: Ich hätte ihm auch die zwei Jahre angeboten. Ist halt nicht. Weiter geht’s.

Sehr gut finde ich die Aussage von Gaal bzgl. Ribéry.

„Er möchte ihn unbedingt behalten“, berichtete Hoeneß von den jüngsten Unterredungen mit dem Niederländer.

Des Weiteren ergänzte Hoeneß:

„Wir verhandeln nicht. Ribery geben wir nicht her.“

Wirklich nicht, oder nur eine Frage, wann die Angebote dreistellige Millionenhöhe erreichen?

Abwarten.

Endültigen Vollzug kann man wohl endlich auch beim Thema „Timoschtschuk“ vermelden.

In russischen Medien wurde indes der formelle Vollzug des bereits lange feststehenden Neuzugangs Anatoli Timoschtschuk von Zenit St. Petersburg vermeldet. Der ukrainische Mittelfeldakteur unterzeichnete demnach einen Dreijahresvertrags mit einjähriger Option. Als Ablöse wurde eine Summe zwischen 11 und 15 Millionen Euro gehandelt.

Und wenn er bei uns nur ansatzweise das zeigt, was ich bisher von ihm gesehen habe, dann ist er jeden Euro wert.

Gibt’s ganz neue Namen?

Naja. Sören Lerby soll in den letzten Tagen länger und öfter an der Säbener Straße gesichtet worden sein. Die Liste seiner Klienten ist lang. Gehandelt werden davon aktuell Wesley Sneijder und John Heitinga.

Holländer.

Soviel zum Thema der FC Bayern wird kein spanischer FCB…

Aber mir soll’s recht sein. Solange die Kerle bei uns einschlagen.

Speziell Heitinga soll ja defensiv hinten rechts agieren können. Eine unserer größten Baustellen. Auf der es – oberflächlich – am wenigstens voran geht. Srna aus Donezk und Schirkow aus Moskau (dem faktisch wohl noch nicht einmal ein Angebot von Chelsea vorliegen soll) sind hier weitere Kandidaten.

Heißt es.

Nichts genaues weiß man nicht.

Die einzigen Vollzugsmeldungen, die wirklich Hand und Fuß haben, liefert aktuell ohnehin nur die Trainerfront. Nach den gestrigen Meldungen bzgl. Gerland, bleibt auch dessen Nachfolger beim FCB II offiziell in Amt und Würden: Mehmet Scholl.

Scholl hat bislang die B-Lizenz und holt die A-Lizenz im Sommer nach (so geht das auch, Herr Babbel). Freude scheint er parallel sowieso zu haben.

„Bisher hat es mir viel Spaß gemacht, mit den Jungs zu arbeiten. Es hängt noch davon ab, was Louis van Gaal will. Wenn er Hermann bei sich haben möchte, dann mache ich hier wohl weiter. Das würde ich natürlich sehr gerne tun“, sagte Scholl, nachdem er in fünf Spielen als verantwortlicher Coach ungeschlagen geblieben war und neun Punkte geholt hatte.

Scholl wird – da bin ich mir ganz sicher – die nächste Lichtgestalt im Verein. Die Aussagen der Verantwortlichen gehen zumindestens schon mal in diese Richtung.

„Mehmet ist für uns wie ein Heiliger. Er hat uns bei Verhandlungen nie wie eine Zitrone auszuquetschen versucht.“

In welche Richtung das wohl jetzt wieder ein Seitenhieb war…

Wenn es nicht reicht, reicht es nicht – Glückwunsch Felix!

Dem FC Bayern geht die Puste aus. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft.

Nicht dass wir in der bisherigen Rückrunde so arg viel Gas gegeben hätten, aber gegen die gestrigen Hoffenheimer reichte es nur zu einem 2:2.

Da war er, der Stolperstein.

Und wenn ein VfL aus Wolfsburg in einem so entscheidenden Spiel, wo im Grunde final die Weichen gestellt werden, bei Hannover fünf Buden in Enke-Tor zimmert, dann kann man wohl ohne Umschweife behaupten, dass die Wölfe tatsächlich Meister werden wollen!

Ob diese Einstellung beim FC Bayern jeder Spieler von Nummer 1 bis xy hatte – über die gesamte Saison – wage ich einmal zu bezweifeln. Aber Rückblicke sind was für die Sommerpause.

Zum Spiel beim Ex-Herbstmeister und Rekord-Tabellen-Abstürzer.

War klar, dass die Rangnick-Kicker ausgerechnet gegen uns wieder in Hinrunden-Erfolgsspur kommen, oder?

Das Eduardo gegen uns nach seiner Sperre zurückkehrte – daran konnte man nix ändern, dass dieser aber gleich mal direkt an der Drehung unseres völlig verdienten 0:1 beteiligt war – perfektes Timing…

Auf der anderen Seite:

Auch hier – womit wir beim roten Faden dieser Rückrunde, dieser Saison sind – muss man einfach mal klarstellen, dass diese beiden Hoffenheimer Tore allenfalls Kosmetik gewesen wären, wenn der FC Bayern – hier sei vor allem unsere Offensive genannt – nicht solch eine eklatant schlechte Chancenverwertung hätte (-> Toni!)!!

Die Offensive ist das eine, unsere Defensive ein ganz anderes Problem.

Meine Güte. Woche für Woche rede ich hier über Nervosität, Fehlpässe und Formkurven, die ins Bodenlose abstürzen. Demichelis ist nach seiner letzten Hammersaison nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch der Trainerwechsel hat daran nichts geändert.

Schlimm. Was sind dafür nur die Gründe?

Vielleicht die fehlende Breite in unserem Kader? Dringend benötigte Pausen – auch gedanklich – sind nicht möglich, weil in der Hinterhand genauso hanebüchene Spieler lauern. Und zu allem Überfluss muss dann auch noch Lucio, gelernter Innenverteidiger, den Rechtsverteidiger geben, weil wir einfach keinen anderen haben. Noch nicht mal einen schlechten, denn die (Lell, Oddo) sind auch noch alle verletzt. Und so stürmt Lucio – in seiner Hitzfeld’schen Unart – nun stümperhaft über die Aussenbahn und lässt defensiv Lücken zurück, die jeder Beschreibung spotten.

Hinzu kommt noch, dass selbst sämtliche Fallbacks entweder verletzt (Altintop) oder rekonvaleszent (Zé Roberto) sind.

Vielleicht liegt’s aber auch einfach nur an der fehlenden Absicherung, dass unsere zu langsame Abwehr (bis auf Lahm) den Wellen eines jeden Gegners kaum etwas entgegen zu setzen hat. In der Vorsaison räumten van Bommel und Zé Roberto da alles ab. In dieser Saison zeigten beide Schwächen. Gestern war van Bommel – trotz drohender Gelb-Sperre im Endspiel gegen Stuttgart – fast der einzige Mittelfeldspieler, der dagegenhielt und dies auf eine sehr souveräne Art und Weise. Respekt.

Apropos Mittelfeld.

Ein Grauen.

Ribéry in Halbzeit 1 mal wieder Weltklasse – auch dank eines überforderten Gegenspielers. In Halbzeit 2 dagegen ging auch er in der Lethargie und der Demotivation durch das 0:5 in Hannover unter.

Aber Ribéry hatte wenigstens noch seine Höhen im Spiel.

Leute wie Schweinsteiger und Sosa spielten über ihre gesamte Einsatzzeit einen Stiefel, der ein Affront gegenüber jedem mitleidenden Bayern-Fan war.

Immer öfter und immer mehr frage ich mich, was eigentlich mit Spielern wie Schweinsteiger und Sosa los ist.

Ok. Sosa erweckte zuletzt den Anschein, dass er es nach 1,5 Jahren mal endlich geschafft hat, sich zu aklimatisieren. Falsch gedacht. Weder dem Druck eines normalen Spiels, noch dem einer Meisterentscheidung kann er standhalten. Das sind keine guten Karten für die van-Gaal-Analyse zur neuen Saison, Jose Ernesto!

Und Schweinsteiger?

Bei Schweinsteiger frage ich mich permanent (vor allem nach seiner Vertragsverlängerung): Ob er weiß, was schnelles Direktspiel ist?

Sein gestriges Angebot in diesem Zusammenhang war erneut eine Frechheit. Wenn er schon selbst nichts mit dem Ball anzufangen weiß, dann soll er ihn wenigstens an die, um ihn herum laufenden Kameraden abgeben. Stattdessen tritt er gerne mal auf dem Ball und schaut, was sonst noch so los ist. Oder spielt gerne mal den Rückpass. Nur so, damit man nicht allzu sehr ausser Atem kommt.

Sowas macht mich wahnsinnig. Und Leute wie Ribéry sicherlich auch. Zum Glück spielen die nicht auf einer Seite, ansonsten wäre Ribéry bestimmt schon längst handgreiflich geworden.

Man muss sich das einmal vorstellen. Wolfsburg schießt gerade den Gegner aus dessen Stadion, der FC Bayern liegt „2:2 hinten“, Stuttgart führt und wenn Hertha noch ein Tor macht, spielen wir nächsten Samstag nur um Platz 3.

Und dann sehe ich Konterfußball des FC Bayern, der mich daran zweifeln lässt, ob bei Premiere gerade die Slow-Motion-Taste gedrückt wurde.

Da lasse ich auch die Entschuldigung von UH nicht gelten, dass „das Spiel in der ersten Halbzeit Kraft gekostet hätte“ und dass es ja ohnehin so warm gewesen wäre, oder was auch immer.

Kraft gekostet?

Hallo? Wo sollte der FC Bayern denn aktuell sonst noch so seine Kräfte vergeuden? Wir sind aus allen anderen Wettbewerben zuvor schon ausgeschieden. Und zwar jeweils mit Pauken und Trompeten!

Ist unser Training so anstrengend, dass wir im Spiel ab der 60. Minute keine Kräfte mehr haben?!

Unfassbar.

Und Podolski? Achja, den haben wir ja auch noch. Erste Halbzeit – zusammen mit Ribéry – stark. Danach in der Sosa-Liga.

Und Toni? Tor gemacht. Aber ähnlich wie Klose in der letzten Saison in Schalke: Perfekt von Ribéry angeschossen.

Ansonsten trifft Toni seit Wochen und Monaten das berühmte Scheunentor nicht mehr. Dem fehlt der Druck. Meiner Meinung nach muss jetzt gegen Stuttgart auf jeden Fall Klose in die Startelf. Um den zweiten Platz sollen sich über die Woche Toni und Podolski prügeln. Aber nicht zu viele Kräfte vergeuden…

Tja.

Aus meiner Sicht war’s das mit der Meisterschaft.

Warum? Ein Sieg der Bayern und eine Niederlage der Wolfsburger und schon sind wir Meister?!

Sicher.

Aber immer wenn ein FC Bayern auf einen Nordverein wie Werder oder den HSV angewiesen war, ging das in die Hose. Da würde ich nicht einen Cent drauf wetten, dass sich Werder übermäßig gegen Magaths Wölfe reinhängt. Erstens weil der letzte Spieltag eingerahmt ist von den beiden Endspielen Werders und zweitens, weil sie so den FC Bayern zum Meister machen könnten. Das ist schon allein per Lemke’scher Dienstanweisung verboten…

Nein.

Es ist einfach lächerlich, dass der FC Bayern – auch am letzten Spieltag – überhaupt noch Meister werden kann. Nach dieser Saison.

Einzig und allein die Tatsache, dass sie Pseudo-One-Touch-Fußballer aus Berlin es nicht mehr werden können, erfüllt mich mit Freude an diesem tristen Tag. Wenigstens etwas. Einen Meister mit dieser Spielweise hätte ich nicht ertragen. Dann doch jetzt lieber Wolfsburg.

Mein ursprünglicher Lieblingsmeister hat sich gestern geändert. 😉