Saison 2011/12: Neuzugang #01: Nils Petersen

Es ist offiziell. Der erste Neuzgang des FC Bayern für die Saison 2011/12. Nils Petersen heißt er und kommt aus Cottbus.

Jetzt nicht so überraschend. War man diesbezüglich ja wohl am weitesten fortgeschritten. Unterschrieben wurde der Vertrag für 3 Jahre, bis 30.06.2014. Herzlich willkommen, Nils.

Und der Nils weiß auch, wie man sich direkt mal beim neuen Verein beliebt macht:

„Wenn man ein Angebot von Bayern München bekommt, dann muss man es annehmen – an diesem Spruch ist viel dran. Von der ersten Sekunde an war ich darauf fixiert, diesen Weg zu gehen.“

Hier mal sein Steckbrief:

Geburtstag: 6. Dezember 1988
Geburtsort: Wernigerode, DDR
Größe: 189 cm
Position: Sturm
 
Vereine in der Jugend
bis 2003 FC Einheit Wernigerode
2003–2005 VfB Germania Halberstadt
2005–2006 FC Carl Zeiss Jena
 
Vereine als Aktiver
2005–2008 FC Carl Zeiss Jena II 23 (11)
2007–2008 FC Carl Zeiss Jena 41 (4)
2008–2009 FC Energie Cottbus II 13 (5)
2009–2011 FC Energie Cottbus 56 (35)
2011- FC Bayern
 

Er ist beidfüßig und hatte schon Einsätze in den U19-, U20- und U21-Nationalmannschaften.

Insgesamt wurde ich diese Entwicklung mal als rasant bezeichnen, es bleibt abzuwarten wie er diesen großen Schritt nun verkraftet. Er selbst sagt ja, dass er „sich tierisch auf diese Aufgabe freue und einiges vor habe“.

Na dann!

Von Aberglaube, keiner Energie und einem Turbolader

So langsam sollte ich mir Gedanken machen. Wegen diesem Aberglauben.

Immer wenn ich in dieser Saison irgendwelche Spielchen mit der Tabelle und Ergebnisprognosen gewagt habe, ging’s in die Hose.

Immer wenn ich irgendwelche Dinge gelobt habe, straften sie mich kurze Zeit später Lügen.

Und immer wenn ich über irgendwelche Bayern-Spiele motze, vollbringen sie danach irgendwas, fast als ob sie es mir „mal zeigen wollten“.

Zuletzt erlebt beim Auswärtssieg meiner Bayern in Cottbus.

Erst mein Gemotze über Demichelis. Dann sein Tor zum 2:1. Ebenfalls wie mein Gemecker über PrinzPoldi und der macht tatsächlich – nach seiner Ecke vor dem 2:1 – noch sein eigenes 3:1.

Eine fast logische Konsequenz ergibt sich daraus.

Ich sollte öfter mal über Spieler motzen, dann machen die direkt Tore… 😉 #fcb

In Halbzeit 1 das umgekehrte Bild nach der Führung. Meine fortgesetztes Gefasel von der Tabellenführung führte glatt zum Ausgleich.

Womit wir mal endlich zum Spiel kommen.

Bayern von Beginn an überlegen. Spiel auf ein Tor. Cottbus lautert auf Konter. Bis dahin das bekannte Spiel.

Bayern ohne Ribéry und Zé Roberto in Startaufstellung, dafür mit einem – wie zuletzt – zu Beginn stark auftrumpfenden Sosa in der 10er-Rolle. Gut. Blieb aber nicht so. Wie zuletzt immer wieder. Vielleicht muss man mit dem Kerl aber auch einfach nur mal ein wenig Geduld haben. Und Schritt für Schritt vorgehen.

Erster Schritt (erledigt): Überhaupt mal gut spielen.

Zweiter Schritt: Länger als 30 Minuten.

Dritter Schritt – naja und so weiter…

Cottbus war die eigene Situation anzumerken. Bayern die seine nicht unbedingt. Gut für mich und uns, dass Stuttgart früh in Führung ging. Das nahm ein bißchen Druck von den Bayern-Spielern. So war zumindestens schon mal Wolfsburg in Problemen. Dass so aber Stuttgart weiter Druck machte, ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Bayern es in dieser Saison allzu oft laufen und Punkte liegen gelassen haben!

Naja. Auch solche Spiele wie das gegen Energie muss man erstmal gewinnen. Vor dem Spiel war’s mir da was mulmig. Mit einer Niederlage dort und einem Sieg der Wolfsburger, wär’s das wohl gewesen mit der Meisterschaft.

Zum Glück für uns kam’s anders.

Und somit bleiben wir im Spiel. Mit den besten Chancen. Was verwunderlich genug ist. Aber – wie gesagt – eine verrückte Saison!

Morgen gegen Leverkusen und Wolfsburg zu Hause gegen die 7-Siege-Borussen.

Noch vor’ner Woche hätte ich auf einen klaren Wölfe-Heimsieg getippt, aber jetzt? Enger als zuvor, der Klopp’sche BVB auf der Euphorie-Welle, die Magath-Kicker dagegen im Trudel?

Es bleibt einfach nur eng. Noch dazu scheint sich alles auf Endspiele am letzten Spieltag zuzuspitzen. Insofern der schwäbische VfB bei den abgeschlagenen Schalkern weiter auf der Erfolgsspur bleibt.

Aber halt!

Ich wollte ja keine Prognosen, Spekulationen, Rechenmodelle oder Vorhersagen aufstellen.

Nur so kann der FC Bayern offenbar Erfolg haben. Und selbst das will ich nicht gesagt haben!

Achso. Habe ich doch glatt vergessen den Turbolader zu erwähnen. Was Ribéry am Samstag mal wieder gezeigt hat, war das, wofür wir ihn gekauft haben. Er und seine Dynamik waren zu einem nicht geringen Teil für den Erfolg in der Lausitz verantwortlich.

Die Cottbuser sahen neben ihm phasenweise wie Slalomstangen aus. So hilflos versuchten sie ihn an der Ausübung seiner Kunst zu hindern. Ein ausgeruhter Ribéry hat eben Vorteile. In diesem Fall, in dieser Konstellation war er Gold wert.

Das spricht zumindestens nicht gegen eine Zukunft mit ihm. Beim FC Bayern.

FC Bayern-Transfergerüchte 0809#011

Spontan habe ich mich erschrocken, als ich diese Meldung gelesen habe.

Aber hier geht’s wohl eher darum, dass wir uns rechts hinten von Lell UND Oddo trennen. Da macht das mit Görlitz schon viel mehr Sinn.

Sinn würde es, je nach Trainer und System der neuen Saison, ebenfalls machen, einen Toni Kroos zurückzuholen. Abwarten.

Das Allerbeste an obigem Bericht ist aber die Vermutung, dass Klose gegen Cottbus tatsächlich wieder auf der Bank sitzen könnte…

Davon abgesehen geht natürlich auch die Trainerdiskussion weiter. Bestätigt auf der Liste sind Louis van Gaal und Matthias Sammer.

Wer auch immer es sein wird – wenn wir eins nach dieser Saison endgültig gelernt haben: Personen sind austauschbar.

Auszeit zur Unzeit

Ich versteh‘ das ja.

Die Wochen der Wahrheit stehen an. Ab jetzt gibt’s bis zur Winterpause nur noch Spiele, die die Weichen für die Rückrunde stellen.

Heimspiel gegen Bukarest, wo das Achtelfinale klar gemacht werden soll, danach Gastspiel in Leverkusen, um (endlich) den zweiten Platz zu holen, Freitags drauf dann das Heimspiel, das uns der Herbstmeisterschaft einen gewaltigen Schritt näher bringen soll. Zum Abschluss noch das mögliche Endspiel über den CL-Gruppensieg in Lyon und das auswärtige Spiel beim schwächelnden Ex-Meister, der gegen uns in den letzten Jahren trotzdem immer gut ausgesehen hat.

Alles kein Thema.

Aber umso mehr muss man sich in solch‘ ersten 45 Minuten konzentrieren. In einer Halbzeit 22 (in Worten zweiundzwanzig) Torschüsse abzugeben ist erneut ein neuer Bundesliga-Rekord – umso beschämender, dass er nur zu zwei mikrigen Toren gereicht hat.

Lächerlich.

Und was haben die Bayern mit Cottbus Katz und Maus gespielt. Klar. In solchen Situationen muss auch immer einer bereit sein, die Katze zu spielen, aber sowas ist den Bayern ja schon häufiger untergekommen und man hat es trotzdem nicht genutzt.

Mich macht so eine Chancenverwertung wütend.

Allein vor dem 0:1 – einmal mehr aus heiterem Himmel – stand es in dieser Statistik schon 13:2. In der 25. Minute!

So ein Tor darf nie und nimmer fallen. So einen Freistoß darf es nie und nimmer geben. Passend übrigens, dass ihn Herr Schweinsteiger verschuldete, dessen Formkurve anti-proportional zu der von Herrn Ribéry zu verlaufen scheint – Juve schon im Hinterkopf, Bastian?

Gut dagegen, dass sich die Bayern – im Gegensatz zum letzten Spiel – nicht haben aus dem Konzept bringen lassen. Nun. Dafür war Cottbus auch zu zweitklassig. Man spielte einfach weiter und Ribéry unterstrich weiter seinen Status als Weltstar. Ich kann mich lediglich an ein oder zwei Fehlpässe in der Gang-Raus-Phase der zweiten Halbzeit erinnern. Davon abgesehen kam jeder Pass von ihm an, oder? Und was für Pässe das waren…

Apropos Weltklasse.

Sein Freistoß zum Ausgleich. Der Hammer. Und dass er genau wusste, was er da tat, sah mal erst im Sportstudio, dass er nämlich schon zum Jubeln abdrehte, als der Ball noch gar nicht im Winkel eingeschlagen war.

Der Mann ist jeden seiner 25.000.000 Euro wert!

Im Anschluss dann wieder jede Menge Frust bei mir.

Wie kann man nur soviele Chancen liegenlassen?

Als Bayern-Fan hat man da natürlich immer sofort die Befürchtungen man erlebt ein zweites Hamburg, Bochum oder Gladbach.

Aber doch nicht diesmal – nicht gegen Cottbus?!

Nein. Natürlich nicht.

Trotzdem. Am Ende fehlen uns gegen Leverkusen drei Tore auf Platz 2. Drei Tore!

Die hätten wir alleine in HZ1 noch locker schießen können. Oder allein Luca Toni hätte mit seinen 13(!) Torschüssen/Chancen uns hier helfen können.

Allein. Er hat’s nicht. Was dafür spricht, dass er immer noch nicht der Alte ist.

So müssen wir also nächste Woche in Leverkusen gewinnen. Was soll’s, macht ohnehin einen besseren Eindruck, wenn man das nächste Spitzenteam beherrscht, statt nur ein Remis zu erzittern. Was soll sonst Hoffenheim von uns denken?

Was sonst noch?

Vielleicht das Ribéry erneut mit Ball schneller war, als die Cottbuser ohne? Das es endlich mal jede Menge zweite Bälle für die Bayern gab? Und es am Ende mit nur 33 Torschüssen doch nicht zum neuen Rekord reichte?

Schlimme Sache. Obwohl. Wenn man hochrechnet, dass die Bayern nach der 60. Minuten quasi drei Gänge zurückgeschaltet haben, wären es ja bei 90 Minuten Volldampf vielleicht doch 40-50 Torschüsse geworden.

Ok. Wäre Kahn noch da, hätte der wahrscheinlich sowas Ähnliches gesagt wie: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“.

Alles richtig.

Aber einen höchstens zweitklassigen Gegner muss man trotzdem abschießen und die drei Tore wären eben mit einer gewissen Konzentration gar kein Problem gewesen. Hoffenheim schießt solche Gegner ab.

Bayerische Auszeit zur Unzeit eben.

Deutscher Catenaccio!

Gestern haben die Bayern mit einem 2:1 gegen Aufsteiger Cottbus den Anschluss an die Tabellenspitze gehalten!

Eine im Grunde eher nüchterne Meldung enthält auf den zweite Blick viel mehr.

Cottbus war, neben Gladbach, Hannover, Nürnberg und Co. eine weitere Mannschaft, die der deutschen Ausprägung des ur-italienischen Catenaccio zu immer größerer Perfektion verholfen hat.

Das ist im Prinzip ja nicht zu verurteilen, haben diese Mannschaften nun einmal keine größeren spielerischen Mittel, schlimmer finde ich, dass es den Bayern nicht viel häufiger gelungen ist diesen 8-1-1-Abwehrriegel zu knacken.

Was da über weite Strecken von Seiten der Bayern abgeliefert wurde, war, gemessen an den Ambitionen, deutlich zu wenig!

Und noch schlimmer: Ich habe das alles schon letzte Woche angeprangert

Zwar hat Schweinsteiger das 1:0 „erzielt“ (Peblica ist mit Fug und Recht der legitime Nachfolger des Bremer Pannen-Olli) und das 2:1 vorbereitet, aber was vor allem vor dem ersten Tor von ihm kam, war mit dem Prädikat „B-Jugend und schlapp“ noch geschmeichelt:

Nicht einen Pass konnte er fehlerfrei zum Mitspieler kicken, nicht einen Zweikampf wollte er für uns gewinnen!

Ebenso war die Seite von WM-Held Lahm offen wie eine Scheunentor (über Lahms Seite fiel schon das Gegentor gegen Gladbach) – wann kommt für die beiden endlich die Erlösung / Winterpause?

Magath will es offenbar auf die Spitze treiben und für Lahm und Schweinsteiger neue Kalenderjahr-Pflichtspiel-Rekorde aufstellen…

Sagen wir so: Es ging ja noch einmal gut und es gab auch Positives zu berichten:

– Daniel van Buyten hat endlich sein erstes Pflichtspiel- und Kopfballtor für die Bayern erzielt.

– Die Bayern haben Cottbus, ebenso wie Gladbach im Grunde klar beherrscht (nein, Bela Rethy, nicht umgekehrt! Rethy scheint doch kein Gladbach-Fan zu sein, nein, er mag einfach nur die Bayern nicht (und verpackt dies in sog. „kritische“ Berichte))

– Der Abstand zu Werder blieb gleich, nur drei Punkte und die werden wir ja wohl spätestens im Heimspiel gegen Bremen aufgeholt haben.

Verliert Schalke heute das Derby, haben wir zumindest schon Platz 3 sicher, oder?

Was mich natürlich maßlos geärgert hat, war das späte Schwaben-Tor! Nicht nur, dass ich kurz vor Schluss noch mal durch die Arena-Kanäle gezappt war und mit einem dortigen 0:0 in den Schlusspfiff ging, nein, erstens haben die Praktikanten von Arena mal wieder die Tabelle vor den Endergebnissen eingeblendet (was mich verwirrt zurückließ, da ich Bayern ja vor dem VfB wähnte), zweitens was das Spiel dort offensichtlich noch schlechter als unseres…

Das späte Tor in Gladbach hat mich dagegen ganz anders erfreut, erstickte es doch die durch unsere Trägheit ermöglichte aufkeimende Hoffnung in Gladbach direkt wieder im Keim – danke Mainz, allerdings können wir Euch die Dankbarkeit erst in der übernächsten Woche zeigen.

Apropos aufkeimende Hoffnung

Damit wären schon 5 der 9 geforderten Punkte flöten, Herr Beiersdorfer – was sagt Ihnen das? Und was machen Sie für sich persönlich daraus?