Als ob ich nicht schon

von Anfang an die Meinung vertreten hätte, dass in diesem Skandal irgendwann alles und jeder, alle und jeden verdächtigen, weil es ja nun einmal eine deutsche „Tugend“ ist zu spionieren und zu denunzieren, wird man dann tatsächlich von der Realität eingeholt:

Die Ermittlungen im Wettskandal entwickeln sich zu einer öffentlichen Treibjagd. Täglich kursieren neue Namen aus den Aussagen Robert Hoyzers. Die Verdächtigen gestehen oder dementieren umgehend. Dem DFB und den Ermittlern entgleitet das fast öffentlich geführte Strafverfahren zunehmend, die Fahnder fürchten um ihre Recherchen.

Man kann vielleicht noch verstehen, dass Verdächtigte ihre Haut retten wollen und aus vielen Gründen dann mit dem Finger auf andere zeigen, aber der Gipfel, sind „Betroffene“ wie Klaus Toppi Toppmöller, die jetzt bei dieser Gelegenheit ihre gesamte Karriere reinwaschen wollen:

Klaus Toppmöller fährt harte Geschütze auf! Der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen und des Hamburger SV, hat eine Manipulation der deutschen Meisterschaft in der Saison 2001/02 durch DFB-Schiedsrichter Jürgen Jansen nicht ausgeschlossen.

Natürlich, die Schiedsrichter haben sich gegen die Bayer – Kicker verschworen!

„Den DFB und alle, die mir in diesem Zusammenhang Schaden zugefügt haben, werde ich verklagen.“ Er wolle niemandem etwas unterstellen, sagte Toppmöller,

Natürlich nicht!

aber ihm sei sofort eingefallen, „was mir mit Leverkusen in der Saison 2001/2002 bei St. Pauli widerfahren ist.“ Jansen hatte beim 2:2 gegen St. Pauli in der letzten Spielminute einen Strafstoß verhängt.

Skandal!

„Ich verlange jetzt vom DFB, dass das rückhaltlos aufgeklärt wird. Denn wenn es beim 2:1 geblieben wäre, hätten wir und nicht Dortmund den Meistertitel gewonnen.“ Die Begegnung fand allerdings schon am 23. Spieltag statt.

Genau, ich würde sagen, wir gehen alle Bundesliga – Partien seit Gründung der Liga 1963 nochmal durch und schauen, welchen, sinnlos daher quatschenden Sprücheklopfern der DFB noch so alles die legitime Meisterschaft weggenommen hat…!

Der im Herbst beim HSV entlassene Coach sieht sich offenbar als Opfer der Wett-Mafia: „Ich sollte schon mehrmals zweitklassigen Spielern aus dem Ausland Verträge geben und dafür selbst Schmiergeld bekommen. Aber das habe ich immer abgelehnt. Nun bin ich möglicherweise mehrmals Opfer dieser Wett-Mafia geworden. Vielleicht haben die sich auf diese Art an mir gerächt.“

Ich bin schon verwundert, wie resistent Toppi inzwischen gegen seine Medikamente geworden ist, dabei hatte die Therapie doch zunächst so gut angeschlagen…

„Der DFB hat es bis heute nicht für nötig befunden, sich dafür bei mir zu entschuldigen.“ Eine Klage „steht jetzt zu 100 Prozent fest“.

Jeder blamiert sich eben so gut er kann…

Aber man im Ernst, ist genau so etwas nicht mittlerweile u n e r t r ä g l i c h geworden!?

Wo kommen wir da hin, wenn jeder im Fußball, der mal verloren hat, jetzt um die Ecke kommt und sein, oder das Versagen anderer per Gericht, ob vom DFB oder zivil ungeschehen machen will?!

Sollte der FC Bayern etwa die UEFA, oder ManU bzgl. des Championsleague – Endspiels in Barcelona 1999 verklagen?!

Oder vielleicht den HSV, weil sie 92/93 und 03/04 zweimal kurz vor Ende der Saison hoch gegen Werder Bremen verloren haben und die u.a. deshalb Meister geworden sind!?

Bei einer Person wie Klaus Toppmöller, der nicht nur einmal als Trainer mit einem Verein, einer Mannschaft gescheitert ist, hat doch derlei Ansinnen schon einen etwas merkwürdigen Geschmack, oder?!

Na also…

2 Gedanken zu „Als ob ich nicht schon“

  1. Das mag sein und ist sogar sehr wahrscheinlich, aber seine Reputation erhöht er damit nicht, falls es diese überhaupt gibt?!
    😉

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