zu diesem Thema ja nix mehr sagen, aber Heribert Bruchhagen hat offenbar nicht genug eigene Probleme mit seiner Frankfurter Eintracht und obendrein noch ziemlich viel Langeweile – würde er sonst solche Interviews geben?
Man kann über die Verteilung der TV-Gelder und den „Ausländer“anteil in deutschen Mannschaften ja gerne streiten, was ich auch schon gemacht habe, aber was hat Bruchhagen für Probleme?
Hat denn ein Verein bei der Frankfurter Ligaversammlung am 21. Dezember den Antrag auf Abschaffung der Ausländerbeschränkungen gestellt?
Natürlich nicht. Das ist vom Ligaverbandsvorstand gekommen, und der wird ganz allein dominiert von der „Kommission Rummenigge“. Für mich ist der Vorstand die „Kommission Rummenigge“.
Und weiter
Ich sage voraus, daß Bayern in den nächsten zwanzig Jahren sechzehnmal deutscher Meister wird.
Hat er Fieber?
Welche Chance hat denn die von Ihnen angeführte Frankfurter Eintracht noch, in den Kreis der Großen, zu denen der Klub früher gehörte, zurückzukehren?
Keine mehr. Aber wir haben eine riesige Chance, im Mittelfeld zementiert zu werden.
Und schon haben wir wieder die perfekte Entschuldigung, falls die Eintracht in ein, zwei Jahren einmal mehr ihrem Image der Fahrstuhlmannschaft alle Ehre macht…
Dennoch schienen diese Tendenzen am Publikum in den Bundesliga-Stadien vorbeizugehen. Die Arenen sind proppevoll wie nie. Wie das?
Der Fan ignoriert diesen Trend bisher. Doch die Gefahr besteht, daß irgendwann die Lust darauf fehlen wird, die Bayern immer wieder als Meister, den HSV immer wieder zwischen Platz drei und fünf und als Absteiger immer wieder Duisburg, Bielefeld oder Bochum zu sehen. Für uns in Frankfurt ist das ja okay, weil wir uns schon aufgrund unseres Stadions von den Kleinen abheben und uns deshalb leicht im Mittelfeld der Liga etablieren können.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf! Interessant, dass Bruchhagen seine Eintracht schon gar nicht mehr zu den Absteigern zählt, so schnell kanns gehen, am neunten Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz und jetzt schon gesteigertes Anspruchsdenken…
Rummenigge hat übrigens auch schon reagiert…
Die Bezeichnung des DFL-Vorstands als „Kommission Rummenigge“ – so hatte sich der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Eintracht geäußert – „empfinde ich als große Beleidigung der DFL und als Diskreditierung“, so Rummenigge in einem Interview mit dem kicker
So war es ja wohl auch gedacht…
Rummenigge spricht von „Unwahrheit und Lüge“, wenn es um seine angebliche Rolle beim Thema Local Player geht: „Herr Bruchhagen verdreht die Fakten, ich gehörte diesem Gremium gar nicht an, sondern wurde am 21.12. davon informiert“ – dass zur neuen Saison in jedem Kader vier Spieler vorhanden sein müssen, die zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr mindestens drei Spielzeiten in Deutschland ausgebildet wurden.
Ein bißchen Drehen hier und da kann doch nicht schaden…
Die von Bruchhagen in einem FAZ-Interview geäußerte Vermutung, der DFL-Vorstand habe die bei UEFA-Wettbewerben gängige Limitierung des Kaders auf 25 Spieler bewusst weggelassen, kontert Rummenigge mit Fakten: „Ich habe am Dienstag mit dem DFL-Vorsitzenden Werner Hckmann darüber gesprochen, es wird darüber nachgedacht. Ich sehe gute Chancen, dass die Begrenzung auf 25 Spieler umgesetzt wird.“ Auch Oliver Bierhoffs Aussage, die neue Ausländerregelung ohne Kaderlimit sei „ein Witz“, begrüßt Rummenigge: „Da hat Oliver Bierhoff Recht, das habe ich ihm am Dienstag ausdrücklich mitgeteilt sowie unsere Zustimmung und Unterstützung zugesagt, dass eine Begrenzug auf 25 kommt.“
Auch wenn es nicht in Bruchhagens (Welt-)Bild passt…
Rummenigge vermutet, „Herr Bruchhagen“ sei „sehr frustriert, aus drei Gründen“, die er auch anführt: „Erstens, weil sein Vertrag als Geschäfstführer der DFL nicht verlängert wurde; zweitens, weil er bei der Wahl zum DFL-Vorstand gescheitert ist, und drittens, weil sein Antrag auf Erhöhung der Bundesliga von 18 auf 20 Klubs nicht durchging.“
Und wer hat es schon vor einem Jahr gewusst?
Rummenigge droht auch schon mit Konsequenzen:
„Es kann nicht sein, dass ein Mensch wie Bruchhagen die DFL und den FC Bayern beleidigt und diskreditiert. Ab sofort werde ich mich wehren.“ Und zwar so: „Ich werde mir juristische Schritte offenhalten, wenn sich Herr Bruchhagen nicht in aller Form entschuldigt.“ Weiter sagt Rummenigge: „Ich muss keinen Beifall haben, lasse mich aber nicht beleidigen. Ich erwarte von Herrn Bruchhagen ganz speziell bei der DFL und bei mir eine öffentliche Entschuldigung.“
Na warten wir mal ab, was weiter passiert, scheint ja spannend zu werden…
😉
Update: Den einmal mehr in ihren Schützengräben verharrenden Dreht-Rummenigge-jetzt-völlig-ab – Diskutanten sei gesagt, dass inzwischen nicht nur KHR das Verhalten von Bruchhagen völlig inakzeptabel findet…
Hackmann forderte von Bruchhagen, dass der sich öffentlich für seine Kritik am Ligaverband sowie am FC Bayern München an der Verteilung der Fernsehgelder entschuldigen soll. Bruchhagen habe die Grenzen der freien Meinungsäußerung überschritten, behauptete Hackmann.
Aber Hackmann ist ja wahrscheinlich auch von der Bayern-Mafia geschmiert, gelle?
:-p