Der Luiz, der Dietmar, der Ralf und der David

Erst mal ein frohes neues Jahr. Man kommt ja zu nix. Noch nicht einmal zum Bloggen.

Ansonsten hätte ich schon längst mal zu unserem einzigen (Zitat Nerlinger) Wintertransfer geschrieben. Und zu den Umständen und dem Scherbenhaufen in Hoffenheim.

Inzwischen ist dies aber in der Szene alles schon geschehen. Was bleibt mir da noch?

Meine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass ein solcher Spieler, dem ein solcher Ruf vorauseilt, nun beim FC Bayern spielt. Das ist zumindest besser als andersherum. Hoffenheim ist nicht München, aber wenn Gustavo dort der „wichtigste Spieler“ gewesen sein soll, dann kann das für den FC Bayern nicht schlecht sein.

Über die Ablöse müssen wir nicht streiten. Der Winterschlussverkauf ist immer teurer als der im Sommer. Plus die bekannte Bayern-Zulage, die wir ja immer extra bezahlen. Wenn nicht in Ablöse, dann in Gehalt oder sonst was.

Was dieser Transfer nun bedeutet?

Na zumindest mehr Feuer für die Sportskameraden van Bommel und Contento. Und das ist gut. Gustavo ist gelernter LAV und – offenbar – ein sehr guter 6er. Ganz nebenbei auch noch Linksfuß. Ergo hatte wohl selbst unser General keine Argumente mehr, sich gegen diesen (oder ganz allgemein gegen) Transfer(s) auszusprechen.

Herzlich willkommen, Luiz, mögest Du Deinem Ruf gerecht werden.

Was seinen alten Arbeitgeber Hoffenheim betrifft, habe ich kein Mitleid. Die TSG wollte und will im Konzert der Großen mitspielen und waren und sind auf das Hopp’sche Geld angewiesen. Ergo muss man daraus die Konsequenzen ziehen und derlei Dinge akzeptieren.

Respekt nötigt mir Herr Rangnick ab. Was schwer genug ist. Konsequenz nennt man dies. Andererseits sickern so nach und nach immer mehr Details durch, die das Ganze in einem etwas anderen Licht darstellen. Auch die Kommunikationsstruktur in Hoffenheim so ganz allgemein.

Wie auch immer.

Ebenfalls ganz gut finde ich, dass Herrn Alaba die Chance gegeben wird unter Wettkampfbedingungen Spielpraxis zu bekommen. Wenn er denn vom neuen Trainer eingesetzt wird. Aber bei seiner Klasse (von der immer alle reden) ist das ja keine Frage.

Hoffen wir nur für ihn, dass er nicht das gleiche Schicksal wie sein Kollege Breno erleidet, der ja nicht minder in den Himmel gelobt wurde und wird und sich nach wenigen Einsätzen im Rahmen seiner fränkischen Ausleihe das Kreuzband riss.

Alles Gute, David, komme gesund und (spiel)stärker wieder zurück!

57 Gedanken zu „Der Luiz, der Dietmar, der Ralf und der David“

  1. „Die TSG wollte und will im Konzert der Großen mitspielen und waren und sind auf das Hopp’sche Geld angewiesen. Ergo muss man darauf die Konsequenzen ziehen und derlei Dinge akzeptieren.“

    Für Hoffenheim trifft das zu. Die können Hopp dreimal täglich den nackten Hintern küssen, dass sie dort Bundesligafußball haben. Für die Bundesliga finde ich das aber bedenklich. Hopp zeigt letztlich, dass die 50+1 Regelung ein Papiertiger ist. In Wahrheit kann ein Investor schalten und walten wie er will. Speziell wenn auch die Vereinssatzungen in seinem Sinne manipuliert wurden. Da hier niemand eingreift, ist der nächste logische Schritt die Abschaffung der Regelung und damit wäre die Vereinsstruktur im Profifußball nur noch Folklore für paar Traditionsmannschaften. Und in der Bundesliga tummeln sich dann immer mehr der Bayer Leverkusens, VW Wolfsburgs, Redbull Leipzigs, Porsche Zuffenhausen, Adidas Herzogenaurach, Gazprom United oder Katar Soccer Warriors. Das wären dann Konsequenzen und Dinge, die mir nicht am Arsch vorbeigehen.

  2. Meine Aussage bezog sich aber auf zwei Punkte. Hopps Geld und die Tatsache, dass die TSG in der Buli dann Gegner hat, die „attraktiver“ sind und zu denen die eigenen Spieler wechseln wollen. Ist dann eben nicht mehr das Projekt Hoffenheim in der Regionalliga, als man selbst in dieser Rolle war.

    Doof für Verein und Fans, die jetzt wohl gerade merken, was ne Seifenblase ist…

    Zum Thema 50+1: Am meisten haben davor wohl die mittleren bis kleinen Vereine Angst. Deren Plätze würden dann nämlich durch die Retortenteams ersetzt.

    Andererseits: Wieviele Titel haben die vorhandenen Retortenteams denn bislang geholt?!

    Ok. Wolfsburg. Aber das lag an Magath, nicht an den VW-Mios!

  3. P.S. Es beschweren sich ja auch gerne sog. Traditionsvereine oder deren Fans. Imho aber nur um vom eigenen Missmanagement abzulenken. 1860, Kickers Offenbach, RWE, Lautern und Co. haben schon Mist gebaut und sind abgestiegen, da hat man in Deutschland noch gar nicht gewusst, was 50+1 heißen soll…

  4. @Paule: AMEN. Genauso siehts doch mal aus.
    Viel Geld haben reicht nicht. Man muss auch damit umgehen können. Und genau deshalb hab ich überhaupt keine Panik vor irgendwelchen Retortenvereinen.

  5. Ich will (zumindest hier) der erste sein, der es schreibt: Farfan will nicht zurück zum Felix, hat ein Angebot von einem anderen Verein. Unser Trainer spricht von einem anderen Offensivmann, der kommen wird, muss sich dann aber korrigieren, weil er was ausgeplaudert hat. 1+1=???

  6. Hopps Ziel ist doch gar nicht auf Abramovitsch zu machen und die CL zu gewinnen (nur um es dann doch nicht zu packen). Insofern wird es den Hoffenhype wie 2008/2009 nicht mehr so schnell geben.

    Also van Bommel und Contento sollen nun endgültig (ersterer bis Sommer) bleiben. Finde ich auch wichtig, da in Summe -1 Spieler im Kader ist und die P-Decke nicht gerade üppig war. Robben sehe ich ebenfalls fast als Neuzugang. Aber man sollte keine Wunderdinge erwarten.

    Für mich nochmal wichtig, dass der RR-Spielplan wesentlich freundlicher ist. Da wäre es schon möglich, mal einen Lauf zu bekommen und endlich konstant zu punkten. Beim Bienenklub darf man gespannt sein. In jedem Fall geht deren erstes Duell zu unseren Gunsten aus, egal wie.

    Und beim VFL Chaos Wolfsburg sollten wir bestehen können, vor allem nachdem der beste Mann jetzt weg ist. Aber erstmal abwarten und hoffen, dass sich in den letzten 10-11 Tagen keiner beim Aussteigen aus dem Flugzeug umknickt…

  7. @ Joshtree

    Du wirst auch der einzige bleiben. So ein dreckiger „Profi“ wird niemals bei Bayern spielen, zum Glück. Mit Luiz Gustavo zeigt das FCB-Management doch, dass man nicht nur die Qualität auf-, sondern auch außerhalb des Fußballplatzes berücksichtigt.

  8. @ Joshtree

    Ein van Chaaaal rudert nicht .. und schon garnicht zurück …
    Er überredet das Wasser, für Ihn Wellen zu machen.

    Das gilt natürlich auch für Chuck Norris

    UPDATE: Farfan meint Wolfsburg
    via @TorstenWieland

  9. Ich halte die 50+1 Regel und all die Diskussion darum für recht pseudoromantisch, irgendwo auch naiv – auch gerade aus der Sicht von uns Bayernfans.

    Liegt denn die magische Grenze wirklich bei 50+1? Ist Geld, welches im Zusammenhang mit dem Sport generiert wird besser als das Geld eines Mäzen? Sind also 25 Millionen von der Telekom für Trikotwerbung jedes Jahr wirklich ehrlicher und „fußballmoralisch gerechtfertigter“ als 25 Millionen von Hopp? Und sind die 200 Millionen von der Allianz und Audi gerechtfertigter, nur weil das Geld in ein Stadion fließt, und nicht in ein paar Spieler?

    Ich weiß nicht….

    Dieses alte Vereinswesen gibt es ja nur noch beim HSV, alles andere sind ja dann doch Fußball-Firmen. Und wo die ihr Geld her haben, und wer da Entscheidungen trifft, das ist mir herzlich wurscht. Und so lange sich die Trikotfarbe und der Vereinsname nicht ändert, wäre es den meisten anderen auch wurscht. Ob das Geld jetzt von der Telekom oder Red Bull kommt, hauptsache die Volklore passt und der Erfolg stimmt.

    Den bösen „modernen Fußball“ können wir sowieso nicht zurück drehen.

  10. @boecko: Sehr gut! 🙂

    Zu Hopp: Ich finde, seine Strategie ist beinahe schon sympathisch im Vergleich zu den Investoren auf der verregneten Insel im Nordwesten des Kontinents: Er hat eine (üppige) Anschubfinanzierung geleistet, die den Klub nicht nur spielerisch, sondern auch von den infrastrukturellen Voraussetzungen (Stadion, Trainingszentrum) in die 1. Liga gebracht hat und nun möchte er, dass der Verein dort auf eigenen Füßen zu stehen vermag. Darin unterscheidet er sich zum einen von einem in Renditen denkenden Investoren, zum anderen von einem erfolgsversessenen Neureichen und steht tatsächlich eher dem Modell des klassischen Mäzens nahe. Find‘ ich vollkommen okay.

  11. Ich denke, van Gaal meinte nicht Robben, denn immerhin sprach er davon, dass dieser Spieler offensiv sehr vielseitig einsetzbar wäre.

    Angeblich soll Shaqiri vom FC Basel ein Kandidat sein. Ist zwar bestimmt eine Ente, aber der Spieler gefällt mir.

  12. Robben ist doch sehr vielseitig?! Damals hat er Mittelstürmer gespielt, die hängende Spitze kann er sowieso geben, auf links hat er in London und in der Nati gespielt. Rechts dann meistens in Madrid und eben bei Bayern.

    Ich bin mir sicher: Robben könnte sogar unser Außenverteidiger-Problem lösen. Aber dafür haben wir jetzt LG.

  13. mahlzeit,
    unser LV problem könnte nur chuck norris lösen!
    …immerhin weiss der sogar warum da stroh rumliegt…(insider witz, sry!)

    ist es nicht angenehm das sich momentan mal die anderen zerfleischen?!?!
    schlacke, wob, hsv…hach, ist das schön zu beobachten 😉

    wird zeit das lizarazu dem loddar mal wieder eins auf die backe gibt, damit wir auch in die schlagzeilen kommen…das waren noch zeiten!

  14. jedenfalls muss da mal irgendwas konkretes passieren, was diese 50+1-regel angeht. jetzt untersucht die dfl peudomäßig den gustavo-deal, was eh damit enden wird, dass man unter den verträgen keine hopp-unterschrift finden wird.
    und dabei übersieht man dann mal so eben, dass hopp quasi im alleingang und ganz unverholen den trainer gefeuert hat…

  15. @Liza: Selbst in England mischen sich nur wenige Investoren (es gibt die ja nicht nur in der Premier League) so direkt in die Transferpolitik ein und übergehen unverhohlen den Trainer. Egal ob Rangnick zum Zeitpunkt des Vollzugs schon entlassen war oder nicht: Er hatte beim Gustavo-Transfer nichts zu sagen.

  16. Van Gaal meint, dass Robben gegen Wolfsburg schon 30 oder mehr Minuten spielen könne.

    Hach, das ist ein Hinrunden-09/10-Flashback. Damals gegen Wolfsburg, diese zweite Halbzeit werde ich nie vergessen.

  17. @Nick: Hast Du dafür Beweise? Dann schick‘ die mal schnell an die DFL, die ermittelt nämlich gerade.

    Bei den konkreten Verhandlungen war Hopp – so wie er sagt – zusammen mit den Offiziellen nur anwesend, weil der FC Bayern ihn eingeladen hat. Kann man glauben, muss man nicht, ist aber das, was im Raum steht.

    Persönlich glaube ich, dass die Ermittlungen im Hornberger Schießen ausgehen. Hopp ist bestimmt kein Amateur. Die Satzung der TSG wird schon genau darauf abgestimmt sein, was die DFL für diesen Fall vorgibt (was die Frage der generellen Sinnhaftigkeit dieser Regelung auswirft).

    Alles was ansonsten diskutiert wird, hat imho mal wieder das übliche Anti-Bayern-Geschmäckle…

    Davon ab: Mir ist ein Typ wie Hopp tausendmal lieber als die russischen Oligarchen, die sich englische Fußballvereine als Spielzeug halten. Für Dich kein Unterschied?

  18. Der Hopp ist Unternehmer und er denkt in erster Linie wirtschaftlich, also muss man in Hoffenheim solche Maßnahmen wie den Verkauf von Gustavo akzeptieren. Den die TSG braucht Hopp unbedingt, aber Hopp braucht die TSG nicht unbedingt.

  19. „Andererseits: Wieviele Titel haben die vorhandenen Retortenteams denn bislang geholt?!
    Ok. Wolfsburg. Aber das lag an Magath, nicht an den VW-Mios!“

    Sorry, aber ohne die VW-Mios hätte auch Magath den Titel nicht nach WOB geholt. Wieviel hatte er ausgegeben? 30-40 Mios?

  20. Ich habe die 2. HZ gg. WOB noch auf Festplatte und sehe sie mir in schweren Zeiten immer mal wieder an. Dafür gab es in der Hinserie leider genug Gelegenheit 🙁
    Aber das hätte was, Einwechslung in der 60. Minute für egal wen, und dann ein sauberes Doppelpässle mit auch egal wem.
    Einzige Gefahr: „Jetzt erst recht“-Reaktion der Wolfsburger. Die traue ich der Truppe allerdings nicht zu, denn dazu müsste ja eine Mannschaft auf dem Platz stehen und nicht nur ein zusammengewürfelter Haufen Ex-Stars…

  21. @BEN11: Mein Reden seit 68.

    @bonehead: Was soll der Verweis auf die „VW-Mios“? Wie Ben schon richtig ausführt: Ohne die jährlichen Telekom-Mios könntet ihr einen Lahm oder einen Schweinsteiger wahrscheinlich auch nicht (mehr) finanzieren, sprich weniger Titel in Zukunft einheimsen. Und wieviel habt ihr für Robben und Ribery ausgegeben? Eben. Also nicht auf die anderen mit dem Finger zeigen, wenn sie es euch gleichtun wollen. Ist ihr gutes Recht – auch wenn mir Traditionsvereine wie Bayern 1000 x lieber sind als Retortenclubs wie die Pillendreher oder Hoffenheim.

  22. @alexander44: Teuer waren weder Robben noch Ribery. Den Hinweis versteh ich nicht.

    Und wenn es bei uns nicht die Telekommios wären,dann wären es halt die Mios von irgendeinem anderen Sponsor.
    Den könnten Wolfsburg oder Leverkusen aber mal eben nicht aus dem Hut zaubern.Grosser Unterschied

  23. @Alexander44
    Irgendwas in den falschen Hals bekommen? Mir ging es um die Aussage, das WOB Meister geworden ist „nur duch Magath“ und „praktisch ohne Geld“. Deshalb auch die Wiederholung des Zitats. Ich sehe nicht, das ich die Wolfsburger deswegen verteufele….aber vielleicht fehlt mir auch dein Durchblick in dieser Sache. 😉

  24. Um mal wieder auf das eigentliche Thema 1899 zurückzukommen: Ich denke, bei Rangnicks Entscheidung haben auch sportliche Gründe mit hereingespielt. Wir alle wissen, dass er ein sehr ehrgeiziger Typ ist. Mittelmaß ist nicht sein Ding, er sprach oft genug davon, dass er in der Rückrunde ein Wörtchen um die Verteilung der EL-Plätze mitreden will. Jetzt wird ihm der wichtigste Spieler seines Systems verkauft. Gustavo war Balleroberer und Lückenfüller in Einem. Die meisten Angriffe gingen von seinen Vertikalpässen aus. Hoffenheim kann ihn aktuell nicht adäquat ersetzen. Jetzt noch von EL-Plätzen zu reden, wäre Nonsens. Das weiß auch Rangnick, der endlich wieder ins internationale Geschäft will. Sein Schritt war daher nur konsequent.
    Für die Bayern ist dieser Transfer ein Segen. Sicher, er kann erstmal in der linken Verteidigung aushelfen – seine wahren Stärken liegen aber im Zentrum. Mit Gustavo als Ballgewinner und Mann für das schnelle Umschalten sowie Schweinsteiger als Ballhalter und Mann für die genialen Ideen hat van Gaal ein großartiges Mittelfeldduo für die nächsten Jahre. Ich bin gespannt, wie er Gustavo auf lange Sicht einsetzen und in sein System integrieren wird.

  25. Antikas schrieb:

    „Teuer waren weder Robben noch Ribery. Den Hinweis versteh ich nicht.“

    – 25 Millionen Ablöse für Robben waren nicht teuer? Finde ich ziemlich abgehoben, so ein Denken.

    „Und wenn es bei uns nicht die Telekommios wären,dann wären es halt die Mios von irgendeinem anderen Sponsor.“

    – Ist also egal, wer der Sponsor ist? Darf also gerne auch Gazprom oder ein anderer Verbrecherverein sein? Hauptsache, die Millionen fließen? Na dann.

    „Den könnten Wolfsburg oder Leverkusen aber mal eben nicht aus dem Hut zaubern.Grosser Unterschied“

    Das brauchen Wolfsburg und Leverkusen auch gar nicht. Weil sie eh nichts anderes als mit viel Geld finanzierte Werbemaßnahmen ihrer Sponsoren sind. Das ist der Unterschied zu Bayern München.

  26. Was soll diese ewige Gutes-Geld-Böses-Geld-Diskussion? Die Allianz schiebt doch nicht die Kohle zu den Bayern, weil Uli Hoeneß so schöne Beine hat. Das ist genauso ein Sponsoring wie das von VW oder Bayer. Nur, dass die Bindung bei diesen beiden Sponsoren enger und offensichtlicher ist.

    Sollte die Allianz mal Bock auf Fußball haben, werden sie sicher auch versuchen ihre Partnerschaft mit dem FCB weiter zu vertiefen. So viele attraktive Fußball-Vereine für ein Münchner Dax-Unternehmen gibt es ja nicht.

  27. @alexander44:
    Richtig ,das ist der Unterschied.Der FCB ist nicht von einzelnen Sponsoren abhängig.

    Robben zählt unbestritten zu den 5 besten Spielern der Welt. 25 Millionen sind angesichts dieser Tatsache ein Schnäppchen. Das hat nichts mit abgehoben zu tun,sondern mit einer realistischen Sicht auf den Transfermarkt.

  28. @bonehead #23: Mir ging es dagegen um die Tatsache, dass auch vor und nach Magath jede Menge Millionen geflossen sind. Den Titel gab es aber nur dank dieser herausragenden Rückrunde unter Felix. Die Zeit danach – mit quasi identischem Spielermaterial unterstreicht da ja eher meine These, oder?

    @Alexander44 #30: Robben und Ribéry sind nicht teuer. Im Vergleich mit Real, Chelsea oder ManCity. Auf dem Level spielen die nämlich. Ein Vergleich mit Hoffenheim, Dortmund und sonstigen Bundesligisten hinkt hier imho.

    Nein. Das hast Du (willst Du) falsch verstanden (verstehen). Es ist nicht egal wer unser Sponsor ist. Aber die Bayern bekommen von allen Bundesligisten am einfachsten einen alternativen Sponsor. Dank ihrer Medienpräsenz und der Markenwirkung. Iss so. Kann man gut oder schlecht finden. Das hatte @antikas gemeint.

  29. Also ich fand Hopp bisher nicht sympathischer als die Abramowitschs. Warum denn? Weil er geografisch etwas verbunden ist mit Hoffenheim? Wie sehr ihm die TSG am Herzen liegt, hat man ja in der Anfangsphase gesehen. Da ist er in alle umliegenden Städte gelatscht und hat gefragt, ob jemand einen Retortenverein haben will. Als alle abgewunken haben, hat er es halt doch mit der TSG gemacht. Dem ist der Verein ziemlich Latte, er wollte ein neues Spielzeug und nun hat er es. MMn lechzt der einfach nur nach sozialer Anerkennung, siehe auch die Schleimereien Richtung Bayern und DFB und die Dauerpräsenz in der Bild.

    So weit so gut oder ungut. Aber dann auf halben Wege abzustoppen und sich mit einer Retorten-Bundesliga-Graumaus zu begnügen, da hat er jetzt auch den letzten Funken Sympathie bei mir gelöscht. Da sind mir die Oligarchen, Scheichs, Whatevas lieber, die dann wenigstens an die sportliche Spitze streben. Wenn ich schon die Retorten-Kröte fressen muss, dann will ich doch wenigstens überdurchschnittlichen Fußball dafür sehen. Selbst wenn ich hoffe, dass sie verlieren. Aber es wäre dann immerhin ein polarisiernder Verein und kein nasses Toastbrot.

  30. @paule
    Vielleicht meinen wir das gleiche, interpretieren deinen Satz aber unterschiedlich. 😉

  31. Also es gibt schon noch einen Unterschied, ob ein Verein sich den Sponsor aufgrund seines sportlichen Erfolges erarbeitet und die Millionen hart verdient oder ob WOB, Leverkusen oder Hoffenheim das Geld einfach so bekommen, weil jemand es einfach will. In WOB ist VW seit 1950 (!!!) kontinuierlich Sponsor und der Vertrag ist unbefristet – und die Höhe des Geldes steht in keinem engem Zusammenhang mit dem sportlichen Erfolg. Deswegen habe ich keinen Respekt vor solchen Vereinen, weil die einfach über Jahre und Jahrzehnte Geld verprassen dürfen, so wie die Kinder reicher Eltern das auch tun. Hoffenheim hat sich durch die Kehrwende in der Politik (man möchte jetzt auch mal Geld verdienen und der Verein soll sich nach der umfangreichen Anfangsinvestition nun selbst tragen) nun auf einen anderen Weg begeben, der mir Respekt abnötigt, wenn er denn eingehalten wird. Insofern muss man mal abwarten, ob das so weitergeht. Natürlich ist die Einflussnahme von Hopp unübersehbar, aber wenn er auf diese Weise nun endlich den Kurswechsel einleitet, dann ist das auf mittlere Sicht richtig von ihm, weil er somit zugleich seinen finanziellen Rückzug vorbereitet (und voraussichtlich auch seine Einflussnahme auf die Vereinspolitik).

    Außerdem mache ich schon einen Unterschied bei der Frage, von wem das Geld kommt. Einmal ist es durch sportlichen Erfolg ehrlich und hart verdient, das andere Mal kommt es bedingungslos. Einmal muss man das hart verdiente Geld wieder in sportlichen Erfolg umsetzen, um daraus wieder neue Einnahmen zu generieren. Das andere Mal ist das egal, ob das Geld gut oder schlecht investiert wird, weil ja doch wieder neues kommt. Wolfsburg müsste bei erfolgsorientierten Einnahmen eigentlich jetzt schon deutlich weniger Kohle verdienen, doch die können weiterhin jeden Sommer Transferverluste im Bereich von 30 bis 40 Millionen machen. Großspurig leben ohne eigene Leistung.

  32. @Koo: Wie „hart verdient“ das Geld der Bayern heute noch ist, darüber kann man auch streiten. Sicher hat sich der FCB in der Hoeneß-Ära seine Stellung ehrlich erarbeitet. Aber heute ist es doch ein bisschen ein Selbstläufer: Das Geld für Transfers, Infrastruktur und gute Jugendarbeit ist einfach da und bedingt den sportlichen Erfolg. Ebenso ist das Geld für Top-Trainer da. Und die Sponsoren würden vermutlich auch noch Schlange stehen, wenn mal fünf Jahre Titelflaute wäre. Wie oben jemand schrieb: Springt der eine ab, kommt der nächste. Dagegen glaube ich, dass VW sein Sponsoring für Wolfsburg zumindest zurückfahren würde, wenn die fünf Jahre nichts auf die Reihe kriegen.

    @Paule (#21): Dass Hopp der Mann hinter dem Transfer war, brauchen wir doch nicht ernsthaft zu diskutieren, oder? Manager Tanner hat ja selbst gesagt, dass er sich zunächst ebenfalls gegen den Wechsel zur Winterpause ausgesprochen hat. Dass die Hoffenheimer jetzt ihre Aussagen so machen, dass alles 50+1-konform ist, wundert auch niemand.

    Ich könnte dir jetzt auch Gründe nennen, warum mir Hopp nicht sympathischer ist als die meisten Investoren in England, aber das hat @Pekka schon hervorragend gemacht. Ich könnte noch Hopps Dünnhäutigkeit gegenüber Fankritik und -Plakaten anfügen. Außerdem muss man bzgl. England auch differenzieren. Da gibt es Abramowitsch und die Man City-Scheichs, aber auch einfach wohlhabende Unternehmer, die ihren lokalen Club unterstützen. Und es gibt eine ganze Reihe von Mehrheits-Eigentümern, die zwar nicht schon immer Fans ihrer Vereine waren, denen man aber das Interesse am Fußball nicht absprechen kann. Und die sich auch einige Jahre gedulden können, bis was für sie dabei rausspringt.

    Nur ein kleiner bis sehr kleiner Teil der englischen Club-Besitzer würde sich anmaßen, mitten in der Saison über den Kopf des Trainers hinweg mit dem Transfer des Schlüsselspielers einen Kurswechsel einzuleiten. Es ist ja nicht so, dass Hoffenheim wie 1860 Angst um die Lizenz haben muss. Und warum würden die meisten Club-Besitzer das nicht machen? Weil die allermeisten Vereine in den oberen vier englischen Ligen keine Retortenvereine sind, sondern Tradition haben und in der jeweiligen Stadt eingebunden sind. Da gibt es ein gewachsenes Umfeld aus Fans und Medien, die ihren Verein kritisch und emotional begleiten.

  33. @koo „die Millionen hart verdient“

    Nicht als Widerrede aber als Ergänzung will ich anmerken, dass die Millionen nicht immer nur hart verdient sind. Teilweise entscheidet der Standort auch mit, wie „hart“ man sich die Millionen erarbeiten muss. Und da ist es schon kein Nachteil in München und Bayern zu liegen. Aber klar, dann kommt es immer noch darauf an, was man daraus macht (siehe etwa Köln oder Hamburg oder meinetwegen auch 1860).

  34. Unterscheide Sponsorentum mir Mäzenatentum. Wusste gar nicht, dass die Telekom unsere Transfers bezahlt.

    Dachte immer die bezahlen das Stadion 😉

    Und wenn jemand Robben für teuer hält, dann weiß ich es nicht mehr. Man rechne mal dagegen, wieviel er bereits eingespielt hat:

    2 Runden CL (xx Millionen)
    1 Runde DFB-Pokal (x Millionen)
    Anteil Meisterschaft (x Millionen)
    Trikotverkäufe (x Millionen)

    Schätze da bleibt nicht mehr viel zu 25 Millionen….

    Nur weil mal ein paar Wochen ein schwarz-gelbes Sushi-Schnäppchen für Furore sorgt, sollte man hier nicht gleich durchdrehen… 😉

  35. Das habe ich mir letztens bei einem Robben-Highlightsvideo auch gedacht. Wie viele Punkte und Siege er uns in allen drei Wettbewerben herausgeschossen hat, müsste man mal zusammenrechnen.

    Das soll nicht wieder zur großen „Ach, wie wir doch abhängig sind von unserem Arjen“-Erkenntnis führen; ich will damit lediglich veranschaulichen, wie gut, sehr gut, weltklasse er wirklich ist, und dass die Ablöse von 25 Mio. ein echtes Schnäppchen war.

  36. Dass die Kosten-Nutzen-Rechnung bei Robben positiv ist, bestreitet doch gar niemand. Auch wenn er euch in dieser Saison noch nicht so viel geholfen hat. Aber 25 Millionen Euro sind schon ziemlich viel Geld, oder seht ihr das anders? Gibt nicht viele Vereine, die sich so einen Transfer leisten können.

  37. @pekka:
    berlin hast du noch vergessen, die hertha ist wohl das krasseste gegenbeispiel –> mit abstand größte deutsche stadt, hauptstadt, weltmetropole und dann 2. liga!

  38. @Nick: Klar könnten sich viele Vereine einen 25 Millionentransfer leisten. Sie könnten sich nur nicht leisten,das der Spieler floppt.

    Viel Geld sind 25 Millionen für Robben nicht gewesen.
    Absolutes Schnäppchen der Mann.

  39. @Nick: Dortmund hat schon 2001 ca 25Mio für Amoroso bezahlt, ich weiss nicht, ob sie ihn sich leisten konnten.

  40. Für einen absoluten Topspieler diese Summe zu bezahlen rentiert sich doch automatisch.

    Die Leistung stimmte, der Trikotverkauf spült auch eine große Menge ein, einfach das ganze drumherum ergibt den absoluten Sinn in diese Summe.

  41. Das Ding mit Robben ist, die 25 Mio sind immer gut ausgegebenes Geld – wenn er denn spielt. Das hat mMn auch niemand bezweifelt, nicht mal die abgebenden Vereine (Real, vorher Chelsea) Wenn er nicht spielt, isses zu teuer, zumal er ja auch Dauerlohnfortzahlung im Krankheitsfall hat. Er ist und bleibt halt der Gläserne. Hoffentlich ist er jetzt für längere Zeit mal wieder auf den Rasen (würde meinem Comunio-Team auch gut tun).

  42. Komische Diskussion. Natürlich sind 25 Mios (absolut betrachtet) viel Geld, relativ betrachtet aber wiederum günstig.

    @Pekka, @Nick: Warum es jetzt besonders unsympathisch von Hopp sein soll, sich nicht um jeden Preis den sportlichen Erfolg zu kaufen, leuchtet mir nicht so recht ein. Ich sehe das ganze als eine Art Anschubfinanzierung aus der ein sich selbst tragender Verein hervorgehen soll, der auch ohne Hopps Beteiligung fähig ist, sich in der Bundesliga zu halten. Warum dagegen eine Heuschrecken-Mentalität, die bei Misserfolg einen vollends abgegrasten Verein hinterlässt, besser sein soll, dafür fallen mir einfach keine Argumente ein. Außer, dass dadurch besser Feindbilder konstruiert werden können.
    Die Schmähung von Hopp und Hoffenheim konnte ich jedoch noch nie so recht nachvollziehen, weil dort nach meinem Ermessen auch immer Wert auf eine zukunftsträchtige Spielphilosophie gelegt wurde, die zeitweise auch ganz ansehnlich ist. (Dass von einzelnen Beteiligten in der ominösen ersten Hinrunde dann eine gewisse Überheblichkeit, Dünnhäutigkeit und Arroganz beigemengt wurde, war für die Sympathiegewinnung sicherlich kontraproduktiv, ist aber letztlich nebensächlich.)

    Dass der FC Bayern historisch betrachtet nicht nur das Glück hatte, in einer wirtschaftlich starken Region beheimatet zu sein, sondern auch genau in der Phase der zunehmenden Kommerzialisierung mit UH ein äußerst potenter Manager sein Amt antrat und der FCB so in der Tat zu einem Selbstläufer geworden ist, der nicht zwangsläufig auf CL-Einnahmen angewiesen ist, kann man auch schwerlich bestreiten. Das ist das Glück der Geschichte, das man aber auch erst zu nutzen wissen muss und ein Vorteil gegenüber den meisten anderen Vereinen, der schwer aufholbar ist. Wer die Vormachtstellung des FCB angreifen will, der muss heutzutage deshalb notwendigerweise zu wesentlich mehr Geld greifen als es der FCB damals musste. Und wie riskant das ist, hat sich ja in Dortmund und Schalke gezeigt, wie wenig Garantie es für durch Finanzkraft bewerkstelligten Erfolg gibt, zeigt sich in Lev und (stärker noch) in Wolfsburg. Dass sie es auf diesem Wege versuchen, finde ich prinzipiell nicht verwerflich, weil sie unter anderen Voraussetzungen an die Spitze gelangen möchten als wir es gelangt sind. Allein das finanzielle Risiko, dem bspw Schalke ausgesetzt wird (oder der BVB wurde), wäre es mir als Fan nicht wert.

    Als Bayern-Fan halte ich außerdem nicht viel davon, mir besonders viel auf die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte einzubilden, weil unter geringfügig anderen Voraussetzungen auch ein anderer Verein (HSV?) in den 80ern zu dem deutschen Vorzeigeclub hätte aufsteigen können. Oder wenn die Kommerzialisierung bereits in den 70ern eingesetzt hätte, dann stünde sicherlich Gladbach heutzutage wesentlich besser da.
    Andererseits halte ich noch weniger davon, dies dem FCB permanent vorzuhalten oder zu neiden, da zu den günstigen Voraussetzungen eben auch das Geschick gehört, sie zu nutzen. Und so weit ich es beurteilen kann, haben wir dieses Geschick über die Jahrzehnte auch bewahrt und sind nicht der Versuchung erlegen, bspw durch einen Börsengang finanziell (also auf Transfersummen und Gehälter bezogen) zu Real, Chelsea oder sonstwem aufzuschließen.
    Insofern: Stolz auf die Seriosität des Vereins, zugleich aber auch Anerkennung der kontingenten Bedingungen, unter denen dieser Erfolg möglich wurde. Daraus resultiert dann auch eine entspannte (aber nicht unkritische) Haltung zu den Strategien anderer Clubs, die unter völlig anderen Voraussetzungen arbeiten.

  43. Bin auch der Meinung das unser F.C. Bayern aus einem weiteren Grunde so gut dasteht.

    Ein sehr hoher Anteil an Verantwortlichen und sonstigen Mitarbeitern bei uns ist schon in frühen Jahren oder und als Spieler im Verein gewesen. Auch gibt es denke ich wenige Vereine, welche sich so um ehemalige Spieler kümmern und Ihnen eine Chance bieten.

  44. @Liza: Das, was du zu den Finanzen des FC Bayern sagst, leuchtet mir ein und ich finde diese Haltung gut.

    Hopp halte ich jedoch für einen Machtmenschen, der zumindest momentan noch alles kontrolliert in Hoffenheim. Ich finde diese Machtfülle bedenklich und sie kann eben auch zu abstrusen Entscheidungen führen. Nehmen wir mal an, Luis Gustavo wäre zu S04 gewechselt, vielleicht macht es das leichter. Es kann doch nicht sein, dass ein Schlüsselspieler ohne Not in der Winterpause verkauft wird, wenn der Verein auf Europapokal-Kurs ist. Und Alaba ist natürlich bei weitem kein Ersatz. Diese Entscheidung Hopps ist einfach sportlich nicht darstellbar, sie ist völlig planlos. Wenn man einen Umbruch einleiten will, plant man das doch besser und fängt im Sommer an, streckt das über mehrere Spielzeiten.

    Nun fokussiert sich alles darauf, dass das Verhältnis zwischen Rangnick und Hopp zerrüttet war. Aber auch Sportdirektor Tanner war ursprünglich gegen den Transfer. Hopp hat sich über die Einwände der sportlichen Führung hinweggesetzt und das quasi im Alleingang durchgezogen. Natürlich hatte er pro forma ein paar Ja-Sager um sich geschart.

    Ich finde die „Heuschrecken-Mentalität“ natürlich nicht besser als das Modell Hoffenheim, aber wenn du dir mal alle 92 Profivereine Englands anschaust, dann ist das eher die Ausnahme. Einige Vereine auf der Insel hätten aber nicht dieselben finanziellen Schwierigkeiten gehabt, wenn dort auch die 50+1-Regel gelten würde.

  45. @ Nick: Das Geld ist hart verdient. Wenn man über 30 Jahre lang fast durchgehend Erfolg hat, dann ist das nicht nur durch glückliche Umstände bedingt. Der HSV war Anfang der 1980er Jahre ganz oben dabei (auch international) und konnte das Level nicht halten, weil man eben zu viele falsche Entscheidungen getroffen hat und diese nicht korrigieren konnte oder wollte. Hamburg ist aber wirtschaftlich auch ein starker Standort; an mangelnden Sponsoren kann es nicht liegen. Es mag ja sein, dass man sich nach ein paar Jahren dauerhafter Stabilität auf hohem Niveau auch mal ein oder zwei Jahre ohne Erfolg leisten kann und die Sponsoren bleiben dennoch, doch auch die wollen eine Gegenleistung. Und wenn die ausbleibt, gehen die Sponsoren oder sie senken ihre finanziellen Leistungen. Das wäre – und da habe ich einen anderen Glauben als Du – in Wolfsburg anders. Wieso bekommen die sonst 20 Millionen pro Jahr für die Trikotwerbung von VW, nachdem sie nach der Meisterschaft in 2009 nun so völlig abgestürzt sind? Dort wird man eher noch weitere fünf Jahre viel Geld reinwerfen, weil man es sich eben leisten will, da der Verein und das Unternehmen an gleichen Standort sind. Das wäre in München anders, dort muss auf Dauer eine Gegenleistung kommen.

    Und deswegen @ Liza: bilde ich mir persönlich auch nicht viel auf den wirtschaftlichen Erfolg der Bayern ein, aber das Gejammere der anderen, das der FCB ja sooo viel Geld hat und man selbst nicht, greife ich dann immer auf mit dem Gegenargument, dass ja andere Vereine auch die Chance hatten, sich dauerhaft ganz oben in der Liga festzusetzen (HSV in den 80ern, Werder danach, Dortmund Mitte der 90er), aber man hatte dort eben zu wenig Fußballsachverstand, der sich auch mit wirtschaftlicher Kompetenz verbindet. Wäre das zu den Zeitpunkten vorhanden gewesen, dann gäbe es jetzt vielleicht ähnlich wie in anderen Ligen drei oder vier Topvereine, die sich vom Rest der Liga deutlich absetzen können. Derr Kreislauf lautet: sportlicher Erfolg generiert Geld, mit dem man wieder sportlichen Erfolg holen muss. Bleibt der Erfolg aus, geht auch das Geld – es sei denn, man hat einen Scheich oder vergleichbare Figuren, die sich ein Spielzeug halten möchten. Aber ansonsten ist das ein knallhartes Geschäft geworden, bei dem es um viel Geld geht. Warum sollte die Telekom uns in fünf Jahren noch so viel Geld bezahlen, wenn wir dann im Mittelfeld wären?

  46. @Koo: Ich greife mal deinen letzten Satz auf: Noch viel unwahrscheinlicher ist es, dass VW den Wolfsburgern in fünf Jahren noch das gleiche Geld bezahlen würde, wenn sie immer 13. werden. Solange ist deren Meisterschaft jetzt noch nicht her. Klar, die springen nicht ab, aber sie würden mit Sicherheit die Höhe der Zuwendungen überdenken. Bei den Bayern gibt es halt viel mehr interessierte Sponsoren, die Strahlkraft ist doch viel größer. Fünf dürre Jahre würden euch finanziell sicher auch nicht gut tun, aber es würden sich immer noch genügend Sponsoren finden.

  47. @ Nick: Wolfsburg ist in der Saison 2008/2009 ein halbes Jahr mit dem Logo „Ein Herz für Kinder“ aufgelaufen und hat trotzdem für die Spielzeit 20 Mios von VW abgegriffen. Und VW ist seit 1952 Hauptsponsor; der Vertrag ist übrigens unbefristet. Das nenne ich leicht verdientes Geld, denn normalerweise muss ich immer wieder darum kämpfen, dass das Geld von Großsponsoren kommt. Es kann ja sein, dass beim FCB ein paar sportliche magere Jahre inzwischen nicht gleich zum Abwandern von Sponsoren führen, aber Du willst Du nicht in Abrede stellen, dass der FCB sich a) die Position erarbeitet hat und b) andere Vereine (WOB, Lev) es leichter haben, weil sie eben einen aus welchen Gründen auch immer sehr treuen Geldgeber haben – oder etwas doch? Sie haben nur aus dem Potenzial nicht so viel gemacht. Das mag andere ärgern, aber Neid muss man sich verdienen (es sei denn, man ist ein verwöhntes Kind reicher Eltern).

  48. Ein weiterer Aspekt: vielleicht wird in Hoffenheim auch weitsichtig geplant und eine Basis für das Financial Fairplay geschaffen. Greift erstmals in Saison 12/13 und berücksichtigt die letzten drei Jahre.

  49. @LIZA 47: Besten Dank!

    @KOO 50, der schrieb: „Der Kreislauf lautet: sportlicher Erfolg generiert Geld, mit dem man wieder sportlichen Erfolg holen muss.“

    Das Problem ist, und ich habe oft genug darauf hingewiesen, dass die alten Regeln des Kreislaufs im Sinne des Geldes geändert wurden.
    Ich kann mich an Europapokalspiele im KO-Modus erinnern, bei denen nur die Landesmeister (und nicht die Zweiten, Dritten oder gar Vierten einer Liga) mitspielten.
    Und warum wurden sie geändert? Damit die Abonnement-Meister, selbst wenn sie mal nicht Meister wurden, auf alle Fälle ihre Gelder einsacken konnten, um hochpreisige Spieler bezahlen zu können (und weil diese ganzen Spieler soviel an dieser Regelung verdienen, halten auch alle schön die Schnauze).
    Im Grunde genommen spielen doch seit geschätzten zehn Jahren eh immer die selben Mannschaften in der Champions League mit. Ab und an kommt dann jetzt eine ukrainische Mannschaft hinzu, wenn sich ein reicher Gas-Bonze sein privates Spielzeug hält. Oder irgendein Club, der noch nicht in der CL dabei war oder lange nicht mehr dabei war, mischt sich mal (wieder) unter die ersten drei oder vier seines Landes.
    Große Unterschiede zum Basketballsystem in den USA sehe ich da fast nicht mehr. Leider.

  50. @ q

    U.a. mit diesem Argument begründet Hopp den Verkauf in seiner Erklärung an die Fans.

  51. Oh je, jetzt werden manche anscheinend zu Hopp-Fans, nur weil er Luis Gustavo an die Bayern verkauft hat. Selbst wenn es Hopp wirklich ums ‚Financial Fairplay‘ gehen würde, muss man das sportlich viel intelligenter aufziehen und nicht im Winter einen solchen Spieler verkaufen..

    @Koo: Die Bayern haben sich ihre Position erarbeitet, ja. Aber ich glaube, du machst dir falsche Vorstellungen, was Wolfsburg und Leverkusen angeht. Die hatten und haben NICHT die Ressourcen wie der FCB. Aus Gründen, die Pekka schon angedeutet hat (Standort). Sie sind zum großen Teil abhängig vom Geld des ‚Mutterkonzerns‘ und das, was da kommt, kann man nicht mit den Einnahmen der Bayern vergleichen. Und von VW gibt es meines Wissens auch keine auf ewig garantierte Summe (von Bayer auch nicht).

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