Als Ribery ging, nahm das Spiel Fahrt auf.

Schlimme Schlagzeile. Aber besser als „Königsklassen Grottenkick“?

Ein Tag ist inzwischen vergangen und nur der Stress im Büro hat mich ein wenig Ablenkung finden lassen. Ablenkung von diesen anstrengenden 90 Minuten der Bayern in Israel.

Anstrengend weil ich die ersten 20 Minuten-Bayern in unfassbarer Überlegenheit sah, aber nicht minder geschockt war ob der unfassbaren Harmlosigkeit vor dem Tor.

Gegen diesen Gegner.

Jetzt nix gegen Maccabi Haifa. Die haben gespielt was sie konnten. Schlimm ist’s nur, dass wir Bayern aus unserer Überlegenheit nix Zählbares gemacht haben.

Trotz Rib&Rob in der Startelf.

Womit wir schon beim Problem und meiner Überschrift wären.

Wie schlecht war gestern eigentlich Herr Ribéry?

Es scheint in seiner aktuellen Verfassung tatsächlich einen Unterschied zu machen, ob er nach einer Halbzeit auf der Bank ausgeruht auf dem Platz geht, in HZ2 Gas geben kann oder in der Startelf steht und von dort aus Gas geben muss.

Seine Leistung ging gestern ja mal gar nicht.

Kaum Dribbling, kaum Tempo, unterirdische Zweikampfbilanz und so gut wie keine Bindung zum Spiel.

Dadurch mehr Probleme, Dynamik ins Spiel der Bayern zu bringen.

Unerklärlich.

Nicht minder, dass ich irgendwie den Eindruck habe, dass Herrn Robbens Kurve seit der zweiten Halbzeit gegen Wolfsburg nach unten zeigt.

Ergo war der FCB gestern flügellahm. Durch die Mitte ging ebenfalls nix. Zu viel Verkehr.

Sowas merkt irgendwann auch der schlechteste Gegner. Wird mutiger, ergreift seinerseits die Initiative.

Gegen Ende der Halbzeit konnten wir eigentlich froh sein, dass uns unsere Lethargie nicht in Rückstand gebracht hat.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Nur dass dann noch nicht einmal mehr Olic rannte. Wie zuvor. Die Seele war wohl raus. Aus dem Leib.

Bis, ja bis Ribéry – entkräftet – Herrn Gomez Platz machte. In der 64. Minute.

Olic auf links, Robben rechts, Gomez in die Mitte. Das Spiel begann sich zu ändern. Die Bayern – so hatte es den Anschein – wurden gefährlicher. Kunststück, wenn man plötzlich wieder mit 11 Mann auf dem Platz steht.

Ebenfalls nicht unerheblich muss wohl die Tatsache gewesen sein, dass die Gastgeber ungefähr zu diesem Zeitpunkt mehr und mehr ihrer restliche Kräfte verloren.

Die Tore waren da offenbar nur noch eine Frage der Zeit.

Kann man das 1:0 noch als Frage des Willens kennzeichnen, waren der Müller-Doppelpack wohl schon das Sahnehäubchen.

Am Ende bleibt wenig haften.

1. Hauptsache gewonnen.

2. Noch viel Luft nach oben (gerade bei Ribéry).

3. Starke Einzelspieler entscheiden das Spiel (Butt, Müller, etc.).

4. Drei Punkte, sind drei Punkte, sind drei Punkte.

5. Achja. Hauptsache gewonnen.

Noch was?

Gut, dass unsere „stärkeren“ Gegner in dieser Gruppe sich schon mal gegenseitig die Punkte abgenommen haben.