Also im Grunde habe ich ja

für diese ganzen Wir-sind-die-wahren-Fans-Geschichten und dieses Pro-15:30-Zeug nicht viel übrig, aber was ich gerade lesen musste hat mich, der sich seit fast 30 Jahren für Fußball interessiert und solange auch selbst Fan dieses Spiels ist, extrem schockiert:

Ich musste in eine Kabine eintreten. Es war die letzte von dreien. Auf dem Weg dahin konnte ich in die zwei vorderen Kabinen schauen. Da standen auch Frauen drin, teilweise entkleidet. Vor der Kabine nahm mir eine Polizistin die Tasche ab und legte sie auf einen Tisch neben der Kabine. Sie fragte, wo mein Ausweis ist. Ich sagte, dass ich ihr den Ausweis aus der Tasche hole. „Ne, das machen wir schon“, bekam ich zur Antwort. „Sie gehen bitte da rein.“ Während der Kontrolle haben sie meine Tasche durchwühlt.

In der Kabine musste ich mich ausziehen. Am Schluss verlangte die Polizistin, dass ich meinen Slip übers Knie ziehe und mich drehe.

Passiert ist dies einer 16-Jährigen(!) aus Dresden bei einem Auswärtsspiel in Saarbrücken.

Mir war gar nicht bewußt, dass in Deutschland auch im Jahre 2006 noch Gestapo-Methoden üblich sind – ein Verwaltungsgerichts hat dieses Verhalten der Polizei inzwischen sogar als rechtens bezeichnet(!) – der Anwalt der Dresdnerin überlegt Verfassungsbeschwerde einzulegen – Recht so!

Ist das die Wirklichkeit im WM-Jahr 2006?

Na dann gute Nacht!

[via Lawblog.de]

Ein Gedanke zu „Also im Grunde habe ich ja“

  1. Lies Dir ruhig mal das gesamte Interview und die Hintergundinformationen (in den Kommentaren) durch – ist schon ein starkes Stück!

    Es gab wohl auch irgendwo schon eine Stellungnahme in der auf die „Probleme“ hingewiesen wurde, die es in letzter Zeit mit Dresden-„Fans“ gegeben haben soll, etc.

    Imho aber immer noch kein Grund, Menschen derart zu erniedrigen, zumal noch Minderjährige!

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