Cocaine in my brain

Zwei Sachen:

Erstens muss man seine 11Freunde-Ausgabe immer sorgfältig lesen und zweitens kann man nicht unbedingt behaupten, dass mir die Düsseldorfer Fortuna (aus diversen Gründen) überaus sympathisch ist.

Was ich aber gestern auf Seite 20 der aktuellen Freunde-Ausgabe las, bestärkte mich zum einen in Punkt 1 und entspannte mein Verhältnis zur Fortuna insgesamt so um die 1-2 Prozent…

Was war geschehen?

Nun. Es wurde eine Randnote zum Freundschaftsspiel der ansässigen Fortuna gegen den Dauerzweitligisten aus Köln erzählt.

Zur Halbzeit führte Düsseldorf damals bekanntermaßen mit 3:0. Dem Stadion-DJ kam, ob des offenbar zerknirschten Dom-Trainers ein ganz besonderes Lied der, mir ebenfalls mit einer Hass-Liebe verbundenen Band der „Toten Hosen“, zwecks Halbzeitunterhaltung in den Sinn:

„Cocaine in my brain“

Das kann man jetzt gut oder schlecht finden und ausserhalb des Fußballs sähe ich das auch eher differenziert, aber in diesem speziellen Fall kann ich mich jedes Mal eines Schmunzelns nicht erwehren.

Augen- und Ohren-Zeugen dürfen sich diesbzgl. gerne melden…

Panik in Grün-Weiß

Na da ist aber mal wieder einigen in Bremen massiv der Schweiß ausgebrochen.

„Ich kann hier keinen 30-Jährigen hinsetzen wie den Heldt, da muss ich schon an einen wie Allofs denken.“

So Uli H. aus M. im Rahmen der Diskussionen um seinem wahrscheinlichen Abschied vom Managerposten in 2009 gegenüber der SZ.

Zuletzt äußerte sich der Angesprochene wie folgt:

[…] dass es Interesse von anderen Vereinen gibt, ist Fakt. Ich kann nicht zusagen, dass ich in Bremen bleibe.

Da schrillen natürlich bei Werder und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, dem grün-weißen Don Quichotte, die Alarmglocken. Die Bayern! Schon wieder!

Den einen oder anderen Spieler überteuert nach München ziehen zu lassen ist ja eine Sache, den Baumeister des Erfolges der letzten Jahre zu verlieren etwas ganz anderes…

Jetzt gibt’s „plötzlich“ Geheimtreffen und ’ne saftige Gehaltserhöhung.

Der Nordklub will auf jeden Fall bis zum letzten Cent um seinen Sportdirektor kämpfen. Die nächsten Tage soll Allofs bei einem Geheimtreffen zum Verbleib überzeugt werden. Hauptargument: eine kräftige Gehaltserhöhung.

Werder-Boss Born drückt aus, was offensichtliche viele im Umfeld denken:

„Wir wollen mit Allofs unbedingt weiterarbeiten“

Der Betroffene selbst sieht die Sache übrigens viel entspannter. Kunststück, hält er sich doch gerade weit entfernt vom Hühnerstall auf – in Amerika.

Ich habe lediglich gesagt, […] dass ich keine Zusage für Werder geben kann, weil dies nicht in meiner alleinigen Verantwortung steht. Es ist in erster Linie Sache des Aufsichtsrates, darüber zu entscheiden.“ Der seit 1999 an der Weser tätige Manager behauptete zudem, dass er keinesfalls einen „Flirt“ mit dem Rivalen aus dem Süden beginnen wollte. „Es liegt mir fern, irgendwelche Drohgebärden aufzubauen.“

Alles klar? Dann mal schön durchatmen, Werder.

Was macht eigentlich: Roy Makaay?

Na was wohl? Tore schießen! Und zwar am Fließband.

„Es läuft bislang sehr gut für mich und auch für die Mannschaft“, sagte der 32-Jährige […] nach dem 2:0-Heimsieg im Rotterdamer Stadtderby […] in dem Makaay beide Tore erzielt hatte. Mit nunmehr elf Treffern und sieben Vorlagen ist der Ex-Münchner an der Hälfte aller Saisontore seines Mannschaft beteiligt, die am 17. Spieltag wieder die Tabellenspitze eroberte.

Ich war ja (fast) immer Makaay-Fan. Nur gegen Ende unseres gemeinsamen Weges habe ich das ab und zu vergessen. Der Typ ist echt der Wahnsinn. Und der Wahnsinn ist auch weiterhin seine Quote:

[…] Makaay, der mit insgesamt 78 Treffern in 129 Liga-Spielen und einer Quote von 0,60 Toren pro Partie nach dem legendären Gerd Müller (0,85) der treffsicherste Bayern-Stürmer ist.

Unglaublich. Erst 32 und trotzdem schon über 300 Pflichtspiel-Tore auf dem Konto. Aber ich habe das ja schon bei seinem Abschied gesagt: Ich hätte ihn lieber noch länger im Bayern-Trikot gesehen. Mindestens zu Saisonbeginn hätten wir ihn dringend gebraucht und auch zuletzt, als Klose und Toni ’ne Torflaute hatten, wäre er der ideale Druckmacher gewesen. Aber, naja. Da kann man nix machen. Ein Makaay ist eben kein Einwechselspieler. Der braucht die Spiele und eventuell das entsprechende Team. In der letzten Saison, vor allem in der Rückrunde, war der FC Bayern das nicht für ihn. Und er wohl auch nicht mehr der Alte. Schade.

Mit Makaay und van Marwijk wird einem Feyenoord am Ende noch richtig sympathisch.War’s bei mir doch sonst eher Ajax. Und bevor’s der PSV wird…

Meine Top-10: Hamburger SV – FC Bayern

Top-10-Platz: 4
Spiel: Hamburger SV – FC Bayern
Datum: 19.05.2001
Ort: Hamburg, AOL-Arena

Eigentlich geht es hier nicht um das eine Spiel, ein anderes gehört im Grunde noch zur Betrachtung hinzu: Das Heimspiel der Schalker gegen Unterhaching!

Diese Meisterschaftsentscheidung hat sich sicherlich nicht nur in mein bayerischen Fußballgedächtnis gebrannt, vielen anderen Fans wird es genauso gehen. Sei es vor Freude, oder vor Wut und Enttäuschung.

Als Bayern-Fan habe ich viele dieser engen Meisterschaften miterlebt. Denken wir beispielsweise nur an 85/86 (Bremen), 92/93 (Bremen), 93/94 (Lautern), oder 99/00 (Leverkusen) – aber keine war im Finale, gar in den letzten Sekunden so dramatisch. Drehte sich noch einmal am Ende so massiv in eine andere Richtung.

Ich will hier überhaupt nicht erneut in den Wunden der Schalker wühlen. Es geht mir lediglich um meine Sicht der Dinge, wie ich es erlebt habe.

Natürlich kann man erneut über Herrn Merk und den Freistoß diskutieren, insgesamt über die Nachspielzeit oder über den moralischen Aspekt, wie sehr Schalke die damalige Meisterschaft „verdient“ gehabt hätte – nicht meine Baustelle.

Um das schnell abzuschließen hier die Fakten:

– Schalke hat die Bayern in dieser Saison zweimal geschlagen
– Schalke hatte vor dem letzten Spieltag den Matchball und hat ihn in Stuttgart vergeben
– Die Bayern hatten Glück, dass sie das Gegentor nicht schon viel früher bekommen haben (dann wiederum hätten sie aber auch schon früher den Ausgleich machen können…)
– Die ausgiebigen Feierlichkeiten der Hamburger rechtfertigten durchaus eine gewisse, zusätzliche Nachspielzeit
– Ujfalusi spielte den Ball zurück zum Torwart – ein Rückpass
– Schober nahm diesen Ball auf, anstatt ihn z.B. auf die Tribüne zu dreschen – Freistoss
– 11 Hamburgern auf der eigenen Linie gelang es nicht, den Ball von Andersson aufzuhalten

Punkt.

Zurück zur emotionalen Seite:

Ehrlich gesagt konnte ich all das nicht fassen. Und was ich nicht fassen konnte, fing schon am 33.Spieltag an. Alle wussten Bescheid. Schalke ist so gut wie Meister. Sie müssen nur in Stuttgart gewinnen. Eigentlich. Und dann schlotterten ihnen die Knie. Man kann nicht sagen, dass ich mir das erhofft hatte – es störte mich aber zumindestens nicht. Das die Bayern allerdings durchaus in der Lage wären, innerhalb von Sekunden rund um die Stuttgarter Führung selbst in Führung zu gehen, dazu noch gegen solch einen „Lieblingsgegner“ wie Kaiserslautern – von solchen Dingen träumt man nur.

Träume werden ab und zu aber Realität. Und deshalb hatte sich das Blatt am 34.Spieltag plötzlich und unerwartet gedreht. Die Bayern lagen vorne und mussten nun ihrerseits nur diesen einen Punkt holen. Nur…

Wie die Ausgangslage hatte sich aber auch das Nervenkostüm der Bayern dem der Schalker am Spieltag zuvor angeglichen. Pudding in den Knien allenthalben. Die Schalker dagegen ließen sich selbst von Rückständen gegen kämpfende Unterhachinger nicht abhalten und spielten, von der Favoritenrolle befreit, plötzlich unbeschwert auf. 5:3-Ergebnisse gibt es eben immer wieder zumeist nur an letzten Spieltagen…

Als Bayern-Fan saß man über diese 90 Minuten fast apathisch vor dem Geschehen und sah machtlos zu. Im Hinterkopf immer der schwache, hoffnungstriefende Gedanke, dass es schon irgendwie gut gehen würde.

Dann der Stich.

Sergei Barbarez. 90. Minute.

Das Ende. So dachte man. So musste man einfach denken. Denn wer hätte allen Ernstes gedacht, dass diese Bayern, die 90 Minuten fast nur auf Zeit gespielt hatten, plötzlich Sturm und Drang entwickeln würden?

Solch eine Gefühlslage ist nur schwer zu beschreiben. Für Aussenstehende. Fußball-Fans wissen, wie sich sowas anfühlt. Diese Leere. Noch bevor man grenzenlose Wut und Enttäuschung verspürt. Schockzustand pur.

Was mag in den Köpfern von Fußballern in solchen Momenten abgehen?

Nun. Ich war selber Fußballer. Allerdings ohne derlei massive Erlebnisse gehabt zu haben, da ich in der Jungend selten gegen den Abstieg und eigentlich nie um irgendwelche Titel gespielt habe. Ein Oliver Kahn wurde in diesem Moment zum Symbol. „Immer weiter“. Ja. Ganz einfach. Und die Herren Ujfalusi und Schober taten uns den Gefallen diese Sekunden unsterblich werden zu lassen.

Für diese Momente ist man allerdings Fußball-Fan. Kein Hamburg ohne Barcelona. Kein Mailand ohne Hamburg.

Der eine oder andere wird sich nun gerade deshalb fragen, weshalb es dieses Spiel nicht auf mein Treppchen geschaft hat – abwarten!
😉

Was macht einen Fan aus oder wie(so) wird man Bayern-Fan?

Ich konnte nicht mehr anders.

„Schob“ ich doch dieses Thema schon einige Wochen vor mir her. Ach was red‘ ich, Monate, gar Jahre.

Aber im Rahmen des Bloggertreffens habe ich derlei mehr oder weniger versprochen. Und wo jetzt schon Torsten, mit dem ich mir beim Bloggertreffen einig war, vor ein paar Tagen was zum Thema zum Besten gegeben hat, wollte ich doch endlich speziell Tinas und Jens Wunsch erfüllen.

Aber der Reihe nach.

Was ist ein Fan?

Grundsätzliches zum Thema Fan-Dasein beim FC Bayern hatte ich ja hier und hier einiges kund getan.

Mir sind diese Diskussionen, wer ist mehr Fan als der andere zuwider. Derlei ist immer subjektiv. Ein Fan-Dasein definiert sich imho nicht aus Kilometern für Heim- oder Auswärtsspiele. Das Gegenteil sicherlich genauso wenig, aber viele Fans sind z.B. aus finanziellen, familiären oder sonstigen Gründen gar nicht in der Lage sowas jede Woche auf sich zu nehmen. Sind sie deshalb keine echten und wahren Fans? Dann hätte Schalke also nur 60.000, Bayern nur 70.000 echte Fans?

Unsinn.

Ein Fan fühlt, leidet mit seinem Verein. Freuen und jubeln kann jeder. Auch der Nicht- oder Teilzeit-Fan. Wahre Zuneigung zeigt sich erst, wenn es schwierig wird. Im Fußball wie im Leben.

Nein. Ich will jetzt nix hören vom alten Gerede, dass es sowas beim FC Bayern gar nicht gibt. Schauen wir uns nur mal die letzten Wochen an. Da werden die Bayern Herbstmeister und was passiert? Es wird diskutiert und berichtet, als ob die Hitzfeld-Kicker gegen den Abstieg spielen. Und das betrifft nicht nur die Medien. Ist man Bayern-Fan und gibt das auch noch zu, kann man sich sicher sein, dass man von jedem, wirklich jedem Fußball-Fan oder auch nur -Interessenten am Montag nach einem schlechten Bundesliga-Wochenende für die Bayern so ziemlich den ganzen Tag über einen Spruch nach dem anderen hören darf.

Und jetzt wird’s spannend: Ist man ein „echter“ Fan, stört einen das maßlos. Und zwar schon direkt während oder nach dem schlechten Spiel der Bayern am Samstag oder Sonntag abend. Ist man es nicht, prallt das locker an einem ab.

Noch ein Indiz:

Die PartnerIn eines echten Fans hofft jede Woche, dass dessen Mannschaft gewinnt, denn ansonsten ist der Rest des Wochenendes „im Arsch“. Ferner fragt man besser nicht nach dem Ergebnis, insofern es nicht von selbst erzählt wird – es gibt einen Grund dafür, dass man es nicht erzählt…

Aber keine Sorge (für alle Aussenstehenden): Sowas lernt man als PartnerIn eines „echten“ Fans. Über die Jahre.

Überhaupt ist das Wohlbefinden ein ganz entscheidender Aspekt beim Fan-Sein. Man fühlt mit seiner Mannschaft. Sie ist, ich zitiere Torsten, einem nicht egal. Ich speziell empfinde jedes Gegentor als Stich. Ganz physisch. Aber nur so kann ich eigene Tore, gar Siege ekstatisch feiern.

Anderes Beispiel:

In jüngeren Jahren hatte ich in unserer Clique einige Fußball-Fans. Die meisten waren Bayern-Fans (deren Tiefgang ist mir nur noch schemenhaft in Erinnerung, zwei, drei waren ähnlich drauf wie ich), aber nicht alle. Einer der „anderen“ war überzeugter Gladbach-Fan. Da er aber irgendwie auch zur Clique gehörte (gehören wollte), fuhr er oftmals mit uns zu Bayern-Spielen. Zumeist auswärts im Westen. Das ist an sich schon diskussionswürdig, falls man „echter“ Gladbach-Fan ist, grenzwertig wurde es aber immer, wenn die Bayern in Gladbach spielten, denn dann war dieser „echte“ Fan plötzlich im Gladbach-Block. Für ihn war das überhaupt kein Problem.

Noch ein Beispiel:

Mein erstes Bayern-Trikot war jenes von Commodore. Damals fing man gerade mit dem professionellen Merchandising an. Das Trikot trug ich stolz und mit Überzeugung sowohl im Schulsport als auch im Verein. Klar. Selbst hier gab es Unterschiede. Im Verein respektierte man sich, spielten wir doch im gleichen Team, selbst wenn wir im Training die unterschiedlichsten Trikots trugen. Im Unterricht war das anders, da gab es plötzlich jede Menge Trittbrettfahrer, in diesem Fall Commodore-Trikots. Allerdings lag der Beweggrund hier ebenfalls im Gruppenzwang. Einige wollten einfach nur dazugehören – keine Grundlage für einen „echten“ Fan!

Um es noch einmal zusammenzufassen:

Ein „echter“ Fan wird man imho im Kopf und im Herzen. Völlig egal für welchen Verein man sein Herz und seinen Verstand opfert. Und da respektiere ich jeden Fan, ganz egal ob er für Schalke, Dortmund, Bremen, Gladbach oder gar die Kölner fiebert!

Wie wurde ich Bayern-Fan?

Ganz im Ernst? Keine Ahnung!

Ich bin da ganz bei Arnd Zeigler: Wer begründen kann, wie er Fan von xy wurde, der ist kein Fan. Ich bin jetzt seit ca. 30 Jahren Bayern-Fan und das cirka drückt es treffend aus – ich weiß nicht genau was wann passiert ist und wieso es dann dazu kam, dass ich mein Herz verlor.

Vielleicht hilft eine andere Phrase: Man sucht nicht, man wird gefunden.

Das Argument der Umgebung zählt für mich zumindestens nicht, da meine Familie fast gänzlich Fußball- oder Bayern-frei war. Bis auf einen Onkel und meinen Cousin. Onkel Bayern-Fan, Cousin Gladbach. Aber das liegt zu lange zurück. Ausserhalb meiner Erinnerung.

Tiefer wurde meine Liebe über die Jahre. All die Siege und Niederlagen, die Freude und Trauer und Häme, all diese Emotionen machten mich zu dem, was ich als Fan heute bin.

Nicht weniger und nicht mehr.

So emotional und so nüchtern.

Update (21:34): Hier übrigens der passende Zeigler-Link nebst entsprechendem Zitat.

Der Anfang einer Liebe mag oft oberflächlich sein – viel wichtiger ist, dass man dem Zielobjekt irgendwann so richtig verfallen ist und genau weiß, dass man nicht mehr zurück kann. Und da sind wir auch schon wieder beim Lieblingsverein. Wenn ihr gefragt werdet, warum ihr nun Fan von Werder Bremen, Darmstadt 98 oder des VfL Bochum seid, dann braucht es keine Erklärung. Es ist nun mal so. Bumm. Niemand muss sich dafür rechtfertigen. Wer seine Leidenschaft erklären kann, entwertet und verrät sie. Wer einem Verein nahe steht, weil er dauernd gewinnt, der liebt nicht den Verein, sondern schätzt ein effizientes Preis-Leistungsverhältnis. Das einzig wahre Kriterium sollte sein: Geht es mir schlechter, wenn mein Verein verliert? Bin ich gelöst, wenn er gewinnt? Sabbere ich manchmal vor Freude, wenn er eine Sensation schafft? Möchte ich in schwachen Momenten unseren Torjäger ehelichen? Ist mein Stadion das Zentrum des Universums, wenn meine Jungs ein wichtiges Spiel austragen?

Sei unklug, sei leidenschaftlich, sei irrational: Sei Fan! […] Und dabei spielt es keine Rolle, ob du im Trikot hyperventilierst oder im Smoking, ob du im Stadion vor Wut flennst oder vor dem Fernseher, ob du dich kehlig singend freust oder lieber mit glänzenden Augen vor dich hinschweigst, ob du in der Ostkurve des Weser-Stadions mitzitterst oder in Aschaffenburg. Niemand ist ein besserer Fan als du, solange es sich bei dir richtig anfühlt.

So sieht’s aus!

Über Aberdeen nach Manchester?

Die Gruppenphase ist vorbei, willkommen K.O.-Runde(n).

Nun also gegen den FC Aberdeen. Hatte ich gestern noch nicht auf der Rechnung. Haben das ja auch kurzfristig klar gemacht…

Setzen wir uns durch, geht’s gegen Anderlecht oder Bordeaux. Erneut zunächst auswärts. Gut.

Zu den Teams sach ich später vielleicht noch was im Einzelnen. Ist ja auch noch was hin…

Road to Manchester: FC Bayern – Aris Saloniki

Alter.

Beinahe hätte es mächtig was auf die Augen gegeben. Hier. Das letzte Gruppen-Spiel machte nach anfänglich starken 5-10 Minuten wieder den Anschein genauso fad und derbe zu werden wie so viele andere Spiele in der jüngsten Vergangenheit. Der Höhepunkt: Kahns Fußspitzen-Rettung in der 13.Minute gegen Ivic. Schockzustand. Nicht schon wieder.

Einen Unterschied zum sonstigen Murmeltiertag gab es dann aber doch: Kostas Chalkias. Seines Zeichens Nationaltorhüter. In Griechenland (das lässt hoffen).

Stand gegen Frankfurt, Duisburg und Co. jeweils nur der einmalig starke Torhüter den Bayern im Weg (neben der eigenen Unfähigkeit Tore zu erzielen), war Chalkias Bayerns 12.Mann.

Sowas habe ich wirklich in all meinen gemeinsamen Europapokalabenden mit den Bayern noch nicht erlebt. Ein oder zwei Patzer kann man einem Keeper ja mal verzeihen. Aber 5 von 6 Toren zu verschulden? Mir soll’s recht sein. Endlich gab es für uns Fans mal wieder Spaß. Ein Hauch von August. Von Werder-Demontage.

Ignorieren wir jetzt mal, dass es zwischen 13. und 25. Minute einiges Gewackel im Bayern-Team gab, so war ich vom Spiel mächtig begeistert. Mag auch an dem Entzug der letzten Wochen gelegen haben…

Selbst einige Motivations- und Leistungsleichen der letzten Zeit überwanden ihr Tief und steigerten sich um mind. 120%.

Philipp Lahm:

Kaum ein Fehler und ein Zuckertor zum 6:0. Strange. Die Qualität der Freistöße und Eckbälle hat sich ferner zumindestens nicht weiter verschlimmtetr. Ist doch auch was.

Franck Ribéry:

Trotz Kälte agil wie lange nicht. Dazu noch aggressiv und trickreich im Zweikampf gegen zumeist, wie immer, 2-4 Gegenspieler. SO stell‘ ich mir das vor. Klasse.

Luca Toni:

Nur einmal im Abseits! Dazu jede Chance verwertet. Kein Gestolpere. Bravissimo.

Willy Sagnol:

Nach jeder Einwechslung hatte ich bisher den Eindruck, er spielt mit angezogener Handbremse. So gehemmt. Als wolle er mit aller Macht seine Knochen schützen. Wie in Zeitlupe. Völlig unrund. Die böse Variante der Erklärung: Er spielt unter Protest und mit Absicht so. Will seinen Rauswurf provozieren.

Nach seinem plötzlichen und eigentlich nicht überraschenden Bekenntnis zum FC Bayern (aufgrund unserer bisherigen Erfahrung mit ihm), steht dieser Ansatz wohl ausser Frage. Stattdessen zog Sagnol kurz vor Schluss eine derartige Maßflanke auf den Kopf von Toni, dass ich erst die Zeitlupe abwarten musste, um zu glauben, was ich zuvor gesehen hatte (und davor zuletzt von Toni Kroos)…

Wenn er da weitermacht, habe ich ihn vielleicht im Laufe der Rückrunde doch wieder lieb.

Beinahe wäre übrigens auch meine Prognose zu dieser Zwischenrundengruppe wahr geworden: Bragas 1:0 gegen Belgrad und unser gleichzeitiges 0:0 gab genau dieser Theorie Nahrung. Das 6:0 zum Abschluss war ergo das einzige Spiel in dieser Gruppe das aus dem Raster fiel…

Jetzt also Gruppensieger. War eigentlich schon bei der Auslosung das Ziel. Allein der Weg war anstrengender als gedacht. Selbst schuld.

Im Sechzehntelfinale bekommen wir nun einen Tabellendritten. Zunächst auswärts. Besser jedenfalls als einen der CL-Absteiger. Bis jetzt stehen somit folgende potentielle Gegner fest:

– FC Zürich
– RSC Anderlecht
– Galatasaray Istanbul

Ferner sehr wahrscheinlich:

– Brann Bergen
– AEK Athen
– FC Kopenhagen

Eventuell gar die Clubberer. Oder gibt’s im UEFA-Pokal auch ’ne „deutsche“ Klausel wie in der CL?

Morgen ist Auslosung. Dann sind wir alle schlauer…