Das Murmeltier im Hamsterrad oder Von großen und kleinen FCBs

Ich bin müde.

Allerdings hat das nur in Teilen mit dem FC Bayern zu tun. Ein verlängertes Wochenende liegt hinter mir. Übrig blieb mir davon nur eine Erkältung. Und die macht schlapp.

Womit wir schon zweimal die Kurve zu unserem Verein gefunden hätten.

Vielleicht wäre ich aber auch ohne Erkältung müde. Müde, die immer gleichen Berichten über die immer gleichen Probleme zu schreiben, die offenbar weder erkannt noch behoben werden.

Ich weiß es nicht, aber tatsächlich fällt mir auch fast 24h nach dem Gastspiel meiner Mannschaft in der Schweiz kaum etwas ein, was nicht schon durch die erhitzten Kehlen, Finger oder Augen gefiltert worden wäre. Was kann ich noch schreiben außer vielleicht meiner eigenen Sicht der Dinge?

Nichts. Aber so ist es doch immer.

Nun denn. Fangen wir mal an.

Die Bayern starteten in Basel furios. Allein dem – wieder einmal starken – Gästetorhüter gegnerischen Torhüter war es zu verdanken (ja, ich weiß, der ist auch sonst recht gut), dass unser Gegner nicht früh mit ein oder zwei Toren in Rückstand geriet.

Man konnte sich den Gefühls nicht erwehren, dass sich etwas innerhalb der Mannschaft geändert hatte, sie tatsächlich eine Reaktion anbieten wollte.

Nach weniger Minuten schwand diese Zuversicht hingegen sichtlich. In diesen Tagen ist halt alles möglich. Zumeist in die falsche Richtung.

Vor allem unser kleiner französischer Flankenflitzer verliert nach den ersten misslungenen Aktionen extrem schnell die Lust. Für unser Spiel ist das tödlich, denn sein Pendant – sei es nun Müller oder (wie gestern mal wieder in der Startelf) Robben – kann hier keinen Ausgleich herbeiführen.

Schlimm.

Besser hingegen durchaus die läuferische Einstellung. Auch gab es mehr Kampf. Beschweren hätte man sich trotzdem nicht, seinerseits in Rückstand zu geraten. Den zwei 100%-tigen Chancen der Bayern standen drei bis vier derartige Gelegenheiten der Kicker rund um Shaqiri entgegen (zweimal allein Pfosten oder Latte).

Ausgleichende Gerechtigkeit nennt man so was wohl.

Zu wenig, wenn man die Stimmung rund um den FC Bayern aktuell als Grundlage nimmt. Von außen, aber auch innen, ist der Druck immens. In jedem Spiel zu jeder Minute wird endlich der platzende Knoten erwartet. Das Ausbleiben erhöht noch einmal den Druck.

Wie im Hamsterrad.

Kommen wir da irgendwie raus? Nicht so schnell befürchte ich, denn woher soll es kommen?

Vielmehr macht es den Eindruck, dass wir im Murmeltiertag feststecken.

Resignation wäre allerdings genauso fatal, noch ist die Saison nicht verloren.

Wir haben noch ein Rückspiel, ich werde live dabei sein und wer sagt denn, dass das 0:1 in einem Heimspiel nicht noch zu drehen wäre? Dann sind wir halt im eigenen Stadion in dieser Saison wesentlich stärker. Dann lasst es uns auch zeigen!

Wer will ausschließen, dass der bayerische Knoten am Sonntag im Spiel gegen Schalke platzt? Ein Versuch ist es allemal wert.

Wir sollten – entgegen meiner hier und da geäußerten Bedenken – noch nicht akzeptieren, dass Rafinha vielleicht gar kein Fußballer ist. Oder unsere komplette 6er-Garnitur unser aller Spiel verlernt hat.

Nein, wir sind wirklich noch nicht am Ende. Und weil wir nun alle die alten Helden beschwören – hier ein Spruch aus dieser Zeit:

„Weiter, immer weiter“

Warum eigentlich nicht?

Irgendwann kommt Thomas Müller aus seinem gewaltigen Formtief. Irgendwann ist unser Maximo leader Bastian wieder an Bord. Irgendwann findet Toni Kroos seine Tiefenpässe wieder.

Irgendwann. Hoffentlich noch nicht zu spät.

Ich zitiere und verweise an dieser Stelle ergänzend auf zwei wundervolle Texte die sich mit dem FC Bayern beschäftigen.

Der erste Text stammt vom unerreichten Trainer Baade, der zweite vom nicht weniger genialen Schreiberling Lizas Welt. ENJOY!

Der letzte Beitrag erinnerte mich spontan an einen meiner Beiträge zu diesem Thema, kaum ein Jahr her aber nicht weniger aktuell als es ein Beitrag sein könnte!

Zu mehr fehlt mir im Moment sowohl Kraft als auch Muße.

Hoffen wir das Beste. Für Sonntag. Mehr bleibt uns ja eh nicht übrig.

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Kein Wort diesmal von mir zum nicht gegebenen Elfmeter gegen Olic, nix zum Rasen (denn Basel bespielte den gleichen Untergrund) und erst recht nix zur Häme, die ich rund um das Spiel auf meinen multiplen Kanälen vernehmen durfte. Alles hat seinen tieferen Sinn. Und vieles können wir einfach nicht beeinflussen – weshalb also damit beschäftigen?

Update: Ganz vergessen: Als Ergänzung wie immer hier lang.

41 Gedanken zu „Das Murmeltier im Hamsterrad oder Von großen und kleinen FCBs“

  1. Tja. Der Text der Stunde, nach Lage der Dinge. Schöner wird’s nicht. Danke, auch für den „Lizas-Welt-Link“. Da würde ich jeden Satz mit vollem Namen unterschreiben.

    Es IST ein Kopf-Problem. Der Verein denkt und spielt CSU-Fußball – nach der Erfolgsformel der 80er und 90er Jahre. Volle Kasse, markige Sprüche, dicke Hose, Stammtischdenken, Kirchturmspolitik, Spezlwirtschaft. Wer außer uns gut ist, wird halt dazugekauft, Preis spielt keine Rolle. „Mir san mir“, Schluß, aus, amen. Amigos unter sich…

    Das langt heute nicht mehr. (Sogar für die CSU könnte es nächstes Jahr eng werden.) 🙂

  2. Der Text im Blog von „Lizas Welt“ trifft mitten ins Schwarze. Das Problem des FCB heißt zu einem Großteil: Uli Hoeneß. Über seine Verdienste brauchen wir hier nicht diskutieren, sie sind überwältigend groß. Aber der Übervater droht mit seiner Liebe den Verein zu erdrücken.

    Die Vereinspolitik, den Club nur von Leuten aus der „Familie“ regieren zu lassen, erstickt jegliche Innovation im Keim. Emotion diktiert das Handeln in allen Bereichen: Trainer werden entweder je nach Zeitgeist ausgewählt (Klinsmann, vielleicht bald Favre), bei deren Scheitern erfolgt die Flucht zum genau gegenteiligen Typ mit großem Namen (van Gaal) und wenn dies auch nicht funktioniert, landet man schließlich bei der Sicherheit versprechenden Lösung mit dem „guten Freund“. Dies trägt alle Züge der Sprunghaftigkeit und ist Lichtjahre von einer langfristigen Konzeption entfernt.

    Genauso verhält es sich mit der Position des Sportdirektors. Es wird der brave Christian Nerlinger gewählt. Natürlich auch Familienmitglied und wohl auf Jahre hinaus seinem Förderer dankbar für diesen Job. Innovative Gedanken, die dem konservativen Chorgeist bei Bayern zuwiderlaufen könnten, sind da nicht zu erwarten. Eher schon, dass der Chef vom Tegernsee aus stets die Leinen weiter fest in den Händen behält, anstatt sein Baby auch mal laufen zu lassen.

    Auch wenn ich dafür gelyncht werde, aber der FCB hatte die Möglichkeit ein – wenn es denn schon sein muss – Familienmitglied mit kreativen Managementfähigkeiten in sein Gefüge einzubauen: Jürgen Klinsmann. Aber anstatt ihn mit der Aufgabe zu betrauen, die er beherrscht, der des Managers, holte man ihn als Trainer. Das Ergebnis ist bekannt. Ein Trainertyp war jedoch nie, dass er aber konzeptionell hervorragende Arbeit abliefern kann, hat er in der Nationalmannschaft bewiesen. Der Weg von den Rumpelfußballern hin zu einer Mannschaft, die begeisternden Fußball spielen kann und der man heute wieder gerne zusieht, begann dort mit seinem Einstieg, im Team mit dem dazu passenden Trainer Löw.

    Beim FCB war man erschrocken, dass da einer kam, der tatsächlich Dinge verändern wollte. (Wer hätte das auch vorher gedacht? Konnte man doch nicht wissen!) Durch sein krachendes Scheitern auf dem falschen Posten ist sein Name heute in München verbrannt. Die Gelegenheit, das Potenzial von jemandem aus der heiligen Bayern-Familie zu nutzen, der Hoeneß nachfolgen konnte und gleichzeitig für Entwicklung stehen würde, wurde fahrlässig in den Sand gesetzt.

    Heute ist der Club erstarrt in überkommener Denkweise und versucht sich verzweifelt mit Ritualen aus den 80ern und 90ern über Wasser zu halten. Er droht im eigenen Mief die Entwicklung zu verschlafen, weil es die Familienoberhäupter nicht schaffen, die Fenster aufzureißen. Es bleibt zu hoffen, dass Uli Hoeneß nicht als typischer Patriarch in die Geschichte des Clubs eingeht, der wie viele andere die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und sich selbst für alle Zeiten als unverzichtbar angesehen hat.

  3. @kunstwadl:

    Exakt. Hoeneß wirkt zunehmend wie der Silberrücken auf dem Affenfelsen, der keine fremden Männchen duldet – und bestenfalls Höflinge zuläßt.

    Allerdings könnte auch die Rolle von Herrn Rummenigge mal kritisch betrachtet werden.

    Außer halbgaren gereimten Wortbeiträgen (aus fragwürdigen Quellen), zweifelhaften Ansprachen und seltsamen „Ansagen“ ist mir da aus all den Jahren rein gar nichts in Erinnerung geblieben.

    Stupende Fachkenntnis, solide Analysen, präzise Kritik, kluge Interviews? Konzeptionelles, strategisches Denken? Nicht, daß ich wüßte… Das Team müsse wieder „böse“ werden… Na, halleluja!

    Gut, er sammelt teure Armbanduhren, kennt offensichtlich von früher noch einige gute italienische Schneider, und „sexy knees“ hat er vielleicht auch noch… Aber sonst?

    Aber viel ist das nicht. Oder irre mich da? Ich sehe da einen etwas dezenteren, diskreteren Lothar Matthäus. Was ja auch noch kein Kunststück ist…

  4. Also wenn ihr unbedingt einen neuen Trainer braucht, dann ruft mich doch einfach mal an. Viel schlechter als Osram kann ich auch nicht sein. Und wenn Ribery mir blöd kommt und nicht nach hinten arbeiten will, sitzt er bei mir nicht mal auf der Bank, sondern für einige Wochen auf der Tribüne.
    Die jeweilige Aufstellung würde ich natürlich hier im Forum vor jedem Spieltag groß diskutieren, damit hier keiner später was zu meckern hat, wenn das Spiel dennoch in die Hose geht.
    Also? Ich wär dabei!

    PS: Wenn mir mal jemand die Privatnummer vom Uli gibt, kann ich es auch gleich selber eintüten.

  5. Was wir brauchen, sind zwei Lösungsstrategien. Die eine muss kurzfristig und auf die schnelle Verbesserung der Einstellung, Aufstellung und Taktik ausgerichtet sein. Das ist Aufgabe des Trainers. Er sollte mal darüber nachdenken, Robben und Ribery die Seiten tauschen zu lassen, damit die Herren auch mal bis zur Grundlinie durchgehen und dann aus dem Lauf flanken können.

    Die andere Lösungsstrategie muss mittelfristig ausgerichtet sein. Das ist Aufgabe der sportlichen Leitung. Dafür muss einige Fragen beantwortet werden: Welche Art von Fußball wollen wir spielen? Welche Spielertypen brauchen wir dafür? Welche haben wir schon? Welche aktuellen Spieler sind technisch, taktisch oder charakterlich zu schwach für den FCB? Und wie muss ein Trainer aussehen, der dieses Konzept spielen lassen kann? Und wie richten wir den gesamten Verein (von der Jugend bis zur 2. Mannschaft) darauf aus?

    Viel Arbeit für alle Beteiligten. Mal sehen, ob sie die wirklich angehen, oder doch nur wieder „Mia san mia“ quaken. Doch wenn es nicht geschieht, werden wir in den nächsten Jahren weiter an Boden verlieren, denn inzwischen bestimmen andere Vereine, wie erfolgreicher (und zudem auch attraktiver) Fußball aussieht.

  6. Der Text aus Lizas Logbuch spricht auch mir aus der Seele. Ich unterschreibe jedes Wort. Danke für den link, Paule.

    @ FF

    Der Vergleich mit der CSU ist sehr treffend. Ich hatte hier ja auch schon mal den Vergleich mit dem DFB vor dem Jahr 2000 gezogen. Bei beiden gibt es erschreckende Parallelen.

    Da ich keine Lust mehr habe, etwas über das gestrige Spiel zu sagen (hierzu wurde ja auch schon alles gesagt), noch eine Anmerkung zu dem anderen von Paule verlinkten Text:

    Den finde ich nicht ganz so toll, und zwar wegen seiner Ausführungen zum FC Bayern-Fan sein. Klar, wir jammern auf einem höheren Niveau als Fans anderer Vereine, ABER: Bedeutet das deshalb das wir weniger leiden und daher „minderwertigere“ Fans sind als andere? NEIN, bedeutet es nicht. Unsere Ansprüche sind nun mal andere, und wer will den objektiv festlegen können das ein Abstieg aus der Bundesliga den Fans des einen Vereins mehr weh tut als ein knapp verlorenes Finale in der Champions-League den Fans eines anderen Clubs?
    Um ein Beispiel zu nennen: Einige Tage nach Barcelona 1999 saß ich neben Freunden von mir im Nürnberger Frankenstadion. Meine Bekannten waren und sind eingefleischte Club-Fans. An diesem Tag stieg Nürnberg völlig unerwartet und auf dramatische Art und Weise ab. Nach dem Spiel waren meine Bekannten genauso leer und zerstört wie ich und viele andere Bayern-Fans wenige Tage vorher. Klar, das sind unterschiedliche Welten, aber die Niedergeschlagenheit war die gleiche. Wer könnte objektive das Gegenteil beweisen? Warum soll unsere Niederlage kein, Zitat: „echtes Scheitern“ gewesen sein, der Nürnberger Abstieg aber schon?
    Mal ganz abgesehen davon, dass dieses Hornbysche Gerede von wegen „der Verein sucht sich einen aus“ generell diskussionswürdig ist. Na ja, so viel dazu.

    PS: Schlake gurkt sich gerade gegen Pilsen durch. Eigentlich nicht besorgniserregend. Eigentlich…

    @ Alexander 44

    Falls du Jürgen Klopp sein solltest, dann sehr gerne. 😉

  7. @ paule:
    „Allein dem – wieder einmal starken – Gästetorhüter war es zu verdanken (ja, ich weiß, der ist auch sonst recht gut), dass unser Gegner nicht früh mit ein oder zwei Toren in Rückstand geriet“

    Sorry fürs Klugscheißen, aber ich glaube nicht, dass Manuel Neuer den Basler Rückstand verhindert hat. Schließlich waren immer noch wir die Gäste…

  8. Danke für den Link zu Lizas Welt! Da trifft fast jeder Gedanke ins Schwarze.

    Das Schlimme ist nur: Diese Probleme werden vielleicht von einigen Fans hier im Blog wahrgenommen, aber in den anderen Medien (TV / Print) gehts immer nur stupide gegen den aktuellen Trainer und vielleicht noch gegen einzelne Spieler.

    Ein Hinterfragen der Verantwortlichen, die ja letztlich dem Namen nach verantwortlich für die Entwicklung des Vereins sind, findet hingegen kaum bis gar nicht statt. Und so lange das nicht passiert, wird sich da auch nichts ändern.

    Nerlinger ist offensichtlich ein Sportdirektor von Ulis Gnaden. Nichts gegen ihn persönlich, aber ich würde mir da lieber einen starken Mann wie Sammer wünschen. Der kommt nicht aus der Bayern-Familie, aber hat seine Kompetenz beim DFB schon nachgewiesen. Dazu einen passenden Trainer, die beide auf einer Wellenlänge sind, und es wäre schon viel gewonnen.

    Dann müsste Uli nur noch auf seine Amtsbezeichnung schauen und sich auch mal dementsprechend verhalten. Von seinem Amtsantritt habe ich noch so was im Ohr von wegen „alle 2-3 Monate mal öffentlich melden um allgemeines zum Fußball zu sagen“. Wenn das sein Ziel war, dann ist es bislang gründlich misslungen. Seine Schlagzahl liegt diese Saison eher wieder bei Wortmeldungen alle 2-3 Tage…

    So, jetzt habe ich gar nichts zum Spiel geschrieben, aber was soll man da auch noch schreiben: Die Probleme haben sich ja nicht verändert.

  9. Auf der Seite des Kicker ist ein Kurzinterview mit Karl-Heinz Wild verlinkt.

    Nachdem ich mir das angeschaut habe, muß ich echt aufpassen, daß ich nicht in Depressionen verfalle.

    Wild (FCB-Kenner seit ewigen Zeiten) weist genau auf die entscheidenden Punkte hin.

    1. Auf eine Mannschaft, die keine ist (Körpersprache, Gesten gegenüber Mitspielern). Es muß irgendwann etwas ganz mächtig schiefgelaufen sein innerbetrieblich. Das Gruppengefüge scheint nachhaltig gestört zu sein. Das lässt sich nicht im Training ändern. Da ist der Trainer als Psychologe gefordert, und das ist ein extrem schwerer Job, da es KEINEN Königsweg gibt. Letztlich wird es auf die Trennung von einer oder auch mehreren Personen hinauslaufen, ganz egal, welche Funktion sie haben.

    Damit sind wir bei

    2. einem Trainer, der anscheinend just in diesem Moment von der Situation überrascht worden ist und nun GANZ schnell Dinge begradigen muß, die eben NICHT mit Taktik etc. zu tun haben.

    Er muß de facto Disziplinarmaßnahmen einleiten, die
    a) massive Kapitalvernichtung einleiten können (das Tevez-Problem)
    b) in der Öffentlichkeit den berühmten Shitstorm entfachen können (Ribery auf der Tribüne, wir verlieren, dann geht’s aber ab…)
    c) verbrannte Erde hinterlassen werden. Hinter die Linie kann er nämlich nicht mehr zurück. Wenn er das auch nur EINMAL durchzieht, muß er dabei bleiben. Und daran wird er auch intern (von der Mannschaft) gemessen.

    Ich möchte nicht mit JH tauschen. Für kein Geld der Welt.

    Eigentlich kann er nur noch verlieren. Und das tut mir ein bisschen weh, denn JH gehört zu den Trainern, die ich immer als integer empfunden habe.

    Mein Tipp: er wird das Ende selbst bestimmen und gehen – aber im Gegensatz zu einigen Spielern wird er keinen Scherbenhaufen hinterlassen, sondern die Dinge geordnet übergeben (wollen). Ob ihm das gelingt, muß ich derzeit leider bezweifeln.

    Und das macht mich traurig 🙁

    P.S: Wenn’s denn vorbei ist, dann können wir mal sehen, welcher Idiot sich diesen Sauhaufen von Mannschaft als Trainer noch antut…ich bin gespannt.

  10. Hatte eigentlich einen längeren Text vor, aber die Kommentare hier und die beiden Texte im Artikel stimmen mich sehr nachdenklich.

    Was da wohl im Team vorgefallen sein mag? Würde mich sehr interessieren, mehr allerdings noch, wie man dieses Problem (langfristig!) lösen wird. Damit meine ich nicht nur die scheinbar existierenden Probleme innerhalb des Teams, sondern auch strategische Ausrichtung, Management, Vorstand usw. für die nächsten Jahre.

    Hoeneß scheint sich nicht zurückhalten zu können, vor kurzem sagte er auch, dass er das Gefühl habe, dass der FCB ihn noch lange brauche. Bei allem Respekt für Uli und Rummenigge, den ich wirklich habe: vielleicht sollten sie sich selbst stärker hinterfragen, sich fragen, ob sie mit ihrern Vorstellungen noch den modernen Zeitgeist treffen.

  11. genial, ich glaube, das ist der Begriff, nach dem ich gesucht habe „CSU-Fußball“….das drückt all das aus, was mir in den letzten Jahren in Zusammenhang mit meinem geliebten Verein durch den Kopf geht…..das Verhalten unserer obersten „Familienmitglieder“, dem könnte man spontan 100 passende Episoden der hochverehrten CSU-Köpfe gegenüberstellen…..“kunstwadl“ hat’s ja auch grandios auf den Punkt gebracht…..

    Das zu sehen, macht einen natürlich nicht froh, im Gegenteil, neben dem Fremdschämfaktor bleibt auch immer eine gewissen Beunruhigung. Beunruhigung darüber, was das Leben, die Zeit, die Veränderung mit solchen Gebilden anstellt. Nun haben wir in Bayern mit der angesprochenen CSU das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn man sich verschliesst, wenn man sich nur noch auf sich selbst und die eigene Großartigkeit und Macht verlassen möchte. Aber das sieht beim FC Bayern niemand, da wird Kritik mit den großartigen finanziellen Erfolgen niedergebügelt und das aktuellste Beispiel dafür, dass nicht eine zaghafte „Öffnung“ versucht wird, sondern im Gegenteil, eine totale Rückbesinnung auf die „Familie“ und ausschließlich deren eigene Werte und Hierarchien gewählt wird, ist für mich das ausgesprochene Verbot, das seit vielen, vielen Jahren bekannte Südkurvenbladdl in der Allianz Arena zu verteilen. Darin wurde im Ton noch nie (ich denke, dass ich jede einzelne Ausgabe gelesen habe) über das Ziel hinausgeschossen, Kritik wurde immer mit entsprechender Hintergrundinformation vorgetragen. Kurz gesagt, ich versteh das Verhalten unserer Granden einfach nicht mehr, das nimmt immer mehr „nordkoreanische“ Züge an, diese Abschottung gegen Einflüsse von außen, dieses sich ständig an der eigenen Großartigkeit berauschen, dieses sofortige Vorgehen gegen jegliche kritische Äußerung und deren Auffassen als Majestätsbeleidigung (ich werde nie vergessen, wie sich damals im FJS-Bayern das Bayerische Fernsehen plötzlich aus einem „Scheibenwischer“ ausgeblendet hat, das prägt….). Man will gar nichts hören und gesagt bekommen, man weiss es eh besser und wenn das jemand in Frage stellt, bekommt er die Totschlagkeule „wir haben Euch das tollste Stadion der Welt hingestellt/wir sind der gesündeste Verein der Welt/die Sponsoren stehen Schlange/wir haben die stärkste Mannschaft (zumindest) der Bundesliga/wir haben Uli, Franz, Kalle, Gerd und noch vieles mehr“ um die Ohren geschlagen….

    Wie gesagt, die Frage, die ich mir stelle, ist die, wohin der FC Bayern steuert, wenn er so weitermacht. Und nochmal, ich bin absolut kein Pessimist, aber die Geschichte und das Leben zeigen immer wieder, dass ein Abschotten und sich an sich selbst aufgeilen auf Dauer in den Untergang führt. Nun wird der FC Bayern nicht untergehen, dafür sind die Strukuren und Fundamente zu solide, aber er wird seinen Selbstzweck in Frage stellen müssen, seine liebgewonnenen Automatismen werden eventuell entfallen und irgendwann wird er sich dann, ob er will oder nicht, darüber Gedanken machen müssen, mit welcher Strategie man denn in eine Zukunft in einer modernen und globalisierten Welt gehen will (und damit mein ich nicht, dass man ein Trainingsspiel in Indien macht, um diesen gigantischen Markt für den Trikotverkauf zu erobern). Ich weiss natürlich auch, dass 50 Milliarden FC Bayern Fans ein gewaltiges Potenzial und Argument sind. Aber wenn neue interessante Dinge passieren, neue interessante Vereine neue Erfolge haben, dann werden sich 49 Milliarden irgendwann diesen neuen Dingen zuwenden und dann bleiben die immer noch vielen wirklichen Fans und die muss man „mitnehmen“ (grusliger Begriff, ich weiss….), denn die sind immer da, die bluten für ihren FC Bayern und es macht mir Angst, dass ich zunehmend angepisst bin, ich will nicht für einen „CSU-Verein“ leben, diesen lieben und bis auf Blut verteidigen….ich will erkennen, dass das ein lebendiges Gebilde ist, dass das weiterhin der großartigste Verein der Welt ist, ein Verein, der nie vergisst, was seine Basis ist……

  12. @koo:“Er sollte mal darüber nachdenken, Robben und Ribery die Seiten tauschen zu lassen, damit die Herren auch mal bis zur Grundlinie durchgehen und dann aus dem Lauf flanken können.“
    GENAU DAS haben wir in unserem Fanclub auch schon gesagt. Schön wenn auch andere Leute unabhängig voneinander auf so simple wie erfolgsversprechende Ansätze kommen. Aber wahrscheinlich spricht da irgendwas zwingend dagegen, was wir Laien ja mit unserem eingeschränkten Sachverstand und fehlendem Trainerschein überhaupt net begreifen können. Fällt mir sonst kein Grund ein, weshalb das nicht einmal Phasenweise im Spiel ausprobiert wird, wenn sonst nichts funktioniert.

  13. @koo

    Der Grund? Die Herren haben keinen Bock darauf…und zwar die Herren Spieler. Und die haben blöderweise die Macht.

    Erinnert sich noch einer an den Zirkus, als Ribery unter vG auf der 10 spielen sollte?

    Das ist es, was ich meine – wenn JH so eine Baustelle aufmacht, muß er es durchziehen, bis zur Suspendierung.

    Möchte ich mal erleben, was dann los ist…

    Wer’s nicht glaubt, wie die Herrschaften so ticken – einfach mal das aktuelle Gegreine von Herrn Robben zur Kenntnis nehmen (die Presse und der Trainer haben was gegen ihn…).

    Ich habe so eine Stinkwut – wir haben eine veritable Krise, und dann muss ich so einen Rotz lesen.

    Ganz ehrlich, von mir aus können sie Ribery verscheuern und Robben nicht verlängern.

    Lieber verliere ich gegen Schlacke mit ein paar Amateuren, als diese Egomanen in unserem Trikot zu sehen…mit denen bin ich für’s erste DURCH!

  14. @Jennifer8: wo hörst Du das mit den Disziplinarmaßnahmen?

    Das Interview ist doch auch nur aufgeblasenes Gewäsch. Da werden Szenen herangezogen, um irgendeine These zu untermauern, die das beim besten Willen nicht hergeben. Badstuber rüffelt Robben! Boateng schimpft. Ja, und was beweist das? Ist doch gut so. Das ist doch das genaue Gegenteil von engagementlosen Einzelspielern. Aber hey, ich will ja ne Zeitung verkaufen, da passt die These „Die Bayern raufen sich (wieder zusammen) und krabbeln ausm kleinen Tal“ echt nicht auf die Titelseite.

    Entschuldigt bitte, aber kommt doch alle mal runter! Ich mag den Liza auch, aber jetzt (mal wieder) den allgemeinen Notstand auszurufen und den Vorstand und alle anderen gleich mit in Grund und Boden zu verteufeln, das geht mir viel zu weit. Wenn es so einfach wäre, einen Verein mit den Ansprüchen des FC Bayern und der Medienbedeutung immer richtig zu führen, gäbe es viel mehr Klubs mit dieser Größe und Außenwirkung. Gibt es aber nicht. Wollt Ihr wirklich den Watzke? Den Zorc? Den Soziopathen Kloppo gar? Ich kann gar nicht glauben, dass die jetzt auf einmal Vorbilder sind und besser als Uli, Kalle und Hopfner sein sollen.

    Besonders ärgerlich:zum Thema Jugendarbeit: lesen bildet, wirklich. die Bayern investieren massiv in die Verbesserung auf diesem Gebiet, werben den Löwen die hervorragenden Nachwuchstrainer ab, halten sich nen Erstligatrainer (Jonker) für die U19. Die Zahlen mit 2004 und 2007 habe ich auch schon gelesen – auf der Bayernwebseite oder im Bayern-Magazin. Das Problem ist doch bekannt und wird angegangen.

    Zur Trainerdebatte: ich kann gar nicht glauben,. was ich hier so lese. Ihr wollt doch immer Kontinuität! ManUnited ist aus der CL ausgeschieden, Ferguson ist noch Trainer. Wenger muss schon ne komplette Grottensaison hinlegen, bis er mal in Frage gestellt wird (das hat er allerdings jetzt geschafft). Und so weit sind wir doch noch lange nicht.

    Nicht falsch verstehen: ich bin auch deprimiert und angep***t wegen Mittwoch. Aber schon zehn Minuten nach dem Spiel habe ich mich mehr wegen der erwartbaren Kommentare in der tz, merkur, az, blöd, spon, indirekter freistoss und leider seit neuestem auch hier geärgert.

    Ich halte es da eher mit dem Kommentar ausm Tagespiegel von heute , nachzulesen auf der Webseite unter „Bayern im Zustand der Dauerhysterie“.

  15. Wie sich das Bild und die Meinungen über einen Verein doch in wenigen Wochen wandeln kann. In der Hinrunde und in der Serie wollte man nicht glauben, was da heran wachsen kann. Was Bayern doch so gut?
    Ist das jetzt alles gut oder sind die Gegner nur einfach schlecht? Der Neuer mit so wenige Gegentoren, ne der ist nicht gut, die Abwehr ist gut.
    Steckt dahinter vielleicht dich ein genialer Plan? Ist das nicht doch alles van Gaals Vermächtnis oder hat der Jupp doch was drauf?
    Oder spielt eine Mannschaft einfach auf, beeindruckt und verbreitet eine Ohnmacht und unverhandelbares Ergebnis.
    Ein Blog-Beitrag dazu spricht das gut aus und so war es auch http://freitagsspiel.de/?p=6160

    Und das soll jetzt alles vorbei und schlecht gewesen sein? Nein, nein – die letzten 5 Jahre sind schon schlecht gewesen, sagen jetzt alle und eigentlich sind die letzten 25 Jahre Erfolg nur Blendwerk gewesen
    mit einer völlig inkompetenten Führung und einem Uli, der als ein Gottvater vom Tegernsee die Zukunft der FCB verbaut? Auch die erfolgreiche CL-Saison mit beeindruckenden Siegen und Leistungen waren ja nur
    bisschen Robben und „der Rest war Glück und Olic“. Das Double hat „mal wieder Baustellen überdeckt“, der ganze „Ansatz war ja schon verkehrt“ und „Olic war ja nie bundesligareif“.

    Gladbach eben noch am Abgrund und nun alles richtig gemacht auf Platz 2, alles innerhalb von 12 Monaten und jetzt will man mir erzählen, dahinter steckt ein großer Spielplan und ein super Konzept?
    Tuchel 12 Monate vorher mit Spielplan A und B erfolgreich und gefeiert und jetzt im Nirgendwo?

    Ich kann mich kaum an die Jahre erinnern, wann und wie Barcelona wieder einmal ein CL-Finale gewonnen hat. Aber ich weiss und werde nie vergessen in welcher Saison Robben den Eckball von Ribery volley
    in ManU in die Ecke gezogen hat oder wie Olic die Arena mit dem Last-Minute-Tor gegen ManU in ein Tollhaus verwandelt hat. Dazu gehört auch das Finale in Bareclona – das sind die Spieler und der Verein,
    die Geschichte machen und die man nicht vergisst. Das hat eine Grundlage. Und die ist und war gut.

    Am Ende schau ich auf die Trikots und wieviele Sterne über dem Vereinslogo stehen. Und das müssen die anderen Konzepttrainer und Vereine, in der Gunst der aktuellen Stunde, aber noch sehr lange spielen
    bis sie mal wieder einen neuen Stern aufnähen dürfen.

  16. @Joshtree

    Nirgends. Habe aber auch nicht geschrieben, daß es welche gibt. Sondern daß JH unter Umständen welche einleiten muss.

    Dies nur zur Klärung, damit keine Missverständnisse auftreten 😉

  17. Vielleicht gehröre ich mal wieder zur Minderheit, aber wenn es diesen Kabinenkrach wirklich gegeben hat, dann ist das aus meiner Sicht höchst positiv.

    Ein Zeichen, dass die Mannschaft noch lebt. Leider nur außerhalb des Platzes, aber immerhin.
    Ein Zeichen, dass es ihnen offenbar nicht pupsegal ist, wie die Spiele so ausgehen und auch einzelne Situationen entstehen.
    Das ist gut. Mir hat diese ganze weichgespülte Kuschelatmosphäre ohnehin nie behagt.
    Wenn man schon ständig den guten Team-Spirit proklamiert, dann gahört auch sowas dazu und das, dass man sich hinterher wieder die Hand gibt.

    Es hätte schon viel früher und öfters mal etwas rappeln dürfen. Solange das hinter verschlossenen Türen bleibt, kein Ding. Wir sind ja schließlich nicht im Mädchenp… ähhh Kindergarten.

  18. Laut sky sport news sollen sich Müller und Badstuber ja heftig gestritten haben nach dem Spiel, angeblich ging es um die Schuld beim Gegentor. Das wird wohl nicht der Hauptgrund gewesen sein, sondern nur der berühmte Tropfen zuviel.
    Ich persönlich finde diese Nachricht positiv. Vor allem Badstuber scheint mir einer zu werden, der gerne auch den Mund aufmacht. Am Mittwoch hat er ja erstmal im Spiel die rechte Seite lautstark „gerügt“. Gut so!
    Dass Müller und Badstuber sich jetzt nicht mehr leiden können, glaube ich nicht. Die scheinen mir beide aus demselben Holz zu sein.

  19. Ich finde auch, dass der Kabinenkrach, sofern es ihn gegeben haben sollte, eher positiv zu sehen ist. Ist doch gut, wenn man sich ärgert, dass man dumm verloren hat, anstatt es sich bequem zu machen und auf ein erfolgreiches Rückspiel zu hoffen.

    Es zeigt eher, dass man noch lebt als Team, dass es zumindest einigen bzw. den meisten nicht egal, was gerade so abläuft.

  20. Hallo zusammen,

    ich war bislang ein eher stummer Gast/Leser dieses Blogs, möchte jetzt aber mal etwas zur bereits wochenlang anhaltenden Grundsatzdiskussion zu unserer taktischen Ausirchtung loswerden.
    Wir spielen 4-2-3-1, Dortmund tut das auch, ebenso unsere N11.
    Dieses System erfordert meiner Ansicht eine sehr hohe Laufbereitschaft, was anhand der gelaufenden Kilometer grundsätzlich belegbar ist. Naja, außer bei uns. Es ist wohl jedem klar, dass Robben/Ribery auf den Außen zu wenig nach hinten arbeiten. Und genau da liegt das Problem. Wenn wir die Personalien Schmelzer/Großkreutz und Piszczek/Kuba mit Lahm/Ribery und Rafinha/Robben nüchtern vergleichen, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass die Paare beim BVB besser funktionieren. Allein diese Tatsache zeigt, dass unsere 4 genannten Spieler ihre Positionen nicht zufrieden stellend ausführen. In meinen Augen hängt hier vieles mit der grundsätzlichen Laufbereitschaft zusammen. Franck und Arjen heben nach Ballverlust lieber verzweifelt die Arme in den Himmel als den Balleroberer zu attackieren. So etwas habe ich bei Großkreutz, Kuba oder Götze noch nie gesehen.
    Ich frage mich, ob DonJupp dieses konsequente Attackieren des Gegners gar nicht wünscht.
    Schweinsteiger sagte mal, dass man nicht mehr laufen müsse als der Gegner, um Spiele zu gewinnen. Viele Wege seien falsch. Mag sein, aber Dortmund läuft IMMER mehr als der Gegner, auch die Außenspieler, und soo verkehrt sehen die Wege bei denen nicht aus ;).
    Offensiv vermisse ich das Hinterlaufen der AV, defensiv vermisse ich Franck und Arjen. Mich würde interessieren, ob DAS im Sinne des Coaches ist.

  21. Alles andere als es positiv zu sehen wäre auch wirklich nicht nach Bayern Art. Alle unsere großen Mannschaften hatten doch immer auch wieder Spieler die sich durch solche Aktionen gegenseitig angestachelt und aufgepuscht haben. Wäre eher negativ, wenn wir uns noch ein paar Spiele lang „0 Reaktion“ in der Mannschaft sehen würden, egal wie auch immer das Spiel vorher ausgeht. Also pack ma´s und hauen die Herner Jungs am Sonntag weg vom Fenster.

  22. @Sawyer
    na dann mal willkommen!
    Zu der von dir erwähnten Taktik-Situation.
    Ich denke nicht, dass der Schlüssel primär auf den Außenbahnen liegt (auch wenn es speziell bei den Wingern deutliche Unterschiede bei der Spialanlage gibt).
    Für mich ist es vielmehr das zentrale Mittelfeld und die Sturmspitze. Da verschiebt der BVB einfach schneller uns besser und schafft so mehr Überzahlsituationen. Hinzu kommt, dass sich Lewandoski/Barrios einfach viel mehr ins Angriffspiel auch über die Außen mit einschalten und so eine weitere Anspielstation sind.

    Dazu muss man natürlich (wie immer) auch sagen, dass der BVB eben einen Lauf hat und fast alle Risikopässe auf außen oder in die Spitze ankommen und dann zuallermeist noch perfekt verarbeitet werden, was bei uns ja auch beides nicht der Fall ist (vgl Zuspiel von Gomez steil auf Ribery am Mi, uvm.)

    Hinzu kommt noch die Ausrichtung des Gegners (und des Platzes 😉 ) usw.

    Das erinnert mich irgendwie an die starke Halbserie, die Hoffenheim damals gespielt hat. Da kam einfach jeder Pass auf einen Bierfilz genau, das es schon fast unheimlich war und wurde dann auch noch scheinbar lässig mitgenommen.

    So Phasen gibt es natürlich. Beim BVB ist es jetzt nicht mehr ganz das Niveau der letzten Saison und auch nicht mehr so konstant (s. Hertha), aber die Ergebnisse stimmen halt noch.

    Warum war unser Spiel mit Schweinsteiger um einiges besser als ohne? Dazu sagt der entsprechende Artikel auf spielverlagerung.de alles aus. Speziell die linke Seite im Zusammenspiel mit Kroos und Lahm/Ribéry haben davon profitiert. Vlt. auch ein Grund, warum es bei Müller nicht so läuft und gelaufen ist.

    Wie damals oft erwähnt, hat sich die „Statik“ verschoben. Und durch die Rückkehr von Robben wurde es nochmal anders. Es fehlt (leider) nach wie vor der entscheidende Plan, mit diesem Spielermaterial Fußball zu spielen.

    Und wie gesagt, ich befürchte, JH wird ihn nicht finden.

  23. @Ribben: na ja, vielleicht liest ja der gute Jupp hier oder bei spielverlagerung oder bei blumsis-taktikblok mit und lernt, wie man das macht. Da braucht er nur noch jemand, der ihm dieses Internetz beibringt.

  24. @ribben
    Naja, das mag vielleicht nicht der primäre oder alleinige Grund dafür sein, aber er ist sicherlich ein entscheidender Faktor.
    Ich habe echt Respekt vor den Dormtunder Leistungen der letzten 1,5 Jahre, aber ich kann und möchte nicht einsehen, dass Spieler wie Kehl/Bender/Gündogan im Umschalten und Verschieben besser agieren als unsere 6er Schweinsteiger/Kross/Gustavo/Alaba! Das ist in keinster Weise akzeptabel!
    Du hast Lewandoski und Barrios genannt, ebenfalls treffende Beispiele! Wer auch immer von beiden spielt, sie gehen Wege, die weh tun. Das macht Gomez selten bis gar nicht. Ich möchte ihm nicht seine Klasse absprechen, die ist vor dem Tor unbestritten, fast einmalig. Aber ich kann einen Gomez 30 Meter vor dem Tor NICHT anspielen, in 9 von 10 Fällen ist der Ball weg. Das ist bei Lewandowski anders.
    Wir haben sicherlich eine gute Hinrunde gespielt, sind aber letztlich nur deshalb Herbstmeister geworden, weil der BVB große Probleme hatte, in die Saison zu finden. Da können wir inzwischen froh sein, dass aktuell nur 4 Punkte Abstand sind, so traurig es auch ist.

  25. @Joshtree

    Watzke und Zorc, okay, die sind vermutlich austauschbar und haben vielleicht auch nicht den extra tiefen Teller erfunden – das kann und will ich nicht beurteilen…

    Aber Klopp ein „Soziopath“? Das ist grober Unfug. Klopp ist – von gelegentlichen Heißsporn-Momenten mal abgesehen – derzeit der Bundesligatrainer mit der wohl größen sozialen Intelligenz.

    Schau Dir gelegentlich mal seine Pressekonferenzen vor den Bundesligaspielen an. Der Typ beherrscht eindrucksvoll alle Tonlagen. Der kann Kabarett, präzise Analyse und tödlichen Ernst – wenn’s sein muß, sogar alles in einem Satz.

    Da muß ich Hoeness/Rummenigge/Heynckes/(Nerlinger) schon sehr, sehr, sehr lange zuhören, bis ich etwas ähnlich Kluges über Fußball geboten kriege – wie es dieser Klopp scheinbar so nebenbei aus dem Ärmel zupft.

    Und seine Jungs schwören auf ihn. Die hat er absolut im Griff, die reißen sich auch für Klopp den Allerwertesten auf und rennen sich die Lunge aus dem Hals. Das sieht man in jedem Spiel.

    Also, der Mann ist vieles, aber ganz sicher kein „Soziopath“ – was immer Sie darunter auch verstehen mögen.

    PS.: Bin weder Dortmund- noch Klopp-Fan. Na ja gut, ein bißchen vielleicht schon… 😉

  26. @FF: Abgesehen wovon? Gelegentlichen Heißspornattacken? Vielleicht meinte ich ja genau die. Nach meiner Meinung gehört der in fast jedem Spiel auf die Tribüne. Das ist genau das ewige Beeinflussen von Schiedsrichtern und Stimmungen, das ich so eklig finde.

    Und Journalisten, die ihm sein Underdog-Märchen von der „jungen Mannschaft“ nicht abkaufen, haben es auch nicht leicht. Aber nee, is schon alles „geil!“ in DO.

  27. @Joshtree: Nee, das ist für mich völlig normales Trainer-Verhalten – allerdings in der Altersklasse U-45. In der Heynckes-Klasse – Ü-65 – mag es dann wieder anders aussehen… Ab und zu fliegt Klopp ja auch völlig zu Recht vom Platz.

    „Das ewige Beeinflussen von Schiedsrichtern und Stimmungen“? Also, ich hab‘ noch nie einen Trainer gesehen – und zwar von Bambini bis Bundesliga – der nicht genau das macht, wenn der Ball rollt.

    „Junge Mannschaft“ – tja, das ist wohl eine schlichte Tatsache – ohne jeden märchenhaften Zug. 😉

    Ihre Aversionen scheinen mir da doch etwas voreingenommen, wenn nicht vorrational zu sein.

  28. Am Freitag gab Heynckes erst einmal trainingsfrei – „damit wir uns einen Tag nicht sehen“. Er mache es aber auch aus Gründen der Regeneration.

    …na den haben Sie sich aber auch gehörigst verdient,wer Basel so an die Wand spielt….

    Mir graust schon vor dem Sonntagnachmittag!

  29. „damit wir uns einen Tag nicht sehen“
    vielleicht eine Maßnahme, um zu verhindern, dass sich die Spieler gegenseitig an die Gurgel gehen und sich vielleicht ein sog. Leistungsträger am Ende noch dabei verletzt oder aus disziplinarischen Gründen suspendiert werden muss?

  30. Zum freien Tag: das ist durchaus sinnvoll, wenn die Probleme im zwischenmenschlichen Bereich liegen.

    Abstand hilft dann mehr als Nähe.

  31. Der HSV hat den Gladbachern übrigens ganz gut den Zahn gezogen in der ersten Halbzeit, auch wenn Gladbach führt (irreguläres Tor).
    Einfach nach Ballverlust den schnellen Pass in die Spitze verhindern, was natürlich viel Laufarbeit für die Offensiven bedeutet. Funktioniert übrigens auch wunderbar gegen Teams wie Hannover oder auch Dortmund. Diese Mannschaften leben von ihrer Schnelligkeit ohne Ball beim Umschalten. Das, was bei uns leider ganz und gar nicht funktioniert. Weder das eigene Umschalten, noch das Verhindern desselbigen beim Gegner. Wenn die möglichen Anspielstationen dicht sind und der Pass nicht innerhalb von 5 Sekunden gepasst wird, dann passiert da auch nicht viel.

  32. Gladbach hat eine äußerst überschaubare Leistung geboten. Nach vorne ging nichts, überhaupt nichts. Mehr als ein Abseitstor nach nem Standard brachten sie nicht zustande. So spielt der Meister und das zu Hause!?

    Habe mir die ganze Zeit vorgestellt, sie hätten rote Trikots mit dem Bayern-Emblem angehabt. Bei dieser Leistung hätte man das Geschrei rund um den Erdball gehört. Auch Dortmund wird noch das ein oder andere Mal entzaubert werden…. (Ändert aber nichts daran, dass man an den FCB andere Ansprüche stellen muss, die allerdings für so manche Möchtegern-Dreamteams erst recht zu hoch sind.)

  33. @Peter (#115807): Finde deinen Beitrag gut, der Blogbeitrag ist halt auch krass.

    Andersrum geht’s genauso, ich erinnere mich an einen Beitrag von mir nach dem Florenz-Spiel in der ersten van Gaal-Saison (hier… und am Ende stand dann das Double und das CL-Finale. Der Grat zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt ist halt echt schmal als Fan… 😉

  34. So, und wenn man jetzt sagt, dass Gladbach somit auf dem normalen Niveau angekommen ist hat man vermutlich recht.
    Lasst sie mal noch 2-3 solche Spiele machen und kein Mensch spricht mehr über Favre (als potentieller Bayern-Trainer). Den Abschied aus Berlin hat man bei aller momentan berechtigter Hochachtung auch schon wieder vergessen.

    Deshalb tendiere ich nach wie vor zu Slomka (wenn es ein deutscher sein soll). Aber Schnee von morgen.

    Wenn der BVB annähernd so rumstümpert wie gegen Berlin, traue ich Hannover was zu. Diouf wirds schon richten. Dann müssen wir nur noch Schalke wegputzen und auf einmal ist wieder der „Trend our Friend“.

  35. @Jennifer8
    bin der gleichen Meinung, habe ich habe das nur auf sarkastische Weise gesagt
    @kunstwadl @Ribben
    wir wollen mal nicht vergessen, dass Hermann verletzt ist und de Carmargo grottig gespielt hat. Generell kommt auch bei Gladbach die richtig schönen Spielzüge erst nach der 1:0 Führung. Bei diesem Spiel war die Phase wegen des schnellen Ausgleichs sehr kurz. Ironischerweise fehlt bei Gladbach im noch stärkeren Maße, was bei Bayern bemängelt wird: das Aufrücken von defensivem Mittelfeld und Außenverteidigern. Aber dafür gibt es dann logischerweise weniger Probleme in der Rückwärtsbewegung und ist stabiler in der Defenisve Ihre Tore machen sie nicht mit aufrücken, sondern mit einstudierten Spielzügen im Direktspiel.
    Ich bin aber auch eher für Slomka. Der hat eine ausgewogene Mischung aus einstudierten Spielzügen, einer Grundphilosophie, die aber im Gegensatz zu Favre von Spiel zu Spiel abhängig vom Gegner stark varriert wird. Ferner scheint er durchaus mit starken Spielerpersönlichkeiten umgehen und braucht nciht nur Duckmäuser um sich (Die herzliche Abneigung gegenüber Schmadtke und zeigt auch, dass er mit einem starken Manager, mit eigener Meindung und einem starken Persönlichkeit als Präsident umgehen kann.) Es ist ein Trainer bei dem 15-16 Stammspieler gibt, da immer form- und gegnerabhängig 2-3 Spieler von Spiel zu Spel ausgetauscht werden. Gerade wenn man sich die letzten Hannoverspiele angeschaut hat: Man darf schnelles Umschalt-Vertikalspiel nicht mit Kontermannschaft verwechseln. Besonders gut gefällt mir, wie zielstrebig und schnörkellos die Mannschaft den Abschluss sucht (nicht nur aus Kontersituationen heraus). Das ist aus meiner Sicht das Konzept was man spielen muss: anstatt als gesamte Mannschaft gemächlich aufzurücken, erstmal hinten bleiben und die Offensiven nach Balleroberung mit Risikopässen mit Mut zum Ballverlust bzw. mit Abseitsrisiko schicken. Aber da wiederhole ich meine Kommentare in anderen threads mich.
    Und bei Hannover kann man sich sagen, das sie eben eienn Lauf. Sie hatten in letzter Saison eine Phase wo es nicht so leicht ging und auch diese Saison gab es eine solche Phase (am Anfang). Aber sie sind stabil. Sie sind kein eniziges Mal richtig eingebrochen und haben die Fähigkeit Spiele, bei denen es nicht so läuft, wenigstens nicht zu verlieren und sich gegen widrige Umstände aufzulehnen (Wenn ich die Reaktion im Hinspiel auf Rückstand und krasse Fehlentscheidungen im Hinspiel gegen Brügge mit der Reaktion auf Rückschläge von unseren Jungs vergleiche, kann ich nur sagen: schaut nach Hannover). Das deutet darauf, dass Slomka, auch wenn man vom Typ ihm das vielleicht nicht so zutraut, auch teampychologisch etwas auf dem Kasten haben muss.

  36. Ach ja, und Schmadkte kann man gleich mitholen. Für mich bei der Bewertung von Aufwand/Ertrag ist der Kaderaufbau bei Hannover mit die beste Managerleistug in der Bundesliga. (Wenn man Nerlinger nicht absetzen will, würde ich Schmadtke ein lukratives Angebot für die Postion des Chefscouts machen. Da haben wir offenbar Kompetenz dringend nötig.) Aber jetzt genug phantasiert.

  37. @ Poborsky:

    Slomka und Schmadtke können was und verstehen ihr Geschäft. Sie haben nur einen Fehler: Sie sind keine ehemaligen Bayernspieler und scheiden damit sowas von aus! Eher wird Jürgen Wegmann Bayerntrainer, Roland Wohlfahrth Manager und Matthäus doch noch Greenkeeper…

    Sollte Bayern morgen gegen Schalke überzeugend gewinnen, ist eh erstmal wieder alles SUUUPER. Traurig, dass man schon fast auf Niederlagen hoffen muss, wenn man möchte, dass sich was verändert.

  38. @kunstwadl
    „Sollte Bayern morgen gegen Schalke überzeugend gewinnen, ist eh erstmal wieder alles SUUUPER.“

    Das glaube ich nicht. Bis zum Baselspiel ein Schatten über dem FCB liegen. Nur wenn man gegen Basel weiterkommt und Dortmund auf Schlagdinstanz hat, wird es bei der Gesundbeterei bleiben. Wenn man aber gegen Basel rausfliegt, ohne Dortmund nähergekommen zu sein (was ich nicht hoffe), dann werden sich unsere Verantwortlichen richtig Gedanken machen (ob diese dann in die richtige Richtung führen, ist eine andere Frage). Ich glaube, dass Rückspiel gegen Basel wird wirklich ein Schlüsselspiel, in dem auch eine Chance liegt. Das Erlebnis dem Ausscheiden knapp von der Schippe (vgl. Spiel in Turin vor 2 Jahren)
    gesprungen zu sein, kann mehr zusammenschweißen als Spaziergänge von Erfolg zu Erfolg wenn alles glatt läuft (vgl. Hinrunde). Insoweit bei zynischer Betrachtung eine win – win Situation: Befreiungsschlag mit guten Aussichten auf Rettung der Saison oder Chance auf ein Umdenken

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