Die Abstände der königsblauen Traumata (nein, nicht Traumas) wird immer kürzer. Und auch, wenn ich in dieser Saison noch am ehesten geglaubt hatte, dass die Schalker 2001 endlich überwunden hatten, so sicher war ich mir doch vor dem letzten Wochenende, dass das in Dortmund schief geht.
Schalke hätte vor dem Spiel auf jeden Fall schon Meister sein müssen, denn wer hat im Gazprom-Lager schon ernsthaft geglaubt, die Schwachgelben würden nicht mit allem was sie haben, dagegen kämpfen, dass die Knappen im eigenen Stadion den langersehnten Titel holen??
Ernsthaft? Es gab welche? Euch ist nicht helfen, Jungs!
Weil eben alles in dieser Saison bisher für Schalke sprach, auch der Sieg in Mainz, dem Angstgegner von 2005 und der Heimsieg gegen den VfB, kam ich ins Grübeln und habe irgendwann meinen Counter vom Blog genommen. Heute habe ich diesen reaktiviert. So ein goldenes Jubiläum will schließlich gebührend gefeiert werden. 😉
Ins Leben gerufen habe ich diesen in den Anfängen meiner Usenet-Zeit (2003) und damals konnte ich mir kaum vorstellen, dass das wirklich klappt, das es Schalke mit dem Geld, diesen Investitionen, diesen Spielern, diesem Stadion, diesen Fans, diesem Potential und dieser Tradition nicht gelingen würde irgendwann Meister zu werden.
Genau diese Dinge sind aber offensichtlich das Problem des FC Schalke 04.
Vielleicht hat das aber alles auch ganz andere Gründe und keiner hat es in der letzten Zeit besser auf den Punkt gebracht als Achim Achilles.
Zwar wird das jetzt einige Schalker betrüben, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Wehleidige, das Weinerliche, das auf-den-fehlenden-Fußballgott-Verweisende, sich in den letzten Jahren mehr und mehr in die Knappen-Seele gebrannt hat. Man fühlt sich unterschwellig immer noch, immer wieder und immer intensiver in der Opferrolle.
Doch Chancen nutzen, das tut man nicht bei Blau und Weiß. Lieber flennen.
Ist das so völlig abwegig?
Hat irgendjemand die Slomka-Kicker in dieser Chaos-Saison gezwungen, die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und den HSV und das kleine Ruhrderby in Bochum zu verlieren?
Wir müssten überhaupt nicht mehr über Traumata reden, wenn man zur rechten Zeit den Arsch in der Hose gehabt hätte!
Ähnlich wie 2001, als man die Meisterschaft schon am 33. Spieltag in Stuttgart verlor, sich aber lieber auf böse Mächte und einen parteiischen Unparteiischen versteifte, oder 2005, als man die Bayern besiegte und vom Thron stieß, um gleich danach eine beispiellose Negativserie hinzulegen und noch 14(!) Punkte auf die Münchner zu verlieren!
Nein, nein. Das hat nichts mit Schicksal zu tun, nur was mit Köpfen. Schaut Euch die Schwaben an. So wird’s gemacht!
Sollte Cottbus übrigens am nächsten Samstag in Stuttgart punkten und Schalke Atlantis mit 4:0 aus der Halle fegen, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! 😉