Allen Lesern von Breitnigge.de wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest 2007.
Lasst Euch reich beschenken und kommt ein wenig zur Ruhe, der Stress fängt früh genug wieder an…
Ich bin dann mal weg.
😉
Breitnigge.de – Ärmel hoch. Stutzen runter.
Das Weblog über Bayerns Traumduo der 80er, die Bundesliga und den ganzen Rest.
Allen Lesern von Breitnigge.de wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest 2007.
Lasst Euch reich beschenken und kommt ein wenig zur Ruhe, der Stress fängt früh genug wieder an…
Ich bin dann mal weg.
😉
Reminder für mich:
Folgende Beiträge in der Winterpause schreiben:
1. „Was macht einen Fan aus“ oder „Wieso wird man Bayern-Fan“?
3. Rückblick auf die Hinrunde 2007/08
4. Sonstiges
Habe ich was vergessen?
Spieltag 10 liegt hinter uns. In der Regel wird allgemein anerkannt, dass man „danach weiß, wo man steht“. So auch die Bayern. Nämlich oben. Aber wen kümmert schon am Saisonende, was an Spieltag 10 los war? Eben.
Am letzten Saisonende stand der FC Bayern hinter Stuttgart, Schalke und Bremen. Deshalb wird ab sofort und bis auf weiteres im Ottmar-O-Meter der Abstand auf diese drei Teams gemessen.
Nicht das jemand glaubt, hier gehen die argumentativen Lichter aus: Ich bin in den letzten Tagen umgezogen und zwar exakt 1,3 km gen Süden.
Gerade war die Christel von der Post der Techniker da und hat Telefon und Internet klar gemacht. In den nächsten Stunden und Tagen wird demzufolge die Berichtshalde abgearbeitet…
Top-10-Platz: 5
Spiel: FC Bayern – FC Valencia
Datum: 23.05.2001
Ort: Mailand, Giuseppe Meazza Stadion
Viele werden erstaunt sein, dass der 2001er-Sieg in der Championsleague nur auf Platz 5 meiner persönlichen Top-10 auftaucht. Aber diese Liste ist eben subjektiv und das Spiel durchaus nicht das schlimmste oder schönste in meiner Fan-Laufbahn.
Es ist wohl insgesamt unbestritten, dass dieser Sieg nur möglich war aufgrund der Niederlage in Barcelona, zwei Jahre zuvor. Die „jetzt-erst-Recht“-Mentalität versetzt bekanntlich Berge. So auch bei den Bayern. Scheiterte man 2000 nach knapp und im Halbfinale an Real Madrid (vielen Dank übrigens noch an Babbel und Kuffour, die die entscheidenden Duelle gegen Torschütze Anelka verloren), so zog sich die Willenskraft der Bayern wie ein roter Faden durch die CL-Saison 2000/01.
Jens Jeremis hat seine Sportinvalidität und Mehmet Scholl gefühlte 5 Jahre seiner Laufbahn, diesen entscheidenden Spielen im Frühjahr 2001 zu „verdanken“. Alle wollten endlich diesen Pott und viele haben sich mehrmals fit spritzen lassen.
In dieser zweiten Effenberg-Ära hatte man sich fast schon daran gewöhnt immer mindestens unter den letzten vier Teams in der CL zu sein (ganz anders als übrigens zu Zeiten eines Ballack…) und so war es auch diesmal.
Aber zum Spiel:
Die Fans spürten offenbar den Geist von Mailand, die Choreographie wurde legendär („Heute ist ein guter Tag um Geschichte zu schreiben“). Der Schock kam dafür mehr als schnell über uns alle: Hand-Elfmeter in der dritten Minute!
Schiedsrichter Dick Jol, offenbar chronisch geltungsbedürftig, erkannte auf Strafstoß, nachdem der am Boden liegende Patrik Andersson, mit angewinkeltem Arm von seinem (stehenden) spanischen Gegenspieler im Gemenge angeschossen wurde!
Spielmacher Mendieta verwandelte vom Punkt und versetzte uns in einen Schockzustand. Sollte es ein zweites Barcelona geben, diesmal mit einer Entscheidung in den ersten drei Minuten?
Nun. Valencia stand ebenfalls unter Druck, hatten sie doch ein Jahr zuvor in innerspanischen Duell im Endspiel von Paris gegen Real den Kürzeren gezogen.
Wie schnell Druck und Erleichterung beeinander liegen, erfuhren wir nur vier Minuten später, als Jol, offenbar bewusst, was er zuvor verbrochen hatte, den Bayern einen eher umstrittenen Elfmeter schenkte, den Scholl tatsächlich verschoss – die Welt ging mehr oder weniger unter.
Unterschätzt hatten wir alle aber in diesem Zusammenhang den gefestigen Charakter unseres Teams, das solange weiterkämpfte, bis es Stefan Effenberg vorbehalten war, einen weiteren Elfmeter für die Bayern (50.) tatsächlich zum Ausgleich zu verwandeln.
Der Rest der regulären Spielzeit plus Verlängerung war geprägt von Spannung, Hoffnung und Panik. Ein Elfmeterschießen wurde unausweichlich.
Die Geburt der Legende „King Kahn“.
Sagenhafte drei Elfmeter vereitelte Oliver Kahn und machte so die Bayern nach 25 Jahren endlich wieder zu Europas Königen.
Dieses Spiel hat es nur zu Platz 5 geschafft und selbst wenn ich damals die eine oder andere Freudenträne verdrückt habe (wie schon wenige Tage zuvor, aber das ist eine eigene Geschichte), so wäre es ein perfektes Spiel nur dann geworden, wenn wir erneut gegen ManU gespielt und sie dank zweier Nachspielzeit-Tore besiegt hätten. Oder auf irgendeine andere, vergleichbar dramatische Art. So war der Sieg eben nicht vergleichbar mit dieser Mutter aller Niederlagen.
Klar. Diese wenigen Tage im Mai des Jahres 2001 waren die erfolgreichsten und dramatischsten, die ich in dieser Anhäufung jemals beim FC Bayern erlebt habe – gleichwohl müsst ihr euch noch bis zum Ende gedulden, um meine Tops zu erfahren.
Und wie man sich denken kann, sind dies offensichtlich nicht die, die man erwarten würde…
Schon komisch. Ich hatte arge Befürchtungen. Das ich in meinem eigenen Tippspiel in der Versenkung verschwinde. Schande. 😉
Und dann das. Gestern. Keine Bayern. Nur „der Rest“. Und die Premiere-Konferenz. Dank Laptop und W-LAN Live-Tipps bei Kicktipp.de
Zur Halbzeit sah’s echt schon nicht schlecht aus. Gegen Mitte Halbzeit 2 wieder weniger. Aber dann doch noch der Ausgleich für Nürnberg, die Siegtreffer für Hannover, Dortmund und Hertha und plötzlich – plötzlich springe ich von Platz 15 auf 1.
Nicht zu fassen. Aber keine Sorge. Nächste Woche sieht’s bestimmt wieder ganz anders aus…
Inzwischen bekomme ich schon E-Mails mit Vermutungen ins Blaue und alles nur ob meiner launigen Ankündigung, dass „sich in meinem Privatleben diverse Veränderungen einstellen werden“.
Da habe ich mir doch gedacht und bevor es die Spatzen vor mir von den Dächern pfeifen: Ja. Es steht Nachwuchs an im Hause Breitnigge!
Eigentlich wollte ich den Beitrag mit „Breitnigge Jr.“ überschreiben, aber das würde es wohl zu sehr auf ein Geschlecht festlegen (wie heißt denn nun das weibliche Pendant zu „Junior“?)…
Wie auch immer.
Besagter Nachwuchs wird – und das werden die Väter und Mütter unter Euch wissen – dazu führen, dass mir das Bloggen ab Ende Januar nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht, allein, weil ich dann mit den Händen wohl andere Sache machen werde… 😉
Freie Zeit zum Bloggen scheint in Zukunft noch kostbarer zu werden. Gleichwohl wird es sie trotzdem geben. Keine Sorge!
P.S. Um mein Zeitproblem weiter zu präzisieren, sollte ich erwähnen, dass wir vorher auch noch in eine größere Wohnung umziehen – für die Insider unter Euch: Es bleibt Beuel.
Nein. Keine Angst. Ich höre nicht mit dem Bloggen auf. Aber ich werde in Zukunft etwas kürzer treten. Das hatte ich aufgrund diverser Veränderungen in meinem Privatleben ohnehin geplant. In erster Linie betrifft dies aber mein Bloggen ausserhalb dieses Blogs.
Ich werde für’s Erste keine anderen (Fußball-)Weblogs, Usenet-Beiträge, etc. mehr lesen, geschweige denn zu Themen Stellung nehmen.
Warum?
Nun. Ich habe mich doch tatsächlich zu einer emotionalen Reaktion hinreissen lassen, gleichwohl ich doch glaubte, über Provokationen, Äusserungen, etc. in Richtung meines Vereins und meiner Person gelassener „drüber zu stehen“.
Offenbar schaffe ich das doch nicht so gut. Und ich habe (inzwischen) weder Zeit noch Lust, mich in derlei „Gefechte“ zu begeben. Das war früher anders. Aber zu diesem Punkt in der nächsten Zeit vielleicht mehr.
Was ist das Thema?
Der neue FC Bayern.
Eins vorweg:
Ich erwarte von niemandem, dass er ob der neuen Bayern argumentativ den roten Teppich ausrollt. Niemand muss Ribéry, Klose, Toni und Co. toll, oder zauberhaft finden. Mit derlei Tönen halte ja sogar ich mich zurück. Obwohl ich während der Spiele aktuell oft sprachlos bin.
Das Gegenteil allerdings halte ich für nicht weniger daneben.
Entweder ist vielen aktuell mehr als langweilig, die aktuelle Spielweise lässt ihre ureigenen Ressentiments wieder stärker werden, empfinden es gar als Provokation, oder man kann mit der Tatsache nicht umgehen, dass der FCB aktuell(!) mal den schönsten Stiefel der Bundesliga spielt. Vielleicht ist morgen schon alles vorbei, aber nicht in den Köpfen einzelner, da geht der Kampf ein Leben lang weiter.
Soweit, so schlecht.
Ich dachte eigentlich, gegen Sprüche wie
„so wie der ausschaut hat der auch sonst keine Freunde“
oder
„Wunderte mich eher, dass Ribery nicht gelb bekam, als er nach dem Foul direkt zu seinem Gegenspieler stiefelte und ihn antätschelte…..dafür gibts sonst auch ne Karte…naja der gute FCB“
inzwischen immun zu sein. Oder das es mich nicht stört, dass von den üblichen Verdächtigen in letzter Zeit (fast) nur noch (frustrierte?) Berichte über Bayern-Themen zum Vorschein kommen. Wie gesagt, ich dachte es lässt mich kalt.
Diese fehlende Souveränität hat mich getroffen. Jetzt bin ich weit davon entfernt, derlei Vorgehensweise zu kritisieren. Jeder artikuliert sich so wie er kann (oder möchte). Selbstverständlich könnt und sollt ihr ruhig so weitermachen. Es geht hier nur um einen kleinen Bayern-Fan. Um mich. Ich habe einfach nur entschieden, dass ich mich diesen Dingen für eine Zeitlang nicht mehr aussetze.
Ich bin müde zu verteidige diese Spieler diskutiere diese Themen.
Wie ich, glaube ich schon im Rahmen meiner Google-Worte einmal gesagt habe: Mich kümmert es nicht, ob ich durch mein Verhalten, den einen oder anderen Leser abschrecke, ob meine Themen irgendjemandem gefallen oder nicht, Suchmaschinen mich finden oder eben nicht. In erster Linie schreibe ich, weil ich Spaß daran habe und wenn es nur einen Besucher da draussen gibt, dem das hier auch noch gefällt, dann bin ich schon zufrieden.
Diese Stimmung will ich mir für mich nicht kaputt machen. Deshalb meine Entscheidung.
Bis demnächst also an dieser Stelle.
Top-10-Platz: 6
Spiel: FC Bayern – 1.FC Nürnberg
Datum: 01.05.1982
Ort: Frankfurt, Waldstadion
Die Bayern auf dem Weg zum Triple. Uli Hoeneß auf dem Weg zur Krönung seiner seit drei Jahren andauernden Manager-Tätigkeit beim FC Bayern.
In der Bundesliga kämpft der FC Bayern gegen den HSV nach zwei Meisterschaften in Folge um den dritten Titel unter dem Duo Breitnigge, im Endspiel des Europapokals der Landesmeister wartet in Rotterdam Aston Villa und im Pokal-Endspiel als erstes der stark abstiegsgefährdete 1.FC Nürnberg. Überall gilt der bärenstarke FC Bayern als klarer Favorit.
Aber der Reihe nach.
Am Tag der Arbeit treffen im Frankfurter Waldstadion die beiden bayerischen Traditionsmannschaften aufeinander. Und Arbeit sollte auf die Spieler genug zukommen. Schon zu Beginn des Spiels kacheln Dieter Hoeneß und Alois Reinhard mit den Köpfen zusammen. Nach kurzer Behandlung spielen beide weiter. Heute undenkbar, geht Hoeneß als Turban-Dieter „blutüberströmt“ in die Geschichte ein. Von diesem ersten Schock erholen sich die Nürnberger zunächst besser. Der bepflasterte Reinhard schießt den Club gar in Führung (31. Minute), Dressel vor der Pause zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0 (44.) ins rote Netz.
In der Pause wird Dieter trotz starkem „Schädelbrummen“ von seinem Bruder Uli und Trainer Csernai eindringlich zum „Zähne zusammenbeissen“ aufgefordert. Zum Glück der Bayern hält der tatsächlich durch, wird ohne Betäubung mit sechs, sieben Stichen genäht und die Mannschaft bläst in Halbzeit 2 zu einer der größten Aufholjagden der Vereinsgeschichte.
Schnell verkürzt Torjäger Rummenigge zum 1:2 (53.) – nach Kopfball-Vorlage(!) von D. Hoeneß. Und weil’s so unglaublich ist, köpft er in Minute 65 erneut auf den Torschützenkönig der Vorsaison. Den Pfostenabpraller zimmert Kraus in die Frankenmaschen. Ausgleich. Die Bayern-Fans aus dem Häuschen.
Für Nürnberg war der Spuk aber noch nicht zu Ende.
Keine 7 Minuten später laufen Nürnbergs Stocker und Kraus in den Strafraum. Kraus fällt. Und Breitner bleibt wie immer die Ruhe selbst im Hexenkessel der Diskussionen. Sein Elfmeter-Tor bringt die Bayern zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung (72.).
Der Höhepunkt dieses Tages und spektakulären Endspiels ereignete sich allerdings in der 89. Minute:
Turban-Dieter, inzwischen wieder mit Blutflecken am Verband, steigt selbst noch einmal in die Luft des Nürnberger Strafraums und köpft zum Endstand von 4:2 ein. Das ist (Kampf-)Fußball at his best. Das hat mich geprägt. Sowas gibt’s heute nicht mehr. Schade eigentlich.
In meiner Erinnerung wird dieses Spiel immer seinen Platz behalten.
Wie übrigens auch die Tatsache, dass die Meisterschaft seinerzeit an den HSV ging, der selbst eine Ära einleitete und der Europapokal ebenfalls nicht an die Säbener Straße wechselte.
Aston Villa gelang trotz drückender Überlegenheit der Bayern ein schmeichelhafter 1:0-Sieg (Torschütze White) im Endspiel in den Niederlanden. Ein Gefühl, dass die Bayern zuvor nicht kannten, war es doch in der Geschichte des Vereins das erste verlorene Endspiel!
Vielleicht aber auch nur ausgleichende Gerechtigkeit, galten doch zumindestens die Endspielsiege 1975 und 1976 als zumindestens glücklich. Trösten konnte uns alle das aber nicht. Zusätzlich leitete die Niederlage am Ende der Saison 81/82 wohl das Ende der zweiten Breitner-Ära beim FC Bayern ein. Ohne Titel verabschiedete sich dieser ein Jahr später von der Fußballbühne.
Servus Paule.
Top-10-Platz: 7
Spiel: Werder Bremen – FC Bayern
Datum: 22.04.1986
Ort: Bremen, Weserstadion
In der Fußball-Bundesliga gibt es keine Endspiele um die Deutsche Meisterschaft. Offiziell. Inoffiziell jedes Jahr, jede Menge. 1986 war das nicht anders. Um den Titel kämpften Bayern und Werder Bremen. Der Titelverteidiger aus München lag zumeist hinter den Bremern, die langersehnte erste Meisterschaft für Werder in der Rehhagel-Ära schien ganz nah.
Besagtes Endspiel fand am vorletzten Spieltag in Bremen statt. Im Hinspiel verletzte sich Top-Stürmer Völler nach einem Foul von Klaus Augenthaler, die Atmosphäre war entsprechend aufgeheizt. An besonders schlimme und harte Fouls in diesem Spiel kann ich mich zwar nicht erinnern, aber eng war es auf jeden Fall, das 0:0 hatte lange Bestand.
Würde Bremen das Spiel bei 2 Punkten Vorsprung gewinnen, wären sie Meister, bei allen anderen Ergebnissen die Entscheidung vertagt gewesen.
In diese Vorgeschichte, diese Ausgangslage, dieses Spiel hinein bekam bei einem Zweikampf, mit dem zuvor nach einem halben Jahre erstmal wieder eingewechselten Rudi Völler, im Bayern-Strafraum Sören Lerby den Ball an die Brust, die Schulter, oder ins Gesicht geschossen. Der Schiedsrichter entschied in der 90.Minute fälschlicherweise auf Handelfmeter.
Das Stadion, die halbe Nation stand Kopf.
Zu Recht. War doch damals Michael Kutzop, Bremens etatmäßiger Schütze die sicherste Bank der Liga.
Überlagert von Protesten der Bayern und Tumulten in und um den 16-Meter-Raum stand Kutzop, bereit zur Vollendung der Meisterschaft.
Gefühlte Ewigkeiten später steht er da, der Held aller deutschen Fußball-Fans, die nichts mit dem FC Bayern zu tun haben. Er läuft an, halb Deutschland läuft mit. Er schießt…
Neben Jean-Marie Pfaff und einigen anderen Bayern-Fans, höre auch ich wohl heute immer noch das Klatschen von Leder auf Aluminium. Lähmendes Entsetzen. Stille. Abgesehen von grenzenlosem Jubel einiger weniger Bayern in Bremen und Fans wie mir, die zuhause in Ihrem Zimmer die Live-Übertragung beim ZDF gebannt verfolgt hatten.
Innerlich hatte ich mich schon mit einem Rehhagel-Meister abgefunden. Dann das. Es konnte nicht sein. Kutzop verschießt einen Elfmeter. Diesen Elfmeter!
Der Rest war Euphorie. Und Klassiker.
Heute kaum noch vorstellbar: Die Interviews nach dem Spiel führte Dieter Kürten in der Bremer Vereinskneipe. Am Tresen saßen Rehhagel, Lattek und die sonstigen Verdächtigen.
Im Gedächtnis blieben mir zwei Sätze.
Rehhagel: „Wir wollen nichts geschenkt haben. Wenn durch diesen Elfmeter die Meisterschaft entschieden worden wäre, wäre die Hölle los gewesen.“
Da hat er nicht Unrecht. Zum einen weil Bremen nach diesem Spiel immer noch 2 Punkte Vorsprung hatte, nur noch einen Punkt zum Titel benötigte und zum anderen weil der Elfmeter definitiv eine Fehlentscheidung war.
Das Highlight kam allerdings von Bayern-Trainer Lattek auf die Kürten-Frage, ob er denn ein schlechtes Verhältnis zu Trainer-Kollege Rehhagel habe: „Ich habe kein schlechtes Verhältnis zu ihm. Ich habe überhaupt kein Verhältnis zu ihm.“
Die anwesenden Bayern-Fans brachen in Gejohle und Jubel aus.
Wer das jetzt merkwürdig findet: Wir sprechen hier von den Zeiten im Verhältnis zwischen Bayern und Bremen, als es noch verblendete Ideologen à la Willi Lemke mitspielten, der den „Konflikt“ zwischen diesen beiden Fußball-Vereinen immer auf gesellschaftliche und politische Ebenen hob: Gut gegen Böse, SPD gegen CSU, Links gegen rechts.
Das war damals wie heute genauso dumm wie polemisch und platt. Zum Glück hat Lemke im Verein heute kaum noch was zu melden und scheiterte er vor zwei Jahren nach seiner Flucht in die Politik bei der Mitgliederwahl der Bremer SPD klar an Jens Böhrnsen und verharrt somit auf einem Senatsposten. Aber ich schweife ab.
Dieses Spiel hätte am Ausgang der Bundesliga-Saison rein gar nichts geändert, wenn den Bremern nicht am letzten Spieltag zusätzlich die Nerven geflattert und sie mit 1:2 beim VfB Stuttgart verloren hätten.
Aber das ist ein anderes Thema.
P.S. Dieser Beitrag war übrigens schon vor dem gestrigen Spiel geplant.