Paules Decima: Block-Dekade! Block-Blockade?

Wahnsinn. Immer wieder Wahnsinn, wie selektiv die doch eigentlich immer gleiche Zeit auf uns Menschen wirkt. Für mich vergeht sie oft wie im Fluge. Sowohl die Zeit meines selbstgewählten Sabbatical als auch die letzten 10 (zehn!) Jahre meines Blogger-Lebens. Der Entschluss für eine Blog-Auszeit basierte auf Gründen. Der Druck des regelmäßigen Bloggens und dann auch noch auf einem gewünschten Niveau wurde am Ende einfach zu stark. Da musste Luft aus dem Ballon. Dieses eine Jahr ist rum. Für viele Außenstehende mag sich nun die Frage aufdrängen: „Und? Geht es jetzt wieder los mit der alten Frequenz, der alten Qualität?“

Die kurze Antwort wäre einfach und schnell gegeben, sie würde aber in keinster Weise die Gedankengänge der letzten 12 Monate widerspiegeln und deshalb folgt sie erst am Ende dieses Beitrages.

Vor einigen Wochen traf ich auf eine Diskussion, die kurz zuvor auf der re:publica 14 stattgefunden hatte. Einige meiner Probleme mit dem Bloggen wurden dort besprochen und deshalb fließen einige Aspekte in meinen Beitrag mit ein.

#1 Sportblogs sind tot

Diese Hauptthese galt es zu diskutieren und ich stelle mir die Frage für mein Blog ab und an auch. Beleuchtet wurde die These mit allerlei Beispielen von geschlossenen Fußball-/Sportblogs, die mir in sehr guter Erinnerung sind, aus diversen Gründen aber nicht mehr betrieben werden. Man sezierte angeführte und zitierte Gründe für das (angebliche) Scheitern der Sportblogs in Deutschland.

Blogs über Fußball „stellen eine Nische dar“, ihnen „fehle die Akzeptanz der klassischen Medien, des eigenen Vereins“ und „sie erfahren somit – zumindest auf höherer Ebene (Bundesliga 1-3) – kaum Unterstützung“. Viele Fans, bzw. Blogleser „interessierten sich ferner nicht für reine Spielberichte, wenn sie das Spiel schon selbst gesehen haben“ und ganz generell „seien Fußballfans ohnehin eher nicht internet-affin“. Abschließend „hätten sich einige Blogs“ (durch Sponsorenevents, -aktivitäten) „kaufen lassen und somit Vertrauen verspielt“ oder eben die mangelnde „Qualität der eigenen Texte“ zum Verlust an Lesern geführt.

So sehr mich diese Punkte als im Internet aktiver Mensch ansprechen und ich ihnen zumeist zustimmen möchte, so abstrakt kam mir diese Argumentation als Betreiber von Breitnigge.de vor und so wenig trifft sie konkret den Kern meiner Probleme als Blogger. Im Detail werde ich dazu in den weiteren Punkten noch Stellung beziehen, aber auf Breitnigge.de gibt es die meisten dieser Probleme nicht. Sicher habe auch ich schon an Sponsorenevents teilgenommen (mehrmals) und darüber berichtet, aber weder hat es meine Community gestört, noch habe ich dadurch Leser verloren. Letzteres mag daran gelegen haben, dass meine Beiträge darüber keine Werbung darstellten und ich in den Texten keine verdeckten Sponsorenlinks eingebunden hatte…

Nein, mir leuchtet ein, dass obige Punkte durchaus für einige andere Blogs gelten mögen, aber mein Ziel war es damals eher nicht, dass mein Verein mich beachtet, oder ich „in die (klassischen) Medien komme“ – vieles davon hat sich im Laufe der Zeit vielleicht ergeben, aber die Grundlage meiner Aktivitäten war eine andere (siehe Motivation). Weshalb Breitnigge.de aus meiner Sicht nicht tot ist – auch dazu später mehr.

#2 Überleben

Als ich vor zehn Jahren mit dem Bloggen anfing, waren „wir Fußballblogger“ fast unter uns. Die wenigsten hosteten ihre Weblogs selbst, die meisten bedienten sich der, wie Pilze aus den Boden sprießenden Bloghoster. So lerne man sich virtuell kennen und las sich gegenseitig. Jeder einzelne Kommentar freute jeden Blogger ganz außerordentlich. Wir dachten uns nichts dabei und bloggten, weil wir Spaß daran hatten. In der Natur der Sache (hier: Internet) liegt es aber nun, dass die Aufmerksamkeit irgendwann steigt, wenn man etwas regelmäßig und nicht allzu schlecht betreibt. Als Anhänger / Blogger eines Bundesligaverein ist das Potential an möglichen Lesern / Interessenten natürlich größer als die Reichweite beim Bloggen über ein Team aus der Kreisliga B. Somit wuchs das Thema Bloggen kontinuierlich und überstieg sicher irgendwann bei dem einen oder anderen den Hobbystatus. Die einen motiviert dies, noch mehr zu tun, die anderen entscheiden für sich, dass es nur ein Hobby bleiben soll und lassen ihr Blog vielleicht irgendwann ganz einschlafen. Alles über die Jahre nicht nur einmal passiert (Beispiele: „Königsblog“, „Fernglas FCB“).

Womit wir bei einem der größten Themen in diesem Zusammenhang angekommen wären. Es gibt an einer gewissen Stelle dieser Geschichte einen Punkt, an dem man sich entscheiden muss: Mache ich so weiter, kann ich überhaupt so weitermachen, mich dem Druck (von einem selbst oder von außen) weiterhin stellen oder muss ich etwas verändern. Oben erwähntes Königsblog von Torsten Wieland hat bis vor seiner Blogpause den Plan verfolgt, jeden Tag einen Beitrag zu veröffentlichen, ist dafür teilweise vor der Arbeit früher aufgestanden um zu bloggen. Diesem Anspruch hielt er irgendwann nicht mehr stand und beendete seine Blogaktivität. Weil er aber einige Zeit später entdeckte, dass er das Bloggen eigentlich viel zu sehr mag, fand er Mittel und Wege (nämlich einfach weniger zu bloggen), den Druck zu reduzieren. Sein Blog lebt weiterhin, als „Einzelkämpfer-Blog“.

Breitnigge.de ist auch so ein „Einzelkämpfer-Blog“. Mit den bekannten Konsequenzen. Andere Blogs – so auch der Tenor in obiger Diskussion – haben vor allem deshalb überlebt, weil es ein Team von Autoren gibt. „Fokus Fußball“ sei hier erwähnt oder „Mia san rot„, die sogar als Team gestartet sind und den entsprechenden Output liefern können – für organisches, gesundes Wachstum, welches nachhaltig wirkt und keine Probleme bei den einzelnen Autoren erzeugt. Nicht jeder muss die Fehler der anderen wiederholen.

Was mir im Kopf herumschwebt, liest man eventuell zwischen diesen Zeilen…

#3 Motivation

Kommen wir also zum Thema Motivation. Die Reihenfolge mag irritieren aber die Struktur, die ich hier wähle, entspricht nicht der, wie sie die Diskussion hatte – ich versuche nur anhand der Menge an Informationen meinen roten Faden beizubehalten.

Warum bloggt man, warum blogge ich? Ich habe mit dem Bloggen eigentlich gar nicht irgendwann „angefangen“. Ich habe lediglich eine schon zuvor vorhandene Leidenschaft in ein anderes Medium, in eine größere Reichweite gehoben. Lust über Fußball zu reden hatte ich schon immer. Schon vor Blogs, vor Foren, vor dem Usenet und auch schon vor dem Internet. Diese Motivation wird nie versiegen. Ich werde immer über Fußball, über meinen Verein reden, diskutieren, streiten wollen. Und im Prinzip sind Blogs ja eine perfekte Platform um über Fußball zu diskutieren. Es gibt die Meinung des Autors, der Autoren, man kann diese konsumieren, selbst kommentieren, diskutieren, Verweise setzen, etc.

Dieses Feuer ist ungebrochen und hat auch – man denkt es sich – nichts mit meiner Blogpause zu tun. Ohne diese Motivation hätte ich den Laden hier schon längst komplett zugesperrt, den virtuellen Stecker gezogen und mich anderen Dingen gewidmet. Aber so ist es nicht und deshalb habe ich mir Gedanken über Lösungen gemacht und zusätzlich diesen Beitrag konzipiert.

#4 Monetarisierung

Geld ist immer ein schwieriges Thema. Offensichtlich. Allein, das Thema ist allgegenwärtig, denn ohne Geld für den Lebensunterhalt bleibt kein Raum für das Hobby Bloggerei. Kreativität kann man sich mit Geld nicht kaufen, aber mit Geld kann man sich z.B. die Freiheit erkaufen, sich unbelastet von den Zwängen des Alltags nur noch seinen Hobbys zu widmen. Kausalität.

In der Vergangenheit habe ich mir nicht nur einmal Gedanken über die Refinanzierung der Aufwände des Bloggens gemacht. Blutige Nasen kann man sich auch virtuell holen. Natürlich wäre es perfekt, wenn ich für oder durch Breitnigge.de Sponsoren finden würde, die mir das Bloggen finanzieren würden. Dann müsste ich nicht mehr anderweitig arbeiten gehen und könnte mich hier ausleben. Da aber Blogger nicht nur „schlecht im Marketing sind“ sondern auch kaum Zeit für Akquise haben, ruht dieses Projekt der Monetarisierung.

Eventuell ist es aber ohnehin der falsche Ansatz. „Entweder 0,- Euro oder eine Vollzeitstelle“ durch das eigene Bloggen erreichen zu wollen. Einige Beispiele zeigen, dass es durchaus einen Mittelweg geben kann. Erstens kann man im Rahmen eines eigenen Blogs kleinere Einnahmen erzielen, die nicht zu vernachlässigen sind. Hier mal ein Werbebanner, dort Flattr oder Paypal Spenden. Die sog. „Lousy pennies“ sollte man berücksichtigen, die können einen Faktor darstellen. Ebenfalls ist es möglich, nicht mit dem Bloggen, sondern über das Bloggen an Tätigkeiten zu gelangen, die den Lebensunterhalt sichern können. Man muss es nur machen (können), Chancen nutzen.

Bevor es jemand falsch versteht, ich habe weiterhin nicht vor, an der (finanziellen) Verfügbarkeit von Breitnigge.de etwas zu verändern (wie auch, ohne Beiträge), es geht in diesem Beitrag schlicht darum, die gesamte Bandbreite der Problematik darzulegen und dazu gehört eben auch mein Alltag, der geprägt ist von Arbeit und Überstunden. Beides Zwänge eines realen Lebens, die den Freuden der virtuellen Existenz „im Wege stehen“.

#5 Community

Eine Community zu haben ist wichtig, quasi das A und O. Wer keine Leser hat, kann zwar trotzdem bloggen (so wie wir Sportblogger in der Anfangszeit), mit vielen Lesern, die zu allem Überfluss auch noch rege über die eigenen Inhalte diskutieren, sich gar eigene Themen schaffen, ist es ein Perpetuum mobile. Sebastian Fiebrig sprach von „absurd hohen Kommentaren“ bei einigen Sportbloggern, die „eigentlich“ Sportjournalisten sind und über das Potential ihres klassischen Mediums natürlich eine größere Reichweite erzielen können. Er nannte in diesem Zusammenhang Blogbeiträge „mit 300, 400 oder 500 Kommentaren“. Über die Aussage „absurd“ musste ich ein wenig schmunzeln, denn in der Historie von Breitnigge kam es durchaus schon – aus Gründen der fehlenden neuen Beiträge oder einfach kontroverser Themen – immer mal wieder zu solch‘ hohen Kommentarzahlen (Beispiel: „Es schöner Tag Geschichte zu schreiben. Schon wieder.„: 430 Kommentare). Dabei geht es mir nicht zwingend darum, wie toll man sowas finden soll, nein, ich bin nur immer wieder sprachlos, wie groß, aktiv und diskussionsfreudig meine Community ist!

Neben meinem Blog nutze ich noch Twitter und früher Facebook. Diese drei Communities waren – zu meinem größten Erstaunen – nie zwingend identisch und zumeist sehr unterschiedlich. Die wenigsten Leser nutzten alle Kanäle, vor allem die direkten Blogleser hatten mit den sozialen Kanälen oft nichts am Hut. Ungewöhnlich, aber deshalb nicht weniger schön (So oder so: Danke, übrigens, Community!).

Worauf ich hinaus will: Offenbar ist dies die Zukunft. Die Fragmentierung der Community. „Man“ muss unterschiedliche Plattformen bedienen, um die eigene Blogreichweite hoch zu halten. Insofern man Wert auf Reichweite legt. Ich bin mir diesbzgl. noch nicht sicher.

#6 Zukunft

Haben sich die Blogs, die geblieben sind, entwickelt? Teilweise, würde ich sagen. Auch hier erwähnte die obige Runde, dass einige Blogger für sich andere Ausdrucksformen gefunden haben, z.B. das Podcasten. „Fehlpass„, „Collinas Erben“ und „Textilvergehen“ seien an dieser Stelle lobend zu erwähnen. Dem Zitat, dass „Podcasten ein Medium für die Faulen sei“ muss nicht nur ich widersprechen, habe ich es doch selbst vor Jahren einmal versucht und musste dabei feststellen, dass auch die Vor- (Konzept) und Nacharbeit (Schneiden) ein gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Sicher, insgesamt vielleicht weniger, als ein 2-3 stündiger Blogbeitrag, wobei man hier noch völlig außen vor lässt, welche Aufwände ein Autor hat, wenn er nicht nur „runterschreibt“ sondern ggf. zuvor noch professionelle, gar journalistische Recherche betreibt. Aber ja, natürlich ist so eine gemütliche Runde „in der Küche“ oder per Skype durchaus mal schnell produziert und drückt vielleicht die Ursprungsmotivation des „über Fußball quatschen“ noch am ehesten aus. Und klar, in einer „perfekten“ Welt, würde ich sicher neben dem regelmäßigen Bloggen noch Podcasten – denn Spaß macht das auf jeden Fall!

Wohin sich nun Sport- / Fußballblogs im Allgemeinen und Breitnigge.de im Speziellen entwickeln werden, vermag ich hier nicht abschließend zu beurteilen, selbst wenn ich mir durchaus vorstellen könnte, in Zukunft mehr zu recherchieren, professionellere Texte zu erstellen, keine Frage. Hätte ich aber den Fokus „Reichweite und Zukunftsfähigkeit“ meines Blogs in Bezug auf „den Nachwuchs“, würde ich mir, ob der Thesen und Analysen der Diskussion, ein wenig Sorgen machen. Die Fiebrigs vom Textilvergehen sprachen – für ihr Blog, für ihre Kanäle – von Zielgruppen, die ich für mich eigentlich gar nicht mehr bearbeiten wollte. Leser, Zuhörer, Interessenten kommen zunehmend nicht mehr über die klassischen Wege wie Google und Co. sondern eher über zunehmend geschlossene Systeme wie Facebook und Co.

Die „jüngere Generation“ nimmt Blogs nicht mehr in der Form wahr, wie wir damit „aufgewachsen“ sind. Blogbeiträge gehen im Strom der Informationen in sozialen Netzwerken unter und wer sichtbar ist / bleibt, bestimmen die Netzwerke und nicht mehr das Blogs selbst. Ob das gut oder schlecht, überlasse ich dem Urteil eines jeden selbst, aber so läuft offenbar die Entwicklung.

FAZIT

Breitnigge.de ist nicht tot. Breitnigge.de lebt durch seine Community, durch meine Beiträge, die ich auch in Zukunft schreiben werde. Aber ich werde eher keine regelmäßigen Beiträge mehr zu jedem Spiel meines, unseres FC Bayern verfassen – allenfalls wie zuletzt als Übersicht, als Stichwortgeber. Dies bleibt heute so und auch morgen. Was die ferne Zukunft bringt, wenn mein Alltag wieder ruhiger geworden ist, vermag ich jetzt noch nicht zu beurteilen. Wir werden abwarten müssen.

Darum zur Antwort auf die ganz obige Frage:

Nein, es geht jetzt nicht wieder los mit der alten Frequenz. Und die Qualität (hoffentlich) wird es vorerst nur in einzelnen Themenbeiträgen geben. Probleme lassen sich nun einmal nicht per Definition lösen. Im Gegenteil wurde die freie Zeit des Blog-Sabbatial relativ schnell mit beruflichen Anforderungen befüllt. Und nichts ist bekanntlich unkreativer als Müdigkeit, Erschöpfung oder sonstige „Lähmung“ des Geistes. Es gibt heute noch nicht DIE Lösung für alle meine Nöte, aber im Rahmen einer Umfrage lasse ich euch mit entscheiden, wohin der Weg gehen soll / kann.

Nehmt an der Umfrage teil und lasst mich wissen, wie ihr euch Breitnigge.de vorstellt.

Danke an alle, die mich nun über 10 Jahre begleitet haben. Danke an meine Familie und vor allem meine Frau, die mich nicht nur als Bayern-Fan sondern auch als Bayern-Blogger aushalten muss. Ihre Unterstützung hat mir oft erst die Möglichkeit gegeben, mich an den Rechner zu setzen und meine Gedanken zum Spiel unseres FC Bayern zum virtuellen Papier zu bringen. Wie sich das so aus ihrer Sicht anfühlt, hat sie übrigens hier selbst beschrieben. Lesen, es lohnt sich.

Bis bald.

Bayerns Ernst, Bayers Dusel und Paules Erinnerung

Bild Leverkusen gegen FC Bayern
Links im Bild, zwischen den Blöcken: Wer denkt sich bitte so eine Sichtbehinderung aus?

Ich war offenbar lange nicht mehr da. Im Ulrich-Haberland… in der BayArena. Das Dach, das über die Bismarkstraße reicht. Die Schleusen vorm Gästeblock. Der Außenaufgang(!) zum Block. Diese unfassbare Sichtbehinderung während man in G4 sitzt. Und diese Hechtsuppe. Was haben wir gefroren.

Ich war bei Gastspielen in Leverkusen, da stand rechts noch die alte Kurve und waren direkt daneben die Heimfans untergebracht. Ja, ja, die Gästefans standen damals auch mal kurz auf der anderen Seite der Haupttribüne. Andererseits: Wo auch immer wir damals standen, ein Aufenthalt in der Farbenstadt war immer sehr zwiespältig und bot eigentlich im Rückblick die gesamte Bandbreite.

Üblen Klatschen folgten knappe oder deutliche Auswärtserfolge. Aus diesen Spielen stammt meine ausgeprägte Abneigung dem Spieler(!) Ulf Kirsten gegenüber. Aus (torreichen) Gründen. Lassen wir das.

Zeiten ändern sich. Umstände auch. Rund um das Spiel traf ich mich mit vier – auch über Twitter – liebgewonnenen Menschen. Vor dem Spiel mit Alex (@Lizaswelt) und Andre (@fernglasfcb), im Stadion mit Olaf (@kickwelt_de) und Christoph (@RC_KH). Wer sie nicht kennt, sollte sie kennen lernen. Für mich die Abrundung dieses Spiels.

Apropos Spiel.

Ich hatte ja massive Bedenken. Was das Resultat dieser „Revanche“ für die – weiterhin – bislang einzige Saisonniederlage anging. Unser Trainer wollte mit Mandzukic, Müller und Lahm drei Startelf-Kräfte schonen. Geschenkt. Ribéry verletzt, angeschlagen? Eh klar.

Aber wie kommt er auf das schmale Brett, dies im Rahmen des Gastspiels beim Tabellendritten(!) und vor einer Länderspielpause(!) machen zu müssen, gar unseren Franzosen (verletzt!) zur französischen Nationalmannschaft reisen und eventuell „im zweiten Spiel spielen“ lassen zu wollen/dürfen?

Gerne will ich einräumen, dass dieser Umstand im Vorfeld eine „leichte“ Emotion bei mir erweckte…

Das Wort B-Elf waberte in meinen Kopf. Und dann hörte ich den Anpfiff. Die Bayern übernahmen das Kommando in der Bayer-Arena. Zumindest in der ersten Halbzeit. Zumindest überwiegend. Zumindest im Vergleich zu den „Drecksspielen“ gegen Hoffenheim, Düsseldorf und erst Recht gegen Arsenal.

Natürlich war das noch nicht Hinrunde. Noch kein 6:1-gegen-Werder. Aber in der Hinrunde haben wir ja eben auch gegen Bayer verloren. Gegen diese Bayer-Spieler? Diesen Gedanken hatte ich bis zum Halbzeittee.

Einerseits. Andererseits gab es auch nur dieses eine (Klasse)Tor von Gomez. Trotz weiterer Chancen. Ob ich deshalb Zweifel hatte? Nein. Analog zum Arsenal-Spiel. Bis das Gegentor fiel. In einer zweiten Halbzeit, in der Bayer(!) uns(!) einschnürte und presste als gäb‘ es kein Morgen. Am Ende hatte das Heimteam doppelt(?) so viele Eckbälle erzielt wie wir. Einer führte zum Ausgleich. Effizienz muss man leben (Arsenal ick hör Dir treffen).

Den Rest des Spiels kann man auf unterschiedliche Arten beschreiben. Haben die Bayern danach (wieder) ernst gemacht, den Siegtreffer „erzwungen“, eiskalt die eigene Stärke ausgespielt? Wasweissich.

Es klingt komisch in dieser famosen Bayern-Saison, aber das Hinspiel war einer der wenigen Anlässe, in denen ich mich aufregen musste. Ein Gegentor mit massivster Mithilfe und ein quasi Eigentor gaben imho Grund genug dafür. Dass wir jetzt in Leverkusen mit Hilfe eines Eigentores gewannen? Es gab meiner Seele Ruhe. Wie gesagt, dem 2%-tigen Teil davon, der unruhig war.

Noch etwas?

Schweinsteiger bockstark, imho stärkster Spieler auf dem Platz. Gomez mit Weltklasse-Aktion beim Führungstreffer. Robben bemüht, aktuell aber leider kein Ersatz (mehr) für Antreiber Ribéry. Dante mit guter Leistung vor allem gegen Kießling. Martinez deutlich(!) stärker als Gustavo.

Zum Rest fällt mir kaum noch was ein. Auch eine Aussage.

Jetzt erst einmal die Länderspiel-Pause ohne Verluste überstehen und danach volle Konzentration auf das HSV-Heimspiel. Ob es eine Meisterfeier an Ostern geben wird? Ob der VfB Stuttgart(!) gegen den BVB punkten wird? Glauben wir wirklich noch an den Oster-Weihnachts-Hasen-Mann?

Eben. Die vier Punkte müssen wir selbst holen.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Harmlose Hühner. Bissige Bayern.

Die Bayern waren am Wiesenhof, äh im Weserstadion zu Gast. Gegen kein anderes Team hat der FC Bayern in der Historie so eine schlechte Bilanz. Liest und hört man so. Stimmt, glaube ich, auch. Noch. Denkt man nämlich an das Spiel am Samstag zurück, kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich diese Statistik nachhaltig verändert. Nicht weil ich auf dem Höhenflug wäre ob der aktuellen Erfolgsgeschichte, oder einfach nur arrogant bin, nein, es hat sich grundsätzlich etwas verändert im Verhältnis zwischen Bremen und München.

War Werder noch vor wenigen Jahren auf Augenhöhe mit uns, so trennen uns inzwischen Welten. Woran man das merkt? Das es Bremen fertig brachte, in einer ersten Halbzeit, die von uns nun wirklich nicht berauschend war, keinen einzigen – zählbaren – Torschuss abzugeben. Sicher, die Bayern waren auch nicht wirklich erfolgreicher, aber die Bayern ließen es offenbar locker angehen und hatten trotzdem eine Handvoll Chancen, die man nur – erneut – nicht nutzte. Das ist ein Unterschied.

Und welchen Unterschied es wirklich zwischen den Nordlichtern und uns gibt, sah man in HZ2 als die Bayern das Spiel für sich entschieden.

Auch hier: Ja, auch Werder wurde phasenweise aktiver und es waren erneut hervorragende Einzelleistungen, die die Waagschale in unsere Richtung kippen ließen, aber signifikant ist doch immer der Unterschied zwischen Wollen und Können, oder?

Bayern wollte zunächst nicht, Werder konnte zumeist nicht.

Was haben wir uns früher Sorgen gemacht. Wenn wir gegen den SVW spielen, gar zum Auswärtsspiel antreten mussten. Es ging mindestens hin und her. Siege wechselten sich mit Niederlagen ab. Am Samstag hatte ich ein ganz anderes Gefühl. Sicherheit. Die Sicherheit, dass wir das schon irgendwie gewinnen würden. Und das ist das größte Wunder, die größte Veränderung zu den letzten Jahren. Das alte Bayern-Gen. Oder wie man es auch immer nennen will.

Ferner noch die gute, alte Rotationsmaschine. Die offenbar – die regelmäßigen Blessuren unserer Kicker ignorierend – kaum einen Qualitätsverlust auftreten lässt.

Pizarro hatte seine Chancen an alter Wirkungsstätte. Mandzukic nutzte sie – nach herrlicher Vorarbeit von Shaqiri (eine Flanke auf der letzten Rille – ähnlich wie zuletzt Ribéry auf Schweinsteiger). Noch in der letzten Saison wären solche Pässe im Nirwana gelandet. Überhaupt, Shaqiri. Wie sehr er seine Rolle als Robben/Ribéry-Backup annimmt. Und dann auch ausfüllt. Obwohl er zumeist Bestandteil der Rotation ist. Famos.

Es bleibt abzuwarten, ob Spieler des letztjährigen „Stamm“, wie Gomez und Alaba, dies ebenfalls so perfekt verinnerlichen werden. Andererseits gibt es in unserer defensive Kette kaum Grund zum Rotieren. Allenfalls um die Laune der Bank hoch zu halten. In Mittelfeld und Angriff geht es tatsächlich um qualitätsfreie 1:1-Wechsel auf den jeweiligen Positionen. Was haben wir uns das gewünscht.

Warum ich so wenig über das Spiel selbst und im Detail rede?

Weil es – sind wir mal ehrlich – nicht so arg berauschend war. Phasenweise ganz flott, aber mehr ließ das Werderaner Abwehrbollwerk, in Zusammenarbeit mit unserer lässigen Offensive nicht zu. Es wurden ferner – abgesehen von den beiden sehenswerten Toren und ab der 80.Minute – auch kaum Glanzlichter gesetzt. Wieso also besondere Würdigungen? Abgesehen von den Herren Gustavo (klasse Schlenzer), Shaqiri (klasse Einsatz für die Flanke) und Mandzukic (erneut richtig gestanden und eingeschoben – schaffen ja nicht alle aus der Position). Punkt.

Sechster Sieg im sechsten Bundesligaspiel. Perfekter geht es nicht. Und jetzt ab nach Borisov, dem – offenbar – schwersten Gegner in unserer Championsleague-Gruppe. Stand heute.

Weiß irgendwer was über die Truppe? Ich nicht. Und sehen werde ich die auch erst Anfang Dezember, denn das morgige Spiel verfolgt ich per Radio (kein Sky-Kunde mehr).

Gibt es sonst noch etwas zu sagen über Bremen? Oder Borisov? Dann bitte. Ich habe fertig.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Es geht los. Irgendwie. Oder einfach nur weiter.

Am Sonntag kommt es zum Gigantengipfel. Oder so.

Na zumindest würde die Presse das vielleicht so schreiben wollen. Aber die ist auch noch irgendwie im Sommerschlaf. Ich habe derlei Überschriften bislang noch nicht konsumiert.

Das Spiel um den deutschen Supercup steht an. Und da ist es nur logisch, dass die Bayern auf die schwarz-gelben Borussen treffen. Wenn man die letzte Saison als Maßstab nimmt.

Inzwischen hat diese Begegnung ja eine gewisse Historie. In den letzten Monaten und Jahren.

Eine (Vor)geschichte hat der Supercup auch. Und zwar wechselhaft. War er zunächst ein einmaliges Privatspiel zwischen den Bayern und dem HSV (in München, ich erinnere mich noch an diese „Vase“, die Rummenigge da 1983 nach dem Spiel im Oly in der Hand hielt), wurde er ab 1987 offiziell ausgetragen. Machten andere Nationen in Europa schließlich auch so. Wenn auch schon einige Jahrzehnte länger…

Dieses (End)spiel sahen wir 10x, dann wurde all das irgendwie zu klein, denn, hey, wir sind schließlich die deutsche Bundesliga. Wir brauchen einen Ligapokal. Es spielten fortan also gleich vier Teams um diese zusätzliche Schale. Auch hier wurde der FC Bayern schnell zum Rekordsieger (6 von 11 gewonnen), womit es erneut Langeweile regierte.

Drei Jahre gab es derlei dann überhaupt nicht mehr und erst als private Sponsoren eigene Pokale erschufen, witterte die DFL wieder Einnahmen und reaktivierte das Endspiel zwischen Meister und Pokalsieger. Manchmal sind Entscheidungswege dann doch viel kürzer als erwartet.

Zurück zu den aktuellen Teilnehmern.

Zum direkten Duell kam es erst einmal. 1989 schlug Pokalsieger Dortmund den Meister FC Bayern durch ein Möller-Tor in 88.Minute mit 4:3. Auf dem Betzenberg. Das konnte ja nicht gut ausgehen.

Sonst war nix. Bayern und der BVB gewannen den Supercup je dreimal, im Ligapokal ist der FCB bis heute – wie erwähnt – Rekordsieger, für die Borussen-Kicker reichte es hier lediglich zu einer Finalteilnahme – 1997 bis 2007 gehen als die eher mageren Jahre in die schwarz-gelbe Historie ein.

Was ich vom Spiel am Sonntag erwarte?

Keine Verletzten!

Ob mir ein Sieg wichtig ist?

Sehen wir, wenn wir gewonnen haben! 😉

Im Ernst: Was soll schon dabei herauskommen? Bayern wie Dortmund liegen eine Woche vor dem Pokal und zwei Wochen vor der Bundesliga noch nicht bei 100%. Die Verletztenliste an der Säbener Straße ist schon lang genug, welcher (Stamm)spieler geht im Spiel um den Supercup da ein Risiko ein?

Ich würde das nicht machen.

So komisch das klingen mag: Regensburg ist wichtiger und auch Fürth. Den BVB heben wir uns für später auf.

So würde aktuell die Startelf wohl aussehen:

Neuer
Lahm – Dante – Badstuber – Gustavo/Can
Kroos/Schweinsteiger (aber wohl noch nicht bei 100%, oder?) – Can/Gustavo
Robben/Müller – Shaquiri – Ribéry
Mandzukic

Das ist nicht wirklich super, aber schlecht ist es auch nicht. Klar wir haben ein „Problem“ auf LAV und auf der „6“, aber hey, der BVB ist auch nicht top besetzt. Nach allem was man so hört, fällt Bender aus und Götze soll gegen uns allenfalls sein Comeback feiern…

Vorteil: Das Spiel findet in der Allianz-Arena statt. Obwohl – ist das wirklich ein Vorteil? Der BVB wird – wie so oft – ohnehin nur auf Konter und schnelles Umschalten setzen. Wieso sollte Klopp auch was ändern? So haben sie uns fünfmal in Serie geschlagen.

Nein. Es braucht eigentlich – völlig unabhängig von der Aufstellung – nur ein, zwei Dinge, die uns zum Erfolg gegen den BVB führen können:

1. Disziplin und Fehlerlosigkeit über die volle Spielzeit
2. Chancenverwertung
3. Standards (Elfmeter!)

Mehr nicht. Noch Fragen?

Aauuuf geeeht’s, Iiiiiihr Roooooteeeeeeen!

Und jährlich grüßt das grün-weiße Murmeltier

Beim letzten Mal war ich sogar live vor Ort.

Um mir das Elend meiner Bayern im Heimspiel gegen Bremen anzuschauen.

Man konnte sich zwar weniger aufregen, über sich übelst verstellende Offensiv-Nordlichter, die nur damit beschäftigt waren, sich am eigenen Strafraum einzugraben und auf arg wenige Konter zu warten. Oft nur einen pro Spiel (leider mit Erfolg).

Das Spiel war nicht so einseitig wie die letzten Gastspiele der Schaaf-Kicker. Es waren nicht nur schnelle Konter aus einer massiven Deckung. Es war teilweise ein offenes Spiel und Spieler wie Marin oder Arnautovic eine permanente Herausforderung für unsere Abwehr.

Nein. Das ging nicht. Aber man konnte sich über uns selbst aufregen.

[…] aber was die van-Gaal-Kicker da teilweise vor dem Tor – in der rotesten aller roten Zonen – fabrizieren, grenzt schon an Absicht.

Entweder man sieht den Nebenmann in der wesentlich günstigeren Position nicht oder man ist selber in der günstigsten aller Situation und spielt am 5-Meter-Raum aber noch einmal quer, wo der Mitspieler von 2-3 Gegenspielern zugedeckt ist.

Im Moment haben wir andere Probleme. Anders zwar, aber nicht weniger unpassend gegen einen Gegner wie Bremen.

Ich vermute ganz und gar stark, dass wir ein Spiel wie dieses erleben werden.

Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Und vor allem dem Schock, dass sich die Schaaf-Kicker – landauf, landab immer als Offensivkünstler mit Inklusiv-Feuerwerk bekannt – wie jedes Dorfteam, in München dann doch auch mit 10 Mann rings um den eigenen Strafraum eingraben, nur um bei Gelegenheit mal überfallartig die eigenen Konter aufzuziehen

Oder eher eins wie dieses?

Das zweite Jahr in Folge erduseln sich die Waterkant-Kicker in München ein 1:1. Diesmal mit Hilfe der Schiedsrichter – Assistenten, denn das 2:1 durch Luca Toni war sowas von gleiche Höhe, gleicher geht’s nicht! Der Rest – zum Spiel – ist schnell zusammengefasst: Bärenstarke 10-15 Anfangsminuten im Wirbel der roten Fehlpassorgie und eine Weltklasse-Aktion von Diego reichen Bremen zum Punktgewinn in München. Das ist bitter. Für die Bayern. Denn davon abgesehen kam von Werder nichts.

Mhm. Oder sehen wir es positiv: So schlimm wie hier wird es wohl nicht werden…

0:5 lagen die Bayern zurück. Das hatte teilweise desaströse Züge. Und traf mich völlig unvorbereitet. Wie viele andere Bayern-Fans wohl auch.

Eben. So sehr in der Krise sind wir dann wohl doch (noch) nicht, oder?

Hoffen wir also auf den berühmten Ruck und die Wende in diesem „leichten“ Negativ-Trend. Stoppen wir ihn nicht, war es das wohl mit der Herbstmeisterschaft. Dann aber auch zu Recht!

Der Rekord ist Geschichte. Es lebe der Rekord.

So eine Niederlage hat auch etwas von Befreiung. Wir müssen die Minutenzählerei der sog. professionellen Sportjournalisten nicht mehr ertragen.

Aber nach dem Rekord ist vor dem Rekord und da mir vor ein paar Tagen tatsächlich mal das vor Wochen gekaufte Jahrbuch meines FC Bayern in die Hände fiel, dachte ich mir: Was das Boulevard kann, kann ich schon lange.

Hier die Rekordliste – inklusive Status:

1 Niederlage in 34 Bundesliga-Spielen. Dies schaffte der FC Bayern in der Saison 1986/87 (0:3 gegen Leverkusen). Bislang unerreicht. Status: Erledigt.

6 Auswärtssiege in Folge in der Saison 1995/96. Status: Erst einmal durch. Perspektive: „Schwierig“. Ein Auswärtsspiel in der Gruppenphase und danach im Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale. Heuer maximal vier Siege möglich. Naja, seinerzeit war’s ja auch der Cup der Verlierer.

7 Siege in Folge zu Beginn einer Bundesliga-Saison (1995/96). Status: Erledigt seit dem ersten Spieltag.

8 Siege in Folge ohne Gegentor (1998/99). Status: Erst einmal durch. Perspektive: Frühestens Anfang 2012.

9 Saisonniederlagen und trotzdem Meister (2000/01). Status: Noch so was von möglich.

9 Spiele ungeschlagen vom Start weg (1998/99). Status Erledigt seit dem ersten Spieltag.

9 Elfmeter in einer Saison verwandelt (Breitner, 1980/81). Status: Puh. Gomez?

10 Auswärtssiege in einer Saison (1971/72, 1998/99, 1999/00, 2002/03, 2004/05, 2007/08). Status: Immer noch möglich.

11 Sekunden bis zum schnellsten Tor in der CL-Geschichte (Makaay, 07.03.07, gegen Real Madrid). Status: Immer noch möglich. *hüstel*

Nur 13 eingesetzte Spieler (1968/69). Status: Schon erledigt, oder?

13 Bundesliga-Siege am Stück (April bis September 1981). Status: Immer noch möglich.

15 Tore im Europapokal (Klinsmann, 1995/96). Status: Immer noch möglich. *hüstelhüstel*

16 Siege in 17 Heimspielen (1972/73). Status: Immer noch möglich.

Nur 21 Gegentore in einer Saison (2007/08). Status: Immer noch möglich.

23 Minuten für fünf Tore in einem Spiel (D.Hoeneß, 1984, gegen Eintracht Braunschweig). Status: Immer noch möglich. *hust*

25 Saisonsiege erreichte bislang nur der FC Bayern in der Saison 1972/73. Status: Wir sind auf Kurs…

26 unbesiegte Auswärtsspiele von Dezember 1985 bis August 1987. Status: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

40 Saisontore von Gerd Müller…. jaja. Status: Möglich, klar. Aber Gomez?! 😉

44 Punkte nach der Hinrunde – diesen Wert erreichte nur der FC Bayern. In der Saison 2005/06. Status: Thema durch. Seit Sonntag.

64 Tore in der Differenz sind seit der Spielzeit 1972/73 unerreicht. Status: Immer noch möglich. *hüstel*

73 Heimspiele in Folge unbesiegt. Diese Serie zwischen März 1970 und September 1974 ist bislang unerreicht. Status: Wird in dieser Saison so bleiben.

78 Punkte nach 3-Punkteregel. Diesen Rekord stellt der FC Bayern in der Saison 1998/99 auf. Status: Immer noch möglich.

101 Saisontore erzielten die Münchner in einer weiteren Rekordsaison 1971/72. Status: Durchaus noch möglich. Erforderlicher Schnitt: 2,97 Tore pro Spiel – bisher in dieser Saison: 2,6…

Zu guter Letzt natürlich die eigentliche Rekordjagd des Sportskameraden Neuer – gestoppt nach 771 Minuten. Jetzt neuer Dritter in dieser Liste. Und aktuell sind wir ja auch schon wieder bei 40 Minuten. Nur noch 845 Minuten bis zum neuen Rekord. Hui.

So, lieber Boulevard – war in dieser Liste was für euch dabei?

DonJupp in der Zwickmühle oder Wir brauchen die Punkte selber

Das ist natürlich nicht schön. Aber so was passiert, wenn man mitten in der Saison einen Trainerwechsel bekanntgibt oder vollzieht.

Am Sonntag spielt unser neuer Trainer gegen uns. Mit seinem aktuellen Team.

Im Moment will er mit denen noch in die Meisterschaft eingreifen (ganz ehrlich: Wie lächerlich würde sich der BVB machen, wenn das noch schief geht?), für die nächste Saison strebt er bestimmt in die Championsleague. Beides scheint allerdings nicht zu funktionieren.

Paradoxon. Entweder oder.

Unser Problem ist das allerdings nicht. Denn wir sind Bayern und wir haben endgültig nix mehr zu verschenken. Weil unser Gegner – Hannover 96 – einfach nicht einbrechen will und wir uns jede Woche neue, eigene Probleme schaffen.

Fein.

Also muss ein Sieg her. Nicht mehr und nicht weniger.

Früher, in den alten Bayern-Zeiten, war so was nie ein Thema. Leverkusen kam nach München, gab die Punkte ab und fuhr wieder nach hause.

Aber früher ist früher und heute ist heute.

Trotzdem schwelge ich aber einmal in Erinnerungen. Oder auch nicht. Schwelgen jetzt.

Saison 2009/10: 22.11.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)

Spontan war ich nach dem Sonntag-Spiel meiner Bayern auch rasend vor Wut und Enttäuschung. […] Aber kann ich es ändern? Können wir etwas ändern? Ich kann mich aufregen und wütend mit dem Fuß aufstampfen. Auch das. […] Wie schon nach dem Heimspiel gegen Schalke befürchtet, zeigte selbst die Offensiv-Feuerwehr aus der Chemiestadt, wie sehr man gegen die eigene Natur spielen und „trotzdem“ gegen den FC Bayern erfolgreich sein kann

Mhm. Ob derlei wieder passiert? Nein. Leverkusen wird – da bin ich mir sicher – diesmal auf Sieg spielen. Schließlich treten sie gegen B-Bayern an.

Wenigstens der Boulevard wird sich wahrscheinlich anders verhalten…

Meine Stimmung nach dem Spiel schlug recht schnell um. Also von Frust in Trotz. Warum?

Da wir hier von einem Sonntagsspiel reden, noch dazu um 15:30, haben all die Free-TV-Sender, nebst sog. Sportjournalisten, keine Wahl, als bis 21:45 abzuwarten. Mit Bildern. Oder eigene Vermutungen rauszuhauen. Um die eigene inhaltliche Leere, bzw. vorgefertigten Phrasen unter die Leute zu bringen.

Derlei erlebte ich gestern beim ZDF. Im Rahmen der Sport-Reportage(?) „unterbrach“ Rudi Cerne ernsthaft das Programm, um zu Thomas Wark in die Mixed-Zone der Allianz-Arena zu schalten. Für ’nen Stimmungsbericht. Schließlich hatte der FC Bayern gerade ein „Endspiel“ van Gaals „nicht gewonnen“.

Oh mein Gott!

Herr Wark („dieses Remis ist eher eine Niederlage“) hatte natürlich den Durchblick. Er hatte erfahren, dass die drei Bayern-Bosse sich zurückgezogen hatten. „Um sich abzustimmen.“ Eine Ablösung van Gaals stünde also unmittelbar bevor. Man wolle sich wieder melden.

Doof. Heute ist van Gaal immer noch im Amt.

van Gaal ist inzwischen Geschichte. Aber Sport-journalistisch war das leider kein Einzelfall.

Saison 2008/09: 12.05.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)

Nach diesem Spiel waren wir schon eher dem Träumen zugeneigt…

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein? In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden. Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Ein Murmeltiertag war es schon. Irgendwie.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Ups.

Saison 2007/08: 22.03.2008 FC Bayern – Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

Meine Güte. Dieses Spiel trug nun nicht unbedingt zu einem besseren Nervenkostüm bei mir bei…

FC Bayern gegen FC Adler zwei zu eins. So könnte man das gestrige „Spitzenspiel“ der Bundesliga zusammenfassen. Ein Spitzenspiel war’s allerdings nicht. Denn dafür braucht es zwei Spitzenmannschaften, oder zumindestens zwei Mannschaften, die spielen. Leverkusen tat dies zwar phasenweise durchaus, aber über 90 Minuten war das nur Durchschnitt, nach dem 0:2 sogar Arbeitsverweigerung.

Und weiter…

Das 1:2, überhaupt ein Tor für Bayer, war ein Witz. Ein Hohn, wenn man sich die zweite Halbzeit der Bayern anschaut.

Warum?

Soviel Fahrlässigkeit bei den Bayern macht mich rasend. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas in dieser Saison sehen muss. Bei einigermaßen seriöser Chancenverwertung hätten die Bayern statt der bisherigen 43 wohl schon eher so um 60-70 Tore erzielt.

Ok, ich erinnere mich. Ach ne, es ging hier ja gar nicht um die aktuelle Saison…

Sehr skurril auch dieses Eintauchen in die Vergangenheit. Beim jetzigen Nachlesen.

Schwach auch die Leistung einzelner Bayern-Spieler. Immer noch. Aber es wird besser. Lucio lässt sich von einem Weltklasse-Demichelis mitziehen. Lahm hat keine entscheidenden Fehler gemacht, vielmehr sogar die Vorlage zum Toni-2:0 geliefert. Immerhin. Das die Entscheidung von Hitzfeld, die Rotation abzuschaffen, korrekt war, sah man an den Einwechselspielern. Hielt Schweinsteiger noch so einigermaßen das Niveau der zuvor Spielenden, fiel Podolski doch ein wenig ab.

Lichtjahre entfernt.

Wer sich nicht mehr erinnern kann, wie es damals um uns Bayern stand:

Wir haben gewonnen und nun erstmal 7 Punkte Vorsprung.

Hätte ich damals schon gewusst, was einen in Spielzeiten wie unter Klinsmann oder dem späten van Gaal erwarten würde – ich wäre vielleicht ein wenig demütiger gewesen… 😉

Wie auch immer. Wir alle erhoffen für Sonntag das Beste. Neuer Trainer, neue Stimmung, neue Aufstellung (tatsächlich gibt es das Gerücht, dass Andries Jonker Spieler gemäß ihrer ursprünglichen Position aufstellen wird. Hui.). Was auch erforderlich ist, wenn man an die vielen Ausfälle denkt. Allerdings haben wir im Hinspiel Leverkusen auch ohne Robben über den größten Teil der ersten Halbzeit an die Wand gespielt.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Endlich wieder Fußball – das Bayern-Derby

Nun. In diesen Tagen hält man es ja kaum für möglich, aber beim FC Bayern wird tatsächlich noch Fußball gespielt.

Am Samstag. Noch dazu ein brisantes Duell. Gegen die Clubberer.

Komischerweise ist diese Begegnung immer emotionaler als andere. Für die Anderen. Wenn die Bayern nach Franken fahren jetzt. So zumindest meine Erinnerung.

Aber vielleicht ist die ja selektiv. Daher mal ein schneller Blick in die eigene Blog-Historie.

Saison 2009/10: 20.02.2010 1. FC Nürnberg – FC Bayern 1:1 (0:1)

Mist war die erste Halbzeit, Mist war, dass wir nach dem 1:0 nicht noch in HZ1 nachgelegt haben und Mist war auch die zweite Halbzeit, weil wir zwar gefühlt über 90% Ballbesitz hatten, daraus aber rein gar nix gemacht haben.

Deja-vu.

Nürnberg ermauerte sich einen Punkt, der allein noch nicht zum Klassenerhalt reicht. Vor allem wenn der Club sich darauf jetzt was einbildet.

Ok. Das könnte wirklich inzwischen anders sein. Lassen wir uns überraschen.

Saison 2007/08: 29.03.2008 1. FC Nürnberg – FC Bayern 1:1 (1:0)

Zum Piepen:

Im Moment bräuchten wir einen Demichelis sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld.

Schon komisch, wenn man solche Berichte vergleicht.

Davor das Spiel war das berühmte 0:3 zum Post-Magath-Hitzfeld-Einstand und davor tatsächlich der letzte Sieg in Nürnberg. Am 10.09.2005.

Es wird mal wieder Zeit, oder?

Auf geht’s, Ihr Roten!

Projekt Breitnigge-Blogger-Historie: Bayer Leverkusen

Und weiter geht’s…

Hier die Bayer-Bayern – Liste:

10.04.2010 Bayer Leverkusen – Bayern München 1:1 (0:0)
29.11.2008 Bayer Leverkusen – Bayern München 0:2 (0:0)
29.09.2007 Bayer Leverkusen – Bayern München 0:1 (0:1)
11.11.2006 Bayer Leverkusen – Bayern München 2:3 (0:1)
13.08.2005 Bayer Leverkusen – Bayern München 2:5 (1:3)
28.08.2004 Bayer Leverkusen – Bayern München 4:1 (1:0)

Übel. Erst in 2010 brach eine Siegesserie in Leverkusen, die seit 2004 andauerte.