Auszeit zur Unzeit

Ich versteh‘ das ja.

Die Wochen der Wahrheit stehen an. Ab jetzt gibt’s bis zur Winterpause nur noch Spiele, die die Weichen für die Rückrunde stellen.

Heimspiel gegen Bukarest, wo das Achtelfinale klar gemacht werden soll, danach Gastspiel in Leverkusen, um (endlich) den zweiten Platz zu holen, Freitags drauf dann das Heimspiel, das uns der Herbstmeisterschaft einen gewaltigen Schritt näher bringen soll. Zum Abschluss noch das mögliche Endspiel über den CL-Gruppensieg in Lyon und das auswärtige Spiel beim schwächelnden Ex-Meister, der gegen uns in den letzten Jahren trotzdem immer gut ausgesehen hat.

Alles kein Thema.

Aber umso mehr muss man sich in solch‘ ersten 45 Minuten konzentrieren. In einer Halbzeit 22 (in Worten zweiundzwanzig) Torschüsse abzugeben ist erneut ein neuer Bundesliga-Rekord – umso beschämender, dass er nur zu zwei mikrigen Toren gereicht hat.

Lächerlich.

Und was haben die Bayern mit Cottbus Katz und Maus gespielt. Klar. In solchen Situationen muss auch immer einer bereit sein, die Katze zu spielen, aber sowas ist den Bayern ja schon häufiger untergekommen und man hat es trotzdem nicht genutzt.

Mich macht so eine Chancenverwertung wütend.

Allein vor dem 0:1 – einmal mehr aus heiterem Himmel – stand es in dieser Statistik schon 13:2. In der 25. Minute!

So ein Tor darf nie und nimmer fallen. So einen Freistoß darf es nie und nimmer geben. Passend übrigens, dass ihn Herr Schweinsteiger verschuldete, dessen Formkurve anti-proportional zu der von Herrn Ribéry zu verlaufen scheint – Juve schon im Hinterkopf, Bastian?

Gut dagegen, dass sich die Bayern – im Gegensatz zum letzten Spiel – nicht haben aus dem Konzept bringen lassen. Nun. Dafür war Cottbus auch zu zweitklassig. Man spielte einfach weiter und Ribéry unterstrich weiter seinen Status als Weltstar. Ich kann mich lediglich an ein oder zwei Fehlpässe in der Gang-Raus-Phase der zweiten Halbzeit erinnern. Davon abgesehen kam jeder Pass von ihm an, oder? Und was für Pässe das waren…

Apropos Weltklasse.

Sein Freistoß zum Ausgleich. Der Hammer. Und dass er genau wusste, was er da tat, sah mal erst im Sportstudio, dass er nämlich schon zum Jubeln abdrehte, als der Ball noch gar nicht im Winkel eingeschlagen war.

Der Mann ist jeden seiner 25.000.000 Euro wert!

Im Anschluss dann wieder jede Menge Frust bei mir.

Wie kann man nur soviele Chancen liegenlassen?

Als Bayern-Fan hat man da natürlich immer sofort die Befürchtungen man erlebt ein zweites Hamburg, Bochum oder Gladbach.

Aber doch nicht diesmal – nicht gegen Cottbus?!

Nein. Natürlich nicht.

Trotzdem. Am Ende fehlen uns gegen Leverkusen drei Tore auf Platz 2. Drei Tore!

Die hätten wir alleine in HZ1 noch locker schießen können. Oder allein Luca Toni hätte mit seinen 13(!) Torschüssen/Chancen uns hier helfen können.

Allein. Er hat’s nicht. Was dafür spricht, dass er immer noch nicht der Alte ist.

So müssen wir also nächste Woche in Leverkusen gewinnen. Was soll’s, macht ohnehin einen besseren Eindruck, wenn man das nächste Spitzenteam beherrscht, statt nur ein Remis zu erzittern. Was soll sonst Hoffenheim von uns denken?

Was sonst noch?

Vielleicht das Ribéry erneut mit Ball schneller war, als die Cottbuser ohne? Das es endlich mal jede Menge zweite Bälle für die Bayern gab? Und es am Ende mit nur 33 Torschüssen doch nicht zum neuen Rekord reichte?

Schlimme Sache. Obwohl. Wenn man hochrechnet, dass die Bayern nach der 60. Minuten quasi drei Gänge zurückgeschaltet haben, wären es ja bei 90 Minuten Volldampf vielleicht doch 40-50 Torschüsse geworden.

Ok. Wäre Kahn noch da, hätte der wahrscheinlich sowas Ähnliches gesagt wie: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“.

Alles richtig.

Aber einen höchstens zweitklassigen Gegner muss man trotzdem abschießen und die drei Tore wären eben mit einer gewissen Konzentration gar kein Problem gewesen. Hoffenheim schießt solche Gegner ab.

Bayerische Auszeit zur Unzeit eben.

Zehn kleine Bayernlein

Politisch korrekt der Titel, oder?

Würden wir öfter gegen Florenz spielen, hätten wir irgendwann keine lauffähigen Spieler mehr. Nach dem Hinspiel fällt Herr Lahm mit einer „Knochenverletzung am rechten Sprunggelenk“ aus und nach dem Rückspiel trifft es nun Herrn Schweinsteiger.

Schön.

Das sind ja die besten Aussichten für das Spiel in Gelsenkirchen. Zumal auch die Rückkehr von Luca Toni noch nicht gesichert ist.

Wieviele Spiele sind das jetzt noch bis zum 10-Spiele-Nonstop – Durchbruch von Herrn Podolski?

Die Toskana-Faust in der Tasche

Also wenn ich Florenz-Fan wäre, hätte ich nach den beiden Spielen gegen den FC Bayern gestern Nacht in mein Kopfkissen gebissen.

Da ist man – ungewöhnlich genug – eine der ganz wenigen italienischen Mannschaften, die der Offensive zugeneigt ist, spielt in beiden Spielen die Münchner phasenweise an die Wand – und was kommt dabei heraus?

1 Tor, 1 Punkt.

Kaum zu glauben.

Die üblichen Verdächtigen sprechen hier reflexartig sicherlich wieder vom Bayern-Dusel, ich für meinen Teil kann das so nicht unbedingt unterschreiben.

Wer wie Florenz in beiden Spielen derart viele Chancen auslässt, der hat kein Pech, der zeigt ein Ausmaß an Unvermögen, dass es weh tut. Und zwar den eigenen Fans.

Sowas kann auch demoralisieren. Sah man nach gespielten 168 Minuten im direkten Vergleich. Der Ausgleich brach Florenz endgültig das Genick. Plötzlich liefen die Bayern als ob’s kein Morgen gibt, hatten die Florentiner Defensivprobleme und Klose die Chance tatsächlich so etwas wie ein Siegtreffer zu erzielen. Neben einigen anderen Bayern-Spielern.

Sei’s drum.

Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Mit einem knappen 0:1 hätte ich auch leben können. Schließlich gehe ich davon aus, dass wir im nächsten Heim-Spiel Bukarest schlagen. Nur der Gruppensieg wäre dann ernsthaft in Gefahr geraten.

Zum Spiel selbst.

Gestern haben wir zum ersten Mal gesehen, was es heisst, wenn man ein funktionierendes Flankenspiel aufzieht. Also bei Florenz jetzt.

Bei Bayern zeigte sich, dass wir auf dieser Position ein Problem haben. Auf beiden Seiten, wenn Lahm verletzt ist.

Für die Bundesliga reicht ein Zé Roberto als Aushilfskraft, in der CL offenbart auch er seine Schwächen.

Zwei, drei Mal dachte ich, er möchte einen dritten IV geben, soweit stand er in der Defensive zentral. Sein Gegenspieler konnte so ungehindert flanken.

Geht nicht. Gar nicht.

Oddo? Naja, wahrscheinlich war es ein letztes Geschenk an ihn, da es gegen seine Landsleute und für den italienischen Nationaltrainer zur Sache ging.

Tatsächlich zeigte er auch mehr Engagement als zuletzt. Allein, es genügt imho internationalen Ansprüchen in keinster Weise.

Im Sturm war’s trotz 4-4-2 lange Zeit nur ein laues Lüftchen. Die bayerischen Bank ist nicht so stark, wie wir immer glauben.

Dabei fällt mir gerade noch ein Gedanke von gestern Abend ein: Wann sind eigentlich all unsere Flügelspieler endlich wieder einsatzbereit? Was machen Lahm (ok, in zwei, drei Wochen?), Sagnol, Altintop (hatte der nicht zuletzt einen Rückschlag?) und Co. die ganze Zeit?

Anderes Thema.

Im Mittelfeld spielte van Bommel bemüht, aber nicht so stark wie zuletzt. Borowski war – bis auf das allerdings sehr schöne und wichtige 1:1 – kaum zu sehen. Ribéry flink wie eh und je, aber mit zu wenig Unterstützung gegen oft 4 bis 5 Gegenspieler (das werde ich übrigens nie begreifen: Wo sind die 3-4 Bayern-Spieler, die in einer solchen Situation völlig ungedeckt sind??). Eventuell auch, weil Schweinsteiger relativ früh im Spiel einen mächtigen Schlag auf’s Schienbein, die Wade abbekommen hat (und hoffentlich bis Sonntag wieder fit ist).

Überhaupt. Die Spielweise der Florentiner.

Eigentlich haben die Toskana-Kicker das gar nicht nötig, aber ich würde die Spielweise durchaus als „schmutzig“ bezeichnen.

Was Gilardino während des ganzen Spiels so macht, ist imho das Sturm-Pendant zu Herrn Franz. Ich glaube, abgesehen vom Schiedsrichter, hatte jeder Bayern-Spieler mal seinen Ellbogen im Gesicht, oder?

Ganz besonders süß fand ich die Beschwerde von Mutu kurz vor Schluss, der sich genau über ein solches Vergehen gegen ihn beim SR beschwerte. Großes Kino.

Und in der Abwehr werden dort auch keine Gefangenen gemacht.

Im Hinspiel haben wir doch Lahm verloren, oder? Und Florenz‘ Kapitän hätte das Rückspiel eigentlich gar nicht erleben dürfen.

Hätte. Hat er aber.

Umso erfreulicher die Stimmung im Team und auf den Rängen rund um den bayerischen Ausgleich.

Sowas gibt einem so einiges. 😉

Jetzt gegen Bukarest (wieder mit Lahm und Toni?) das Achtelfinale klar machen und am Sonntag gegen Schalke einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.

Dann wird doch noch alles gut, oder?

Weisheiten #77

„Es ist gravierend zu sehen, dass wir drei Spieler haben, die sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei uns extrem gut spielen und eben einen, der es überhaupt nicht umsetzen kann. […] Mit der Nationalmannschaft ist das immer so eine Geschichte, 80 Prozent der Spiele sind ja wirklich Durchschnitt. Liechtenstein, San Marino, Moldawien, Estland. Wenn man gegen Liechtenstein zwei Tore macht, dann finden das alle ganz toll. […] Für mich zählt nur, was hier in der Bundesliga und in der Champions League stattfindet“

Uli Hoeneß

Lucas Rippe und Lahms Fußwurzelknochen

Mhm.

Nach Lahms Verletzung muss jetzt auch Luca Toni passen.

„Schwere Rippenprellung sowie eine Muskelentzündung“ – 10 Tage Zwangspause, 2 Tage gar absolutes Bewegungsverbot.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie weh so eine Rippenprellung tut (bei fast jeder Bewegung). Man kann da auch nix machen, das heilt von selbst, braucht aber Ruhe und Zeit.

Jetzt gibt’s imho allerdings andere Probleme:

Die gegen Florenz nicht wirklich sattelfeste Abwehr erleidet eine weitere Schwächung und im Sturm gehen wir jetzt auf dem Zahnfleisch.

Man kann’s allerdings auch positiv sehen:

Lell und Lukas können endlich mal wieder zeigen, was sie drauf haben und um einen Stammplatz kämpfen. Auf dem Platz.

Wer diese Zeilen liest und nicht schmunzeln muss, hat meinen Respekt.

Schon komisch. Wir stehen vor dem neunten Bundesligaspieltag und einige Spieler zeigen schon Ermüdungserscheinungen (fiel mir in den letzten Spielen immer wieder auf), bis eben zu den aktuellen Verletzungen.

Ist das noch normal, oder läuft da irgendwas in die falsche Richtung?

Bayerisches Paradoxon, Ein

Über das gestrige Bayern-Spiel in der Championsleague könnte man zwei Berichte schreiben. Und die würden sich ziemlich unterscheiden.

Einen über die gezeigte Offensivleistung und einen über die Defensive.

Paradox.

Eigentlich hätten die Bayern ein Spiel erleben müssen wie gegen Elbers Lyon oder Makaays La Coruna – es wurde allerdings eins wie gegen Real Madrid in der 2002er-Zwischenrunde.

Ich muss da Marcel Reif zustimmen: Solch‘ ein (Bayern-)Spiel habe ich bislang noch nicht wirklich oft gesehen. Statt 3:0 auch ein 0:3 möglich. Unglaublich, wie fahrlässig Florenz mit seinen Chancen umging und wie eiskalt die Bayern wieder vor dem Tor agieren.

Naja. Schwamm drüber. Ich hab’s so lieber. Wer würde das für sich abstreiten?!

Zu reden sein wird aber noch über die Leistung einzelner Spieler.

Spontan fallen mir da Oddo, van Bommel, später Lell ein. Unsicherheit pur. Komisch.

Ganz anders dagegen ein Schweinsteiger und ein Klose. Beide erneut (Schweinsteiger) und fast wieder (Klose) in ihrer Bestform. Beide Kurven zeigen steil nach oben. Sehr gut.

Ein wenig die Luft ging den Sportskameraden Zé Roberto und Ribéry aus. Dabei brauchen die beide doch jede Menge davon. Ebenso muss die Vielzahl der Fehlpässe kritisieren. Gut war dagegen, dass Zé kurz vor Schluss noch einmal einen derartigen Kraftakt vor dem 3:0 durchzieht und Ribéry trotz dickem Veilchen überwiegend den Durchblick be- und bis zum Schluss durchhielt. Respekt.

Jetzt steht das Tor zum Achtelfinale weit offen. Mindestens ein Punkt in Florenz und wir sind wohl durch. Ebenfalls gut. Hätte ich so zuletzt nicht erwatet.

Was sollte man sonst noch nicht verschweigen?

Ach ja.

Vor’m Toni-Tor war Klose klar nicht im Abseits, Bayern hätte einen Hand-Elfmeter bekommen müssen (oder spielen wir neuerdings Volleyball?) und Florenz‘ Kapitano hätte durchaus Rot verdient gehabt.

Ist halt Championsleague…

Bin ansonsten zufrieden. So kann’s weitergehen.

Am Rande des Abgrunds?

Vor dem Spiel war mir mulmig. In Halbzeit 1 wurd’s schlimmer. Allein die zweite Halbzeit im gestrigen CL-Heimspiel gegen Lyon rückte da das eine oder andere wieder gerade.

Ich hatte es zum Seitenwechsel schon im Hinterkopf:

Erneut eine Komplettrotation, ein Demichelis auf der „falschen“ Position, der sich dann prompt mit ’nem Eigentor „bedankt“, Ernüchterung somit auch in der CL.

Weia, Klinsi.

Dann aber einen FC Bayern, der einmal mehr eine Steigerung zeigen konnte. Zé Roberto wurde mit Demichelis zum besten 6er-Gespann der Saison und mit Wille, Kampf und Einsatz kamen die Münchner zum mehr als verdienten Ausgleich.

Normalerweise ein Punktverlust, aber durch das abermalige Remis der Florentiner eher ein Punktgewinn und das Verteidigen der Tabellenführung. Schön.

Sicher. Vieles im Spiel der Bayern war nicht so prall.

Zum Beispiel ein Luca Toni. Wo ist seine Kaltschnäuzigkeit geblieben? Klose ebenfalls mit wenig Fortune, denn Laufbereitschaft und Einsatz kann man ihm immer weniger absprechen.

Allerdings: Was sollen die Stürmer machen, wenn sie eigentlich überhaupt keine Bälle in die Füße bekommen und fast jeden Pass noch individuell verarbeiten müssen?!

Das offensive Mittelfeld war in HZ1 fast zahnlos (trotz Lahm/Ribéry). Auch hier wurd’s später besser, die letzte Durchschlagskraft fehlt weiterhin. Abgesehen davon, dass die Olympique-Defensive so schlecht nun auch wieder nicht ist.

Es gibt keine Alternative: Nur Geschwindigkeit bezwingt die europäischen Abwehrreihen.

Im Klinsmann-Team fällt mir jetzt kein wirklicher Totalausfall ein. Es gab höchstens ein paar Ausfall-Momente, wie z.B. diesen (ja was war das eigentlich?) „Kopfball“ von Demichelis vor seinem Eigentor, dieser Quer-/Rückpass von Lahm in HZ2, als Lyons 100-Mio-Stürmer, Benzema, fast noch das 1:2 erzielen durfte, oder noch einige Szenen aller anderen.

Am Ende des Spiels war fast allen Bayern-Akteuren der Kampf anzumerken. Lahm pumpte gewaltig, nicht weniger Oddo.

Ob es jetzt, wie derJürgen es ausdrückte, eben jenen Sinn gemacht hatte, Zé Roberto in Hannover zu schonen, damit er dieses mehr als gute Spiel zeigen konnte, vermag ich nicht zu beurteilen (bringt auch nix), allein, diese Rotation gestern brachte die zuletzt fehlende Sicherheit in dieser Zone zurück.

Was sollte uns jetzt am Herzen liegen?

Das wir eine Stammformation bekommen!

Auch hier hat unser Guru einen Satz parat: „Die Stammformation bildet sich selbst.“ Und zwar durch Leistung.

Wollen wir es hoffen. Am Samstag geht’s in die nächste Runde.

Was hätte ich mir wohl anhören müssen?

Wenn die Bayern sowas abgeliefert hätten wie Werder, Hamburg oder die schwachgelbe Borussia?

Jede Menge Häme. Und womit? Mit Sicherheit.

Von mir kommt da nix.

Weder ein „Siehst Du Werder, so wird das gemacht!“ (das übernahm schon Herr Reif) noch ein „Das wäre mir peinlich gewesen“ (Herr Klopp, übernehmen Sie (ganz ohne Konjunktiv))!

Ich sag auch nix zu meinem Lieblingsthema der letzten 1 1/2 Jahrzehnte: Die UEFA-5-Jahreswertung.

Für die „Schwächlinge“ dürfen die anderen jetzt wahrscheinlich wieder die Kohlen aus dem Feuer holen. Kein Problem für mich, schließlich ist die Anzahl der Europapokalplätze mir so oder so schnuppe. Die Bayern sind kein Platz 4-bis-7-Team.

Wie auch immer.

Vielleicht geschieht ja ein Wunder und die Schwachgelben kommen ebenso in die Gruppenphase wie der nicht wesentlich stärkere hanseatische Gernegroß.

Hätte wiederum einen ganz anderen Charme.

Ich sag‘ nur Sonntagsspiele. Schade, dass wir die Rückspiele gegen HSV und BVB UEFA-Pokalspiel-Nachwehen-frei absolvieren werden.

Von Rasenschach, Arroganz und allen Wegen nach Rom

Die Bayern sind wieder da. Wo sie nach eigenem Anspruch hingehören. In der Championsleague.

Und parallel gab’s noch jede Menge Premieren.

Luca Toni, Klinsmann, Rensing als Nummer 1. Alle mit dem ersten Spiel.

Randnotizen.

Am Anfang stand mir der Mund offen. Passiert mir immer öfter in dieser Saison. Offenbar lichtet sich nach drei Monaten Klinsmann so nach und nach der Nebel. Alles macht irgendwie plötzlich Sinn und „die Bayern kommen ins Rollen“.

Zum Glück blieb das im Laufe des Spiels nicht so. Ansonsten wären einige im Umfeld des FC Bayern schon wieder abgehoben, ob derlei Rasenschach, den die Mannschaft da auf diesen sog. rumänischen Rasen zauberte.

Es war imho sehr gut, dass es – unter diesen Umständen – nur ein knapper Sieg wurde.

Sicher.

Etwas weniger Spannung hätte ich durchaus vertragen. Wäre auch ein Leichtes gewesen, hätten Toni, Klose und Co. nur noch eine weitere ihrer zahlreichen Chancen in HZ1 verwertet.

Hätten.

Haben sie aber nicht.

Und somit konnte der vermeintlich schwächste Gruppengegner ins Spiel finden und spätestens in HZ2 die Bayern seinerseits unter Druck setzen.

Ok. Jetzt nicht so ein Druck wie in Chelsea, Milan (ach ne, stimmt ja, die dürfen ja gar nicht. Schöne Grüße, Herr Gattuso…), Real, Arsenal oder ManU aufzubauen vermögen, aber für die gestrigen, im Verlauf des Spiels immer arrgoganter, bzw. schwächer werdenden Bayern hat’s allemal gereicht.

Irgendwie ist das ja Jammern auf höchstem Niveau, denn schließlich würden die Bremer gerne mit den Bayern tauschen (ganz zu Schweigen von den Schalkern), aber heilsam war’s für die nächsten Auftritte gegen Lyon und Florenz hoffentlich in jeder Hinsicht.

Und einen ersten fast „Unhaltbaren“ hat unsere neue Nummer 1 jetzt auch mal gehalten. Ich bin da ganz bei Beckenbauer. Irgendwie kann man Rensing noch nicht einschätzen. Erst wenn’s mal in engen Spielen mit ihm, gar wegen ihm klappt, können wir uns alle wohl etwas weiter zurücklehnen, sind gar beruhigt.

Nach dem Spiel war ich’s. Vor allem, da ich keine Spielstände mehr mitbekommen hatte und mir somit das 2:2 der Konkurrenz entgangen war. Das 1:0 somit fast Gold wert.

Alles läuft nach Plan. Jetzt muss Lyon in München was machen, sowas kommt uns immer entgegen. Abwarten, ob der französische Meister noch die Klasse der Vorjahre hat.

Ich weiß nur eins:

Ab Samstag ist unser König wieder dabei und es geht weiter aufwärts. Da ist noch Luft nach oben. Umso wichtiger dass bisher alles (trotzdem) gut bis sehr gut verlief. In Liga, Pokal und Championsleague.

Allez le rouge+s!

Some Pizarro never change

Soll jetzt mal keiner sagen, ich hätte das nicht vorhersagen können.

Oder habe ich das nicht sogar?

Wie auch immer.

Ein Claudio Pizarro wurde beim FC Bayern 2007 ausgemustert. Völlig zu Recht. Erstaunlich genug, dass er dann beim FC Chelsea anheuern durfte. Was er dort zeigte, setzte seine bayerischen Taten nahtlos vor.

Persönlich habe ich ihn immer gemocht, hatte gar mal ein Trikot von ihm, aber in den letzten Jahren gab’s Topleistungen von ihm wirklich nur rund um Vertragsverlängerungen.

Selektive Wahrnehmung?

Mag sein. Aber immerhin habe ich diese Wahrnehmung über Jahre gehabt. Und Claudio hat mir definitiv einige graue Haare beschert…

Man kann für Werder nur hoffen, dass er sich fängt.

Auf der anderen Seite:

‚Ist ja nur ausgeliehen und holt sich so Spielpraxis für Chelseas Reserveteam…