Fehler In Allen Teilen oder Endlich ist's vorbei.

Das war sie also. Die Saison 2008/09. Mit viel Emotion gestartet und zum Schluss mit einem blauen Auge und dem Minimalminimalziel. Direkte Qualifikation für die Championsleague.

Für einige in der Bayern-Familie wurde das jetzt aber echt Zeit. Mich mal eingeschlossen.

Länger hätte die Saison nicht dauern dürfen. Ansonsten wäre der Vorsprung der Wolfsburger wohl noch größer geworden und die Stuttgarter hätten uns ebenfalls noch überrannt.

Das sie dies gestern nicht taten, ist ein Teil des Kuriosums dieser Saison.

So stark und euphorisch die Schwaben zuletzt auch waren, so gehemmt agierten sie gestern im Endspiel in der Arena der Bayern. Und das gegen Bayern, bei denen einige Spieler schon lange auf Reserve laufen.

Wie Herr Demichelis zum Beispiel. Oder Herr Toni. Oder Herr Sosa. Um nur einmal die schlimmsten Patienten aufzuzählen.

Jede Woche kam ich mir hier zuletzt vor wie im Hamsterrad. Was meine Berichte betraf.

Immer wieder fielen Worte wie „schlimm“ oder „unfassbar“. War aber nun einmal so.

So gut sich die Bilanz von Heynckes auch liest (4 von 5 Spielen gewonnen) – die Mannschaft war offenbar schon lange am Ende.

Wären da nicht ausgleichend Spieler wie Lahm, Butt (zumeist), Ribéry (seine Geistesblitze) oder van Bommel (lebte unter Jupp wieder auf) gewesen, das tabellarische Desaster wäre komplett gewesen.

Im Grunde fällt mir keine Erklärung dafür ein, weshalb die drei obigen Sportskameraden in ihrer Leistung in dieser Saison so abfielen (Sosa jetzt mal aussen vor, der kam ja in dieser Rückrunde zum ersten Mal überhaupt aus seinem Dauerloch).

Demichelis so schlimm wie zu Beginn seiner Bayern-Zeit (ohne Vorfeld einer WM keine Motivation?) und Toni, der zwar immer noch seine Tore macht – viele auch als 1:0 – aber im Verhältnis seiner Chancen heuer eine unterirdische Leistung bot.

Allein die Chance, 5 Meter frei vor’m Tor, den Ball aber 10 Meter über’s Tor zu semmeln – bezeichnend!

Nicht weniger schade, dass die Leistungsfähigkeit eines Sosa von Spiel zu Spiel ebenfalls immer geringer wurde. Waren es in Bochum noch 45 starke Minuten, reduzierte es sich danach auf nur noch 30, um darin zu gipfeln, dass es gestern eigentlich gar nix mehr war.

Unfassbar (schon wieder dieses Wort), dass wir so dünn besetzt sind, dass man Sosa nicht sofort wieder auf die Bank setzt.

Gleiches gilt für Toni. Dem scheint der Druck zu fehlen. Und ich will doch mal ganz stark hoffen, dass ein van Gaal nicht davor zurückschreckt, unsere Diva nach solchen Spielen wie gestern schon nach 60 oder gar 45 Minuten auf die Bank zu setzen. Leistungsprinzip nennt man sowas!

Denn mal ganz ehrlich: Wieso durfte sich ein Luca Toni jetzt über die ganze Saison mit seiner Chancenverwertung beschäftigen, ein Podolski wurde aber aufgrund genau des gleichen Problems dauerhaft auf die Bank versetzt?!

Nein. Das geht so mit Toni nicht weiter. Schau’n mer mal, was die neue Saison bei diesem Thema bringt.

Zurück zum VfB.

Warum verhielt man sich so passiv?

Der FC Bayern präsentierte doch auch gestern ein charakteristisches Bild der gesamten Saison:

Hinten nervös bis fahrig und vorne eine Verwertung von Großchancen, die man definitiv als fahrlässig bezeichnen muss!

Sicher.

Wir hatten auch immer wieder Verletzte. Zur Unzeit. Als Klose ausfiel, wurde der Sturm quasi zur One-man-Show. Als zuletzt Altintop und Zé Roberto ausfielen, hatten wir überhaupt keine defensiven Flügelspieler mehr, weshalb ein Lucio – unser luftiger Spring-ins-Feld dort agieren musste. Offensiv, mit Zug zur Mitte ja ganz nett, aber was läuft dann defensiv? Eben.

Und hier wäre die Chance der Stuttgarter gewesen. Die Bayern auszukontern.

Allein, es gelang ihnen nicht. Selbst gegen derlei Bayern. Die mehr mit sich als mit dem Gegner zu tun hatten.

Ein Spiegelbild der Saison. Exakt.

Jetzt ist die Saison vorbei. Endlich möchte ich hinzufügen. Und was war ich nervös. Vor diesem letzten Spiel.

Es gab einfach zu viele „wenn CL, dann“.

Wenn wir den zweiten Platz holen, dann investieren wir.

Wenn wir den zweiten Platz holen, dann…

Und wenn nicht?

Tja. Solche Szenarien beschäftigten mich permanent.

Und dann die vielen Tore in Karlsruhe. Der Wahnsinn.

Aber ich hatte da so eine Hoffnung. Den Berliner sei vielmehr hinterhergeworfen: Wer glaubt, an einem letzten Spieltag bei einer abstiegsbedrohten Mannschaft, ein leichtes Spiel zu haben, der lebt ein bißchen fernab der Realität, oder?

Als es dort 2:0 stand, beruhigten sich meine Nerven. Und als ich ferner sah, dass die Schwaben tatsächlich kaum etwas aus der Schwäche der Bayern machten, war’s vollends um mich geschehen.

Ich glaubte endlich wieder an den „Erfolg“ meiner Mannschaft. Und freute mich unmittelbar nach Schlusspfiff schon auf die nächsten Tage.

Die nächsten Tage, die ja, laut Uli Hoeneß, so einiges an Ankündigungen bringen sollen. Vor allem was den Kader der neuen Saison betrifft.

Jetzt wird wirklich Geld in die Hand genommen und der Kader „punktuell“ verstärkt.

Nach 2007 bin ich wieder richtig euphorisiert. So als wäre jeden Tag PK mit Vorstellung Ribéry und Toni.

Ob es bald Gomez und Dzeko werden?

Diese Namen durfte ich gestern im VT lesen. Aber gehen wir tatsächlich mit fünf Stürmern in die neue Saison? Geht Toni dann eher zurück nach Italien?

Wohl kaum. Und Beckenbauer soll zum Thema Dzeko ja auch gesagt haben, dass „man zwar über ihn geredet habe“, die „Chancen auf eine Verpflichtung aber sehr gering wären“.

Na dann.

Persönlich glaube ich jetzt eher an eine Verpflichtung dieses linken russischen Flügelflitzers. Dann würde Lahm endlich auf rechts spielen und wir hätten wieder eine richtige Zange auf den Aussenbahnen. Dazu einen Görlitz als Fallback und somit die Chance neben Oddo (endlich!) auch einen Lell neuen Aufgaben zuzuführen…

Den Rest warten wir in den nächsten Tagen erst mal ab. Ich bin gespannt.

Noch was?

Muss ich wirklich noch was zu den Leistungen von Bayer und Werder sagen? Vor allem im Vergleich, was beide Teams in den Spielen gegen uns gezeigt haben und im Rest der Saison? Nein. Darüber decken wir einmal den Mantel des Schweigens.

Erwähnen muss ich auch nicht, was für den FC Bayern möglich gewesen wäre, wenn wir wenigstens in den Graupenspielen gegen Bochum, Köln und in Gladbach gewonnen hätten, oder? Trotz 2:5 gegen Werder, 1:5 in Wolfsburg und all den anderen Schlechtleistungen allein zu Beginn der Rückrunde?! Eben.

Aber was soll’s. Vorbei ist vorbei. Wer am Ende vorne steht ist verdienter Meister. Im Gegensatz zum FC Bayern war der VfL dazu in der Lage nach einem 1:4 in Stuttgart in drei Spielen danach, drei Siege mit 13:1 Toren abzuliefern. Respekt.

In diesem Zusammenhang bin ich allerdings mal gespannt, was die neue Saison dort bringt. Mit CL, Erwartungshaltung und motivierten Gegner vom ersten Spieltag an…

Wenn es nicht reicht, reicht es nicht – Glückwunsch Felix!

Dem FC Bayern geht die Puste aus. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft.

Nicht dass wir in der bisherigen Rückrunde so arg viel Gas gegeben hätten, aber gegen die gestrigen Hoffenheimer reichte es nur zu einem 2:2.

Da war er, der Stolperstein.

Und wenn ein VfL aus Wolfsburg in einem so entscheidenden Spiel, wo im Grunde final die Weichen gestellt werden, bei Hannover fünf Buden in Enke-Tor zimmert, dann kann man wohl ohne Umschweife behaupten, dass die Wölfe tatsächlich Meister werden wollen!

Ob diese Einstellung beim FC Bayern jeder Spieler von Nummer 1 bis xy hatte – über die gesamte Saison – wage ich einmal zu bezweifeln. Aber Rückblicke sind was für die Sommerpause.

Zum Spiel beim Ex-Herbstmeister und Rekord-Tabellen-Abstürzer.

War klar, dass die Rangnick-Kicker ausgerechnet gegen uns wieder in Hinrunden-Erfolgsspur kommen, oder?

Das Eduardo gegen uns nach seiner Sperre zurückkehrte – daran konnte man nix ändern, dass dieser aber gleich mal direkt an der Drehung unseres völlig verdienten 0:1 beteiligt war – perfektes Timing…

Auf der anderen Seite:

Auch hier – womit wir beim roten Faden dieser Rückrunde, dieser Saison sind – muss man einfach mal klarstellen, dass diese beiden Hoffenheimer Tore allenfalls Kosmetik gewesen wären, wenn der FC Bayern – hier sei vor allem unsere Offensive genannt – nicht solch eine eklatant schlechte Chancenverwertung hätte (-> Toni!)!!

Die Offensive ist das eine, unsere Defensive ein ganz anderes Problem.

Meine Güte. Woche für Woche rede ich hier über Nervosität, Fehlpässe und Formkurven, die ins Bodenlose abstürzen. Demichelis ist nach seiner letzten Hammersaison nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch der Trainerwechsel hat daran nichts geändert.

Schlimm. Was sind dafür nur die Gründe?

Vielleicht die fehlende Breite in unserem Kader? Dringend benötigte Pausen – auch gedanklich – sind nicht möglich, weil in der Hinterhand genauso hanebüchene Spieler lauern. Und zu allem Überfluss muss dann auch noch Lucio, gelernter Innenverteidiger, den Rechtsverteidiger geben, weil wir einfach keinen anderen haben. Noch nicht mal einen schlechten, denn die (Lell, Oddo) sind auch noch alle verletzt. Und so stürmt Lucio – in seiner Hitzfeld’schen Unart – nun stümperhaft über die Aussenbahn und lässt defensiv Lücken zurück, die jeder Beschreibung spotten.

Hinzu kommt noch, dass selbst sämtliche Fallbacks entweder verletzt (Altintop) oder rekonvaleszent (Zé Roberto) sind.

Vielleicht liegt’s aber auch einfach nur an der fehlenden Absicherung, dass unsere zu langsame Abwehr (bis auf Lahm) den Wellen eines jeden Gegners kaum etwas entgegen zu setzen hat. In der Vorsaison räumten van Bommel und Zé Roberto da alles ab. In dieser Saison zeigten beide Schwächen. Gestern war van Bommel – trotz drohender Gelb-Sperre im Endspiel gegen Stuttgart – fast der einzige Mittelfeldspieler, der dagegenhielt und dies auf eine sehr souveräne Art und Weise. Respekt.

Apropos Mittelfeld.

Ein Grauen.

Ribéry in Halbzeit 1 mal wieder Weltklasse – auch dank eines überforderten Gegenspielers. In Halbzeit 2 dagegen ging auch er in der Lethargie und der Demotivation durch das 0:5 in Hannover unter.

Aber Ribéry hatte wenigstens noch seine Höhen im Spiel.

Leute wie Schweinsteiger und Sosa spielten über ihre gesamte Einsatzzeit einen Stiefel, der ein Affront gegenüber jedem mitleidenden Bayern-Fan war.

Immer öfter und immer mehr frage ich mich, was eigentlich mit Spielern wie Schweinsteiger und Sosa los ist.

Ok. Sosa erweckte zuletzt den Anschein, dass er es nach 1,5 Jahren mal endlich geschafft hat, sich zu aklimatisieren. Falsch gedacht. Weder dem Druck eines normalen Spiels, noch dem einer Meisterentscheidung kann er standhalten. Das sind keine guten Karten für die van-Gaal-Analyse zur neuen Saison, Jose Ernesto!

Und Schweinsteiger?

Bei Schweinsteiger frage ich mich permanent (vor allem nach seiner Vertragsverlängerung): Ob er weiß, was schnelles Direktspiel ist?

Sein gestriges Angebot in diesem Zusammenhang war erneut eine Frechheit. Wenn er schon selbst nichts mit dem Ball anzufangen weiß, dann soll er ihn wenigstens an die, um ihn herum laufenden Kameraden abgeben. Stattdessen tritt er gerne mal auf dem Ball und schaut, was sonst noch so los ist. Oder spielt gerne mal den Rückpass. Nur so, damit man nicht allzu sehr ausser Atem kommt.

Sowas macht mich wahnsinnig. Und Leute wie Ribéry sicherlich auch. Zum Glück spielen die nicht auf einer Seite, ansonsten wäre Ribéry bestimmt schon längst handgreiflich geworden.

Man muss sich das einmal vorstellen. Wolfsburg schießt gerade den Gegner aus dessen Stadion, der FC Bayern liegt „2:2 hinten“, Stuttgart führt und wenn Hertha noch ein Tor macht, spielen wir nächsten Samstag nur um Platz 3.

Und dann sehe ich Konterfußball des FC Bayern, der mich daran zweifeln lässt, ob bei Premiere gerade die Slow-Motion-Taste gedrückt wurde.

Da lasse ich auch die Entschuldigung von UH nicht gelten, dass „das Spiel in der ersten Halbzeit Kraft gekostet hätte“ und dass es ja ohnehin so warm gewesen wäre, oder was auch immer.

Kraft gekostet?

Hallo? Wo sollte der FC Bayern denn aktuell sonst noch so seine Kräfte vergeuden? Wir sind aus allen anderen Wettbewerben zuvor schon ausgeschieden. Und zwar jeweils mit Pauken und Trompeten!

Ist unser Training so anstrengend, dass wir im Spiel ab der 60. Minute keine Kräfte mehr haben?!

Unfassbar.

Und Podolski? Achja, den haben wir ja auch noch. Erste Halbzeit – zusammen mit Ribéry – stark. Danach in der Sosa-Liga.

Und Toni? Tor gemacht. Aber ähnlich wie Klose in der letzten Saison in Schalke: Perfekt von Ribéry angeschossen.

Ansonsten trifft Toni seit Wochen und Monaten das berühmte Scheunentor nicht mehr. Dem fehlt der Druck. Meiner Meinung nach muss jetzt gegen Stuttgart auf jeden Fall Klose in die Startelf. Um den zweiten Platz sollen sich über die Woche Toni und Podolski prügeln. Aber nicht zu viele Kräfte vergeuden…

Tja.

Aus meiner Sicht war’s das mit der Meisterschaft.

Warum? Ein Sieg der Bayern und eine Niederlage der Wolfsburger und schon sind wir Meister?!

Sicher.

Aber immer wenn ein FC Bayern auf einen Nordverein wie Werder oder den HSV angewiesen war, ging das in die Hose. Da würde ich nicht einen Cent drauf wetten, dass sich Werder übermäßig gegen Magaths Wölfe reinhängt. Erstens weil der letzte Spieltag eingerahmt ist von den beiden Endspielen Werders und zweitens, weil sie so den FC Bayern zum Meister machen könnten. Das ist schon allein per Lemke’scher Dienstanweisung verboten…

Nein.

Es ist einfach lächerlich, dass der FC Bayern – auch am letzten Spieltag – überhaupt noch Meister werden kann. Nach dieser Saison.

Einzig und allein die Tatsache, dass sie Pseudo-One-Touch-Fußballer aus Berlin es nicht mehr werden können, erfüllt mich mit Freude an diesem tristen Tag. Wenigstens etwas. Einen Meister mit dieser Spielweise hätte ich nicht ertragen. Dann doch jetzt lieber Wolfsburg.

Mein ursprünglicher Lieblingsmeister hat sich gestern geändert. 😉

Der Abend der Fehlentscheidungen – ganz ohne Entscheidungen

Ursprünglich habe ich mal gedacht, dass die Bayern nach dem Spiel gegen Cottbus eigentlich schon Tabellenführer sein müssen, da es ansonsten aufgrund des allgemeinen Restprogramms eng werden könnte.

Nun. Es kam anders.

Es sind immer noch zwei Tore (eigentlich drei, da Wolfsburg insgesamt mehr geschossen hat), die den Bayern fehlen. Zur Tabellenführung.

Die hätten wir gegen Cottbus erzielen können und erst recht gestern gegen Leverkusen.

Meine Güte.

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein?

In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden.

Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Schade.

Schade, dass der BVB ausgerechnet gegen Wolfsburg seine Siegesserie und Euphoriewelle beendete. Das ausgerechnet gegen die Wölfe RamBoateng wieder einmal in Erscheinung trat und so die Niederlage für die Schwachgelben besiegelte.

Schade auch, dass der BVB mit der ersten Monsterchance des Spiels nicht in Führung ging und stattdessen das 1:0 des Tabellenführers nicht als Abseits gewertet wurde.

Besonders schade auch, dass der kölsche FC offenbar gewillt ist, mit aller Macht doch noch bis zum Schluss um den Verbleib in der obersten deutschen Liga und den Neuzugang Podolski zu zittern und sich von der Berliner Hertha zwei Bälle ins Netz legen ließ.

Am schadesten aber, dass ein Weltklasse-Spieler wie Petit, trotz eines für alle Welt – abgesehen vom Schiedsrichter – ersichtlichen Hertha-Handspiels im Strafraum, einfach aufhört zu spielen.

Der Schiedsrichter wollte nicht pfeiffen und da kann man doch bitte nicht diesen F-Jugend-Fehler begehen!

Aber auch hier zeigt sich einmal mehr, wie schwach der Daum’sche FC eigentlich ist – in vielerlei Hinsicht und wieviel Glück man in der Domstadt hat, dass es wahrscheinlich mind. drei Teams geben wird, die noch schwächer oder dämlicher sind.

Auf der anderen Seite:

Was soll das Gejammer? Der FCB war gestern eben selbst beim Schiedsrichter mit Glück gesegnet. Als Leverkusener würde ich da verzweifeln.

Apropos verzweifeln:

War das mal wieder klar, dass Bayer gegen uns das beste Bundesliga-Spiel seit – sagen wir mal – ihrem Pokal-Sieg gegen uns lieferte?

Keine Frage, oder?

Was mir deshalb Sorgen macht?

Das Hoffenheim gegen uns am Samstag das beste Heimspiel aller Zeiten abliefern wird.

Und obwohl es diese „Verschwörung“ gibt, gegen Bayern immer 150% zu geben, ist es seit jeher unsere Aufgabe, uns gegen diese „dunkle Macht“ zu stemmen. Uns zu wehren.

Schaut man auf die Erfolge des Clubs, gelingt uns dies zumeist ja auch ganz gut.

Trotzdem noch ein paar Gedanken zum gestrigen Spiel.

Im Grunde gibt es auch hier zwei unterschiedliche Sichtweisen.

Die der ersten und die der zweiten Halbzeit.

Erste Hälfte Regionalliga (nix gegen die Regionalliga), zweite Hälfte Championsleague.

Wie bitter ist es da, wenn man zusehen muss – ähnlich wie in den letzten 15 Minuten im Pokal-Viertelfinale – das es durchaus möglich ist, diese Leverkusener Mannschaft nach Strich und Faden auseinanderzunehmen!

Im zweiten Abschnitt liefen die doch rum wie aufgescheuchte Hühner. Da war nichts mehr zu sehen von der Ballsicherheit zu Beginn des Spiels.

Und welche Steigerung bei Ribéry, Podolski und Co.!

Mehr Geschwindigkeit, mehr Effizienz, mehr Esprit, mehr Erfolg eben.

Trotzdem gibt es jede Menge zu kritisieren.

Die Chancenverwertung zum Beispiel.

Alter Schwede. Was ist nur mit Luca Toni los?

Sicher. Sein Tor hat er gemacht, aber wieviele Tore hätte er gegen Cottbus und Leverkusen machen können??

Allein die hätten schon zur Tabellenführung gereicht.

Und wenn Leverkusen keinen Adler und Bayern einen Killerinstinkt gehabt hätte – das Spiel wäre mit 5, 6 oder 8 zu Null ausgegangen.

Irgendjemand anderer Meinung?

Klar kann einem das für die restlichen Spiele Mut machen.

Vor allem weil die Bayern jetzt nur noch gegen Mannschaften spielen, die offensiv agieren. Das kommt in der Regel den Bayern entgegen.

Insofern die Defensive hält.

Was ein anderes Problem aufwirft: Die Stabilität.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Nicht gut.

Hier setze ich alle Hoffnungen auf unseren Ukrainer-Timo. Der wird da abräumen, um unsere IVs zu entlasten. Damit diese wieder so glänzen können wie in der letzten Saison.

Ist aber erst in der nächsten Saison ein Thema.

Jetzt erstmal auf Hoffenheim schauen.

Und heute auf Schalke. Damit wir wenigstens schon mal die CL-Quali fast sicher haben.

Ein erster Schritt. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

P.S. Zu Podolski fällt mir kaum was ein. Was soll das? Auf einmal geht das alles? Er bekommt unter Heynckes insgesamt auch nicht mehr Einsatzzeiten als phasenweise unter Klinsmann. Und zum Schluss geht’s dann auf einmal? Naja. Ich bin nicht nachtragend. Es kommt uns ja zugute, wenn er plötzlich aufdreht. Für den Titel ist mir alles recht. Selbst ein sich schon für denFC in Form bringender Podolski.

P.P.S. Besonders gefreut habe ich mich für Klose. Endlich ist er wieder da! Aber was bedeutet das für Podolski? Wieder auf die Bank? Wenn es nach Leistung geht, müsste eigentlich Toni mal dort Platz nehmen. Klose und Podolski in der Startelf gegen Hoffenheim? Verrückte Saison!

Von Aberglaube, keiner Energie und einem Turbolader

So langsam sollte ich mir Gedanken machen. Wegen diesem Aberglauben.

Immer wenn ich in dieser Saison irgendwelche Spielchen mit der Tabelle und Ergebnisprognosen gewagt habe, ging’s in die Hose.

Immer wenn ich irgendwelche Dinge gelobt habe, straften sie mich kurze Zeit später Lügen.

Und immer wenn ich über irgendwelche Bayern-Spiele motze, vollbringen sie danach irgendwas, fast als ob sie es mir „mal zeigen wollten“.

Zuletzt erlebt beim Auswärtssieg meiner Bayern in Cottbus.

Erst mein Gemotze über Demichelis. Dann sein Tor zum 2:1. Ebenfalls wie mein Gemecker über PrinzPoldi und der macht tatsächlich – nach seiner Ecke vor dem 2:1 – noch sein eigenes 3:1.

Eine fast logische Konsequenz ergibt sich daraus.

Ich sollte öfter mal über Spieler motzen, dann machen die direkt Tore… 😉 #fcb

In Halbzeit 1 das umgekehrte Bild nach der Führung. Meine fortgesetztes Gefasel von der Tabellenführung führte glatt zum Ausgleich.

Womit wir mal endlich zum Spiel kommen.

Bayern von Beginn an überlegen. Spiel auf ein Tor. Cottbus lautert auf Konter. Bis dahin das bekannte Spiel.

Bayern ohne Ribéry und Zé Roberto in Startaufstellung, dafür mit einem – wie zuletzt – zu Beginn stark auftrumpfenden Sosa in der 10er-Rolle. Gut. Blieb aber nicht so. Wie zuletzt immer wieder. Vielleicht muss man mit dem Kerl aber auch einfach nur mal ein wenig Geduld haben. Und Schritt für Schritt vorgehen.

Erster Schritt (erledigt): Überhaupt mal gut spielen.

Zweiter Schritt: Länger als 30 Minuten.

Dritter Schritt – naja und so weiter…

Cottbus war die eigene Situation anzumerken. Bayern die seine nicht unbedingt. Gut für mich und uns, dass Stuttgart früh in Führung ging. Das nahm ein bißchen Druck von den Bayern-Spielern. So war zumindestens schon mal Wolfsburg in Problemen. Dass so aber Stuttgart weiter Druck machte, ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Bayern es in dieser Saison allzu oft laufen und Punkte liegen gelassen haben!

Naja. Auch solche Spiele wie das gegen Energie muss man erstmal gewinnen. Vor dem Spiel war’s mir da was mulmig. Mit einer Niederlage dort und einem Sieg der Wolfsburger, wär’s das wohl gewesen mit der Meisterschaft.

Zum Glück für uns kam’s anders.

Und somit bleiben wir im Spiel. Mit den besten Chancen. Was verwunderlich genug ist. Aber – wie gesagt – eine verrückte Saison!

Morgen gegen Leverkusen und Wolfsburg zu Hause gegen die 7-Siege-Borussen.

Noch vor’ner Woche hätte ich auf einen klaren Wölfe-Heimsieg getippt, aber jetzt? Enger als zuvor, der Klopp’sche BVB auf der Euphorie-Welle, die Magath-Kicker dagegen im Trudel?

Es bleibt einfach nur eng. Noch dazu scheint sich alles auf Endspiele am letzten Spieltag zuzuspitzen. Insofern der schwäbische VfB bei den abgeschlagenen Schalkern weiter auf der Erfolgsspur bleibt.

Aber halt!

Ich wollte ja keine Prognosen, Spekulationen, Rechenmodelle oder Vorhersagen aufstellen.

Nur so kann der FC Bayern offenbar Erfolg haben. Und selbst das will ich nicht gesagt haben!

Achso. Habe ich doch glatt vergessen den Turbolader zu erwähnen. Was Ribéry am Samstag mal wieder gezeigt hat, war das, wofür wir ihn gekauft haben. Er und seine Dynamik waren zu einem nicht geringen Teil für den Erfolg in der Lausitz verantwortlich.

Die Cottbuser sahen neben ihm phasenweise wie Slalomstangen aus. So hilflos versuchten sie ihn an der Ausübung seiner Kunst zu hindern. Ein ausgeruhter Ribéry hat eben Vorteile. In diesem Fall, in dieser Konstellation war er Gold wert.

Das spricht zumindestens nicht gegen eine Zukunft mit ihm. Beim FC Bayern.

Auch nur drei Punkte. Trotz Heynckes.

Die Bayern haben gegen Abstiegskandidat Mönchengladbach ein 2:1 nach Hause gebracht. Besser als ein 0:1. Schönheitspreise gibt’s in dieser Phase der Saison nicht mehr. Und wie vor Wochen schon geäußert, freue ich mich schon, wenn wir pro Spieltag immer nur ein Ziel erreichen.

Diesmal war es der Punktverlust von Stuttgart. Unerwartet. Aber Unerwartetes passiert immer wieder. Am Saisonende.

Was hat dem FC Bayern aber jetzt der Trainerwechsel gebracht? Die Frage aller Fragen.

Je nach Lager sieht man das in der Bayern-Familie sicherlich ganz unterschiedlich. Die Klinsmann-Gegner sehen den FC Bayern endlich wieder im Aufwind. Alles neu, alles frisch macht der Mai. Alles Gute wird an Heynckes festgemacht, alles Schlechte an Klinsmann. Oder?

Das andere Lager sieht kaum eine Veränderung. Schmutziger Sieg gegen eine 10-Mann-Defensive. Trotzdem gelang es diesem Abstiegskandidaten, uns phasenweise in Verlegenheit zu bringen. Schlimm.

Toni trifft aktuell kein Scheunentor. Podolski mit ein, zwei Lichtblicken. Na fein. Der Rest war aber immer noch Schatten.

Diese Liste könnte ich beliebig fortsetzen. Bringt aber nix. In diesem Thema sind die Fronten nämlich immer noch zu verhärtet. Lassen wir es also aussen vor.

Tatsächlich gab es Dinge, die „plötzlich“ anders sind.

Die Stimmung zum Beispiel.

„Plötzlich“ gibt es eine Lautstärke im Stadion, die wir seit Monaten nicht mehr hatten – hat man sich vorher dem Verein wegen Klinsmann verweigert?

Ferner ist die „Um-den-Hals-Fallerei“ (Zitat ASS) weg. Dafür ist Heynckes in seinem fortgeschrittenen Alter wohl nicht mehr der Typ. Ein wenig mehr Distanz und Ruhe scheint in der Aussendarstellung direkt besser anzukommen.

Wie dagegen die Mannschaft so rüberkommt, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.

Solche Spiele – gegen brutalstmögliche Verteidiger – habe ich in dieser Saison (und zuvor) zur Genüge gesehen. Eine wirkliche Veränderung (ob mit oder ohne Ribéry) ist nicht zu erkennen.

Klar. Ein Heynckes kann (konnte) da (in der Kürze der Zeit) nix ändern, da sind meiner Meinung nach schon die Spieler gefragt.

Aber scheinbar sind noch diverse „Blockaden“ aktiv, wenn ich mir anschaue, wie langsam die meiste Zeit gegen diese Handballverteidigung der Gladbacher agiert wurde.

Man muss Beckenbauer da mehr als Recht gegen: Mit dieser Einstellung und dieser Leistung stünde Gladbach im gesicherten Mittelfeld. Aber das ist ja das alte Thema: Das Spiel gegen die Bayern ist das leichteste der Saison und gleichzeitig geht man mit 120% Leistungsbereitschaft in die Partie.

Ist aber alles seit Jahren bekannt und langsam müsste einem FC Bayern mal ein Rezept dagegen einfallen!

Ist eine Einzelkritik erforderlich?

Vielleicht.

Wenn ich mir die gestrige Leistung eines Herrn Butt so in Erinnerung rufe, dann hat der FCB eine weitere Baustelle für die neue Saison: Das Tor.

In bester Rensing-Manier ließ er den Ball vor dem Elfer prallen und hielt dann den Gladbacher derart stümperhaft fest, dass Rafati gar nicht anders konnte, als auf den Punkt zu zeigen.

Schon die zweite Partie, wo die zuvor gewohnte Sicherheit Butts verloren ging.

Und Rensing? Der fordert seinen Stammplatz. Verbal. Auf die Idee, dies auf dem Platz zu tun, kam er offenbar bisher noch nicht. Schade. Für mich ist derMichael verbrannt. War er aber schon vor der Saison. Persönlich habe ich ihm aber die Chance gegeben, wollte schauen, wie er es an der Front so schafft. Tja.

Die Abwehr?

Ausser Lahm alle aktuell nur noch Durchschnitt. Allein der defensive Gast verhinderte hier Schlimmeres. Was da in der Vorwärtsbewegung für Fehlpässe verbrochen werden oder wie sehr ein Abstiegskandidat, wenn er nur zwei, dreimal pro Spiel Pressing vollzieht, uns tatsächlich in Probleme bringen kann – Respekt. Das wäre unter Klinsmann bestimmt ganz anders gewesen (ach, ich wollte ja aufhören damit).

Das Mittelfeld mit der neuen, so innovativen Raute.

Auf dem Papier war es so, in der Interpretation sicherlich nicht anders als sonst. Zumindestens gut, dass Heynckes nominell gegen Gladbach offensiver agieren ließ.

Nämlich auch im Sturm mit zwei Stürmern und deshalb offensiverer Ausrichtung insgesamt. Klar. Ribéry war ja nicht dabei. Aber nur mit Ribéry und Toni ist eben zu wenig. Dass Podolski da keine Alternative ist, dafür können die Trainer Heynckes oder Klinsmann ja nix.

Im Falle von Podolski will ich (diesmal) aber nicht so streng sein. Er hat sich zumindestens bemüht. Ferner ein genialer Pass auf Altintop vor dem 2:1 und auch sonst zwei, drei Aktionen, die ich von ihm schon länger nicht mehr gesehen habe. Allerdings immer noch zwei Klassen schlechter, als es ein Klose neben Toni bringen würde. Meine Meinung.

Trotzdem. Und fern jeglicher Polemik: Ein Sieg – egal wie – ist besser als ein Remis oder eine Niederlage. Halten wir das mal fest.

Wir sind jetzt zwei Punkte vor dem VfB aus Stuttgart und das war das erste Ziel. Direkte Championsleague-Quali sichern.

Hertha spielt heute in Hamburg. Da wird nur einer drei Punkte bekommen. Oder beide nur einen. Also entweder ist der HSV dann ebenfalls drei Punkte hinter uns oder wir halten den zweiten Platz.

Was den ersten Platz betrifft, glaube ich inzwischen, dass die Wolfsburger wohl keiner mehr aufhalten wird. Parallel sind die Hoffenheimer für mich als Gegner endgültig unten durch. Was ist das denn? Erst uns die Herbstmeisterschaft versauen und dann Tabellenletzter der Rückrunde?

Schande. So schlecht war noch kein Team in der Bundesligageschichte. Nicht das mich das nicht freuen würde, nach allem was ich aus Hoffenheim gegen Ende der Hinrunde so gehört habe…

Nein. Ich gehe davon aus, dass wir diese Hoffenheimer am 33. Spieltag ebenfalls verputzen. Das ist ja das Mindeste nach deren Leistungen gegen unsere Konkurrenten!

Zum Schluss noch eine These:

Am nächsten Spieltag könnte sich imho die Meisterschaft entscheiden. Gewinnt der FC Bayern nicht in Cottbus und gewinnen Magaths Wolfsburger in Stuttgart war’s das.

Die restlichen Heimspiele werden die nämlich glasklar gewinnen und in Stuttgart gibt’s die letzte echte Hürde.

Vielleicht kann der Uli also schon am nächsten Sonntag den versprochenen Balkon nach Wolfsburg schicken…

Als Klose ins Bochumer Loch trat, war die Saison im Arsch oder Meine Zuversicht ist weg

Die Bayern haben ein weiteres Heimspiel verloren. Gegen nicht wirklich starke Schalker. Gewinnt Wolfsburg heute in Cottbus – wovon ich ausgehe – sind sie 6 Punkte weg. Ferner die schwache aber siegreiche Hertha vor uns und der formstarke Stuttgarter VfB zusammen mit dem Ex-Triple-Anwärter aus Hamburg punktgleich mit uns.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Das ist einfach too much.

Ein oder zwei Gegner kann der FC Bayern immer verkraften. Da holen wir auch gerne mal einen solchen Rückstand auf. Gerne auch noch an den letzten beiden Spieltagen. Aber nicht in dieser Saison und nicht gegen so viele, so unterschiedliche Teams.

Lange Zeit habe ich an die Meisterschaft geglaubt, habe Hochrechnungen angestellt, das Restprogramm der Bayern – im Vergleich zur Konkurrenz – für einen klaren Vorteil gehalten. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Nicht nur wegen der (wahrscheinlichen) 6 Punkte Rückstand. Nein. Auch wegen des gestrigen Spiels. Das Wie hat mich nun endgültig aus meinen Träumen gerissen.

Schalke ist keine Übermannschaft. Weiß Gott nicht. Die rasieren zwar Cottbus mit 4:0, aber eigentlich hätten die Knappen keine Hürde für uns darstellen dürfen.

Was kam denn da schon groß?

Ein paar gefährliche Konter, ein wenig Pressing, zwei, drei gefährliche Ecken und ein Tor, dass vor allem auf fehlerhafte Zuordnung (Ottl ist jetzt doch IV?) und Schlafmützigkeit zurückzuführen ist. Mehr war nicht.

Was aber viel schlimmer ist: Mehr musste auch nicht!

Die Abwehr der Bayern schwamm nicht unbedingt, stand zumeist solide (bis auf Herrn Demichelis vor dem Eckball vor dem 0:1). Dafür erinnerte Butt zum ersten Mal an schlimmste Rensing-Szenen in dieser Saison (ich will keine Widerworte hören – habt Ihr das alle schon wieder vergessen?!) und steckte vielleicht so den einen oder anderen an. Komisch – warum?

Das Mittelfeld dafür seltsam uninspiriert. Abgesehen von den jeweils ersten 10, 15 Minuten pro Halbzeit. Da spielte auch ein Sosa erneut stark. Allein, warum schafft er das nicht länger?

Und der Angriff?

Toni alleine einmal mehr zu sehr mit seinen multiplen Gegner beschäftigt (er ist einfach keiner, dem man in Bedrängnis aus der Luft anspielen kann) und Prinz Pause auch nach seiner Einwechslung gar nicht auf dem Platz.

Apropos Einwechslung.

Selten zuvor in der Geschichte des FC Bayern waren in einem Spiel die Einwechslungen uneffektiver. Sowas habe ich wirklich noch nie gesehen, dass sich im Tempo, in der Passpräzision, dem Engagement oder der Frische so rein gar nicht änderte…

Da müssen sich die Herren Podolski, Borowski und Altintop schon fragen lassen, welche Einstellung sie zu ihrem Beruf haben. Das war gar nix. Und machte einmal mehr deutlich, welche massiven Probleme wir auf unserer Bank haben.

Ein Thomas Müller – den ich zuvor forderte – war gar nicht erst im Kader. Hatte ich nicht mitbekommen, da ich die Aufstellung verpasste. Auf der anderen Seite: Hätte ein Müller, der zwar in der dritten Liga brilliert, in dieser allgemeinen Stimmung „was reissen können“?

Man hätte es zumindestens probieren können.

Apropos Stimmung.

Ganz seltsam. Je länger das Spiel dauerte und je länger die Bayern hohe Flanken auf Luca Toni schlugen, desto intensiver lief die Saison an meinem geistigen Auge vorbei.

Und ein Gedanke schoss mir immer wieder durch den Kopf:

Als Klose sich in Bochum verletzte war doch im Grunde unsere Saison im Arsch, oder?

Wieso? Na weil wir so den einzig wahren Partner für Luca Toni verloren. Kein anderer kann neben dem Italiener spielen, kann ihm Freiräume sichern, die er für sein Spiel braucht. Kein anderer kann eben diese hohen – blinden – Flanken in und an den Straumraum verwerten. Das ist alles Käse. Nur mit einem Stürmer zu spielen, reicht vielleicht gegen Karlsruhe, Frankfurt oder Bielefeld aber nicht gegen Barcelona, Wolfsburg und auch nicht gegen Schalke!

Womit wir erneut beim Thema „schwache Ersatzbank“ wären.

Und das ist übrigens nicht allein Klinsmanns Problem. Da müssen sich alle Entscheidungsträger im Verein an die Nase fassen. Was sie hoffentlich tun.

Für mich war das gestrige Spiel so etwas wie das Gastsspiel 2004 in Stuttgart. Wahrscheinlich mit den gleichen Konsequenzen. Damals – schon vergessen, Klinsmann-Kritiker? – entschloss man sich, doch nach der Saison mit dem aktuell so überzogen glorifizierten Hitzfeld Schluss zu machen und nicht doch noch eine Saison dranzuhängen.

Ähnliches wird wohl nach dieser Saison passieren. So meine aktuelle Vermutung. Dafür war die Mannschaft gestern einfach zu tot.

Und mit einem VfB in dieser Super-Form, einer Hertha, die offenbar wieder anfangen hat, dreckige Siege aus ihrer Defensivhaltung heraus zu erzielen, wird es dieser FC Bayern schwer haben, überhaupt die Qualifikation für die Championsleague oder gar den zweiten Platz zu erreichen!

Sicher gibt’s noch jede Menge Spiele und es ist auch nur ein Punkt zu Platz 2 – aber momentan halte ich alles für möglich…

Die gestrige rote Karte gegen Ribéry halte ich in diesem Zusammenhang nicht nur für voll und ganz berechtigt, nein, auch für mehr als hilfreich.

Wieso?

Weil erstens Herr Ribéry so einmal sieht, dass er sich in der Bundesliga nicht (mehr) alles erlauben kann, zweitens die Mannschaft jetzt im nächsten Heimspiel gegen Abstiegskandidat Gladbach ganz alleine eine Reaktion zeigen muss (und sich nicht hinter Ribéry verstecken zu können, war in dieser Saison für den einen oder anderen ja auch schon ganz hilfreich) und drittens Ribéry mit seinem Platzverweis endlich einmal eine Reaktion erhalten hat, die ihm hoffentlich zeigt, dass er seinen Frust über seine eventuell limitierten Mitspieler, seine permanente Doppel- und Dreifachbewachung, ein anderes Ventil braucht. Und damit sind definitiv nicht Fouls – versteckt wie offen – gemeint!

Die aktuelle Verfassung der Bayern ist mehr als gefährlich. Es gibt sicherlich einen gewissen Aufwand, den die Spieler treiben, aber aufgrund der Tatsache, dass es offensiv dafür kaum Anspielstationen gibt und so keine Ergebnisse erzielt werden, die in Toren münden, steigt unweigerlich in jedem Spiel irgendwann Frustration und Nervosität, die beide kontraproduktiv sind.

So fallen wir sogar noch aus den UEFA-Pokal-Rängen.

Wie durchschlagen wir also diesen gordischen Knoten?

Mit einem Trainerwechsel? Am 30.Spieltag? Entschuldigung, dass ich nicht alles im Kopf habe, aber gab es so etwas seit 1963 schon einmal? Mit Erfolg?

Nein. Mit Klinsmann ziehen wir das jetzt durch. Und, liebe Lizenzspieler: Könnten wir wohl mal bitteschön die fünf Punkte Vorsprung auf Schalke und die Nicht-UEFA-Pokal-Ränge halten? Oder eventuell den dritten Platz (CL-Quali) und die sieben Tore auf Stuttgart?

Nein? Zu schwierig? Und dann doch das Endspiel um die Championsleague am letzten Spieltag?

Herrje.

Dann sollte unser Kader sich am 30.06. wohl doch eher die Papiere beim Uli abholen, oder?

Das konnte eigentlich gar nicht schiefgehen

Die Bayern bleiben im Titelrennen. Mit ihrem Sieg in Bielefeld. Verdient obendrein. Und schmutzig. Aber schmutzige Siege sind mir aktuell am liebsten. Zaubern können wir immer noch, wenn wir die Meisterschaft gesichert haben. Wenn.

Die Story zum Spiel in Ost-Westfalen ist schnell erzählt.

Spielentscheidend war, dass wir das 1:0 erzielt haben. [1]

Diese Arminia ist nämlich nicht in der Lage selbst Tore zu erzielen. Wer das für arrogant hält, sollte sich mal deren Heim- oder Heim-Tor-Bilanz anschauen.

Im Prinzip ist diese Vorgehensweise aber gegen all diese 1-Stürmer-und-9-Verteidiger-Mannschaften ratsam.

Hat perfekt geklappt.

Ebenfalls perfekt, dass das Boulevard so langsam wieder auf Normaltemperatur gezwungen wird. Siege sind das beste Argument.

Nicht, dass wir nicht noch jede Menge Probleme haben. Das zum Beispiel selbst eine Abwehr wie die der Bielefelder, einen Luca Toni alleine in Schach halten kann. Ohne einen Klose. Oder dass ein gewisser Herr Sosa – auch nach 1,5 Jahren in München, in der Bundesliga – offenbar immer noch nicht genug Luft für 90 Minuten Fußball hat. Diesmal reichte es für 30 Minuten.

Zum Glück haben wir wieder einen Lahm und einen Butt (alter Schwede, die Sicherheit, die mir seine Anwesenheit im Glauben an unsere Abwehr gibt, wird von Spiel zu Spiel größer!). Und somit muss man sich imho aktuell weniger Sorgen um Gegentore in solch einem Spiel machen.

Sicher. Mit einem Zé Roberto wäre sicherlich offensiv mehr gegangen. Trotzdem bin ich mit dem 1:0 zufrieden. Gestört hat mich vielmehr, dass das, was man über Jahrzehnte immer den Bayern vorgeworfen hat – Lieblinge der Schiedsrichter zu sein und jede Menge Dusel zu haben – inzwischen – und das macht es für uns so schierig – viele andere Mannschaften ihr eigen nennen.

Spielte Wolfsburg letzte Woche in Gladbach zwar nicht gut, sondern nur clever, verhalf ihnen im Heimspiel gegen Leverkusen der Schiedsrichter zu drei Punkten. Eigener Elfer geschenkt, gegnerischer nicht gegeben. So wären die Bayern schonmal punktgleich gewesen. [2]

Sind sie aber nicht. Stattdessen bleiben Hertha (später Sieg) und HSV (knapper Sieg gegen harmlose Hannoveraner) an Wolfsburg – und vor allem uns – dran. Doof.

Hoffnung bergen da die nächsten drei Spieltage. Nur die nächsten drei. Die letzten drei nicht unbedingt – da müssen die Bayern schon Tabellenführer sein, sonst wird das nix mit dem Titel.

Wieso ich da immer wieder drauf rumreite?

Weil ich so unschlüssig bin, was dieser Spielplan uns Bayern am Ende wirklich bringt.

Die Bayern jetzt mit zwei Heimspielen gegen Schalke, Gladbach und müssen dann nach Cottbus. Da sollten wir – ernsthaft betrachtet, für den Titel – neun Punkte einfahren.

Und die Konkurrenz? Die spielt an den nächsten drei Spieltagen fast nur gegeneinander.

Wolfsburg in Cottbus (warum sollen die da gewinnen und wir nicht?), dann aber zu Hause gegen Hoffenheim und in Stuttgart, die Hamburger in Dortmund, zu Hause gegen Hertha und in Bremen, Hertha in Hoffenheim, in Hamburg und gegen Bochum, Stuttgart gegen Frankfurt, in Bielefeld und gegen Wolfsburg, sowie die Hoffenheimer gegen Hertha, in Wolfsburg und gegen Köln (ob dann auch Herr Rangnick die Krise sieht?).

Gewinner aus dieser Konstellation könnten am 31. Spieltag Bayern und Stuttgart sein und beide treffen am 34. Spieltag auch noch aufeinander. Spaaaanuuuung…

Zwei Unsicherheitsfaktoren:

Gewinnen die Bayern tatsächlich all ihre Spiele und schwächeln alle Konkurrenten, oder marschiert mindestens ein Team durch? [3]

Es bleibt auf jeden Fall knapp. Muss mir ja nicht gefallen.

[1] War das jetzt vor dem Eckball, der zum Tor führte, Abseits oder nicht? Auf Premiere ja, im Sportstudio (Töpperwien-Bericht!) nein. Auf jeden Fall war’s knapper als z.B. beim nicht gegebenen Klose-Tor in Hamburg.

[2] Ja. Ich weiß. Die Bayern hatten selbst in dieser Saison jede Menge Chancen, aus eigener Kraft mehr Punkte einzusammeln. Ganz unabhängig von den Schiedsrichtern.

[3] Speziell Stuttgart (the Trend is your friend) und der HSV (schmutzige Dusel-Siege – aber immerhin Sieg an Sieg) machen mir hier Sorge.

Der richtige Gegner zur richtigen Zeit?

Die Bayern haben im ersten Schicksalsspiel für Jürgen Klinsmann einen Gegner, der sie in den letzten Jahren – vor allem zuhause – mehr als geärgert hat, standesgemäß weggehauen.

Konnte man so auch nicht unbedingt erwarten und hatte das Boulevard auch nicht unbedingt gehofft. Würd‘ ich jetzt mal sagen.

Zum Spiel braucht man viel zu sagen. Die Bayern – wie erwartet und erhofft – mit einer völlig anderen Einstellung als gegen Barcelona, die Frankfurter als guter Gast.

So kam es, wie es kommen musste. Die Bayern verschafften sich Luft.

Davon abgesehen habe ich mich schon über Twitter leergeschrieben. Irgendwie. Wer mir dort immer noch nicht „folgt“, hat einen Live-Ticker verpasst, über den ich selbst ganz begeistert war (wenn schon kein anderer).

Emotional war ich erst nach dem Einschalten von Premiere so richtig aufgewühlt, als Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar Prinz von Thurn und Taxis was von toter Mannschaft faselte und dafür den Busfahrer der Bayern als Kronzeuge anführte.

Überhaupt ging mir dieses ganze Herbeigerede plötzlich noch viel mehr auf die Nerven als zuvor. Widerlich, wie man spüren konnte, dass einige Vertreter der medialen Zunft nur drauf warteten, dass Bayern Punkte lässt, noch besser verliert und Klinsmann danach fliegt um die vorbereiteten Schlagzeilen aus der Schublade zu holen.

Bäh.

Dabei war ich von Klinsmanns Aufstellung zum ersten Mal seit langer Zeit total begeistert. Echt jetzt. Genau das Richtige. Gegen diesen Gegner. Zu diesem Zeitpunkt.

Mein Frust über das Klinsmann-Bashing ging ziemlich schnell in Zynismus über. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Twitter BestOf: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13

Für alle die’s verfolgt haben: Sorry für die Redundanz.

Die Bayern haben 4:0 gewonnen. Das ist besser als ein 0:4. Ganz einfach.

Ferner hat ihnen die Konkurrenz den Gefallen getan und sie wieder auf Platz 2 gehoben.

Danke, Hertha.

Danke, HSV.

Und jetzt gegen Barcelona ein gutes Spiel, vielleicht ein Remis oder einen Sieg und dann in Bielefeld nachlegen. Das würd‘ mir schon reichen.

Unglaubliche Effektivität gegen unglaublich schlechte Bank

Unglaublich. Ich hatte es ja irgendwie geahnt. Das es aber tatsächlich so kommen würde. Wer kann damit rechnen?

Die Bayern in Wolfsburg. Mit einem 1:5 nach Hause geschickt.

Unglaublich historisch. Unglaublich desaströs. Unglaublich schlecht.

So unglaublich überschlug sich Premiere nach dem Spiel. Und währenddessen nicht weniger. Mittendrin statt nur dabei: Dieter Nickles. Investigativ-Reporter durch und durch. Alle zwei bis drei Minuten eine Schalte. Interviews. Mit Spielern, den Trainern. Dann zum Bayern-Bus.

Hellmann: „Irgendwelche Spieler zu sehen?“
Nickles: „Nein.“
Hellmann: „Wenigstens pfeiffende Fans oder Klinsmann-Raus-Rufe?“
Nickles: „Nein. Aber ich habe gerade unglaublich hängende Köpfe bei den Bayern-Spielern gesehen“.

Das war so unglaublich boulevardesk. So unglaublich BILD-Zeitung, dass ich fast noch im Anschluss meine Premiere-Kündigung geschrieben hätte (mache ich bald ohnehin, aber aus anderen Gründen).

Soviel zum zweitklassigen Drumherum.

Ein 1:5 bei einem direkten Konkurrenten um die Meisterschaft (jetzt endgültig, denn Wolfsburg ist drei Punkte, vier Tore vorne. Tabellenführer) ist ’ne bittere Angelegenheit. Aber ehrlich gesagt haben mich die Niederlagen gegen Hamburg oder Köln viel mehr gestört, viel galliger werden lassen. Wieso? Weil es zum einen so unglaublicher Dusel des Gegners oder ein wirklich grausam schlechtes Spiel der Bayern war.

Beides traf heute nicht zu.

Wolfsburg hat gegen uns fünf Tore geschossen. Von daher ist der Sieg verdient.

Wolfsburg ist dabei auch so unglaublich effektiv gewesen. Irgendwie kam mir das so vor, als ob die fünf Chancen hatten und daraus fünf Tore erzielt haben. Sowas ist – zugegeben – meisterlich.

Hat man das Spiel insgesamt, und nicht nur die Zusammenfassung, adrenalinsprühender Kommentatoren verfolgt, dann muss man einräumen, dass das Spiel in den ersten 60 Minuten eher ausgeglichen war. Kaum Chancen auf beiden Seiten, die Wolfsburger gehen mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung, die Bayern gleichen mit ihrer ersten zwingenden Möglichkeit aus.

Das war’s. Gerecht. Optisch hatten die Bayern sogar ein Übergewicht. Aber das hat ja inzwischen Methode. Man lässt die Bayern (selbst als Tabellenführer, oder sonstiger Hurra-Fußball-Club) kommen, weiß um deren Schwächen und nutzt diese – insofern man die Möglichkeiten hat – gnadenlos aus. Perfekt.

Die zweite Halbzeit versprach einen offenen Schlagabtausch, da dem Sieger die Tabellenführung blühte.

Für mich gab es in diesem Spiel einen Knackpunkt. Die 34. Minute. Der Tritt Dzekos gegen Lucios Beine.

Sicherlich konnte Dzeko es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, aber da verloren die Bayern das Spiel, da Lucio zwar zunächst, nach längerer Behandlung, weiterspielen konnte, sein Zustand sich aber rund um die 60. Minute in der zweiten Halbzeit zunehmend verschlechterte.

Aus diesem Grund kam er auch beim Flankenlauf Schäfers nicht hinterher, was dieser nutzte, um maßgerecht auf Dzeko zu flanken. Erneute Führung für Wolfsburg. Erneuter Rückstand für die Bayern. Unglaublich. Die fällige Auswechslung Lucios kam viel zu spät, denn da stand es inzwischen 1:3 und das Spiel war weitesgehend gelaufen.

Erneut hatte Dzeko vollendet, was ihn für mich zum Matchwinner macht.

Zum unglaublichen Debakel für die Bayern wurde es auch deshalb, weil ab der 67. Minute allen Ernstes, neben dem gelernten, aber unerfahrenen Innenverteidiger Breno, ein Ottl(!) dort sein Unwesen treiben durfte!

Ottl!!

Wenn Klinsmann wenigstens Lell dort hingestellt hätte, der das imho schon mal gespielt hat, aber nein, es musste einer wie Ottl sein, den ich zumeist schon auf seiner Stammposition aus Unsicherheitsfaktor sehe…

Was diese, endgültig explosive, Mischung bewirkte, sah man beim 1:4 und vor allem beim 1:5. Unglaublich schlechtes Defensivverhalten bei den folgenden Wolfsburger Kontern und unglaublich amateurhaftes Stolpern vor dem Grafite-Tor „für die Geschichte“.

Übrigens, liebes Boulevard, liebe Premiere-B-Moderatoren: Ihr habt den Namen Rabah Madjer vergessen. Auf den habe ich die ganze Zeit vergeblich gewartet!

Nein – und das meine ich ganz im Ernst – die Bayern haben bis zur 63. und ab der 77. Minute eigentlich ein nicht soo schlechtes Spiel abgeliefert. Also abgesehen davon, dass wir mit einer Innenverteidigung gespielt haben, die so noch nicht einmal beim Gerland Hermann hätte spielen dürfen und wir einen Toni-Partner auf dem Platz hatten, den doch keiner wirklich gesehen hat.

Hat Herr Podolski irgendwas Positives zum Spiel beitragen? Ich kann mich nicht erinnern.

Welch‘ ein Unterschied man da bei einem Luca Toni bemerkte. Der brannte. Nebenbei wurden ihm noch zwei gute Chancen fälschlicherweise wegen Abseits abgepfiffen.

Tag und Nacht. Der Unterschied jetzt.

Ebenfalls stark: Lahm. Das war teilweise schon Barca-Niveau. Der Rest war Durchschnitt und scheiterte an der sehr guten Defensive der Wolfsburger. Ganz besonders hervorheben möchte ich hier einen gewissen Josué.

Unglaublich, was der so alles abräumte. Nämlich eben so gut wie alles. Von so einem Spieler im Team träumt man. In Timoschtschuk haben wir in der nächsten Saison hoffentlich selbst so einen Josué.

Um es zusammenzufassen:

Die Bayern haben eine Klatsche bekommen. Aber das Drama, was jetzt daraus gemacht wird, ist es nun auch wieder nicht. Wieso? Weil ich mich innerlich schon länger mit dem Gedanken beschäftige, dass es heuer vielleicht doch nix wird. Weil es einfach zu viele Gegner sind. Zu viel Konstanz bei denen, zu viele Probleme bei uns.

In der personellen Struktur (zu wenig gute, gesunde Stürmer), zu viel Konzentration fernab der Bundesliga (oder glaubt jemand, dass Spieler wie z.B. Ribéry oder Toni nach dem Double-Vorsaison nicht hauptsächlich an die CL denken?) und zu viele Änderungen in dieser Saison, die viele Profis vielleicht überfordert oder direkt auf Aggro haben schalten lassen.

Sicher. Es gab immer wieder Lichtblicke und das Ende der Hinrunde hat mich begeistert. Aber was in dieser Rückrunde abgeht, geht einfach gar nicht.

Und wenn das Kind mal im Brunnen ist, bekommt man es schwer wieder raus.

Aber nochmal zurück zum Thema „Klarsicht“.

Wieso muss es eigentlich ein Felix Magath sein, der – im Interview mit Boulevard-Nickles – als Erster auf die bayerische Innenverteidigung der zweiten Halbzeit hinweist? Der erwähnt, dass in diesen 45 Minuten für sein Team alles, aber einfach alles zusammenpasste?

Spricht imho für sich.

Das Problem ist allein, dass wir über diese Dinge im Rahmen von Bayern-Spielen zuletzt einfach einen Tick zu oft diskutieren mussten.

Der zweite Anzug der Bayern passt einfach nicht!

So bitter das gerade für uns ist. Denn das war immer unser Trumpf. Demichelis gesperrt, Lucio verletzt, van Buyten bei seinem kranken Vater. Und plötzlich muss der – zuvor recht sichere – Breno als Abwehrchef agieren. Kann sich nicht an den breiten Schultern einer der obigen anlehnen. Das konnte nicht funktionieren. Noch dazu neben einem Bewegungslegastheniker wie Ottl.

Insgesamt sollten wir jetzt mal zügig in uns gehen. Die Duelle gegen Barcelona vernünftig über die Bühne bringen und eine Qualifikation für die nächste Championsleague ins Auge fassen. Platz zwei, mindestens aber Platz drei sollte es schon werden.

Wenn es am Ende doch mehr wird – in Ordnung. Aber aktuell vom Titel zu reden wäre (mal wieder) vermessen.

Meine Meinung.

Und im nächsten Spiel bitte einmal Herrn Müller in der Startelf. Schlimmer kann’s ja nicht werden…

Die Bayern sind wieder die Alten

Meine Güte. So viele Verwandlungen wie in dieser Rückrunde habe ich beim FC Bayern schon lange nicht mehr erlebt.

Drückende Überlegenheiten, amateurhafte Chancenverwertung und unerwartete Schlappen zu Beginn – schmutzige Siege mit Ribery und Toni und danach gute bis sehr gute Spiele ganz ohne die Top-Spieler.

Jetzt ist Ribéry wieder da. Genauso wie der alte Trott.

Aber der Reihe nach. Das Gute zuerst:

– Ribéry ist wieder da. Sein Geistesblitz entschied das Spiel.
– Sosa hat tatsächlich sein erstes Tor für den FC Bayern erzielt.
– Der Rückstand auf Hertha wurde auf nur noch einen Punkt reduziert.

Trotzdem gab es einiges Schlechte zu bemängeln:

– Ribéry ist wieder da. Das Verstecken hinter ihm hat wieder eingesetzt.
– Podolski zeigt wieder sein bekanntes Bayern-Gesicht.
– Gegen den Tabellenletzten müssen wir am Ende noch mit einem 1:0 zufrieden sein.
– Mark van Bommel lieferte nach seiner wahrscheinlichen Vertragsverlängerung eines seiner schlechtesten Spiel beim FCB ab.

Das ist nur ein Ausschnitt der Dinge, die man gestern nicht gut finden konnte.

Klar. Ein Ribéry ist wichtig für den FC Bayern. Überlebenswichtig, wenn es gegen die ganz Großen in der Championsleague geht. Aber wieso kommt es dann in letzter Zeit immer wieder zu diesen Reflexen, dass man sich selbst als Mitspieler zurücknimmt, ihm den Ball gibt und dann zuschaut, wie er sich mit 2-3, oder 4 Gegenspielern auseinandersetzt?

Beispiel Schweinsteiger.

Was soll das, Bastian?

Geht die Kurve wieder nach unten?

Schon schlimm, wenn ich, nachdem ich zuvor Ribéry dafür kritisiert habe, mir anschauen muss, dass Spieler wie z.B. Schweinsteiger jetzt auf einmal nicht mehr ihren Gegenspielern hinterherlaufen, um den verlorenen Ball zurückzuerobern.

Leute. Wir haben hier gegen den Karlsruher SC gespielt. Den Tabellenletzten. 11 von 13 Auswärtsspielen haben die verloren. Und wir bekommen Probleme?

Am Anfang war das ja alles noch super. Wir machen Druck, erarbeiten uns Chancen. Und was ist mit der Chancenverwertung?

Eben.

Die alten Rückrunden-Bayern sind wieder da!

Parallel ist Ribéry schon im ersten Spiel nach seiner Pause wieder so gefrustet, dass er Görlitz ’ne Watsch’n verpasst. Die dieser natürlich zur spektakulären Flugeinlage nutzt – Bayern ohne Ribéry, dass wäre doch die Chance zum Punktgewinn, die der KSC vergeblich suchte.

Glück für Ribéry und Bayern, dass der Schiedsrichter dies anders sah.

Sagen wir’s mal so.

Es war insgesamt ein verdienter, wenn auch am Ende schmutziger Sieg. Sind wir zufrieden, dass Zé – Überall – Roberto am Ende auf der Linie stand und den Ausgleich verhinderte. Denn da hätte – klar, gegen uns – der Tor-Fluch der Karlsruher enden können.

Tat er aber nicht. Was uns den zweiten Platz und nur noch ganz wenig Rückstand auf Hertha sicherte. Gut. Oder zuindestens besser als nix.

Was jetzt nur wieder nervt, dass wir tatsächlich wieder nur geteilter Zweiter sind. Punkt- und Torgleichheit mit Wolfsburg. Na bravo. Was ist das eigentlich in dieser Rückrunde? Präzisionsschießen?

Dann geht’s im nächsten Spiel in Wolfsburg halt um den direkten Vergleich.

Witzig. Wenn Bayern in Wolfsburg remis spielt und Hertha gleichzeitig verliert, sind die Bayern Tabellenführer, denn dann zählt ja die Gesamtwertung für WOB-FCB…

Apropos Hertha.

Was habe(n) ich(wir) gesagt?

Ich dachte allerdings nicht, dass der Zauber der One-Touch-Berliner so schnell veschwindet. Glück für Hertha, dass jetzt Länderspielpause ist, danach ist Friedrich wohl wieder da. Ohne den scheint die Defensive – das Herzstück des Hertha-Höhenfluges – ja nur die Hälfte wert zu sein…

Abwarten, wie’s mit Berlin weitergeht. Am Ende verlieren wir in Wolfsburg und die werden Meister. *grusel*

Apropos Grusel-Meister.

Was geht mit Hoffenheim?

Nicht mehr viel, würde ich sagen. Und wer hat’s vorhergesehen?

Nein. So schwierig war diese Prognose nun auch wieder nicht. Aber solange die Verletzungen noch als Ausrede für Ralf R. herhalten können, ist ja alles in Ordnung.

Komisch. Kann sich Hoffenheim doch auch in der Rückrunde immer noch oben halten. Glück bei den Schiedsrichtern gehört aber offenbar dazu. Gestern war wieder einmal ein Elfer unberechtigt und wurde ein Platzverweis nicht ausgesprochen.

Was wäre wohl aktuell hier los, wenn das den Bayern passiert wäre?

Keine Ahnung. Muss mich ja auch nicht interessieren. Wir haben drei Punkte. Ob schmutzig oder nicht ist mir egal.

Jetzt erstmal Pause, Verletzungen auskurieren, Trainieren und auf Barcelona und Wolfsburg freuen.

Punkt.