BL 2012/13 #27 FC Bayern – Hamburger SV

Spiel: FC Bayern – Hamburger SV
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen Hamburger SV

Gegner:

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Bilanz Spiele: 61/23/21
Bilanz Übersicht: Link

Der Hamburger SV ist offenbar so eine Art Lieblingsgegner des FC Bayern. Vor allem in München. Sagt man. Meine Erinnerung deckt sich damit. Über die Jahre 2006 bis 2008 (siehe Breitnigge Historie) decken wir einmal dezent den Mantel des Schweigens. Vor allem die letzten drei Heimspiele boten ja auch wieder Freude in Hülle und Fülle. Drei Siege. 12:0 Tore. So darf das nun weiter gehen. Ob wir dann nach dem Spiel schon Deutscher Meister sein werden? Who cares? Dafür müsste schließlich der schwäbische VfB gegen den BVB mitspielen und einen schwarzgelben Sieg verhindern. Ich hoffe das, allein, mir fehlt der Glaube.

Ein eigener Sieg gegen Hamburg wird schwer genug. Und 75% der noch fehlenden Punkte würden wir damit ebenfalls holen. Also:

Auf geht’s, Ihr Roten!

Breitnigge und das Leistungsschutzrecht. Und so.

Was für sperriges Thema. Zumindest für ein Blog. Noch dazu Fußballblog. Aber es führt leider kein Weg daran vorbei. Für mich. Für Euch. Für uns alle, die wir in diesem Internetdingsbums aktiv sind.

Das Leistungsschutzrecht (LSR).

Ich selbst will mich gar nicht groß – persönlich – dazu äußern. Dies können Andere besser und haben Andere auch schon getan. Grundlegend klärt hier zunächst Wikipedia auf. Richtig betrübte mich dann dieser Artikel zur Gesamtsituation im digitalen Deutschland. Schlimm.

Ich beobachte das Thema LSR schon seit einiger Zeit. Aufgrund der bislang offenen Verfahrenssituation nur am Rande, muss ich gestehen. Tatsächlich hatte ich fest damit gerechnet, dass es den Bundesrat nicht passiert. Falsch gedacht.

Dieser gestrige Beitrag brachte mich selbst dem Entschluss „Nägel mit Köpfen zu machen“ entscheidend näher. Wie sehen nun diese Nägel aus? Die Nägel sind ein Plugin. Dieses Plugin.

Seit gestern ist dieses Plugin auf diesem Blog im Einsatz. Ich bitte für diese Maßnahme um Euer Verständnis, aber es geht hier schlichtweg um Selbstschutz. Post von Verlagsjuristen oder Abmahnanwälten braucht kein Mensch.

Von all dem Unsinn abgesehen braucht – meiner Meinung nach – kein Mensch diese Links oder diesen Content. Es widerspricht zwar deutlich dem Sinn des Internets – aber wollen wir diese Denkweise wirklich bei den Holzmedien-Verlegern und politischen Entscheidern dieses Landes erwarten? Gerade dieses Blog lebt ja nun einmal von meiner Sichtweise auf, meinen Gedanken über den Fußball, den FC Bayern. Und Euren Diskussionen darüber. Wozu also dann noch der Content dieser Medien?

Eben.

Bayerns Ernst, Bayers Dusel und Paules Erinnerung

Bild Leverkusen gegen FC Bayern
Links im Bild, zwischen den Blöcken: Wer denkt sich bitte so eine Sichtbehinderung aus?

Ich war offenbar lange nicht mehr da. Im Ulrich-Haberland… in der BayArena. Das Dach, das über die Bismarkstraße reicht. Die Schleusen vorm Gästeblock. Der Außenaufgang(!) zum Block. Diese unfassbare Sichtbehinderung während man in G4 sitzt. Und diese Hechtsuppe. Was haben wir gefroren.

Ich war bei Gastspielen in Leverkusen, da stand rechts noch die alte Kurve und waren direkt daneben die Heimfans untergebracht. Ja, ja, die Gästefans standen damals auch mal kurz auf der anderen Seite der Haupttribüne. Andererseits: Wo auch immer wir damals standen, ein Aufenthalt in der Farbenstadt war immer sehr zwiespältig und bot eigentlich im Rückblick die gesamte Bandbreite.

Üblen Klatschen folgten knappe oder deutliche Auswärtserfolge. Aus diesen Spielen stammt meine ausgeprägte Abneigung dem Spieler(!) Ulf Kirsten gegenüber. Aus (torreichen) Gründen. Lassen wir das.

Zeiten ändern sich. Umstände auch. Rund um das Spiel traf ich mich mit vier – auch über Twitter – liebgewonnenen Menschen. Vor dem Spiel mit Alex (@Lizaswelt) und Andre (@fernglasfcb), im Stadion mit Olaf (@kickwelt_de) und Christoph (@RC_KH). Wer sie nicht kennt, sollte sie kennen lernen. Für mich die Abrundung dieses Spiels.

Apropos Spiel.

Ich hatte ja massive Bedenken. Was das Resultat dieser „Revanche“ für die – weiterhin – bislang einzige Saisonniederlage anging. Unser Trainer wollte mit Mandzukic, Müller und Lahm drei Startelf-Kräfte schonen. Geschenkt. Ribéry verletzt, angeschlagen? Eh klar.

Aber wie kommt er auf das schmale Brett, dies im Rahmen des Gastspiels beim Tabellendritten(!) und vor einer Länderspielpause(!) machen zu müssen, gar unseren Franzosen (verletzt!) zur französischen Nationalmannschaft reisen und eventuell „im zweiten Spiel spielen“ lassen zu wollen/dürfen?

Gerne will ich einräumen, dass dieser Umstand im Vorfeld eine „leichte“ Emotion bei mir erweckte…

Das Wort B-Elf waberte in meinen Kopf. Und dann hörte ich den Anpfiff. Die Bayern übernahmen das Kommando in der Bayer-Arena. Zumindest in der ersten Halbzeit. Zumindest überwiegend. Zumindest im Vergleich zu den „Drecksspielen“ gegen Hoffenheim, Düsseldorf und erst Recht gegen Arsenal.

Natürlich war das noch nicht Hinrunde. Noch kein 6:1-gegen-Werder. Aber in der Hinrunde haben wir ja eben auch gegen Bayer verloren. Gegen diese Bayer-Spieler? Diesen Gedanken hatte ich bis zum Halbzeittee.

Einerseits. Andererseits gab es auch nur dieses eine (Klasse)Tor von Gomez. Trotz weiterer Chancen. Ob ich deshalb Zweifel hatte? Nein. Analog zum Arsenal-Spiel. Bis das Gegentor fiel. In einer zweiten Halbzeit, in der Bayer(!) uns(!) einschnürte und presste als gäb‘ es kein Morgen. Am Ende hatte das Heimteam doppelt(?) so viele Eckbälle erzielt wie wir. Einer führte zum Ausgleich. Effizienz muss man leben (Arsenal ick hör Dir treffen).

Den Rest des Spiels kann man auf unterschiedliche Arten beschreiben. Haben die Bayern danach (wieder) ernst gemacht, den Siegtreffer „erzwungen“, eiskalt die eigene Stärke ausgespielt? Wasweissich.

Es klingt komisch in dieser famosen Bayern-Saison, aber das Hinspiel war einer der wenigen Anlässe, in denen ich mich aufregen musste. Ein Gegentor mit massivster Mithilfe und ein quasi Eigentor gaben imho Grund genug dafür. Dass wir jetzt in Leverkusen mit Hilfe eines Eigentores gewannen? Es gab meiner Seele Ruhe. Wie gesagt, dem 2%-tigen Teil davon, der unruhig war.

Noch etwas?

Schweinsteiger bockstark, imho stärkster Spieler auf dem Platz. Gomez mit Weltklasse-Aktion beim Führungstreffer. Robben bemüht, aktuell aber leider kein Ersatz (mehr) für Antreiber Ribéry. Dante mit guter Leistung vor allem gegen Kießling. Martinez deutlich(!) stärker als Gustavo.

Zum Rest fällt mir kaum noch was ein. Auch eine Aussage.

Jetzt erst einmal die Länderspiel-Pause ohne Verluste überstehen und danach volle Konzentration auf das HSV-Heimspiel. Ob es eine Meisterfeier an Ostern geben wird? Ob der VfB Stuttgart(!) gegen den BVB punkten wird? Glauben wir wirklich noch an den Oster-Weihnachts-Hasen-Mann?

Eben. Die vier Punkte müssen wir selbst holen.

Auf geht’s, Ihr Roten!

BL 2012/13 #26 Bayer Leverkusen – FC Bayern

Spiel: Bayer Leverkusen – FC Bayern
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen Leverkusen

Gegner:

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Bilanz Spiele: 44/13/16
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Die Bayern in Leverkusen zu Gast (Remember „einzige Saison-Niederlage“?!). Und unser Trainer schont drei Stammkräfte (unmittelbar vor(!) der Länderspielpause), neben dem Umstand, dass der – offiziell – verletzte Ribery zur Nationalmannschaft abreisen darf, um dort „vielleicht im zweiten Spiel eingesetzt zu werden“?

WTF?!

Don’t mention Inter oder Drecksspiel, Damisches

Der FC Bayern steht im Viertelfinale der Championsleague. In dieser fabulösen Saison wäre es unter normalen Umständen nur eine Randnotiz. Das es mehr werden würde, verdanken wir den 93 Minuten, die auch ich am Mittwoch live vor Ort miterleben durfte.

Nach dem Hinspiel in London hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass Arsenal in München überhaupt nur ein einziges Tor erzielt. Bis es fiel. In der dritten Spielminute. Vor meinen Augen (Block 108).

Selbst nach dem Rückstand hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass Arsenal in München ein zweites Tor erzielt. Bis es fiel.

Und ganz besonders ausgeschlossen hätte ich, dass das Ausscheiden aus der Königsklasse überhaupt noch einmal eine Option wird. Bis die Angst davor vom Rasen bis in den Oberrang der Arena zu spüren war.

Unfassbar.

Und unser Gegner war noch nicht einmal sonderlich stark. Ganz im Gegenteil lieferte Arsenal in München eine eher durchschnittliche Leistung ab.

Was ist aber dann der Grund für dieses Spiel und dieses Ergebnis?

Was mich persönlich betrifft, ich hatte schon vor der Anreise nach München deutliche Tendenzen für das Auftreten des „tödlichen Männerschnupfens“. Während der 93 Minuten fror ich fast durchgängig. Einerseits.

Andererseits konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass unsere Spieler ihrerseits ebenfalls irgendwie gehemmt, „fest gefroren“ waren. Unserem Spiel fehlte tatsächlich die nötige Wendigkeit, Spritzigkeit und Frische. Vor allem aber Kaltschnäuzigkeit (sic!) und Konzentration.

Nicht alles ist nun nach diesem Spiel schlecht (gewesen). Um Himmels willen! Aber offenbar haben die Mahner nicht ganz Unrecht, dass – mal wieder – der FC Bayern selbst unser größter Gegner ist. Fehlt die (An)Spannung, die Notwendigkeit immer 110% zu geben? War es in der bisherigen Saison (und auch tief in diese Rückrunde hinein) nicht das(!) Alleinstellungsmerkmal a la BVB 2011/12 einfach jedes Spiel (also national betrachtet jetzt) brutal ernst zu nehmen? Waren die eher nicht so berauschenden Siege gegen Hoffenheim und Düsseldorf doch eher das „halb leere“ Glas und der Anfang des „Schlendrian“?

Ist dies unser diesjähriges Luxudproblem, das Haar in der Suppe, reagieren wir über?!

Um das einmal klar zu stellen: Ich stehe lieber mit einem 0:2 in der nächsten Runde, als dass ich aufgrund eines glorreichen Sieges trotzdem ausscheide. Den fröhlich singenden Arsenal-Fans vom Mittwoch sei noch hinterher gerufen: „Enjoy the next games on TV.“

Mein körperlicher Zustand, die Anspannung nach dem frühen Rückstand und die doch noch aufkommende Sorge nach dem 0:2 – all das brauch‘ ich nicht wirklich. Allein, ich nehme es hin, denn solche Leiden gehören nun einmal dazu. Und nur so kann man sich über das Tänzchen an der Eckfahne der Herren Robben, Müller und Gomez erfreuen. Ebenfalls direkt vor meinen Augen. In der 91.-93. Minute. Wurde jemals ein effektiveres und professionelleres Zeitspiel arrangiert? Groß, ganz groß. Die Zeter und Mordio schreienden Arsenal-Spieler kurz vor und nach dem Abpfiff entschädigten für vieles an diesem kalten Märzabend.

Ein paar Details.

– Erzählt was ihr wollt und motzt auch in Zukunft weiter über die Beiden, aber Schweinsteiger und Ribery sind für uns auf diesem Niveau für den großen Wurf notwendig und nicht zu ersetzen.

– Ein Luiz Gustavo und ein Robben können/konnten die beiden nicht gleichwertig ersetzen.

– Ein Luiz Gustavo kommt – in meinen Augen – aktuell ohnehin nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinaus. Warum auch immer sein bockstarker Saisonstart inzwischen gefühlte Lichtjahre entfernt scheint.

– Ein Arjen Robben war gegen Arsenal extrem aktiv und rackerte was das Zeug hielt (oft auch defensiv nach Ballverlusten). Aber ein Arjen Robben (und ich habe (ihr ahnt es) in HZ2 davon jede Menge direkt vor mir gesehen) hätte sehr gerne öfter mal den Ball dem besser postierten Mitspieler geben dürfen. Himmel. Er darf ja imho egoistisch spielen, aber dann sollte er auch mal eine seiner Chancen verwerten. Schafft er dies nicht, sollte er spätestens beim dritten, vierten Versuch alternativ auch mal kurz den Kopf heben.

– Selten zuvor – außer vielleicht, wenn ich (mit Grausen) an den Sportskameraden Inzaghi denke – habe ich einen CL-Gegner erlebt, der so brutal effizient agierte. Ich rede nicht von deutlichen Siegen einer Auswärtsmannschaft, nein, ich rede davon, dass ich z.B. in der Halbzeitpause auf die Anzeigetafel schaue und da stand bei Arsenal: „Shots 1 (On target: 1)“. In HZ2 wurde es nur geringfügig besser. Aus diesem Grunde hatte ich ja auch (siehe oben) bis zum 0:2 kaum Sorge, dass das 0:2 fallen würde. Wie viele Bälle hat Arsenal – unbedrängt – ins Aus gespielt?

Reden wir nicht drum herum: Bei den Bayern war überwiegend auch ein Torschuss harmloser als der andere. Reden wir einfach mal von „Glück“, dass Arsenal an diesem Abend nicht Ernst gemacht hat. Obwohl, hätte dies das heutige Arsenal überhaupt gekonnt?! Lassen wir das.

Was lief gut bei uns?

Nicht viel. Aber eben auch nicht viel so richtig schlecht. Klar, Alaba hätte vor dem 0:1 nicht ausrutschen, Dante sich die Hereingabe nicht durch die Beime spielen lassen müssen (0:1 gegen Leverkusen, anyone?!) und Herr Neuer sollte mal darüber nachdenken – zumindest in K.O.-Spielen der Championsleague bei Ecken von Links den linken Pfosten abdecken zu lassen („and now Goal“), aber sonst?

Gut, über Gustavo haben wir schon geredet. Herr Alaba hatte wahlweise einen „schlechten Tag erwischt“ oder „wurde von den Kollegen im Stich gelassen“. Beide Richtungen habe ich nach dem Spiel als Kommentare vernommen.

Herr Müller hatte – analog zu Herrn Robben – kein Glück in seinen Aktionen. Nennen wir es mal so. Denn hätte eine dieser vielen Chancen in HZ2 gesessen, hätten meine Nerven in den letzten 5-10 Minuten des Spiels nicht so gelitten (Remember Inter, Breno?!).

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen, wir sind in der nächsten Runde, es war uns hoffentlich eine letzte Warnung in unserer Einstellung und Konzentration bis zum endgültigen Ende der Saison nicht(!) nach zu lassen.

Jetzt also gegen Juve. Es hätte besser kommen können. Aber auch schlechter. Liefern wir im Hinspiel in München ein solches Spiel wie gegen Arsenal ab, brauchen wir wohl nicht zum Rückspiel in Turin antreten. Punkt. Ferner fehlt im Hinspiel der gesperrte Javier Martinez (weshalb wir erneut Gustavo (diesmal neben Schweinsteiger) sehen werden) und sind die Herren Lahm(!) und Dante(!!) bei einer weiteren Verwarnung von einer eben solchen Abwesenheit bedroht. Nicht gut.

Insgesamt ist Juve für mich aber eine Wundertüte (einfach zu wenige Spiele gesehen). In Italien offenbar souveräner Tabellenführer und mit neuem Stadion im Rücken, dazu ein Team, dass nicht mehr mit dem zu vergleichen ist, dass wir in Turin 2009 mit 4:1 besiegt haben. Lassen wir uns überraschen. Ob wir bis Anfang April wieder die notwendige Spannung aufgebaut haben werden und was unserem Trainer dazu einfallen wird.

Unerreichbar ist das Halbfinale nicht.

Abschließend noch ein paar Worte hinein in unsere Bayern-Familie selbst.

Es geht mir nicht um den wohl neuerlichen Protest in der Südkurve. Den hatte ich – obwohl ansonsten gut vernetzt – bis nach dem Spiel gar nicht mitbekommen.

Es geht mir auch nicht um die unsäglichen Klatschpappen, aufgrund derer ich zum ersten Mal ernste Sorgen um mein Trommelfell hatte, weil zwei – besonders begeisterte Klatschpapp’ler direkt hinter mir saßen.

Nein, es geht mir um die „Fans“, die (regelmäßig) vor dem Abpfiff das Stadion verlassen. Ich weiß, es ist nur eine Minderheit unter den Zuschauern und man hat sich inzwischen daran gewöhnt (selbst wenn doch eigentlich jedem(!) inzwischen klar sein sollte, dass in den Parkhäusern direkt am Stadion 5 Minuten so unfassbar rein gar nix bringen, eher schon 20-30 Minuten, egal), aber Leute, was überhaupt so gar nie, nie, nie, nie niemals nicht geht, ist das Verhalten, dass man in einem Rückspiel in einer CL-K.O.-Runde, wo man 0:1 zurück liegt und der Gegner noch ein Tor braucht, damit es in den letzten 10 Minuten (inkl. Nachspielzeit) noch mal richtig(!) brennt und die Chance besteht, dass man mit einem dritten Tor gar ausscheidet, erstens einfach aufsteht, geht und sich zweitens (jetzt kommt der Gipfel) NOCH NICHT EINMAL VOM TATSÄCHLICH FALLENDEN 0:2 VOM GEHEN ABHALTEN LÄSST!

So fassungslos ich in diesem Moment war (weil ich aufgrund, um mich herum aufstehender Körper, dass Tor fast nicht gesehen hätte), so sehr kommt es mir jetzt noch einmal hoch (ich spiele mal kurz ein wenig Niveau-Limbo):

Schämt Euch! Schämt Euch, dass Ihr anderen Bayern-Fans, die ohne zu zögern in den letzten Minuten des Spiels unseren FC Bayern ebenfalls – wie die Mehrheit des Stadions – stehend(!) angefeuert hätten, die Karten vorenthalten habt! Ihr seid der Grund für unser „Konsumenten“-Image! IHR habt den Erfolg unseres Teams, den Einzug ins Viertelfinale, nicht verdient!

Punkt.

Rheinischer Herr Rossi oder Keine Mitleidspunkte

Vor dem Spiel gegen die rheinische Fortuna aus Düsseldorf beschäftigte sich die versammelte Fan-Gemeinde im Grunde nur mit der Höhe des Sieges unseres FC Bayern. Zu deutlich war das Hinspiel ausgegangen, zu dominant waren die Bayern in der bisherigen Rückrunde.

Am Ende des Tages war der 3:2-Sieg der Münchner mehr als verdient, die Fortunen durften sich aber phasenweise berechtigte Hoffnungen auf einen Punktgewinn oder gar Sieg in München machen. Wer in unserer Arena zweimal führt darf das. Wer 20% all unserer Gegentore erzielt hat erst Recht.

Die andere Seite der Medaille ist die Tatsache, dass Fortuna im gesamten Spiel nur vier (im Vergleich zum FCB: 26) Torschüsse zustande brachte und auch ansonsten mit der eigenen Defensivarbeit recht ausgelastet war. Ferner muss schon extrem viel zusammen passen, dass man heuer gegen die Bayern „etwas holt“. Eine eigene Top-Leistung und eine schwächere des FC Bayern. Letzeres geschah nicht. Die Münchner ließen sich von den Rückständen nicht sonderlich beeindrucken und spielten einfach weiter auf ein Tor. Ein Unterschied zu vergangenen Zeiten und zum Heimspiel gegen Leverkusen, als wir einfach alle Tore erzielten, selbst die beiden für den Gegner.

Weshalb es gegen die Rheinländer bis zum Schluss spannend blieb? Weil die Fortuna eine brutale Chancenverwertung an den Tag legte und die Bayern exakt gegenteilig agierten. Live konnte ich das Spiel leider – aus Gründen – nicht verfolgen, von daher nur aufgezeichnet. Dieser Umstand ermöglichte mir aber Notizen, die ich mir ansonsten während eines Spiels nicht mache(n kann).

Ich habe mehr als ein halbes Dutzend 100%-tiger Torchancen gezählt. Nicht viel weniger herausragende Glanztaten des Düsseldorfer Torhüters. Wie so oft durfte sich einer unser Gegner – in einem engen Spiel – bei seinem Mann zwischen den Pfosten bedanken. Herr Giefer ist imho ein entscheidender Faktor bei Fortuna. Geht dieser – gerüchteweise – zur neuen Saison nach Gelsenkirchen, sehe ich schwarz für eine dritte erstklassige Saison seiner Kollegen.

Es stört ferner nicht, wenn eigene Spieler in einem Spiel in München ihre ersten Bundesliga-Tore erzielen. Davon erzählen sie noch ihren Enkeln. Zu dumm, wenn einzelne Heynckes-Kicker (Boateng) es ihnen nachmachen (sic!).

Nein, aus meiner Sicht kann Fortuna mit Spiel und Ergebnis zufrieden sein. Es sollte nicht sein und da spielte auch Glück keine Rolle. Nicht mit dieser Dominanz, diesen Chancen, diesem Spiel des FC Bayern. Und seit wann vergeben wir in der Bundesliga Mitleidspunkte? Fortuna ist – meiner Meinung nach – stark genug, auch aus eigener Kraft den Abstieg und sogar die Relegation zu vermeiden. Punkt.

Zurück zum FC Bayern.

Machen wir es kurz. Die Herren Boateng und Gustavo sind sehr gute Spieler. Spieler, die uns helfen, die den Kader breiter machen. Aber die Klasse von Spielern wie Dante oder Martinez haben sie leider – zur Zeit – nicht. Dies soll kein Vorwurf sein, es ist lediglich eine Feststellung.

Ob wir mit der Achse Dante / Martinez zwei Gegentore kassiert hätten? Wer weiß das schon. Ich glaube das zwar, aber sicher ist es nicht. Müller, Mandzukic, Ribery und Co. hätten auch einfach besser zielen können, dann müssten wir uns diese Frage nicht stellen.

Apropos Müller.

Erneut musste ich an mich halten, sein Spiel nicht brutal zu kritisieren. Seine defensive Rolle innerhalb der Konfusion rund um den Rückstand. Seine Chancenverwertung. Puh. Ein Thomas Müller wäre aber nicht der Müller, wenn er nicht im Umkehrschluss solch ein 1:1 kurz vor der Pause erzielen würde. Für Müller gilt, was für nur ganz wenige Spieler in der Bundesliga oder auch beim FC Bayern gilt: Weiter, einfach immer nur weiter spielen (lassen). Der Typ ist einfach Weltklasse. Auch als Spieler.

Sonstige Bewertungen unserer Lieblinge erschließt sich mir kaum (noch). Es war Luft nach oben, es war ein Arbeitssieg, ein Sieg des Willens. Wir müssen keine 20 Punkte Vorsprung in der Liga haben und dann auch noch jedes Spiel mit Brillianz und zweistellig für uns entscheiden. Es reicht, wenn wir unseren Gegner zumindest die Illusion lassen, sie könnten gegen uns Erfolg haben. 😉

Jetzt bereiten wir uns mental total auf Arsenal vor. Danach auf die Revanche (wie das klingt, vor allem, da es fast nur diese eine Revanche-Notwendigkeit in der gesamten Saison gibt) gegen Leverkusen vor. Danach!

Ich werde live vor Ort in München sein. Und in Leverkusen auch. Wollen wir hoffen, dass ich ein Glücksbringer, dass ich für 180 Minuten Herr Rossi sein kann.

Auf geht’s, Ihr Roten!

BL 2012/13 #25 FC Bayern – Fortuna Düsseldorf

Spiel: FC Bayern – Fortuna Düsseldorf
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen Düsseldorf

Gegner:

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Bilanz Spiele: 28/9/12
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Tatsächlich ist diese Paarung etwas Besonderes für mich. Nicht nur, weil meine Frau Fortunin ist, nein, weil es anfangs eines der häufigsten Live-Spiele meines FCB-Fan-Lebens war. Mein erstes Auswärtsspiel, mein erstes Bundesliga-Heimspiel. Lange her. Und mein, in Grundsatz-Diskussionen, am liebsten erwähntes Heimspiel im verschneiten und bitter kalten Dezember-Olympiastadion. Mit 10.999 anderen – frierenden – Fans.

Zwischen all diesen Anekdoten und der Gegenwart liegen 1,5 Jahrzehnte und eine Fortunen-Reise in den Abgrund und zurück. Was hat uns Düsseldorf damals oft… genervt. Derlei ist für das anstehende Heimspiel eher nicht zu erwarten. Will ich hoffen.

Ich rechne mit einer 1a-Aufstellung. Und einer 1-Plus-Einstellung!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Weisheiten #234

„Es gibt zwei Kriterien, um in der Fußball-Bundesliga spielen zu dürfen. Das eine ist die sportliche Qualifikation. Wer aufsteigt, wie jetzt Düsseldorf oder auch mal Leverkusen – selbst Bayern München musste ja mal aufsteigen – gehört dazu. Das zweite Kriterium ist die Lizenzierung der DFL.“

Karl-Heinz Rummenigge, westfälischer Realist.

Schweinis Alu oder Es geht gut solange es geht.

Der FC Bayern ist in einer komfortablen Lage. Einer sehr komfortablen. Er kann es sich leisten, bei einem Abstiegskandidaten, der sich gegen uns die Seele aus dem Leib rennt, mit der 1b-Elf anzutreten. Allein dieser Umstand wäre keine besondere Erwähnung wert. Erwähnenswert wird es aber, wenn man bedenkt, dass diese 1b-Elf dann auch noch mit einer 50%-Einstellung in das Spiel geht. Die 2013er-Bayern kann scheinbar kaum etwas stoppen. Nicht die Rotation, kein noch so engagierter Gegner, keine schlechte Chancenverwertung und auch kein Aluminium.

Weder Maus noch Faden sind im Spiel, wenn man sagt, dass dies nicht gerade das beste Spiel meiner Münchner war. Kunststück, werden einige Leser nun einwänden, nach solch einer Leistung am Mittwoch zuvor im DFB-Pokal gegen den Titelverteidiger aus Dortmund. Mich stört das nicht wirklich, ich bin mir inzwischen sicher, dass wir mit dieser Taktik heuer durchkommen. Das Ziel unserer Gegner ist ja inzwischen nur noch, mal ab und an überhaupt ein Tor zu erzielen, ganz zu schweigen von möglichen Punktgewinnen. Klingt das überheblich? Vielleicht, aber so ist doch der Trend. Eindeutig. Bis er sich umdreht. Aber dann sind die ersten Titel hoffentlich schon in trockenen Lederhosen.

Spiele des FC Bayern laufen in diesen Wochen nach dem immer gleichen Muster ab. Der Gegner tritt an, er versucht gegen uns ein Bein auf den Rasen zu bekommen und irgendwann schießen wir dann das Tor. Thema durch. Mal mit mehr spielerischem Glanz, mal mit weniger. Als Fan befindet man sich in einem Zweispalt. Zwischen grenzenloser Begeisterung ob dieser unglaublichen Rekordjagd und ermüdender Langeweile ob der wenigen echten Höhepunkte oder Überraschungen.

Das mich keiner falsch versteht: Ich genieße beides. Ich habe in den letzten Spielzeiten genug gelitten. Mehr als genug. Das reicht. Je klarer der Abstand, desto besser. Was kümmert mich die Spannung der Anderen? Theoretisch könnten wir in drei Spieltagen schon Meister sein. Theoretisch. Aber wieso nicht auch praktisch in dieser traumhaften Saison? Egal.

Wir waren beim Spiel in Hoffenheim.

Halb Deutschland rechnete (hoffte?) auf einen deutlichen Sieg in Sinsheim. Aus Gründen. Mir war das wumpe. Ein 1:0 bringt genauso viel Punkte wie ein 10:0. Mehr Sorgen machte mir über das Sand im Getriebe unseres zweiten Anzuges. Natürlich, es reicht weiterhin um durchschnittliche Gegner in Schach zu halten, aber einigen Bankspielern merkt man deutlich an, dass sie nicht von 0 auf 100 springen können. Nicht, wenn sie praktisch Dauer-Joker sind. Sportskamerad Shaqiri ist da leider ein Beispiel. So sehr ich ihn persönlich mag und von seinem Spiel in der Hinrunde begeistert war, inzwischen sind es zumeist Einzelaktionen – wie gegen Bremen – die mich begeistern.

Gegen die TSG lieferte er eines seiner schlechteren Spiele ab. Ob es an dieser Total-Rotation unseres Trainers lag? Also entweder Bankspieler über 90 oder nur über 5 Minuten zu bringen? Mhm. Was weiß denn ich? Ich sah nur, dass Shaqiri überwiegend Probleme hatte, sich fließend in unseren Spielstrom zu integrieren. Ein Umstand, der mir schon gegen Bremen aufgefallen ist. Nun, es ist das Haar in der Suppe. Belassen wir es dabei, schließlich war er nicht der einzige, der das eine oder andere Problem hatte und schwenken wir zum Positiven.

Es ist gut gegangen. Die TSG konnte machen was sie wollte, es brachte uns nicht ernsthaft in Gefahr. Und der allgemein erwartete Sieg wurde es dann auch. Davon abgesehen konnte unser Maximo leader – der Bastian – weiter an seiner Freistoß-Technik feilen. Unter Live-Bedindungen. Ganz im Ernst: Das muss man auch erst einmal schaffen, zweimal in einem Spiel den ruhenden Ball an Latte oder Pfosten zu zirkeln. Das wird schon, Bastian. Weiter, immer weiter.

Apropos Weiter.

Wie geht es weiter? Für die TSG? Nach unten. Oder auch nicht. Denn eine solche Leistung wie gegen uns, haben sie seit Monaten nicht mehr abgerufen. Ob sie es im nächsten Spiel im Abstiegsduell gegen Fürth erneut schaffen werden? Davon hängt ja wohl mehr ab, als von einem Torschuss gegen den FC Bayern.

Und für den FC Bayern? Regeneration. Und Vorbereitung auf Fortuna Düsseldorf. Der nächste Gegner ist immer… na ja, auf jeden Fall wird dies das nächste „das wird böse“-Spiel eines Bayern-Gegners. Vielleicht. Denn die Bayern hatten fast sieben Tage zum Ausruhen, keine englische Woche, werden vielmehr der nationalen Konkurrenz auf internationalem Parkett zuschauen. Es gibt Schlimmeres. Wird die Start-Elf gegen die Rheinländer wieder komplett zurück rotieren? Mit Arsenal vor der Brust? Schwierig. Weil uns das Mittwoch-Spiel fehlt. Klingt komisch, ist aber so.

Denn würde DonJupp gegen Düsseldorf erneut den zweiten Anzug aufbieten – wo bliebe da der Spielrhythmus für die 1a-Kicker? Nein, ich glaube – zum Leidwesen der Fortuna, dass unser Trainer die ausgeruhten Stars antreten lässt. Ob es erneut ein Schützenfest wird? So wie schon gegen Hoffenheim erwartet?

Am Ende ist mir alles recht, was uns für das Spiel gegen Arsenal hilft. Entweder ein, die Kräfte schonendes 2:0 oder ein deutlicher Kantersieg, der unser Selbstvertrauen stärkt. Ok, ich gebe zu, dass dieser Satz eine gewisse Ironie enthält.

Nein, lasst es uns bitte zu Ende bringen. So schnell wie möglich. Es fehlen noch 13 Punkte. Das sind entweder vier Siege und ein Remis, oder zwei Siege, zwei Niederlagen der Konkurrenz und ein Remis. Überschaubar. Ich tippe auf die erste Variante. Jetzt aber erst einmal die drei Punkte gegen Düsseldorf sichern.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Einzelkritik? Starke: Solide, selten geprüft. Lahm: Nicht so stark wie gegen Dortmund, weiterhin gut. Dante: Stark. Boateng: siehe Shaqiri. Alaba: mit leichten Schwächen beim Stellungsspiel, bot Hoffenheim eine Flanke. Martinez & Schweinsteiger: Weniger Weltklasse als gegen Dortmund, weiter aber unser Rückrat. Ribery: Bemüht, aber weiter von der Hinrundenklasse entfernt. Shaqiri: s.oben. Müller: Bemüht, diesmal glücklos. Gomez: Hat getroffen – Matchwinner. Gustavo & Mandzukic: Konnten nicht entscheidend das Niveau heben, halfen mit, den Sieg nach Hause zu bringen.