Meine Top-10: 1.FC Kaiserslautern – FC Bayern

Top-10-Platz: 1
Spiel: 1.FC Kaiserslautern – FC Bayern
Datum: 17.03.1999
Ort: Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion

Für viele ist dieser erste Platz wohl keine Überraschung. Es musste einfach dieses Spiel sein. Denn an diesem Abend des 17. März 1999 schloss sich ein Kreis, der am 2. August 1997 seinen Anfang nahm.

Damals kam der 1.FC Kaiserslautern mit seinem Trainer Otto Rehhagel zum Auftakt ins Münchner Olympiastadion. Kaiserslautern als Aufsteiger. Rehhagel als Ex-Bayern-Trainer.

Die Bayern spielten nicht wirklich gut, die Lauterer gewannen 1:0. Was wir alle nach dem Spiel noch nicht wussten: Die Lauterer sollten in dieser Saison nicht nur die Bayern als bester Aufsteiger aller Zeiten ablösen, nein, sie wurden auch noch Meister. Vor dem FC Bayern. Mit Rehhagel auf der Trainerbank. Einem Rehhagel, der in München nicht zurecht kam, weil er es eben eher provinziell mag. Von daher war seine Trainerstelle in der Pfalz nur konsequent. Anderes Thema.

Die Erben Fritz-Walters also auf dem nationalen Thron, von dem sie die Bayern als Titelverteidiger stießen.

Eine Schmach sondergleichen. Für jeden Bayern-Fan. Vor allem nach der Vorgeschichte.

In der Pfalz sah man sich fortan auf dem Weg an die europäische Spitze (hierzu die Empfehlung der aktuellen 11-Freunde). Uns Bayern-Fans entlockte dies ein Schmunzeln. Wir fieberten ohnehin nur auf Revanche. Im Viertelfinale der Championsleague war’s soweit. Ein deutsches Duell.

Schon im Hinspiel zeigten wir dem sog. Deutschen Meister die Grenzen auf. Entspannt war danach nicht nur Uli Hoeneß („Rehhagel kann uns nur überraschen, wenn er selbst aufläuft.“). Das Rückspiel wurde dann auch zur größten (oder von mir aus einer der größten) Sternstunden in meinem Fan-Leben.

In der 9. Minute zog ein gewisser Herr Hrutka Carsten Jancker am Trikot, bekam dafür Rot und Stefan Effenberg versenkte den fälligen Strafstoß in den provinziellen Maschen. Die Bayern spielten mit derart breiter Brust, dass Jancker 13 Minuten später das 2:0 nachlegte und Herr Rösler sich zu einem Eigentor (39.) genötigt sah.

Der Betze ein Friedhof. Herrlich.

Halbzeit 2 wurde danach zur Demonstration. Mario Basler legte noch das 4:0 nach und die europäischen Ambitionen der Lauterer waren endlich beendet.

Der Gipfel meiner Freude war allerdings Baslers Tanz auf dem Ball. Mehr Hohn geht nicht. Weniger brauchte es aber auch gar nicht an diesem Ort, vor diesen Fans!

Hätten wir alle gewusst, dass an diesem Abend einer der Grundsteine für den ebenso schleichenden, wie stetigen Abstieg der Pfälzer gelegt wurde, wir Bayern-Fans hätten vielleicht noch Kerzen angezündet. Ein Abstieg übrigens, der immer noch nicht abgeschlossen scheint, wie die aktuelle Tabelle der zweiten Liga zeigt.

Vielleicht rühmen wir uns aber ein wenig zu sehr. Denn wer den oben erwähnten Bericht bei den aktuellen 11-Freunden liest, der wird erkennen, dass für den Niedergang dieser sog. Traditionsmannschaft, die Pfälzer Provinz überwiegend und ganz allein verantwortlich ist.

Wie auch immer. Das Ergebnis zählt. Und wir waren daran beteiligt.