Es ist schon wieder passiert.
Erst wird gespielt, gespielt, gespielt. Dann wird geredet, geredet, geredet.
Ohne Punkte, ohne Pokale stehen wir am Ende aber trotzdem da.
Es hätte nicht sein müssen. Schon wieder.
Wir hätten nur konsequenter sein müssen. So wie Inter zum Beispiel. Nach dem Spiel habe ich eine Statistik gelesen: Drei Torschüsse. Drei Tore.
Das macht all das nicht besser.
Nach dem Aus im Achtelfinale der Championsleague steht der FC Bayern vor dem Scherbenhaufen einer Saison. Und eben diese Saison spiegelte sich noch einmal im gestrigen Spiel wider.
Gut gespielt, viele Chancen, Aufbäumen, Gegenhalten.
Aber auch klägliche Chancenverwertung, hanebüchene Defensivfehler, schlichtes Wegschmeißen der zuvor hart erarbeiteten Dominanz.
Inter schockte uns. Wir kamen zurück und steckten die Italiener unsererseits in den Sack. Allein, wir vergaßen die Kordel. Der Sack blieb offen. Wieso auch, drinnen bewegte sich ja nix mehr. Wird schon schiefgehen. Ging es auch.
Denn Inter ist eine Top-Mannschaft. Oder zumindest gespickt mit Top-Spielern. Wie E’to oder Lucio. Beide machten mich in beiden Spielen wahnsinnig.
E’to weil er für unsere Defensive über 180 Minuten eine permanente Gefahr darstellte und Lucio weil er nicht nur gegen uns besonders motiviert sondern auch der Garant war, dass die selber nicht gerade stabile Abwehr der Mailänder in den brenzligen Situationen nicht komplett auseinander fiel.
Klar ist wohl Breno (ich habe keine Live-Bilder gesehen) der Schuldige, der das Gegentor zum 2:3 ermöglichte. Und ja, die Defensive ist nicht das Hauptaugenmerk unseres Noch-Trainers.
Aber erstens sind drei Gegentore in einem Championsleague-Heimspiel per se ein Witz, zweitens war Herr Breno ja wohl nicht an allen Gegentoren ursächlich beteiligt und drittens darf unsere ach so tolle Offensive auch mal bitteschön die eigene Verwertungsquote erhöhen.
Ich Radio hörte sich das so an, dass wir in HZ1 mehrere 100%tige Chancen haben liegen lassen, oder? Irgendwann ist so was auch kein Pech mehr!
Und dann dieser Konter kurz vor Schluss, als Herr Gomez einfach den Ball vertändelt? Was bringen da all die anderen Tore, all die 2:0 oder 3:0, wenn in dieser entscheidenden Szene der Kopf oder der Fuß versagt?
Nix.
Nach dem Spiel war ich erst einmal sprachlos. Das unmittelbar nach Schlusspfiff aus irgendwelchen Ecken üble Häme über uns hereinbrach – geschenkt. Wenn andere unser Leid brauchen, um sich besser zu fühlen, dann bewegt sich deren Wohlbefinden im Allgemeinen aber auf sehr wackeligen Füßen.
Inzwischen habe ich meine Sprache wiedergefunden und kann eher entspannt erwähnen, dass die Saison doch eigentlich schon vorher irgendwie kaputt war, oder?
Wer wollte denn jetzt bitte über die Championsleague gegen ManUnited oder Chelsea oder Barca die Saison retten, die letzte Titelchance wahrnehmen?
Ernsthaft?
Na dann können wir ja froh sein, dass wir kein zweites Klinsmann-Barcelona erlebt haben…
Nein, ich denke mir, dass – wenn wir schon ausscheiden – es möglichst früh sein musste. Der BVB-Effekt!
Denn was bringt es für P3 oder gar P2, wenn wir uns jetzt ins Viertel- oder Halbfinale gerettet hätten?
Imho nichts Gutes.
Jetzt gilt wirklich die gesamte Konzentration der Bundesliga und das wiederum ist keine gute Nachricht für Hannover, Leverkusen und zunächst einmal Freiburg. Wie ich finde.
Auf geht’s, Ihr Roten!