Deutschland im Halbfinale – das wird ja immer besser!
Ehrlich, bis zur 80. Minute und dem Ausgleich durch Klose wäre dies ein ganz anderer Bericht geworden!
Klar, jetzt im Nachhinein war alles super, aber zuvor hatte ich den Eindruck, die Nationalmannschaft verfällt in alte Muster: Zuviel Nervösität, zuviele Fehlpässe, zu wenig Kreativität, zu wenig Laufbereitschaft…
Aber dann dieser Borowski und dieser Kopf von Klose – Wahnsinn!
Wie Marcel Reif das völlig korrekt sagte:
Die Argentinier hatten nie und nimmer damit gerechnet, dass die Deutschen noch dieses 1:1 schaffen würden – der Schock wirkte bis zur zweiten Halbzeit der Verlängerung nach…
Riquelme und Crespo raus, Messi nicht rein – der Dolchstoß für Argentinien nach dem Ausgleich und unmenschlicher Druck auf Pekermann.
Wie ich gerade eben in der ARD gehört habe ist Pekermann sogar schon zurückgetreten – er wusste wohl was ihn erwartet vom Diego-Establishment!
Apropos Treten:
Einmal mehr rasteten die Argentinier nach einer Niederlage gegen Deutschland aus!
Nach einem Tritt eines argentinischen Ersatzspielers gegen Mertesacker gab es eine regelrechte Prügelei auf dem Rasen, wo eigentlich nur die Argentinier austeilten – Maxi Rodriguez, ehemaliger Liebling des Monats, tat sich da besonders hervor – abscheulich diese Argentinier!
Neben Tretern gab es aber auch Helden!
Unglaublich, dass ich sowas mal sagen würde, aber ist Jens Lehmann eine coole Sau, oder nicht?
Ok, die beiden Elfer waren nicht sonderlich gut geschossen, aber viel besser hätte das Kahn auch nicht hinbekommen!
Respekt!
Den zollte eben dieser Lehmann auch vor dem Elfmeterschießen – wer jetzt immer noch in Kahn nur die rote Bayern-Fratze sieht der tut mir leid…
Ebenfalls vor Tagen und bis zur heutigen 80. Minute undenkbar:
Ballack hat meine Hochachtung!
Nicht weil er so überragend gespielt hätte (wie er die gesamte WM bisher nicht sonderlich weltmeisterlich spielt), nein er hätte mit seiner Groß-Chance in Halbzeit 1 das Spiel vielleicht sogar schon vorentscheiden können – all das meine ich nicht, aber wie er, einmal mehr an seiner Zitter-Wade verletzt, bis zum Schluss durchhielt, nicht mehr viel sprintete, aber immer wieder lief und zum Kopfball hochstieg und wie er vor allem sich zum Elfmeter-Schiessen zur Verfügung stellte, ein Vorbild war und seinen Elfer dann auch noch sicher ins Tor zimmerte – das nötigt selbst mir, dem Dauer-Ballack-Kritiker, gehörigen Respekt ab!
Mag sein, dass das nur ein paar Tage so bleibt, aber immerhin!
Zum Abschluss noch ein Geständniss:
Ja, ich bin jetzt euphorisiert und
Ja, ich habe geweint!