Kroos’er Superstar und Königsblaue Illusionen.

Unser aller FC Bayern eilt in diesen frühen Saisontagen von Sieg zu Sieg. So auch im gestrigen Gastspiel in Schalke.

Lange sah dies nicht unbedingt so aus und ich will es gerne zugeben, dass ich vor dem Spiel leichten Respekt vor Jones, Huntelaar und Co. hatte. Hatte ist hier das Zauberwort. Spätestens nach dem Doppelschlag zum 0:2 war es um die Königsblauen geschehen. Und von da an machte mir das Spielchen der Bayern noch einmal mehr Spaß.

Aber der Reihe nach.

Die erste Halbzeit kann man getrost als schwächer als die zweite deklarieren.

Nicht nur, dass die ersten zehn Minuten von beidseitigem Respekt gekennzeichnet waren, nein, meine Mannschaft zeigte auch danach nicht die heuer schon fast zur Gewohnheit gewordene Kaltschnäuzigkeit. Vor dem Tor und auch im Spiel. Ob da Schalke noch was dagegen hatte? Später änderte sich dies ja bekanntlich.

Nein, das war zunächst nicht präzise, nicht schnell, nicht zwingend genug. Und fahrig war es auch. Besonders von Spielern wie Thomas Müller. Fatal wenn hier unser Trainer wie ein Fan agieren würde und diesen Spieler zur Halbzeit ausgewechselt hätte. Nicht auf uns Spinner hören, Herr Heynckes, ok? Danke. 😉

Es ist schon erstaunlich wie schnell sich so ein Blatt im Fußball doch wenden kann. Eben noch der Depp, weil er mehrere schlechte Aktionen und eine vergebene Großchance sein eigen nennt und dann diese Doppelpässe mit Kroos und diesen – typischen – „Stolperer“ ins Tor. Schrecklich schön. Aber Müller ist eben einer dieser „Straßenfußballer“.

Natürlich ist diese Formulierung aber größtmöglicher Quatsch, denn jeder Straßenfußballer würde sich bei den Müller’schen Verrenkungen die Füße brechen. Aber so ein Spieler ist Gold wert. Weil er eben nicht nur für seine Mit- sondern vor allem für seine Gegenspieler unberechenbar ist. Und ein Original ist er auch. Oder wer würde sich ansonsten im Sky-Interview selbst nicht so wichtig nehmen und auf „manchmal Kreisliga-Niveau“ einordnen (Zitat vom Hören sagen)?

Weltklasse.

Nicht minder überzeugt hat mich der Sportskamerad Kroos.

Was habe ich ihn verteufelt in seiner bisherigen zweiten Münchner Ära. Und den Trainer dafür kritisiert, dass er so unbeirrt an ihm festhielt.

Was hat er uns aber in diesem Spiel zurückgezahlt? Er war schon in HZ1 imho der beste Mann auf dem Platz. Wenn auch noch zu wenig eigensinnig und deshalb torungefährlich. In HZ2 dann seine dollen fünf Minuten, die uns den Auswärtssieg bescherten. Seine Präsenz, seine Schnelligkeit(!), die Genauigkeit seiner Pässe(!!) – wer hätte das gedacht, noch vor Wochen, Monaten?

Gut, sehr gut.

Weniger gut die Kurve von Mario Mandzukic. Was ist da los? Seit dem Valencia-Spiel und seinem ersten Nicht-Startelf-Spiel ist das wie abgeschnitten. Schon kaum Gefahr gegen die Spanier, der läppische Elfmeter und jetzt in Gelsenkirchen zumeist auf die Flügel ausweichender und in der Mitte fehlender Mitspieler, der kaum noch die Stringenz in seinem Spiel zeigte. Schade. Da wird dann so langsam die Sehnsucht nach Mario Gomez wieder groß und größer.

Ein Glück, dass wir die Saison 2012/13 schreiben und „die Bank“ des FC Bayern eine Erfolgsgeschichte zu werden scheint. Wir wollen an dieser Stelle nicht zu euphorisch werden und den fünf Punkten Abstand auf Rang drei nach dem vierten Spieltag zu viel Bedeutung beimessen, aber ich möchte nur einmal zur Diskussion stellen, wo wir wohl tabellarisch stehen würden, wenn wir mit dem Kader der letzten Saison Alaba, Contento, Rafinha, Gomez und Ribéry/Robben hätten ersetzen müssen. Eben.

Richtig Sorgen um den Verlust des Vorsprungs mache ich mir ohnehin erst, wenn wir mal acht Punkte vor dem BVB liegen…

Weiterhin also alles soweit rosarot beim FC Bayern. Logisch. Und das bleibt auch so, bis wir mal Punkte lassen.

Sonst noch etwas?

Vielleicht zu Herrn Robben? Klar. Der gute Arjen ist heuer ein anderer Spieler. Man sieht kaum noch spektakuläre Dribblings, 1:1-Situationen und schon gar keine Jahrhundert-Tore. Wie seinerzeit sein Solo an gleicher Stelle im Pokalhalbfinale.

Man sieht dafür einen Robben, der defensiv (mit)arbeit und einen vorne verlorenen Ball zurückerobert oder den Gegenstoß beendet. Man sieht einen Robben, der gefoult wird und keine – nach Außen als solche interpretierbare – Theatralik an den Tag legt. Man sieht einen Robben der, von hinten getroffen, im Affekt aufspringt, dann den Schmerz spürt, auf den Rasen sinkt, dafür fortan vom Zeitlupenlosen Heimpublikum ausgepfiffen wird und trotzdem humpelnd auf die Zähne beißt, bis mit Shaqiri gleichwertiger Ersatz parat steht – Respekt, Arjen!

Und selbst wenn wir aktuell vielleicht (noch) nicht die Zauber Ribérys und Robbens aus 2007 oder 2010 sehen – wir sehen ein Team, dass beide braucht und bis jetzt – als Team – noch jeden Gegner vor – am Ende – unlösbare Probleme gestellt hat. Wie könnte es besser laufen?

Schalke hat sich vielleicht zu wenig gewehrt, klar. Wenn es man es unbedingt so sehen will (und erneut das Wort der (langweiligen) Bayern-Dominanz vermeiden will). Aber eventuell war es ja auch das Resultat der bayerischen Arbeit – in diesem Spiel und der bisherigen Saison – dass selbst ein Gegner wie der S04 da nichts mehr entgegen zu setzen hatte? Ein Gegner, der – wie man so vor und noch während des Spiels hört – endlich höher hinaus will. Eine Illusion, wie es sich nun offenbar darstellt. Zurzeit. Denn es ist tatsächlich erst der vierte von 34 Spieltagen gespielt. Allein, es könnte alles viel schlimmer sein und dies bereitet uns Bayern-Fans nun einmal echte Freude. Da können alle andere mäkeln wie sie wollen.

Restliche Einzelkritik erspare ich mir. Dafür geht alles viel zu schnell. Am Dienstag erwarten wir zum ersten Wiesn-Heimspiel den, erneut runderneuerten VfL aus Wolfsburg. So leicht diese Aufgabe klingen mag, so sehr fangen wir auch hier wieder bei 0:0 an!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Münchner Preußen in Bayern. Chancenlos.

Jetzt mal ehrlich, Freunde der Sonne.

Dieser Gast vom gestrigen Samstag ist der Gegner, der den sog. amtierenden Deutschen Meister in Dortmund geschlagen und die ach so heimstarken Bremer in arge Schwierigkeiten gebracht hat?

Diese Hertha aus Berlin?

Das kann nicht sein, da müssen am Samstag die Doppelgänger auf dem Platz gestanden haben.

Oder lag es vielleicht doch ein ganz klein wenig am FC Bayern?

Lag es am FC Bayern, dass die Berliner in den ersten 13 Minuten nicht wussten, wo hinten und vorne ist? Oder hatte die Hertha einfach nur „einen schlechten Tag“ erwischt?

So wie alle bisherigen Gegner des FC Bayern in dieser Saison?

Ich denke, dass selbst das Boulevard sich so langsam an diesen Gedanken gewöhnen muss: Der FC Bayern macht heuer ernst.

Wir Fans können das ja selber noch nicht so richtig glauben. Haben immer noch nach diesen unsäglichen Länderspielpausen arge Bedenken und Zweifel.

Und dann diese 13 Minuten. Der Wahnsinn.

Man hat als Bayern-Fan (und nur die verfolgen wohl sämtliche Spielminuten ihrer Mannschaft in dieser Saison) tatsächlich den Eindruck, dass die Mannschaft immer besser wird.

Ich meine, klar, wir hatten ja bisher auch noch keine starken Gegner. *hüstel*

Werder demnächst vielleicht. Und ganz bestimmt der BVB. Obwohl. Denkt man an die oben erwähnten Probleme und ruft man sich das Aufeinandertreffen der beiden Teams vom Freitag in den Sinn (tatsächlich habe ich es verfolgt), dann sind Zweifel angebracht.

Verstummen werden diese Rufe im Walde aus diesen Ecken aber wohl erst nach dem Spiel.

WENN die Bayern einfach immer nur so weitermachen. Als bayerischer Fan – und dies seit Jahrzehnten – ist derlei natürlich nur schwer vorstellbar. Gab es Spielzeiten, in denen unsere Münchner das mal komplett durchgezogen haben, doch nur extrem selten.

Weshalb ich mich am Wochenende zu der Feststellung hinreißen ließ, dass ich weiterhin nur einen Gegner fürchte: Den FC Bayern!

Zukunftsmusik.

Was aber war nun mit dieser Hertha los? Der Hertha, vor der uns dann doch die üblichen Verdächtigen gewarnt hatten (erster echter Gegner, oder so).

Nix.

Für uns Bayern am Ende des Tages keine Überraschung. Denn schließlich ist uns der Sportskamerad Lell noch in schmerzlicher Erinnerung. Sicher. In Berlin mag er sich mit dem nötigen Vertrauen und entsprechender Spielpraxis zu einem ganz guten Außenverteidiger gemausert haben, aber seine eigentliche Begrenztheit zeigte sich im Spiel gegen Herrn Ribéry.

Vor dem Spiel hörte ich noch von einem Zitat, dass er ja alle Tricks von unserem kleinen Franzosen kennen würde. Klar. Auf Twitter las ich dann von einer Replik, dass die Kenntnis das eine sei, die Fähigkeit trotzdem etwas dagegen auszurichten, etwas gaanz anderes.

Und so kam es.

Schon die erste Aktion nach wenigen Sekunden sollte demChristian deutlich zeigen, wohin der Hase in diesem Spiel laufen würden. Einen Ribéry in Topform und -Stimmung hältst du nicht auf. Niemand in der Bundesliga, kaum jemand in Europa und dann ein Herr Lell?

Somit war das ja schnell geklärt.

Überhaupt, die Berliner Defensive.

Vor dem Spiel wollte der Trainer (der nächste Ex-Münchner mit sog. Bayern-Gen) noch erkannt haben, dass die Hertha in München was holen könnte. Oder so.

Eine Watschn vielleicht. Andererseits kennt sich Herr Lell damit ja bestens aus…

Ich schweife ab.

Es bleibt das übliche Hase-und-Igel-Spiel. Gegner nimmt sich in München was vor, am Ende kommt nix bei rum und man sucht die Schuld überall. Nur eben nicht bei…

Ach lassen wir das. Lassen wir alle im Glauben, der alle im Glauben lässt. Wir ziehen unser Ding durch und der Rest sollte uns schnurzpiep sein.

Apropos durchziehen.

Es ist schon bemerkenswert, wie DonJupp den Weg weitergeht, auf dem unser Ex-Trainer van Gaal gestolpert ist. Wer bin ich, dass ich abstreiten würde, dass nicht nur Grundzüge der heutigen Herrlichkeit auf seiner Arbeit basieren.

Was war dann das Problem?

Seine Starrköpfigkeit, seine Egozentrik und vor allem seine System-Unflexibilität, weil er einfach dachte, dass er Recht hat. Mit seiner Ansicht des Systems.

Mich begeistert immer wieder, wie sehr es DonJupp versteht das Beste aus den letzten Jahren Bayern-Trainerschaft heraus zu filtern und neu zusammenzusetzen (ich hoffe, dass man mir diese Sätze nicht in 1-2 Jahren um die Ohren haut).

Er nahm von van Gaal die Dominanz und den Ballbesitz. Er fügte aber Flexibilität auf den Positionen hinzu. Ferner eine Balance zwischen Kontrolle und Tempo und Offensive und Defensive.

Er nahm von Hitzfeld die Rotation, nicht aber als Selbstzweck und rotierte vor allem nicht wie van Gaal quer über die Positionen und schwächte somit das Gesamtgefüge.

Beispiel gefällig?

Boateng ist gelernter Innenverteidiger. Hat aber viele Jahre rechts außen verteidigt. Wo spielt er? Als IV und RAV. Und sonst nix.

Lahm ging zurück auf die sog. „ungeliebte“ linke Seite. Und da bleibt er. Fortan musste kein Badstuber mehr auf links ausweichen, nur weil er „einen linken Fuß“ hat.

Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen. Mit unseren 6ern, mit Müller, oder auch der Tatsache, dass er ein Trainer ist, der selbst Mister Endlos – Sprach-Kapitän – Lahm vom Feld holt, ihm Pausen gönnt.

Zugegeben, wir hatten bislang in dieser Saison das Glück, dass wir weitestgehend von Verletzungen verschont geblieben sind. Und dass ein Robben noch nicht ernsthaft in dieses Konzept integriert werden musste. Schlimmer Satz, ich weiß, aber ich musste fast das gesamte Spiel an das vorherige in Hoffenheim denken…

Egal. Erfreuen wir uns an dieser geölten Maschine so lange sie läuft.

Ich hatte oben schon das Thema Bayern-Gen in Berlin erwähnt.

Dortiger Boulevard hatte dieses Thema dankend aufgenommen. Was es damit auf sich hat und das man derlei tatsächlich nicht 1:1 übertragen kann, zeigte sich ebenfalls in diesem Spiel.

Nun ja, eigentlich sind die Herren Lell oder Ottl auch nie die Vorreiter dieses Gefühls zu ihrer Zeit gewesen. Mitläufer allenfalls.

Wir drehen uns im Kreis.

Vielleicht lag es auch einfach nur am tunesischen Buffet. Oder an Fischstäbchen.

Welche Mutter jetzt tatsächlich leckerer kocht, kann ich nicht beurteilen, aber der Vergleich der Leistungen zwischen Boateng und Ben-Hatira geben diesbezüglich doch eine ausreichende Antwort, oder?

Der Rest des Wochenendes verlief fast durchweg wie gewünscht, die Bayern konnten in jeder Hinsicht ihren Vorsprung und ihre Serie ausbauen. So kann es weitergehen.

Jetzt steht allerdings erst einmal das Championsleague-Gastspiel in Italien an. Dem nächsten „schwersten Gegner“?

Wir hoffen das Beste!

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Was fehlt? Die Einschätzung, dass man den Elfer nicht geben muss? Dass die Bayern mal wieder eine sehr schlechte Chancenverwertung an den Tag gelegt haben? Unser defensives Mittelfeld komplette Weltklasse darstellte? Oder das nicht Lell die Schwächen Ribérys sondern wir die (wenigen) Schwächen Krafts offen legten? Kann sein.

Kraftloser FC Bayern und ein Punktverlust mit Ansage

Was für eine Saison.

Ich für meinen Teil habe den Kaffee auf. Fast jeden Spieltag fühl‘ ich mich genötigt, nicht nur einen reinen Spielbericht sondern auch noch Statements zu irgendwelchen Randthemen rund um den FC Bayern zu verfassen. Über den Trainer, unsere Führungsriege oder unsere Fans.

Mir reicht das langsam.

Der liebe Kaisergrantler hat dies sehr schön zusammengefasst.

Bisher hat mich ausschließlich interessiert, was auf dem grünen Platz passiert. „Randgeschichten“ […] haben mich nicht die Bohne interessiert. […] Seit ca. 15 Monaten blogge und twittere ich rund um den FC Bayern. Und plötzlich fühle ich mich gezwungen, mich mit Themen zu beschäftigen, die ich wahrscheinlich vor dieser Zeit nur am Rande wahrgenommen hätte.

So isses. Und manchmal bin ich deshalb richtig angenervt.

Heute ist das erneut so und deshalb gibt es – einmal mehr – mehr als einen Bericht.

Dieser hier beschäftigt sich nur mit dem Spiel. Punkt.

Vor dem Spiel hatte ich gemischte Gefühle. Auswärtsspiel in Franken. Immer mit Brisanz verbunden. Von Seiten der Clubberer. Wieso und weshalb erschloss sich mir viele Jahre nicht. Irgendwann habe ich aufgegeben. Und es akzeptiert.

Zu Beginn des Spiels erweckte alles den Anschein, dass es endlich einmal wieder was werden könnte mit einem Sieg in der bayerischen Fremde. Es kam anders. Und das hat Gründe.

Diese Gründe will ich heute, in diesem emotional aufgeladenen Umfeld, in dem wir uns befinden, nicht werten, sie lediglich auflisten.

Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Herr Gomez durchaus seine beiden mehr als 100%-tigen Chancen verwerten darf. Mehr oder weniger alleine auf Herrn Schäfer zulaufend und ca 4,5m vor dem Tor, den Ball auf dem Fußball – wäre unser Torero mental und auch sonst auf der Höhe, wäre alles in Butter und ich müsste keinen weiteren Bericht schreiben. Hat er aber nicht und somit fiel unsere saisonale Defensivschwäche erneut einfach recht übel auf.

Des Weiteren spielen wir zwar seit einigen Wochen schon (wieder) mit der berühmt-berüchtigten Flügelzange Robbéry, aber so richtig Weltklasse ist das aktuell nicht immer, oder?

Wo ist die Weltklasse auf dem Platz, die Spieler dieses Kalibers einfach (zumeist) draufhaben (sollten)?

Sind es am Ende doch nur Menschen, die nach ca. 5 Minuten ohne Übersteiger und Tempoläufe über 25 Minuten ohne direkten Gegenspieler genervt das Handtuch werden?

Schlimm, das.

Nun. Bewusst habe ich die Defensive nicht als ersten Punkt gewählt – wäre mir zu plump, zu offensichtlich gewesen.

Fakt ist aber, dass Herr Kraft imho nun den zweiten spielentscheidenden Fehler in dieser – seiner – Rückrunde gemacht hat. Auch für einen jungen Spieler, sei er argumentativ noch so sehr von großen Teilen in den Reihen des FC Bayern beschützt, ist das zuviel (Wenn man den Anspruch hat, „jedes Spiel gewinnen zu wollen“. Wie das beim FC Bayern ja zu sein scheint.)

Vor allem, weil er auch schon vor dem unfassbaren Fehler vor dem 1:1 – für alle ersichtlich – ein extremes Nervenbündel war.

Ich bin weit davon entfernt, Thomas Kraft für unsere aktuelle Situation verantwortlich zu machen – er ist imho sogar die ärmste Sau in diesem Spannungsfeld Trainer und Führung, aber auf diese Art und Weise hat er zumindest schon mal das Thema „Druck beim FC Bayern“ kennengelernt. Auf die harte Tour. Da lernst du was fürs Leben.

Persönlich war ich vom Torhüter-Tausch überrascht und irritiert. Aber ich habe ihm ’ne Chance gegeben…

Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn Kraft jetzt eine überragende Rückrunde spielt und uns mit seinen Paraden in allen Wettbewerben nach vorne bringt. Was wäre ich für ein Fan, wenn ich ihm Fehler, Pech und Pannen wünsche, nur um Recht zu behalten? Nein, derlei käme mir nicht in den Sinn. Wenn das Spiel in Wolfsburg angepfiffen wird und er steht wirklich im Tor, dann will ich trotzdem, dass wir zu Null gewinnen. Und zwar so was von.

…und er hat sie phasenweise ja auch mehr als genutzt. Am Ende des Tages werden wir es ohnehin nie erfahren, ob mit Butt alles anders gelaufen wäre, allein, es musste van Gaal doch klar sein, dass es eng für ihn werden könnte, als er diesen Schritt so durchzog?!

Zurück zum Spiel.

Das es nicht (nur) an Krafts Fauxpas lag, lässt sich daran ablesen, dass auch seine direkten Vorderleute ihre Nerven und Fähigkeiten nicht im Griff hatten. Es war den Clubberern (die seit einigen Spielen schon nicht mehr diesen Drive haben, der sie auf diesen Tabellenplatz gebracht hat) sogar möglich, die bayerische 4er-Kette am eigenen Strafraum zu pressen und das Versagen des Deos war dabei bis unters Tribünendach zu müffeln.

Dies ist nun schon länger bekannt und doch ist seit Wochen nun auch in der Zentrale Sand im Getriebe. Herr Schweinsteiger, seines Zeichens Ex-WM-Held, läuft und läuft und läuft. Ums Verrecken will er seine Form aber nicht mehr wiederfinden (habe ich das nicht schon einmal geschrieben?).

Sein Pendant Kroos? Himmel. Jetzt hätte er sich vor der Halbzeit fast schon selbst mit Gelb-Rot aus dem Spiel genommen. Das übernahm dann – völlig zu Recht unser Trainer.

Damit das klar ist: Ich möchte bitte bis Saisonende Herrn Kroos nicht mehr wiedersehen, ok?

Der Sportskamerad Timoschtschuk war – meiner Wahrnehmung nach – das einzige Münchner, der sich in HZ2 bedingungslos in die Schlacht geworfen hat. Alle anderen versuchten zumeist noch Herr ihrer Nerven zu werden oder all unsere Probleme spielerisch zu lösen.

Womit wir bei unserer Offensive wären.

Ansatzweise habe ich meine Enttäuschung ja schon zum Ausdruck gebracht. Dabei fing alles doch sehr gut an.

Die Balleroberung Robbens, dessen genialer Pass auf Müller und das 0:1 waren erste Sahne. So Rückrunde 2009/10.

Und dann?

Nix mehr – unglaublich.

Wären die heutigen Bayern noch die alten Bayern hätte ich mir überhaupt keine Sorgen über eine 1:0-Führung gemacht. Diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei. In jeder Hinsicht.

Die Clubberer selbst verzweifelten doch schon fast und dann half ihnen unser Torhüter aus der Patsche – anders wäre doch auch kein Tor mehr gefallen, oder?

Weder Bayern noch Nürnberg waren dazu in der Lage – ein ganz schwaches Spiel.

Von daher hätte es ein dreckiges 1:0 werden können, alle wären damit zufrieden gewesen. Wurde es aber nicht.

Zu allem Überfluss verloren wir nach dem Schlusspfiff noch Herrn Robben. Glatt Rot.

Egal was unser Flügelflitzer nun gesagt hat oder nicht und egal wie man das findet – der Schiedsrichter hielt es für rot-würdig. Derlei ist zu akzeptieren. Ein solches Verhalten passt – so bitter das klingt – zu allem Überfluss auch total in unseren Gesamtzustand.

Muss man über den Schiedsrichter noch weitere Worte verlieren?

Selektiv hatte er zunächst die Franken-Brille auf. Später glich sich dieser Eindruck aus. Thema Kroos und der nicht gegebene 2:1-Siegtreffer. Über das nicht gegebene Handspiel im Club-Strafraum will ich gar nicht erst reden. War erstens nur angeschossen und zweitens gab es genug Chancen, nicht auf derlei angewiesen sein zu müssen. Siehe oben.

Nein. Im Fußball bekommt man zumeist, was man verdient, oder?

Wenn man nicht läuft, nicht kämpft, sich seinem Mitspieler nicht anbietet, dann kann man so viele Dreiecke trainieren, wie man will, es klappt halt nicht. Mit keinem System dieser Welt.

Was das alles jetzt für das nächste Spiel gegen Leverkusen bedeutet?

Keine Ahnung.

Im Hinspiel hat es – bis zum Ausgleich – auch prima ohne Robben geklappt.

In diesen Tagen ist jede Hoffnung hilfreich.

Die Wochen der Wahrheit #5: Hannover 96

Seit längerer Zeit gibt es einmal wieder zwei getrennte Beiträge zu eigentlich einem Thema: Dem FC Bayern.

Dieser Beitrag hier beschäftigt sich ausschließlich mit dem gestrigen Spiel unserer Mannschaft in Hannover. Ein anderer mit dem aktuellen Zustand unseres geliebten Vereins.

Irgendwie war mir schon vor dem Anpfiff unwohl. Ok. Die Auszeit – aufgrund einer Gelb-Sperre – tat Herrn Schweinsteiger vielleicht ganz gut. Aber als sich dann auch noch Herr Gustavo verletzt für dieses entscheidende Spiel gegen einen Mitkonkurrenten (schlimm genug, dass wir in dieser Saison Hannover als solchen sehen müssen) abmeldete, schwante mir Böses.

Somit fielen also Besetzung A und B auf unseren beiden 6er-Positionen (oder 6er und 8er, oder wie auch immer) aus. Es spielten Besetzung C (Kroos) und D (Pranjic).

Und irgendwann zeigte sich das dann auch. Unser defensives Mittelfeld war abermals in dieser Woche des Horros offen wie ein Scheunentor.

Ungebremst prallten die Angriffe der Niedersachen auf unsere wackelige Abwehr. Und dabei war Herr Breno noch der Turm in der Schlacht, was sich – nach den Einschätzungen der letzten Wochen und Monate – schon sehr merkwürdig anhört.

Aber wenn man von Seiten des Kaders gezwungen ist, auf der Position des Linksverteidigers einen Herrn Badstuber einzusetzen, der von allem Formlosen noch der Loseste ist, dann zeigt sich das dann halt auch. Dessen Seite war über die volle Dauer seiner Anwesenheit defensiv nicht existent.

Ich tendiere dazu mich zu freuen, wenn ich mal Recht habe. In Bezug auf unsere Aufstellung und deren Konsequenzen bereitet mir dies körperliche Schmerzen.

Herr Pranjic war entscheidend am 0:1 beteiligt, als er im Mittelfeld den Ball dem Gegner überließ. Wo habe ich dies schon einmal gelesen?!

Herr Pranjic hatte auch sonst kaum etwas Positives zum Spiel seiner Manschaft beizutragen. Und Herr Kroos? Na Herr Kroos war mit der Schweinsteiger-Vertretung noch mehr überfordert, als Herr Schweinsteiger aktuell selbst.

Apropos überfordert.

Herr Lahm ist aktuell nur der Kapitän, weil er dies per Definition nach dem Abschied des Herrn van Bommel werden sollte / musste, oder? Seine Leistung kann hier nicht als Grund herhalten.

Den entscheidenden Fehler haben wir alle wohl gemacht, indem wir ihm zugestanden haben, auf SEINE Lieblingsseite – die rechte – zu wechseln. Seit diesem Zeitpunkt ist Herr Lahm nur noch ein Aussenverteidiger. Kein Welt-Klasse-Defensivspieler mehr. Tja. Manchmal ist das Leben eben wohl doch ein Wunschkonzert.

Somit hätten wir also geklärt, dass die Defensive nicht nur weiter unsicher agiert, sondern erneut vom defensiven Mittelfeld im Stich gelassen wurde.

Kommen wir also zur Offensive.

Leute, kann mir das bitte einmal jemand erklären?

Was ist passiert in den letzten 7 Tagen? Warum ist unsere Welt auf dem Kopf?

Herr Gomez war doch bis zum Dortmund-Spiel noch so etwas Ähnliches wie eine Waffe, oder? Und jetzt kann man ihn noch nicht einmal mehr den Ball überlassen, weil der innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde beim Gegner landet?

Und die, die ihn füttern sollen, laufen sich die Lunge aus dem Hals. Aber nur auf der Suche nach ihrer Form. Allein, sie finden sie nicht.

Stattdessen rennen sich Ribéry und Robben und Müller immer wieder und wieder in den Maschen der vorbereiten Netze ihrer Gegner fest. Der Zauber, die Anarchie, all das ist uns abhanden gekommen.

Wer dachte nicht noch vor ein paar Tagen, dass unsere Offensive eigentlich niemand so richtig stoppen kann?!

Und dann verfing sich Robbens kleiner Finger im Maschendrahtzaun und fortan spielt er gehemmt? So wie Ribéry. Aber ohne Zaun.

Und am Ende steht – nach Platzverweis, nicht gegebenem Elfmeter und was auch immer – ein Ottl(!) in der Innenverteidigung und ein van Buyten im Sturm neben Klose und Gomez und der Belgier ist noch der Bayern-Spieler, der sich am meisten über Fehlpässe, unpräzise Flanken und Co. aufregt? Und Herr Kraft, der von den Provinziellen unter den Bayern-Fans als der Heiland gefeiert wird (schon mal dran gedacht, was die Aktionen gegen Schalke in ihm ausgelöst haben könnten? Das vielleicht irgendwann auch einmal Ziel solcher Attacken sein könnte?), macht seinen ersten entscheidenden Patzer! Einen Patzer, der uns tatsächlich nicht nur den Trainer sondern auch die Championsleague kosten und einen Murmeltiertag a la CL-Finale 1997 einbringen könnte?!

Mich lässt all dies ratlos zurück. Und jeder unserer aktuellen Gegner lacht sich darüber ins Fäustchen.

Gestern noch der kleine und nächste Woche der große HSV?

Das wäre mein persönlicher Supergau (die Gründe dafür sollten bekannt sein). Bitte nicht.

Bleibt denn noch Hoffnung auf dieses sogenannte letzte Ziel der Saison, die Championsleague-Qualifikation?

Der Spielplan der Hannoveraner!

Andererseits: Dafür müssten wir zunächst einmal erst wieder unsere eigenen Spiele gewinnen. Und das scheint schon schwer genug.

Die Wochen der Wahrheit #2: Inter Mailand

Una notte magica – eine magische Nacht. Herrlich.

Zum ersten Mal seit langer Zeit (Championsleague-Finale 2010) war ich während der vollen 90 Minuten eines Bayern-Spiels aufgeregt, nervös, aufgewühlt, unansprechbar, gereizt aber auch voller Euphorie und Freude (für die letzten 3 Minuten).

All dies, wo es zwar nominell die gleichen Teams des letzten Finales waren, aber personell und taktisch durchaus Veränderungen zu sehen und zu spüren waren.

Ganze vier(!) Akteure standen beim FC Bayern noch auf den Positionen vom Finale. Und dies mit so wenigen Transfers. Sowas nennt man Umbruch von innen, oder?

Bei Inter sah dies ein wenig anders aus und deshalb hatte ich insgeheim mittlere bis größere Befürchtungen was das Ergebnis betraf.

Bei jedem Ballkontakt von E’to, Maicon oder jedem ruhenden Ball von Sneijder fühlte ich mich bestätigt.

Allein, es passierte nichts.

Unsere löchrige Defensive hielt dem Druck stand. Irgendeiner brachte immer noch ein Bein dazwischen. Oder es stand oder lag da eben ein Thomas Kraft.

Großes Kino. Und wie angekündigt kann ich dies auch neidlos anerkennen. Bis jetzt – Stand heute – hat unser Trainer mit dieser Personalie alles richtig gemacht. Ob er alles falsch gemacht hätte, wenn Butt unsere Rückrunden-Nr.1 geblieben wäre, werden wir ohnehin nie erfahren.

Nein. Mit unserer Teamleistung muss man zufrieden sein. Vor allem, wenn man in der K.O.-Runde der UEFA-Championsleague beim Titelverteidiger mit 1:0 gewinnt, oder?

Wie oben erwähnt, war es aber keine wirkliche Revanche. Denn erstens bringt uns dieses 1:0 den Titel nicht zurück, zweitens waren andere handelnde Personen auf dem Platz und drittens war Bayern weniger drängend, weniger Dauer-Ball-besitzend und Inter nicht so destruktiv, italienisch zerstörend aktiv.

Inter ist in der Post-Mourinho-Ära durchaus offensiv. Und dabei brandgefährlich. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass Inter immer kann, wenn es will. Vor allem E’to ist der Wahnsinn. Nicht nur, dass er (fast) jeden Ball bekommt den er will und ihn dann auch am Fuß behält, nein, er ist auch noch so schnell und wendig, dass fast immer Torgefahr entsteht wenn er am Ball ist.

Inter ist nicht mehr nur Bollwerk und ab und an gefährliche Konter. Inter ist somit ein Stück weit gewöhnlicher geworden. Denn diese Defensive hat sie zum letztjährigen Titel geprügelt. Selbst Barcelona hat sich daran die Zähne ausgebissen.

Jetzt sind sie wie jedes andere Team. Mit individuellen Klassespielern. Und da lag und liegt offenbar die Chance von Teams wie dem FC Bayern. Wäre Mourinho und das Defensiv-Konzept noch da, hätten die Bayern imho gestern nicht gewonnen.

Egal.

Zu meinem eigenen Team.

Kraft wie erwähnt richtig gut. Klasse. Ob es Weltklasse war, will ich mal bestreiten, denn Weltklasse muss sich bestätigen, da reichen 4-5 klasse Reflexe nicht aus. Da müssen z.B. Abschläge, Präsenz oder Strafraumbeherrschung (noch) besser werden. Kann aber eben noch kommen, ich will das nicht (mehr) ausschließen.

Die Defensive zeigte – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – ein gutes Spiel. Und das ist schon viel, denn in dieser Saison habe ich gegen weitaus schwächere Teams weitaus schlimmere Leistungen gesehen.

Lahm solide (seine Flanken gehen immer noch nicht), Badstuber innen wie immer (kein Kompliment), gegen Gegner vom Schlage eines E’to einfach auch zu langsam, auf außen dann besser, derTimo überwiegend sicher und Gustavo, bzw. Pranjic verbessert. Wobei Gustavo dann auf der 6 imho sein bisher bestes Spiel im Trikot des FC Bayern absolvierte. Respekt, das war richtig klasse, wie er da – vor allem in Halbzeit 1 reihenweise die Bälle abfischte und Sneijder ganz nebenbei noch zur Weißglut trieb.

Breno kam (leider) früh für Pranjic und spielte seinen Stiefel runter (das soll bewusst für sich sprechen).

Davor agierte Schweinsteiger gewohnt unauffällig (die Fehlpässe lassen wir mal aussen vor) und das ist zunächst einmal gut. Auffällig wird es bei ihm immer, wenn er lange Pässe in die Tiefe oder Kabinettstückchen zeigt. Zumeist ergibt sich daraus dann Gefahr für den Gegner, wie auch diesmal. Allein sein Trick vor dem Robben Pfostenknaller war Zindane-esk.

Zusammen mit Gustavo bildete er nach kurzer Zeit ein erstes defensives Bollwerk, das viele offensive Aktionen von Inter erstickte. Gut.

Die Außen mit Robben und Ribéry versprühten diesmal nicht den Zauber wie zuletzt. Aber das war auch nicht erforderlich. Erforderlich war, dass beide Gegenspieler banden und somit Platz für Mitspieler schufen.

Wie viel Respekt hatte Inter vor unserer Flügelzange, wenn jeweils 2-3 oder 3-4 Italiener gegen Ribéry oder Robben spielten? Eben.

Ribéry wühlte und kämpfte (als er nach 10-15 Minuten ins Spiel gefunden hatte), Robben entzog sich ein ums andere Mal der Bewachung oder schaffte es immer wieder gegen 3-5 Gegenspieler die Flanke trotzdem planvoll in den Strafraum zu bringen.

Über unseren Sturmtank Gomez müssen wir ohnehin kaum noch Worte verlieren. Das ist internationale Klasse. Nicht nur, dass er zumeist zur Stelle ist, wenn es was zu knipsen gibt, nein, er läuft und arbeitet inzwischen wie der junge Olic. Perfekt. Einige Inter-Spieler waren sichtlich beeindruckt, dass ihnen der einzige bayerische Stürmer an der Mittellinie in der Vorwärtsbewegung den Ball abnahm.

Kurzum: Ein rundherum gelungener Abend. Und das nicht nur aufgrund des 1:0, sondern auch weil es für mich das perfekte Ergebnis gegen eine italienische Mannschaft ist:

Man hat einen Vorsprung, Inter muss was anbieten in München und trotzdem ist es nicht zu deutlich und hält somit bei den Bayern die Anspannung hoch.

Aber die ist in diesen Wochen der Wahrheit ja ohnehin – so hat es den Anschein – mehr als präsent. Die Bayern scheinen zu brennen und das ist für uns Bayern-Fans eine Genugtuung, haben wir doch in der Hinrunde zumeist das Gegenteil erleben müssen.

Auf geht’s, Ihr Roten – am Samstag gegen den BVB die nächste Stufe zünden!

Sensation ausgefallen. Schubladen bleiben zu.

Der FC Bayern steht erneut im Pokal-Halbfinale. Und im Rahmen des Spiels gab es wesentlich weniger Stress als befürchtet.

Am meisten habe ich mich somit über die Kommentierung des Spiels aufgeregt.

Immer wieder entsteht bei mir der Eindruck, dass Bayern-Spiele (im Pokal) nur deshalb immer und immer wieder übertragen werden, weil alle ((Journalisten-)Welt) nur darauf wartet, dass es zu einer dieser Sensationen kommt.

Dabei ist ja das Wesen einer Sensation, dass sie nicht jede Woche stattfindet. Die Worthülsen und das Vokabular einiger (Sport- oder Fußball-)Kommentatoren bauen trotzdem regelrecht darauf auf.

Wie zum Beispiel bei Herrn Simon.

Fast über das gesamte Spiel könnte man dem was er sagte – und dem was er nicht sagte – anmerken, dass er den Aachenern den Sieg, die Sensation wünscht.

Dagegen ist ja prinzipiell nichts einzuwenden. Wenn ich Fan der Aachener bin. Aber Herr Simon ist doch – korrigiert mich – ein gebührenfinanzierter, eigentlich unabhängiger akustischer Begleiter des Spiels, oder?

Sicher. Mir ist schon klar, dass das „Problem“ nicht neu ist. Gerade im Pokal. Aber gestern war es mal wieder offensichtlich (was einen Sieg natürlich umso süßer macht).

Und was sich die ARD-(Bild-)Regie dabei dachte, zumeist die strittigen Szenen gegen Aachen in endlosen Wiederholungen in die Wahrnehmung der Zuschauer zu hämmern, bleibt ihr Geheimnis.

Ist bestimmt alles nur meine verquere selektive Wahrnehmung, denn schließlich gibt es so etwas wie Parteilichkeit bei den Öffentlich-Rechtlichen gar nicht, gell?

Zum Spiel.

Ich war enttäuscht. Und erleichtert zugleich.

Enttäuscht, dass es die Aachener über die vollen 90 Minuten nicht geschafft haben, uns einen echten Pokalfight zu liefern.

Und erleichtert, weil es die Aachener über die vollen 90 Minuten nicht geschafft haben, uns einen echten Pokalfight zu liefern.

So wurde es ein zumeist entspannter Abend.

Im Nachhinein kann ich somit auch darüber hinwegsehen, dass Herr Badstuber immer noch nicht den öffnenden Pass nach vorne spielen kann oder Herr Ottl unter Druck in manchen Spielsituationen immer noch überfordert zu sein scheint.

Glaubt man anderen Beiträgen zu diesem Thema, werden ja gerade diese beiden Spieler in den Himmel gelobt.

Komisch.

Obwohl ich zugestehen muss, dass ich in der zweiten Halbzeit sogar mal eine Körpertäuschung (von Holger hüftsteif Badstuber!) unseres – übrig gebliebenen – Hoffnungsträgers (oder warum saß Breno wieder nur auf der Bank?) auf der IV-Position gesehen habe. Nebst guten Pass in den Offensive. Und sogar Herr Ottl hat zum gleichen Zeitpunkt auch mal einen Ball erobert.

Immerhin.

Was soll man groß meckern, wenn wir erneut im Halbfinale des Pokals stehen?

Vielleicht über die Unsicherheiten eines Thomas Kraft (Bälle unbedrängt zur Ecke geklärt, Ball fast ins eigene Tor geworfen)?

Dann muss man aber auch über seine Kahn-eske Rettungstat auf der Linie reden, die uns das 1:0 bewahrte.

Eben.

Man kann über die offenbar noch nicht abgeschlossene Integration eines Luiz Gustavo reden, dann muss man aber auch von seiner präzisen Flanke (aus vollem Lauf!) auf den Kopf von Herrn Gomez schwärmen.

Vor dem Spiel stand das Spiel unter dem Eindruck des kurzfristigen Abgangs unseres (Ex-)Kapitäns van Bommel.

Haben wir ihn nun aber im Spiel vermisst?

Zumindest hatte das Spiel von Herrn Ottl keine Folgen. In Form eines Gegentores.

Viele äußerten sich vor, während und nach dem Spiel über die Rolle von Herrn Schweinsteiger. Als Aushilfs-10er. Und ob der nicht auf der 6 besser aufgehoben wäre.

Dazu nur so viel: Herr Schweinsteiger ist überall bei uns gut aufgehoben. Vor allem in Abwesenheit der Flügelzange Robbéry.

Da waren – vor allem in der zweiten Halbzeit – ein paar Ballaktionen vomBastian am Start – das hatte imho Barca-Niveau. Mit welcher Technik er sich aus kritischen Unterzahl-Spielsituationen befreite. Respekt.

Und dank seiner Ballbehandlung ergaben sich somit auch gefährliche Situationen vor dem Aachener Tor.

Apropos Aachener Tor.

Es wurde ja schon wieder Kritik an Herrn Gomez laut.

Dazu nur so viel: Von mir aus kann Herr Gomez 20 Chancen pro Spiel versieben, wenn er trotzdem 1-3 Tore schießt, die uns nicht nur das wichtige 1:0 sondern auch insgesamt den Sieg bringen. Punkt.

Chancentod ist jemand, der überhaupt keine Tore macht, klar?!

Sicher. Der Gegner hieß Aachen und spielt zweite Liga. Glaubt man hingegen dem (Medien-)Hype rund um ein Bayern-Gastspiel (im Pokal) hatten die aber trotzdem die Qualität von Inter oder mindestens Milan.

Doof, wenn dann die Bayern doch klar dominieren und auch noch gewinnen. Nächstes Mal. Vielleicht.

Sonst noch was?

Robbens Einwechslung war Aachens Genickbruch.

Komisch aber wahr.

Als Robben den Platz mit seiner Präsenz und seinem Image betrat, machten gefühlt sogar die restlichen Grashalme bereitwillig Platz.

Andererseits ist das schon Wahnsinn, mit welchem Speed und welcher Sicherheit der Junge jetzt schon wieder agiert. Der hatte ein 5cm großes Loch in seinem Oberschenkelmuskel!

Herrlich, einfach nur herrlich sowas als Bayern-Fan mit anzusehen.

Am Sonntag ist Auslosung. Ich befürchte Auswärtsspiel in Cottbus, hoffe auf Heimspiel gegen Schalke. Mal schauen.

Einen Tag vorher geht es nach Bremen. Nach Bremen. Also nicht zum CL-Dauergast sondern zum Bundesliga-14.

Aber gewinnen müssen wir ja eh jedes Spiel. Auch ein Auswärtsspiel, in dem sich die Heimmannschaft mit 11 Mann am eigenen Strafraum versammeln wird.

Wenn ich Lust habe, schreibe ich dazu noch einen eigenen Vorbericht. Wenn nicht, kann sich jeder selber an all diese duseligen Remis-Spiele erinnern…

Der Robben-Faktor oder Willkommen im Club, BVB

Mein FC Bayern hat gestern gegen die Lauterer gewonnen. Und zwar ebenso verdient wie standesgemäß. Jedes Tor gegen die Pfälzer ist ein gutes Tor. Nicht nur von uns geschossen.

Gleichwohl wäre allein die Betrachtung des Ergebnisses reine Augenwischerei.

Bis zum 1:0 durch unseren Heilbringer stand der Sieg auf der Kippe. Ein Remis lag in der Luft. Und nicht nur zur Halbzeit.

Es gab zwar jede Menge Alarm in des Gegners Defensive, aber entweder fischte Herr Rodnei die Bälle ab, oder unsere Bemühungen waren zu unpräzise.

Ganz im Gegensatz zu unserer Defensive. Da war gefühlt mit jeder Aktion unseres Gegners Holland in Not.

Alter Schwede, wie viele Fehlpässe waren das in der roten Zone in der ersten Halbzeit? Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.

Das letztwöchige Gastspiel bei der Werksmannschaft in Niedersachsen habe ich ja (leider) verpasst, aber so oder so ähnlich muss das wohl gegen Ende des Spiels ausgesehen haben. Von daher ein Vorteil, wenn diesmal die zweite Halbzeit die bessere war.

Trotzdem muss man darüber reden dürfen, dass Herr Lahm auch am 19.Spieltag in der Post-WM-Saison seiner Form hinterher läuft, ein Herr Badstuber sichere Pässe zumeist nur zum Torhüter spielen kann und man permanent den Eindruck hat, der bricht sich die Füße, wenn ihm zwei Gegenspieler entgegenkommen und er einen komplizierten Pass spielen müsste.

Zu allem Überfluss agierte Herr Timoschtschuk wie ein A-Jugendlicher, der sein erstes Bundesligaspiel absolviert. Von Herrn Gustavo will ich erst gar nicht reden. Vor dem Spiel habe ich die noch Stirn darüber gerunzelt, dass unser Trainer davon sprach, er hätte „noch Probleme mit der Eingewöhnung“. In welcher Liga hat der in den letzten 1,5 Jahren gespielt? Oder ist das sein Zwillingsbruder?

Im Ernst: Das hört sich nach massivem Bashing an. Vielmehr steckt aber massive Unsicherheit und Befürchtung dahinter, dass es gegen richtig starke (oder euphorisierte) Gegner wie Inter oder Aachen schief gehen könnte.

Wo ist diese Vorbereitung geblieben, von der alle im Verein so extrem geschwärmt haben? Das wirkt alles total instabil.

Umso erstaunlicher, was gestern am Ende dabei heraus kam.

Andererseits muss man dabei erwähnen, dass in der zweiten Halbzeit ein ganz anderer FC Bayern auf dem Platz stand. Ein FC Bayern, der statt eines Pausentee mit Baldrian wohl drei bis vier Tassen Cappuccino gereicht bekam.

Endlich möchte ich hinzufügen.

Auch wenn heuer selbst ein 2:0-Heim-Vorsprung noch keine 100%-tige Souveränität bringt. Gesehen nach dem 1:2-Anschlusstreffer, der wie aus dem Nichts infolge des ukrainischen Luftlochs zustande kam.

Übel.

Dann allerdings der Abpraller, der bei Gomez landete zum vorentscheidenden 3:1. AusdieMaus.

Glücklich zwar, aber selbst das hat uns ja in Wolfsburg gefehlt.

Alles Weitere war zur Abwechslung mal eine Konsequenz, die wir nicht immer genießen durften in dieser Saison. Denn dass das Torverhältnis entscheidend sein kann, sieht man ja daran, dass wir durch die Ergebnisse der Konkurrenz nun schon punktgleich auf Position 3 liegen. Aufgrund des Torverhältnisses. Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Gladbacher heute nicht ausgerechnet gegen die Leverkusener zurück in die Spur finden.

Zurück zum Spiel und unseren Helden.

Kraft zeigte ein ordentliches Spiel, lenkte einen Ball stark um den Pfosten. Zweimal ließ er sich aber von unserem Hühnerhaufen in HZ1 anstecken und irrte verwirrt durch den 5-Meter-Raum. Schwamm drüber.

Über die Defensive habe ich schon einiges gesagt. In HZ2 wurde es besser, vor allem auch deshalb, weil von den Lauterern noch weniger kam. Abgesehen von einem kurzen Aufbäumen nach dem Anschlusstreffer.

Das defensive Mittelfeld?

Decken wir den Mantel des Schweigens darüber. Herr van Bommel wird bis zu seinem Abschied seine alte Form der Vorsaison nicht wiederfinden. Und als Kapitän genießt er unter unserem Trainer aus Prinzip Artenschutz. Iss so. Kann man nicht ändern, braucht man sich also auch nicht drüber aufzuregen. Herr Gustavo wechselte sich ja mit Herrn Pranjic auf diversen Positionen ab. Sicherer wurden seine Aktionen dadurch in der Breite nicht.

Die Flügel waren lahm. Schade. Allein Herr Robben und Herr Müller machten Alarm. Ganz vorne. Dahinter kam allerdings nichts nach und so blieben es Einzelaktionen. Gefährliche zwar und im weiteren Verlauf erfolgreiche, aber „wie aus einem Guss“ ist was anderes.

Die restliche Offensive?

Herr Schweinsteiger – bemüht.

Herr Gomez – nicht minder. Aber was unser schwäbische Spanier da in der ersten Halbzeit zeigte, war mehr als ausbaufähig. Sein eindeutiger Vorteil gegenüber Konkurrent Klose: Er redet nicht nur von Stammplatz, er rechtfertigt ihn, indem er Chancen auch verwertet. Und sich jetzt sogar in der Torschützenliste nach vorne geballert hat. Respekt.

Chancen muss man nutzen. Und das hat der FC Bayern gestern endlich einmal wieder konsequent getan. Nicht mehr und nicht weniger. Das es überhaupt zu derlei Chancen kam, haben wir aber auch der Rückkehr eines Herrn Robben zu verdanken.

Wo wären wir, wenn er schon früher… ach lassen wir das.

Was mich freut – fernab jeglichen Aufholjagd-Gefasels – dass die Dortmunder nun endlich auch einmal von ihrer eigenen bitteren Medizin gekostet haben. Überlegen gespielt, 1:0 geführt und spät den Ausgleich bekommen, weil man Chancen nicht nutzt? Willkommen im Club, Ihr Dortmunder!

Mehr gibt es von meiner Seite nicht zu sagen.

Jetzt geht’s nach Aachen, dass wird ein heißer Tanz. So aus Prinzip und weil die Grenzstädter nix anderes haben, worauf sie sich konzentrieren können/müssen. Danach gegen die Bremer, die sich ebenfalls mental schon seit Wochen auf ihr Heimspiel gegen uns freuen. Auf ein Heimspiel, in dem sie sich wieder mit 11 Mann am eigenen Strafraum versammeln werden um dann unsere Wackeldefensive mit massiven Kontern zu überraschen. Um was wollen wir wetten?

Bis dahin genieße ich allerdings noch dieses wundervolle Ergebnis von gestern. Gegen meine „Lieblingsgegner“.

Die kürzeste Rekordaufholjagd in der Bundesliga-Geschichte. 86 Minuten.

Das war sie also. Unsere Aufholjagd. Auf den Titel, auf Dortmund.

Ein läppisches 1:1 bei zuvor mehr als verunsicherten Wolfsburgern?

Nach dieser ganz, ganz tollen Vorbereitung? Nach dieser ganz, ganz großen Zuversicht, endlich eine Serie zu starten? All der Selbstsicherheit und den vielen, vielen Videostudien der Vorrunde?

Fein. Aber es sind ja immer noch 48 Punkte zu vergeben.

Schwachfug. All das.

Ich bin fertig mit dem Thema Meisterschaft. ‚Hatte ohnehin nur eine vage Hoffnung. Insofern Leverkusen die Dortmunder schlägt und wir in Wolfsburg gewinnen. Naiv nennt man so was.

In dieser Saison spielen Teams wie Leverkusen zuhause 1:1 gegen uns und ergeben sich der Borussia, schlägt Schalke uns 2:0 und liefert einen Offenbarungseid ab gegen den HSV. Den HSV.

Skurril bis lachhaft, dass der FC Bayern seinen Rückstand auf die Plätze 3 und 4 sogar verkürzt hat.

Trotzdem sind dies die Sphären in denen sich die Münchner heuer bewegen. Europa League bis Championsleague-Qualifikation.

Mehr kann man nicht erwarten, wenn man in den ersten 30 Minuten eines Gastspiels gefühlte zehn 100%-tige Chancen auslässt und in 18 Spielen 6 von 10 Elfmetern verschießt.

Ein Treppenwitz. Für einen Verein wie den FC Bayern.

Das einem „Leader“ wie Schweinsteiger passiert, einen Ball im eigenen Strafraum in der 86. Minute nicht einfach wegzuhauen, sondern das Problem spielerisch lösen zu wollen, spricht schon eine deutliche Sprache. So kommen wir nicht vom Fleck. Als ob all die Teams, die sich in dieser Saison gegen uns Punkte erkämpft, erzittert oder erduselt haben, danach den großen Durchmarsch hinlegten.

Pfff.

Am meisten nerven mich diese Allgemeinplätze nach dem Spiel. Die höre ich jetzt schon die ganze Saison. Ein – in Gedanken längst abwesender – Mark van Bommel faselt immer noch etwas davon, dass er solange an die Meisterschaft glaubt, wie rechnerisch alles möglich sei. Aha. Unrecht hat er nicht, aber man nimmt ihm, nimmt man dem FC Bayern derlei noch ab?

Und jetzt fällt auch noch Ribéry aus. Zwar kürzer als gedacht. Aber auch das Comeback von Robben zeigte ja, dass wir unsere Topform mit beiden Flügelflitzern wohl erst wieder erleben dürfen, wenn der Zug in Meisterschaft und Championsleague (Inter legt nämlich gerade eine Siegesserie hin) längst abgefahren ist.

Punkt. Bitter, aber iss so. Ich bin da ganz realistisch.

All das sage ich, wo ich doch nur Bilder von Zusammenfassungen gesehen habe.

Aber die zusätzlichen Kommentare über die unterschiedlichen Kanäle bestätigten das ja.

Gibt es überhaupt etwas Positives zu vermelden?

Doch. Tatsächlich.

Ab sofort will Herr Robben die Elfmeter schießen. Ein Anfang.

Und dann – was für eine Geschichte – hält Herr Kraft doch tatsächlich als gäbe es kein Morgen. Sogar einen Elfmeter. Sagenhaft (wie erwähnt: Ich springe. Und zwar über meinen Schatten).

Aber eben auch nur ein Spiel. Womit wir bei insgesamt drei wären. Also belassen wir es dabei und konzentrieren wir uns darauf, wie wir es jetzt endlich einmal schaffen, die Konzentration über die vollen 90 Minuten zu halten.

Das wäre der nächste Schritt. Auf dem mühsamen Weg zu Platz 2.

Einzelkritik?

Fällt schwer, wenn man keinem Spieler über die volle Distanz zusehen konnte.

Robben mit guten Ansätzen. Da spielt wohl die Zeit für uns. Ebenso wie bei vielen anderen.

Nächste Woche gegen Kaiserslautern. Dann auch wieder live. Gegen Lauterer im Übrigen, die ich heute ja live (in 3D) erleben durfte.

Eigentlich in der Arena kein Thema (noch dazu ohne Lakic, einem der Torschützen im Hinspiel). Aber was heißt das schon in dieser Anti-Bayern-Saison…

Ich bin müde zu diskutieren dieses Thema

So langsam reicht es mir.

Einerseits beginnt es mich zu langweilen, andererseits frisst es zu viel Zeit. Und im Kreis drehen wir uns sowieso.

Worum es geht?

Um die Themen aller Themen. Also den FC Bayern, seinen Trainer, dessen Entscheidungen und all die Diskussionen drumherum.

Mir ufert das alles zu sehr aus.

Da gibt es Bayern-Fans, die haben zu viel Zeit und offenbar zu viel Energie. Die gründen Facebook-Gruppen und starten sogar Petitionen. Petitionen! Dabei geht es hier nicht um den Atomausstieg sondern um einen möglichen Bayern-Torhüter Manuel Neuer.

Da gibt es Bayern-Fans, die diskutieren den ganzen Tag auf Twitter nur über dieses Thema.

Alles schön.

Aber ich habe für so was eigentlich keine Zeit. Und mir vergeht ob dieser „Übermacht“ auch die argumentative Lust.

Eigentlich sollte das die schönste und wichtigste Winterpause seit Jahren werden. Mit der Rückkehr unseres Messi(as). Herrn Robbens.

Mit einem Neuzugang Gustavo, der offenbar wirklich eine Verstärkung im Defensivverbund darstellt. Und einfach mit Vorfreude, dass es nächsten Samstag endlich wieder losgeht mit der Bundesliga.

Stattdessen verstricken wir Bayern-Fans uns in endlosen Disputen und Grabenkämpfen. Dabei haben wir doch alle nur ein Ziel: Den Erfolg unseres Vereins, des FC Bayern.

Nur scheint es zu diesem Ziel mehrere Wege zu geben. Und jeder ist mit unzähligen argumentativen Minen bestückt.

Damit das niemand falsch versteht:

Ich würde diesen Weg gehen, würde eigene „Der beste deutsche Torwart muss beim FC Bayern spielen“-Facebook-Gruppen gründen und sie ähnlich bewerben, würde jedem der es hören will oder nicht, die Richtigkeit meiner Argumente um die Ohren hauen. Würde. Schaff‘ ich aber nicht. Und will ich nicht.

Denn das würde mich zu sehr runterziehen.

Also blende ich es aus.

Blende ich aus, dass ich in Sorge bin. Ob der Weg, den unser Trainer gehen will, der richtige ist. Ob das alles klappt mit unseren Saisonzielen. Nach dieser Hinrunde. Und mit diesem Druck. Oder ob es im Desaster endet (Platz 4).

Ich lasse es einfach alles geschehen, springe über meinen Schatten und wünsche all denen, mit denen ich nicht einer Meinung bin, alles Gute.

Wünsche ich Thomas Kraft eine tadellose Rückrunde, wünsche ich van Gaal, dass er am Ende Recht behält.

Denn wünschen darf man sich alles.

Fortan konzentriere ich mich auf positive Gedanken.

Auf einen Flügelflitzer Robben, die geschlossene, zuvor lückenhafte linke Defensivseite, den 6er- oder 8er-Schweinsteiger und auch sonst noch jede Menge Helligkeit in diesem Winter, Frühling und Frühjahr. Vor allem nach soviel Dunkelheit in diesem Spätsommer, Herbst und Winter.

Ansonsten dürft Ihr über mich und diese Zeilen denken was Ihr wollt…