Road to Munich: FC Bayern – FC Zürich

Das war er also. Der Auftakt des FC Bayern in der diesjährigen Championsleague.

Und was hatten einige Bayern-Fans für Sorgen (befeuert durch das Boulevard). Aber was kam am Ende heraus?

Insgesamt 60 Minuten guter Fußball. Und mit ein wenig mehr Präzision vor dem Tor, etwas mehr Glück und einem Schiedsrichter-Team ohne Sichtprobleme hätte es gar was werden können mit einem Schützenfest.

Von daher ist das Endergebnis zwar gut, es hätte aber noch besser sein können.

Was mich vor allem begeistert hat: Die Defensiv-Leistung. Boateng, Gustavo und sogar Badstuber zeigten eine solide bis sehr gute Leistung. Selbst Rafinha und Lahm (mit Abstrichen) machten hinten den Laden dicht. Denn nur am eigenen Strafraum agierte Zürich durchaus nicht.

Will man es schwarz sehen könnte man natürlich argumentieren, dass Zürich ja kein echter Prüfstein war. In dieser negativen Grundhaltung gilt das Argument aber bis wir auf Barcelona getroffen sind.

Es war zumindest schon Championsleague. Wenn auch nur die Qualifikation. Es war nicht mehr Gladbach und erst recht nicht mehr Braunschweig.

Das ist gut. Noch nicht perfekt und wo wir hin wollen, aber schon einmal besser als zuletzt. Und darum geht es doch. Um die Entwicklung, oder?

Will jemand abstreiten, dass die zweiten 45 Minuten eine Steigerung waren? Vielleicht die beste Halbzeit der Saison?

Eben.

Natürlich gab es weiterhin Schwachstellen.

Diesmal vor allem Herr Kroos. Erst mit Müller ging es offensiv so richtig ab. Ist halt ein anderes Spiel mit ihm. Schon klar. Hilft auch Herrn Gomez. Der zuvor – einmal mehr in dieser Saison – nur ein Schatten seiner letzten Spielzeit war. Aber hey, wann ging Gomez‘ Stern in der Vorsaison auf? Am 7.Spieltag? Und am Ende standen in der Liga 28 Tore?

Apropos Steigerung.

Nach dem Spiel war man sicherlich froh mit Ribéry und Robben gespielt zu haben. Vorher gab es Zweifel. Auch von mir. Tatsächlich hat unser holländischer Flügelflitzer aber endlich mal wieder „seinen“ Trick anwenden können. Mit Erfolg (ebenso wie dieser Seitenwechsel vor dem 1:0, wenn auch aufgrund einer Ecke).

Gut.

Besser war allerdings, dass die Großchancen der zweiten Halbzeit nicht nur mit Robben zu tun hatten. Aber Lahm ist halt kein Stürmer und Gomez trifft aktuell das berühmte Scheunentor nicht.

Wird schon.

Mit einer ähnlich guten Leistung (und Zürich wird zuhause sicher anders spielen) wird es dann vielleicht doch noch was mit der Gruppenphase. Schade für die TV-Gelder des BVB und B04.

Sonst noch was?

Das Glas ist wieder halbvoll, oder?

Der Klose gibt den Gomez oder Das Hornberger Schießen

War was?

Ich weiß nicht. Irgendwas ist mit mir nach dem heutigen Schlusspfiff passiert. Irgendjemand hat bei mir einen Reset-Knopf gedrückt.

Ist die Saison meines FC Bayern schon zu Ende? Was? Wir sind Dritter geworden? Sonst nix? Ach, Torschützenkönig? Na dann.

Was sagt denn van Gaal dazu? Was? Der ist nicht mehr Trainer? Jonker? Oh. Was ist denn da passiert?

So oder so ähnlich wird man vielleicht einmal über die heute abgelaufene Saison rätseln.

Ich für meinen Teil bin total leer. Und irgendwie musste ich ja in diesen Beitrag einsteigen. Sorry dafür.

Schaut man sich unsere Statistik an, ist das alles gar nicht so schlecht. Super Rückrunde gespielt. Super Heimbilanz. So viele Tore geschossen wie seit 20, 25 Jahren nicht mehr.

Und doch bleibt ein komischer Beigeschmack zurück. Die Bayern-Familie ist gespalten, es wird mehr denn je über Ausrichtung, Philosophie und all das diskutiert, was seit 30 Jahren Erfolg über Erfolg erbracht hat. Inzwischen kommt mir das fast schon skurril vor. Was aber auch daran liegen kann, dass ich fast jeden Spieltag darüber schreiben „musste“.

Vor der Tür steht nun erst einmal eine mehr als lange Sommerpause. Und im Gegensatz zu vielen anderen Fans werde ich diese mehr als genießen. Nicht nur, weil ich aktuell arge (zeitliche) Probleme mit dem Bloggen habe, sondern weil ich ob dieser Saison erst einmal Abstand brauche.

Und unsere Führung wird diese Zeit ebenfalls bitter nötig haben. Um aufzuräumen und die Scherben dieser Spielzeit zusammen zu kehren. Aber das ist ein eigenes Thema.

Wie bekomme ich jetzt stattdessen den Bogen zum Spiel gegen den schwäbischen VfB?

Über so einige Ansätze.

War das Spiel ein Spiegelbild der Saison mit seinen Höhen und Tiefen? Mit seinen vergebenen Chancen und Gelegenheiten? Mit seinen Egoismen und seiner Erleichterung, dass es endlich vorbei ist?

So könnte man meinen.

Da war die Monsterchance des Sportskameraden Klose, der den Euro-2008er-Gomez gab (Alter!), da war der Latten- und anschließende Linienknaller von Gomez, der dann eben doch nicht ins Tor glitt (im Gegensatz zu vielen Chancen unserer Gegner), da war Contento, der bei seinem Sturmlauf kurz vor dem Strafraum den zwanzig Meter freistehenden Gomez übersah und sich stattdessen festrannte und da war der Schlusspfiff und die Gewissheit, dass es doch noch zum Sieg gereicht hat.

Ganz im Ernst: Ich kann mich nicht erinnern, ob ich in einer anderen Saison meines Bayern-Fantums mehr gealtert bin als 2010/11. Selbst 1991/92 war irgendwo entspannter und auch die zwei Pfälzer Meisterschaften – geschenkt.

Eine Pause ist für uns alle mehr als notwendig. Auch für einige Spieler. Selbst wenn man bedenkt, dass die Leistungen der meisten bayerischen Akteure heute nicht die schlimmsten der Saison waren.

Beispielhaft nenn‘ ich hier mal die Herren Badstuber und Klose.

Wäre derHolger nicht so jung und wären alle im Verein (vor allem der Tiger) nicht so überzeugt von ihm, würde ich knallhart für eine Ausleihe plädieren. Es ist ja nicht so, als hätten wir in dieser Spielzeit nicht ausgiebig auf der IV-Position im Trüben gefischt, aber das Aufbrechen der gegen Saisonende stabilen Kombination van Buyten / Gustavo zeigte einmal mehr, wie viel Glück wir hatten, über diese Schwachstelle im Kader nicht viel öfter von Gegnern verprügelt worden zu sein.

Eine gute Aktion habe ich von Badstuber gegen Ende des Spiels gesehen als er seinen Gegenspieler ablief. Aber was das wieder in HZ1 sein sollte, will mir einfach nicht einleuchten. Echt nicht.

Apropos einleuchten.

Ich bin ebenfalls total ratlos, was mit Herrn Klose so in den letzten Jahren geschehen ist. Für alle die, die es vergessen haben: Klose ist Stürmer. Per Definition und Position. Ab und an zeigte er dies im Rahmen seiner FCB-Zeit ja im nationalen Trikot.

Nun, sein Vertrag bei uns läuft aus. Da ist er in guter Gesellschaft (was im Übrigen die Transfer-Einnahmen in dieser Saison recht überschaubar werden lässt). Aber was war das bitte wieder für eine Geschichte 50cm vor dem Tor?

Mehr als „in Fuß spielen“ kann Herr Robben da nicht. Und was macht er? Zimmert den Ball 1-2 Meter über das leere Tor?

Meine Güte.

Meine Gedanken in diesem Moment?

„Mach‘ es gut, Miro. Und viel Glück in Deinem nächsten Verein. Ich wünsch‘ Dir ehrlich alles Gute, aber es wird Zeit zu gehen.“

Diese Gedanken flossen mir ganz ohne Häme, Groll oder Bitterkeit durch den Kopf. Eher wie beim auslaufenden Vertrags-Podolski.

So funktioniert es einfach nicht (mehr) und es wird sich auch nicht mehr ändern (P.S. der Beitrag über die aktuellen Transfergerüchte folgt. Geduld).

Anderes Thema.

All denen, die Herrn Ribéry im Angesicht des strahlenden Rückrunden-Robben für überflüssig halten, wurde sein Fehlen heute einmal mehr vor Augen geführt.

Der Ego-Robben ist nicht ohne Ribéry möglich. Wieso? Weil sich der Gegner so dem verbliebenen Weltstar widmen kann. Und eine echte Alternative haben wir auf links vorne eben auch nicht.

Thomas Müller? Übel. Falsche Seite, Trainer. Dann besser schon wild durcheinander spielen, wie wir dies später recht wirkungsvoll zeigten.

Allen Neuer-Zweiflern hingegen seien einige Butt-Szenen ans Herz gelegt. Mehr sag‘ ich dazu nicht.

Gut das wir einen Gomez im Kader haben (und er sich gegen den eigenen Trainer van Gaal durchsetzte) und Herr Kroos nach seiner Einwechslung zum ersten Mal(?) seit seiner Rückkehr aus Leverkusen Ansätze davon zeigte, wozu er im Stande ist. Denn seine Freistoßvorlage auf den Kopf(!) Herrn Schweinsteigers war wirklich Bayern-like. Also wie ich mir Bayern-like vorstelle. Wenn es sonst nicht läuft, muss man wenigstens Standards drauf haben!

Fein. Somit haben die Bayern also die Saison mit einem Sieg beendet. Herr Jonker hat 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Hätte Herrn van Gaal das auch geschafft? Wir werden es nie erfahren. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, ob Leverkusen auch in Freiburg gewonnen hätte, wenn Herr Klose das frühe 1:0 erzielt hätte.

Ein bisschen viel Konjunktiv und jede Menge Stoff für die nun folgenden Saisonrückblicke. Wir können es nicht mehr ändern. Nehmen wir es wie Männer und freuen wir uns über die Championsleague-Qualifikation. Punkt.

Persönlich wünsche ich mir und uns nun, dass sich in dieser Sommerpause rund um den FC Bayern alles wieder ein wenig beruhigt und unsere Führung zünftige Vertragsgespräche führt, um uns allen in der neuen Saison, mit neuem Trainer einen runderneuerten und leistungsstarken Kader zu präsentieren.

Nicht mehr und nicht weniger.

Weisheiten #164

„Natürlich ist es ein bisschen brisant, dass unser Trainer Robin Dutt nächstes Jahr nach Leverkusen geht und wir am letzten Spieltag auf Bayer treffen. Aber Robin wird sich nach vier Jahren am Samstag ganz gewiss nicht vor die Mannschaft stellen und sagen: ‚Kommt, wir verlieren heute.‘ Ich weiß, dass Robin und die Jungs darauf brennen, Leverkusen zu schlagen.“

SC-Dufner, Breisgau-Manager

Der Unterschied zwischen Champions League und zweiter Liga

Wie erwähnt habe ich vom Gastspiel meiner Bayern beim FC St.Pauli keine Livebilder gesehen. Allein ein Liveticker stand mir über das iPhone zur Verfügung.

Bis zum 2:0 und zur Halbzeit bekam ich noch einigermaßen was mit. Das Endergebnis dann aber erst wieder als es wirklich feststand.

8:1. Auswärtssieg-Rekord für den FC Bayern.

Meine Güte, was ist denn in diesem Spiel passiert?

Die Berichte (aufgezeichnet das volle Programm auf allen Kanälen) sprachen eine deutliche Sprache, aber wie groß war denn da bitte der Unterschied zwischen beiden Mannschaften? Wieso meine leichte Unsicherheit vor dem Spiel und was hat so eine Mannschaft in der Bundesliga zu suchen?

Oder war es einfach nur Glück, dass St.Pauli neben den zuvorigen Rekordhaltern aus Mönchengladbach (1:7 gegen den FC Bayern 1979) den schwärzesten Tag ihrer Bundesliga-Geschichte erwischte?

Keine Ahnung. Aber mir soll es recht sein.

Die Jagd nach dem dritten Platz – unserer Meisterschaft 2011 – fing an mich wirklich anzunerven. Und Hannover ist ja dann nun endlich eingebrochen. Wurde auch Zeit. Für meine Nerven.

Überhaupt sind jetzt die meisten Dinge geklärt. Schlecht für den Boulevard, gut für mein Wohlbefinden.

Natürlich gibt es in den Reihen der Bayern jetzt wieder ein paar Optimisten, die – kaum hat man den „größten Erfolg des Jahres“ erzielt *hüstel* – noch eine Etage noch oben schauen. Aber mal ehrlich: Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass im Spiel des SC aus Freiburg gegen den Wortmarken-geschützen ewigen Vizemeister auch nur irgendwas schief geht?

Wenn Freiburg mit Trainer Dutt – angehender Leverkusen-Trainer – gegen Bayer gewinnt, dann muss Dutts zukünftiger Verein am Ende doch noch in die „unsichere“ Championsleague-Qualifikation. Und das wo Dutts aktueller Verein aber so mit rein gar nichts mehr was am Hut hat. Allenfalls noch die Torjäger-Kanone zu holen. Kunststück, wo doch Cissé schlappe fünf(!) Tore Rückstand auf den Sportskameraden Gomez hat.

Für mich ist der Drops hier gelutscht und am Ende des Tages tut der FC Bayern, seine Spieler, seine Trainer, Funktionäre und auch seine Fans (aller Lager) gut daran, sich ein wenig demütig zu zeigen, dass es uns nach dieser Saison noch vergönnt war, weiterhin von einer möglichen Qualifikation für die nächstjährige Championsleague-Saison zu träumen.

Danke dafür. Wem auch immer dieser Dank gebührt.

Muss ich was zum Spiel selbst oder seinen Protagonisten sagen?

Es würde mir schwer fallen. Denn die üblichen Zusammenfassungen waren schon damit ausgelastet nur bloß alle Tore zeigen zu können, da blieb kaum noch Platz für Analysen. Kurzum: Ich bin auf meine User angewiesen. Gab es etwas Außergewöhnliches zu berichten? Irgendetwas, das ich wissen müsste?

Ich denke nicht, oder?

Gegen einen Gegner, der offenbar so dermaßen desolat drauf war, braucht man ja wohl keinen Bayern-Spieler zu kritisieren, oder?

Für mich wirkte das in der zweiten Halbzeit wie der FC Gnadenlos, der auf einen willenlosen Gegner losging und mit ihm Katz und Maus spielte. Also mal so richtig.

Nein. Mir geht es gut mit dem, was jetzt unter dem Strich herausgekommen ist. Komisch eigentlich. Aber in dieser Saison der Berg- und Talfahrt ist man bescheiden geworden. Und wenn es denn mit der Auslosung für die Championsleague glatt über die Bühne geht, dann sollte der Flurschaden dieser Spielzeit begrenzt worden sein.

Gut.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten ist diese Saison dann nächste Woche endlich zu ende und wir beschäftigen uns ausschließlich mit all den wilden Transfergerüchten rund um unseren FC Bayern. So bekommt man auch eine Sommerpause rum.

Feels like 2007.

Update: Ups. Der Qualifikationsmodus ist dann doch kein solcher Selbstgänger mehr, wie bei unserem letzten Mal. Mhm.

Die Berg- und Talfahrt geht weiter bis zum Schluss

So spät war ich schon lange nicht mehr dran. Ist ja fast wie früher, als wir Fußballblogger noch unter uns waren und man frühestens am Montag mal entspannt daran dachte was zu denken. Und zu schreiben.

Vergangenheit.

Ebenso wie bald hoffentlich diese Saison.

Mich macht diese ewige Berg- und Talfahrt fertig.

Vor allem, weil man dann immer wieder Angst haben muss, dass nach einem fulminanten Spiel wie am Samstag gegen Schalke ein schrecklich erbärmlich Spiel in Hamburg beim dortigen FC St. Pauli folgen wird, folgen muss.

In den letzten Wochen war es immer so. Ob unter van Gaal oder eben unter dem Sportskameraden Jonker.

Nein, das war jetzt gemein. Prinzipiell gefällt mir das unter ihm schon besser als während des späten van Gaal.

Der Unterschied zwischen dem Remis in Frankfurt und den spektakulären Siegen gegen Leverkusen und Schalke sind einfach die frühen Tore. Oder etwa nicht?

3:1 nach 20 Minuten ist einfach mal ’ne Hausnummer. Und wären die Bayern bei den Daum-Kickern in der Anfangsphase ähnlich agil und zielstrebig gewesen, dann hätten wir uns die letzte Woche der Desillusionierung sparen können.

Sicher. Herr Robben stand mal wieder im Bayern-Trikot auf dem Platz.

Aber erstens fehlte er auch gegen Leverkusen und zweitens war in der zweiten Halbzeit da schon viel weniger Pracht.

Ich glaube auch für ihn wird es Zeit. Das wir die Saison abpfeifen und dann eine lange Sommerpause folgt. Echt jetzt.

Und obwohl ich eigentlich recht leer bin, will ich mich doch mal kurz zum Spiel und dem Drumherum auslassen.

Wie schon angedeutet ist geteiltes Leid, halbes Leid. Und so freute ich mich ja wie Bolle, dass gerade in dieser Phase unser Tweetpass anstand.

Sehr gut. Mal ohne Rücksicht auf Verluste beim Spiel mitgehen und ausflippen – das war schon nicht schlecht. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Und man twittert während eines Spiels gleich viel weniger…

Die Mit-Tweetpass-Ianer sahen das wohl ähnlich und so war der späte Nachmittag und Abend eine rundum runde Sache. Gerne wieder.

Gerne wieder (und vor allem in den letzten beiden Spielen der Saison) darf der eine oder andere Bayern-Akteur so agieren wie gegen die Königsblauen. Das hatte – vor allem in der ersten Halbzeit – schon etwas sehr bitteres im Nachgang. Von wegen, ach was wäre bloß möglich gewesen, wenn…

Egal. Geschichte. Man war ja selber schuld. Denn dass wir derlei im Tank haben, haben wir ja nicht nur einmal bewiesen, allein, wie haben es nie so richtig durchgezogen und dafür können wir auch niemanden anderen als uns selbst verantwortlich machen.

Bei den Münchnern musste man nach dem Spiel im Grunde fast jeden Akteur loben. Selbst Herrn Badstuber, der seine Nervosität später in den Griff bekam und selbst unseren holländischen Flügelflitzer, der im Gegenzug mehr und mehr Frische und Gefährlichkeit zu verlieren schien. In der Summe stimmte es und das war mehr als genug.

Am Ende gibt es dann – wie immer – die 1-Mio-Euro-Frage: War Bayern so stark oder Schalke so schwach? Antwort: Beides.

Auf Schalker Seite ragte – wie so oft – eigentlich nur Herr Neuer hervor. Nicht so eklatant wie unter der Woche gegen ManUtd. aber immerhin noch so sehr, dass man – als Neuer-im-Sommer-2011-im-Bayern-Trikot-Befürworter – seine wahre Freude an ihm haben konnte. Schon wieder.

Dem Tweetpass war es ein Fest jedes Gegentor und jede Parade mit jeweils einer Mio. Euro Ablösesumme gegenzurechnen…

Ebenfalls nicht – wenn in unserer Lokalität auch schwer zu verstehen – war die, zur Abwechslung auch mal hörbare Gegenbewegung im bayerischen Fanlager. Gegenwind für die Ultras, die Schickeria? Das ist das noch erleben darf. Bemerkenswert.

Aber das war bestimmt nur eine kleine (leider akustisch nicht ignorierbare) Minderheit, liebe Ultras, gelle?!

Ferner muss ich – entschuldigt Leute – schon ein wenig schmunzeln, wenn ich jetzt Kommentare von Ultra-Sympathisanten lese und höre, die sich über die „noch nie zuvor erlebte Aggressivität gegenüber den Neuer-Gegnern“ beklagen. Geradezu putzig, wenn man die „Gewalthistorie“ der Ultras der letzten Jahre (nicht nur bei uns) betrachtet…

All dies – so zumindest meine Hoffnung – wird sich in dieser Sommerpause und in diesem Herbst (insofern sich unter DonJupp dann was Neues entwickelt) auflösen. Also diese innere Unruhe im Verein. Klar, die Rädelsführer in Ultra-Fan-Kreisen werden sich niemals von ihrer Ideologie lösen, aber das müssen sie ja auch nicht. Niemand ist gezwungen, sich von Argumenten leiten zu lassen. Man kann all das auch auf Emotionen aufbauen. Ich bin wie immer in der Mitte.

Und aus diesem Grunde freue ich mich dieser Tage über die Gesamtsituation, selbst wenn ich noch ein leichtes Zucken verspüre, wenn ich an unsere Tal- und Bergfahrt denke. Aber inzwischen reicht uns ja ein Remis in Hamburg und ein Heimsieg gegen VfB. Wenn Hannover alles gewinnt. WENN.

Aber dieses Wort ist mir in dieser Saison zu sehr strapaziert worden. Vor allem beim FC Bayern. Von daher: Schluss damit.

Weniger Sprüche, mehr trainieren, Pauli putzen und sonst nix.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Angst essen Championsleague auf oder Ihr seid uns was schuldig!

Die letzten drei Spieltage dieser merkwürdigen Saison stehen uns bevor. Und mit „merkwürdig“ meine ich nicht (nur), dass mein FC Bayern nicht ganz oben in der Tabelle steht, sondern dass sich doch tatsächlich bis zum Saisonende die Überraschungsteams gehalten haben.

Mehr oder weniger.

Aber das ist nicht mein Thema.

Mein Thema ist das letzte verbliebene Ziel des FC Bayern. Platz 3 zu erreichen (wie groß wäre eigentlich das Gelächter in der Bundesliga, wenn der FCB P3 schafft, aber dann in der Qualifikation scheitert?!).

Hannover 96 ist diesbezüglich unser letzter, aber hartnäckigster Konkurrent. Schlimm genug, ist aber so und muss man gefälligst endlich mal akzeptieren und ernst nehmen! Es nicht zu tun, hat uns offenbar auf diese seit Wochen andauernde Achterbahnfahrt gebracht.

Wir haben nach unserem Remis in Frankfurt nun wieder einen Punkt Rückstand auf P3. Einen! Bei noch neun zu vergebenden Punkten.

Aus Sicht eines FC Bayern ist das ein Witz. Aber erstens ist der aktuelle FC Bayern nicht der FC Bayern der Vergangenheit und zweitens ist Hannover ja offenbar so dermaßen stabil, dass es schmerzt. Und zwar uns.

Zum Restprogramm.

FC Bayern

Schalke (H, Platz 10)
St. Pauli (A, 18)
Stuttgart (H, 13)

Hannover 96

Mönchengladbach (H, 17)
Stuttgart (A, 13)
Nürnberg (H, 6)

Wenn ich das lese, schießen mir extrem viele Gedanken durch den Kopf.

  1. Ihr seid uns was schuldig, Gladbach und Nürnberg!
  2. Nominell hat Hannover das schwierigere Programm.
  3. Punkt 2 ist irrelevant, da die Leine-Kicker extrem stabil scheinen.
  4. Die Chance, dass Schalke am Samstag mit den Gedanken in Manchester weilt, ist Rufen im Walde, oder?
  5. Das Robben ein Faktor in den letzten drei Spielen ist müssen wir hoffen, oder?
  6. Müssen wir ferner hoffen, dass St. Pauli nächste Woche schon abgestiegen und Stuttgart gerettet ist? Ich befürchte das Gegenteil. Zumindest nicht mehr oder weniger schwierig als die H96-Spiele gegen Gladbach und Stuttgart.
  7. Die Clubberer sind wie sie sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die sich immer noch darüber amüsieren, dass sie es waren, die mit dem Remis unseren Trainer gestürzt haben. Wenn es darauf ankommt, dass sie gegen Hannover nicht punkten und somit uns Bayern aus der CL kicken, dann wird das passieren. Meiner Meinung nach. Clubberer sind so.
  8. Restprogramm-Berechnungen bringen Unglück.

Am Ende des Tages bin ich bei diesen Überlegungen so schlau als wie zuvor.

Um neun Punkte aus drei Spielen kommen wir wohl nicht herum. Und da wiederholt man sich dann gerne: Wenn wir diese drei Siege gegen Gegner wie Schalke, St. Pauli oder Stuttgart nicht holen, haben wir in der europäischen Königsklasse auch nix zu suchen, korrekt?

Andererseits.

Bringt es uns um, wenn wir Europa League spielen „müssen“? Geht dann Welt unter? Offenbar nicht. Und so sollte man das auch sehen. Dort treffen wir im nächsten Frühjahr ja dann den BVB wieder. Oder Schalke. Und auf Sky wäre ich dann auch nicht angewiesen.

Man kann diese Bayern-Saison also auch positiv sehen. Irgendwie.

Die hessische Bestie bleibt unbesiegt oder Nein, wir sind selber schuld

Spielberichte direkt nach Abpfiff sind so eine Sache bei mir. Gut, weil man sie dann aus dem Kopf hat. Schlecht, weil diese dann eher emotional gefärbt sind.

Nun. Es ist wie es ist. Ich bin wie immer spät dran. Andererseits ist das ja inzwischen regelmäßig so und Zeit zum Nachdenken hat man so auch noch. Gut.

Auf diese Weise sieht man das alles viel differenzierter.

Ich verzichte auf Tiraden gegen die Frankfurter Eintracht, auch wenn dieses Spiel ein Rückfall in längst vergangen geglaubte Zeiten war.

Ich verzichte darauf, dem Schiedsrichter die Schuld am Punktverlust und dem damit verbundenen Abrutschen auf Platz 4 zu geben.

Wozu auch? Es gibt klare Gründe dafür, dass wir da stehen, wo wir stehen und eben auch für das Remis gegen die Daum-Kicker.

Wir! Wir selbst sind der Grund dafür.

Was soll ich den Frankfurtern die Schuld dafür in die Schuhe schieben? Die freuen sich einen Ast ab, dass sie uns mit ihren limitierten Mitteln einen Punkt abtrotzten.

Wir sind dafür verantwortlich, dass wir es erstens zugelassen haben, dass Frankfurt in Führung gehen konnte und wir sind dafür verantwortlich, dass wir es nicht geschafft haben, dieses Spiel zu drehen.

Es brauchte einen Elfmeter, um in diesem Spiel ein Tor zu erzielen. Noch dazu einen Elfmeter, der von allen drei elfmeterreifen Situationen der diskussionswürdigste war. Das Handspiel zuvor war mehr Hand als vieles, was ich vorher diesbezüglich gesehen habe und auch das Foul zuvor konnte man als solches erkennen.

ABER was ist das inzwischen mit meinem FC Bayern, das wir uns an solchen Dingen hochziehen müssen?

Leute, wir sind der FC Bayern – warum belassen wir es nicht einfach dabei und spielen weiter auf Sieg, beziehungsweise laufen, rennen und beißen? Solange, bis wir diese notwendigen und von mir aus dreckigen Tore schießen?

Nein. Wir lamentieren. Und drehen Pirouetten im hessischen Strafraum. Anstatt einfach aus vollen Rohren da weiterzuballern, wo wir gegen Leverkusen aufgehört haben.

Herr Kroos – zum Beispiel – hatte seinen stärksten Auftritt nach dem Spiel. An den Mikros der Medien.

Er sprach von fehlendem Selbstvertrauen. Bei sich. Und wohl seinen Kollegen. Pfff.

Erstens. Weshalb darf überhaupt jemand wie Herr Kroos was sagen? Weil niemand anderes wollte? An seiner Leistung (in diesem Spiel und in der Saison) kann es nicht gelegen haben.

Zweitens. Was war dann bitte in letzter Woche los? Gegen Vizekusen? Alles nur Zufall?

Mich würde wirklich mal interessieren was hier während der Woche passiert ist oder weshalb wir (Bayern-)Fans in dieser Saison mit dieser Berg- und Talfahrt „gequält“ werden.

Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum, dass wir hier mit einer ehemaligen grauen Maus wie Hannover um das Championsleague-Ticket kämpfen (müssen) und dass die ums Verrecken nicht abfallen wollen, nein, es geht mir darum, dass ich nach JEDEM Spiel, dass uns auf Platz 3 bringt, die gleichen verbalen Jubelorgien höre und nach JEDEM Spiel, dass uns wieder auf Platz 4 zurückfallen lässt das Pendant.

Das ist für mich zunehmend unerträglich, was die Herren Lahm und Co. da so in die Mikros ablassen.

Keine Ausreden mehr. Hieß es. Nach dem Rausschmiss van Gaals. Zum Saisonende. Und direkt.

Ein Spiel gegen Leverkusen, das Hoffnung auf mehr machte. Sogar ohne Herrn Robben.

Und dann in Frankfurt ein Fußball, der an übelste van Gaal – Zeiten erinnerte.

Obwohl, einen Unterschied gab und gibt es.

Die Defensive steht seit Jonker – meiner Meinung nach – stabiler. Und das ist schon einmal ein Fortschritt. Hört sich komisch an, vor allem, wenn man an die Chance von Herrn Gekas denkt. Aber was Lahm, Contento und vor allem van Buyten und Gustavo abliefern ist aller Ehren wert. Über weite Strecken des Spiels haben sie die meisten Angriffe der Hessen abgefangen und gaben so dem Spiel der Bayern von hinten Sicherheit.

Haben denn alle schon wieder vergessen, wie offen unsere innere Verteidigung noch vor Wochen war?

Wie auch immer. Unsere Defensive ist aktuell nicht (mehr) unser Problem. Es ist die Offensive. Und die Vorwärtsbewegung.

Von Hannover – unserem CL-Gegner – ist überliefert, dass deren Trainer das Umschalten von Defensive auf Offensive, sprich, die Konter, trainieren lässt. Herr Slomka steht daneben und misst die Zeit, die seine Spieler brauchen, um vor dem gegnerischen Tor zu stehen. Gefällt ihm die Zwischenzeit nicht, wird das noch einmal trainiert. Wieder und wieder.

So etwas kann man in München nicht trainieren? Wenn es doch bekannt ist, dass die grauen Mäuse der Liga mit derlei Taktik Erfolg haben?

War es gegen Leverkusen wirklich nur das frühe Eigentor, das unseren Schub beschleunigte und wenn das nicht fällt, stecken wir fest in unserem schlafmützigen System? Ich kann nicht behaupten, dass mir diese Perspektive für die letzten drei Spiele der Saison gefällt.

Ach stimmt ja, da ist ja Herr Robben wieder dabei. Unser Dosenöffner…

Prinzipiell will ich keinen Spieler persönlich angreifen, aufgefallen ist mir speziell ohnehin nur, dass Herr Müller vor dem Tor (wenn auch auf der Robben-Position so gut wie lange nicht) gerne noch ein wenig direkter und zielstrebiger sein kann und dass Herr Ribéry offenbar seinen defensiven Kampfeswillen schon wieder verloren hat. Helft mir mal bitte, aber hat irgendjemand nur einmal gesehen, dass er einem verlorenen Ball hinterhergelaufen wäre? Spielt da jemand schon wieder gegen den Trainer…?! 😉

Man kann es drehen und wenden, wie man will.

Wir liegen auf Platz 4 und spielen gegen einen virtuellen Gegner, der sich ausgerechnet auf der Zielgeraden der Saison in Topform präsentiert. Wer von beiden das schwerere Restprogramm hat, darf das Boulevard gerne ausschlachten. Ich persönlich befürchte, dass wir es schon schwer genug haben werden, überhaupt alle drei Spiele auch nur irgendwie zu gewinnen.

Zum Glück sind zwei von drei Spielen Heimspiele, ansonsten würde ich jetzt schon schwarz sehen.

Selbstverständlich könnte man all diesen Pessimismus einfach wegwischen, aber dafür ist der FC Bayern 2010/11 zu wankelmütig. Und ein CL-Qualifikationsplatz ist erst sicher, wenn die Schiedsrichter diese Saison zum Vergessen abpfeifen und wir vorne liegen. Keine Sekunde früher.

Dann halt jetzt gegen Schalke. Gegen Schalke! Nach und vor deren CL-Halbfinalspielen gegen ManUnited. Und mit einem Manuel Neuer. Einem Neuer, dem große Teile der Südkurve sicherlich mehr Aufmerksamkeit widmen werden, als der eigenen Mannschaft. Sind schließlich alles echte Fans.

Das von mir befürchtete Resultat könnte dem Ausgang des Pokalhalbfinales ähneln. Aber Hauptsache, unsere Ultras haben es Neuer und ihren Pendants aus Gelsenkirchen mal wieder so richtig gezeigt.

Nein, die aktuelle Gemengelage rund um den FC Bayern gefällt mir gar nicht.

Zum Glück bin ich mit meinem Leiden nicht alleine, da zum Gastspiel der Knappen der erste Tweetpass Cologne stattfinden wird. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Von Anarchie, Zwangsjacken und jeder Menge Stoff für Legenden

Das erste Bayern-Sieg in der Post-van-Gaal-Ära liegt hinter uns. Und wir alle müssen vorsichtig sein in unseren Bewertungen eben dieses Spiels.

Warum?

Weil Fußball manchmal so einfach ist und manchmal nicht.

Aber ist es wirklich so einfach, dass bloß ein neuer Trainer her muss, der die Spieler von der Leine lässt und dann so etwas wie das 5:1 gegen Leverkusen dabei herauskommt?

Spontan packt mich die Wut, dass wir all dies nicht viel früher gemacht haben. Andererseits haben wir auch mit van Gaal gegen den HSV ein 6:0 heraus gehauen. Wo liegt also hier die Wahrheit?

In der Mitte. Wollen wir hoffen.

Denn ansonsten müsste ich mir an dieser Stelle einmal über professionelle Fußballer im allgemeinen und unsere Ballkünstler im speziellen Gedanken machen. Mach‘ ich jetzt aber mal nicht.

Ich freue mich stattdessen vielmehr darüber, dass wir es tatsächlich geschafft haben Leverkusen zu schlagen. Noch dazu in dieser Form. Das tat gut. Und war notwendig.

Vor dem Spiel hatte ich diesbezüglich Bedenken. Weil Robben fehlte. Ribéry und Schweinsteiger fraglich waren, insgesamt nicht klar wie die Aufstellung aussehen und die Mannschaft auf den Trainerwechsel reagieren würde. Zu allem Überfluss kam mit Leverkusen eine Mannschaft in unsere Arena, die neben Dortmund den konstantesten Ball in dieser Saison spielt.

Und dann das.

Tempo. Pressing. Ein frühes Tor. Ups.

Ein Gedanke beschlich mich, der sich bis zum Abpfiff nicht mehr verflüchtigte: Jonker hat es geschafft.

Wie und warum ist völlig egal, aber er hat es geschafft dieser Mannschaft Sicherheit einzuimpfen. Ihr klar zu machen, dass sie alles schaffen kann, wenn sie nur will.

Er hat geschafft, wozu van Gaal – aus welchen Gründen auch immer – nicht (mehr) in der Lage war.

Nach dem Spiel habe ich gelesen, dass Jonker in den letzten Tagen das schnell Umschalten von Abwehr auf Angriff hat üben lassen. Zack. Hat geklappt. Aber wieso ging das vorher nicht? Und das meine ich ganz ohne van-Gaal-Bashing. Unser Ex-Trainer hat doch (hoffentlich) seinen Spielern nicht verboten schnell nach vorne zu spielen, oder?

Lag all das, was jetzt nach dem Leverkusen-Spiel schon wieder in den Himmel gelobt wird, vielleicht doch nur am Gegner? An Leverkusen, die in München zwar traditionell einen schweren Stand haben, aber diesmal doch wirklich – scheinbar – gut drauf waren, „in München brennen und uns richtig weh tun wollten“?

Auch hier: Es liegt in der Mitte.

Wir haben frischer gespielt als zuletzt, haben mehr investiert, Leverkusen geriet früh in Rückstand und konnte mit nachlegenden Bayern absolut nicht umgehen. Zu dumm, wenn man sich als Bayern-Gegner in dieser Saison eine Marschrichtung zurecht gelegt hat und die Bayern dann doch nicht mitspielen.

Nein, mir hat das, was ich ich gestern gesehen habe mehr als gefallen. Wie auch nicht, war es doch, nach einhelliger Meinung, eines der, wenn nicht das beste Spiel der Saison.

Den Konjunktiv in Bezug auf die Gesamtsaison lassen wir mal außen vor und freuen wir uns, dass wir erneut auf P3 stehen. Punkt.

Dafür gab es in dieser Saison zu viele Enttäuschungen als das wir uns nun zu weit aus dem Fenster lehnen sollten. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und die restlichen Partien in dieser Saison gehen gegen Gegner, die eher nicht die spielerische Klasse der Farbenstadt-Kicker haben.

Es bleibt weiterhin eng und das 5:1 war ein erster Schritt. Nicht mehr und nicht weniger.

Gegen Frankfurt gilt es nach zulegen. In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

DonJupp in der Zwickmühle oder Wir brauchen die Punkte selber

Das ist natürlich nicht schön. Aber so was passiert, wenn man mitten in der Saison einen Trainerwechsel bekanntgibt oder vollzieht.

Am Sonntag spielt unser neuer Trainer gegen uns. Mit seinem aktuellen Team.

Im Moment will er mit denen noch in die Meisterschaft eingreifen (ganz ehrlich: Wie lächerlich würde sich der BVB machen, wenn das noch schief geht?), für die nächste Saison strebt er bestimmt in die Championsleague. Beides scheint allerdings nicht zu funktionieren.

Paradoxon. Entweder oder.

Unser Problem ist das allerdings nicht. Denn wir sind Bayern und wir haben endgültig nix mehr zu verschenken. Weil unser Gegner – Hannover 96 – einfach nicht einbrechen will und wir uns jede Woche neue, eigene Probleme schaffen.

Fein.

Also muss ein Sieg her. Nicht mehr und nicht weniger.

Früher, in den alten Bayern-Zeiten, war so was nie ein Thema. Leverkusen kam nach München, gab die Punkte ab und fuhr wieder nach hause.

Aber früher ist früher und heute ist heute.

Trotzdem schwelge ich aber einmal in Erinnerungen. Oder auch nicht. Schwelgen jetzt.

Saison 2009/10: 22.11.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)

Spontan war ich nach dem Sonntag-Spiel meiner Bayern auch rasend vor Wut und Enttäuschung. […] Aber kann ich es ändern? Können wir etwas ändern? Ich kann mich aufregen und wütend mit dem Fuß aufstampfen. Auch das. […] Wie schon nach dem Heimspiel gegen Schalke befürchtet, zeigte selbst die Offensiv-Feuerwehr aus der Chemiestadt, wie sehr man gegen die eigene Natur spielen und „trotzdem“ gegen den FC Bayern erfolgreich sein kann

Mhm. Ob derlei wieder passiert? Nein. Leverkusen wird – da bin ich mir sicher – diesmal auf Sieg spielen. Schließlich treten sie gegen B-Bayern an.

Wenigstens der Boulevard wird sich wahrscheinlich anders verhalten…

Meine Stimmung nach dem Spiel schlug recht schnell um. Also von Frust in Trotz. Warum?

Da wir hier von einem Sonntagsspiel reden, noch dazu um 15:30, haben all die Free-TV-Sender, nebst sog. Sportjournalisten, keine Wahl, als bis 21:45 abzuwarten. Mit Bildern. Oder eigene Vermutungen rauszuhauen. Um die eigene inhaltliche Leere, bzw. vorgefertigten Phrasen unter die Leute zu bringen.

Derlei erlebte ich gestern beim ZDF. Im Rahmen der Sport-Reportage(?) „unterbrach“ Rudi Cerne ernsthaft das Programm, um zu Thomas Wark in die Mixed-Zone der Allianz-Arena zu schalten. Für ’nen Stimmungsbericht. Schließlich hatte der FC Bayern gerade ein „Endspiel“ van Gaals „nicht gewonnen“.

Oh mein Gott!

Herr Wark („dieses Remis ist eher eine Niederlage“) hatte natürlich den Durchblick. Er hatte erfahren, dass die drei Bayern-Bosse sich zurückgezogen hatten. „Um sich abzustimmen.“ Eine Ablösung van Gaals stünde also unmittelbar bevor. Man wolle sich wieder melden.

Doof. Heute ist van Gaal immer noch im Amt.

van Gaal ist inzwischen Geschichte. Aber Sport-journalistisch war das leider kein Einzelfall.

Saison 2008/09: 12.05.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)

Nach diesem Spiel waren wir schon eher dem Träumen zugeneigt…

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein? In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden. Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Ein Murmeltiertag war es schon. Irgendwie.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Ups.

Saison 2007/08: 22.03.2008 FC Bayern – Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

Meine Güte. Dieses Spiel trug nun nicht unbedingt zu einem besseren Nervenkostüm bei mir bei…

FC Bayern gegen FC Adler zwei zu eins. So könnte man das gestrige „Spitzenspiel“ der Bundesliga zusammenfassen. Ein Spitzenspiel war’s allerdings nicht. Denn dafür braucht es zwei Spitzenmannschaften, oder zumindestens zwei Mannschaften, die spielen. Leverkusen tat dies zwar phasenweise durchaus, aber über 90 Minuten war das nur Durchschnitt, nach dem 0:2 sogar Arbeitsverweigerung.

Und weiter…

Das 1:2, überhaupt ein Tor für Bayer, war ein Witz. Ein Hohn, wenn man sich die zweite Halbzeit der Bayern anschaut.

Warum?

Soviel Fahrlässigkeit bei den Bayern macht mich rasend. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas in dieser Saison sehen muss. Bei einigermaßen seriöser Chancenverwertung hätten die Bayern statt der bisherigen 43 wohl schon eher so um 60-70 Tore erzielt.

Ok, ich erinnere mich. Ach ne, es ging hier ja gar nicht um die aktuelle Saison…

Sehr skurril auch dieses Eintauchen in die Vergangenheit. Beim jetzigen Nachlesen.

Schwach auch die Leistung einzelner Bayern-Spieler. Immer noch. Aber es wird besser. Lucio lässt sich von einem Weltklasse-Demichelis mitziehen. Lahm hat keine entscheidenden Fehler gemacht, vielmehr sogar die Vorlage zum Toni-2:0 geliefert. Immerhin. Das die Entscheidung von Hitzfeld, die Rotation abzuschaffen, korrekt war, sah man an den Einwechselspielern. Hielt Schweinsteiger noch so einigermaßen das Niveau der zuvor Spielenden, fiel Podolski doch ein wenig ab.

Lichtjahre entfernt.

Wer sich nicht mehr erinnern kann, wie es damals um uns Bayern stand:

Wir haben gewonnen und nun erstmal 7 Punkte Vorsprung.

Hätte ich damals schon gewusst, was einen in Spielzeiten wie unter Klinsmann oder dem späten van Gaal erwarten würde – ich wäre vielleicht ein wenig demütiger gewesen… 😉

Wie auch immer. Wir alle erhoffen für Sonntag das Beste. Neuer Trainer, neue Stimmung, neue Aufstellung (tatsächlich gibt es das Gerücht, dass Andries Jonker Spieler gemäß ihrer ursprünglichen Position aufstellen wird. Hui.). Was auch erforderlich ist, wenn man an die vielen Ausfälle denkt. Allerdings haben wir im Hinspiel Leverkusen auch ohne Robben über den größten Teil der ersten Halbzeit an die Wand gespielt.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Selektive Wahrnehmung oder 77 Minuten Grausamkeit

Als Bayern-Fan hat man in diesen Tagen und Wochen nicht unbedingt viel zu lachen. Heute Morgen allerdings könnte ich ein leichtes Schmunzeln nicht verhindern, als ich diesen Bericht las.

68 Prozent aller Zweikämpfe gewann Holger Badstuber und zeigte neben seinen kämpferischen Fähigkeiten generell ein gutes Spiel.

Spontaner Gedanke: Habe ich das falsche Spiel gesehen?

Ziehen wir mal ein paar Prozentpunkte in Bezug auf die Quelle dieser Nachricht ab und bin ich ferner einmal ein wenig selbstkritisch, ob ich in Bezug auf den Sportskameraden Badstuber inzwischen ein wenig selektiv agiere, muss ich schon sagen, dass dieser Satz ein wenig sehr optimistisch ist, oder?

Man kann an diesem Thema so viele Nebenthemen eröffnen, es würde die halbe Nacht dauern, aber Herr Badstuber ist für mich nun einmal der personifizierte Unsicherheitsfaktor in der bayerischen Defensive. Spätestens seit seiner langen Verletzungspause. Natürlich kann ich verstehen, dass man ihn von Seiten des Vereins aufbauen will, aber in einer der schlechtesten Halbzeiten meines FC Bayern in dieser Saison (und davon gab es einige) war er einer der Top-Kandidaten auf der Skala der schlechtesten Spieler im Team des FCB.

Unsere Jungs hätten zur Halbzeit durchaus 0:2 im Rückstand liegen können, hätte Herr Gustavo nicht zweimal einem durchgebrochenen Gegenspieler den Ball abgenommen.

Diese Beschreibung soll allerdings nur ein Beispiel für die versammelte Schlechtleistung unserer aktiven Spieler sein.

Man muss es sich eigentlich nur vor Augen führen: Hier spielte der FC Bayern, ein Team mit Ambitionen auf eine CL-Teilnahme gegen eine Mannschaft, die – und dies sah man auch im späteren Verlauf – im Grunde völlig zu Recht am Tabellenende der Fußballbundesliga steht.

Wie übel war das denn bitte?

Und diese Gladbacher dürfen – vor allem in der ersten Halbzeit – Offensiv(!)aktion auf Offensivaktion gegen unsere Wackelabwehr starten? Und wir schwimmen als ob wir gegen den Abstieg spielen?

Ferner verlieren unsere Ballerinas nach 5-10 Minuten völlig die Lust am Spiel und statt mit Kampf zu reagieren, wird alles nur noch schlimmer?

Ich mache noch ein Nebenthema auf: Für mich ist das ebenfalls ein Kopfproblem. Die Taktik unserer Vereinsführung in der Trainerfrage scheint uns einzuholen.

Und nur weil unser phasenweise lustlose Messias am Ende und nach quälenden 77 Minuten das erlösende, aber nicht wirklich Sicherheit stiftende 1:0 erzielt, kam es in diesem Beitrag nicht zu einer Grundsatzdiskussion über Laufbereitschaft, weit anreisenden Fans und Spielergehälter in Millionenhöhe. Was nicht ist, kann aber nächste Woche noch werden…

Ist es wirklich schon so weit, dass wir einfach nur mit diesen dreckigen drei Punkten zufrieden sein müssen? Gegen den Tabellenletzten und zukünftigen Zweitligisten? Es erweckt den Anschein. Und das ist bitter.

Im Grunde sieht die Sache wie folgt aus: Wir sehnen alle den berühmten Schlussstrich unter dieser Saison herbei. Und das merkt man den meisten Spielern auch an.

Wobei einem Schlussstrich in der Regel ja eine Abrechnung folgt. Aber eben diese startete schon vor vielen Wochen und nimmt kein Ende. Alles ist in Bewegung und gerät aus den Fugen. Könnte man meinen. Da muss man gegensteuern. Vor allem die jungen Spieler sind damit überfordert. Nicht in dieser Übergangssaison. Nach Double, CL-Finale und WM.

Meine Güte, inzwischen erscheint alles so klar. Und so vorhersehbar. Aber wir wollten es alle nicht sehen und vertrauten den handelnden Personen. Dieses Nebenthema lasse ich jetzt mal liegen.

Was bleibt?

Ein komisches Gefühl.

Als man unseren Trainer van Gaal in Interviews sah. Nach den letzten turbulenten Tagen hatte ich mich schon fast an Heynckes gewöhnt. Am Samstag wurde mit klar, dass das noch ein wenig dauert.

Und zwar noch sechs Spiele.

Sechs Spiele in denen unser Noch-Übungsleiter aus dem vorhandenen Material 17 von 18 Punkten herauspressen muss.

Ich bin gespannt. Schaurig fröstelnd gespannt.