Belgischer Murmeltiertag oder Die Mauertaktik bröckelt

Ich hatte da ja schon so meine Befürchtungen. Als ich die Aufstellung sah. Daniel van Buyten wirklich ernsthaft in der Startelf? Ist Demichelis wieder krank?

Nein, war er nicht, unser Trainer gab nur unserem belgischen Pannen-Verteidiger in der Mitte mal wieder eine Chance.

Übel.

Meine Befürchtungen sollten sich bestätigen.

Denn selbst die – einmal mehr – mehr als defensiv agierenden Frankfurter brachten fertig, dass es bei ihren spärlichen Kontern mehrfach lichterloh in unserer Defensive brannte. Nach einem Abschlag(!) vom Frankfurter Tor verschätze sich van Buyten ein erstes, bei der Flanke unmittelbar vor dem Ausgleich der Hessen ein weiteres Mal.

So viele Fehler beim sogenannten Kopfballungeheuer van Buyten?

Irgendwas ist da mächtig faul. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es stimmt, was Paule Breitner in der letzten Ausgabe des „Blickpunkt Sport“ zum Besten gab, dass nämlich bei vielen Spielern im Kader, aufgrund der vielen nicht gewonnenen Spiele und des Rückstandes in der Tabelle, die Unsicherheit um sich greift.

Hallo? Wie alt ist van Buyten? Wie viele Bundesliga-, Championsleague- und Nationalmannschafts-Spiele hat er auf dem Buckel?

Das kann es ja nicht sein.

Richtig schlecht wurde es mir aber, als ich sah, dass unser Trainer zur Halbzeit Herrn Demichelis für Herrn van Buyten einwechselte. Aber – oh Wunder – die Abwehr agierte plötzlich mit mehr Sicherheit. ‚Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich derlei nach den letzten Debakeln (mit Herrn Demichelis) noch einmal sagen würde.

Um das Thema abzuschließen (und weil mir zu Herrn van Buyten sonst nix mehr einfällt): War es das beim FC Bayern? Für unseren Catcher-Sohn? Man weiß es nicht, aber es deutet viel darauf hin.

Zu meinem großen Glück haben meine Bayern das Spiel aber trotz dieser Defizite deutlich gewonnen. Und das freut mich auch oder gerade, weil der Gegner Eintracht Frankfurt heißt. Nicht weil ich ein Problem mit den Fans hätte – die waren wie immer lautstark und bemerkenswert, nein, eine Spielweise, wie die der Frankfurter stört mich immer wieder maßlos.

Und obwohl die Eintracht in dieser Saison schon beeindruckende Offensiv-Feuerwerke abgebrannt hat und auch gar nicht gegen die Abstieg spielt (im Moment), griff man erneut zur Mauertaktik. Wie all die Jahre zuvor.

Wieso?

Na ist ja auch egal. Denn das freut mich ebenfalls: Die Mauertaktik, gerne auch einmal wider der eigenen Natur (nicht wahr, Herr Schaaf?!), von Gastmannschaften in München, beginnt langsam zu bröckeln.

Beim FC Bayern ist man derlei ja eigentlich gewohnt – mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Aber zu Saisonbeginn haben wir gegen diese Teams noch mächtig Punkte gelassen.

Dies scheint sich imho in den letzten Wochen geändert, bzw. stabilisiert zu haben. Sehr gut.

Dafür gibt es Gründe. Ein Mario Gomez in unfassbarer Form. Ein Timoschtschuk, der sich mehr und mehr zum Leistungsträger entwickelt. Ein Schweinsteiger, der beim FC Bayern nicht mehr wegzudenken ist und aktuell die zweite Wandlung durchmacht, vom 6er zum 8er. Und ferner ein rückkehrender Ribéry, der pro Spiel 10-15% seiner Form wiederfindet und es Gegner wie Frankfurt schwer macht, oder sie zumindest derart beschäftigt, dass Spieler wie Herr Müller mehr Räume bekommen.

Als Bayern-Fan hat man inzwischen gesunkene Ansprüche. Man ist froh, wenn Spiele überhaupt gewonnen werden. Man schielt nicht mehr nach oben. Also nach ganz oben. Man freut sich aktuell schon über einen späten Ausgleich in Hoffenheim.

Wollen wir hoffen, dass diese 1-Spiel-Tendenz auch ein zweites Spiel lang anhält. Befürchten muss man allerdings, dass sich unser nächster Bundesliga-Gegner schon für das bayerische Gastspiel geschont hat. Anders ist die königsblaue 0:5-Niederlage in der Provinz nicht zu erklären.

Warten wir es ab. Genug Wut um Bauch wird man ob der letzten Saison wohl haben. Andererseits hatte man auf hessischer Seite auch zuvor viel Hoffnung in die Abwesenheit der Sportskameraden Robben gesetzt…

Gibt es noch mehr zu einzelnen Spielern zu sagen?

Butt hielt ordentlich. Beim Gegentor war er machtlos. Vor allem, da Herr van Buyten (schon wieder dieser Name) noch viel mehr den Überblick über Ball und Gekas verlor und somit dieser ungehindert und lässig einschieben konnte.

Breno ebenfalls zumeist sicher. Trotzdem teile ich die Befürchtungen, die ich die Tage auf Twitter las, dass ich immer irgendwie unsicher bin. Ich nenne es mal das Kuffour-Syndrom. Man weiß nie, ob da nicht spontan ein Bock hervorgeholt wird. Und seine Geschwindig- und Gelenkigkeit liegt auch nur marginal über der seiner IV-Kollegen. Ganz zu schweigen von seiner Zweikampf-Eleganz, die zumeist im (gefühlten) Foul endet.

Wie auch immer. Lassen wir ihm noch ein wenig Zeit.

Lahm und Pranjic diesmal auf richtigen Positionen und solide. Defensiv gab es ja auch nix zu tun, denn die Konter der Frankfurt liefen in der Regel über die Mitte. Allein Pranjic könnte man grottiges Stellungsspiel und somit Teilschuld am/vor dem hessischen Ausgleich vorwerfen.

Sehr gut Herr Timoschtschuk, im Gegensatz zu Herrn Kroos. Meine Güte, dessen Fehlpassquote auf der 6 lässt sich Zahlen ja kaum ausdrücken. Hätte Herr Schweinsteiger keinen Schwegler-Schlag abbekommen, wäre van Bommel mit Sicherheit für unseren Ex-10er-Hoffnungsträger eingewechselt worden.

Apropos van Bommel. Dessen Quote war in diesem Bereich nicht viel besser. Halten wir ihm zugute, dass er lange verletzt, ungespielt, übermotiviert und hektisch war.

Müller, Gomez und Ribéry hatte ich ja schon erwähnt. Das ist inzwischen wieder gehobener Durchschnitt und teilweise die alte Vorsaison-Klasse. Weiter so.

Was das Toreschießen angeht, nähert sich derThomas von seinen Bewegungen übrigens immer mehr demGerd. Oder wie sonst sollte man seine Hüftdrehung vor dem 2:1 interpretieren? Nach derlei Drehungen müsste Herr van Buyten ärztlich behandelt werden…

Fazit: Sieg und Platz 5 nach dem 14.Spieltag ist besser als nix. Jetzt gilt es aber nachzulegen. Bei Schalke0zu5. Schwer genug wird das. Nicht nur, weil wir uns gegen Mannschaften schwer tun, die mitten im Abstiegskampf stecken.

Das halbvolle bayerische Glas. Halbleer.

Die Bayern sind CL-Gruppensieger. Das ist – angesichts dieser Gruppenphase – schon fast ein Hohn.

Klar, wir standen kurz vor einem Startrekord, aber sind wir mal ehrlich – waren alle Siege wirklich souverän
herausgespielt?

Ich erinnere mich da an ein Spiel in Cluj, als wir – ähnlich wie wenige Tage später in Gladbach – nach der
Halbzeit in Tiefschlaf verfielen und fast das Spiel aus der Hand gegeben hätten.

Oder eins in Basel, als wir durch individuelle Abwehrfehler fast das Spiel aus der Hand gegeben hätten.

Oder ein Heimspiel gegen Cluj, als wir…

Ach was red‘ ich, es ist beliebig austauschbar.

An was wird man sich nach dieser Saison, oder dieser Hinrunde wohl noch am ehesten erinnern? An eine Berg- und Talfahrt unseres FC Bayern? Das wir nur 45 Minuten gut spielen können? Das wir keine Abwehr haben und trotzdem mit sogenannten defensiven Anführern auf dem Platz Verträge bis 2016 verlängern, während ihre Leistung seit der WM dafür keinen Anlass mehr bietet?

Wahrscheinlich.

Persönlich habe ich vom gestrigen Desaster in Rom (noch) nicht gesehen, nur gehört – auf Bayern5 – und das ist oft noch schlimmer, als nur Augenzeuge zu sein. Weil viel mehr Informationen auf den Konsumenten einwirken. Ich kann also nur aufgrund, der mir vorliegenden Informationen urteilen.

Die erste Halbzeit war gut, mit einem Gomez, der weiterhin mit seinem Torriecher und seiner Erfolgsquote aus
dem aktuellen Team heraussticht. Wer hätte dies vor der Saison erwartet? Zu dumm, dass viele andere weiter unter ihren Möglichkeiten bleiben.

Ob es gestern mit einem Herrn Schweinsteiger besser gelaufen wäre? Man weiß es nicht, aber wahrscheinlich
hätten wir dann in der zweiten Halbzeit auf den Außenbahnen nicht spiegelverkehrt spielen müssen!

Alter Schwede. Die Taktik, dass man einen Linksfuß rechts und einen Rechtsfuß links spielen lässt, mag
funktionieren, wenn mindestens Herr Robben auf dem Platz steht (wie in Lyon im Vorjahr, als sich Altintop auf der Ribéry-Position glänzend zeigte), aber Herr van Gaal, was hatten Sie sich dabei gedacht, Herrn Pranjic dort spielen lassen zu müssen?

Nach den mir zu Ohren gekommenen Beschreibungen, wurde über genau diese Seite Gegentor 2 und 3 initiiert. Übel.

Warum durfte / musste Ribéry nicht durchspielen und wurde Herr Altintop für den offenbar völlig überforderten Herrn Lahm aufs Spielfeld gebracht? Warum Herr Müller runter – der ja, nach einhelliger Meinung und seiner Schaffenspause auf der Bank, wieder fit sein soll?

Fragen über Fragen.

Allein es bleibt die Tatsache, dass wir in dieser Saison nicht konstant und konzentriert genug agieren. Warum ist das so und warum wird das – nachdem die Hinrunde nun bald um ist – nicht abgestellt?!

Für uns Fans ist es mehr als bitter, wenn wir so langsam die Gewissheit erlangen, dass es völlig egal ist, ob wir mit den Händen einen Vorsprung herausspielen, da wir diesen ja mit dem Hintern ohnehin wieder umwerfen.

Von daher ist für mich das Glas halbleer und nicht halbvoll. Wie uns bestimmt wieder diverse Kommentare nach dem Spiel aus dem Dunstkreis der Mannschaft und ihrer Verantwortlichen weiß machen wollten.

Ich bin immer wieder hin und her gerissen.

Weil ich von van Gaal absolut begeistert bin. Aber trotzdem fand ich die Hoeneß-Kritik inhaltlich richtig. Nachdem ich merkte, was medial daraus gemacht wurde, war ich angewidert. Ebenso störte es mich, dass von Seiten des Vereins und seiner Troika immer wieder nachgelegt wurde, man fast den Eindruck gewinnen konnte, die Herren wollen Herrn van Gaal vielleicht doch irgendwann loswerden.

Dann aber so ein Spiel und solche taktischen Fehler und ich bin wieder total wütend. Auch auf van Gaal.

Was soll ich mit so einer Gefühlswelt nur anfangen?

Offenbar das Übliche: Weitermachen, immer weiter machen.

Na dann.

Wie wäre es damit, wenn wir Frankfurt schlagen? Das wäre doch mal was. Am besten liegen wir zur Halbzeit zurück. Alles andere gefährdet den Sieg.

Und beim Thema Transfers?

Geld in die Hand nehmen!

Sollen wir darauf verzichten, nur weil van Gaal oder wer auch immer, seine Fehler aus dem Sommer nicht eingestehen will?

Die Sache ist doch so (und das ist nicht als Bashing gemeint): van Gaal hatte vom Verein freie Hand, die Mannschaft punktuell zu verstärken. ER wollte das nicht, weil er auf die Jugend setzt (noch so ein roter Faden in seiner Vita – hätte man wissen können). Das ging schief (wie schon 2006/07). Auch und vor allem, weil sein Kader – im Prinzip sehr stark – durch Verletzungen auf den Schlüsselpositionen – nicht die Gestalt hat(te), die es für dieses Konzept gebraucht hätte.

Badstuber und Thomas Müller wären in dieser Saison so nicht möglich gewesen.

Wie auch immer. Wir Fans können da eh nix machen. Wir müssen essen, was uns vorgesetzt wird. Vom Verein. Von den Verantwortlichen.

P.S. Herr Kraft hat scheinbar gezeigt, dass wir uns die Neuer-Mios sparen können?!

Der FC Kindergarten tritt auf der Stelle

Soll ich mich wirklich noch darüber aufregen?

Das der FC Bayern, seine Verantwortlichen und Spieler weiter von der deutschen Meisterschaft faseln und das so was „einer Spitzenmannschaft nicht passieren darf“?

Könnte ich, aber diese allwöchentliche Schallplatte hat einen Sprung.

Ich bin da – zur Abwechslung – mal ganz bei Herrn Beckenbauer. Was der FC Bayern gerade abliefert ist nicht tauglich, sich als Meisterschaftskandidat oder Spitzenmannschaft zu bezeichnen.

Klar kann man durchaus noch Meister werden und sicher wird dieser große Abstand auf Dortmund so nicht bis zum Saisonende bestehen bleiben. Aber dann muss man auch entsprechend auftreten. Auf dem Platz. Wenn man wirklich die deutsche Meisterschaft gewinnen, verteidigen will.

Der Punkt ist: Wut über einen Punktverlust, Betroffenheit über die – erneut – vergebene Chance, näher an Dortmund und all die anderen Teams vor uns heranzukommen ist eine Sache.

Die Chancen aber wirklich auch mal zu nutzen, offenbar etwas ganz anderes.

Und dabei will und kann ich keine der Ausreden mehr hören.

In Gladbach muss man einfach nur den Elfmeter versenken. Gegen einen Gegner, der zwar grottige Kölner 4:0 besiegen kann, im nächsten Heimspiel aber direkt wieder verliert. Gegen ein Spitzenteam wie Mainz.

In Leverkusen hat man – spielerisch, läuferisch und vom Ergebnis her – einen Gegner am Boden, steht kurz davor mit dieser verdienten 1:0-Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Und dann spielt man – völlig unbedrängt – am Mittelkreis dem Gegner aus drei Metern(!) den Ball in die Beine, läuft in einen Konter und verschuldet somit einen Elfmeter und den Endstand.

Wieder zwei Punkte weiter weg vom sogenannten Ziel Meisterschaft.

Practise what you preach.

Man darf bis zur Winterpause keine Punkte mehr abgeben? Man will in jedem Spiel konzentriert zu Werke gehen?

Ja bitte, dann aber mal endlich machen.

Ganz ehrlich, so wird das nix mehr. Und ich bin es auch leid, hier nach jedem Sieg ein Gefühl des Aufbruchs und nach jedem anschließenden Punktverlust des Niedergangs zu erleben. Das nervt.

Es sind sicherlich immer nur Kleinigkeiten, die uns in dieser Saison fehlen. Neben dem WM-Loch, Robben und all der anderen Dinge, die wir uns immer wieder anhören mussten. Aber irgendwann sind die kleinen Dinge in der Addition doch ein ganz schön großer Berg.

Wir gewinnen als Mannschaft, wir verlieren als Mannschaft.

Ja, ja.

Eher gilt ja wohl, dass die, die nicht ganz außer Form sind, die anderen mitziehen.

Womit wir bei den Details sind.

Zu unserer Innenverteidigung fällt mir echt nix mehr ein. Zur Formkurve von Herrn Lahm ebenfalls nicht. Dass ein Ribéry ins Spiel kommt und die Bayern danach immer harmloser werden, steigerte dieses Unwohlsein ins Unermessliche.

Unter der Woche wurde unser Trainer noch für seine Worte in Richtung Ribéry belächelt – am Samstag sahen wir in aller Deutlichkeit was hier Sache ist.

Nix gegen eine fehlende Form nach so eine Verletzungszeit, aber wie passt das zu dem Mundwerk unseres kleinen Franzosen?!

Ich bin – nach einem Tag Nachdenken – zwar nicht mehr so wütend, aber immer noch sprach- und perspektivlos.

Was kann man überhaupt noch tun?

Zumindest nicht von der Meisterschaft träumen. Das geht vielleicht wieder, wenn wir mal anfangen, Chancen auf Tabellensprünge und Punktverkürzungen zu nutzen.

Wichtig ist aktuell noch nicht einmal Platz 2 oder 3, nein, wichtig ist, dass wir das machen, was wir wollen und uns immer wieder sagen – vor und nach dem Spiel: Gewinnen.

Jedes Spiel. Mit dem Willen von der ersten bis zur letzten Minute. Erst dann sollten wir anfangen von irgendwelchen Zielen oder Spitzenteam-Eigenschaften zu fabulieren.

Im nächsten Spiel gäbe es dafür – mal wieder – eine gute Gelegenheit.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Projekt Breitnigge-Blogger-Historie: Bayer Leverkusen

Und weiter geht’s…

Hier die Bayer-Bayern – Liste:

10.04.2010 Bayer Leverkusen – Bayern München 1:1 (0:0)
29.11.2008 Bayer Leverkusen – Bayern München 0:2 (0:0)
29.09.2007 Bayer Leverkusen – Bayern München 0:1 (0:1)
11.11.2006 Bayer Leverkusen – Bayern München 2:3 (0:1)
13.08.2005 Bayer Leverkusen – Bayern München 2:5 (1:3)
28.08.2004 Bayer Leverkusen – Bayern München 4:1 (1:0)

Übel. Erst in 2010 brach eine Siegesserie in Leverkusen, die seit 2004 andauerte.

Nach dem Bayern-Derby gehts den Bayern besser als vorher

Nein, ich bin zufrieden. Sicher, auch diesmal hätte der Sieg höher ausfallen dürfen, aber Elfmeter verschießen, können bei uns mehr Leute als welche zu versenken.

Wichtig war allein, dass wir endlich mal wieder einen Big-Point gemacht haben. Und damit ist nicht gemeint, dass wir – wie früher – einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft oder Titel gemacht haben, sondern vielmehr, dass wir endlich einmal die Chance genutzt haben, mit einem Sieg drei Plätze gutzumachen. Je länger die Saison nämlich dauert desto unwahrscheinlicher wird so was.

Zurückschauen auf verlorene Punkte bringt da wenig, nach vorne muss man blicken und solche Spiele wie am Sonntag gewinnen.

Am nächsten Spieltag zeigt sich dann endgültig, ob meine Lieblinge auf dem Weg der Besserung sind, denn mit Leverkusen wartet in dessen Stadion ein Gegner, den wir wohl tatsächlich als potentiellen Meisterschaft-Konkurrenten sehen müssen. Wenn sich all die aktuellen Euphorie-Teams wieder mit dem Paternoster nach unten bewegen.

Was mir für Gastspiel in der Farbenstadt Hoffnung macht?

Ribéry ist zurück. Breno macht Druck. Pranjic scheint die linke Aussenbahnbaustelle zumindest temporär zu schließen. Unser lange verkannter Ukrainer macht die Zentrale dicht und Herr Schweinsteiger kann so die Offensive ankurbeln. Ganz davon abgesehen, dass Herr Gomez einer der Gewinner der Krise zu sein scheint. Er trifft und trifft.

Es sah schon einmal schlechter aus in dieser Saison. Und anders als die meisten Protagonisten im letzten Fehlpass-Podcast, sehe ich die Gesamtsituation des FC Bayern nicht wirklich so extrem schlecht.

Die Saison ist halt quer. Ok. Und Robben fehlt immer noch an allen Ecken und Enden. Sicher. Aber wir gewinnen wieder Spiele. Wenn auch zu wenig. Siehe Gladbach. Andere Teams hingegen (Mainz) entwickeln aktuell einen negativen Drive. Das ist gut und kommt uns zugute.

Ferner macht mir Hoffnung, dass die sogenannte B-Elf inzwischen Spieler aus der zweiten in die erste Reihe bringt.

Momentan bin ich davon überzeugt, dass Spieler wie Gomez, Pranjic oder Timoschtschuk auch nach der Rückkehr der Stammkräfte im Team bleiben sollten. So komisch das klingt, aber diese Spieler haben sich mit der Spielpraxis entwickelt. Auch wenn im Falle Gomez eine kleine Anpassung im Spielsystem vonnöten war, aber immerhin zahlt er uns allen inzwischen mehr als zurück.

Bricht einem als Trainer da ein Zacken aus der Krone? Nein. Na also.

Das Spiel gegen den Club lief gut. Auch wenn unsere Gäste hinterher – natürlich – einmal mehr die Schuld bei sich suchten. Ist aber auch normal. Fällt uns Bayern ja auch oft schwer, zuzugeben, dass der Gegner einfach mal besser war. Wenn auch nur phasenweise – wie in Gladbach.

Am Ende zählt der Sieg. Und das wir drei Plätze und jede Menge Punkte auf die Konkurrenz gut gemacht haben. Jetzt noch gegen Leverkusen und Frankfurt nachlegen (ohne das geht’s leider nicht, Jungs) und die Hinrunden-Welt sieht doch schon wieder anders aus, oder?

Insgesamt hat mir die gesamte Mannschaft sehr gut gefallen und auch die Rückkehr des merklich brennenden Ribéry machte richtig Spaß. Trotzdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Herr van Buyten und Herr Altintop leider – und teilweise massiv – hinter den Erwartungen zurückblieben. Zu Herrn Kroos hatte ich ja in den letzten Wochen schon einiges zum Besten gegeben. Teilweise Weltklasse(-Pässe), teilweise Fehlpässe oder Larifari wie aus dem Nichts. Schade.

Einzig eine Sache konnte ich im gestrigen Spiel nicht nachvollziehen: Weshalb musste Herr Demichelis für Herrn Breno Platz machen und nicht Herr van Buyten? Will unser Trainer hier allen Ernstes andeuten, dass er eher auf unseren Belgier als auf unseren Argentinier setzt? Schlimme Sache. Einmal mehr zeigte unser Sohn eines Catchers doch wo seine Schwächen liegen – wieso diese also noch einmal aller Welt zeigen? Es weiß doch jeder Bescheid.

Anyway.

Das Spieler zurückkehren ist gut. Sehr gut. Ribéry wird uns, wenn er weiter behutsam aufgebaut wird und jedes Mal so brennt wie gegen die Franken, in dieser Hinrunde noch viel Freude bereiten und falls Müller seine Atempausen auf der Bank weiter dazu nutzt, seinen leeren Akku aufzuladen – ja, was soll uns dann noch bis zur Robben-Rückkehr betrüben?

All dies sage ich wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass uns Schlafmützigkeiten wie in Gladbach erspart bleiben.

Volle Konzentration ist angesagt auf unserer Klettertour.

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Eigentlich wollte ich die Spuk Spuck-Attacke Pinolas noch mehr in diesen Beitrag einbinden, aber inzwischen denke ich, dass das die DFL-/DFB-Gerichtsbarkeit schon zur Genüge tun wird, von daher kann ich mir das sparen.

P.P.S. Werden noch Wetten angenommen, ob sich Herr van Bommel bei der holländischen Nationalmannschaft erneut verletzt?!

Projekt Breitnigge-Blogger-Historie: 1.FC Nürnberg

Wie schon vor dem HSV-Spiel möchte ich auch vor dem anstehenden bayerischen Derby gegen den 1.FC aus Nürnberg mal ein wenig in der eigenen Historie kramen.

Diese Recherche ist Teil eines weiteren Breitnigge-Projektes.

Hier also die Liste:

Saison 2009/10: 19.09.2009 FC Bayern – 1. FC Nürnberg 2:1 (0:0)
Saison 2008/09: kein Spiel, 1.FC Nürnberg leider zweitklassig
Saison 2007/08: 07.10.2007 FC Bayern – 1. FC Nürnberg 3:0 (2:0)
Saison 2006/07: 26.08.2006 FC Bayern – 1. FC Nürnberg 0:0 (0:0) [*]
Saison 2005/06: 12.02.2006 FC Bayern – 1. FC Nürnberg 2:1 (1:1) [**]
Saison 2004/05: 14.05.2005 FC Bayern – 1. FC Nürnberg 6:3 (5:0) [**]

[*] Dazu habe ich tatsächlich keinen eigenen Beitrag geschrieben, zu geschockt war ich, dass Roy Makaay einen Ball aus vier Metern alleine vorm Tor an den Pfosten setzte.

[**] Komisch. Hier sind überhaupt keine Beiträge von mir auffindbar. Waren das wirklich uninteressante Spiele? Speziell an das 6:3 erinnere ich mich noch ganz genau, war es doch das letzte Spiel im Olympiastadion und war es doch ein Clubberer, der das letzte Tor dort erzielte…

Breitnigge – Podcast #09

Puh, na das hat ja mal gedauert. Bis ich mich mal wieder zu einem neuen Podcast aufraffen konnte. Fast ein Jahr.

Folgende Themen wurden beackert:

– Bastian Schweinsteiger und seine (Vertrags-)Situation beim FC Bayern (auch im Vergleich zum 2006er-Ballack)

– aktuelle Comebacks beim FC Bayern

– Vorschau auf das bayerische Derby am Sonntag

– Transfergerüchte rund um den FC Bayern

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

Comeback-Wochen beim FC Bayern?

Man muss ja auch mal was Positives berichten, wenn es dazu Anlass gibt.

Offenbar kann Herr Ribéry sein Comeback im bayerischen Derby gegen die Clubberer geben.

Eigentlich wollte der 27-Jährige schon am vergangenen Samstag in Mönchengladbach wieder auf dem Platz stehen, wegen der Beerdigung seiner Tante musste er seine Rückkehr allerdings verschieben. Nächster Anlauf: Das Derby am Sonntag gegen Nürnberg. In der „Bild“ verspricht Ribery: „Gegen den Club will ich auf jeden Fall wieder spielen!“

Er will, ob er darf werden wir dann sehen. Herr van Gaal, übernehmen Sie.

Nicht mehr ganz so schlecht sieht es übrigens auch bei den Sportskameraden Breno, Contento und van Bommel aus. Wobei unserem Kapitän hier die größten Chancen eingeräumt werden. Ob auf dem Platz, der Bank oder nur im Kader.

We’ll see.

P.S. Habe ich Herrn Alaba vergessen? Naja, der war ja auch verletzt (und wurde vom Boulevard vor allem zum Durchzählen gebraucht) und hat sein Comeback ja schon in Gladbach gegeben…

P.P.S. Gar nicht reden wollen wir natürlich von den Problemen, all die Rückkehrer jetzt wieder so nach und nach zu integrieren…