der Gesellschaft?!
Na dann können wir ja auch gleich die Subventionen für unsere ostdeutschen Brüder und Schwestern auf den Fußball übertragen, oder?!
Mit Hansa Rostock steigt die einzige Ost-Mannschaft in der höchsten deutschen Liga höchstwahrscheinlich in die Zweitklassigkeit ab – ok, soviel zum Prinzip der Leistungsgesellschaft!
Steigen die Rostocker ab, weil sie ein ostdeutsches Team sind, oder weil einfach nur 15 Mannschaften besser waren als sie und mehr Punkte gesammelt haben?!
Der Ost-Seele mag es ja entsprechen, dass man sich immer benachteiligt fühlt und glaubt zu kurz gekommen zu sein, aber war es nicht der Fußball, der 1991 als eine der ersten gesellschaftlichen Einrichtungen die Vereinigung vollzog (über die Form und die Ausgewogenheit kann man immer streiten, aber irgendwie mußte es ja entschieden werden!) und somit hier zu einer gewissen Normalisierung beitrug, weil Ost-Vereine ab diesem Zeitpunkt völlig gleichbehandelt wurden wie West-Vereine?!
Schon damals flossen auch vom Verband Leistungen in den Osten, aber ähnlich wie bei den Einnahmen der Liga wurde hier nach Bedürftigkeit entschieden und die war auch damals schon nicht nur nach Ost und West zu unterscheiden, sondern in alle Himmelsrichtungen!
Jetzt nun, da der „letzte“ Ost-Verein aus der 1.Bundesliga absteigt, melden sich wieder alle Berufsbetroffenen zu Wort, die „den Osten nicht sterben lassen wollen“ und was weiß ich nicht alles…
Da ist die Rede von Aufstockung der Liga, ein „Ost“-Gipfel wird geplant und andere sehen gar die Pyramide des Ostfußballs „bedrohlich schwanken“!
Alles schön und gut, aber was soll die Konsequenz aus all diesen Punkten sein?!
1-3 feste Startplätze für Ost-Vereine in der Liga?!
DFB-Vizepräsident Hans-Georg Moldenhauer wünscht sich für die Zukunft drei Ostklubs in der Bundesliga.
Sind wir schon soweit?!
Bei all den Schwierigkeiten, die der Osten auch strukturell noch einige Zeit haben wird, darf man neben der Tatsache, dass, in den Wirren der Wendezeit, viele windige West-Funktionäre manchen Ost-Verein vor die Wand gefahren haben, nicht vergessen, dass auch viele Fehler von Ost-Funktionären selber gemacht wurden, man es nämlich a) zugelassen hat, den Verein nicht eigenhändig in die gesamtdeutsche Zukunft zu führen und b) diverse Beispiele belegen, dass gerade Ostler selber grundlegende Fehler in der Vereinsführung machten und so den Verein in den Abgrund führten!
„Die Klubs, die kaputtgegangen sind, hatten alle eine professionelle Westführung“, sagt Moldenhauer, dessen Einwand wie eine Rechtfertigung klingt, dass es ja nicht die Einheimischen gewesen sind, die die Verantwortung für die Misere tragen. Zwischen Dresden und Leipzig redet man sich ganz gern ein, die Abzocker seien wie eine Heimsuchung über den Ostfußball gekommen. Dabei tragen die Alteingesessenen eine Mitschuld. Sie haben die Klubs oft leichtfertig aus der Hand gegeben, weil sie glaubten, die neuen Vereinslenker hätten das Wohl des Klubs im Auge, weil sie sich ein eigenes Engagement nicht zutrauten oder durch Parteinähe diskreditiert waren.
Als mahnendes Beispiel sei hier nur einmal Dynamo Dresden erwähnt, wo ein Rolf-Jürgen Otto, einem ehemaligen Schalker-Sonnenkönig gleich, viele haarsträubende Fehler machte…
Genau dies ist dann aber ja auch eine Art Vereinigung von Ost und West gewesen, wenn auch im negativen Sinne des Wortes…
Was sollen sonst all die West-Vereine sagen, die auch, aufgrund ähnlicher Fehler, von der Bildfläche verschwunden sind, oder wäre jemand in der alten BRD auf die Idee gekommen, einen „runden Tisch“ einzuberufen, weil Vereine wie Kickers Offenbach, Hessen Kassel, Waldhof Mannheim, Blau-Weiß Berlin, SpVgg Fürth, etc. verschwunden sind?!
Nein, es kann nur die Lösung geben, dass sich solides Wirtschaften und Leistungsbereitschaft auszahlen, Alternativen gibt es dazu nicht, weder für Ost- noch für West-Vereine!
Die Durststrecke, die wir alle noch einige Zeit durchmachen müssen, ist keine reine Angelegenheit des Fußballs, aber die in den letzten Jahren bei uns Deutschen in Mode gekommene Angewohnheit des Jammerns spielt auch hier eine Rolle, bringt uns aber nicht weiter und so muss man einfach auf die Zeit vertrauen, denn der Irrglaube, dass alles aus der „Portokasse“ bezahlbar ist und die „blühenden Landschaften“ kurz bevorstehen, sollte inzwischen doch wohl jedem klar geworden sein, oder?!
wie wurde bei der wiedervereinigung die aufteilung der west-/ostvereine in der bundesliga gehandhabt?
ein österreicher
Da konnte aber jemand nicht schlafen, oder?! 2:25 – Respekt! 😉
Aber zur Frage: Zur Saison 1991/92 wurde die Bundesliga für eine Spielzeit auf 20 Mannschaften aufgestockt (und die zweite Liga zweigeteilt in eine Nord- und Süd-Staffel), hinzu kamen der 1. und 2. der letzten DDR-Oberliga-Saison: Meister Hansa Rostock und Vize Dynamo Dresden.
Dies war nun einmal eine sport-politische Grundsatzentscheidung, denn sowohl im Osten („Warum nur zwei Mannschaften?“) als auch im Westen („Wo bleibt da die sportliche Qualifikation?“) gab es Kritik an dieser Regelung.
Allerdings trat auch schon nach einer Saison wieder die „Normalität“ ein, Rostock stieg gleich wieder ab und in der Spielzeit 1992/93 traten wieder nur 18 Mannschaften in der höchsten (gesamt-)deutschen Spielklasse an.