„Ich wars nicht!“

Na klar, hinterher will es wieder niemand gewesen sein!

Nach den gestern schon thematisierten Schiedsrichter-Beleidigungen und -Manipulationsvorwürfen, kochte diese Meldung hoch:

Telefonterror bei Schiedsrichter Fleischer

Irgendwie kaum verwunderlich, dass Menschen, die sowas machen, sich von anderen Menschen, die sie als Vorbilder haben dazu verleiten lassen, oder?

„Seit Samstag herrscht bei mir der Telefon-Terror. Das ist keine angenehme Sache“, so der Referee.

Aber wie kommen so Leute nur immer an die Telefonnummer?

Im Kölner Fan-Forum soll die Telefonnummer von Fleischer veröffentlicht worden sein.

Bitte?

FC-Manager Andreas Rettig bedauert diesen Vorfall: „Das tut uns natürlich sehr leid, aber leider haben wir darauf keinen Einfluss.“

Häh?

Achso, ne ist klar – erst den Schiedsrichter öffentlich an die Wand stellen und für alles verantwortlich machen und hinterher von nichts gewußt haben wollen?!

Aber irgendwie nur konsequent, schließlich sagt jeder Brandstifter zunächst ja auch immer: „Ich wars nicht!“

Zum Glück gibt es noch Mechanismen im deutschen Fußball die derlei Treiben Einhalt gebieten!

Springer droht unterdessen noch Ärger von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes, der den Abwehrspieler zu einer schriftlichen Anhörung aufgefordert hat.

Vorbereitend wird aber schon mal verbal zurückgerudert, wozu hat man Anwälte…

„Das war nicht so gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass Herr Fleischer solche Situationen immer mit einem Elfmeter klären wird“

Stimmt, so eine Behauptung ist natürlich viel besser!

Die Elfmeter-Entscheidung hatte im Kölner Lager umso mehr für Aufregung gesorgt, da Fleischer in der Partie bei Borussia Dortmund am 20. April 2002 schon einmal einen unberechtigten Elfmeter gegen den FC verhängt hatte. Nach der damaligen 1:2-Niederlage war der Kölner Abstieg praktisch nicht mehr zu verhindern.

Abgesehen von der Tatsache, dass die Kölner auch damals schon zu blöde und zu unfähig waren, über volle 34 Spieltage die nötigen 40 Punkte zu sammeln!

‚Tschuldigung, da ging mit mir jetzt mal die Emotion durch…

5 Gedanken zu „„Ich wars nicht!““

  1. Also, wie immer vermischst Du da wieder verschiedene Dinge und ich muss das dann alles auseinanderklamüsern.
    1. Christian Springers Zurückrudern ist sicherlich argumentativ gewagt. Für emotional geprägten Unsinn nach Spielende sollte man als Fan allerdings ein gewisses Verständnis haben. Deswegen sehe ich DAS relativ gelassen.

    2. Dr. Fleischers Telefonnummer ist wohl mehrfach im Fan-Forum veröffentlicht worden und trotz reger Löschtätigkeit der Admins haben sie einige geistig Schwache in die Finger bekommen. Insofern hat der Verein entgegen Rettigs Aussage tatsächlich versucht, dagegen vorzugehen. Dass Andreas Rettig für den Telefonterror erstmal nix kann, ist faktisch zwar richtig, trotzdem hätte auch ich mir eine deutlichere Aussage dazu gewünscht, als ein lapidares „Tut uns leid“, weil hier massivst Grenzen überschritten werden.

    3. ganz generell: Wir sind nicht der einzige Verein, der mit dem ein oder anderen Referee seine Schwierigkeiten, frag nach bei Borussia Mönchengladbach und Lothar Sippel.

    4. wird in der ganzen Diskussion sehr, sehr wenig über den Spieler Ferydoon Zandi geredet. Ich glaube, das muss ich mal ändern.

  2. Komisch, dass Du von „Vermischen“ sprichst und wir doch wieder in 3 von 4 Punkten einig sind. *g*

    Aber der Reihe nach:

    zu 1.: Ich habe Verständnis für „emotional geprägten Unsinn nach Spielende“, aber trotzdem muss sich ein Spieler im Klaren sein, was er mit derlei Dingen auslöst! Wenn das nicht klappt, muss man dafür Kurse anbieten… (so was ähnliches habe ich übrigens in diesem Zusammenhang schon an anderer Stelle gefordert (60 Min. Interview-Verbot für Spieler, Trainer, Funktionäre))!

    zu 2.: Das sind Detail-Infos, die ich bisher nicht hatte, was daran liegen mag, dass ich kein Stammleser des FC-Forums bin. Aber ich stimme Dir zu, es hätte ruhig etwas deutlicheres kommen können von Rettig und ja, natürlich kann Rettig nichts für den Telefon-Terror im speziellen (er hat ja schließlich nicht selbst angerufen), aber hätte er und die anderen Beteiligten nach dem Spiel anders reagiert. wäre die Legitimations-Schwelle dieser „Fans“ vielleicht geringer gewesen! Verstehst Du was ich meine?

    zu 3: Habe ich auch gar nicht behauptet und auch beim FC Bayern und seinen Fans, gab es sowas bestimmt schon, würde ich sagen!

    zu 4.: Da irrst Du (zumindestens ein bißchen), guckst Du hier!

  3. Genau das meine ich mit vermischen 🙂

    zu 1. Bei aller Liebe zum Sport, da überschätzt Du dann die Intelligenz von Fußballern ein wenig. Egal ob sie Springer oder – nur mal so als Beispiel – Schweinsteiger heißen.
    Apropos: Stimmt eigentlich die Geschichte mit Schweini, seiner Cousine und dem verbotenen nächtlichen Besuch im vereinseigenen Whirlpool? Das wäre zu schön!

    zu 2. a) Siehste! zu b) Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn ich mir angucke, was in mir und um mich herum auf der Tribüne los war, ohne dass wir viel von den Reaktionen der Verantwortlichen mitbekommen hätten, würde ich sagen, das macht keinen Unterschied. Damit nimmt man, finde ich zumindest, auch zu sehr die Verantwortung weg von denen, die da anrufen. Wenn ich nicht unterscheiden kann zwischen meiner Aufregung, Wut etc. und dem, was ich daraus mache und machen darf, habe ich ein schweres soziales Problem, dass mit Rapolder und Rettig wenig zu tun hat.

    zu 3. Davon gehe ich aus. Ich meine mich auch an den ein oder anderen Kommentar der Herren Hoeneß und Beckenbauer zu erinnern.

    zu 4. Ich hoffe, das ist erst der Anfang. Vielleicht starte ich doch noch eine kleine Umfrage zum Thema.

  4. Die Geschichte stimmt! Allerdings war es nicht Schweinsteigers‘ „Cousine“, sondern vielmehr ein, zwei Freundinnen, denen er als Jung-Profi mal den bayerischen Whirlpool zeigen wollte.

    Der Wachdienst ist dadurch alarmiert worden und hat alle dann inflagranti erwischt!
    😉

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