Weisheiten #263

„Durch meine Vorgeschichte habe ich dieses Ziel nicht so konkret formuliert. Weil ich gelernt habe, kurzfristig zu denken. Aber wenn der Reha-Verlauf weiterhin so positiv und schnell voranschreitet, wenn ich wieder fit bin, am Saison-Ende vielleicht noch Einsatzzeiten kriege und wieder in einen Rhythmus komme, warum soll ich dann eine WM abhaken?“

Holger Badstuber, bayerischer Optimist.

Die Rückkehr der Langeweile. Endlich.

Die Guardiola-Welle ebbt ab. Die Bundesliga ist wieder da. Und das ist gut so. Wir wollen schließlich wissen, ob der FC Bayern in der Rückrunde genau da weiter macht, wo er im Dezember aufgehört hat. Ohne zu viel Spannung kaputt zu machen – er hat. Das letzte Opfer: Die SpVgg Greuther Fürth. Und so leid mir das auch tun mag, aber die Fürther sind – wie auch der FC Augsburg, ich erwähnte es bereits – meiner Meinung nach nicht stark genug, die Klasse 1.Bundesliga zu halten. Allem Einsatz und allem vermeintlichen guten Willen zum Trotz. Die Tabelle lügt nicht. Und sie spricht zurzeit eine deutliche Sprache. Ich mag mich täuschen, aber keines der Teams vor den beiden Tabellenletzten erweckt aktuell den Eindruck, noch weiter zurück zu fallen. Eher geht es nach der Winterpause nach oben (siehe z.B. Wolfsburg), abgesehen vielleicht von Hoffenheim. Andererseits: Was weiß denn ich?

Zu meinem Verein. Ich habe diese Tage wieder mit mir gerungen, was ich zu einem Spiel meiner Bayern (gegen die Franken) schreiben könnte. Mir wollte nicht so arg viel einfallen und ich sah mich schon wieder in der Lethargie der ausgehenden Hinrunde gefangen. Bis, ja bis ich auf einmal drauf kam, was das „Problem“ ist. Die Langeweile! Viele Nicht-Bayern-Fans mögen nun einwenden: Klar ist das langweilig, sind ja die Bayern. Nein, es ist diese Dominanz, diese Selbstverständlichkeit, mit der mein Verein heuer die Punkte einfährt. Ich (und meine Nerven) lieben diese „Langeweile“. Es macht mir zumindest mehr Spaß als eine Wurzelbehandlung. Oder die letzten beiden Bundesliga-Spielzeiten. Wir FCB-Fans waren – und sind wir doch mal endlich ehrlich – voller Sehnsucht nach dieser „Langeweile“.

Gut für uns, schlecht für die Bundesliga. Wirklich? Nein, die Leverkusener und die Dortmunder empfinden zurzeit eine ähnliche „Langeweile“. Natürlich immer noch anders als wir Münchner, aber gemeint ist ja nur das emsige Punktesammeln in der oberen Tabellenhälfte (was wiederum für „die Medien“ langweilig sein mag – but who cares?). Und selbst wenn die Dortmunder sich nun gefangen haben sollten – der Punkteabstand im Vergleich zum FCB und zum FCB der letzten Saison hat sich weiter vergrößert. Vielleicht haben es die meisten Fans der Roten irgendwie vergessen, aber vor Jahresfrist haben wir zum Rückrundenauftakt (in Mönchengladbach) verloren(!) und war der BVB mit uns punktgleich, einen Spieltag später waren wir die Tabellenführung quitt und galoppierte uns die Borussia davon und in Grund und Boden. Die Gegenwart ist fabulös.

All diese Gedanken hatte ich in den letzten Tagen im Kopf und sie füllten somit die Leere der Erinnerungen an das konkrete Spiel gegen die Spielvereinigung aus. Gleichwohl will ich trotzdem ein paar Gedankenkrümel verarbeiten.

Das Spiel hatte das übliche Muster gegen Mannschaften aus dem unteren, mittleren oder oberen Tabellendrittel. Je nach dem, was der Gegner so gerade über uns denkt. Eine Chance in München durch massiven Beton vor dem eigenen Tor und vorne hilft der liebe Gott? Oder Verleugnung der eigenen Offensivkraft und mal die Bayern machen lassen? Alles in den letzten Jahren zur Genüge gesehen. Fürth spekulierte wohl (nach dem Beispiel der letztjährigen Borussia aus Mönchengladbach) auf eine bayerische Schwäche zum Hin- oder Rückrundenstart. Falsch gedacht. Denn auch wenn man ein paar Prozente für die Kälte, Handball-Anrenn-Frust oder sonstigen destruktiven Dingen abzieht, hat unsere Mannschaft die Gäste her gespielt. Phasenweise war das Kombinationsspiel wie am Schnürchen, denen Fürth so dermaßen wenig entgegen zu setzen hatte, dass es beim Zuschauen weg getan haben musste. Also denen, nicht uns.

Alles noch nicht wieder bei 100%, noch nicht Gold und auch recht wenig Glanz. Aber es waren drei Punkte, die mehr als verdient waren. Das ganze Team misst sich nicht an irgendwelchen Testspielergebnissen sondern vielmehr an dem harten, kalten Alltag der Bundesliga. Einem Alltag, der uns genug fordern wird bis wir die ersten Highlights der Rückrunde mit den Spielen gegen Dortmund (Pokal) und Arsenal (Championsleague) erleben werden. Jeder dieser drei Punkte muss bis dahin und darüber hinaus für sich erarbeitet werden. Nicht nur für Pep, für Jupp oder sonst wen. Nein, für uns alle. Für unser großes Ziel. In dieser Saison und völlig losgelöst von der sog. goldenen Zukunft mit dem neuen Trainer.

Bis zu diesen „Topspielen“ spielen wir in der Bundesliga keine englische Woche und von vier Spielen dreimal in des Gegners Stadion. Keine Frage, auswärts waren wir in der Hinrunde noch stärker als in der Allianz Arena, aber die Hinrunde ist Geschichte. Wolfsburg scheint gestärkt aus der Winterpause gekommen, will und wird aus dem Keller herauskommen, Schalke wird sich in München für die Demonstration aus dem Hinspiel revanchieren wollen und in Mainz und Stuttgart war es in der Vergangenheit auch nicht immer soo einfach Kantersiege zu erzielen.

Was für den Erfolg spricht?

Wir haben fast alle Spieler wieder an Bord und somit sollte nicht nur der Konkurrenzdruck sondern auch die Leistung steigen. Bei allen Bayern. Nach dem Rückrunden-Auftakt gegen Fürth war da nämlich bei dem einen oder anderen noch Luft nach oben.

Wollen wir uns also an den Stuttgartern am Sonntag abarbeiten? Wollen wir.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Jedem Ende wohnt ein Zauber inne oder Kokolores-Kalle

Es ist vollbracht. Die Winterpause ist da. In den letzten Wochen habe ich ja kaum noch daran geglaubt, dass wir die mal erreichen würden. Also eher meinte ich damit mich selbst und meine Müdigkeit. Aber ich will Euch damit nicht noch weiter langweilen.

Das letzte Pflichtspiel im Jahre 2012 unseres FC Bayern liegt hinter uns. Dies soll kein Jahresrückblick werden – solche Worte bieten sich da halt einfach an. Bedeutungsschwanger, in größeren Zeiträumen denkend.

Genau dieser Umstand war die größte Gefahr für unsere Jungs beim Pokal-Achtelfinale in Augsburg. Eine andere Gefahr gab es nicht (abgesehen von einer gewissen Unbeherrschtheit, aber dazu später mehr). Denn wie schon im Bundesligaspiel an gleicher Stätte, so war ich auch diesmal davon überzeugt, dass uns die Augsburger nicht schlagen können würden.

Natürlich, es war „ein Pokalspiel“, es spielte „Klein gegen Groß“, „arme Schlucker gegen Steinreich“ – oder einfach der FC Bayern. Der „große“ FC Bayern. Habe ich etwas in der Mottenkiste der üblichen Verdächtigen an den Mikros und vor den Kameras übersehen? Wahrscheinlich. Denn unser Verein dient ja als Projektionsfläche für so ziemlich alles und jeden in diesem (Fußball)Land. Diesen Umstand haben wir uns hart erarbeitet, sicher, aber es darf mich trotzdem in jedem dieser Spiele, die – glaubt man den Kommentierern – jederzeit hin zu einer Seensaatiioon kippen könnte, stören.

Es brauchte nicht lange, da wurde uns dieser Umstand auch am Dienstag eingeredet.

Ich will nicht in Abrede stellen, dass Augsburg gerannt ist, gekämpft hat, alles in die Waagschale geworfen hat, was sie zu bieten hatten. Ich will einräumen, dass da mehr kam als vor Wochen im Bundesliga-Aufeinandertreffen. Ich muss erwähnen, dass wir durchaus einen Handelfmeter hätten bekommen können. Aber! Hätte all dies etwa gereicht, unseren FC Bayern ernsthaft zu gefährden? Nein. Meiner Meinung nach nicht.

Viele dachten (hofften) ja, dass wir nach dem Platzverweis gegen Ribéry irgendwie anfangen würden zu wackeln. Zu dumm, dass die 2012/13er Münchner bis jetzt niemandem diesen Gefallen getan haben. Analog zu den Dortmundern der jüngeren Vergangenheit.

Selten war ich im Laufe eines Pokalspiels meines FC Bayern relaxter als in diesen 90 Minuten. Augsburg war einfach zu schwach. Punkt. Und da kann man als Augsburger Spieler oder Funktionär noch so viel Lobendes über die Leistung in diesem(!) Spiel sagen, am Ende des Tages sind sie raus aus dem Pokal und stehen in der Bundesliga auch nicht gerade rosig da. Irgendwann hat sich das Argument „Pech“ mal abgenutzt.

Genug dazu.

Apropos Ribéry.

Unser kleiner französischer Turbodribbler hat sich und uns einen Bärendienst erwiesen. Wirbelte er zuvor noch die Augsburger Defensive durcheinander, zeigte er nach der Provokation kurz nach der Pause Nerven und ließ sich zu einem, sagen wir mal, unangemessenen Kontakt mit seinem Gegenspieler hinreissen.

Ich bin da ganz bei DonJupp. „Ein Spieler des FC Bayern darf sich nicht provozieren lassen.“ Noch einmal: Punkt.

Alle(!) anderen Aussagen zu diesem Thema (Schweinsteiger(!), Sammer(!!), Rummenigge(!!!)) sind brutaler Kokolores.

Ribéry wird gefoult und gefoult und gefoult. Und provoziert. Klar. Das ist nix Neues. Und ja, auch vor dieser rote Karte war das so.

Aber erstens wurde das Foul gepfiffen, zweitens deutet er nicht nur einen Tritt in Richtigung seines Pendants an, nein, die Hände im Gesicht des Gegners nehmen im Schlagabtausch in ihrer Wirkung zu. Erst ein leichter Wischer von Ribéry, dann eine stärkerer Wischer des Augsburgers (sorry, ich habe inzwischen sogar seinen Namen vergessen, so unwichtig ist mir das) und zu „guter“ Letzt für alle sichtbar ein Schlag von Ribéry.

Das geht nicht, lieber Franck!

Welche Konsequenzen sein Verhalten hatte? Er fehlt uns bis zu einem möglichen Finale in Berlin. Und vor allem in der nächsten Runde, im imho vorweggenommenen Finale gegen die schwarzgelbe Borussia aus Dortmund. In München.

Das ist nicht dramatisch, aber es hat Dimensionen, als ob beim BVB „Rötze“ gleichzeitig fehlen. Zwar bin ich von einem „Mimimi“ weit entfernt, aber sein hätte es nicht müssen.

Da tröstet mich auch nicht der Umstand, dass die Augsburger im weiteren Spielverlauf mit der Aufgabe selbst das Spiel zu machen und nun ihrerseits gegen einen tiefer stehenden, brutal anlaufenden und auf Konter lauernden Gegner überfordert waren. Deutlich überfordert. Gefährlicher waren sie gegen 11 Bayern allemal.

Mir hat das Spiel gefallen. Weil Herr Neuer endlich mal wieder seine Klasse in einigen Paraden zeigen konnte (Seid ehrlich, einige von Euch haben doch insgeheim schon wieder Gedanken gehabt…). Und weil es mir einen Müller-Moment schenkte, wofür wir diesen Klasse-Typen einfach immer nur lieben werden. Was für eine gemalte Choreografie, dass der Thomas nur kurze Zeit später seinen Vertrag beim FC Bayern verlängerte. Signalwirkung.

Das Spiel ist inzwischen zwei Tage her und ich erinnere mich nicht mal mehr an alle relevanten Szenen (was aber auch an meinem Alter und meiner momentanen (Blog)Müdigkeit liegen kann *g*). Aber neben der roten Karte, dem möglichen Handelfmeter, den beiden Toren – was war da noch?

Ach ja, das „Tor“ von Herrn Timoschtschuk.

Seit ich Stammhörer des Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben“ bin, habe ich meine Einstellung zu und meine Sichtweise auf die Schiedsrichter erneut angepasst. Früher ging mir ein „das muss der doch sehen“ viel leichter über die Lippen oder durch den Kopf als heute.

Wer im ersten Augenblick zweifelsfrei erkannt hat (Live!), dass der Ball von Timoschtschuk klar hinter der Linie war, der hebe bitte die Hand. Ach, erst in der zweiten Zeitlupe? Oh.

LizasWelt, 50% Prozent des fabulösen Schiedsrichter-Podcasts hat über Twitter die entscheidende Spielszene mit grafischen Unterstreichungen publiziert. Darauf ist Folgendes zu sehen:

1.) Der Schiedsrichter hatte eine verdeckte Sicht, da in dem Moment, als der Ball – hinter der Linie – im Tor einschlug, der Augsburger Torhüter am Boden – und somit vor dem Ball – lag.

2.) Der Schiedsrichter-Assistent konnte das Tor nicht erkennen, da er – regelkonform – auf der Höhe des (vor)letzten(?) Abwehrspielers stand um eine mögliche Abseitssituation zu erkennen.

Was hier fehlte?

Ein Torschiedsrichter (wie in der Championsleague) oder ein Chip im Ball (und keine Ballchip-Kamera, oder was auch immer uns die ARD in der Übertragung für einen Unsinn erzählt hat)!

So was passiert. Und das gehört zum Fußball dazu. Was viel wichtiger ist? Das es Spieler wie Thomas Müller gibt, die, auch wenn sie mal von der Bank ins Spiel kommen, brennen, laufen und jeden Ball vernünftig an den Mann bringen wollen (und können).

Wie für einen Lehrfilm ist hier seine Vorarbeit zum entscheidenden 2:0 durch Herrn Shaqiri zu bewerten. Sagenhaft. Weshalb der Jubel seiner Kollegen auch eher ihm und weniger dem Schweizer Schützen galt.

Ich könnte noch viel mehr über meine Bayern reden. Was ich von Gomez und Mandzukic in diesem Spielt hielt (wenig). Was von unseren Außen Alaba und Lahm (noch weniger). Aber ich möchte es dabei bewenden lassen.

Es ist Winterpause und wir haben eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Rückrunde. Wir sind in allen Wettbewerben noch top vertreten, haben einen unglaublichen Vorsprung in der Bundesliga, eine Chance zur Pokalfinal-Revanche im Pokal-Viertelfinale und mit dem FC Arsenal einen schlagbaren Gegner in der Championsleague vor der Brust.

Es könnte uns schlimmer gehen.

Ganz zu schweigen von den verletzten Spielern, von denen – bis auf Herrn Badstuber – alle zur Rückrunde wieder auf dem Platz stehen können sollten. Vor allem Gustavo und Robben. Denn direkt im Spät-Winter und Früh-Frühjahr heißt es improvisieren.

Gegen Dortmund fehlt unser Motor Ribéry. Da brauchen wir mit Robben eine zusätzliche, vielleicht Überraschung erzeugende Option.

Gegen Dortmund fehlt unser IV Nr.2 oder 3 Boateng. Da brauchen wir einen Martinez eventuell auf dessen Position und somit einen Gustavo (in der Form der frühen Hinrunde) um gegen Arsenal nichts anbrennen zu lassen.

Schlimm genug, dass wir diese Umstellungen aufgrund von unnötigen Platzverweisen durchdenken müssen.

Was passiert jetzt?

Wir feiern Weihnachten und genießen die Ruhe. Im neuen Jahr sammeln wir unsere Kräfte und versuchen die Ernte dieser Hinrunde einzufahren. Ich, wie Ihr, wie der FC Bayern.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Debütanten-Ball-Rausch an der kurzen Leine.

Als Fan des FC Bayern lebt man in diesen Wochen in einem „schizophren“ Zustand. War es in den letzten Jahren, gar Jahrzehnten zumeist so, dass ein Zufalls-, oder Nicht-Bayern-Meister auch nur jeweils für ein Jahr eine Konkurrenz darstellte und wir uns auf diese „Gesetzmäßigkeit“ verlassen konnten, ist seit der letzten Saison alles anders.

Der BVB hat seinen „Überraschungserfolg“ aus 2011 nicht nur in 2012 bestätigt, nein, er hatte es ferner vor Jahresfrist in kürzester Zeit geschafft uns 15 Punkte abzujagen und sich von Rekord zu Rekord zu siegen.

Diese Erfahrung prägt uns noch immer. Ob wir wollen oder nicht. Vom Vorstandsvorsitzenden bis zum Kommentierer hier auf meinem Blog.

Diese Erfahrung hat eine Unruhe zur Folge, die uns nicht nur ständig zwischen den Extremen hin und her taumeln lässt, sondern auch noch völlig neu für uns ist. Sie entspricht so gar nicht unserem Selbstverständnis.

Wie anders ist zu erklären, dass einige von uns (ich will mich da gar nicht intellektuell überhöhen und hier ausschließen), nach den beiden Remis gegen Nürnberg und Valencia nicht nur den alten Trainer endlich los sondern zusätzlich den halben Verein umkrempeln werden woll(t)en, wir alle nach der heutigen Gala gegen Hannover aber eigentlich das Gegenteil verlangen müssten?

Leute, wir haben zwei(!) Tore nach einer Standard-Situation erzielt. Und unser greiser Trainer gibt vor dem Spiel am Mikro zu Protokoll, dass er „dies sogar hat trainieren lassen“! Ungläubiges Staunen.

Und zu allem Überfluss, schießt Sportskamerad Martinez nicht nur sein erstes Tor für den FC Bayern, sondern liefert er imho das erste Spiel in unserem Trikot ab, nach dem ich ohne Zögern sage: Ja, auf Basis eines solches Spielvideos waren wir wohl endgültig bereit hier 40.000.000,- Euro locker zu machen.

Ganz zu schweigen vom ebenfalls ersten Saisontor von Dante (genau solche haben wir von ihm im Gladbach-Trikot einige gesehen) und erst Recht der Explosion nach dem Tor von Rückkehrer Gomez!

Was ist das für eine Geschichte?

Wir haben drei Stürmer für die eine Spielposition.

Der erste, Mandzukic, steht an der Spitze der Bundesliga-Torschützenliste. Der zweite, Pizarro, liefert (von der Bank) mal eben so ein Festival wie gegen Lille ab.
Und der dritte, Gomez, feiert sein Bundesliga-Comeback und erzielt 26 Sekunden nach dem Betreten des Platzes sein erstes Saisontor!

Ist das ein un-fucking-fassbarer Traum?!

Was wäre wohl mit dem Sturmkader der letzten Saison jetzt unsere Situation?!

Wer Zweifel an sich, dem FC Bayern oder ganz allgemein hat, sollte allein nur an dieses Thema denken.

Klar, es war „nur“ Hannover. Eine Mannschaft, die aktuell nicht mehr zwingend in Top-Form agiert. Und auch am Donnerstag erst in der Europa-League gespielt hat. Aber am Anfang des Spiels hat Hannover ja noch einigermaßen gut und mit gespielt. Nicht nur ich hatte bis zum 2:0 Sorge um ein fränkisches Deja-vu.

Unbegründet, wie sich herausstellen sollte. Spätestens mit dem 3:0-Pausenstand war der Drops gelutscht. Und ein Tor schöner als das andere.

Ebenso in HZ2. Und hätte Super-Mario noch ein bißchen mehr Glück gehabt, er oder Ribery hätten das Ergebnis noch unangenehmer werden lassen können. Für die Leine-Kicker.

Andererseits: Auch für ein 5:0 gibt es nur 3 Punkte. Und ob der BVB am nächsten Samstag ähnlich agieren wird, werden wir erst in der nächsten Woche wissen.

Einzelkritik?

Javier Martinez lieferte, wie gesagt, für mich sein bestes Spiel im Bayern-Trikot ab.

Franck Ribery scheint die Rippenprellung nicht mehr zu stören. Merklich.

Thomas Müller bemüht wie immer. Heute brauchte es keine Tore seiner speziellen Art.

Toni Kroos spielte in HZ1 sehr stark. Erst als es nicht mehr nötig war, nahm auch er sich eine Auszeit.

Bastian Schweinsteiger lieferte eine gute Vorstellung an – für die Glanzpunkte waren diesmal andere zuständig (z.B. Martinez).

Die Viererkette ließ kaum gefährliche Aktionen des Gegners zu. Besonders stark: Dante und Alaba. Solide: Lahm. Erneut noch nicht in alter IV-Form: Badstuber (leider).

Herr Neuer hat dann später auch noch die Chance bekommen, sich am Spiel zu beteiligen. Chance genutzt, ansonsten selten gefordert.

An Mandzukic gefiel mir vor allem seine Defensivarbeit. Punkt.

Vor dem „Gigantenduell“ reisen wir jetzt zunächst nach Freiburg. Ein extrem schwieriges Spiel. Denn wer denkt jetzt wirklich an Freiburg? Und nicht schon an Dortmund?

Andererseits: Sind alle Borussen komplett mit den Gedanken bei der Fortuna aus Düsseldorf?

Nein, ich genieße jetzt erst einmal den Moment. Und die Tatsache, dass für uns alle mal wieder das Glas halb VOLL sein sollte.

Und der BVB weiterhin nicht mehr aus eigener Kraft Deutscher Meister werden kann!

Ab morgen heißt es dann: Freiburg putzen!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Spanische Blitzeinschläge und Bayerischer Schlendrian

Machen wir es kurz – ich bin schließlich mal wieder spät dran.

GUT:

  • Der FC Bayern steht im Achtelfinale der Championsleague, überwintert im Europapokal.
  • Weitere Einnahmen und Abendspiele (mit der Option auf Eintrittskarten für mich) sind gesichert.
  • Wir haben es im Heimspiel gegen BATE selbst in der Hand den Gruppensieg zu fixieren. Mit einem Sieg in beliebiger Höhe.
  • Wir hatten endlich einmal einen guten Schiedsrichter in dieser CL-Saison.
  • Der FC Bayern kann noch mit zwei Stürmern spielen.
  • In Valencia kann der Blitz in Spieler einschlagen und die spielen danach einfach weiter.
  • Holger Badstuber kann Bälle nicht nur zum Torwart zurück spielen. Ich habe es selbst gesehen.

SCHLECHT:

  • Unser Turbodribbler, die Seele unseres Spiels – Franck Ribéry – spielte unter Schmerzen und war spätestens nach den ersten Fouls an ihm nur noch ein Schatten seiner selbst.
  • Wir hatten mit 10 Valencia-Gegnern mehr Probleme als gegen 11.
  • Unsere Standards sind weiterhin… verbesserungswürdig.
  • Insgesamt war es kein gutes Spiel.
  • Selbst dieser gute Schiedsrichter pfiff einen, an Lächerlichkeit nicht zu steigernden Freistoß für Valencia. Vor der spanischen Führung.

Sind das alle relevanten Punkte? Mehr fallen mir zumindest inzwischen nicht mehr ein.

Klar bin ich froh, dass wir – Dank der BATE-Niederlage gegen Lille – nun für das Achtelfinale qualifiziert sind, es im letzten Heimspiel nur noch um den Gruppensieg geht und wir es selbst in der Hand haben. Andererseits bin ich aber irritiert, dass wir in dieser Gruppe überhaupt so lange Probleme hatten, für klare Verhältnisse zu sorgen. Aber gut – abgerechnet wird am Ende der Saison. Denn was nützt dem amtierenden Deutschen Meister z.B. diese – zugegeben – nicht schlechte Gruppenphase, wenn man jetzt im Achtelfinale ausscheidet? Eben.

Nein. In diesem Spiel war eigentlich vom Anpfiff weg, nach dem Platzverweis und erst Recht nach dem Rückstand nur eines wichtig: Das Erreichen des Minimalziels: K.O.-Runde. Geschafft. Abhaken.

Bei all dieser Begeisterung der bisherigen – hervorragenden – Hinrunde, ist es uns Bayern-Fans offenbar gegeben, trotzdem hinter jedem Tor, jedem Ball, jedem Grashalm das herannahende Verderben zu vermuten. Wer zwei Jahre gebrannt hat, scheut das Euphorie-Feuer. Oder so.

Natürlich bin ich begeistert, wenn ich immer wieder auf die bisherige Saisonbilanz zurückblicke. Ich bin allerdings auch voller Zweifel, wenn ich unsere Abhängigkeit von Ribéry beobachte. Er fehlte gegen Leverkusen, gegen Nürnberg und er war – in keinster Weise – gegen Valencia nur im Ansatz im Besitz seiner vollen Kräfte. Resultat? Bekannt.

Ist das nun normal für eine europäische Spitzenmannschaft? Wie hat der BVB (ergebnismäßig) gespielt als es noch kein „Rötze“ gab sondern nur den heimgekehrten Borussen-Jung?

Ganz genau.

Bitter war es lediglich mitanzusehen, wie sehr unser Franck leidete. Leidete nach den ersten Fouls der Spanier. Bei jedem Sprint, jedem Zweikampf. Und wenn ein Kämpfer wie er aufgibt, dann muss es echt weh tun.

Andererseits: Es hat ja geklappt. Shaqiri machte nach seiner Einwechslung richtig Alarm und brachte Schwung. Ebenso Gomez. Gut, dass der auch wieder dabei ist. Nicht weniger gut, dass der Trainer Müller auf dem Platz ließ. Trotz seiner zuvor eher schwächeren Leistung. Aber nur einer mit solch krummen Beinen konnte diesen Ball zum Ausgleich ins Netz zimmern.

So verdient dieser Ausgleich ob unserer Leistung über 90 Minuten durchaus war, dass wir nicht mehr aus unseren vorhandenen Gelegenheiten und unserer numerischen Überlegenheit machten, muss uns Warnung genug sein. So kann das auf Dauer nicht weiter gehen. Dieser – zurückgekehrte – Schlendrian wird uns irgendwann vielleicht einmal das Genick brechen. Und dies völlig zu Recht.

In diesen Zeiten ist kein noch so großer tabellarischer Vorsprung, kein 4:0 in der 60. Minute sicher genug, als das sich auch eine Mannschaft wie der FC Bayern zurücklehnen könnte.

Erklären kann ich mir es nicht, aber einige unserer Spieler schafften es nicht gegen unseren spanischen Gegner die volle Leistung abzurufen. War das dieser Schlendrian? War es der Gegner? War es die (geistige) Erschöpfung nach den letzten englischen (Erfolgs)Wochen?

Wer weiß das schon oder steckt in unseren Spielern drin? Der Trainer? Das will ich doch mal hoffen. Nicht auszudenken, wie desillusionierend es wäre, wenn auch der keinen Plan für das große Ganze hätte.

Ich schweife ab.

Irgendwie sind wir wohl alle ein wenig müde. Trotzdem müssen wir uns für die letzten 7 Pflichtspiele des Jahres motivieren, denn in der Bundesliga entscheidet sich nun, mit wie viel Vorsprung wir die Herbstmeisterschaft gewinnen und in die Rückrunde starten. Gegen Hannover, in Freiburg und dann das „Giganten Duell“ gegen den BVB. Danach sollte klar sein, wohin unsere Saisonreise geht. Gewinnen wir die ersten beiden Spiele, können wir gegen Dortmund schon Herbstmeister werden. Wir könnten aber plötzlich auch Schalke oder Frankfurt (spielen am WE gegeneinander) konkret im Nacken haben und den BVB mit halbem Punkteabstand in Reichweite.

Beides ist möglich – aber wir haben es in der eigenen Hand! Auch, ob sich schwarz-gelbe Aufholjagd-Geschichte wiederholt. Oder wir neue Geschichte schreiben. Für unseren glorreichen FC Bayern.

Lasst die Spiele beginnen!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Gegen Gladbach kann man mal verlieren.

Der FC Bayern hat zum Rückrundenauftakt beim Tabellenvierten verloren.

Das ist schlecht. Hat aber ebenso eindeutige wie belegbare Gründe. Den Verein aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen wäre gleichwohl nicht zielführend.

Einige Gedanken schossen mir während und nach dem Spiel bezüglich dieses Beitrages, seines Titels und Inhaltes durch den Kopf. Einige wurden wieder verworfen andere werden sich wieder finden.

Ein Gedanke war „Murmeltiertag“.

Herr Neuer machte seinen zweiten spielentscheidenden Fehler in der Bundesliga seit er beim FC Bayern spielt. Zum zweiten Mal verlieren wir gegen Mönchengladbach, obwohl wir uns zuvor eines Sieges mehr als sicher waren.

Falsch gedacht.

„Werden wir jetzt am Ende der Saison mit sechs Punkten Vorsprung Meister?“ war der nächste Gedanke. Wieso sollte es nicht so kommen, wenn doch die Rückrunde eine Kopie der Hinrunde zu werden droht?

Droht sie denn?

Eher wohl nicht. Denn die Borussias sind nach 17-18 Saisonspielen in einer anderen Verfassung als noch im letzten Sommer oder Frühherbst. Und wer garantiert uns jetzt die zurückliegende zu-Null-Serie?

Eben.

Genug der Gedankenspiele und zurück zum Spiel. Und meinen Empfindungen.

Ich war nicht im Stadion. Obwohl ich kurzfristig sogar Karten angeboten bekommen hatte. Aber als zweifacher Vater organisiert man nicht mal schnell einen Babysitter-Ersatz. Anderes Thema.

Weshalb ich das überhaupt erwähne?

Weil ich im Stadion, oder in Gesellschaft, oder ohne schlafende Kinder bestimmt aufbrausender und extrovertierter auf das Spiel meines FC Bayern reagiert hätte. Mit Sicherheit.

So aber beschäftigte mich schon während ich es sah die Analyse des Spiels.

Im Prinzip ist es dumm gelaufen.

Warum mussten wir auch zweimal zum Auftakt gegen die Gladbacher spielen? Ein bis zwei Spiele später und die „einzig-wahre-Borussia“ hätte sicher nie in München gewonnen und die emotionale Überholspur erreicht. Spekulation zwar, aber wie sonst entstehen diese ganzen Überraschungsteams?

Bis zum Sieg in München war Gladbach nur ein – durch Favre – stark gemachtes Defensiv-Team mit einem klaren Konterplan. Danach waren sie der Bayern-Bezwinger und mobilisierten die restlichen Prozent, die sie durch die Hinserie tragen sollten.

Noch nicht einmal nur durch die Bayern-Brille betrachtet, ist die Borussia in diesen Tagen immer noch nicht mehr als das. Womit wir bei den Problemen des FC Bayern wären. Und davon gibt es jede Menge.

Die Bayern haben seit geraumer Zeit Probleme gegen defensiv-starke Teams den Dosenöffner, den Nussknacker zu finden. Stellt man sich hinten rein, spielen wir drum herum und warten ab, dass einem Spieler der entscheidende Pass gelingt, der Gomez den Ball vor die Füße fallen und ins Tor zimmern lässt.

Gegen viele Gegner gelingt dieses Geduldspiel.

Gegen extrem starke Abwehrreihen wie die des BVB oder eben Gladbach heuer nicht. So erschreckend wie ernüchternd das auch klingt.

Fakt bleibt natürlich auch, dass uns gestern Ribéry mehr als gefehlt hat. Mit seiner Dynamik hätte er uns eine zweite Seite in unserem Flügelspiel beschert. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass uns Ribéry mehr gefehlt hat als Dante den Gladbachern. In diesem Punkt war ich selbst am meisten verblüfft. Aber das ist eben der Unterschied zwischen offensiv und defensiv ausgerichteten Teams. Zu verteidigen ist immer einfacher als das Spiel zu machen.

Der Punkt „zu starke Abhängigkeit von einzelnen Spielern“ wäre somit in unserer Problemliste abgehandelt (die Akte Schweinsteiger wird gesondert behandelt).

Kommen wir zum Punkt Rückwärtsbewegung.

Immer wieder bin ich entsetzt, mit welch einfachen Mitteln man unsere Defensive überrumpeln kann. Man muss nur schnell laufen und einen gepflegten Pass spielen können und wir fallen auseinander. Übel.

Dieses Problem haben zwar viele Mannschaften in dieser Liga und auch im Ausland, aber wo ist unser Anspruch an dieser Stelle? Wo war die Ordnung bei den Gegentoren?

Schon lange ist die „Stärke“ unserer Defensive ja kein Geheimnis mehr. Überdeckt wurde dies in dieser Spielzeit lange von der Stärke (ohne „“) unseres defensiven Mittelfelds. Klar, denn wenn Herr Schweinsteiger sich die Lunge rausrennt, bekommt der Gegner kaum Gelegenheiten, unsere IVs durch die Mitte oder unsere AVs über Außen zu testen.

Eben dieser Spieler kam ja gestern nach seinem langen Ausfall zurück ins Team. Für mich war das dann – verständlicherweise – eine sehr fahrige Leistung. Die Fehlpassquote war einfach viel zu hoch. Gemessen an seinen bisherigen Leistungen – vor der Verletzung.

Mit Bayern-Brille mag man sagen, dass es insgesamt ja auch kaum mehr als diese drei Szenen vor dem Neuer’schen Tor gab, aber dieser Fakt ist ja fast noch schlimmer…

In den Kommentaren rund um das Spiel wurden nun schon wieder – reflexartig – die grundsätzlichen Fragen gestellt. Eine bayerische Eigenart rund um Niederlagen des eigenen Vereins (ich will mich da über die Jahre gar nicht ausnehmen).

Aber lasst uns doch bitte mal abwarten, was uns unser Team mit Ribéry, mit Schweinsteiger (in Form), mit Robben (mit Unterstützung), mit Müller (mit zurückgekehrter Form) zu bieten haben!

Und was Spieler und Verantwortliche auf Webseiten oder in TV-Interviews so von sich geben ist ja wirklich nicht dafür geeignet fundierte Rückschlüsse auf das Innenleben des Teams zu ziehen. Das sind alles medial aufgearbeitete Phrasen die genau dafür produziert werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Wichtig ist immer noch aufm Platz. Oder daneben.

Apropos.

Ich würde schon sagen, dass sich DonJupp mit seiner Ribéry-Vertretungstaktik verzockt hat. So gut die Erkenntnisse der Vorbereitung auch gewesen sein mögen. Aber Kroos auf links war für mich eine 4-5. Schlimm.

Erst als Alaba dort eingewechselt und von der Kette gelassen wurde und Kroos wieder die 10 beackern konnte, wurde es besser.

Zu dumm, dass es da schon 0:2 stand und aus dieser massiven Drangperiode nichts heraus sprang.

Man kann von Pech reden, dass die Chancen, die wir hatten, nicht verwertet wurden, aber man kann sein Glück auch erzwingen und das taten und tun die Gladbacher.

Oder konnte man bei den Münchnern erkennen, dass da jeder für jeden rannte und sich rein schmiss?

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass die Borussen kaum Foul spielen mussten und viele Situationen spielerisch lösten. Die Gladbacher, nicht die Bayern.

Das Reus-Foul an van Buyten mal außen vor gelassen (gute Besserung, Daniel).

Etwas „Gutes“ hat dieses Foul und das damit verbundene Ausscheiden van Buytens übrigens: Unser Trainer ist gezwungen, die Abwehr-Formation wieder so umzustellen, wie wir sie seit einiger Zeit schon erwarteten: Boateng in die Mitte und Rafinha nach außen.

Mir ist schon klar, dass Rafinha nicht in all seinen Spielen Weltklasse verkörpert hat, aber was hat der Kerl – zusammen mit Robben – nach seiner Einwechslung im Borussen-Park für einen Alarm gemacht? Und ja, er mag defensiv nicht so stark sein wie Boateng, aber was hätte das bei den gestrigen Kontern der Favre-Kicker für einen Unterschied gemacht?

Ganz genau.

Es gab Phasen in der zweiten Halbzeit, da sah ich ein Spiel meiner Mannschaft, dass ich vom Anpfiff an erwartet hätte. Zu wenig und zu kurz, wie wir erfahren mussten.

Ferner fehlte mir ein wenig die Flexibilität. In der Taktik, in der Ordnung. Denn davon träume ich ebenfalls schon seit Jahren.

An ein einziges Spiel kann ich mich erinnern. Unter Klinsmann (ja, tatsächlich), ich meine es wäre sogar ein Vorbereitungsspiel gewesen.

Wie auch immer.

Aber da wurde einfach während des Spiels die Grundordnung geändert. Von 4-4-2 auf 3-5-2. Oder so. Faszinierend. Es blieb ein Einzelfall. Wie unsere gelungenen Standards. Es wird und wird nicht besser. Auch und gerade nach einer Vorbereitung. Ob Winter oder Sommer.

Schlimm darf man das finden, selbst wenn ich ja keine Ahnung habe.

Was bleibt sonst noch hängen nach diesem Spiel?

Wir haben eine Schlacht verloren, noch nicht den Krieg.

Und wir sind noch Tabellenführer. Nein, das ist keine Augenwischerei, das ist einfach immer noch besser als 5. oder 8. in der Tabelle zu sein.

Insofern unsere Spiele im nächsten Heimspiel keine Reaktion zeigen, haben wir ohnehin noch ganz andere Probleme.

In diesem Sinne:

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Der Titel ist übrigens nicht ironisch gemeint. Uns allen täte ein wenig Demut ganz gut, all diesen „neuen Teams“ ein wenig mehr Respekt entgegen zu bringen. Die bayerische Arroganz der Unbesiegbarkeit ist ein Relikt der 80er-Jahre. Diesen automatischen Respekt (der uns pro Saison einige Extra-Punkte sicherte) haben wir doch wohl ganz offensichtlich verloren und die aktuelle Spielweise bringt ihn uns sicher nicht zurück.

Von gescheiterten Konzepten, Toren aus dem Nichts und extremer Nervosität

Das hatten sich die Bremer schön zu Recht gelegt.

Was zweimal in Folge gegen die Bayern geklappt hatte, musste doch auch ein drittes Mal funktionieren. Dreimal ist Bremer Recht.

Zu doof, dass den Bremern ein paar Dinge zum Erfolg fehlten.

Die Dortmunder und Mainzer entwickelten einen entscheidenden Unterschied zu den gestrigen Bremern: Aggressives Offensivpressing und Laufbereitschaft from hell.

Beides ließen die Nordlichter vermissen und so entwickelte sich bis zum bayerischen 1:0 allenfalls ein Spiel, wie es das in den letzten Jahren zwischen diesen beiden Mannschaften in München öfter gab: Tief stehende Bremer – teilweise 8-9 Spieler hinter dem Ball – und angreifende Bayern.

Dieser Umstand gefiel den Bayern sichtlich besser als die letzten 180 Bundesliga-Minuten, allein, man konnte unser größtes Problem immer noch erkennen.

Entschlossen sich die Schaaf-Kicker nämlich tatsächlich einmal, die Mittellinie zügig zu überqueren, vermochte unser Mittelfeld – hier vorzugsweise das defensive – sie nicht daran zu hindern.

Meine Güte. Ist die Zweikampf-Quote unserer beiden 6er aus dieser Phase übermittelt? Einstellig?

Dann allerdings ein gut geführter Alaba-Zweikampf, ein schnelles Umschalten, ein Ribéry in sehr guter Form und Gomez und Müller mit ihrer besten Aktion in der ersten Halbzeit. Bei Herrn Müller würde ich sogar so weit gehen und von seiner besten Aktion im gesamten Spiel sprechen: Die Kreuzung der Positionen, die die Beton-Abwehr unseres Gegner völlig überforderte und Ribéry freie (Schuss-)Bahn ermöglichte. Das hatte Klasse.

Der Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt, weil sich die Bremer eher nicht gegen den Rückstand wehrten und die Bayern ein Nachlegen vermissen ließen.

Dann der Seitenwechsel und ein Ausgleich aus dem Nichts.

Selten traf diese Floskel besser zu als bei diesem Tor.

Ferner führte dies zu einer Viertelstunde des Selbstvertrauens auf Bremer Seite. Die Mittellinien-Übergriffe verdoppelten sich, die Zweikampf-Quote unserer 6er blieb unverändert. Tatsächlich kann ich mich, gerade bei Herrn Gustavo erst so um die 70. Minute an die erste Balleroberung erinnern (abgesehen von Alabas Vorarbeit zum 1:0). Was ist nur aus dem Top-Mann der Bundesliga in dieser Rubrik geworden? Eigenes Thema.

Nun, diese Phase blieb eine Phase, denn die Bayern spielten ihrerseits weiter nach vorne und mit Robben kam der letzte entscheidende Faktor ins Spiel.

Endlich einmal hatte man den Eindruck, dass Robben mit Wut im Bauch spielte – war das Absicht, DonJupp?

Robben gab Gas. Und das erzielte die größte Wirkung seit seinem Comeback.

Ribéry in guter und Robben mit ansteigender Form – zu viel für die Bremer.

Den Elfmeter zum 2:1 kann man geben. Kann man aber auch lassen. So ist das. Wir haben schon schlimmere Vergehen gegen uns nicht gepfiffen bekommen, ebenso sind wir in vergleichbaren Situationen verschont geblieben.

Ich verstehe die Diskussionen nicht.

Und selbst die – selektiv betrachteten – Aussagen von Herrn Allofs sind kein Drama. Liest man zu diesem Thema sein ganzes Zitat, dann hört man, dass er die Elfmeter nicht für die eigene Niederlage verantwortlich macht. Womit er Recht hat.

Parallel dem Schiedsrichter eine schlechte Leistung zu unterstellen – naja. Er hat die Aktion von Pizarro anders bewertet als die meisten Bayern-Fans? Er hat das Nicht-Abseits vor Gomez-Tor übersehen?

So what.

Persönlich bin ich ja immer schnell mit einer Verschwörungstheorie dabei und nutze noch öfter die „Wahre Tabelle“ – aber nur um deutlich zu machen, dass sich derlei immer ausgleicht.

Andererseits sind wir auch nicht die einzigen, die sich derlei artikulieren. Ich erinnere nur an Herrn Tuchels Auftritt im ASS, als er von fünf verpfiffenen Spielen gegen seine Mainzer in Serie sprach.

That’s football!

Zurück zu den Elfmetern.

Von der Rückkehr von Robbéry (anhand der Torverteilung) zu faseln halte ich ebenfalls für verfrüht. Erstens hat Ribéry Herrn Gomez das 3:1 „geklaut“ und zweitens waren beide Robben-Treffer Elfmeter. Also bitte.

Nicht, dass ich nicht froh war, dass Herr Robben hier antrat. Nicht auszudenken was – auch hier auf dem Blog – losgewesen wäre, wenn Herr Gomez einen, oder beide Elfmeter versemmelt hätte. Wie zuletzt (schon vergessen?).

Nein. Im Grunde ist alles gut.

Wir haben das beste/erfolgreichste Heimspiel gegen Bremen seit 2005 gesehen und sind wieder Tabellenführer. Mit Vorsprung.

Unfassbar finde ich das. Jetzt mal ehrlich. Wer hätte gedacht, dass die schadenfrohen Sprüchekloppos aus Dortmund so schnell schon wieder vom Platz an der Sonne fallen?

Ich zumindest nicht. Und dass sie in Gladbach nicht gewinnen, hätte ich – nach dem Ausfall von Herrn Reus – ebenfalls nicht vermutet.

Perfekter Bayern-Spieltag.

Fast schon zu gut, wenn ich an die letzten Leistungen meiner Bayern denke. Ein bisschen Schmoren auf Platz 2 oder 3 hätte dem einen oder anderen bestimmt noch ganz gut getan.

Egal. Wir nehmen es, wie es kommt.

Jetzt noch die beiden Spiele in Stuttgart und gegen Köln abreißen. Das wird schwer genug.

Ob danach die Herbstmeisterschaft herauskommt ist mir fast schnuppe – solange die Form ansteigt und man sich zerreisst.

Andererseits hat man immer noch was gut zu machen nach der zuletzt abfallenden Form- und Ergebniskurve.

Einzelkritik verkneife ich mir ansonsten. Ebenso äußere ich mich nicht zu den sogenannten Störfeuern, die das Boulevard versucht in unser Team einzupflanzen.

Eine Bitte hätte ich allerdings nach an unseren Trainer:

Wie wäre es mit folgender Aufstellung gegen Manchester City, Don Jupp?

Butt

Contento – van Buyten – Boateng – Rafinha

Pranjic – Tymoshchuk – Gustavo – Usami

Petersen – Olic

Mhm?

Road to Munich: FC Bayern – FC Villareal

Der FC Bayern ist Gruppensieger. Todesgruppensieger. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag.

Im Grunde ist der erste Satz der entscheidende Punkt. Alles andere ist zweitrangig.

Meine Nerven hätten ein Endspiel in Manchester um den Gruppensieg oder gar die Teilnahme am Achtelfinale der diesjährigen Championsleague nicht mit gemacht. Nicht mit den Schweinsteiger-losen Bayern.

Andererseits ist das vielleicht ein wenig ungerecht.

Denn unsere Bayern lieferten gestern Abend eine durchaus gute Vorstellung gegen die gelben Vögel aus Spanien ab. Das hatte Züge von den besten Spielen dieser Hinrunde.

Auch wenn man sicherlich einwenden könnte das Villareal zu Recht als das schwächste spanische Team in der Championsleague-Geschichte beschrieben wurde. Schon eine feine Sache, wie sehr die unsere Schönwetter-Fußballer mal machen ließen.

All dies lässt mich kalt. Denn erstens kann es nicht immer so Spiele wie gegen Manchester City geben und zweitens haben wir ja vor wenigen Tagen noch gesehen, wie so ein Spiel auch ausgehen kann.

Da ist mir so etwas allemal lieber.

Richtig gut waren gestern Herr Ribéry und Herr Kroos. Gut Herr Alaba und Herr Boateng. Überhaupt – die Abwehr.

Wie schon gegen Neapel durfte ich mir gestern ein echtes Bild von unseren Championsleague-Spielern machen.

Man hat eben doch eine andere Sicht von oben und live.

Vielleicht ist die Abwehr das falsche Thema, wenn man an die Bayern nach dem Schweinsteiger-Schock im Neapel-Spiel denkt, aber insgesamt muss man schon sagen, dass wir durch Spieler wie z.B. Boateng und Neuer eine größere Portion Coolness hinzugewonnen haben.

Es macht schon richtig Laune, wenn man von der Tribüne zusehen darf, wie wenig nervös unsere Abwehr in vielen Aktionen inzwischen reagiert.

Klar ist da immer noch nicht alles Gold was glänzt und man bekommt auch nicht immer jeden Spieler jeden Gegners völlig unter Kontrolle – aber wenn ich die Abwehrreihen der letzten und dieser Saison vergleiche dann besteht da – gelinde gesagt – ein himmelweiter Unterschied.

Vor Jahresfrist musste man sich doch bei fast jedem gegnerischen Ballbesitz Sorgen um Gegentore machen. Das ist heuer anders. Und mir gestern einmal mehr aufgefallen. Sehr gut.

Ein wenig fällt hier Herr Rafinha ab. Unerklärlich zumeist. Mir fällt kein Grund ein, weshalb er noch nicht die erwartete Verstärkung ist. Wo auch immer Herr Boateng spielt – ob in der Mitte oder rechts außen, er agiert stärker als seine Vertretung oder die Stammkraft. Bemerkenswert.

Zurück zum Spiel.

Alles verlief soweit zur Beruhigung der allgemeinen bayerischen Nerven. Zwei, drei Mal musste man Angst vor einem Gegentor haben – aber bei Lichte betrachtet, war das doch überwiegend harmlos, was Villareal uns anbot. Und das Gegentor war halt ein 1a-Konter. Punkt.

Nein, mir gefiel fast alles besser, als am Samstag gegen den noch amtierenden Deutschen Meister.

Ob es nur an uns oder auch an Villareal lag? Mir egal.

Und plötzlich scheint die Hinrunde gerettet. Wir stehen als Gruppensieger im Achtelfinale der Championsleague, gehen Inter, Barca und Co. aus dem Weg und können uns jetzt komplett auf die Bundesliga konzentrieren. Der Pokal kommt ja erst zum Abschluss des Jahres.

Wichtig ebenfalls, dass die Mannschaft sich zu fangen scheint. DonJupp erweckt den Eindruck, ein Rezept gefunden zu haben, den Ausfall unseres Spielmittelpunktes zu kompensieren.

Kroos gehört definitiv dorthin, wo er gestern gespielt hat. Herr Alaba zeigte – gegen diesen Gegner – eine mehr als ansprechende Leistung und dass jetzt Herr Robben mit Herrn Müller rochiert ist ebenfalls gut durchdacht. Der eine ist noch nicht in Form, braucht dafür aber Spiele – der andere ist außer Form und sollte die Auszeiten genießen.

Alles gut.

Vor allem wenn man sieht, dass es bei Robben – ganz langsam – ja besser wird. Geht es in diesem Tempo weiter, erleben wir seine Top-Form zwar erst wieder 2012, aber immerhin sind es jetzt schon zwei Spiele am Stück gewesen. Man wird ja bescheiden.

Wir Bayern-Fans neigen bekanntlich zu Extremen (wirklich nur wir?). Deshalb war das Glas nach Dortmund halb leer, während es nun wieder halb voll erscheint.

Bestätigt sich der Trend in Mainz (3-Punkte) und lässt der BVB im Derby gegen Schalker auf Augenhöhe (*zwinker*) und in Gladbach, der offenbar diesjährigen Überraschungsmannschaft – Federn, dann, ja dann könnte es vielleicht doch noch was werden mit der Herbstmeisterschaft.

Und im nächsten Jahr ist ja unser Chef wieder an Bord.

Gute Perspektiven.

Gibt es noch etwas zu diskutieren?

Der Ball an Lahms Arm war aus meiner Sicht (und ich saß im Block direkt dahinter) ein Elfmeter. Ebenso wie Herr Gomez vor dem 2:0 im Abseits stand. Knapp zwar, aber in der Wiederholung war es zu sehen. Nun, sei es drum. Mal gewinnt man, mal verlieren die anderen. Und im Spiel gegen die Borussen aus Dortmund lief es halt mal gegen uns.

Mund abwischen und weiter spielen. In Mainz. Und auf ein Remis im Pott-Derby setzen. Das wär‘ ein passenden Geschenk zum ersten Advent.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Mit Gökhan Inler hat die ganze Scheiße angefangen

Ich konnte zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht absehen, welche Konsequenzen diese Aktion hatte.

Aber die Aktion von Knochenbrecher Inler brachte den Bruch im zuvor hervorragenden Spiel dieser Hinrunden-Bayern. Das sah man im Spiel in Augsburg und erst Recht gestern Abend. Im Revanche-Spiel gegen die schwarz-gelbe Borussia.

Schnell bin ich ansonsten bei der Hand, unserem Chefchen Spielphasen zu unterstellen, die eher schläfrig erscheinen. Das will ich nicht verschweigen. Wie wichtig er allerdings tatsächlich für uns ist, sieht man nun. Und wie sehr im Grunde er und nur er der Big Boss im Team des FC Bayern ist ebenfalls.

Selbst ein Ausfall von Götze würde dem BVB nicht so wehtun, wie uns das Fehlen desBastian.

Eher noch der Ausfall eines Benders. Denn nur durch solche Spieler können die Schönwetter-Fußballer in der Offensive glänzen und kann die Defensive sich als stark präsentieren. Hat man solche Leute nicht, sieht es aus wie beim aktuellen FC Bayern.

Natürlich ist es völlig normal, dass in einem Bayern-Spiel die bayerische Defensive immer offener rüber kommt als die des Gegners. Wieso? Weil sich selbst der amtierende deutsche Meister in München rund um den eigenen 16er eingräbt. Und auf Konter setzt. Und schnelles Umschalten. Weil dieser „geniale“ Trainer an der Ruhrpott-Außenlinie aber so unfassbar kreativ ist, fügt er noch ein massives und laufintensives Offensivpressing hinzu. Sonst wäre es das gleiche Spiel gewesen wie gegen jeden Abstiegskandidaten der sich in München vorstellt.

Damit mich keiner falsch versteht:

Natürlich haben Hummels, Santana und Co auch deshalb unserer sogenannten Zauber-Offensive den Zahn gezogen, weil das im Grunde keine Rumpelfußballer sind, klar, aber eben auch weil die halbe Mannschaft aus Pferdelungen besteht und die gefühlt doppelt so viel und so schnell gelaufen sind wie wir.

Und wenn man unseren Ballerinas auf den Füßen steht, dann passiert da halt nix Spontanes, Überraschendes und es entstehen keine gefährliche Situationen vor dem Tor. In Kombination mit unseren bekannten Problemen in der Chancenverwertung ergibt die Gleichung ein klassisches 0:0-Spiel. Wenn man hinten keine Fehler macht. Weshalb mich dieses Spiel – schon wieder – an die letzte Saison erinnerte.

Besonders übel: Vor dem 0:1 war der Ball klar geklärt und hätte auch noch x-mal in Defensiv-Überzahl geklärt werden können. Wurde er aber nicht und somit entschied der Gedankenschnellere das Spiel.

Pech gehabt.

Ganz und gar nix mit Pech zu tun hatte die Aufstellung Robbens in der Startelf.

Vor dem Spiel ließ mich dies noch etwas mehr hoffen, bzw. meine latenten Zweifel etwas geringer erscheinen.

Wir lagen falsch. Wie auch DonJupp. Hinterher ist man zwar immer schlauer, aber nicht alle Robben-Comebacks enden mit einem Tor.

Arjen fand über die gesamte Zeit seiner Anwesenheit nie richtig ins Spiel. Schon gar nicht gegen eine solche Defensivleistung der Borussen. Wie auch, nach solch einer Verletzung(sdauer)?

Erster Fehler.

Müller spielte somit spontan wieder als 10er. War super in der Vergangenheit, gestern ein Satz mit x.

Zweiter Fehler.

Kroos rückte am Ende dieser Kette wieder zurück auf die 6er-Position. Neben Gustavo.

Jetzt nix gegen die beiden, die haben einen Super-Job gemacht. Aber die Klasse, Flexibilität und Spielleitung eines Schweinsteiger haben beide leider (noch) nicht.

Dritter Fehler.

Was war die Folge?

Zu wenig Geschwindigkeit im Spiel nach vorne, zu durchlässig, wenn die Dortmunder sich mal über die Mittellinie wagten.

So konnte das nix werden. Und einfach abwarten, ob vielleicht Robben doch noch ein Trick oder eine klasse Vorlage gelingt? Nö.

Auf wen sollte diese Vorlage auch kommen?

Auf Herrn Gomez? Der – Entschuldigung – lieferte gestern leider eines seiner schwächeren Spiele ab. Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass ein Prallen lassen bei der Ballannahme bei einer solch massiven Deckung tödlich ist, nein, er war auch ständig in Unterzahl im 1:1. Sind dann die Außen noch formschwach (Ribéry) oder rekonvaleszent (Robben) weht ganz vorne eben nur ein laues Lüftchen.

Den größten Unterschied habe ich aber nach dem Neapel-Spiel und den Folgen durch den Schweinsteiger-Ausfall schon beschrieben:

Sind wir jetzt der FC Bayern mit diesem Klasse-Kader oder eher der FC Mimimimimi?

Charakter ist jetzt gefragt, Leute.

Das Spielsystem, die Ball- und Passsicherheit steht. Dann bauen wir da halt kurz ein wenig in der Struktur um und fertig. Mit der richtigen Einstellung (jeder läuft und kämpft für jeden – vorne wie hinten) sollte das alles kein Problem werden. Meine Meinung.

Darauf kann man das Problem reduzieren.

Sicher könnte ich darüber jammern, dass

– der Schiedsrichter in seiner Kartenverteilung zunächst sehr Gastfreundlich war (Schmelzer und Bender hätten für ihre taktischen Fouls im Mittelfeld in der Summe durchaus Gelb verdient gehabt. Gelbe für Badstuber falsch, da kein Foul) und erst später umschwenkte (keine Gelb-Rote Karte für Gustavo) – erforderliche Karten für sog. Schauspieleinlagen habe ich nicht gesehen

– entgegen seiner Aussage Herr Löw doch die Bayern in den Länderspielen intensiver eingesetzt hat als die Borussen

– Herr Müller sich zunehmend zu einem zweiten Herrn Klose entwickelt – nur noch in der Nationalmannschaft stark

Aber was würde das ändern?

Mein Frust und meine Wut haben sich einer Nacht drüber schlafen schon gebessert.

Warum?

– Weil uns die Dortmunder keineswegs so „überrollt“ haben wie im letzten Heimspiel!

– Weil wir immer noch Tabellenführer sind. Mit Vorsprung. Und das ist wesentlich besser als nach dem 1:3 im Frühjahr!

– Weil wir im Grunde nur deshalb verloren haben, weil unsere Statik (ich stimme hier mal Reif/Lehmann zu) seit dem Schweinsteiger-Ausfall aus den Fugen geraten ist.

Das macht mir Hoffnung für die Rückrunde, für das Rückspiel. Dann ist unser Dirigent wieder dabei. Und selbst wenn der BVB dann im Rückspiel in Bestbesetzung antritt, hat er imho gegen einen FC Bayern mit einem gesunden Schweinsteiger und – hoffentlich – wieder im Saft stehenden Robben keine so gute Chance auf Punkte wie gestern.

Ich mache mir das zu einfach?

Leute, wir haben nur ein Spiel verloren. Nicht die Meisterschaft.

Und außerdem ist niemand vor den Zug gesprungen oder hat sich die Pulsadern aufgeschnitten! [1]

Es gibt Wichtigeres im Leben!

P.S. Über unsere Bank decke ich besser den Mantel des Schweigens.

[1] Ich hänge nicht an dieser Formulierung und mir bricht auch kein Zacken aus der Krone ihn zu streichen.

Robben kommt zurück. Schon wieder.

Beim BVB hatte man ja nach dem letzten Spiel der Bayern angeblich keine Angst mehr.

Und weil man dies von Seiten des FCB so nicht in Ordnung findet tauchen nun in dieser Länderspielpause auf einmal die Gerüchte auf, dass Herr Robben aka Glasknochen aka Schambeinchen aka weiche Leiste womöglich gegen den sog. deutschen Meister in den Kader zurückkehren könnte.

Ich persönlich glaube das ja erst, wenn ich es sehe, von daher gibt es im Grunde (noch) keinen Grund schwachgelbe Nervösität aufkommen zu lassen.

Aber stören würde es mich nicht, wenn unser Lieblingsholländer ein solches Comeback hinlegen würde, oder?

Abwarten.

Bis zum 19.11. kann man als Spieler noch über viele Grashalme stolpern oder sich Bänder zerren, die wir heute noch gar nicht kennen…