FC Bayern-Transfergerüchte 0809#002

Lange nix mehr spekuliert. Inzwischen bekomm‘ ich aber auch kaum noch was mit.

Zum Beispiel, dass ein gewisser Mark van Bommel bei Schalke auf der Transferwunschliste steht / gestanden haben soll.

Lustig.

Ernster wird da das Thema mit den Herren Schweinsteiger und Zé Roberto.

Beide Verträge (neben dem von Herrn van Bommel) laufen am 30.06.2009 aus.

Bei Zé Roberto stehen die Zeichen offenbar leider, leider auf Abschied. Aber kann es – mal ganz ehrlich – denn sein, dass das Wohl und Wehe des FC Bayern von einem 34-jährigen abhängt?

Sicher. In seiner aktuellen Form (nein, nicht als Defensivkraft) ist er sicher unverzichtbar, aber parallel sollten wir vielleicht trotzdem mal was für die Flügel und deren Zukunftssicherheit tun.

Auch wenn Herr Sangol irgendwann zurückkehrt (ins Team und zu alter Stärke), ebenso wie Herr Altintop (ist aber eher offensiv zu sehen) und Herr Görlitz, der sich jetzt zwei Jahre lang in Karlsruhe austoben durfte.

Oddo wird ja wohl (hoffentlich) zurück auf die AC-Bank wechseln. Es sei denn, er entwickelt irgendwann in den nächsten Spielen mal eine Begründung, weshalb er unbedingt bei uns bleiben sollte. Aktuell ist mir keine bekannt.

Die Flügel sind das eine Problem. Der Sturm ein anderes. Uns fehlt die Breite und die einzige Sturmalternative – Herr Podolski – versucht seit 2,5 Jahren eben diesen Status zu erreichen: Eine Alternativ zu sein. Bislang ohne Erfolg. Schade. Die Zeichen stehen auf Trennung.

Auch dort muss also etwas passieren.

PrinzPoldi weg. Zwei neue Stürmer hinein. Denn wir brauchen vier schlagkräftige Stürmer. Iss so.

Ganz langsam sollten wir uns ebenfalls mit einer Blutauffrischung in der Innenverteidigung beschäftigen. Nach der letzten Weltklasse-Saison von Demichelis ist er heuer wieder etwas schwankender. Über Lucio müssen wir nicht reden, der hat so oder so immer mal wieder Aussetzer.

Herr Hummels spielt sich ja aktuell beim BVB in Form und kehrt 2009(?) zurück. Gut so. Dann sollte er eine echte Alternative sein. Mehr als Herr van Buyten. Aber den brauchen wir ja noch als Kommunikator für Herrn Ribéry.

Apropos Herr Ribéry.

Der braucht mal eine Entlastung.

In jeder Hinsicht.

Womit wir im Bereich der Spekulationen sind.

Der unvermeidliche Herr Arschawin steht da immer ganz oben auf der Liste. Klar, der würde mich erfreuen. Allerdings gibt es da das Transferphasen- und russische-Kalender-Saison-Problem. Hat er für Zenit jetzt nicht schon in der CL gespielt? Na dann wird’s ja nix mit einem Transfer im Winter, oder?

Und im Sommer? Mitten in deren Saison?

Nein. Ich glaube / befürchte eher, dass A. in die Wärme wechselt. Kälte hat er in Russland selber.

Realistischer war das Werben um Herrn Timostschuk. Vor der Saison. Aber da gab’s keine Chance. Wäre ohnehin was für die 6er-Position gewesen. Obwohl. Ein Problem bekommen wir da bestimmt auch bald. Wenn wir uns das Alter der aktuellen Top-Akteure van Bommel und Zé und die „Stärke“ des Fallback Ottl anschauen. Wäre nur noch Borowski. Aber der scheint offensiv und als Joker ja offensichtlich stärker zu sein.

Viele Fragezeichen, kaum Antworten. Es bleibt spannend.

Zehn kleine Bayernlein

Politisch korrekt der Titel, oder?

Würden wir öfter gegen Florenz spielen, hätten wir irgendwann keine lauffähigen Spieler mehr. Nach dem Hinspiel fällt Herr Lahm mit einer „Knochenverletzung am rechten Sprunggelenk“ aus und nach dem Rückspiel trifft es nun Herrn Schweinsteiger.

Schön.

Das sind ja die besten Aussichten für das Spiel in Gelsenkirchen. Zumal auch die Rückkehr von Luca Toni noch nicht gesichert ist.

Wieviele Spiele sind das jetzt noch bis zum 10-Spiele-Nonstop – Durchbruch von Herrn Podolski?

Man kann mit 10 gegen 12 Mann nicht gewinnen!

So der offenbar unter Drogen stehende Bielefelder Stürmerstar nach dem gestrigen Gastspiel seiner Arminia in München.

Unfassbar, diese Aussage. Vor allem für alle die, die dieses Spiel in voller Länge sehen durften/mussten.

Klar.

Man kann darüber diskutieren, dass die Bayern in der ersten Halbzeit unter ihren Möglichkeiten spielten und diverse Spieler, wie z.B. Schweinsteiger, Lell oder Demichelis. Aber eben nicht darüber, dass dieser Ausgleich für die Ostwestfalen nie, nie, nie fallen darf.

Bielefeld spielte ja noch destruktiver als Frankfurt. Und das will schon was heissen.

Es wurde ein schlimmes Spiel. Zumal die Zwischenstände aus den anderen Stadien nichts Gutes für die bayerische Aufholjagd bedeuteten.

Noch dazu das Klinsi-Experiment mit nur einer Spitze. Eine Klatsche für Podolski. Aber nach seinen zuletzt gezeigten Leistungen durchaus nachvollziehbar. Allein, es reichte bei einigen FCB-Akteuren nicht, diesen Gegner abzuschiessen. Wobei der größte Bayern-Gegner auch hier einmal der FCB selbst war.

Zur Halbzeit gab’s Umstellungen.

Poldi und Toni (Kroos) rein, Schweinsteiger und Ottl raus.

Bei Klinsmann machen die Auswechslungen in letzter Zeit immer wieder Sinn. Auch diesmal, denn Podolski spielte eine durchaus sehenswerte Halbzeit. Gemessen an seinen letzten Einsätzen.

Und Kroos?

Na endlich – könnte man meinen. Und zumindestens die Standard wurden gefährlicher (allein zwei Pfostentreffer nach Eckbällen).

Insgesamt spielte da aber „auf einmal“ eine ganz andere Mannschaft (muss es eigentlich immer erst einen Rückstand oder so eine HZ-Leistung geben, um in HZ2 so Gas zu geben?).

Angriff auf Angriff rollte auf das Arminen-Tor. Entlastung fand so gut wie nicht mehr statt.

Das war großes Kino. Natürlich vor allem deshalb, weil’s ein – berechtigtes – Happy end gab.

Der Sieg war mehr als verdient – die Zahlen sprechen da eine zuvor noch nie so deutliche Sprache:

20 Eckbälle (Ligarekord (und zwar ever?!)) und 37:2 Torschüsse. Siebenunddreissig!

Womit wir wieder bei Wichniarek wären: Geht’s noch?

Erstens: Der Platzverweis war mehr als berechtigt. (Blut-)Grätsche von hinten.

Zweitens: Der Elfmeter – berechtigt. Zwar habe ich keine Wiederholung von hinterm Tor gesehen, aber imho hat Kauf Ribéry festgehalten, oder?

Weshalb also dieses wirres Gerede, Wichniarek?

Es wird sein Geheimnis bleiben.

Wir sind zumindestens einen weiteren Platz in der Tabelle nach oben gerutscht, jetzt Dritter. Mehr wird’s erst nach den direkten Duellen gegen Leverkusen und Hoffenheim werden. Meine Meinung. Die sind nämlich richtig stark. Und nicht so schwankend wie alle anderen, die zuletzt hinter diesen beiden standen. Die Bayern eingeschlossen.

Alles ist noch drin. Herbstmeister oder erneuter Abschwung. Jetzt erstmal Florenz und dann Schalke. Schwer genug.

Weisheiten #77

„Es ist gravierend zu sehen, dass wir drei Spieler haben, die sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei uns extrem gut spielen und eben einen, der es überhaupt nicht umsetzen kann. […] Mit der Nationalmannschaft ist das immer so eine Geschichte, 80 Prozent der Spiele sind ja wirklich Durchschnitt. Liechtenstein, San Marino, Moldawien, Estland. Wenn man gegen Liechtenstein zwei Tore macht, dann finden das alle ganz toll. […] Für mich zählt nur, was hier in der Bundesliga und in der Champions League stattfindet“

Uli Hoeneß

Es ist doch immer das Gleiche (mit dieser Eintracht)

Immer wieder. Tritt der FC Bayern zum Spiel gegen die Frankfurter Eintracht an. Immer wieder gibt’s da in den letzten Jahren Probleme. Und immer wieder sind die Bayern daran zumeist selbst schuld.

Kann man das mal abstellen?

Gestern gab’s erneut ein Paradebeispiel.

Und weil selbst das die Hessen nicht hinbekommen hätten, schießen wir inzwischen auch schon deren Tore. Um uns wiederum endlich genug zu motivieren, diesen Destruktiv-Fußball-Gegner zu demoralisieren.

Ok.

Hat nicht geklappt. Aber gewonnen, das Spiel noch gedreht, haben wir trotzdem. Und das ist das Wichtigste. Mir fallen das spontan ein, zwei Teams ein, die aktuell gerne mit uns tauschen würden.

Stuttgart zum Beispiel.

Denn die haben wir an diesem Spieltag überholt auf dem Weg zurück auf unseren Stammplatz: Die Tabellenführung.

Sicher.

Den HSV hätten wir uns auch noch geschnappt, wenn Herr Jarolim nicht von dieser chronischen Fallsucht befallen und derVfB Überlegenheit in Tore ummünzen könnte, sprich, wenn beide Remis gespielt hätten.

Haben sie aber nicht. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben…

Zurück zum Bayern-Spiel.

Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach oben. Das ist zunächst mal gut.

Aber mit ein wenig mehr Cleverness und weniger Überheblichkeit führen die Bayern zur Halbzeit 2:0. Und Frankfurt kann dagegen nichts, aber auch gar nichts machen.

Erneut stark verbessert: Klose und van Bommel.

Was habe ich gestern gehört? Klose ist schon wieder Top-Scorer bei den Bayern, war an 6 der letzten 9 Tore beteiligt?

Ich bin begeistert. Ebenso von van Bommel, der immer weiter zu seiner alten Bestform zurückfindet. Auch ohne Zé Roberto an seiner Seite, der uns alle erneut überrascht mit der zweiten Top-Partie auf der defensiven Aussenbahn. Obwohl „defensiv“ gibt’s in seinem Wortschatz gar nicht.

Seine Aussenbahn macht allein soviel Druck, dass der Gegner nicht im Traum daran denken kann, dort selbst was zu veranstalten.

Zusammen mit dem 90%-Ribéry aktuell das Offensiv-Filet der Bayern.

Schon klasse, was der kleine Franzose schon wieder auf der Schippe hat. Zwei-, bzw. Dreikämpfe klappen zumeist super. Allein gegen vier Gegner holpert es noch etwas…

Und Emotion ist bei ihm auch schon wieder drin. Die Attacke von Ochs, für die es imho durchaus mehr als Gelb hätte geben können, wurde mit noch mehr Dampf quittiert.

Nach dem Motto: Ihr schafft mich nicht!

Guut.

Überhaupt: Ochs.

Insgesamt würde ich sagen, hatte er Glück, über die vollen 95 Minuten auf dem Platz bleiben zu dürfen. Vor allem, weil nach seiner Ribéry-Aktion noch mind. ein weiteres Gelb-Foul gegen Klose nachgeschoben wurde.

Aber der Schiedsrichter hatte sich in der Schlussphase ohnehin gedacht, mal ein wenig Championsleague-like zu pfeifen. Zumeist für die Frankfurter. Die haben ja sonst nicht viel zu lachen.

Wieauchimmer.

In dieser Phase empfand ich Rensing in vielen Situationen als „Turm in der Schlacht“. Das hatte was von Kahn. Und das ist ebenfalls mehr als gut. Es geht auch mit ihm weiter in die richtige Richtung.

Was sonst?

Ach ja.

Funkel gab mal wieder die Hupfdole. Regte sich über alles und jeden auf. Hatte dazu aber zumeist gar keinen Grund. Aber so isser halt.

Schlechte Bayern-Spieler gab’s übrigens doch auch noch.

Oddo und Poldi.

Da könnte man fast nahtlos an die letzten Kritiken anschließen. Großes Loch. Formloch. Sag ich da nur.

Und keine Aussicht auf Besserung.

Doch. Moment.

Lahm und Toni.

Bald wird auch das wieder gut.

Jetzt gilt’s erneut nachzulegen. Gegen Atlantis. Am Samstag. Sonst wird das mit der Herbstmeisterschaft nix, wenn jetzt auch Hoffenheim anfängt, Rückstände zu drehen…

Tanz auf der Rasierklinge, Der

Na hab‘ ich’s doch gewusst.

Mit einem Sieg gegen Wolfsburg sind die Bayern in der Tabelle nach oben gerutscht. Plötzlich auf Platz 4, während der Vize-Meister immer noch im Niemandsland der Tabelle versauert.

So könnte man denken.

Stattdessen sollte man sich vielleicht eher mit den Befürchtungen beschäftigen.

Vier zu zwei spricht eigentlich eine deutliche Sprache, aber so klar und deutlich war’s eben nicht.

Trotzdem einen Sieg eingefahren zu haben, bestätigt einmal mehr meine These von den aktuellen Comeback-Bayern.

Aber der Reihe nach.

Vom Anpfiff an sind die Bayern gegen die Magath-Kicker überlegen. Optisch. Ohne zwingend Chance auf Chance herauszuspielen.

Die Stürmer hängen in der Luft, bewegen sich auch nicht gut genug. Parallel gibt die Defensiv-Abteilung einen weiteren Akt ihrer diesjährigen Tollhaus-Aufführung.

Ganz besonders schlecht: Die beiden „Flügelflitzer“ Oddo und Lell.

Sicher. Von Lell hat man das – auch nach den Leistungen seit seinem Comeback – ja nicht anders erwartet. Aber Oddo? Der wird immer schlechter statt besser. Ich beginne langsam zu begreifen, weshalb wir den sog. Weltmeister so kurzfristig und problemlos von der Milan-Bank verpflichten konnten.

Das war ja haarsträubend. Von beiden.

Selbstredend kam so in HZ1 nicht annähernd so etwas wie Flügelspiel zustande. Eigentlich entstanden über deren Positionen nur Offensiv-Ballverluste, die die Abwehr immer wieder vor Probleme stellte.

Probleme, die zumeist Rensing lösen musste.

Überhaupt: Rensing.

In den letzten Wochen oft genug gescholten, muss man ihn heute bedingungslos loben!

Zwei, drei Mal super reagiert in 1:1-Situationen und keine wahrnehmbaren Fehler. Super. Weiter so.

Insgesamt zeigte sich auch van Bommel verbessert. Speziell in der stabileren zweiten Halbzeit zeigte er einige der Stärken, die ihn in der letzten Saison ausgezeichnet haben. Ebenfalls: Weiter so.

In die ganz andere Richtung geht ein gewisser Lucio. Was war da heute wieder Nervösität im Spiel. Manmanman. Jetzt lässt Klinsmann wieder die Erfolgsformation spielen und es reicht immer noch nicht? Ich bin ratlos.

Ratlos war ich übrigens auch, wie unterschiedlich man die Situation beurteilen kann, die zur Wolfsburger Führung führte.

Bei allem Respekt, liebe ARD:

Man kann darüber streiten, ob der Schiedsrichter das alles so sehen konnte – ganz ohne Zeitlupe – aber ganz sicher nicht, dass es sich hier um eine lupenreine Schwalbe handelte!

Demichelis geht in den Zweikampf, Dzeko hebt ab und trifft – während des Fluges – noch Demichelis‘ Oberschenkel – was daran ein klarer Elfmeter gewesen sein sollte, bleibt für mich schleierhaft.

Natürlich war eine Führung der Magath-Kicker aufgrund der ersten Halbzeit – die imho nur 10 Minuten bärenstarke Wolfsburger und die restlichen 35 Minuten bemühte, überlegene, aber planlos anrennende Bayern sah – verdient, dieser Elfer aber sicher nicht.

Egal.

Das 0:2 war eine verdiente Strafe für das phasenweise pomadige Spiel der Bayern (wie auch, wenn 2-4 Spieler nur 50-60% Leistung bringen)!

Wichtig das 1:2 durch Ribéry (Ja. Auch hier kann man über passives/aktives Abseits von Podolski (wenigstens war er so mal endlich im Blickpunkt) reden – imho aber weniger entscheidend als die Schwalbe vor’m Elfer).

Im Anschluss eine entsprechende Gardinenpredikt und ein völlig korrekter Wechsel. Oddo musste einfach raus. Aber dafür Zé Roberto nach hinten links?!

So meine ersten Gedanken/Befürchtungen.

Unnütze Sorgen, wie sich herausstellen sollte. Die Offensivst-Seite mit Zé und Ribéry machte in der Folge mächtigst Druck und das bekamen die Wolfsburger dann auch zu spüren.

Ausgleich van Bommel, Führung Borowski, Ausbau Schweinsteiger – mittendrin ein agiler, flotter und flinker Klose, dessen Kurve immer weiter nach oben zeigt: 3 von 4 Toren vorbereitet (eigentlich ja 4 von 5, wenn der Ball nicht 20 cm vor Ottls Fuß noch verspringt). Respekt.

Nach dem Spiel kann man als Bayern-Fan zufrieden sein. Die Moral stimmt ganz offensichtlich. Die Zwischendurchsorgen über ein Totaldesaster waren zum Glück unbegründet.

Einziger Wermutstropfen: Lukas Podolski.

Wollte ich zunächst eine vernichtende Kritik über den kölsche Jung schreiben, musste ich dann doch an die Reif’schen Worte denken.

Kann es sein, dass das mit Podolski und den Bayern gar nicht klappen kann?

Weil er gar nicht in unser System integrierbar ist, es gar keine (freie) Position beim FC Bayen gibt, die seinen (noch nicht voll ausgebildeten) Fähigkeiten entspricht? Im Gegensatz zur Nationalmannschaft?

Ist das vielleicht die Erklärung für die andauernde Diskrepanz beider Einsatzorte?

Es hat mich zweieinhalb Spielzeiten gekostet, diese Gedanken zulassen zu können. Das heutige Spiel, seine Leistung über 76 Minuten und eben Reifs Worte haben da bei mir endlich den Nebel gelichtet.

Sollte es so einfach sein?

Bleibt die Frage: Kann es woanders für denPrinz anders, besser laufen, wenn es doch so spezielle, individuelle Anforderungen für seine Topleistung gibt?

In Köln, in Bremen, im Ausland?

Kann es sich irgendein Team leisten, einen Spieler dieser Gehaltsklasse zu verpflichten und das ganze Team, die ganze taktische Ausrichtung nur auf ihn abzustimmen?

In Köln scheint man das zu glauben, in Bremen früher auch schon mal.

Inzwischen habe ich mir eine Meinung zurechtgelegt:

Insofern die Bayern im Winter und/oder Sommer zwei Klasse-Stürmer finden (denn wir brauchen nun mal vier Gute, um auch in CL und Co. erfolgreich sein zu können), sollten wir Podolski abgeben. Zu seiner und unserer „Entlastung“. Was bringt es denn, hier einfach nur Recht behalten zu wollen? Es den anderen „zu zeigen“?

Nix.

In diesem Sinne hatte die heutige Partie was Befreiendes. In vielerlei Hinsicht.

Solange bloß die Ausreden nicht ausgehen

So der ursprünglich geplante Titel zum gestrigen Bayern-Gastspiel in Karlsruhe.

Das Spiel der Münchner in der zweiten Halbzeit war einfach zu trostlos.

Dann Klose. Klose!

Oddo mit seiner besten Aktion des Spiels und Klose wenigstens am richtigen Ort, um die scharfe Flanke(?) in die Maschen abzulenken. 1:0. Erster Sieg seit Wochen. Erlösung von einigem Druck, der sonst sicher noch größer geworden wäre. Auch von mir.

Alles Geschichte.

Comeback der Dusel-Bayern? Spontan hätte ich hier fast ein großes Fass aufgemacht, ob dieser reflexartigen Berichte zu genau diesem Thema.

Dann dachte ich mir aber: Wieso eigentlich aufregen? Dusel war’s für mich ohnehin nicht. Dusel ist das hier. Oder das hier.

Nein. Ich bin da ganz entspannt, kam mir doch heute der Gedanke:

Alle die, die den Bayern nun wieder den Dusel vorwerfen, erkennen somit gleichzeitig an, dass der alte FC Bayern wieder da ist und dies ist für mich eine sehr smarte Vorstellung.

Die Spiel ging gut los.

Die Bayern fanden sofort den Draht zum Spiel. Die Karlsruher schauten staunend zu. Allein, die Dominanz der ersten 20 Minuten spiegelte sich eben nicht mit zwei, drei Toren wider.

Dies wiederum ermutigte die Heimmannschaft ihrerseits doch am Spiel teilzunehmen. Plötzlich hatten wir ein offenes Spiel. Bis in die 86. Minute, denn kurz vorher schienen sich beide schon auf ein Remis geeinigt zu haben.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Der Jubel war derart heftig, dass Kloses Kollegen ihm ’ne Oberschenkelprellung zufügten. Was tut man nicht alles.

Apropos Prellung.

Über den Charakter und die (Spiel-)Eigenschaften des Sportkameraden Franz ist ja schon an vielen Stellen ausgiebig diskutiert worden. Müssen wir hier also nicht nachholen.

Seine „Spielweise“ bescherte gestern zumindestens Herrn Toni eine schmerzhafte Rippenprellung, die diesem eine ungewöhnlich frühe Auswechslung und PrinzPoldi ungewöhnlich viel Spielzeit bescherte.

Hoffen wir das Beste, dass derLuca gegen seinen alten Verein am Dienstag spielen kann, sonst wird das wahrscheinlich ein recht ungemütliches Rückspiel für den KSC-Kapitän (ein kleiner Ausgleich: Klose erzielte seinen Siegtreffer gegen eben diesen)…

Um es kurz zu machen:

Ich hatte mit den drei Punkten schon nicht mehr gerechnet, zu ratlos wirkten phasenweise die in Topbesetzung aufgestellten Bayern.

Umso besser ging es mir nach dem Tor.

Trotzdem bleibt Diskussionsbedarf.

Nicht über Klinsmann, über die Mannschaft. Die spielte nämlich in der Hitzfeld-2007er-Double-Besetzung. Plus Oddo. Wieder im „bewährten“ 4-4-2 und mit Kapitän van Bommel.

Kein Grund mehr also mit Klinsmann-Kritik vom Team abzulenken.

Und trotzdem: Da war noch viel Luft nach oben. Und es war schon der achte Spieltag…

Womit wir bei meiner Überschrift wären.

Was hätte bei einem 0:0 als Ausrede herhalten müssen?

Die Nationalmannschaftpause? Die lange Verletzungspause von Ribéry? Solange es immer noch Ausreden gibt, geht’s für die Alibi-Fußballer immer so weiter.

Jetzt wohl doch nicht.

Das war ein guter Anfang. Gegen Florenz (2x) und Wolfsburg muss nachgelegt werden.

Verabschiedet habe ich mich ohnehin von größen Sprüngen in der Tabelle. Da muss jetzt von Spiel zu Spiel, Platz um Platz gekämpft werden.

Zum Pech der Liga liegen die Bayern nur ein Sieg hinter Platz 3, kommen sie jetzt wirklich in Tritt, wird’s dem einen oder anderen (hoffentlich) bald wieder langweilig.

Was sonst noch?

KSC-Miller nahm imho den Ball vor Klose ausserhalb des 16ers in die Hand, die Attacke Kennedys gegen Schweini hätte definitiv Gelb verdient gehabt und das „Foul“ an Iashvili im Strafraum hätte vielleicht, eventuell und so auch Elfer geben können.

Und was war mit Herrn Podolski?

War er zu sehr damit beschäftigt, seine Standard-ich-will-mehr-spielen – Interviews für nach dem Spiel anzupassen? Chancen darf man verwerten, egal ob man 60 oder 6 Minuten auf dem Platz steht, Lukas.

Was jetzt noch fehlt?

Nachzulegen. Am Dienstag und am Samstag.

Von Fußball, Männern und Weicheiern.

Ich kann’s nicht mehr hören. Das hat dieses Thema mit vielen anderen gemeinsam.

Fußballer.

Solche wie die Herren Podolski, Kuranyi, Ballack und Frings.

Denen fehlt was. Das man ihnen „vertraut“. Das vermissen sie. Also das Gefühl jetzt.

Tagtäglich sind sie der Psychofolter der Herren Löw, Klinsmann, Hitzfeld und Co. ausgesetzt.

Schockscherenot.

Im Ernst: Leben Fußballer im luftleeren Raum? Gilt für diese privilegierte Gruppe von Menschen (finanziell wie vom Talent her) nicht das gesellschaftlich allgemein anerkannte Leistungsprinzip?

Komisch. Dann habe ich wohl irgendwann, irgendwas falsch verstanden.

So. Herr Frings durfte sich also noch nicht einmal warm machen gegen Wales? Und Herrn Kuranyi wurde in den letzten zwei, drei Jahren überl mitgespielt? Ebenso wie Herrn Podolski, den die bösen Bayern gezwungen haben, aus seinem Kinderzimmer auszuziehen?

Alter Schwede. Das sind ja schwerwiegende Vorwürfe.

Ich finde auch: Diese Quälgeister müssen weg. Fußball den Fußballern! Keine Macht dem Trainer-Kartell!

Dann wird das alles schon wieder.

Also für diese Selbstreflektionsweltmeister.

Trennungsschmerz bei Schweini und Poldi

Ich lehn‘ mich jetzt mal aus dem Fenster. Mit meiner Prognose.

Interpretiere ich die aktuellen Meldungen korrekt, dann wird Deutschlands 2006er-Traumpaar, Schweini und Poldi, bald getrennte Wege gehen.

Der Grund liegt für mich klar auf der Hand:

Einer von beiden entwickelt sich trotz der mehr als starken Konkurrenz in München weiter.

Der andere redet nur.

Das ist alles irgendwie bitter. Und ich habe Podolski immer verteidigt, aber irgendwann kommt man an den Punkt, wo einem die Ausreden dafür ausgehen.

Sicher könnte man es sich einfach machen, dass Herr P. ja nur beim FC Bayern solche Probleme hat und es in der NM doch Tor auf Tor zu bewundern gibt.

Aaber offensichtlich gibt es bei einem Verein wie dem FC Bayern nicht den (Spiel-)Raum für einen „Spezialfall“ Podolski (gegenteiliges Problem übrigens bei Herrn Gomez). Wäre LP dort auch so erfolgreich, wenn er ebenfalls „nur“ Einwechselspieler wäre?

Hätte er bei uns eine ähnliche Quote, wenn die Bayern öfter gegen Gegner spielen würden, die in ihrer Leistungsfähigkeit ähnlich abfallen, wie die NM-Gegner in Qualifikationen?!

Gewagte Prognose. Vielleicht. Aber irgendeine Erklärung muss es ja geben.

Hier eine weitere Prognose von mir:

Ändert sich an LPs Leistung/Ausbeute/Situation bis zum Winter nichts und wird der Russen- (und/oder der Lazio-) Star tatsächlich im Januar an die Säbener Straße wechseln, ist der Weg für einen Abschied Podolskis aus München geebnet.

Allerdings nicht nach Köln… Oder?