Die überforderten Königsblaublogger. Oder?

Ich bin heute – auf Twitter – über einen Eintrag in diesem Internetz gestolpert bei dessen Lektüre ich mal wieder richtig schmunzeln musste.

Diesen hier.

Zuerst war ich mir nicht sicher, ob User „Kevin“ das ernst gemeint hat was er da sagte, später hatte ich Probleme es überhaupt zu verstehen…

Hallo Nerdkurve,

ich würde hier gerne ein „Luxusproblem“ diskutieren, das mir schon seit längerem im Kopf herumschwirrt.

Mit der Rückkehr von Torsten haben wir mittlerweile 7 oder 8 aktive Schalke-Blogs. Das ist an sich ganz schön, da es viel zu lesen gibt. Mittlerweile kommt es mir aber ein wenig so vor, als ob man geradezu nach Themen suchen muss, die nicht schon von anderen Blogs diskutiert wurden.
Wie man am Fall „Annan“ bzw. „Facebook Felix“ sehen kann, werden diese Themen doppelt oder sogar dreifach beschrieben. Das erinnert doch so ein bisschen an die „normale“ Presse, in der man im Endeffekt auch immer dasselbe liest.

Jetzt meine Frage (auch an die Leser): Stört euch das? Sollte man sich in Zukunft ein wenig absprechen? Sollte man vielleicht sogar überlegen, unter dem Mantel der Nerdkurve ein gemeinsames „Fanmagazin/blog“ aufzuziehen? So hat nicht jeder immer den Druck irgendetwas zu schreiben.

Sicherlich wird es so sein, dass ich das alles total falsch verstehe und mir die Struktur dieses Forums, dieser Webseite nicht ganz klar ist, aber – korrigiert mich, wenn ich mich irre – es wird hier davon gesprochen, dass man doch vielleicht nicht so viele Schalke-Blogs haben sollte, damit man a) inhaltlich nicht redundant agiert und b) das alles nicht so anstrengend ist?

Wie meinen?

Sicherlich, Europa, Deutschland ist blogtechnisch – im Vergleich zu den USA, dem Mutterland der Blogs – noch weit hintendran, aber sollte es nicht vielmehr in unser aller (Blogger-)Interesse sein, dass es so viele von uns gibt, wie nur eben möglich?

Damit sich diese Darreichungsform von Inhalten mal so langsam in der Gesellschaft etabliert?

Und ist es nicht gerade ein Merkmal von Weblogs, dass – selbst wenn sie über das gleiche Thema fabulieren – es aber eben durchaus unterschiedliche Standpunkte, Sichtweisen und Denkanstöße sein können?

Besonders hanebüchen finde ich das Argument, dass es mit der Rückkehr des Herrn Wieland auf die Blogbühne, ja jetzt noch schlimmer geworden sei. Oder so.

Entschuldigung. Mit der Rückkehr des Herrn Wieland kam (endlich) auch mal wieder einer zurück, der für Qualität steht.

Und davon brauchen wir in unserer Mitte noch immer jede Menge!

Aber wie gesagt, ich blicke wahrscheinlich einfach gerade mal wieder nicht, worum es geht.

Na dann.

12 Gedanken zu „Die überforderten Königsblaublogger. Oder?“

  1. Ich _glaube_ es geht Kevin wirklich um das „anstrengend sein.“ Da liest man vier Blogbeiträge, drei Artikel im Online-Angebot der Zeitungen und überall steht das gleiche. Das ist im Endeffekt anstrengend und eine Zeitverschwendung, weil der heutige Internetnutzer gewohnt ist, dass alles Zentralisiert ist. Google sei Dank. Meine Freunde hab‘ ich auf Facebook, meine Mit-Fans im Fanforum (die gleichzeitig einen Newsfeed anbieten), Wissen gibt es in Wikipedia und wenn ich was suche, hilft mir Google sofort. Videos finde ich auf Youtube, meine Lieblingsserien auf Kino.to. Ihr merkt, worauf ich hinaus will.

    Das Aufbauen eines kompletten Feed Readers hingegen ist eigene Arbeit, die mir kein Dienst so schnell abnimmt. Ich muss selbst die Nischen des Internets durchsuchen, auch weil kleine Blogs bei Google nicht auf Seite 1 erscheinen.

    Gleichzeitig hat man die Angst, irgendetwas zu verpassen. Man gibt langsam auf, jeden Beitrag zu lesen, weil doch eh überall das gleiche drinsteht. Aber vielleicht fällt ja doch ein interessanter, insidermäßiger Halbsatz. Den will ich doch nicht verpassen!

  2. @Stefan: Ok. aber deshalb müssen doch nicht 80% aller Vereinsblogs schließen, nur weil die alle nach einem Spiel ihres Lieblingsvereins einen Beitrag zum gleichen Spiel schreiben und am Ende vielleicht noch manches identisch sehen, oder?! 😉

  3. @paule: Er redet ja auch von Zusammenschluss und besseren Absprachen bei der Themenwahl. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung meinerseits.

    Ich persönlich bin bei diesem Thema ganz bei deiner Meinung. Legt man alle Vereinsblogs eines Vereins unter einen Deckmantel geht auch einfach die Individualität und sicherlich eine gewisse Portion Freiheit verloren. Ich glaube viele Blogger genießen es, dass sie innerhalb ihrer Domain ihr eigener Herr sind. Mich würde es eher demotivieren, wenn ich meine Beiträge auslagern würde.

  4. @Stefan: Gut. Dann bin ich insgesamt beruhigt, dass nicht nur ich ob derlei Ansinnen – wenn ich es denn so korrekt verstanden habe – irritiert bin.. 😉

  5. Hi Paule,
    nicht Kevin, sondern ich habe diesen Beitrag verfasst. Kevin hat ihn nur „verschoben“.

    Mir ging es darum, dass durch die immer größer werdenden Anzahl an S04-Blogs auch dieyZahl der „Doppelposts“ steigt. Sicher hat da jeder seine eigene Sichtweise, aber in drei Blogs über FacebookFelix zu lesen ist in meinen Augen iwie falsch. Und die Rückkehr von T. Wieland ist ein Segen für die Szene. Auch wenn der Rest der Schalke-Blogs dadurch wieder in die zweite Reihe rücken. Ich hoffe auch nicht, dass du dem Rest der S04 Blogs damit mangelnde Qualität vorwirfst. Dem ist nämlich nicht so.
    Du kennst den Druck doch auch, dass man iwie was schreiben muss. Torsten hat das in seinem Rücktritts-Blog wunderbar beschrieben.
    Und genau diese zwei Aspekte (Doppelpost und Druck) wollte ich mit meinem Post diskutieren. Vorbilder wären hier Torfabrik und Schwatzgelb.
    Aber eigentlich war das eh nur intern für die Nerdkurve gedacht. 😉

    Glück Auf!

  6. Letzten Endes ist es doch so, dass sich zum Schluss die Qualität einfach durchsetzen wird. Ob die anderen dann mit ihrer Rolle in der zweiten Reihe zurecht kommen oder nicht ist doch letzten Endes egal.

    Ich persönlich lese in meinem RSS Reader viele Bayern Blogs, und auch den Königsblog. Richtig mitdiskutieren (auf der Homepage) möcht ich nur hier. Das soll jetzt dem Kaisergrantler, dem Probek, dem Fernglas und den vielen anderen nichts absprechen, aber man will halt nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

    Ganz zum Schluss würde ich das Thema Blog aber auch nicht zu wichtig nehmen. Wie viele Bayernfans gibt es in Deutschland? Ziehen wir die Erfolgsfans ab: Wie viele Hardcorefans gibt’s? Nehmen wir mal nur die Mitglieder: 160.000
    Wie viele verschiedene Leute lesen wirklich regelmäßig die verschiedenen FC Bayern Blogs? Lass es 1000 sein. Das ist nicht mal 1%.
    Ich find ja Selbstreflexion recht gut. Aber letzten Endes ist es doch nur eine Spielerei (…auf die ich wohlgemerkt nicht mehr verzichten mag!)

  7. @TobiTatze: Tja, da gibt es tatsächlich unterschiedliche Sichtweisen. Und das ist auch gut so, denn ich lese gerne über „das gleiche Thema“ mehrere Blogbeiträge.

    Von daher kenne ich das „Problem“ der Doppelposts gar nicht.

    Und was den „Druck“ betrifft. Am schlimmsten ist doch der Druck, den man sich selber macht, oder etwa nicht?!

    Ich muss nicht (mehr) zu jedem Thema (des FC Bayern) was sagen. Ich schreibe meine Spielberichte, weil ich das _möchte_ und weil es mir _Spaß_ macht. Alles was darüber hinausgeht ist schön, muss aber nicht.

    Diese Einstellung halte ich für sehr gesund. Vor allem wenn man Frau und zwei Kinder hat.

    Der Rest – also dieser von Dir erwähnte Druck immer was schreiben zu müssen – erinnert mich fatal an die Anfangszeit meines / unseres Bloggens.

    2004 dachten wir auch noch alle, wir müssen zu allem und jedem unseren Senf abgeben (um das Blog auch bloß vollzubekommen oder so) – mit der Zeit legt sich dieser „jugendliche Aktionismus“… 😉

  8. Jugendlich bin ich leider auch nicht mehr wirklich. Und Spaß ist natürlich der Antrieb. Alles andere macht auch wenig Sinn. Es ging mir eher um die Bündelung der Kräfte.
    Aber naja. So richtig willst du es anscheinend nicht verstehen.

  9. @TobiTatze: Mit „jugendlichem Aktionismus“ meinte ich mich zunächst mal selbst. Und die Art wie ich vor Jahren gebloggf habe. Als wir Sportblogger noch „unter uns“ waren. Von der Reichweite her.

    Und was „will ich nicht verstehen“?

    Dann erklär es mir. „Bündelung der Kräfte“.

    Deine Vision wären Blogs pro Thema, pro Verein, damit sich Themen nicht überschneiden, die Qualität nicht „aufteilt“?!

    Interessanter Ansatz. Widerspricht nur meinem Gefühl vom Web.

    Subjektiv eben.

  10. Mich würde mal interessieren wie man darauf kommt das ich das geschrieben habe und manche Vorschläge aus dem Kontext reisst?
    Es hat sich in der letzten Zeit vor Schalker Heimspielen eine Gruppe gebildet die sich im Stadion trifft, austauscht und über den Verein unterhält. Begonnen hat das Ganze auf Twitter und die Dinge nahmen ihren Lauf. Meine Idee war es damals ein Portal zu schaffen das genau diesen Leuten eine Plattform bietet. Ein weiterer Schritt könnte es vielleicht nun sein, Blogs bzw deren Beiträge auch auf diesem Portal zu publizieren.
    Wenn das von Tobi missverständlich rübergebracht wurde, ist das dumm gelaufen.

    Das Herr Wieland wieder da ist, ist das beste was der Schalker Bloggergemeinschaft passieren kann, nicht mit einem einzigen Wort stand in Tobis Beitrag das nun alles noch schlimmer werde. Ein kurzes „Oder so“ dahinter und dann passt das schon wie es scheint.

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