Mit dieser EM bin ich fertig.

Dieser Beitrag ist – urlaubsbedingt – spät dran.

Es gibt aber auch gar nicht viel zu sagen.

Mit der EM 2012 bin ich fertig. Also inhaltlich. Ich habe dem Thema nichts mehr hinzuzufügen.

Alles was ich zu sagen hatte, habe ich – im Urlaub – über Twitter bereits gesagt.

Was es sonst noch zu sagen gäbe, haben andere für mich übernommen.

Der Kaisergrantler zum Beispiel. Oder Herr Niggemeier. Oder Bildblog.de. Oder Herr Zeigler. Oder Sportsaal.de.

„Man“ muss nicht unbedingt alles davon – vorbehaltlos und in der Wortwahl – unterschreiben. Aber es spiegelt meine grundsätzliche Überzeugung wider.

Und jetzt ist es auch gut. Seit heute – 01.07.2012 – haben wir eine neue Saison. Und das ist gut so.

69 Gedanken zu „Mit dieser EM bin ich fertig.“

  1. Den offenen Brief von Zeigler unterschreibe ich sofort vollumfänglich. Zu viel mehr habe ich irgendwie auch keine Lust mehr. Vor allem wenn ich höre, dass sich Rethy auf jedes Tor der Spanier wieder einen schrubbt („weltklasse reicht als Bezeichnung nicht aus“).

    Ansonsten positiv dass endlich die zweiten Plätze ein Ende haben und die Rückennummern für unsere Neuzugänge verteilt wurden. Morgen gehts wieder los. 😉

  2. Zwischenfazit zur Halbzeit:

    Warum haben die Deutschen gegen Italien verloren, v.a. wenn man sich die Spanier dagegen ansieht? Nun, Spanien hat mit Erfolg, aber eben auch mit Glück 2 Mal super schnell kombiniert.

    Warum mit Glück? Na eben weil man Glück braucht, wie beim 1:0, wenn die Rückgabe und der darauf folgende Kopfball so exakt passen. Ein Minimum anders und der Ball kommt nicht richtig oder geht drüber. Das ist Fußball.

    Darauf spielen die Italiener überraschend dominant und drängen Spanien erstaunlicherweise lange Phasen in die Defensive. Wann gab es das zuletzt in dieser Ausgeprägtheit? Dann das 2:0. Ein genialer Pass, ein fantastischer Laufweg. Schuss. Tor.

    Das genau hat die Deutschen doch seit geraumer Zeit ausgezeichnet. Özil (oder Schweinsteiger, oder Khedira, etc. ) spielt genial auf einen durchstartenden Mitspieler (Podolski, Müller, etc.) und der haut ihn rein. Leider gab es diese Spielsituation so nie im Spiel gegen die Italiener. Warum? Weiß der begrabene Hund vielleicht. Oder O. Kahn. Der sicher. Hundertprozentig. Und er kann es erklären. Total überzeugend. Überzeugend für wen? Für wen auch immer.

    Wenn Italien das noch dreht, wäre dies eines der denkwürdigsten Endspiele in der Geschichte.

  3. Sorry Jungs, aber das, was die Spanier heute Abend da auf den Rasen zaubern ist einfach gigantisch! Und ich sage das, obwohl ich diesem Tika-Taka schon lange überdrüssig geworden bin. Da müssen wir schon ein wenig Demut zeigen und uns insbesondere die Laufarbeit und in erster Linie das Vertikalspiel abschauen.

    Wäre aber auch ein Witz gewesen, wenn eine Mannschaft Europameister wird, deren Stürmer nach 60 Minuten platt sind. Dann doch lieber ein Team ohne Stürmer.

  4. Verdienter Europameister. Geil. 4:0. Das beste EM-Endspiel seit langer Zeit.

    Der einzige Wermutstropfen: Ich hätte es gut gefunden, wenn Balotelli Italien zur EM geschossen hätte. Hätte gerne eine Reaktion der ganzen rechtsradikalen Fans in Italien darauf gesehen.

  5. Spanien spielt einfach wie vom anderen Stern. Ich bin sonst wirklich nicht jemand, der etwas über den Klee lobt, aber gegen dieses Team hat derzeit niemand eine Chance.

    Und nein, die haben auch keinen Platzhirsch auf dem Platz. Aber die haben eine so unglaubliche Einstellung jedes verdammte Spiel gewinnen zu wollen, ja sogar irgendwie gewinnen zu müssen. Und das ist viel wichtiger, als dieser Platzhirschquatsch, der jetzt wieder durch die Medien gepeitscht wird.

    @Finanzbeamter:
    Bald, kann’s auch schon nicht mehr erwarten 😉

  6. „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Spanier.“

    Frei nach Gary Lineker. Soviel zur EM. Außer dass die angeblich größte Nulpe in der Geschichte der NM Zweiter in der Torjägerliste dieses Turniers wurde. @ Flinsi: Stimmt auch wieder, immer wieder Zweiter. Das darf echt nicht wahr sein.

    Nun aber zum FCB. Mir fällt auf, dass Mandzukic offenbar noch keine Rückennummer hat. Im Kader auf der homepage ist er auch noch nicht aufgezählt. Wird die Tage wohl noch kommen.

    Ich stelle die heute beginnende Saison, mit den besten Hoffnungen, mal unter das Motto: „Das Imperium schlägt zurück“

    Pack ma´s!

  7. An alle Spanien-Anbeter: Elfer-Schießen gg. Portugal. Elfer-Verweigerung von Stark &Co. gg. Kroatien. Di Natale der in 5 Minuten nach der Hz zwei Riesechancen nicht macht.

    Vom anderen Stern ist anders. Auch wenn es heute vlt. zeitweise gg. 10 Mann den Anschein hatte. Also immer locker bleiben. 😉

  8. Wenn hier oder woanders jetzt wieder nur anhand des Ergebnisses die totale Überlegenheit der Spanier vor allen und jedem „analysiert“ wird, der hat einfach keinen Sinn für das Wesen des Fußballs. Klingt hart, ist hart, soll auch so verstanden werden.

    Die Italiener hatten dieses mal einfach nicht die Fortune wie gegen Deutschland. Das hatten heute die Spanier. Bei denen klappte alles, bei den Italienern nichts. Zumindest nichts in den entscheidenden Momenten.

    Das waren heute 2 klasse Mannschaften. Dass das Ergebnis zum Schluss so dermaßen hoch ausfiel, war dem Spielverlauf geschuldet. Sooo viel schlechter war das italienische Team definitiv nicht. Das Spanien gut Fußballspielen kann, ist davon unberührt.

    Doch was @Flinsi schreibt, ist schlichtweg nicht richtig. Spanien hat heute eben nicht sein typisches Tika-Taka aufziehen können, weil Italien bestens dagegen gehalten hat.

    Bitte doch mal ein Spiel nicht immer und ausschließlich her vom Ergebnis zu beurteilen. Das macht kein vernünftiger Trainer und sollte auch kein Freund des Fußballs machen. Es gibt unendlich viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen, gerade der Zufall.

    Allerdings hat Spanien natürlich unterm Strich „verdient“ gewonnen, obwohl sie in manchen Momenten einfach das nötige Glück hatten. Eben so wie die Italiener gegen die Deutschen.

  9. @ tafelrunde:
    Genau das Gegenteil ist richtig. Der Faktor Glück/Zufall ist im Fußball extrem hoch und die geholten Titel der Spanier/Barca ist der Ausdruck des höheren Niveaus gegenüber allen anderen Mannschaften.

  10. Für mich wurde da heute die 2010er FCB-Mannschaft Europmeister.
    Total statisches Spiel, null Dynamik, Sieg durch zwei Einzelaktionen (Weltklasse-Pass von Xavi und Iniesta).
    Spanien ist definitiv nicht mehr die Übermannschaft der letzten beiden Turniere. Die haben gegen Irland überzeugt. Und das wars. Die anderen 15 Teams waren einfach zu glatt.

    Wie dem auch sei. Der Mandzukic-Transfer ist ein guter Schritt, der hat mir gefallen bei der EM. Abgesehen davon ist ein Transfer von Dzeko damit ausgeschlossen was der meiner Meinung nach DÜMMSTE Transfer seit Klinsmann gewesen wäre.
    Es ist niemand verletzt auch das ist positiv.
    Fährt Shaqiri jetzt eigentlich nach London oder nicht ?
    Weiss da einer was ?
    Die EM war unterm Strich irgendwie sehr fad.
    Genauso wie das Spiel des Siegers, Martinez holen dürfen wir trotzdem.

  11. Doch, diese spanische Mannschaft ist weltklasse und wohl die beste Nationalmannschaft aller Zeiten. Und gerade der Vergleich mit dem FCB von 2010 hinkt doch gewaltig (@ Griffex). Die Mannschaft von 2010 wurde von Einzelaktionen und Glückstreffern ins Finale getragen, während Spanien gerade heute gezeigt hat, dass sie ein Kollektiv sind, wie man es im Ländervergleich selten gesehen hat. Das waren herausgespielte Treffer und keine Gewaltschüsse eines (damals noch) gnadenlosen Robbens. Leider ist es immer sehr leicht die Leistungen wirklicher Weltklasse-Sportler klein zu reden. Der altbekannte Spruch vom Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss, hat eben tatsächlich seine Daseinsberechtigung. Ein Usain Bolt rennt eben auch keine 9,58, wenn er nicht unbedingt muss oder alternativ gerade Bock drauf hat. Übrigens war Spanien auch 2008 und 2010 nicht gegen jeden Gegner überragend.

  12. Über die Spanier wurde im Verlauf der EM genauso respektlos berichtet, wie im Saisonverlauf über den FCB. Da wurde vom „Ende einer Ära“, „langweiligem Fußball“ oder sonstwas gefaselt und dann geben sie eine überragende, passende Antwort. Großartig, dies war heute eine Demonstration, nichts anderes, man muss es anerkennen! Sie haben sich nicht beirren lassen und an ihre Stärke geglaubt. Bayern sollte sich das für die nächste Saison zum Vorbild nehmen. (Wenn auch die Aussichten im Nach-EM-Jahr alles andere als positiv sind. Same procedure, wie nach jedem Turnier, diesmal besonders. Da können unsere Dortmund-Freunde hier noch so dagegen anplappern, die Geschichte lügt nicht.)

    Die Italiener haben heute vorgeführt, dass auch die stärksten Mannschaften nicht davor gefeit sind, von einem entscheidenden Spiel zum nächsten, binnen kürzester Zeit böse abzustürzen. Höher konnte die Fallhöhe nicht sein, bitter.

  13. @ Christian: Ich denke, dass die Rückennummer erst mit Vertragsunterzeichnung festgelegt wird. Und bei Mandzukic fehlt ja noch der Medizincheck. Ich rechne mal damit, dass er die 9 von Petersen übernimmt.

  14. @ Finanzbeamter

    Jo, das könnte sein. Ist ja auch nicht soo wichtig. Mir wars nur aufgefallen und irgendwie wollt ich zum FCB übergehen.

    Bin mal gespannt, was transfertechnisch noch so kommt. Jetzt da die EM vorbei ist, könnte auch der Vollzug bei Martinez näherrücken. Die nächsten Tage bzw. Wochen werden in jedem Fall spannend.

  15. Viel Einsatzzeit hat Martinez bei der EM aber nicht bekommen, oder?
    Ist der dann wirklich 40 Mio. wert?
    Na gut, wenn ich an Götzes „Wert“ und seinen EM-Einsatz denke…

  16. Wer glaubt, nun stünde uns eine erfolgreiche Saison bevor, der irrt. Die selben Spieler – satt wirkend obwohl sie noch nichts erreicht haben, die selbe Mentalität – körperloses Spiel, Aufbäumen Fehlanzeige, zahnlose Tiger, die selben Charaktere – zuvorderst mit Chefdiplomat Lahm und mir-ist-alles-egal-Kroos und ich-schieß-keine-Elfer-Tymo, der selbe Trainer mit den selben drei Wechseln ab Minute 75 wie immer, das selbe unflexible Spielsystem – mia san mia, das selbe beste Trainingslager aller Zeiten.

    By the way: Gestern haben die Spanier gezeigt, wie frisch man sein kann, wenn man noch mehr Pflichtspiele in den Knochen hat als unsere ach so bedauernswerten Bayern.
    Ich akzeptiere keine Ausreden zur neuen Saison von wegen Nach-EM-Jahr. Nicht nach dieser leidenschaftslos heruntergespulten EM.

    Und ich hoffe darauf, dass einer der Neuzugänge, Shaquiri?, oder die noch kommende Bombe im Sturm oder MIttelfeld die Leidenschaft und wirkliche Titelgeilheit mitbringt, die wir in der neuen Saison brauchen, um die dritte Dortmunder Meisterschaft zu verhindern.

  17. Ich hab keine Ahnung, ob Martinez 40 Millionen wert ist oder nicht. Meinte nur, dass da bald was passieren könnte, falls da wirklich was dran ist. Spannend ist das doch in jedem Fall.

    Eines ist mir gerade wieder aufgefallen: Unser Kader ist immer noch ganz schön auf Kante genäht. Mit Mandzukic sinds 26 Spieler. Darunter drei Ersatztorhüter. Zieht man dann noch Weiser, Can und Weihrauch ab, die wohl vor allem bei den Amateuren spielen werden sind es gerade mal 20 Spieler, aus denen Heynckes regelmäßig auswählen kann bzw. wird. Im Mittelfeld haben wir nominell lediglich zehn Akteure. Da will man gar nicht an mögliche Verletzungen denken. Deshalb: Spannend, wer noch kommt.

    @ Franck

    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

  18. Wenn ich überall, auch hier, ständig das Gemecker über angeblich fehlende Leidenschaft, kein Aufbäumen usw. lese, habe ich immer Schweinsteiger vor Augen, wie er sich trotz Verletzung durchs CL-Finale und die EM quält und einen Lahm, der u. a. gegen Real und und Chelsea überragend gespielt und gerackert hat. Ich weiß nicht, aber irgendwas krieg ich da nicht ganz auf die Reihe….

    Dass die nächste Saison brutal schwierig wird, steht außer Frage. Wenn ich mich nicht irre, ist Bayern der Verein, der die meisten Spieler bei der EM im Einsatz hatte. Ich frage mich, warum dies kein Grund sein sollte, das Argument „ausgebrannte Spieler“ gelten zu lassen. Es ist eben Fakt. Warum sollte es ausgerechnet diesmal, noch dazu nach dieser Seuchensaison, anders sein als in der Vergangenheit? Man schaue nur in Schweinsteigers Gesicht.

    Wer geglaubt hat, die Bayernspieler könnten das CL-Finale bei der EM mal so locker aus den Kleidern schütteln, war komplett auf dem falschen Dampfer. Dieses Thema wird die Mannschaft weiter begleiten. Frag nach, beim 99er-Team.

  19. Schweinsteiger und auch Müller lasse ich bei meiner Kritik ganz klar außen vor. Den beiden fehlte einfach Form und Frische, um das Element „Leidenschaft“ ins Spiel zu bringen, was der NM einfach fehlte. Keinen Vorwurf an die beiden. Wo Lahm „rackert“ und „kämpft“ erschließt sich mir nicht. Er macht im besten Falle einen ordentlichen Job. Im leider oft eintretenden Durchschnittsfall ist es Dienst nach Vorschrift. Genauso bei Kroos.

    Ausgebrannte Spieler – das Argument kann ich nicht gelten lassen. Ich wiederhole mich: die Spanier haben deutlich mehr Spiele in den Knochen als die Bayernspieler – seit Jahren! – und wirkten dennoch nicht ausgebrannt.

    Ausgebrannt weil Titelfrust?
    Nö. Da muss man doppelt hungrig auf die nächste Chance sein.
    Auch hier der Vergleich mit den Spaniern: Beeindruckend, wie ein Xavi, ein Iniesta, mit bereits zig wichtigen Titeln auf dem Buckel noch so titelhungrig geblieben sind.

    Ausgebrannt im Unterschied zum BVB?
    Körperlich benachteiligt, sicher, aber geistig doch wohl hoffentlich genauso titelhungrig wie die Bienen, oder?
    Dazu hoffe ich auf die Neuzugänge, die nicht so „ausgebrannt“ sein können – um für frischen Wind zu sorgen.

  20. Immer langsam…

    Ich finde wir tun gut daran die Saison erst einmal beginnen zu lassen, bevor wir sie schlechtreden. Zwischen CL-Finale und EM war wenig Zeit zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren und sich selbst zu hinterfragen. Dafür ist jetzt Zeit in aller Ruhe, bei den Freunden und der Familie.

    Ich glaube, Mannschaft wird definitiv anders auftreten in der kommenden Saison.

  21. Die Probleme der nächsten Saison liegen auf der Hand:
    1. CL-Finalniederlage verarbeiten und neue Ziele setzen. Es ist dabei ein gewaltiger Unterschied, ob man sich nach zig Siegen (wie Spanien) oder nach mehreren bitteren Niederlagen, aus dem tiefen Tal kommend, neu motivieren muss. 2. Neue Ziele mit Elan angehen, trotz EM-Belastung? Nochmal: Die Erfahrung ist hier eindeutig. Siehe zuletzt nach der WM 2010. (So schlimm wird es aber nicht kommen.) 3. Das festgefahrene Spielsystem in der Offensive, samt dem Problembär Robben. Ein ganz gravierendes Problem, bei dem Heynckes besonders gefordert sein wird. 4. Jupp Heynckes in seinem letzten Jahr: Als Moderator bewährt, aber neue taktische Varianten mit Überraschungsfaktor sind nicht zu erwarten. Ein weiteres Übergangsjahr mit Trainersuche als ständigem Hintergrundgeräusch. Hier sind baldige Lösungen gefragt, um Diskussionen und Unruhe wenigstens einzudämmen. 4. Der Kader. Wo bleibt der kreative Mittelfeldspieler hinter den Spitzen? Hier wäre längst Handlungsbedarf, statt dessen sucht man auf anderen Positionen.

    Summa summarum: Zu optimistisch braucht man wirklich nicht in die Saison zu gehen. Von Bayern abgesehen, muss man jedoch erstmal sehen, wie Dortmund mit seiner neuen Rolle zurecht kommt. Da wird sich einiges ändern. Auch hier werden sich die Teams zunehmend besser auf ihr Spiel einstellen, die Ansprüche werden zudem steigen (u. a. Champions League) und das Personal wird unruhiger werden und schwieriger zu führen sein (Wechseloptionen etc.). Abwarten……

  22. Genau, warten wir doch bitte mal den Saisonstart ab.
    Wichtig wird sein, wie fit Schweini körperlich und geistig sein wird. Bis zu seiner Verletzung hatten wir letzte Saion eine astreine Bilanz.

    Ich bin auch auf Shaquiri gespannt. Was ich bisher so mitbekommen habe, scheint er richtig auf die neue Spielzeit und den FC Bayern zu brennen.

    Ach ja, und brandneu: Sammer wird Sportdirektor?!?

  23. SZ bestätigt Sammer-Verpflichtung! Erste Einschätzung: Bitter für Nerlinger, aber richtige Entscheidung. Sammer ist ein heller Fußball-Kopf und eine starke Persönlichkeit, der den Verein weiterbringen kann. Allerdings könnte es problematisch sein, immer einen „Ersatz-Trainer“ dabei zu haben, der in Krisenzeiten quasi immer kurz vor dem Putsch zu stehen scheint.

  24. Nerlinger weg, Sammer neuer Sportdirektor. Quelle Bild.de.
    Und diesmal glaub ich ihnen sogar.
    Weiß noch nicht was ich dazu sagen soll.

  25. Erster Tag der neuen Saison und schon ein H/Sammer…

    Warum man aber nicht gleich darauf gekommen ist und Nerlinger erst 3 Jahre strampeln lässt…?

    Wenn es so ist: Danke Christian, ich finde Du hast deinen Job gut gemacht. Genauso nachvollziehen kann ich aber auch, dass man einen Characterkopf auf so einen wichtigen Posten setzt.

  26. Boah, Sammer zu den Bayern. Und wenn`s mit Heynckes nicht mehr klappt auch schon den Übergangstrainer parat. Ganz schön clever.
    Danke Christian!!!

  27. puh. Also ich schätze Sammer sehr als Fachmann mit Überblick und einen der mal Klartext redet. Nerlinger abzusetzen ist aber schon hart. Ich denke er hat transfertechnisch – soweit man das von ausserhalb beurteilen kann – einen super Job gemacht. Ok, in die Breite zu zaghaft und mit etwas Pech (Breno), aber tolle Spieler waren dabei- und meist für die richtigen Positionen (Neuer, Shaquiri…).

    Insgesamt freue ich mich aber, Sammer endlich beim FCB zu sehen!

  28. Das wär ein Ding, Sammer ist genau der Typ mit der Siegermentalität. Wurde hier ja auch schon oft gefordert.

    Ich hoffe, dass Nerlinger das gut aufnimmt. Langsam wurde er ja vom Lehrlinger zum Transferlinger, fand ihn auch immer sympatisch…

  29. Sammer hat beim DFB bewiesen, dass er konzeptionell eine super Arbeit abliefern kann. Er ist genau der richtige Typ für diesen Posten und mit seinem Ehrgeiz, seiner Begeisterung und seinem Fußballverstand in der Lage, die verstaubten Rituale in der Bayern-Führung mit Frischluft durcheinanderzuwirbeln.

    Für Christian Nerlinger würde es mich freuen, wenn man ihn in anderer Funktion im Verein behalten könnte. Da dürfte allerdings jetzt etwas kaputt gegangen sein. Schade.

  30. Da hat ein langer Weg den seit Kindheitstagen bekennenden Bayernfan Sammer ja doch noch geführt. Eine Autorität, einen Experten für Nachwuchsausbildung, Siegergene, jemanden der Leidenschaft einbringt und Reibungspunkte setzt, der weiß, dass eine Mannschaft unterschiedliche Typen braucht, kein Ja-Sager usw.

    Ich gebe ihm ne gute Chance. Respektabel, dass Rummenigge/Hoeneß zu dieser Entscheidung fähig waren. Das Sammer ein Cheftrainer in Wartestand ist, glaube ich übrigens nicht. Der will langfristig arbeiten und keinen Schleudersitz besetzen.

  31. Bei aller Wertschätzung eines Matthias Sammer. Ich bin mir nicht sicher, sofern diese Meldung tatsächlich stimmen sollte, ob dadurch das Alphamännchen-Gehabe wie unter der Ägide von LvG nicht wieder aufbricht. Sammer/Hoeneß/Heynckes/Rummenigge : ob das gut geht ?

    Und CN hat keinen so schlechten Job gemacht, finde ich.

  32. wegen Shaqiri, im aktuellen Kicker wird er auch danach gefragt, ob er mit der Schweiz zu Olympia will, seine Antwort:

    „Nein. Es wird noch ein letztes Gespräch zwischen dem Verband und meinem neuen Klub geben, dem will ich nicht vorgreifen. Aber die Tendenz ist schon eher, dass ich mich dem FC Bayern anschließe. Die Olympischen Spiele reizen natürlich jeden Fussballer, aber man muss abwägen, was Priorität hat“

    sehr brav und ich bin mir sicher, dass wir an ihm noch jede Menge Spaß haben werden.

    Wegen Sammer, ganz ehrlich, ich freu mich sehr darüber. Mir tut es auch leid, dass dafür Nerlinger gehen muss. Aber weder wird er in die Armut absinken, noch wird der FC Bayern ihn fallen lassen. Entweder er bekommt einen anderen Job bei Bayern oder Uli sorgt dafür, dass er anderswo unterkommt. Sammer war schon als Spieler bis zur Verbissenheit erfolgsorientiert und hat das dann nahtlos als Trainer und Funktionär fortgeführt.

    Er lässt sich seine Meinung von niemand verbieten und die ist oft gegen den Strich. Sehr positiv ist er mir mal wieder vor der EM aufgefallen, als er in einer sehr engagierten Rede verdeutlicht hat, dass nur Titel zählen und es vorbei sein muss, sich immer an irgendwelchen Serien und schönen Spielen hochzuziehen. Das dürfte der große Unterschied zu Nerlinger sein, dass Sammer nach einigen Aussagen von beispielsweise Lahm eher ein heftiges Gespräch mit dem Spieler suchen würde, Nerlinger hat selbst meistens in dieser „Spielerdiplomatensprache“ gesprochen (klar weiss ich nicht, was intern tatsächlich abgeht und gesprochen wird).

  33. @Monty
    Breno hat Uli noch höchstselbst verpflichtet

    @Südoberfranke
    „Sammer/Hoeneß/Heynckes/Rummenigge : ob das gut geht ?“

    Das ist doch unser Anspruch. Stichwort Streitkultur. UH hat operativ dann de facto nichts mehr zu melden und KHR ist der Chef. Sportlich ist dann Sammer der Chef und JH sein Mitarbeiter. Da aber sowohl Sammer als auch Heynckes genug Profi sind um damit umzugehen: Null Problemo.

    Sammer ist eine Größe im deutschen Fußball, ein Macher, ein Sprachrohr, ein Europameister und CL-Sieger. Einer, der weiß, wie man Titel gewinnt und Gewinner formt.

    Ich hätte mir nur gewünscht, dass man so einen Schritt direkt nach UHs Ausscheiden als Manager gemacht hätte. Oder wollte man erst eine „Übergangslösung“…?

  34. Wow….zum ersten Mal hab ich das Gefühl, dass sich meine 19-05-12-Depression so langsam löst und sowas wie Aufbruchstimmung aufkommt. Endlich geht mal wieder was vorwärts, bin nur gespannt, wie die „Männerfreundschaft“ UH/JH aus dieser Nummer herauskommt.

  35. Sammer ist soeben bestätigt.

    Was heißt das jetzt für die Kaderplanung? Ist da schon vorher was besprochen worden? Zumal Nerlinger laut fcb.de ja schon länger abgesägt war.

  36. Sammer bestätigt auf fcb.de, Petersen für 1 Jahr nach Bremen und Vertrag gleichzeitig bis 2015 verlängert. Find ich gut! 🙂

    Danke Christian!

  37. Erfreuliche Randnotiz, dass die Trennung von Nerlinger offenbar fair und mit beidseitigem Einverständnis erfolgt ist (laut Presseerklärung auf FCB.de). Er wird uns weiterhin freundschaftlich verbunden sein, wir danken ihm sehr herzlich. Schmutzige Wäsche scheint keine angefallen zu sein.

  38. Erste Frage die in dem Zusammenhang auftaucht:
    UH hat doch bei der JHV eine Anspieleung gemacht, dass Nerlinger in Kürze in den Vorstand aufsteigen solle.
    Hä!?!?

    Naja, vlt. auch egal, sicher hat Nerlinger mit inzwischen drei Kindern erstmal Zeit, sich anderen Themen zu widmen. Ich fand – wie gesagt – seine Arbeit nicht schlecht. In Anbetracht der Fußstapfen sogar richtig gut.

    Aber mit Sammer hat man jetz endlich den meiner Meinung nach richtigen Mann.

  39. Ach zifix, ich war bei der Saison 10/11. Nehme alles zurück. Ist aber heute auch alles etwas viel… 😉

  40. Mit Sammer auf dem Posten kann ich leben. Allerdings verwirrt mich der Zeitpunkt, da die neuen Transfers ja schon weit fortgeschritten sind. Und N-TV weiß heute schon, dass es bei Bayern auf Grund der Kaderbreite große Probleme geben wird. Die haben ihre Schlagzeilen also heute schon vorgefertigt in der Schublade. Wird Shaquiri eigentlich den RV geben? Im Mittelfeld hätte er ja wohl Robben und Müller vor sich.

  41. Zumindest bringt Sammer eigenes Gewicht mit, während Nerlinger doch eigentlich immer nur als Lakai von UH wahrgenommen – und verspottet (Lehrlinger) – wurde. Das ist schon mal gut. Da ich Sammers Arbeit beim DFB nicht wirklich mitverfolgt habe, maße ich mir kein Urteil zu dessen Fähigkeiten an. Der vollständige Neuaufbruch wird dann aber erst in einem Jahr kommen, wenn JH ersetzt wird.

  42. Sammer ist einfach eine Marke. National wie International steht der einfach ganz anders drin und hat eine wesentlich größere Autorität nach innen wie außen. Der Mannschaft hätte vielleicht auch in wichtigen Phasen an dieser Stelle eine echte Respektsperson geholfen, und kein Kumpeltyp.

    Zudem kennt Sammer die deutsche Fußballszene im Augenblick wohl wie kaum ein anderer und seine Kontakte zu Top-Jugendtrainern und -spielern werden nicht zuletzt dem Nachwuchs zu Gute kommen.

  43. Ultramuc2007:
    Sehr positiv ist er mir mal wieder vor der EM aufgefallen, als er in einer sehr engagierten Rede verdeutlicht hat, dass nur Titel zählen und es vorbei sein muss, sich immer an irgendwelchen Serien und schönen Spielen hochzuziehen.

    Genau deshalb freue ich mich auf Sammer!
    Genau für diese Einstellung, die beim FC Bayern scheinbar abhanden gekommen war.

    Und wenn das Ding schon länger entschieden ist, war und ist Sammer ja bereits in die laufenden Transferaktivitäten involviert. Jetzt darf er gerne Martinez holen, zur nächsten Saison Guardiola und dann freue auch ich mich auf die neue Saison, die ich ein paar Posts weiter oben schon abgehakt hatte. So sind se die Fußball-Fanatiker… 😉

  44. Laut der FCB-Homepage wurde die Trennung mit CN direkt im Anschluss an die abgelaufene Saison vereinbart, daher werden die neuen Transfers wohl eher doch mit dem Sportskameraden Sammer abgesprochen sein (hoffentlich). CN durfte bei den Interviews rund um Mandzukic wohl nur gute Miene zum bösen (?) Spiel machen. Dafür wird er wohl auch ne Menge Schmerzensgeld mitnehmen dürfen.

  45. Da will man nur mal eben e-mails checken und ahnt nichts böses, und dann sowas:“FC Bayern feuert Nerlinger, Sammer wird sein Nachfolger.“ Unfassbar. Was für eine Nachricht.

    Ich freue mich wirklich über diese Verpflichtung. Sammer ist der richtige Mann. Es tut sich was beim FCB. Endlich.

    Für Nerlinger tuts mir irgendwie leid, er war jetzt nicht schlecht, aber halt auch nicht herausragend gut. Tragfähige, langfristige Konzepte zur Erneuerung des Vereins waren von ihm wohl nicht zu erwarten. Und da es unser Anspruch sein muss, die besten Leute zu beschäftigen ist diese Entscheidung richtig.

    Danke an Christian Nerlinger für seine Dienste gegenüber dem FCB, auch wenn ich diese immer kritisch verfolgt habe.

    Ein herzliches Willkommen an Matthias Sammer beim FC Bayern München!

  46. Da will man nur mal E-Mails checken und denkt an nix böses und dann sowas. Was für ein Hammer.

    Tolle Verpflichtung. Hab ein richtig gutes Gefühl. Es tut sich was. Endlich.

    Dank an Christian Nerlinger, herzlich Willkommen Matthias Sammer!

  47. schade für den Nerlinger aber hatte auch die schwerste Nachfolge anzutreten die man sich vorstellen kann.

    Sammer find ich ist die beste Lösung die man sich derzeit vorstellen kann.
    Warum war der nie Spieler bei uns eigentlich?!
    glaube dem ging das feiern der DNM auf den Keks obwohl kein Titel rauspringt und konnte auch nicht mehr richtig mit Löw.

    Bin gespannt was da noch Transfertechnisch rauspringt.
    Bisher kann man ja sehr zufrieden sein mit den Transfers,
    Maduzik und shaqiri find ich sehr gut.
    Bei Dante kann man meiner Meinung nach nichts verkehrt machen.
    Bloss bei Pizarro bin ich etwas skeptisch.
    Sehr guter Schachzug mit Petersen war auch schon bei Kroos so wenn ich mich net irre.

    Danke christian für mein unterschriebenes Trikot und für deine Arbeit.

  48. Da hier die Mehrheit ja positiv über den Sammer denkt, werd ich die Sache mal positiver sehen als sie sich anfühlt, weil ich die schwachgelben Trikots nicht aus meinem Kopf kriege, die ich vor meinem inneren Auge sehe, wenn sein Name fällt.

    Das wird auf jeden Fall einige Zeit dauern, bis ich ihn auch emotional als Roten wahrnehmen werde, hoffen wir darauf, das er den Verein voran bringt.

  49. Bemerkenswert an der Sammer-Entscheidung ist auch, dass endlich einmal das Familien-Prinzip durchbrochen wird. Allerdings gab es schon immer eine gewisse Nähe zwischen Sammer und Bayern. Nicht nur räumlich, da Sammer seit Jahren in Grünwald wohnt. Man hat sich stets der gegenseitigen Wertschätzung versichert und „kulturell“ gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Hoeneß und Sammer. Obwohl sich Sammer nicht den Mund verbieten lassen wird, sind deshalb die Aussichten gut, dass man eine konstruktive Streitkultur pflegen wird. Diese Reibung tut dem Verein gut und wird produktiv wirken. Positiv in diesem Zusammenhang ist auch, dass Sammer ein rationaler Analytiker ist, aber auch mal in der Lage ist, emotional einen rauszuhauen, was Nerlinger komplett abgeht. Die Abteilung Attacke, kombiniert mit Fußballverstand ist nicht die schlechteste Mischung.

    Das Thema Löw als Bayerntrainer ist damit vom Tisch. Man darf gespannt sein, wen Sammer nun als Trainer an Land zieht, mit dem eine Weiterentwicklung möglich sein wird. Dies wird seine große Aufgabe nun sein. Die Telefonnummer von Guardiola wird er von Uli kriegen. Die Aussichten für die nächste Saison haben sich seit heute Mittag schlagartig verbessert!

  50. Sitzt Sammer dann eigentlich wie Uli und Nerlinger mit auf der Bank? Diese Saison gäbe das ein köstliches Bild ab: Sammer am toben und daneben der in sich ruhende, tiefenentspannte Heynckes. Zu schön. 😉

  51. Das beste an dieser Nachricht ist das der „Fußball-Burn-Out“ schlagartig vorbei ist. Aufbruchstimmung.

    Im Ernst. Finde ich ne gute Sache. Denke das Sammer den Verein strategisch weiterentwickeln kann. Außerdem ist er kantig, meinungsstark, polarisierend. So einer passt zum FCB. Das ist der FCB. 🙂

    Auf gehts ihr Roten…

  52. Die Lehren aus der EM für die taktische Grundausrichtung der Roten

    Paule hat sich über die Berichterstattung via Links elegant über Bande „ausgekotzt“. Dem Urteil kann ich mich nur anschließen und möchte einen Punkt aufgreifen: Die EM wird nicht nur als Beleg herangezogen, dass die Bayern-Spieler nichts taugen, sondern auch als Beleg dafür, dass Spielweise des FC Bayern nichts tauge. Wie näher zu begründen sein wird, ist das Gegenteil der Fall. Betrachtet man die EM-Spiele, zeigt sich, dass das geduldige, gefährliche Ballverluste vermeidende Ballbesitzspiel auf dem ganz hohen internationalen Niveau zum Erfolgt für, und das Konzept des „Hochstehen, früh angreifen, immer mit Risiko vertikal noch vorne spielen“ zwar spielerische Höhepunkt gegen schwächere und auch ordentliche Mannschaft bringt, aber auf dem ganz hohem Niveau an Grenzen stößt. Betrachten wir die Spiele der deutschen Mannschaft und die Halbfinals. Beginnen möchte ich mit einem Quervergleich, wohl wissen, dass das immer problematisch ist

    „Bayrischer Stil“ von Dtl. gegen Portugal

    Aus meiner Sicht hat Portugal gegen Italien besser ausgesehen und Spanien besser Paroli geboten als Spanien. Diese Portugiesen hat Dtl. aber im ersten Spiel der Vorrunde mit etwas Glück aber auch großen vor allem taktischen Geschick geschlagen. Es wurde geschrieben, Deutschland hätte zu großen Respekt vor Italien gehabt. Der deutschen Mannschaft und auch der Spielweise war auch gegen Portugal war anzumerken, dass die Losung hieß: „Bloß nicht verlieren“. Entsprechend wurde Ballbesitzsicherung maximiert und Risiko minimiert; vor allem wurde darauf geachtet, dass immer genug Leute hinter dem Ball waren, um 1:1 Situationen gegen Ronaldo/Nani in Strafraumnähe zu vermeiden. Mit dem angeblich „Bayern-Schlagwagenfußball“ haben wir ein enges Spiel gegen eine der besten, sehr stabil spielen Mannschaften des Turniers unter viel Druck (Erstes Spiel) besiegt und die Vorrunde souverän gemeistert.

    Schon vor dem Italienspiel habe ich an anderer Stelle gesagt, dass man gegen Italien ähnlich spielen muss wie gegen Portugal, nämlich „bayrisch“, vorsichtig, mit Minimierung von Ballverlusten und vorn auf die individuellen Fähigkeiten unserer Offensiven und plötzliche Tempoverschärfung vertrauen. Das Problem im Habfinale gegen Italien war nicht nur die Aufstellung, oder zu ängstliche Einstellung, sondern im Gegenteil: die Kombination einer defensiven Aufstellung mit einer (zu offensiven) Ausrichtung.

    Duplizität der Ereignisse in der ersten Habzeit des Halbfinals Dtl. Italien und des Finales

    Für mich war das Finale Spanien Italien ein spiegelverkehrtes Spiegelbild des Halbfinales Deutschland Italien; Italien hat das erlebt, was Deutschland erlebt hat: Forscher Beginn (in der Hoffnugn den Gegner zu überrumpeln) mit guten Offensivansätzen, aber nur einer wirklich guten Torchance. Man versucht offensiv, weit vorne zu pressen und die Verteidigung steht recht hoch. Dadurch entstehen Räume für Pässe in die Schnittstellen und auf dem Flügel für Pässe in den Raum. Nachdem sich der Gegner orientiert hat, nutzt und spielt durch solche Pässe auf den Flügel einen Spieler frei, der in den Strafraum eindringt und kurz und scharf an den Fünfmeterraum flanken kann. So gehen Italien und Spanien jeweils in Führung. Im Bemühen den Rückstand aufzuholen, steht man hinten noch offener und kassiert vor der Pause das 0:2. Gegen einen taktisch und technisch hochklassigen Gegner kann man dann eigentlich gleich in der Kabine bleiben.

    Die Schattenseite „moderner“ Defensivtaktik

    Sowohl Deutschland und Italien sind daran gescheitert, dass sie „modern spielen“ wollten: Mit dem Konzept „hoch verteidigen, gefährliche Pässe in die Tiefe in den Rücken der Abwehr durch Pressing verhindern“ ist in einem KO-Spiel riskant, da jeder Fehler häufig gleich zu einer Großchance führt

    Bei der Bewertung der Chancenverwertung kommt es nicht nur auf die Quantität, sondern auch die Qualität der Torchancen an. Wenn ich zulasse, wie Dtl. gegen Ital., dass ein Gegner aus fünf Metern aufs Tor köpfen kann (0:1) bzw. mittig allein auf den Torwart zulaufen darf (0:2) muss ich damit rechnen, dass Tore fallen. Deutschland hatte im ganzen Spiel nicht eine herausgespielte Chance dieser Güte (am ehesten noch die Schussgelegenheit von Lahm) gehabt. Mit dieser sehr offensiven „Vorwärtsverteidigung“, erhält der Gegner vielleicht weniger Chancen, aber die haben es dann in sich. Wenn dann wegen Formschwächen man beim Pressing keinen Zugriff auf den Gegner bekommt, dann ist das Gesamtgefüge extrem instabil.

    Das Gros der italienischen Chancen gegen England war von deutlich schlechterer Qualität. Da hat man gesehen, dass den Italienern nicht viel einfällt, wenn sie im Angriff in Unterzahl sind. Die Löws Formation (selbst in der von ihm gewählten personellen Besetzung) hätte gegen Italien besser ausgesehen, wenn Schweinsteiger sich als Quasi-Libero zur Absicherung in die Abwehrkette hätte zurückfallen lassen. Lahm und Boateng hätten auf den Flügeln dann auch offensiver stehen können und es wäre eine Absicherung dagewesen, wenn die Verteidiger das 1:1 verlieren oder zu weit aufgerückt sind. Damit hätte man defensiv ähnlich agiert wie Italien wegen Spanien im ersten Spiel in der Vorrunde.

    Zwischenfazit

    Spanien war im Finale gestern vor allem deshalb so stark, da die Taktik der Italiener (hoch stehen, früh pressen, ohne dass es gelingt echten Zugriff auf den Gegner mit Mittelfeld zu bekommen) den Spaniern in die Karte spielte (so wie die deutsche Ausrichtung den Italienern). Gegen Gegner die gefährlich schnell vertikal in die Spitze spielen, sei es mit Flachpasskombinationen (Spanien, auch Deutschland), sei es mit hohen Bällen auf zwei Spitzen (Italien) darf man nicht weit aufrücken und muss immer genug Leute hinter dem Ball haben. Alles andere ist Harakiri. Natürlich muss man bereits im Mittelfeld attackieren, um nicht zu passiv zu werden; aber eben mit Absicherung hinten.

    (Hier ist eine Mitursache für das Scheitern von Dortmund in der CL. In der Bundesliga operieren die guten Mannschaften kaum noch mit langen Bällen auf zwei bewegliche Spitzen und die schlechten Mannschaften tun es manchmal, können es aber nicht gut. In der Bundesliga ist der Spielertyp à la Pirlo der von hinten gekonnt lange Pässe verteilt fast ausgestorben; und eine Kombinationsmaschine à la Spanien/Barcelona gibt es auch nicht.)

    Allgemeine Folgerungen

    Spanien und auch Italien (im Halb- und Viertelfinale) haben gezeigt, wie man souverän agieren kann, wenn in der Offensive starke Individualisten spielen: Erst einmal alles auf das Verhindern des Gegentors konzentrieren und Ballbesitz maximieren, Risiko minimieren. Mit etwas Glück kommt man auch mit wenig Risiko zu einem Treffer. Wenn nicht, kann man ab der 70. Minute, wenn die Kräfte des Gegners nachlassen, das Risiko erhöhen. Deutschland ist mittlerweile in der Offensive so stark besetzt und technisch so stark, dass man auch gegen eine italienische Mannschaft einen Ballbesitzmaximierungs- und Risikominierungsfußball spielen kann (so wie Deutschland das gegen Portugal und phasenweise gegen Dänemark und die Niederlande demonstriert hat). Nicht der vermeintlich zu große Respekt vor Italien/Pirlo war der Fehler, sondern ein aus meiner Sicht übermütiges Defensivkonzept, bei dem man das über den Haufen geworfen hat, was in der Vorrunde gut funktioniert hat.

    Die spanische Spielweise liegt im Ansatz (nicht in der Perfektion der Ausführung) ziemlich dicht an der Spielweise vom FC Bayern München. Und die CL und die EM haben gezeigt, dass dieser taktische Ansatz auf hohem internationalen Niveau weiter führt als der Hurrastil.

    (Das Verlieren des CL-Finales ist da kein Gegenbeweis. Natürlich gibt das keine Erfolgsgarantie, insbesondere kann bei Orientierung an Ballbesitz und Reduzierung des Risiko ein Spiel mal schnell 0:0 oder 0:1 enden. Kleines Gedankenspiel: Wie wäre das Urteil über Spanien und Bayern, wenn Bayern das Elfmeterschießen gegen Chelsea gewonnen und Spanien hätte das Elfmeterschießen gegen Portugal verloren hätte statt umgekehrt?)

    Solange die Nationalelf „bayrisch“ angehaucht gespielt hat (in der Vorrunde) war sie erfolgreich und in der Defensive stabil. Sie hat in der Presse Prügel dafür bezogen, dass sie diese Spieler nicht mit mehr Glanz gewonnen hat. Erst als man nach dem Spiel gegen Übergegner Griechenland meinte, man könnte die Spiele auch mit früh attackieren und hoch stehender Verteidigung trotz eines maladen Schweinsteiger auch gegen Italien dominieren ging es schief.

    Folgerungen für den FC Bayern

    Ein ähnliches Phänomen war beim Pokalfinale gegen Dortmund zu beobachten: Nach dem man mit vorsichtiger Taktik zweimal etwas unglücklich knapp gegen Dortmund verloren hat, wollte man bei Bayern im Pokalfinale mutiger offensiv spielen und hat prompt eine Packung kassiert. Dann wird immer davon gesprochen, dass ein blöder Fehler zum 0:1 geführt hat. Bei engen Spielen auf hohem Niveau ist jede Taktik, bei der die Abwehr oft in 1:1 Situationen geschickt wird die falsche. Da ist es zu billig zu sagen, die Taktik war die richtige, der Spieler hätte eben den Fehler nicht machen dürfen. Wenn ein Spieler einen blöden Elfer verursacht, ist das nicht der Fehler des Trainers oder der Taktik. Wenn aber bereits ein Stellungsfehler im Mittelfeld zu einer Großchance führt, weil keine Absicherung da ist, stimmt etwas mit der Taktik nicht.

    In der Bundesliga gegen schwächere Gegner kann man gerne mal mehr im „Hurra-Stil“ mit risikoreichem Spiel vertikal nach vorne operieren. Bei Spielen gegen technisch-taktisch versierte Gegner ist das riskante Vertikalspiel weitgehend auf Konter zu beschränken (und da zu forcieren). Wenn der Gegner geordnet tief steht, ist die vom FCB praktiziert Grundausrichtung nicht verkehrt. Wir sollten uns durch die EM und das CL-Finale nicht verunsichern lassen, sondern uns in der Wahl unserer taktischen Grundausrichtung bestätigt fühlen. Daher sollten wir sie nicht über den Haufen werden, sondern an deren Perfektionierung feilen (Standards, Offensivautomatismen, Positionswechsel; Einstudieren einer Option B mit zwei Spitzen usw.)

    Auch die Linie von JH, den Offensivspielern auch die Freiheit für individuelle Entscheidungen zu lassen als das Positionsspiel jeden Spielers im Detail festzulegen, wurde bei dieser EM bestätigt. Mit Spanien, Portugal und Italien sind drei Mannschaften erfolgreich gewesen, bei denen viel den individuellen Entscheidungen und Eingebungen der Offensivspieler überlassen wird.

    Aber natürlich müssen zur Taktik auch Siegeswillen und Leidenschaft dazu kommen. Da wären wir dann auch gleich bei der leidigen Führungsspielerdebatte.

    Eine Anmerkung zur Führungsspielerdebatte

    Beim Halbfinale gegen Italien kommt natürlich zu der fragwürdigen Taktik hinzu, dass Schweinsteiger nicht hätte aufgestellt werden dürfen. Diejenig, die die Aufstellung von Scheinsteiger kritisieren, sind aber oft dieselben, die nach Führungsspielern und Leitwölfen schreien und Löw vorwerfen, er ignoriere die große Bedeutung von Führungspersönlichkeiten. Das Festhalten an Schweinsteiger kann aus meiner Sicht nur so erklärt werden, dass Löw der Auffassung war, dass die Führungs- und Ordnungsqualitäten von Schweinsteuer so wichtig sind, dass man eine schlechte Form in Kauf nehmen muss. Die Personalie Schweinsteiger zeigt, dass Löw sich durchaus der Bedeutung des emotionalen Puschens und von Führungsspielers bewusst ist (oder sich von der Diskussion in den Medien hat beeindrucken lassen).
    Ohne das ständige Gelaber, dass man einen Leader bräuchte, wäre Schweinsteiger vielleicht nicht aufgestellt worden und ein vielleicht entscheidender Schwachpunkt im Halbfinale wäre so vermieden worden.

    Nicht das vermeintlich Ignorieren des Geschreis nach dem “Leader” ist das Problem, sondern dass die Sehnsucht nach Leadern die Wahrnehmung für die Leistungsfähigkeit von Spielern trübt. Spieler die lauthals dirigieren und denen aus sonstigen Gründen Lenkungsqualitäten zugeschrieben werden, werden überbewertet; Spieler die zuverlässig und geräuschlos gut spielen werden unterbewertet. Ein Führungsspieler zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er großes Theatermacht oder mit Grätschen Zeichen setzt, sondern dadurch, dass er in schwierigen Phasen nicht abtaucht, sondern besonderes präsent ist. Es gibt eine Reihe von Spielen, bei denen Lahm, Schweinsteiger, Badstuber (und auch Müller) diese Qualität bewiesen haben. (Ich will nicht leugnen, dass es auch Spiele gab, in denen der eine oder andere auch untergetaucht ist)

    Der Lehrsatz von Gaal: „Nur ‚spielfitte‘ Spieler bringen uns weiter“ wurde bei der EM bestätigt. Ein spielfitter Schweinsteiger ist sowohl beim FCB als auch die Nationalelf ungemein wertvoll. Aber auch Unersetzliche müssen ersetzt werden, wenn sie nicht fit sind. Deshalb ist die der Ansatz, einen defensiv- und spielstarken 6-er zu holen richtig. Ob Martinez (auch im Hinblick auf zu dem Preis) die optimale Wahl, kann und will ich nicht beurteilen. Aber ich begrüße es, dass auf dieser Position etwas getan werden soll, sofern man keinen reinen spielerisch limierten Abräumer holt; davon haben wir genug.

  53. Und jetzt alle so: „Mia san Duracell…“

    Ich finde die Entscheidung eher grenzwertig, entspringt sie ja offenbar dem Wunsch nach Inthronisierung einer gestandenen Grösse, die auch von der versammelten Medienlandschaft aufgrund vergangener Erfolge mitgetragen werden kann.
    Ich hätte mir einen anderen gewünscht.

  54. Da tippt man an einem immer mehr ausuferndern Post warum die EM zeigt, dass der FCB Vieles richtig macht. Wenn man ihn dann online stellt, erfährt man, dass Sammer Nerlinger ersetzen soll. Ich bin baff und überrascht. Ich enthalte mich erst einmal einer Meinungsäußerung und entschuldige mich, dass ich ein so ausuferndes Gelaber zu Fragen abgelessen habe, die unter den gegeben Umständen Niemanden so wahnsinnig interessieren

  55. @platoche:

    Sammer ist eines ganz bestimmt nicht: Everybody’s Darling für die Medien. Dazu ist er zu kantig.

    Er hat ohnehin auch seine Schattenseiten. Aus Vereinssicht hielte ich es z. B. eher für fatal, ihn auch als Trainer für die Nach-Heynckes-Zeit in Betracht zu ziehen, wie schon in einigen Medien spekuliert wird. Er dreht zwar nicht mehr so am Rad, wie noch zu Dortmunder Trainer-Zeiten, wo Klopp gegen ihn ein Sedativum an der Linie war, aber in der Führung einer Mannschaft könnte es bei einem Trainer Sammer große Probleme geben. Er ist ein konzeptioneller Kopf, der auf dem Managerposten am besten aufgehoben ist.

    Man darf auch gespannt sein, ob Hoeneß nun sein oft schon propagiertes Vorhaben, sich mehr aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, jetzt endlich in die Tat umsetzt. (Wer’s glaubt… 😉 ) Grundsätzlich wäre es möglich, denn ein Sammer hätte es im Kreuz und wird sich ohnehin nicht so dreinreden lassen, wie ein Nerlinger von Hoeneß‘ Gnaden, der immer mit dem Ruf des Lehrlings aus eigenem Haus zu kämpfen gehabt hätte. Würde mich nicht wundern, wenn dies in den Vorstandsüberlegungen eine Rolle spielen würde. Dafür spricht auch, dass man Sammer gleich als „Sportvorstand“ berufen hat.

  56. @porborsky: Schöner Beitrag. Taktisch denke ich gerade an das HF Portugal-Spanien. Da hat Portugal auch relativ hoch gestanden und die Mittelfeldschlacht voll eröffnet – und dabei deutlich besser ausgesehen als Italien, nämlich ziemlich gleichwertig in der regulären Spielzeit bis Ihnen der Saft ausging. Dann standen sie tiefer und Spanien wurde gefährlich.

    Ich kann aber unterschreiben, dass die DNM defensiv ein Problem gehabt hat/zu forsch nach vorne war. Die doch relativ große Anzahl von Toren, deren Entstehung genau dem Muster entsprach, das für die jeweilige Mannschaft schon vorher bekannt war (Dänemark, Griechenland, Italien) spricht gegen eine reife Abwehrleistung. Ob die individuellen Fehler über die Zeit vorhersehbar waren, also eigentlich taktischer Natur, kann man diskutieren.

  57. @Poborsky: Vielen Dank auch von mir.

    Und inhaltlich bin ich da ganz bei Dir. Gegen eine clevere Mannschaft wie Italien darf man sich halt nicht naiv und überheblich zugleich geben.

    Müller und Podolski haben in der Vorrunde vielleicht nicht geglänzt, aber diszipliniert die Seiten dicht gemacht. Gegen Italien war das taktisch amateurhaft, und wäre auch mit Reus in der Anfangsformation nicht ernsthaft besser geworden.

    Bayern muss den eigenen Stil pflegen und weiterentwickeln: Kroos auf der Zehn als geduldiger Ballverteiler, der mit Flügelspielern, AVs und gelegentlich aufrückenden DMs einen Raum überlädt, durch den dann schnell kombiniert wird, bis in der Mitte oder auf dem gegenüberliegenden Flügel ein Abschluss rausgespielt wird. Das ist das Rezept.

    Vermutlich wird die Chelseafizierung auch in der Bundesliga noch weiter gehen, und uns sagenhafte Ballbesitzzeiten bescheren!

  58. poborsky, du blog-Schnorrer!
    Deine gedanken wären einen eigenen Blog wert…aber das wär ja dann arbeit!

Kommentare sind geschlossen.