Jedes Wochenende nur ein Ziel

Man wird ja bescheiden als Bayern-Fan. In dieser Rückrunde. Redet man vor einem Spieltag von einer möglichen Tabellenführung, versemmelten es die bayerischen Kicker. Regelmäßig.

Inzwischen sind es schon mehrere Dinge, die klappen müssen, für die Rückkehr der Bayern an die Tabellenspitze. Und eng ist es auch. Oben. In der Tabelle.

Deshalb verfolgt man – ganz bescheiden – pro Spieltag nur ein Ziel. Diesmal – neben dem eigenen Sieg – der Punktverlust der Hoffenheimer. Danke Frankfurt. Für diese zweite Halbzeit.

So. Und weil die Bayern endlich auch mal dreckig und gegen einen defensiven Gegner gewonnen haben, sind wir jetzt alleine auf Platz 2.

Endlich vor Hoffenheim!

Thema durch. Hoffentlich.

Aber zum Spiel der Bayern. Wie erhofft, gab es die Fortsetzung einer kleinen Erfolgsserie. Wenn auch anders, als ich zuvor dachte.

Kurios.

Die Auswärts-Bayern gestatten es dem Gegner in den ersten 10, 15 Minuten ganz gut auszusehen. Standard. Ein guter Rensing und es blieb diesmal ohne Folgen. Gut. Steigerung.

Dann der Schock. Über den verletzten Klose. Und noch mehr über die Tatsache, einen Sosa neben Podolski im Zentrum der Angriffsbemühungen zu sehen. Über die restlichen 60 Minuten!

Zur Abwechslung wurden die schlimmsten Befürchtungen aber mal nicht bestätigt. Und ja. Ich bin gerne bereit ein Urteil auch einmal leicht anzupassen. Wie im Fall Sosa.

Hätte Sosa in seinen bisherigen 1,5 Jahren öfter so gespielt wie gestern in Bochum. Alter Schwede. Wir müssten uns über ein Ausleihgeschäft überhaupt nicht unterhalten. Stattdessen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung und Angebote ausländischer Spitzenclubs.

Was war das denn nun wieder?

Wo war diese Leistung bei ihm in den letzten 18 Monaten verborgen?

Kampf. Leidenschaft. Technik. Übersicht. Klasse.

Unfassbar.

Aber so stelle ich mir das für einen Spieler beim FC Bayern auch vor. Vor allem bei Bankspielern. Reinkommen, Chance suchen und auftrumpfen. Fertig.

Im Gegensatz dazu fielen Herr Schweinsteiger und Herr Podolski wieder ab. Im Vergleich zum Lissabon-Spiel. Und ganz ohne Anweseneitsdruck von Toni oder Ribéry. Schade eigentlich.

Bitterer Höhepunkt: Der Elfmeter. Geht’s noch Prinz Pause?

Naja. War ja ohnehin unberechtigt. Und die restlichen Tore, um auch in der Tordifferenz vor Wolfburg und Co. zu liegen, fielen später ja noch.

Geht trotzdem gar nicht.

Wahrscheinlich zeigt sich hier ebenfalls ein Phänomen der Bayern: Verlegenheitslösungen (nur mit einem Stürmer spielen, Zé Roberto als Lahm-Ersatz, Schweini & Poldi zusammen stark) klappen nur bedingt und nicht auf Dauer. Sowas verbraucht sich beim FCB zu schnell. Aber sonst wären es ja auch keine Verlegenheitslösungen.

Das einzige was offenbar immer wieder geht, ist der offensive van Buyten. Hat der den Ball vor dem 0:1 klasse erkämpft, oder nicht?

Find‘ ich gut, wie der mit der aktuellen Situation umgeht. Sicher. Spielt ja inzwischen auch regelmäßig. Aber immerhin nach längerer Pause und inzwischen mit einer sehr guten Souveränität. Weiter so. Ebenso wie Demichelis, der mir auf der defensiven Mittelfeld-Position auch sehr gut gefällt. Im Moment. Zumindestens hat er gestern die Lücken dicht gemacht, die Ottl gegen Sporting noch zugelassen hat.

Ansonsten: Merkwürdiges Spiel, so fast ohne Stürmer und trotzdem erfolgreich (sogar – und hier wir es kurios – der aktuell beste Sturm der Liga…). Aber so muss es weitergehen. Von Spiel zu Spiel denken und bedingungslos den Erfolg suchen.

Noch 10 Spieltage. Wird also wieder mal Zeit für meine Glaskugel. Kommt auch. Später.

Noch was?

Von Arbeitsverweigerung, dem perfekten Aufbaugegner und jeder Menge Frust

Noch ein wenig angeschlagen vom Event-Sponsoren-Logen-Arena-Bloggertreffen-München-Trip, will ich mich erstens kurz fassen und zweitens dafür entschuldigen, nicht auf bisherige Kommentare zum Thema einzugehen.

Zu welchem Thema?

Dem gestrigen Spiel der Bayern. Gegen Hannover.

Denn zur Abwechslung passt obige Überschrift mal nicht perfekt auf den FC Bayern. Eher auf die Leine-Kicker.

Aber warum sollten die Bayern nicht auch mal das Glück haben, auf einen völlig überforderten Gegner zu treffen, der sich relativ früh in sein Schicksal ergibt? In letzter Zeit hatte der FC Bayern dieses Glück nämlich nicht mehr. Im Gegensatz zu anderen Teams – dieses Thema wird allerdings nicht weiter verfolgt.

Nein.

Insgesamt war das Spiel auch was ganz anderes als die Darbietungen zuletzt.

Weil Herr Lahm wieder hinten links den Laden dicht und nach vorne durchaus Druck entwickelte.

Weil Zé deshalb wieder gewohnt die Offensive antrieb und nicht defensiv gebunden war.

Weil ein Ribéry nicht anwesend war und sich somit keiner seiner Mitspieler auf dessen Durch-die-Wand-Taktik zurückziehen konnte.

Weil mal Bewegung im Spiel war.

Weil man sich auch durch einen – erneuten – 0:1-Rückstand mal nicht nicht entmutigen ließ.

Gut. Sehr gut.

Dass der Rest der Liga überwiegend auch mal wieder für uns spielte: Noch besser.

Natürlich gab es weitere angenehme Elemente des gestrigen Tages – auf die gehe ich aber gesondert ein.

Nein.

Das Spiel gegen Hannover war Balsam. Für die Bayern. Die Fans. Klinsmann. Für alle in unserem Laden.

Klar hatte ich Bedenken, als das 0:1 fiel. Aber erstens hatte ich aufgrund meiner, diesmal gesonderten Perspektive, klare Sicht auf die Umstände und wusste ich somit, dass es auf unserer rechten Seite einfach nur extremst rutschig war (von daher Lucio null Vorwurf, Herr Oddo hatte dort zuvor völlig unbedrängt einen Ball ins Aus gestolpert) – dem Schnee sei Dank und zweitens spielten die Bayern danach einfach weiter.

Die Vehemenz, mit der der Ausgleich erzwungen wurde, bestärkte mich daran, dass das was geben würde mit einem möglichen Befreiungsschlag.

Die Bayern legten in der Folge nämlich nach und weiter zu.

Selbst die größten Patienten im Kader trafen nach ewiger Enthaltsamkeit mal wieder das Tor. Sowas stört mich zumindestens nicht.

Der „Nachteil“ am Stadion-Besuch ist natürlich, dass man Abseitsentscheidungen, wie die gegen Herrn Podolski, nicht verifizieren kann (ausser vielleicht mit dem Objekt der Sponsoren-Präsentation – später auch hier mehr), aber so war ich zumindestens mal „echter Fan“ – gelle?!

Auf der anderen Seite auch wieder nicht.

Plötzlich sind wir wieder auf Platz 2.

Dass dies – zu diesem Zeitpunkt der Saison – so möglich ist, halte ich für verrückt. Und unnormal. Andere finden wiederum diese „tolle Spannung“ so dermaßen klasse, dass es kracht. Geschmackssache.

Mich nervt es nur, dass wir die Hoffenheimer immer noch nicht „überholt“ haben. Aber wieso eigentlich nicht? Wir sind Punkt- und Torgleich UND haben den direkten Vergleich g e w o n n e n. Zählt das nicht mehr?

Wie auch immer. Statistik.

Es gilt jetzt ohnehin weiter nachzulegen. Vier Punkte sind – zu diesem Zeitpunkt der Saison – schon auch ’ne Menge Holz. Vor allem, da wir gegen Hertha nicht mehr spielen werden. Und bis Platz 5 haben eben alle die gleiche Punktzahl. Ein Punktverlust gegen Teams wie Bochum oder gar Karlsruhe wäre da fatal und hätte sicher ein erneutes Durchreichen zur Folge. Nicht wünschenswert.

Sonst noch was?

Natürlich ist die Theorie gewagt, dass es ohne Ribéry beim FC Bayern besser läuft. Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass dies nur kurzfristig funktioniert (wie Zé auf der Lahm-Position) und wir stattdessen das Problem der Abhängigkeit von ihm und Lauffaulheit mit ihm in den Griff kriegen sollten.

Weitere, fehlende Aspekte des gestrigen Spiele dürft Ihr jetzt gerne hinzufügen… 😉

Vor dem Spiel wäre ich nach dem Spiel zufrieden gewesen

So aber kann ich mit dem Remis bei Werder gar nix anfangen. Echt nicht.

Ich hatte meine Bedenken, war vor dem Spiel zur Abwechslung mal pessimistisch und dann rennen sich beide Teams von Anfang an die Bude ein.

‚Hätte eigentlich nach 15 Minuten schon 3:2 für die Bayern stehen müssen. Wenn Klose einen Killerinstinkt hätte und wir mit einem Toni in der Spitze gestartet wären.

Ist aber alles nicht so.

Dann der Platzverweis.

Aus meiner Sicht war die rote Karte berechtigt.

Erstens ist Naldo letzter Mann, zweitens spielt sich das Ganze in unmittelbarer Nähe zum Strafraum ab, drittens rennt er Schweinsteiger einfach um und viertens wäre es eine klare Torchance gewesen, allein, weil noch ein weiterer Spieler mitgelaufen war.

Das man das als Werder-Fan im Stadion live anders sieht, ist mehr als verständlich und Pfeiffen und Schimpfen gegen den Schiedsrichter legitim. Grenzwertig wird’s nur, wenn man auch dann noch von einer Fehlentscheidung spricht, wenn Spiel und Emotion längst vergangen und verflogen sind.

Zuschauer im Stadion haben keine TV-Bilder, keine Zeitlupe und kommen so sicherlich schnell mal auf den Gedanken, dem Schiedsrichter „Schieber, Schieber“-Gesänge entgegen zu schmettern, Tatsache ist allerdings, dass die einzige „Fehlentscheidung“ der Abseitspfiff gegen Pizarro war. Daraus aber eine argumentative Konstruktion zu basteln, Werder hätte den Sieg verdient gehabt, ist schon sehr gewagt.

Klar.

Dem Fußball-Gott und dem Grundkurs für Fußball-Kommentatoren ist bekannt, dass man mit 11 gegen 10 immer schlecht aussieht und alles andere als ein 6:0 in Überzahl riecht dann immer gleich nach Sensation, aber so einfach ist das nun einmal nicht.

Die Bayern waren dominant, die Bayern hatten ein mehr als klares Chancenplus – Großchancen zumeist – und was kam dabei herum? Nischt.

Warum?

Weil die Bayern – einmal mehr – zu langsam agierten, sich die 10 Bremer immer wieder stellen konnten, ein Herr Schweinsteiger – erneut – das Spiel eher verlangsamte, als es zu beschleunigen und weil die Bayern heuer der gefühlte Chancentod-Meister sind (auch wenn das eigentlich der KSC sein soll)!

Borowski, Klose und wie sie alle heißen – was ist so schwer daran, einfach mal einen Ball in die Maschen zu dreschen?

Selbst wenn der gegnerische Torhüter – auch in diesem Spiel – mal wieder 1.000 Arme und Beine zu haben scheint. Und kommt mir nicht mit diesem „aber der XY spielte doch auch vor dem Bayerm-Spiel schon ’ne grandiose Saison“-Quatsch.

Ich kann’s nämlich nicht mehr hören.

Die Bayern sind 14. in der Rückrunden-Tabelle Bremen Letzter. Und die Tabelle lügt nicht. Weshalb also gelingt es uns in der Bundesliga selbst gegen einen solchen Gegner nicht, nur ein einziges Mal die Nerven vor dem Tor zu bewahren, dreckig mit 1:0 zu gewinnen und dann wieder nach Hause zu fahren?

Weil wir offenbar immer noch in einer Illusion leben. Der Illusion, das beste Team der Liga zu sein und somit nix mehr in unsere Spiele investieren zu müssen. Versiebt man mal ’ne Torchance, kommt schon die nächste und irgendwann klappt’s dann.

Ja. Klar. Nur leider sind die aktuellen Bayern nicht mehr die Kahn-, Effenberg- oder Elber-Bayern.

Dumm.

Zurück zum Spiel.

Schiedsrichter Gräfe (der Schieber), hatte offenbar ob seiner roten Karte gegen Naldo in Halbzeit 2 ein schlechtes Gewissen. Anders ist nicht zu erklären, wieso u.a. ein van Bommel für sein Foul die (5.) gelbe Karte sieht, aber kein Bremer für vergleichbar unsportliches Verhalten. Und wieso er – trotz dreier Bremer Auswechslungen – nicht eine Minute, oder Sekunde nachspielen ließ?!

Nicht dass die Bayern in dieser Nachspielzeit das reihenweise Versieben von Großchancen abgelegt hätten, aber musste das wirklich sein, Herr Gräfe?

Aus meiner Sicht haben die Bayern heute zwei Punkte verloren. Fast alle Bremer waren ja mit dem erkämpften Punkt auch zufrieden und dies zu Recht. Denn die Bremer haben wenigstens gekämpft, selbst wenn die Bayern es ihnen sehr leicht gemacht haben mit ihrem langsamen Umschalten von Abwehr auf Angriff und dem kaum stattfindenden Konterfußball. Ganz abgesehen von den immer und immer überaus lächerlichen Versuchen, einmal bei Standards gefährlich zu wirken.

Schlimm.

Aber es hilft ja alles nix.

Jetzt haben wir – allen Ernstes schon übermorgen? – das Pokalspiel vor der Brust. In Düsseldorf. Gegen Leverkusen. Und die sind ja aktuell auch ein durchaus angeschlagener Boxer, denen wir gerade recht kommen – aber welchem Gegner kommen wir im Moment nicht recht?!

Auf der anderen Seite: Wir haben ja jede Menge ausgeruhter Spieler. Die halbe Abwehr (Lahm (ob die Grippe bis Dienstag weg ist?), van Buyten (ob er mal für Micho ran sollte?)) und unser bester, weil offenbar einzig gefährlicher Stürmer – Toni.

Apropos gefährlicher Stürmer:

Haben jetzt alle begriffen, was die Stunde geschlagen hat?

Podolski lernt bei uns die Grundbegriffe des Fußballs nicht mehr. Viel Glück für den FC, da kommt jede Menge Arbeit auf ihn zu. Und Donovan? DER soll 8 Mio Euro wert sein? Sicher…

Nein. Luca Toni. Danach Klose. Aber nur zusammen. Als Stürmführer ist Vorbereiter Klose (in der Bundesliga) diese Saison offenbar zahnlos. Herrje.

Wir müssen irgendwie gegen Leverkusen gewinnen. Machen in dieser Rückrunde in „deren“ Stadion ja sonst auch alle. Der Pokal – so scheint mir – wird mehr und mehr zur einzigen Titelchance in dieser Saison. Was die Bundesliga angeht, habe ich ein immer größer werdendes Unbehagen, dass mich verdammt an 2001 erinnert. Nur das wir damals noch ein ganz anderes Team waren. Ergo befürchte ich, dass in dieser Spielzeit mal wieder die Zeit der Überraschungsmannschaften kommen wird.

Aber ein Meister, der nicht FC Bayern heißt, wird, nach den Prognosen im letzten Sommer, in jeder Hinsicht eine Überraschung.

Das nächste Spiel in der Bundesliga steigt gegen Hannover. Heimspiel. Ich werde live dabei sein. In einer Sponsoren-Loge. Hatten wir noch nicht.

Ob’s so was wird mit dem Aberglauben und dem Erfolg?

Schau’n mer mal.

Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen müsste!

Der Zustand der kritischen Masse hat sich zwar seit gestern leicht gebessert, trotzdem sehe ich keinen Anlass meine spontane Wortwahl zu überdenken.

Ich hätte mir ja schon was denken können. Als ich sah, wer dieses Spiel als Schiedsrichter leiten sollte. Rafati.

Da war doch was. Stimmt. Bochum. 3:3. Ein böses Omen?

Teilweise. Später dazu mehr. Ebenso wie zur phasenweise mehr als schlechten, wenn nicht zu sagen erschreckend schwachen Vorstellung der bayerischen Kicker gegen den bisherigen Tabellenelften.

Zunächst einmal möchte ich mich um etwas ganz anderes kümmern.

Den sogenannten Bayern-Bonus, -Dusel und was draus geworden ist.

Sollte es so etwas überhaupt jemals gegeben haben und nicht nur in den Köpfer einiger verwirrter Fußballanhänger, dann bekommen die Bayern es in dieser Saison aber mächtig heimgezahlt, oder?

Es geht hier gar nicht um Verschwörungstheorien und ich bin auch weit davon entfernt Schiedsrichtern und deren Assistenten hier Absicht zu unterstellen, aber die Liste liest sich inzwischen schon wie ein Who-is-who der Fehlentscheidungen. Grundlagen-Kurs, Schiedsrichterlehrgang DFB/DFL.

Diese Liste – um mich hier nicht angreifbar machen zu lassen – kommt übrigens nicht von mir (dafür habe ich schon seit einiger Zeit keine Ressourcen mehr), nein, Sie kommt von den Freunden der Wahren Tabelle.

Und laut deren Übersicht haben die Bayern heuer zwar auch Tore und einen Elfmeter „geschenkt“ bekommen, aber entscheidende Fehler kosteten die Klinsmanntruppe inzwischen fünf Punkte. Tabellenführung. Und zwar klar.

Allein Kloses gestrige 1:0. Wie – um Himmels willen – kann man da als Schiedsrichter-Assistent auf Abseits entscheiden? Das war so klar kein Abseits, dass es schon beim Zuschauen weh tut. Mir zumindestens.

Und mit einem 1:0 im Rücken, wäre das Spiel eventuell ein klein wenig anders verlaufen.

Aber die Schiedsrichter-Entscheidungen in dieser Saison sind bestimmt und auf gar keinen Fall die Ursache für die Probleme der Münchner mit der Tabellenführung. Ein Grund vielleicht. Unter vielen (gar nicht erst will ich über die beiden Elfmeter-würdigen Situationen (Petit gg. Klose und Broich gg. Donovan) reden).

Womit wir zu Punkt zwei auf meiner persönlichen Liste kommen: Der Chancenverwertung.

Meine Güte. Was sind die Bayern in dieser Spielzeit schlecht im Verwerten ihrer Torchancen. Kein Team hat offenbar mehr Großchancen. Wahrscheinlich wären wir ebenfalls schon mit Abstand Spitzenreiter, wenn wenigstens hier die Quote besser wäre.

Im gestrigen Spiel gab es allerdings noch nicht einmal etwas, was man dieser Kategorie zuschreiben könnte! Oder kann sich jemand an Großchancen wie z.B. im HSV-Spiel erinnern?

Ein zweiter Grund.

Der dritte und entscheidende Grund, zu dem kommen wir jetzt.

Die Mannschaft (und hier sollten Leser, denen Kraftausdrücke nicht so zusagen, besser aufhören)!

Zunächst mal in der Einzelkritik.

Rensing: 3

Im Gegensatz zum HSV- und Hertha-Spiel an keinen entscheidenden Gegentoren beteiligt, dafür war der FC auch wirklich zu ungefährlich. Deshalb diesmal eine neutrale Bewertung.

Lahm: 3

Solide Leistung, aber nicht überragend. Rannte sich auch immer wieder im kölschen Abwehrbollwerk fest.

Demichelis: 4

Ließ sich von van Buyten anstecken und erinnerte an seine schlimmsten Ausfälle zu Beginn seiner Bayern-Zeit. Ich befürchte seine Formkurve zeigt steil nach unten. Soviel Unsicherheit, so wenig gutes Stellungsspiel.

van Buyten: HZ1: 6, HZ2: 4, insgesamt also: 5

Heilige Scheiße. Was van Buyten in HZ1 gezeigt hat, habe ich ja seit Kuffour und Babbel auf dieser Position nicht mehr gesehen! An jedem Gegentor der Kölner ursächlich beteiligt (1,5 Fehlpässe zum Gegner, vor dem 0:2 im eigenen 5er auf Raumdeckung umgeschaltet). Und dafür lasse ich auch die fehlende Spielpraxis nicht gelten. Das mag für die belgische Nationalmannschaft reichen, nicht aber für den FC Bayern.

In HZ2 dann ein besseres Bild. Und noch später, als er Mittelstürmer spielte, steckte er in Sachen Engagement und Gefährlichkeit nicht nur Klose, Donovan und Podolski in die Tasche, nein, er hätte fast auch noch den Ausgleich erzielt. Unfassbar. Somit konnte er sich zumindestens auf eine Gesamtnote 5 retten…

Oddo: 3

Schlimm genug, dass ich einen wie Oddo loben muss. Auch wenn es nach Lell auf jeden Fall nur besser werden konnte. Aber was der Flanken-Italiener gegen Köln anbot war tatsächlich gar nicht so schlecht. Zumindestens offensiv war das gestern im Rahmen.

Die eine oder andere gute Flanke und Zug nach vorne. Das es defensiv, im Spiel eins gegen eins und in der generellen Ballsicherheit Probleme gab, ist man von dieser Seite bei den Münchnern ja gewohnt. Von daher: Fast schon ein Lichtblick, allein, so hat er in der Hinrunde auch anfangs gespielt und danach ging es nur noch bergab, bis zum Gipfel in Stuttgart.

Zé Roberto: 4

Zé ist ein Phenomän. In jeder Hinsicht. Seine Kunst braucht immer wieder Pausen. Gestern war so eine. So fiel auch ihm keine Lösung der 10-0-0-Aufstellung der Kölner ein. Schade.

ab 65. Borowski: 4

Sein Einsatz brachte mir die Hoffnung auf Jokertore. Diesem Image wird Borowski aber immer weniger gerecht. Fiel nicht weiter auf. Keine Fehler, aber auch keine erinnerungswürdigen Aktionen.

van Bommel: 4

Ach, der Mark. Auf der anderen Seite: Im Gegensatz zu vielen seiner Mitspieler ist er wenigstens gelaufen. Und zwar jede Menge. Allein, zumeist den Gegnern hinterher und somit höchst ineffizient. Wo ist nur Deine Stärke der Vorsaison hin, Mark?

Normalform sieht anders aus und so gibt es auch keinen Grund den Vertrag zu verlängern. Egal ob um ein, zwei oder drei Jahre. Schade.

Schweinsteiger: 5-

Herrschaftzeiten. Ist er jetzt etwa vom Pizarro-Syndrom befallen? Nach Vertragsverlängerung immer nur noch schlechter zu werden?

Heilige Scheisse war das schlecht, was derBastian in HZ1 angeboten hat.

Hat er überhaupt einen Zweikampf gewonnen? Jeder Ball landete doch nach 10 Sekunden direkt wieder beim Gegner, was dieser wiederum direkt in einen Konter ummünzte. Für diese Frechheit, die er selbst wohl als Leistung bezeichnen würde, sollte er tatsächlich mal für zwei, drei Spiele auf de Bank.

Unfassbar. Und während des Spiels hatte ich noch ganz andere Gedanken über ihn…

ab 46. Altintop: 3

Klare Verbesserung zum Katastrophen-Schweinsteiger. Um 100% (Ballsicherheit, Zweikampfverhalten). Nicht nur die Flanke zum 1:2 geschlagen, nein, jetzt hoffentlich auch in den Augen Klinsmanns der Top-Kandidat für die Startelf auf dieser Position.

Ribéry: 4-

Bei unserem Franck habe ich mich lange zurückgehalten und aufgrund seiner Fähigkeiten, seiner Verdienste und seiner Wichtigkeit für unser Spiel, den Mantel des Schweigens über seine zuletzt gezeigten Leistungen gelegt.

Gestern allerdings ist mir da der Kragen geplatzt. Bei allem Respekt: Das war ein großer Haufen Scheisse, Herr Ribéry.

Ribéry spielt nur offensiv. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er bleibt bei Ballverlust zumeist an der Mittellinie stehen und schaut seinen Mitspielern hinterher. Er erobert keine Bälle (mehr) zurück. Und rennt sich immer wieder fest, anstatt über eine Veränderung seiner Spielweise nachzudenken. Inzwischen sollte nämlich auch der letzte Defensive der Liga die Wege und Finten Ribérys auswendig kennen…

Ribéry ist ein ausserordentlicher Spieler mit einem Weltklasse-Repertoire. Aber er ist kein Spielmacher und kein Leader. War vielleicht bekannt. Was wir jetzt erst wissen, ist aber, dass er schon ein wenig eine Diva ist. Wenn ich sehe, wie eingeschnappt er teilweise reagiert, wenn einer seiner (dummen) Mitspieler bei seinen Aktionen mal wieder nicht mitspielen konnte – sowas geht nicht. Da hat man den Eindruck, Ribéry betrachtet Mitspieler nur als Doppelpass-Prellwand.

Es kann nicht sein, dass unser Spiel, unser Erfolg so sehr von den Launen des kleinen Franzosen abhängig ist!

Herr Klinsmann, übernehmen Sie.

Klose: 3-

Was hätte es für ihn für ein Spiel werden können, wenn man ihm nicht sein 1:0 geklaut hätte? Zumindestens ein besseres. Unauffällig wie zuletzt meistens, aber trotzdem mit erster Groß-Chance des Spiels (70.Min.?) zu einem weiteren Tor, welches lediglich die gute Reaktion des Kölner Keepers verhinderte.

Naja.

Podolski: 5

Was war das denn, Podolski? Ein Schuss auf’s Tor, ansonsten Standfußball? Selbst wenn man die lange Pause und die damit verbundene fehlende Spielpraxis berücksichtigt: Alter, das ging gar nicht!

Was sollte das Gelaber, bis zum Schluss, Gas und sowieso alles für den FC Bayern geben zu wollen? Selten zuvor zeigte sich, wie wenig ein Podolski – von seinen Fähigkeiten und seiner Einstellung – zum Klinsmann-Klub passt.

Schlimm. noch schlimmer, dass wir auf so’ne Type bis zum Saisonschluss angewiesen sind!

ab 46. Minute Donovan: 4

Es wird Zeit das er geht. Bemerkt, dass er auf dem Platz stand, hat man ohnehin nicht. Seine beste Aktion war noch, dass er beim Novakovic-Kopfball auf der Linie stand. Vielleicht wäre alles ganz anders verlaufen, wenn er diesen Ball in der letzten Woche gegen Hertha versenkt hätte. Hat er aber nicht. Diesmal gab es noch nicht mal ’ne Chance. Zum Glück ist uns das noch aufgefallen, bevor wir den Amis die Euros in den Rachen geworfen haben!

Zusammenfassung und generell zur Mannschaft:

Man merkt eben erst, wie sehr jemand fehlt, wenn er fehlt. Luca Toni zum Beispiel, oder Lucio. Der zweite Anzug scheint nicht so richtig zu passen. Und auch wenn ein Ribéry eine Diva ist, so braucht er doch Unterstützung. Ferner wiederhole ich mich da gerne: Wenn zwei bis vier Spieler auf Ribéry draufgehen, wo sind dann bitte die dann freien Mitspieler?

Nein. An einzelnen Spielern kann man es eigentlich nicht festmachen. Es ist die Einstellung, die Motivation. Und hier kommt Klinsmann ins Spiel. Dafür ist er nämlich zuständig. Und bekannt.

Sieht man ja auch immer. In der zweiten Halbzeit. Jetzt wäre es wichtig, dass mal von Anfang an zu erreichen.

Aber wieso hat jetzt der FC in München gewonnen?

Weil sie gerannt sind. Wie die Bekloppten. Alle für einen, einer für alle. Sie waren ein Team, nicht nur eine Ansammlung von starken Indiviualisten!

Abschließend:

Ausgerechnet Daum, ausgerechnet der FC und ausgerechnet nach 4.011 Tagen.

Aber wie Herr Daum es ja so schön gesagt hat: Irgendwann endet jede Serie. Und „Angst“ vor eben genau dieser Situation, dass Daum einmal beim FC Bayern, bei Uli Hoeneß gewinnen könnte, habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Dafür ist in der Beziehung zwischen mir und dem FC, seinen Verantwortlichen und seinen Fans schon lange die Kontroverse raus. Da gibt’s ganz andere Teams, gegen die eine Niederlage viel schwerer wiegen würde.

Für mich.

Für den FC Bayern ist jede Niederlage gleich schmerzvoll.

In diesem Sinne: Auf ein Neues in Lissabon!

Mit 50 Prozent Leistung kann man kein Meister werden!

Unfassbar, was ich während des heutigen Spiels vernommen habe. Die Bayern lagen zum 11. Mal in dieser Saison mit 0:1 hinten? In 20 Spielen? Haben wir da ein grundsätzliches Problem?

Und ob!

Wie kann es sein, dass die Bayern das dritte Spiel der Rückrunde verschlafen beginnen, die erste Halbzeit herschenken und erst in den zweiten 45 Minuten aufwachen?

Mit 50% Einsatz, Leistungsbereitschaft und Wille kann man nicht Meister werden. In keiner Liga. Na vielleicht in Schottland oder Österreich. Aber mit wem vergleichen wir uns hier?

Nein. Da stimmt irgendwas nicht.

Es sind ja nicht nur unsere eklatanten Baustellen im Kader – die rechte Seite, oder ganz allgemein die Sicherheit in der Abwehr. Nein. Es stimmt die Einstellung zumeist nicht.

Am Mittwoch vernahm ich noch mit einem müden Lächeln die Aussage eines Lahm, dass „man halt in solchen Freundschaftsspielen keine 100% geben würde“. Ja, fein. Aber wieso wird derlei mit nach Hause gebracht. Zum Spiel des eigenen Verein?

Wann nehmen die Herren Bayern-Stars mal einen Gegner von der ersten bis zur letzten Minute ernst? Im Championsleague-Finale? War es das schon im Pokal? Gegen den schwächelnden VfB?

Das wird nicht reichen für die ach so herbeigesehnte Tabellenführung.

Nehmen wir mal die Hertha als Beispiel. Zwar oben dran in der Tabelle, hatten sie aber vor dem Spiel arge Personalsorgen. Nicht weniger als acht Stammspieler fehlten dieser Truppe. Acht!

Wußten unsere Schönwetterfußballer etwa zuvor davon? Und hätten wir die Hertha in stärkster Besetzung nicht erst ab der 46. Minute ernst genommen?

Jetzt mal von Bewegungslegasthenikern wie Herrn Lell (oh mein Gott, was macht der bloß beruflich?) abgesehen: Was soll das? Ihr könnt es doch alle, habt es schon mehrfach in dieser Saison bewiesen. Warum dann nicht in einem Spiel, in dem wir aus eigener Kraft die Tabellenführung hätten erreichen können??

Klar. Das Spiel schien eine Kopie der Spiele in Hamburg und gegen Dortmund zu werden. Vor allem gegen Dortmund, denn in Hamburg hätten wir ja, wie gesagt, noch zwei Tage und zwei Nächte spielen können, ohne ein Tor zu erzielen.

Rückstand. Remis erzwungen und die Führung dank klarster Chancen nur eine Frage der Zeit.

Aber was passierte dann?

Die Hertha rückte nicht einen Meter von der eigenen Taktik ab. Wie erschreckend musste das heute auf die Bayern gewirkt haben?

Die Gegner haben inzwischen schon keine Angst mehr vor den Bayern – die spielen einfach weiter. Noch dazu erfolgreich.

Unsere Ballkünstler versemmeln reihenweise die Chancen (Schweinsteiger, meine Güte!) und Herr Voronin hat ’ne Quote von 100%. Na bravo.

Dabei schien Klinsmann zunächst alles richtig gemacht zu haben: Nahm den – mal wieder – völlig überforderten Lell aus dem Spiel, stellt Top-Form-Lahm auf rechts und Zé auf links. Das brachte endlich mehr Schwung in die Aktionen und endlich kamen über rechts auch mal Flanken, die diese Bezeichnung verdienten…

Allein, weitere Tore fielen trotzdem nicht.

Wie auch, wenn Herr Ribéry zumeist lustlos über den Platz lief, frustriert, weil seine Mitspieler die eigene Genialität nicht zu verwerten wussten, oder Herr Donovan, der diesmal über fast eine Stunde Gelegenheit bekam, zu beweisen, weshalb die Bayern auf jeden Fall acht Millionen Euro für ihn nach Amerika überweisen müssen.

Er blieb den Nachweis schuldig.

Ein guter Kopfball. Sicher. Und eine 1:1-Situation gegen Drobny. Aber wenn man es beim FC Bayern oder im zweiten Anlauf in einer richtigen Profiliga schaffen will, dann muss man solche Dinger reinmachen. Nicht nur in Testspielen. Nein, auch wenn’s drauf ankommt. Ansonsten hätten wir ja auch Herrn Podolski einen Rentenvertrag geben können.

Überhaupt Drobny.

Machte heute sein wohl bestes Spiel für Hertha. Wie so viele. Wie so oft, wenn es gegen die Bayern geht. Egal welcher Spieler, welches Team.

Damit muss man aber umgehen, leben lernen können. Es akzeptieren. Ist nun mal so.

Was ich nicht akzeptieren kann, ist die, sich seit Jahren hinziehende Krise bei unseren Standards!

Von mir aus, können wir uns dafür ja auch noch Spezialtrainer anschaffen. Nein, ich will sogar mal hoffen, dass wir sowas schon längst haben, allein, mir ist unerklärlich, weshalb wir dann in diesem Punkt so ungefährlich sind?!

Oder ist das mal wieder eine selektive Wahrnehmung von mir?

Schlimm.

Für denUli ist das aber „alles nicht so schlimm“, schließlich „hätte sich ja nicht viel an der Ausgangssituation geändert.“

Achso.

Ganz neue Töne. Wir hoffen also weiterhin, dass nur alle anderen Topteams – genauso wie wir – weiterhin fleissig ihre Spiele verlieren, damit wir nix ändern müssen?

Soso. Gute Taktik.

Im Ernst: Das geht einfach gar nicht, Leute.

Und ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man unseren Spielplan als Vorteil für uns sehen kann.

Nächste Woche geht’s gegen den kölschen FC. Mit der Einstellung unseren letzten drei ersten Halbzeiten, schenken uns die Jecken am Karnevalssamstag mächtig einen ein. Und dann nach Bremen. Fein. Ob die für ein Spiel – mal wieder – ihre Krise vergessen? Danach dreimal gegen sicherlich aufopferungsvoll kämpfende Abstiegskandidaten, um anschließend zum Magath-VfL nach Wolfsburg zu reisen, die uns ja schon im Hinspiel jede Menge Probleme bereitet haben.

Zum Glück kommen die restlichen Kracher der Saison erst zum Saisonschluss – aktuell könnten wir das gar nicht gebrauchen.

Seh‘ ich mal wieder zu schwarz?

Tut mir leid, aber ich kann einfach keine Ausreden mehr hören…

Bekloppte Borussen und wirbelnde Bayern

Haha. Wortwitz.

Aber was kann ich für den Namen des Borussen-Trainers? Eben.

Dann los.

Das Spiel der Bayern gegen die schwachgelben Borussen ist zwar erst 24 Stunden her, kommt mir aber schon viel weiter weg vor. Komisch.

Mein Kopf ist irgendwie leer. Was soll man noch zum Spiel sagen?

Der BVB mit Blitzstart. Weil Demichelis offenbar mit Hallenschuhen auf dem Platz stand. ‚Hätte trotzdem nicht damit gerechnet, dass Valdez den Ball nicht in die Wolken jagt.

Dann also mal wieder 0:1. Kennen wir ja schon.

Ich war erstaunlich emotionslos.

Weil ich dachte, dass das schon irgendwie klappen wird? Mit dem Sieg? Oder weil ich alle Hoffnungen verloren hatte?

Weiß ich nicht mehr.

Trotzdem legten die Bayern danach erst richtig los.

Allein, wie gegen den HSV, wurden größte Chancen, die schnellsten Kombinationen nicht in Tore umgemünzt. Sowas macht nachdenklich. Was wir uns hier Woche für Woche für einen Luxus leisten…

Von den schwachgelben Borussen war zumindestens nicht mehr viel zu sehen. Bis in Halbzeit 2. Dann gibt’s wieder ein paar Konter. Von den Bayern zum Ausgleich aber auch kein Tempo mehr.

Ehrlich gesagt hatte ich ich mich schon mit einem 1:1 abgefunden. Frust ist keine geeignete Beschreibung meines Gemütszustandes. Und dann doch noch Klose. Zweimal. Immerhin. Nicht zur Lachnummer geworden.

Ein Anfang.

Im nächsten Spiel gibt’s schon die nächste Bewährungsprobe.

Noch was?

Kaum. Das meiste ist ja hier schon diskutiert worden.

Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg. Und die Tabellenführung in Reichweite. Gut.

Die Bayern gewinnen 2:1 in Hamburg

Eigentlich.

Für mich gab’s kein Foul vor Tonis 1:0 und zweitens wehrt Rost Kloses Ball klar hinter der Linie ab.

Aber selbst ohne diese Fehlentscheidungen (nix gegen den SR, entgegen der Meinung der meisten HSV-Fans, konnte man klar erkennen, das er von diesen beiden Szenen abgesehen, zumeist richtig lag – selbst wenn’s pro Bayern ausging), hätten die Bayern nach dieser zweiten Halbzeit definitiv punkten, vielleicht sogar gewinnen müssen.

So schlecht die erste Halbzeit der Bayern war (unbegreiflich), so dominant war’s erneut im zweiten Abschnitt. Nur fehlte heute die Leichtigkeit. Die Konsequenz.

Meine Güte. Was für Chancen für Klose und Toni!

Sind historische Dokumente verfügbar, dass Toni schon einmal aus 1,5 Metern am Tor vorbeigeköpft hat? Und wieso trifft Klose auf der Linie nur das Abwehrbein?

U.n.f.a.s.s.b.a.r.

Trotzdem gibt’s auch klare Gründe für die Niederlage der Bayern.

Erstens darf Herr Schweinsteiger durchaus in der 3. oder 4.Minute eine solche Großchance mal ins Netz zimmern.

Zweitens ist es Herrn Rensing nicht verboten, einen Ball, der auf’s Tor kommt, zur Seite abzuwehren und nicht direkt auf den Kopf von Herrn Petric.

Drittens sollte Herr Ribéry, insofern er verletzt ist oder Schmerzen in der Wade hat, besser nicht auf dem Platz stehen. Oder hat irgendjemand eine andere Erklärung?

Viertens frage ich mich, was Zé Roberto seit Dienstag für ein Programm hatte, dass er derart geschwächt über den Platz eierte.

Wer Antworten für mich hat, darf sich gerne melden.

Insgesamt wäre ein Remis mehr als verdient gewesen, das kann niemand ernsthaft bestreiten. Allein, die Bayern hätten wohl noch bis morgen früh spielen können – sie hätten kein Tor erzielt.

Statt Tabellenführer sind wir am Sonntag, wenn’s ganz schlecht läuft, wieder auf Platz 5!

Hoffentlich bringt das einige von uns wieder auf den Boden zurück. Wobei ich nicht glaube, dass das bei einem Ribéry überhaupt funktioniert. In Gedanken scheint der nur noch in der Championsleague zu sein. Ähnlich wie seinerzeit Herr Frings. Der ja nur für den Titel für eine Saison in München gastierte. Fein.

Ansonsten fällt mir zum Spiel kaum noch was ein. Euch?

Von Ribéry, schwäbischem Dusel und der Herbstmeisterschaft

Reisserischer Titel. Ich weiß. Aber irgendwie muss man die geschätzen Leser ja aus den anderen „Forum“-Beiträgen zusammenholen.

Die Bayern spielten gestern in Stuttgart um die Herbstmeisterschaft. Und ich hatte im Vorfeld schon die schlimmsten Befürchtungen.

Die erste Halbzeit bestätigte diese.

Nicht, dass wir total von Ribéry abhängig wären, aber spielt er mit, lassen sich eben alle anderen gerne auf ein noch höheren Niveau mitziehen, gehen sein Tempo mit und spielen ’ne Klasse besser. Oder verstecken sich hinter ihm. Wie zum Beispiel ein Herr Schweinsteiger. Einzelkritik aber später.

Nein. Das war gar nix. Keine Laufbereitschaft, keine Aggressivität. Kein gar nix. Und Stuttgarter, die – natürlich – gegen die Bayern ihr bestes Saisonspiel machten.

Trotzdem war’s imho ein schlechtes Spiel (im Vergleich zum letzten). Denn obwohl die Bayern quasi das Mittelfeld preisgaben, erspielte sich der VfB nur eine optische Überlegenheit – überrannt wurden die Bayern nun auch wieder nicht.

Weil so gar nichts von den Klinsmann-Kickern kam, war die Halbzeit-Führung der Babbel-Schwaben nicht unverdient, wenn auch im Zustandekommen (Nachspielzeit, drei Bayern verlieren Zuordnung beim Eckball) glücklich.

Wie so oft in den letzten Wochen, gaben die diesmal Ribéry-losen Bayern dann aber in HZ2 Gas. Was mich überraschte, denn damit hatte ich eigentlich nicht mehr gerechnet.

Der Ausgleich für die Münchner war folgerichtig und wenn man sagen kann, dass Klose eventuell zuvor knapp im Abseits stand, dann ist das eher ein Ausgleich für die 3-4 falschen Abseitsentscheidungen gegen den FCB in HZ1.

Das 1:2 war dann auch noch der beste Angriff, den ich gestern von meinen Lieblingen gesehen habe und ehrlich gesagt, hätte ich mir sowas über 90 Minuten gewünscht, wenn man wirklich noch ein ernstes Wort beim Thema Herbstmeisterschaft hätte mitreden wollen.

Danach – und da muss ich Herrn Heldt aber sowas von widersprechen – war der VfB mausetot (dabei hatte der FCB Lyon in den Knochen).

Und wenn die Bayern einen Ribéry oder wenigstens einen Altintop in der Startelf gehabt hätten, wäre das schon vom Anpfiff weg so gewesen.

War’s aber nicht.

Dafür kam es, wie es kommen musste und es ins Bild eines Oddo in seiner ersten Halbserie in der Bundesliga passt.

Was erlauben Massimo?

Ich muss da Klinsmann und Co. widersprechen: Für diesen Platzverweis ist allein Herr Oddo verantwortlich. Kann mir auch keiner erzählen, dass er seinen Gegenspieler nicht bemerkt hat (ist schließlich kein Tim Wiese) – der Fuß hat auf dieser Höhe nix zu suchen. Aber das haben wir ja in seinen Spielen schon öfter gesehen, dass er eine durchaus weltmeisterbefreite Art der Ballannahme sein Eigen nennt.

Und noch einmal muss ich Herrn Heldt widersprechen: Der Platzverweis war durchaus spielentscheidend. Nicht so sehr für die Bayern – die spielten weiter ihren Stiefel runter – nein, für den VfB!

Denn der wachte plötzlich wieder auf und fand zurück ins Spiel. Fing wieder an zu kämpfen. Wie in HZ1. Und ein Herr Lehmann war plötzlich auch mehr im gegnerischen 16er als in seinem eigenen.

Das ich spontan beim Gegentor (erneut in der Nachspielzeit) dachte, dass Herr Rensing zum Ersten bei der Flanke und zum Zweiten durch ein Blockieren durch Herrn Lehmann behindert wurde, habe ich relativ schnell verworfen. Spätestens als einige Bayern-Verantwortliche dies ernsthaft als Fehler des Schiedsrichters anmelden wollten.

Obwohl ich das verstehe. Alternativ müsste man ja einräumen, dass man einen Torhüter zwischen den Pfosten stehen hat, der zwar schon Weltklasse auf der Linie ist, aber in der Luft und der Strafraum-Beherrschung (Lehman gg. Klose: Weltklasse) allenfalls Durchschnitt.

Kurzum: Das 2:2 ist gerecht. Punkt.

Ich würde mich über diesen – erneuten – Punktverlust kurz vor Schluss auch gar nicht aufregen, wenn es sich nicht immer wieder wiederholen würde…

Das scheint ein grundlegendes Konzentrationsproblem zu sein.

Am allerschlimmsten ist allerdings – und das wurde mir in der gestrigen Tageszusammenfassung noch einmal bitter vor Augen geführt: Wie schlecht sind eigentlich all diese Fahrstuhl-Teams, die uns in der Hinrunde diverse Punkte abgenommen haben?

Gladbach, Bochum, Hannover?

Gegen diese Mannschaften haben wir insgesamt 7(!) Punkte liegen lassen! Und selbst Bremen bekommt erst seit ein paar Tagen seine Krise nach dem 5:2 in der Allianz-Arena so langsam in den Griff…

Schlimm.

Auf der anderen Seite: Bemerkenswert, dass wir es trotzdem bis auf Platz 1 geschafft haben und die Herbstmeisterschaft – bei einem Sieg der Schalker – immer noch möglich ist.

Allein, ich glaub‘ nicht dran, auch wenn ich’s erhoffe…

Ich bin aber noch nicht fertig mit unseren Spielern:

Richtig stark war eigentlich keiner, oder?

Lahm vielleicht, wenn auch mit Abstrichen. Dazu auf jeden Fall Altintop, der nach seiner späten Einwechslung mehr Alarm gemacht hat, als Herr Schweinsteiger zuvor (was genau rechtfertigt eigentlich die Verdoppelung seines Gehalts?).

Lucio hatte in HZ1 durchaus Glück, dass er in seinen Duellen gegen Marica keine Karte bekam. Nicht so sehr für die erste Aktion, aber beim zweiten Mal durchaus.

Davon abgesehen stand die Abwehr insgesamt sicher. Bis auf – mal wieder – die rechte Seite. Himmel. Hoffentlich sehen das auch die Bayern-Verantwortlichen so. Da muss endlich was getan werden!

Fehlt Ribéry, ist ferner überdeutlich, dass Spieler wie Schweinsteiger, Zé Roberto oder van Bommel allein oder mit Ball einfach viel zu langsam sind. Wie soll da Spielfluss aufkommen, wenn der Gegner einen in 5 oder spätestens 10 Metern eingeholt hat?

Ohne den kleinen Franzosen ist seine Seite schlichtweg nur noch gut und nicht mehr Extraklasse. Punkt.

Nein. Gewinnt Hoffenheim heute die Herbstmeisterschaft haben, wir die nicht in Stuttgart und auch nicht in den Spielen ohne Ribéry verloren. Die haben wir gegen Bochum, in Gladbach und in Konter-Situationen wie nach dem 2:1 gegen Stuttgart vergeigt.

So einfach ist manchmal die Wahrheit.

Was bleibt uns aber nun?

Weitermachen, einfach immer weitermachen!

Hoffenheim wird – und davon bin ich überzeugt – zwar heute vielleicht die Herbstmeisterschaft klar machen, aber die Rangnick-Kicker selbst werden definitiv nicht bis zum 34. Spieltag so weitermachen (können). Jetzt haben nämlich alle Teams mal gegen den Dorfverein gespielt und der Überraschungseffekt dürfte verpufft sein. Man wird sich Gedanken machen und so leicht wird es dann eben nicht mehr sein. Meine Meinung. War mit dem Ribéry-Effekt in der letzten Saison bei den Bayern ja genauso.

So und nur so muss man gegen Hoffenheim gewinnen!

Ich bin ganz ehrlich: Vor dem Spiel hätte ich mir ein deutliches 4:0 oder 5:0 gewünscht.

Jetzt allerdings bin ich mit dem 2:1 noch viel zufriedener.

Nur so kann man all der penetrant wiederholten Selbstsicherheit und sog. Souveränität der Hoffenheimer und ihres selbsternannten Retters des modernen Fußballs Herr werden.

Und Herr Rangnick kann noch nicht mal den bösen Mächten von DFL, DFB, FCB oder Fußballgott die Schuld an der insgesamt verdienten Niederlage zuschieben. Nein. Es war ein Hoffenheimer, der Toni die Chance gab das Siegtor zu erzielen.

Herrlich.

So und nur so muss man gegen Hoffenheim gewinnen.

Sicher.

Mir fällt es jetzt natürlich viel leichter hier wieder die üblichen Sprüche rauszuhauen und phasenweise hatte ich echte Bedenken, was das Spiel angeht, aber all das Gefasel vor und nach dem Spiel vom „Hoffenheimer Potential“ und dass „ein Remis doch verdienter gewesen wäre“ – es zeigte, dass Hoffenheim eben in dieser Saison noch kein Spiel gegen die Bayern absolviert hatte.

Nie wurde es deutlicher, was es bedeutet gegen die Bayern zu spielen:

Da kann es Dir passieren, dass du völlig überannt wirst, oder einen überlegenen Auswärtssieg einfährst (was man wohl glaubte). Gleichzeitig kannst du aber auch in der 92. Minute das entscheidende Gegentor bekommen.

Wundertüte FC Bayern.

Auch dies hat Hoffenheim jetzt gelernt. Wir sind eben immer noch das Maß aller Dinge. In jeder Hinsicht (selbst beim Glück).

Und wenn man – wie von Seiten des Dorfvereins vor dem Spiel gebetsmühlenartig wiederholt – soo viel aus zwei 5-Gegentor-Spielen in Bremen und Leverkusen gelernt haben will, dann war dies gestern ja eine erneute Lehrstunde, die Herrn Rangnick sehr schmallippig und kurz angebunden zeigte. Den Rangnick übrigens, der immer wieder zum Vorschein kommt, wenn’s eng wird. Und eng wurde es irgendwann immer bei all seinen bisherigen Trainerstationen.

Zum Spiel.

Eins muss man den Hoffenheimern lassen:

Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Sowas überdeckte gestern die fehlende spielerische Klasse einzelner Akteure im Vergleich zu Ribéry und Co. – vor allem bei Kontern sind sie imho das beste Team der Liga.

Wie da bei Ibisevic, Obasi, Ba und Kollegen ein Rädchen ins andere greift, war schon beeindruckend. Aber das die Bayern wiederum immer noch Probleme in der (schnellen) Rückwärtsbewegung haben, ist nun auch nicht so neu.

Davon abgesehen ist die Laufbereitschaft in dieser Mannschaft enorm. Auch hier sind sie wohl Ligaspitze. In Halbzeit 1 zeigten die Klinsmann-Kicker genau das Gegenteil und somit gelang es den Provinzlern, die Bayern und Ribéry (mal wieder 2-3 Bewacher – wo sind all die freien bayerischen Mitspieler?) nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Statt eines 0:0 zur Pause hätte es auch durchaus ein Rückstand sein können, wenn der eine oder andere Patzer des Herrn Rensing Folgen gehabt hätte. Auf der anderen Seite gab es eben auch für die Bayern 1-2 gute Chancen zur Führung.

In Halbzeit 2 änderte sich das Bild.

Einen sehr guten Konter schloss Ibisevic mit einem „Schubser“ gegen Oddo zum 0:1 ab. Diesen „Schubser“ räumte er selbst auch nach dem Spiel ein, stellte derlei Verhalten aber in die Ecke allgemeinen Stürmerverhaltens im Strafraum.

In Ordnung.

Dann bestehe ich im Umkehrschluss aber darauf, dass uns nachträglich all die Tore zugesprochen werden, die Schiedsrichter in dieser Hinrunde den bayerischen Stürmern, vor allem Luca Toni, abgepfiffen haben!

Naja. Spielen die Hoppelheimer in der nächsten Saison vielleicht gar in der Championsleague, wird das a) mit der Luft für die Laufbereitschaft ein Ende haben und bekommen sie b) jede Menge solcher Tore selbst eingeschenkt – denn international wird das tatsächlich kaum gepfiffen.

Unabhängig davon, dass Herr Oddo sich trotzdem selbst und nicht nur in dieser Szene mehr als ungeschickt angestellt hat.

Womit wir bei den Spielern sind.

Liegt das am neuen Rasen, oder haben die Sportskameraden Oddo und Schweinsteiger einfach nur so Probleme, sich auf den Beinen zu halten?

Was das denn gestern wieder?

Und wieso darf Herr Schweinsteiger eigentlich mit solchen Leistungen Woche für Woche in die Startelf?

Es wird immer schlimmer mit ihm. Und auch Herr Oddo merkt man nicht wirklich an, dass er a) Weltmeister ist und b) für uns längerfristig spielen sollte.

Überhaupt ist unsere rechte Aussenbahn die Schwachstelle im Spiel. Offensiv wie defensiv.

Ganz anders der linke Flügel. Einfach nur geil, was Lahm, Zé Roberto und Ribéry da jede Woche auf den Rasen zaubern. Trotz der Bewachung und trotz der Laufbereitschaft der Gegner.

Weltklasse.

Ribéry zwar nicht ganz so stark wie zuletzt, für diverse lichte Momente im Spiel reichte es aber durchaus. Vor allem in HZ2.

Da machte der FCB nach 5-10 Minuten Schockzustand aber mal richtig Druck. Soviel Druck, dass Hoffenheim phasenweise ganz Spiel und Pressing vergaß und vor Respekt erstarrte.

Noch eine Erfahrung für die Hopp-Bubis.

Das sah durchaus ansprechend aus, vor allem weil dies gegen eine Mannschaft tat, die spielen wollte, sich also nicht nur mit allen Spielern am 16er versammelt und abwartet.

Herr Rangnick wollte nach dem Spiel gesehen haben, dass sein Team „dem 2:1 näher was als der FC Bayern“. Das stimmt. Für die, für lange Zeit einzige 100%-tige Chance durch Salihovic. Und nur für diese 20 Sekunden. Davor und danach hätte allein Herr Toni sich wieder um 2-3 Tore näher an Herrn Ibisevic heranarbeiten können. Mal wieder.

Somit war das 2:1 dann imho auch verdient (wenn auch glücklich im Zustandekommen, aber Bälle vom Gegner dürfen auch in der 92. Minute noch verwertet werden). Denn die noch größere Überlegenheit der Bayern in HZ2 (im Vergleich zu der von Hoffenheim in HZ1), sprach da eine deutliche Sprache.

Apropos Salihovic.

Guter Bank-Spieler. Viel nicht ab, ganz im Gegenteil. Trotzdem kam er erst, als Herr Obasi kurz vor Gelb-Rot stand. Und das wäre mehr als berechtigt gewesen. Wie Herr Reif – zur Abwechslung – mal völlig zu Recht bemerkte. Für seine Fouls zuvor Gelb gesehen, hätte er dann Ball – vor den Augen des Schiedsrichters – beim Freistoß für Bayern nur eine Sekunde länger festhalten müssen und es hätte Gelb-Rot gegeben.

Ich hab‘ ja nix gegen so ein Verhalten und diese Seite muss Hoffenheim eben auch beherrschen, aber für mich hätte Herr Weis für seine Spielweise und seine Diskussionen durchaus mal Gelb sehen dürfen und bevor mir jetzt wieder die Bayern-Brille nachgesagt wird, ich hätte mich auch nicht beschwert für Gelb gegen van Bommel (einfach mal so) und Toni (Elfmeter-Schinderei) beschwert.

Von daher gab es durchaus Härte im Spiel. Ebenso wie Längen. Was mich zu einem anderen Punkt bringt:

Der Hype.

Unerträglich wie Herr Hellmann und Herr Reif gestern dieses Spiel hochgeredet haben. Vor, währenddessen und danach. Unfassbar.

Sicher. Beide haben zumeist nach vorne gespielt. Aber bitte – soo wahnsinnig super war’s nun auch wieder nicht…

Super dagegen – und deshalb wird’s extra erwähnt, weil’s zuletzt selten genug vorkam – war das Spiel des Herrn Lucio.

Wie zu besten Zeiten räumte der fast alle Bälle und strahlte Sicherheit aus, die auch auf seine Kollegen abfärbte. Weiter so.

Sonst noch was?

Ach ja.

Wer Herbstmeister wird, hängt davon ab, wie Hoffenheim dieses 1:2 verarbeitet. Das ist neu. Das ist ungerecht und gemein (aus Sicht der TSG’ler). Und insofern da was zurückbleibt, könnte es sein, dass sie gegen Schalke – die ja irgendwann mal zurückkommen müssen – zuhause auch mal ein Remis gibt.

Einen Sieg der Bayern bei den Babbel-Schwaben vorausgesetzt – was wiederum von Form und Fitness nach dem Lyon-Spiel abhängt – kann es was werden mit Platz 1 zu Weihnachten.

Wenn.

Weltklasse trifft nassforsche Jugend oder Vom ewigen Zweiten

Das war er also. Der erste Teil der Woche der Wahrheit. Mit den Spielen gegen die letzten beiden Mannschaften der Bundesliga, die noch zwischen dem FC Bayern und der Herbstmeisterschaft stehen.

In der letzten Woche gab’s für Leverkusen ja schon eine bemerkenswerte Niederlage in Ost-Westfalen – die Töne nach dem Spiel waren trotzdem nicht weniger nassforsch. Vor allem ein Herr Helmes tat sich hier hervor.

Nun. Das Thema dürfte sich zunächst mal erledigt haben.

Mir ist natürlich noch bewusst, dass ich irgendwie schon Bedenken hatte, die sich spätestens beim Anblick der bayerischen Aufstellung in ein ausgeprägtes Unwohlsein steigerten.

Ottl in der Startelf? Zusätzlich zur B-Innenverteidigung und einem zuletzt schwächelnden Schweinsteiger?

Bayer dagegen in Bestbesetzung. Aua.

Entsprechend ging das Spiel auch los.

Recht offensive Werkskicker und unsicher wirkende Defensiv-Spieler in der Klinsmann-Elf. Ganz zu schweigen von der fehlenden Bindung zur Offensive. Parallel wurde Ribéry von bis zu vier, fünf gegnerischen Spielern bewacht. Das hätte böse enden können. Vor allem weil’s mal wieder viel zu langsam ging. Wir haben einfach zu viele Ballverschlepper in der Mannschaft. Ganz besonders tat sich hier die rechte Seite mit den Sportskameraden Oddo und Schweinsteiger hervor.

Insgesamt eine erste Halbzeit, die Bayer in der Summe im Vorteil sah, auch wenn Bayern in der zweiten Hälfte eben dieser besser ins Spiel fand, da auch Ribéry mehr Platz bekam und das Spiel fortan unnachahmlich ankurbelte.

Ein 0:0 zur Pause war angemessen, da Bayer zwar ein, zwei Chancen (Lattentreffer) mehr hatte, den Bayern aber z.B. ein Elfmeter (Friedrich an Toni) verwehrt wurde. Später mehr dazu.

Im Pausentee der Bayern fand sich offenbar erneut ein Wachmacher. Denn kaum hatten die Münchner die Kabine verlassen, übernahmen sie vollends das Kommando auf dem Platz.

Ribéry konnte schalten und walten wie er wollte und auch die Stürmer wurden jetzt besser in Szene gesetzt. Zudem brillierte die linke Seite mit Lahm, Zé und Ribéry nun wie aus einem Guss und überdeckte die restlichen Schwächen im Flügelspiel.

Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf Adler zu, allein, die Verwertung der Chancen ließ einmal mehr zu wünschen übrig.

Das 1:0 war für diese veränderte Herangehensweise der Bayern symbolhaft und folgerichtig. Sogar ein Ottl schwang sich nun zum sicheren Rückhalt im defensiven Mittelfeld auf. Und die wackelige Innenverteidigung (man merkt Demichelis‘ Abwesenheit immer dann besonders schwerzhaft wenn er nicht da ist…) hatte deshalb auch wesentlich weniger Probleme als noch in den ersten 45 Minuten.

Aber erst das 2:0 als Absicherung des Erfolges beruhigte meine Nerven, denn wir sind schließlich heuer gebrannte Kinder und keine noch so hohe Führung kann uns Fans Sicherheit geben.

Trotzdem das Fazit: Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit und die gesamte zweite Halbzeit rechtfertigten diesen Sieg. Auch in dieser Höhe. Nach dem Spiel konnte dem auch kein Leverkusener widersprechen.

Ein paar andere Themen: Elfmeter Luca Toni.

Das ist das Problem mit einem Image. Steht man erstmal unter dem Verdacht (auch durch die Medien geschürt), ein Hinfaller zu sein, bekommt man im Zweifelsfall eben keinen Elfmeter. Dies geschah Toni in dieser Saison nun schon zum zweiten Mal. Erst in Dortmund und jetzt in Leverkusen. Selbst sein Gegenspieler räumte hier ein Halten am Trikot ein, allein der Schiedsrichter hat’s nicht gesehen.

Pech.

Aber halt. Das Wort Pech kommt doch im Zusammenhang mit dem FC Bayern gar nicht vor.

Womit wir beim nächsten Thema wären.

Wie oft hat Herr Reif gestern erwähnt, dass die Klinsmann-Kicker in dieser Saison das Glück hatten, dass die Gegner nur Latte oder Pfosten getroffen haben und somit in dieser Statistik führend sind?

Gefühlt: 20x.

Unrichtig ist das natürlich nicht. Aber wo bleibt die Erwähnung, welch‘ miserable Chancenverwertung die Bayern allein in den letzten Spielen hatten?

Luca Toni hätte ansonsten bestimmt keine zehn Tore Rückstand auf Herrn Ibisevic. Eher so um die fünf. Und die Bayern müssten im Heimspiel gegen Hoffenheim auch kein 4:0 erzielen, um an ihnen vorbeizuziehen.

Aber so ist das eben mit dem Konjunktiv.

Elfmeter gestern, in Gladbach (an Lahm) und in Dortmund gegeben (und verwandelt), noch dazu – verdientermaßen – 4-5 Tore mehr gegen Cottbus und wir müssten uns über die Herbstmeisterschaft keine wirklich großen Sorgen machen.

Egal.

Zwei Dinge sind mir ausserdem noch aufgefallen:

Im Gegensatz zur Vorsaison fällt Ribéry aktuell noch nicht ab, er rennt einfach immer weiter und die Bayern halten fest an ihrer Aufholjagd und waren Bayer gestern auch an Frische massiv überlegen, obwohl sie im Gegensatz zu Leverkusen und Hoffenheim Championsleague spielen!

Stark.

Jetzt schön ausruhen und Hoffenheim am Freitag schlagen. Egal wie hoch. Für’s Torverhältnis kann auch die Woche danach noch reichen, wenn wir zu den Babbel-Schwaben müssen und Hoffenheim zuhause gegen Schalke spielt. Irgendwann muss bei Schalke ja mal der Knoten platzen…