Von Aberglaube, keiner Energie und einem Turbolader

So langsam sollte ich mir Gedanken machen. Wegen diesem Aberglauben.

Immer wenn ich in dieser Saison irgendwelche Spielchen mit der Tabelle und Ergebnisprognosen gewagt habe, ging’s in die Hose.

Immer wenn ich irgendwelche Dinge gelobt habe, straften sie mich kurze Zeit später Lügen.

Und immer wenn ich über irgendwelche Bayern-Spiele motze, vollbringen sie danach irgendwas, fast als ob sie es mir „mal zeigen wollten“.

Zuletzt erlebt beim Auswärtssieg meiner Bayern in Cottbus.

Erst mein Gemotze über Demichelis. Dann sein Tor zum 2:1. Ebenfalls wie mein Gemecker über PrinzPoldi und der macht tatsächlich – nach seiner Ecke vor dem 2:1 – noch sein eigenes 3:1.

Eine fast logische Konsequenz ergibt sich daraus.

Ich sollte öfter mal über Spieler motzen, dann machen die direkt Tore… 😉 #fcb

In Halbzeit 1 das umgekehrte Bild nach der Führung. Meine fortgesetztes Gefasel von der Tabellenführung führte glatt zum Ausgleich.

Womit wir mal endlich zum Spiel kommen.

Bayern von Beginn an überlegen. Spiel auf ein Tor. Cottbus lautert auf Konter. Bis dahin das bekannte Spiel.

Bayern ohne Ribéry und Zé Roberto in Startaufstellung, dafür mit einem – wie zuletzt – zu Beginn stark auftrumpfenden Sosa in der 10er-Rolle. Gut. Blieb aber nicht so. Wie zuletzt immer wieder. Vielleicht muss man mit dem Kerl aber auch einfach nur mal ein wenig Geduld haben. Und Schritt für Schritt vorgehen.

Erster Schritt (erledigt): Überhaupt mal gut spielen.

Zweiter Schritt: Länger als 30 Minuten.

Dritter Schritt – naja und so weiter…

Cottbus war die eigene Situation anzumerken. Bayern die seine nicht unbedingt. Gut für mich und uns, dass Stuttgart früh in Führung ging. Das nahm ein bißchen Druck von den Bayern-Spielern. So war zumindestens schon mal Wolfsburg in Problemen. Dass so aber Stuttgart weiter Druck machte, ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Bayern es in dieser Saison allzu oft laufen und Punkte liegen gelassen haben!

Naja. Auch solche Spiele wie das gegen Energie muss man erstmal gewinnen. Vor dem Spiel war’s mir da was mulmig. Mit einer Niederlage dort und einem Sieg der Wolfsburger, wär’s das wohl gewesen mit der Meisterschaft.

Zum Glück für uns kam’s anders.

Und somit bleiben wir im Spiel. Mit den besten Chancen. Was verwunderlich genug ist. Aber – wie gesagt – eine verrückte Saison!

Morgen gegen Leverkusen und Wolfsburg zu Hause gegen die 7-Siege-Borussen.

Noch vor’ner Woche hätte ich auf einen klaren Wölfe-Heimsieg getippt, aber jetzt? Enger als zuvor, der Klopp’sche BVB auf der Euphorie-Welle, die Magath-Kicker dagegen im Trudel?

Es bleibt einfach nur eng. Noch dazu scheint sich alles auf Endspiele am letzten Spieltag zuzuspitzen. Insofern der schwäbische VfB bei den abgeschlagenen Schalkern weiter auf der Erfolgsspur bleibt.

Aber halt!

Ich wollte ja keine Prognosen, Spekulationen, Rechenmodelle oder Vorhersagen aufstellen.

Nur so kann der FC Bayern offenbar Erfolg haben. Und selbst das will ich nicht gesagt haben!

Achso. Habe ich doch glatt vergessen den Turbolader zu erwähnen. Was Ribéry am Samstag mal wieder gezeigt hat, war das, wofür wir ihn gekauft haben. Er und seine Dynamik waren zu einem nicht geringen Teil für den Erfolg in der Lausitz verantwortlich.

Die Cottbuser sahen neben ihm phasenweise wie Slalomstangen aus. So hilflos versuchten sie ihn an der Ausübung seiner Kunst zu hindern. Ein ausgeruhter Ribéry hat eben Vorteile. In diesem Fall, in dieser Konstellation war er Gold wert.

Das spricht zumindestens nicht gegen eine Zukunft mit ihm. Beim FC Bayern.