Ich bin müde.
Allerdings hat das nur in Teilen mit dem FC Bayern zu tun. Ein verlängertes Wochenende liegt hinter mir. Übrig blieb mir davon nur eine Erkältung. Und die macht schlapp.
Womit wir schon zweimal die Kurve zu unserem Verein gefunden hätten.
Vielleicht wäre ich aber auch ohne Erkältung müde. Müde, die immer gleichen Berichten über die immer gleichen Probleme zu schreiben, die offenbar weder erkannt noch behoben werden.
Ich weiß es nicht, aber tatsächlich fällt mir auch fast 24h nach dem Gastspiel meiner Mannschaft in der Schweiz kaum etwas ein, was nicht schon durch die erhitzten Kehlen, Finger oder Augen gefiltert worden wäre. Was kann ich noch schreiben außer vielleicht meiner eigenen Sicht der Dinge?
Nichts. Aber so ist es doch immer.
Nun denn. Fangen wir mal an.
Die Bayern starteten in Basel furios. Allein dem – wieder einmal starken – Gästetorhüter gegnerischen Torhüter war es zu verdanken (ja, ich weiß, der ist auch sonst recht gut), dass unser Gegner nicht früh mit ein oder zwei Toren in Rückstand geriet.
Man konnte sich den Gefühls nicht erwehren, dass sich etwas innerhalb der Mannschaft geändert hatte, sie tatsächlich eine Reaktion anbieten wollte.
Nach weniger Minuten schwand diese Zuversicht hingegen sichtlich. In diesen Tagen ist halt alles möglich. Zumeist in die falsche Richtung.
Vor allem unser kleiner französischer Flankenflitzer verliert nach den ersten misslungenen Aktionen extrem schnell die Lust. Für unser Spiel ist das tödlich, denn sein Pendant – sei es nun Müller oder (wie gestern mal wieder in der Startelf) Robben – kann hier keinen Ausgleich herbeiführen.
Schlimm.
Besser hingegen durchaus die läuferische Einstellung. Auch gab es mehr Kampf. Beschweren hätte man sich trotzdem nicht, seinerseits in Rückstand zu geraten. Den zwei 100%-tigen Chancen der Bayern standen drei bis vier derartige Gelegenheiten der Kicker rund um Shaqiri entgegen (zweimal allein Pfosten oder Latte).
Ausgleichende Gerechtigkeit nennt man so was wohl.
Zu wenig, wenn man die Stimmung rund um den FC Bayern aktuell als Grundlage nimmt. Von außen, aber auch innen, ist der Druck immens. In jedem Spiel zu jeder Minute wird endlich der platzende Knoten erwartet. Das Ausbleiben erhöht noch einmal den Druck.
Wie im Hamsterrad.
Kommen wir da irgendwie raus? Nicht so schnell befürchte ich, denn woher soll es kommen?
Vielmehr macht es den Eindruck, dass wir im Murmeltiertag feststecken.
Resignation wäre allerdings genauso fatal, noch ist die Saison nicht verloren.
Wir haben noch ein Rückspiel, ich werde live dabei sein und wer sagt denn, dass das 0:1 in einem Heimspiel nicht noch zu drehen wäre? Dann sind wir halt im eigenen Stadion in dieser Saison wesentlich stärker. Dann lasst es uns auch zeigen!
Wer will ausschließen, dass der bayerische Knoten am Sonntag im Spiel gegen Schalke platzt? Ein Versuch ist es allemal wert.
Wir sollten – entgegen meiner hier und da geäußerten Bedenken – noch nicht akzeptieren, dass Rafinha vielleicht gar kein Fußballer ist. Oder unsere komplette 6er-Garnitur unser aller Spiel verlernt hat.
Nein, wir sind wirklich noch nicht am Ende. Und weil wir nun alle die alten Helden beschwören – hier ein Spruch aus dieser Zeit:
„Weiter, immer weiter“
Warum eigentlich nicht?
Irgendwann kommt Thomas Müller aus seinem gewaltigen Formtief. Irgendwann ist unser Maximo leader Bastian wieder an Bord. Irgendwann findet Toni Kroos seine Tiefenpässe wieder.
Irgendwann. Hoffentlich noch nicht zu spät.
Ich zitiere und verweise an dieser Stelle ergänzend auf zwei wundervolle Texte die sich mit dem FC Bayern beschäftigen.
Der erste Text stammt vom unerreichten Trainer Baade, der zweite vom nicht weniger genialen Schreiberling Lizas Welt. ENJOY!
Der letzte Beitrag erinnerte mich spontan an einen meiner Beiträge zu diesem Thema, kaum ein Jahr her aber nicht weniger aktuell als es ein Beitrag sein könnte!
Zu mehr fehlt mir im Moment sowohl Kraft als auch Muße.
Hoffen wir das Beste. Für Sonntag. Mehr bleibt uns ja eh nicht übrig.
Auf geht’s, Ihr Roten!
P.S. Kein Wort diesmal von mir zum nicht gegebenen Elfmeter gegen Olic, nix zum Rasen (denn Basel bespielte den gleichen Untergrund) und erst recht nix zur Häme, die ich rund um das Spiel auf meinen multiplen Kanälen vernehmen durfte. Alles hat seinen tieferen Sinn. Und vieles können wir einfach nicht beeinflussen – weshalb also damit beschäftigen?
Update: Ganz vergessen: Als Ergänzung wie immer hier lang.