Sicherheit ist ein gefährliches Gut oder Messer? Wer hat hier ein Messer?

Ich liebe Social Media. Aus Gründen. Wer diese – meine – Kanäle nutzt, nimmt Teil an meinem Leben. Wer nicht, nicht. Kein Ding.

Was ich allerdings sehr schätze ist die Schnelligkeit und Reduktion auf das Wesentliche. Auf das Wesentliche, was einen persönlich interessiert.

Auf Twitter fing es am späten Freitagabend an, auf Twitter breitete es sich aus, über Twitter erfuhr ich regelmäßige Updates und auf Twitter auch den aktuellen – finalen – Status quo.

Von Freitag bis zum heutige Dienstag sammelte ich Informationen und bildete mir eine Meinung, verwarf diese und kam zum Schluss, dass es nun an der Zeit ist für diesen Beitrag.

Worum geht es? Worum soll es schon gehen, darum, worüber zurzeit fast alle rund um den FC Bayern reden: „Die Zelte“.

Aller Anfang war dieser Link (Freitag, 09.11.2012, 19:19 Uhr), bzw. dieser hier.

Hallo Eintrachtfans,

am gestrigen Abend wurden wir, durch Münchner Quellen, darüber informiert, dass der FC Bayern München, in Absprache mit der Münchner Polizei, Zelte, welche möglichen Voll- / Ganzkörperkontrollen dienen, für das morgige Spiel am Gästeeingang errichten lasse.

Es folgten massive Irritationen und gemischte Gefühle schon im Vorfeld des Bundesligaspitzenspiels FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt.

Aufgrund dieser Informationen haben wir heute, unterstützt durch unser Vorstandsmitglied Axel Hellmann und unseren Sicherheitsbeauftragten Oliver Lerch, versucht diese Maßnahme zu verhindern. Wir haben sehr klar darauf hingewiesen, dass wir solche Maßnahmen vollumfänglich ablehnen, diese – wie auch die Historie der letzten Jahrzehnte bei Spielen in München, welche ohne nennenswerte Vorfälle vonstattengingen, eindeutig belegt – für unangemessen sowie massiv überzogen halten.

Auch die Szenekundigen Beamten der Frankfurter Polizei haben ihrerseits versucht dem entgegenzuwirken und klar und deutlich formuliert, dass solche Zelte keinesfalls zielführend sind, sondern lediglich als Provokation empfunden werden.

Leider hat all dies keine wesentliche Wirkung gezeigt, so dass wir am heutigen Abend darüber informiert wurden, dass man von dieser Maßnahme nicht abrücken wird und es somit „in Einzelfällen“ zu Ganzkörperkontrollen durch den Ordnungsdienst des FC Bayern München und der Polizei kommen kann.

Zum Zeitpunkt am Freitagabend hatte ich offene Fragen auch bzgl. dieser Erklärung:

1. Bei wem versuchten Hellmann und Lerch „diese Maßnahme zu verhindern“?

2. Wo haben „Szenekundigen Beamten der Frankfurter Polizei ihrerseits versucht dem entgegenzuwirken“?

So oder so kochten die Diskussionen, Spekulationen und Vorverurteilungen hoch. All dies war aber erst ein Vorgeschmack, was in den nächsten Tagen folgen sollte…

Lange Zeit war ich nur ein Beobachter und habe mich lediglich allgemein und mit Andeutungen einer Meinung geäußert. Wie sollte man sich auch eine Meinung bilden, wenn sich die Fakten entweder zügig änderten oder einfach keine Fakten waren.

Der Club Nr.12 twitterte schon vor dem Spiel das erste – und danach häufig verwendete – Foto der Zelte. Wie er und einige andere, ihm nahestehende Twitterer ohnehin Infos aus erster Hand lieferten.

Zu diesem Zeitpunkt wurde noch kontrovers über die möglichen Aktionen innerhalb der Zelte diskutiert. Vor allem das (möglicherweise) vollständige Entkleiden wurde hier verurteilt. Unter anderem wurde auch auf die Unzulässigkeit dieser Maßnahme hingewiesen.

Hier erste Reaktionen von Blogs und Medien.

Irgendwann flatterte dann auch der offizielle Polizeibericht ins Twitterland. Ich zitiere die entsprechende Passage:

1973. Polizeibericht zum Bundesligafußballspiel FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt
Am Samstag, 10.11.2012, um 15.30 Uhr, kam es in München in der Allianz Arena zur Begegnung der Ersten Fußballbundesliga zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt.

Durch den Veranstalter waren hier in Abstimmung mit der Polizei Durchsuchungszelte im Bereich des Gästeeingangs aufgebaut, um bei Bedarf einzelne Personen gründlicher durchsuchen zu können. Nachdem dies im Vorfeld den Frankfurter Fans bekannt geworden war, riefen diese in einschlägigen Foren dazu auf, die Arena nicht zu betreten. Auch auf der Homepage von Eintracht Frankfurt wurde durch die Fanbetreuung des Vereins diese Maßnahme kritisiert und es wurde angekündigt, dass die Fanbetreuung das Stadion nicht betreten wird, sondern sich um die Boykotteure kümmern wird. Ca. 250 Frankfurter Fans folgten diesem Boykottaufruf und blieben außerhalb des Stadions vor dem Nordtor stehen.

Bei der Kontrolle von vier Frankfurter Fußballfans vor dem Spiel auf einem nahe gelegenen Parkplatz wurde auch deren Pkw genauer in Augenschein genommen. Hier konnten dann zwei Schlagstöcke, ein Schlagring, eine Sturmhaube und mehrere Spraydosen aufgefunden werden. Hier wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Alle vier Fans wurden bis Spielende in Gewahrsam genommen.

Weiterhin kam es vor dem Spiel im Bereich des Busparkplatzes zu einer Begegnung von 30 – 50 Frankfurter Fußballfans mit ca. 150 Münchner Ultras. Die beiden Gruppen liefen aufeinander zu und es kam hier zu Auseinandersetzungen. Eine größere Eskalation konnte aber durch sofortiges Einschreiten von Polizeikräften vor Ort verhindert werden. Festgestellt wurden zwei Körperverletzungen zum Nachteil von Bayernfans. Hier wurden die beiden Frankfurter Täter festgenommen. Ein weiterer Frankfurter Fan, der davon gelaufen war, konnte abgesetzt wegen einer weiteren Körperverletzung festgenommen werden. Bei ihm wurde dann auch noch eine Ampulle Kokain aufgefunden. Gegen ihn wird nun auch wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.

Kurz vor 16.00 Uhr verließen dann 100 Personen des Frankfurter Fanblock ihre Plätze und gingen Richtung Eingang Nord. An der Rampe fingen sie dann an zu laufen. Gleichzeitig rüttelten die 250 boykottierenden Frankfurter Fans außerhalb der Tore derart massiv an diesen, dass ein zweiflügeliges Nottor aufsprang. Durch den Ordnungsdienst und durch Einsatzkräfte der Polizei konnte ein mögliches gewaltsames Eindringen dieser Gruppe in das Stadion verhindert werden. Die anderen Frankfurter Fans, die in Richtung Ausgang gelaufen waren, wurden durch eine Polizeikette aufgehalten. Die Fans unter ihnen, die das Stadion verlassen wollten, wurden dann durch Polizeibeamte begleitet.

Insgesamt war es bei dem Spiel zu 23 Freiheitsentziehungen gekommen, davon handelte es sich um 13 Festnahmen und 10 polizeiliche Gewahrsamnahmen. Bei den 13 angezeigten Straftaten handelte es sich in der Hauptsache um Delikte wie Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung etc.

Nun ist es ja so – Kommunikationswissenschaftler unter meinen Lesern werden dies sicher in ihrem Studium gelernt haben – dass es in einer kontroversen Situation oder Auseinandersetzung immer auch darum geht, die Kommunikationshoheit zu erlangen. Bei der Polizei, dem FC Bayern, den Medien und allen anderen Beteiligten ist dies sicherlich ganz genauso. Warum erwähne ich dies? Nun, weil der offizielle Polizeibericht ein erster Anfang war Klarheit in die Hintergründe, Abläufe und Resultate dieser Zelt-Aktion zu bringen.

Kontraproduktiv (je nach Sichtweise) war da die Pressemitteilung des FC Bayern. Ob man diese auch ohne die mediale Aufregung publiziert hätte, vermag ich nicht zu beurteilen, allein, sie wurde genauso ins Netz gestellt. Ich zitiere die entscheidenden Aspekte dieser PM:

Diese Begegnung war von der Polizei bereits im Juli 2012 als „High-Risk-Spiel“, vom DFB am 26.10.12 als „Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko“ eingestuft worden.

Diese Info war neu und wurde in anderen Berichten zuvor auch anders dargestellt.

Die Maßnahme […] wurde mit Begleitung der Polizei vom Veranstalter (FC Bayern München) umgesetzt […] unter Aufsicht des […] DFB Durchsuchungszelte im Bereich des Gästeeingangs aufgebaut, um bei Bedarf einzelne Personen gründlicher durchsuchen zu können. Kurt Benisch […] DFB-Sicherheitsaufsicht: „Die DFB-Sicherheitsaufsicht hat die Maßnahme begleitet, protokolliert und für gut befunden.“

Damit war das auch geklärt. Irgendwie. Also der FC Bayern hat „aufgebaut“. Aber ist diese Idee auch „auf seinem Mist gewachsen“?

Es folgten Infos zum Ablauf in den Zelten selbst…

Bei diesen Kontrollen handelte es sich weder um sogenannte „Nackt-Scanner“, noch um Untersuchungen, bei denen sich Personen „ausziehen“ mussten. Von insgesamt rund 6.600 Frankfurter Fans wurden ca. 30 bis 40 Personen gebeten, ihre Jacken abzulegen und teilweise ihre Taschen überprüfen zu lassen.

Auf welcher Basis wurden hier die 0,6% der Frankfurter Fans ausgewählt? Laut dem Club Nr.12 – Umfeld waren es zumeist eher harmlose jüngere und/oder weibliche Fans. Wie gesagt, subjektiv beobachtet und auf Twitter gepostet. Die Maßnahme wurde seitens des Vereins übrigens – reflexartig – mit der Verhinderung von Pyrotechnik und Gewalt begründet.

Richtig interessant und – wie sich herausstellen sollte – kontrovers wurde die PM aber erst mit diesem Absatz:

Bei den Kontrollen am Samstag wurden im Übrigen von der Polizei und dem Ordnungsdienst u.a. 20 Messer, 2 Schlagstöcke, 1 Schlagring, 1 Sturmhaube, Pfefferspray und Kokain sichergestellt.

So. Jetzt mal ehrlich – wie kann und sollte man diesen Absatz interpretieren? Auch ich habe einige Zeit tatsächlich gedacht, dass hier der FC Bayern mitteilt, dass obige Dinge bei den obigen Kontrollen (in den Zelten) gefunden wurden!

Wow. 20 Messer bei 30-40 kontrollierten Eintracht-Fans? Alter Schwede!

Hier in dieser Auflistung und im Nachhinein ist das recht klar, aber man muss wissen, dass wir alle zunächst diese Erklärung für die Presse lasen und erst später den Polizeibericht vor die Augen bekamen. Ich will hier dem FC Bayern keine Absicht unterstellen (auch wenn ich „Methoden“ des Marketing und der PR durchaus kenne), aber diese PM führte tatsächlich dazu, dass obiges „Missverständnis“ durch die Medien (oder besser das „Boulevard“ oder schlichtweg die „Springer-Presse“) gejagt wurde.

Die „Zelte“ für sich genommen sind ja schon durchaus eine Diskussion wert (dazu komme ich später noch), dann aber im Nachgang diesen Eindruck zu erwecken, oder zumindest billigend in Kauf zu nehmen, ist schon ein größeres Brett. Vor allem – und da sind wir jetzt so langsam in der Gegenwart (nach vier Tagen Diskussion), dass am Ende dieser Aktion folgendes übrig geblieben ist:

NICHTS.

Das oben schon zitierte Blog-G hat sich – nach einem weiteren Blogbeitrag – die Mühe gemacht, persönlich sowohl beim FC Bayern als auch bei der Polizei nachzufragen. Ich zitiere die Updates (Hervorhebungen durch mich):

Update
13.11.12, 10:00 Uhr – BILD hat offensichtlich im Print (und dort in der Regionalausgabe) Frankfurt inzwischen klar gestellt, dass die Gegenstände nicht nur bei der Kontrolle der Eintrachtfans gefunden worden. Kann ich leider im Augenblick nicht verifizieren.

13.11.12, 10:30 Uhr – Rücksprache mit Markus Hörwick, Pressechef des FC Bayern: Es stimmt, sämtliche Gegenstände wurden bei der Kontrolle in und UM (!) das Stadion sichergestellt. Zu dem, was IM Zelt sichergestellt wurde (wenn überhaupt etwas gefunden wurde) kann Herr Hörwick keine Angaben machen.

13.11.12, 12:30 Uhr – Erneuter Anruf bei der Polizei München mit der Bitte, noch drei Fragen zum Polizeibericht zu beantworten. Ich wurde gebeten, die Fragen schriftlich einzureichen. Habe ich getan. Sinngemäß:
1) Bewegen sich die „Vorfälle“ bei der Partie FCB – SGE im Rahmen des Normalen?
2) Bewegt sich die Anzahl und die Qualität der sichergestellten Gegenstände im Rahmen des Normalen?
3) Welche Gegenstände wurden bei den Untersuchungen in den Zelten sichergestellt?

13.11.12, 15:56 Uhr – Rückruf von der Polizei München und Antwort auf die Fragen
1) Bewegen sich die „Vorfälle“ bei der Partie FCB – SGE im Rahmen des Normalen?
Keine signifikante Abweichung von anderen Spielen des FC Bayern.
2) Bewegt sich die Anzahl und die Qualität der sichergestellten Gegenstände im Rahmen des Normalen?
Es waren schon mehr – es waren schon weniger. Keine signifikante Abweichung. Die Gegenstände, die sichergestellt werden, werden vom privaten Ordnungsdienst der Polizei gemeldet. So auch die Anzahl von 20 Messern.
3) Welche Gegenstände wurden bei den Untersuchungen in den Zelten sichergestellt?
Keine Angaben möglich. Das weiß niemand mehr.

Hallo?

Ein mir persönlich bekanntes Club Nr.12 – Mitglied fasst es wie folgt zusammen.

Fazit #Ganzkörperkontrolle: In Zelten wurde nichts gefunden. Polizei weiß nichts von Messern. FCB nicht mehr wie viele und bei wem gefunden.

Und unser Mediendirektor wird ferner wie folgt zitiert:

Auf Nachfrage von „nd“ sah Hörwick das mit dem Rechtsbruch nicht ganz so eng. Ob es hier um Haarspalterei oder Sicherheit im Stadion ginge, fragte er. […] Als Verdacht reichte den Münchnern das Fehlverhalten einiger Frankfurter Anhänger in der Vergangenheit. Entsetzt sprach Hörwick immer wieder von den Bildern aus dem Frankfurter Stadion, Bilder von „Gewalt, Hooligans, Ultras, Pyrotechnik“. […] Hörwick betonte, dass diese Maßnahme rein gar nichts mit dem Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu tun habe. Das von etlichen Vereinen heftig kritisierte und abgelehnte Papier schlägt Vollkontrollen vor, besser noch in Containern statt in Zelten. Auch wenn der FC Bayern „komplett“ hinter dem DFL-Papier steht, wie Hörwick nochmals versicherte. […] Stattdessen haben die Münchner mit ihrem kompromisslosen Vorgehen die Gräben vertieft. Die durch den Fangipfel vor knapp zwei Wochen in Berlin sacht angestoßene Annäherung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien scheint gar nicht gewünscht. So viel jedenfalls machte Hörwick deutlich: Mitbestimmung durch Anhänger im Verein im Speziellen und durch Fans im Fußball im Allgemeinen mögen sie in München nicht so gern. Was die eigenen Fans beispielsweise über die Haltung ihres Klubs zu dem mit Sanktionen vollgestopften DFL-Papier denken, wusste Hörwick gerade auch nicht. Aber er sagte: „Wir haben unseren Laden im Griff.“

„Haarspalterei“ – aha.

Es gab allerdings auch Positives im Rahmen dieses Themas. Die Social-Media-Aktivitäten der entsprechenden öffentlich-rechtlichen Anstalten. Offenbar gab es in der ARD-Sportschau Bilder von den Zelten zu sehen (ich habe sie selbst nicht gesehen. Also Bilder und Sportschau). Bilder, die es im ZDF-Sportstudio nicht geben sollte. Auf Nachfrage wurde mit uns Fans/Zuschauern/Kunden tatsächlich kommuniziert.

Klicken zum Vergrößern.

Womit wir am Ende dieses Beitrag und beim entscheidenden Punkt angekommen wären:

Meiner Meinung!

#1 Das Leben ist gefährlich. Viele Menschen wissen das, andere ignorieren diesen Umstand. Man kann die Tatsache, dass „im Umfeld“ einer Großveranstaltung wie einem Fußballspiel vor 71.000 Menschen 20 Messer und die anderen, oben erwähnten Dinge gefunden werden, als schlimm klassifizieren. Aber ist es jetzt schlimm, weil wir es nun wissen oder weil es einfach so ist? Die Polizei sagt – auf Nachfrage – dass dies immer so sei, dieses Spiel hier keine Auffälligkeiten gezeigt hat. Also, liebe Mitbürger, lebt damit, oder schließt Euch in Eurer Wohnung ein und hofft, dass direkt über Euch kein Flugzeug abstürzt!

Worauf ich hinaus will: Für diese „Schwere“ der Gefährdung bin ich nicht bereit auf meine Freiheit zu verzichten. Wer sagt denn, dass in Zukunft nicht einfach alle Besucher eines Fußballspiels sich in solche Zelte begeben müssen? Einfach so, pauschal, weil man „dem Problem Pyrotechnik nicht anders Herr werden könne“? Umkehrung der Unschuldsvermutung. Wer legt diese Grenzen fest?

P.S. Kann sich noch jemand daran erinnern, welches Gefühl man so in den 80er-Jahren beim „Stadionerlebnis Fußball“ hatte?!

#2 Ich lehne Pyrotechnik ab, ich lehne Gewalt ab, ich lehne vieles, was die sog. Ultras tun ab. Ich lehne aber auch ab, dass wir mit solchen Zelten auf solche Ultras reagieren und nicht stattdessen versuchen auf vernünftige Art und Weise mit „diesen Fans“ zu diskutieren, zu kommunizieren – versuchen, (nachhaltige) Lösungen für all diese Probleme zu finden. Damit wir nicht auch noch den Rest von ihnen „verlieren“. Wäre das vielleicht mal eine Option?

#3 Sicher, seit den Zeiten eines Max Streibl wissen wir, was „die bayerische Art“ bedeutet. Aber wollen wir wirklich auch diesen Aspekt aus Bayern auf den Rest der Republik ausweiten (siehe 1.)?

#4 Warum muss ausgerechnet mein Verein, der FC Bayern an dieser Stelle Vorreiter sein? Warum muss man all den üblichen Verdächtigen erneut Vorlagen für die Pflege ihrer Vorurteile liefern?

#5 Macht so weiter und ihr verliert auch die gemäßigte Masse der Fans.

Weiterführend Links zum Thema:

Publikative: Ganzkörperkontrollen – Wir können, wenn wir wollen

11Freunde: Die Polizeigewerkschaften schwingen die Peitsche

Bildblog: Messerwisser

SZ: Geht da ein Guerilla-Trupp ins Stadion?

147 Gedanken zu „Sicherheit ist ein gefährliches Gut oder Messer? Wer hat hier ein Messer?“

  1. Danke für Deine Mühe die Vorfälle chronologisch und wertneutral aufzulisten. Deiner abschließenden Bewertung kann ich nur zustimmen. Es sollte grundsätzlich mehr kommuniziert werden, Dinge klar beim Namen genannt und gegebenenfalls berichtigt werden. Am Ende des Tages verkauft jedoch immer noch eine mit Vorurteilen unterfütterte Schlagzeile die Auflage etc.

  2. Mir scheint, dass die formulierte Pressemitteilung von Bayern ganz bewusst so missverständlich geschrieben wurde. Man will hier sicher Rückenwind für den DFL Maßnahmekatalog schaffen und die Medien sind dann wie gewünscht eingestiegen. Ganzkörperkontrollen von privaten Sicherheitsdiensten, Sippenhaft für Fangruppen, extreme Stadionverbote, Datenschutzverletzungen bei polizeilichen Ermittlungen – alles Maßnahmen, die von Bayern gefordert werden.

    Ich würde mir wünschen, dass die handelnden Personen mal zu 5 Auswärtsfahrten im Fanmob anreisen. Da sprechen Leute, die Null Ahnung von der Realität haben und fordern die nächste Eskalationsstufen.

  3. Sehr gute Zusammenfassung, vielen Dank!

    Ich muss aber nochmal fragen, bevor ich was missverstehe:

    Dieses ganze Bohei, weil 40 Leute ihre Jacken ausziehen mussten ???

  4. Ich stimme dem Fazit voll und ganz zu. Ganz besonders Punkt 4.
    Eigentlich hatte ich ja vor, mir am Donnerstag die JHV vor Ort anzuschauen. Aber dann müsste ich mitansehen, wie dieselben Leute, die meinen Herzesverein so groß gemacht haben, sich bei diesem Thema nun durch Ahnungslosigkeit und Ignoranz lächerlich machen.

  5. Wenn ich mich recht erinnere, gabs ähnliche Aktionen schon mal. Ich meine irgendwas im Zusammenhang mit St Pauli Fans gesehn zu haben, wo einige Herren mit heruntergelassener Hose durch die Einlasskontrollen gehen mussten- dagegen sind die Zelte ja human…. ist der FCB jetzt tatsächlich Vorreiter? tabubrecher?

    Ich mußte neulich in ein Bayerisches Amtsgericht, Personenkontrolle wie ich sie noch nie erlebt habe. Ebenfalls Jacke aus (ohne Zelt), selbst meine Brieftasche mußte ich öffnen und den Inhalt vorzeigen. Metalldetektor und 2maliges Abtasten noch dazu.
    Muß ich dazu jetzt was twittern? Oder in Foren von Provokation faseln? Hätte ich meine Zeugenaussage verweigern sollen? Aus Protest vor dem Gericht stehen bleiben? Und dann später doch wieder versuchen reinzukommen? An der seitentüre zu rütteln? Nein, ich war freiwillig da. Genau wie ich am Sa freiwillig nach Nürnberg ins Stadion gehe. Wenn die dann wollen, das ich meine jacke ausziehe- ok. Ich hoffe nur, das zelt ist geheizt.

    Wer hat denn den ganzen Scheiß angefangen? Wer braucht denn ein Messer im Stadion? Einen Schlagstock im Auto? Wenn das jeder als normal empfindet, dann gute Nacht.

    Die Ultras wollen ernst genommen werden, in Ordnung, aber warum fackeln dann irgendwelche Herren bei etlichen Auswärtsspielen der Bayern Pyros ab? Das wir nur 150 00 Euros Strafe zahlen mußten, wundert mich da sogar noch.
    Warum gehen 150 Münchner Ultras (mehr sind das gar nicht??) auf 50 Frankfurter los? Wollten die etwa Hallenhalma spielen?

    Und selbst wenn diese Vorgänge „normal“ für ein Bayern Spiel waren, ist es traurig genug.

    Ich glaube auch, das unser Verein im Umgang mit seinen fans, noch gehöriges Potenzial nach oben hat. Als Vorbild sei hier zB die SGE genannt- auf der Homepage gibts ne Rubrik, wo man die Fanverteter des vereins füs nächste Auswärtsspiel namentlich bekannt gibt, einschl. handy Nummer. Man hat nen Ansprechpartner, bzw mehrere. Das habe ich bei Bayern noch nie gehört, das solche Leute dabei sind. Ich gehe also davon aus, das der verein Eintracht Frankfurt zumindest versucht, fair und offen mit allen Fangruppen zu kommunizieren.

  6. Mit 40 fängt es an, dann sind es mal alle Schickeria Mitglieder, dann alle Fans mit Karten für die Südkurve bei CL-Spielen des FC Bayern etc.pp.

    Für mich ist das von Seiten der Polizei und des FC Bayern auch ein Versuch, ihren Standpunkt bzgl. dieses DFL Konzeptpapieres zu untermauern. Habs ja auch hier geschrieben:

    http://www.tinneff-blog.de/archives/4323

  7. Schliesse mich Ribben an, die Zusammenfassung ist gut und ich stimme auch zu, dass die Presseerklärungen des Vereins hier nicht wirklich gelungen waren.

    Aaaaaaber:
    Was mich wundert, dass nicht ansatzweise so kritisch darüber gesprochen wird, dass es immer noch soviele, (ich betone) MEINER Meinung nach, Idioten gibt, die glauben irgendwelche gefährlichen Gegenstände mit ins Stadion mitnehmen zu müssen. Als ob es der Stimmung in irgendeiner Weise dienlich ist, wenn z.B. ein ganzer Block in Rauch gehüllt ist…

    Solche Kontrollen (man mag darüber denken wie man will) überlegen sich die Verantwortlichen, die sicherlich auch nicht alles richtig gemacht haben, nicht aus Spass an der Freude und weil sie gerade Langeweile haben. Sie sind die logische Reaktion auf solche unverbesserlichen Dummköpfe, die immer und immer wieder probieren, Waffen und Pyros ins Stadion zu schmuggeln. Also sollte man die Schuld vollumfänglich auch bei diesen Leuten suchen.

    Was uns zu #2 von der eigener Meinung bringt:
    Wie sollte denn diese Art der Kommunikation aussehen? Wird denn nicht schon seit Jahren (und zwar in allen Stadien) darum gebeten, Waffen und pyrotechnische Gegenstände einfach daheim zu lassen? Und was hat es im Endeffekt gebracht? Man hat darum gebeten, diese tollen „Fans“ interessierts nicht…nächster Schritt, man verbietet solche Sachen, diese „Fans“ interessierts immer noch nicht…da ist es doch klar dass der nächste Schritt verschärfte Kontrollen sind, ob man das nun gutheisst oder auch nicht.
    Und da gibt es meiner Meinung nach auch gar nichts zu diskutieren, das Zeug ist verboten und das ist gut und richtig so.

    Das Problem hätte sich doch schon seit langem, von einem Tag auf den anderen, lösen lassen…und zwar sogar von diesen sogenannten „Fans“: Einfach das Zeug daheim lassen und es wäre nie so weit gekommen!

    Und ja, ich persönlich finde selbst EIN Messer bei 100.000 Zuschauern ist zu viel, weil es dort schlicht und ergreifend nichts verloren hat. Und in solch ein Flugzeug (welches ganz sicher nicht bewusst auf mein Haus gestürzt werden würde, Waffen und Pyros werden aber bewusst und beabsichtigt ins Stadion geschmuggelt werden) darf man z.B. nichtmal eine Nagelfeile mitnehmen…und das bei maximal ca. 400 Menschen.

    So…und jetzt höre ich lieber mal wieder auf, sonst wirds zu lang und dann liest es eh keiner mehr durch 🙂
    Abschliessend bleibt mir nur zu sagen, dass ich die Kritik an der Kommunikation nach aussen von seiten des Vereins und an der Kontrolle von ausschliesslich Frankfurt-Fans zwar verstehen kann, nicht aber die Kritik an den verschärften Kontrollen selber, denn die haben nunmal eine kleine Gruppe von sogenennaten „Fans“ zu verantworten. Und da verhält es sich eben wie überall in unserer Gesellschaft auch: Ist das Verbot des Autofahrens unter Alkoholeinfluss nun zu diskutieren, weil „nur“ beispielsweise 10.000 von 30 Mio. Autofahrern besoffen fahren? Wird vor einer Disco oder bei einem Fest so ein Fass aufgemacht, wenn stichprobenartig Leute ohne erkennbaren Grund vor dem Einlass kontrolliert werden?
    Also da sollte man doch bitte die Kirche im Dorf lassen.

    MfG.

  8. „Bei den Kontrollen am Samstag“ ist doch von Zelten gar nicht die Rede. Diese Aussage ist doch deutlich: Bei den (allen) Kontrollen am Samstag. Weiß nicht, wo das missverständlich ist – abgesehen davon, dass es der Bild-Zeitung den Spielraum gab, einen falschen Eindruck zu erwecken.

    Ansonsten bin ich da ganz bei Vadder. Dass stichprobenartig genauere Kontrollen bei einem bestimmten „Klientel“ durchgeführt werden, halte ich angesichts dieser immer wieder auftauchenden Pyro-Aktionen für legitim (wenngleich nur einen Tropfen auf den heißen Stein). Vielleicht lag die schwache Ausbeute ja auch an der Tatsache, dass die Leute, die nicht ins Stadion gingen, sich aus gutem Grund diesen Kontrollen entzogen haben.
    Ich finde die Einlasskontrollen in unseren Stadien lachhaft. Das, was da an „Durchsuchungen“ vorgenommen wird, könnte man auch ganz sein lassen. Und dass es ausgerechnet den Frankfurter Anhang traf, kommt ja auch nicht von ganz ungefähr.

  9. @Vadder: Alles richtig. Und ich lehne Waffen auch ab. Überall.

    Warum aber soll man in einem Fußball-Stadion strenger kontrolliert werden als am Flughafen oder in einem Gericht?

    Ist die Gefahr dort genauso groß, oder gar größer?!

    Ich glaube – wenn ich Münchner Stimmen hier Glauben schenken darf – im Rahmen des Oktoberfestes ist die Messer-, Schlagring-, Waffendichte (wesentlich) größer. Gibt es dort Ganzkörperkontrollen?!

    Oder abends ab 22:00 in U-, oder S-Bahnen?!

    Punkt 1.

    Punkt 2 ist, es kam ja gar nicht zu diesen Ganzkörperkontrollen, geschweige denn, dass etwas bei diesem „High-Risk“-Spiel gefunden worden wäre, was nicht auch sonst gefunden worden wäre.

    Weshalb dann also diese „Kanonen“- Maßnahme auf „Spatzen“ (Fans)?

    Das ist doch auch eine Frage die mich bewegt. Vor allem im Zusammenhang mit dem Vorwort im Bayern-Magazin zum Frankfurt-Spiel…

    Schlimm.

  10. @Zechbauer: Das ist aber jetzt „Haarspalterei“… 😉

    Im Ernst: Ja, das Wort kommt in diesem Absatz nicht (mehr) vor. Aber auch nicht def Zusatz „im gesamten Stadion“, etc.

    Wenn man das im Fluss liest, kann imho durchaus der Eindruck entstehen, dass sich die neutrale Formulierung „bei den Kontrollen am Samstag“ auf „die“ Kontrollen bezieht, die zwei Absätze darüber thematisiert werden.

    Bei mir (und einigen anderen) war das zumindest so – bei Dir war das von Anfang an anders?!

  11. @vadder (ich versuche Absatz für Absatz zu antworten)

    Natürlich gab es schon ähnliche Aktionen. Z.B. 3. Liga, Saarbrücken-Dresden. Im Nachgang von den Gerichten als nicht rechtmäßige Kontrolle abgeurteilt. Nur war da der Fall, dass die sich zumindest bis zur Unterwäsche ausziehen mussten.

    Wird beim Amtsgericht jeder so kontrolliert oder laufen da 99,95% aller „Gerichtsbesucher“ rein, und 0,05% werden so kontrolliert wie von dir beschrieben? Wenn die Kontrollen am Samstag in den Zelten tatsächlich nur aus „Jacken ausziehen und Taschen leeren“ bestanden haben, dann ist das ganze Bohei natürlich etwas übertrieben. Die Ankündigung waren aber rechtswidrige Ganzkörperkontrollen (s. Urteil Saarbrücken-Dresden). Und dass die Aktion nicht auf ein Mindestmaß heruntergefahren wurde, weil bereits im Vorfeld von Seiten der Eintracht, Presse und sogar (Frankfurter) Polizei kam, erachte ich persönlich als nicht ganz unwahrscheinlich.

    Zur Frage, wer denn ein Messer im Stadion braucht, ist die Antwort vermutlich relativ einfach: Niemand! Wer hatte eins dabei? : ca. 20 Leute. Welche Leute waren das und was waren die Absichten mit den Messern? Jetzt wird es spekulativ… Da aber auch Taschenmesser und dergleichen gefunden wurden, waren die Absichten vermutlich beim Großteil der 20 Leute, ihr Taschenmesser bei sich zu tragen. Ich glaube, in den letzten Jahrzehnten, waren Messerstecherattacken in deutschen Fußballstadien eher eine sehr kleine Ausnahme. Ob die Messer und Schlagstöcke normal sind, ist eine Sache. Die andere Sache ist die, ob man damit „Ganzkörperkontrollen“ in Fußballstadien rechtfertigen kann. Bei 70.000+ Besuchern im Stadion wurde in einem Auto vor dem Stadion ein Schlagstock gefunden. D. h. statistisch gesehen, besitzen in Deutschland bei 80 Mio Einwohnern 1.143 Personen illegal einen Schlagstock. Ganz schön viele… Ich denke, alleine im Hasenbergl, Berlin-Neukölln und Frankfurt-Bonames kann man diese Anzahl auftreiben. Also wenn, dann ein gesellschaftliches Problem, aber doch nicht im Fußballstadion auf Betroffen machen, wegen so nem Scheiß…

    Pyros sind Kindergarten. Das ist halt „prepubertäres-ich-verstoße-gegen-die-Regeln-und-bin-gefährlich-Gehabe“. Wenngleich sogar ich, in meinem jungen Alter, noch die „fantastische Stimmung“ auf dem Betze im Kopf habe und mir die „faszinierende südländische Atmosphäre“ in den Ohren liegt. Ähnlich der „Großkampf“ von 150 Bayernultras – 50 Frankfurtultras. Es „prügeln“ also 200 Leute aufeinander ein und heraus kommen 2 Körperverletzungen. Da muss es ja mächtig zur Sache gegangen sein. Da ist ja fast auf jedem Dorffest mehr los…

    Zum letzten Absatz ist nicht viel hinzuzufügen. Zumindest eine offizielle Bekanntgabe des Ansprechpartners sollte drin sein. Aber Zitat Hörwick: „Ich weiß nicht, was unsere Fans denken. Wir haben unseren Laden aber im Griff!“ Mit anderen Worten: ist uns doch scheißegal was ihr wollt, wir machen unser Ding!

    @paule
    Vielen Dank für die gute chronologische Aufschlüsselung und Stellungnahme von dir.
    Nur bei einem Punkt gehe ich einen Schritt weiter. Die PM der Bayern ware mit purer Absicht so, nennen wir es mal, schwammig formuliert. Ist ja gar nicht verwerflich und auch die Aufgabe von solchen PM den Verein/AG in gutem Licht dastehen zu lassen. Erschreckender finde ich, dass die Medien ohnen nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob dass den realistische Zahlen sein können, diese Scheiße publizieren. Insoweit hat die PM nämlich ihren absoluten Zweck erfüllt und ruft die Reaktionen von z. B. vadder hervor.
    Die mussten doch nur ihre Jacken ausziehen. Ist doch aber kein Wunder, wenn die mit Messern und Schlagstöcken heraumlaufen.
    War da nicht mal ne Aussage vom neuen besten Freund von Hoeneß in Sachen Meinungsherrschaft?

    MfG bertifux

  12. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, daß hier medial von allen (!) Seiten ein riesengroßer Popanz aufgeblasen wird.

    In Hamburg wurde ich auch durchsucht. Mütze runter, Taschen ausleeren…blablabla…

    Es hat geregnet, ich wurde nass, es gab nicht mal ’nen Zelt – soll ich jetzt zur Blöd latschen und davon faseln, meine Grundrechte seien verletzt worden? Weil ich mir ’ne Erkältung hätte holen können?

    Du liebe Güte…

    Ich würd sagen, es sollten alle mal den Ball flachhalten…alle wohlgemerkt.

    Und mehr werd ich zu diesem Kasperl-Theater jetzt nicht mehr sagen 😉

  13. Meine Meinung: Der FC Bayern hat das Hausrecht und kann kontrollieren, so viel er will. Mir ist immer noch nicht begreiflich, warum Ultars sich anmaßen, irgendein Recht auf unkontrolliertes Stadionbetreten zu haben. Wenn es mir nicht passt, dann bleibe ich halt weg. Bei aller Liebe, ein Stadionbesuch ist kein Grundrecht. Wenn ich in ein Flugzeug steige, dann werde ich auch gefilzt. Ärgerlich wird es doch erst dann, wenn es schlecht organisiert ist, so dass man mehr Zeit einplanen muss. Es ist ja nun wahrlich kein Kirchentagspublikum, was in bestimmten Blocks ist, daher haben die Vereine nun wahrlich genug Anlass zu kontrollieren, so dass ich das auch durchaus angemessen finde.

    Und noch was zu der Kritik daran, dass nur bestimmte Leute kontrolliert werden. Die israelische Fluggesellschaft El Al ist ja bekanntermaßen am stärksten gefährdet von möglichen Anschlägen. Da hält man sich nicht lange auf mit politischer Korrektheit sondern fischt sich die Leute für eingehende Kontrollen raus, bei denen Erfahrungswerte dafür sprechen, dass es sich um böse Buben handeln könnte. Ergebnis: Bisher hat man alle erwischt, ein bißchen pc ist geopfert. Finde ich völlig o.k.

  14. Warum hat Bayern überhaupt diese Pressemitteilung herausgegeben? Nach allem was man jetzt weiß, ist bei den Kontrollen exakt nichts gefunden worden, was nicht auch bei jedem anderen Spiel gefunden wird. Nichts. Und Bayern erweckt hier bewusst einen völlig anderen Eindruck. Kann mir keiner erzählen, dass da nicht Politik gemacht wird, um Rückenwind für härtere Maßnahmen zu bekommen.

    Bei den „Messern“ sollte man verbal auch etwas abrüsten. In den meisten Fällen sind das stinknormale Taschenmesser. Meinen Nachbarn wurde so eines auch mal abgenommen. Trägt er halt täglich am Schlüsselring und wäre auch nicht auf die Idee gekommen, das vor einem Fussballspiel extra entfernen zu müssen, weil er das halt auch als Werkzeug sieht und nicht als Waffe. Nicht jeder studiert vorher Stadionordnungen. Nach dem Spiel bekommt man das Taschenmesser wieder und Bayern kann dann in der Pressemitteilung zwischen den Zeilen schreiben, dass man mutmaßlich ein Blutbad verhindert hat.

    Vor einiger Zeit ging ein Riesenaufschrei durch das Land als Nacktscanner auf Flughäfen gefordert wurden. Die DFL will u.a. den Zuschauern von nicht ausgebildeten privaten Sicherheitsdiensten in den Hintern sehen lassen und manche haben hier nur ein Achselzucken. Nach dem Motto: Ich bin kein Ultra, betrifft mich also nicht.

  15. stimme ebenfalls mit vadder überein.
    Was macht man im Stadion mit einem Messer? Die bratwurst kleinschneiden für den nebenmann?
    Sind die Frankfurter nicht selber schuld an ihrem schlechten Ruf?
    Ich schere jetzt nicht alle über einen Kamm bitte nicht falsch verstehen.
    Ich habe das Frankfurter Stadion in meiner Zeit in ffm öfters besuchen können. Was mir da für „GEstalten“ die ihr Aggressionspotenzial so offensichtlich gegenüber anderen zur Schau gestellt haben, begegnet sind…..
    Mein lieber Mann
    Und jetzt wird gesagt das der ganze Aufwand für 20 Messer betrieben wurde: Ist nicht ein Messer in einem Stadion zu viel??
    Ein Messer ist ausserhalb der Küche eine Waffe egal ob es von einem Bayernfan oder Frankfurtfan oder einfach nur von einem Teenie in richtung Disco getragen wird.
    ICH gehe jetzt von mir aus : mir würde es nichts ausmachen mich in so ein Zelt zu begeben und mich dort kontrollieren zu lassen!
    Warum??
    Weil ich nicht auf die Idee kommen würde jemals ein MEsser mit ins Stadion zu nehmen.
    Wenn ich so aussehe as ob ok! wunder ich mich drüber und hab am nächsten Stammtisch was zu erzählen was aus der Reihe geht.

    Wenn die Zelte immer stehen würden bestünde da nicht die möglichkeit das von vornerein vielleicht 20 MEsser daheim bleiben??

    Macht für mich in der Summe 40 MEsser weniger!?

    URSACHE UND WIRKUNG in dem Fall Abschreckung

    Ich habe Fertig.

  16. @ pekka
    Ich glaube es ist allen bewusst, dass sich der Verein mit den Pressemitteilungen nicht mit Ruhm bekleckert hat. Nichts desto Trotz verstehe ich nicht, wieso man immer versucht zu relativieren.

    Meine Frau sieht ihre Nagelfeile sicher auch nicht als Waffe, sondern als „Werkzeug“ für ihre Nägel an. Das interessiert aber keine Sau, wenn wir wegfliegen wollen. Ergo: Nagelfeile bereits vor der Abreise raus aus dem Handgepäck und ab ins Reisegepäck. Ein bisschen mitdenken ist halt angesagt. Und wenn ich irgendwo rein will, wo solche Dinger nicht erlaubt sind, muss ich mich eben dran halten oder draussen bleiben. Und da sich viele nunmal nicht dran halten WOLLEN, werden die Kontrollen immer schärfer.

    Man will doch keinem das Recht absprechen, sein Taschenmesser zu trage, hatte bis vor ein paar Jahren auch immer prinzipiell eins in der Jacke (auch wenns man es nicht wirklich braucht, mir kann keiner erzählen dass er täglich sein Taschenmesser braucht). Und ohne irgendjemanden vorzuverurteilen…aber wenns jemand drauf anlegt, reicht auch ein Taschenmesser mit 5 cm Klinge, um es jemandem in den Hals oder sonstwohin zu rammen.
    Und wenn irgendjemand deswegen entscheiden, sowas auf seinem Privatgrundstück zu verbieten, dann muss man das entweder akzeptieren oder eben wegbleiben. Aber es immer und immer wieder probieren reinzuschmuggeln und sich dann zu beschweren, dass die Kontrollen immer schärfer werden, ist sicher der falscheste aller Wege.

  17. Hätte man keine Zelte aufgestellt, hätte man vorher keine Drohkulisse aufgebaut oder wäre man in einen Dialog mit den Frankfurter Fanvertretern eingetreten, dann wäre es höchstwahrscheinlich ein ganz normaler Fußballtag geworden.
    So hat unser Verein den nächsten Schritt gemacht es sich mit der Fanbasis zu verscherzen. Meine Güte, wie unsouverän handelt man da momentan.

    Klar, im Endeffekt war’s halb so schlimm. Jacke ausziehen bei der Stadion-Sicherheitskontrolle musste ich auch schon mal, Rucksäcke werden eh immer kontrolliert. Also m.E. alles nicht der Rede wert und akzeptabel.
    Die Frage ist wo das hinführen soll? Wo ist die Grenze?
    Und da hat man vom Verein/Ordnungsdienst/Polizei – allein durch die Aufstellung der Zelte – schon eine neue Drohkulisse geschaffen.
    Deshalb finde ich den Aufschrei gut. Sobald es zu Ganzkörperkontrollen/Nacktscannereinsatz o.ä. kommt, kann mir das Stadionerlebnis nämlich gestohlen bleiben.
    Ich will keinen „Überwachungsstaat“, selbst wenn es geringfügig mehr Sicherheit bieten sollte.

    Und zu den 20 Messern: Da würde ich mich in der Tat interessieren was für Messer das waren. Größtenteils Taschenmesser, die der 8-12-jährige Sohn in seiner Hosentasche vergessen hat? Oder doch die ein oder andere Machete?

    Fühlt sich eigentlich aktuell irgendjemand bei einem Stadionbesuch bedroht oder gefährdet? Warum kocht das Thema denn plötzlich so hoch? Ich habe den Eindruck, dass der Besuch eines Bundesligaspiels aktuell (eigentlich schon seit einigen Jahren) so sicher ist wie noch nie zuvor.

  18. Das beste Argument für die Fans wäre gewesen, wenn sich die Frankfurter Fans einer (nicht vorher bekannten) Filzung bereitwillig unterzogen hätten und dabei herausgekommen wäre, dass sie nix Gefährliches dabeihaben. Die Chance ist jedenfalls verpasst. Man wird den Eindruck nicht los, dass es vielleicht nicht die reine Empörung war, die die Betroffenen bewogen hat, draußen zu bleiben.

  19. Roland, bin völlig bei Dir. Als regelmäßiger Stadionbesucher weiß man das auch, genauso, wie man als regelmäßiger Fluggast die Regeln halbwegs kennt. Und trotzdem gibt es halt Leute, die Stadien und Flugzeuge nur selten betreten und sich nicht so auskennen oder nur Gedanken verloren sind oder was auch immer. Die Messer wurden ja nicht den Utras abgenommen, sondern in allen Eingangsbereichen zusammen einkassiert. Ein Fakt, der nicht mal hier im Blog bei allen angekommen ist.

    Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Kontrollen. Aber Aufwand und Ertrag sowie Rechtmäßigkeit sollten schon gegeben sein. Wenn die Polizei meint, zur Gefahrenabwehr besondere Kontrollen machen zu müssen, können wir darüber reden. Bei Ordnerdiensten finde ich Nacktkontrollen völlig indiskutabel. Jeder, der das fordert oder begrüßt, sollte mal von so einem aufgepumpten Spacko unter den Augen seiner Freunde abgeführt werden und diese Prozedur erdulden müssen. Da kann er danach erzählen, wie sicher er sich fühlt, weil die Kontrollen funktionieren.

  20. @Pekka: An der Rechtmäßigkeit dürften keine Zweifel bestehen. Es handelt sich ja nicht um öffentlichen Grund und polizeiliche Kontrollen, die dann den gesetzlichen Anforderungen unterliegen müssen. Es ist das Privatgelände des Vereins, der kann da kontrollieren wie er will, es wird ja keiner gezwungen hinzugehen. Jede Disko macht das und darf das.

  21. @ Pekka

    Natürlich gibt es auch genug Leute, die schlicht nicht dran denken, weil ihr Taschenmesser für sie etwas ganz selbstverständliches ist. Aber es scheint mir doch irgendwo verwunderlich, dass der Aufschrei und auch der Boykott des Stadionbesuches nicht ausschliesslich von diesen Leute ausging, sondern vermutlich zum Grossteil eher von denjenigen, denen man sowas am ehesten zutrauen würde bzw. das höchste Gewaltpotenzial aller Fans aufweisen.

    Ich glaube wir haben da sogar ne recht ähnliche Meinung. Für mich wäre es auch ein absolutes no-go, wenn Ganzkörperkontrollen (ich hoffe dennoch dass es nicht so weit kommt, aber dafür muss auch von seiten einiger „Fans“ ein Umdenken stattfinden) von privaten Ordnungsdiensten durchgeführt werden würden. Auch wenn ich sowas nicht begrüssen, käme für mich in solche einem Fall nur die Polizei als Ausführende in Frage.

    Aber das Hauptproblem ging und geht für mich nunmal leider weiterhin von seiten der Stadionbesucher und nicht vom Verein aus.

    Um es mal ganz plump (aber nicht abwertend gemeint) zu sagen:
    Nicht die Polizei bzw. die Kontrollen sind Auslöser der Gesetzesübertretungen, sondern solche Übertretungen (und die fehlende Einsicht mancher Leute, auf sowas zu verzichten) sind der Grund dafür, dass wir die Polizei bzw. diese Kontrollen überhaupt brauchen.

    MfG.

  22. El Tren, ich bin mir ziemlich sicher, dass auch auf privaten Boden das Grundgesetz gültig bleibt. Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

    Ins Raster für Ganzkörperkontrollen fällt man übrigens nicht, wenn man besonders Ultra aussieht, sondern wenn man unverdächtig aussieht, aber in einen Stadionbereich geht, wo man andere mit eingeschmuggelten Material versorgen kann. Sprich die normalen Auswährtsfahrer und Stehplatzbesucher sind Hauptzielgruppe.

    Das Ganze darf man sich dann wie in Saarbrücken geschehen vorstellen (da unter Augen der Polizei): „Der Eingang der Kabinen war jeweils zum Gang gelegen und nicht mit Vorhängen versehen. Die Klägerin musste sich der Reihe nach der einzelnen oberen Kleidungsstücke entledigen, gefolgt von der Hose, den Schuhen und der linken Socke. Jedes der Kleidungsstücke wurde einzeln kontrolliert, ehe das nächste auszuziehen war. Am Ende der Durchsuchung wurde die Klägerin angewiesen, den BH für eine Abtastkontrolle nach oben umzuklappen. Der Slip musste bis zu den Knien heruntergezogen werden und die Klägerin musste eine vollständige Körperdrehung durchführen.“(Quelle: mitfugundrecht(.) de Stichwort OVG Saarland)

    Wenn Du bereit bist, diese Prozedur im Namen der Sicherheit zu erdulden oder bei Deiner Tochter/Sohn erdulden zu lassen – Dein Ding. Ich bin es nicht.

  23. @paule: Doch – ernsthaft. Ich habe die PM auf Anhieb verstanden (oder auch richtig gelesen). Die Feinheiten gehören zu meinem Job.
    Mein Problem mit der ganzen Diskussion ist, dass der größte Aufschrei größtenteils genau von denen kommt, die für das ganze Gewese verantwortlich zeichnen. Ich bin auch kein Freund von Thatcher’schen Reflexen, weiß Gott nicht. Aber dass gerade aus der Frankfurter Ecke jetzt laut aufgeheult wird, find ich doch arg befremdlich.

  24. @Gaunt:
    Spielt keine Rolle ob Taschenmesser oder Machete.
    Ich hab mal gesehen,was ein durchgeknallter 18jähriger mit einer 3cm Klinge angerichtet hat,die er an seinem Schlüsselbund mit sich herumgetragen hat.
    Glaub mir,gibt schönere Sachen als da erste Hilfe leisten zu müssen.

    Ich hab auch immer ein Messer bei mir.Alte Angewohnheit. Aber wenn ich in ein Fussballstadion gehe,dann laß ich es zu Hause.
    Find ich nicht so schwierig.
    Und ich bin ein großer Freund strenger Kontrollen.Denn das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.
    Innerhalb größerer Menschenmengen hast du kaum Chance auf Bedrohung (Fliegende Böller,Flaschen,Messer,Pyrofackeln) zu reagieren,weil es dir an Bewegungsfreiheit mangelt.Darum hab ich gern das trügerische Gefühl,dass sich solche Gegenstände nicht im Stadion befinden,und dementsprechend nicht in meine Richtung fliegen können,ohne das ich die Chance hab auszuweichen.

  25. @paule
    „Warum aber soll man in einem Fußball-Stadion strenger kontrolliert werden als am Flughafen oder in einem Gericht?“

    Also komm. Also ob an einem Flughafen oder Gericht derartige „Interessengemeinschaften“ in Scharen auftreten, dass dies dort vergleichbar wäre? Oder wo war die letzter Gerichtsverhandlung mit 71000 Zuschauern? Bei Gericht werden übrigens auch die Kontrollen verschärft, wenn es zB um die Verurteilung eines Höllenengels o.ä. geht. Oder bzw. die Öffentlichkeit eben aus diesem Grund komplett ausgeschlossen.

    Für mich gilt: 1. Die Gewalt aus Fußballstadien muss verschwinden. Dafür ist sicher nicht jedes Mittel recht, ganz klar, aber die Toleranzschwelle muss deutlich gesenkt werden.
    2. Die Waffenfunde sprechen eine unbestreitbare und eindeutige Sprache. Sowas will ich nicht mal im Umfeld eines Fußballspiels sehen. Wer da mit Schlagstock einläuft gehört für mich lebenslang gesperrt.

    Ich sehe es nicht als unzumutbar, wenn ein paar Ausgesuchte 1-2 Kleidungsstücke ablegen müssen, wenn dadurch die Sicherheit erhöht wird, alleine durch den Effekt, den solche Kontrollen erzielen.

    Es kann auch meiner Meinung nach nicht sein, dass durch diese (ganz ehrlich) Kinkerlitzchen, ein medialer und sonstiger Wind gemacht wird, dass man meint, die Leute würden in Guantanamo verhört…

  26. Sorry das ich nur eine Sache rauspicke: „Auf welcher Basis wurden hier die 0,6% der Frankfurter Fans ausgewählt? Laut dem Club Nr.12 – Umfeld waren es zumeist eher harmlose jüngere und/oder weibliche Fans. Wie gesagt, subjektiv beobachtet und auf Twitter gepostet.“ aber hier, lieber Breitnigge, musste ich doch herzlich auflachen. Du weißt schon wer die Sachen zu einem großen Teil ins Stadion schmuggelt? Hätte ich der Polizei gar nicht zugetraut, dass sie das mal verstanden haben… Allerdings, die Stellen wo die Ultra Damen auf der Toilette immer die „Schmuggelware“ rausholen, die findet man nicht mit Jacke aus… Und da möchte ich auch vom Ordnungsdienst nicht hingepackt bekommen. Aber ist es deshalb in Ordnung das auf diesem Wege Waffen, Pyro, etc. reingeschmuggelt werden? Wohl eher nicht. Ich fühle auch nicht meine Menschenrechte beschnitten, wenn ich in nem Zelt etwas ordentlicher gefilzt werde. Dieses komplette Ausziehen auf dem hier immer reflexartig rumgeritten wird, hat es doch offensichtlich nicht gegeben.

    Grundsätzlich könnte die Außendarstellung und der Umgang mit Teilen der Fans vom Verein sicherlich optimiert werden. Zumindest entsteht von außen dieser Eindruck. Auf der anderen Seite glaube ich aber auch nicht an diesen Quatsch einer selbstreinigenden Kurve. Ein Teil kommt eben wegen Randale und Co. und selbst wenns nur 1% sind, die werden nicht aufhören. Und die anderen 99% werden, selbst wenn sie genervt sind das ihr Dialog gestört wird und das wofür sie kämpfen, diese Leute nie ans Messer liefern.

    Und wisst ihr was, ich bleib trotzdem Bayern Fan und schau trotzdem jedes Spiel. Ich will nämlich die Mannschaft unterstützen und nicht mich selbst feiern.

    P.S. #5 Dieser Satz würde nur stimmen, wenn er an Verein und Ultras gerichtet wäre. So stimmt er einfach nicht.

  27. @Ribben:

    „Ich sehe es nicht als unzumutbar, wenn ein paar Ausgesuchte 1-2 Kleidungsstücke ablegen müssen, wenn dadurch die Sicherheit erhöht wird, alleine durch den Effekt, den solche Kontrollen erzielen.“

    Sehe ich genauso. Wenn ich weiß, dass ich am Stadion ins Zelt muss, lasse ich vielleicht mein Messer oder meinen Bengalo zuhause.

    Diese ganze Diskussion ist maßlos aufgebauscht. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn es Jacken- und Taschenkontrollen gibt. Von mir aus für deutlich mehr als 0,6% der Fans.

  28. @Antikas
    Mag sein, dass die Größe (der Klinge) gar nicht so eine große Rolle spielt, aber schon ob es der 8-jährige Stöpsel oder der 18-jährige Halbstarke dabei hat. Und das wäre auch bei den 20 Messern interessant.

    Mir ist das Ganze einfach zuviel „Kanonen auf Spatzen-Schießen“.
    Geh mal Silvester auf den Münchner Marienplatz oder auf der Leopoldstraße lang. Was da an Böllern und Raketen zwischen den Menschenmassen rumfliegt ist heftig. Passieren tut so gut wie nichts, es ist von der Ordnungsmacht sogar geduldet.

    Aber im Stadion ist es der Untergang des Abendlandes wenn einer einen Bengalo dabeihat? Weil irgend so ein Dödel einen China-Böller mit ins Stadion schmuggelt rechtfertigt man Ganzkörperkontrollen?
    Wenn’s soweit kommt bleibe ich echt lieber zu Hause.

  29. genau! Die Gewalt muss unbedingt aus den deutschen Fußballstadien verschwinden!
    Ich hab es langsam satt, im Stadion ständig sowohl in Messerstechereien als auch Massenprügelein mit Schlagstöcken verwickelt zu werden!

  30. @Gaunt:

    Wenn der 8jährige Stöpsel es für den 18jährigen Halbstarken ins Stadion schmuggelt,wird es wieder problematisch.

    Wenn ich Sylvester auf den Marienplatz oder in die Leopoldstraße gehe,weiß ich auf was ich mich einlasse. Das weiß ich in einem Fussballstadion nicht. Nenn mich naiv,aber für mich gehört Pyrotechnik oder Böller nicht ins Fussballstadion.

  31. Die Ankündigung der Kontrolle war aber nicht: Jacken ausziehen und Taschen ausleeren. Diese Kontrolle wird an fast jedem Bundesligaspiel durchgeführt. Die Ankündigung war Vollkörperkontrolle. Aus welchem Grund und ob diese letztlich nicht durchgeführt wurden, weiß keiner so genau. Ein Grund könnte sein, dass das entsprechende Klientel vor dem Stadion verharrte, ein anderer könnte sein, dass die Kontrollen nur aus dem Grund nicht durchgeführt wurden, da bereits im Vorfeld Gegenwind aufkam.
    Zudem teilen ja DFB/DFL, Polizei und FCB mit, dass die Kontrollen unter Beobachtung der Polizei und DFB durch den FCB durchgeführt wurden. Und so leid es mir tut, hat der FCB und sein Sicherheitsdienst auch mit Hausrecht keine Legitimation zur Durchführung von Ganzkörperkontrollen. Dass diese ohnehin kritisch zu sehen sind, geht auch aus dem o .g. Urteil Saarbrücken-Dresden hervor.
    Zur weiteren Einordnung der Empörung noch folgender Link:

    http://www.fankultur.com/spiel.....nd-gemacht

  32. Zitat: „genau! Die Gewalt muss unbedingt aus den deutschen Fußballstadien verschwinden!
    Ich hab es langsam satt, im Stadion ständig sowohl in Messerstechereien als auch Massenprügelein mit Schlagstöcken verwickelt zu werden!“

    Sehe ich auch so! Und zur Verhinderung von ORDNUNGSWIDRIGKEITEN ist ein kleiner Verzicht auf die Grundrechte durchaus angebracht! Diese elende Falschparkerei muss endlich aufhören!

  33. Ich habe damals das Böller spiel in Frankfurt mitgemacht. Spielunterbrechung, Manschaften in Kabine, Haaresbreite vor Spielabbruch. Das hieße dann: hohe Kosten , frustrierte Fans, verletzte Ordner/Fans. Für mich: 20 Karten(für meine Mitarbeiter) umsonst organisiert, Busfahrt für 30 Minuten Fußball gezahlt usw.

    Und das nur weil ein Dödel dachte, Silvester sei jeden samstag mittag in Frankfurt…..

    Bei beagten Spiel hatte übrigens einer meiner Mitarbeiter ein großes taschenmesser dabei. Und ich sage aus spaß, lasst die messer im bus…. was er danna uch zum glück getan hat. Das sowas nicht erlaubt sein könnte, kam ihm gar nicht in den Sinn…dabei sollte das doch selbstverständlich sein?

    Beim letzten Grusel Kick unserer Helden in Mainz hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mir mitanzusehn, was passiert, wenn bengalos in einem Dichtgedrängten Stehblock gezündet werden… Das hat mit innenstadt Silvester aber mal nichts zu tun. Selbst wenn keinem durch das offene feuer (?) nichts passiert, so war doch das gedränge, weil alle von dem „südländisch inspirierten mega fan“ wegwollten, schon nicht ohne…zum Glück ist nichts passiert.

    ich will keinen Polizeistaat,aber ich füge mich den Anordnungen der Veranstalter und auch Gesetzeshüter.

    Un zu den Gerichten: Meine Beschreibung ist echt und authentisch gewesen. In Bayern gab es einen Mord an einen Staatsanwalt im gericht. Und seitdem wurden die Sicherheitskontrollen verstärkt. das sie so massiv sind, hätte ich nicht gedacht, aber ich habe es akzeptiert.

    Wobei das was Pekka da zittiert schokierend ist. Doch auch da wüßte sich mal gerne, ob das mehrer Frauen getroffen hat, oder nur eine bestimmte person. Die werden sowas ja kaum bei jedem/r Besucher/in anwenden können??? Da muß doch in irgendeiner Form was anderes dahinterstecken?

  34. @ Stiepel-Arne

    genau! Die Kontrollen müssen endlich aus den deutschen Fussballstadien verschwinden!
    Ich habe es langsam auch satt, dass ich im Stadion den anderen nie mein tolles Messer zeigen kann, weil es mir immer abgenommen wird.

  35. vadder, das damalige Zielgruppenraster der Polizei war „unverdächtig, unscheinbar, weiblich“, weil diese Personengruppe bei zwei anderen Spielen wohl was geschmuggelt hatten. Die 16jährige Klägerin machte sich durch das tragen eines Fanschals zur Zielperson. Es gab ansonsten keinen konkreten Anlaß. In letzter Instanz bekam sie dann auch Recht, weil:

    „die von der Polizei entwickelten Kriterien zur Bestimmung potentieller Transportpersonen – von der Natur der Sache her – “unscharf” waren und erwarten ließen, dass es sich bei der überwiegenden Mehrheit der hiernach zur Durchsuchung ausgewählten Personen um “harmlose” Spielbesucherinnen und Spielbesucher handeln würde, gleichwohl aber zusätzliche Vorgaben zur Wahrung der Verhältnismäßigkeit fehlten, die hätten sicherstellen können, dass sich die Inanspruchnahme der so genannten “Unverdächtigen” auf das unerlässliche Minimum beschränkte.“

    Es ist doch auch wenig verwunderlich, dass diese Ganzkörperkontrollen letztlich nicht viel bringen. Wer was zu verheimlichen hat, wird sich dieser Prozedur nicht ausetzen. Der Rest kann dann entscheiden, ob er für einen Stadionbesuch dieses entwürdigende Verfahren akzeptiert oder verzichtet. Da es „nur“ Stichproben sind, wird trotzdem Pyro ins Stadion gelangen. Und wie geht es dann weiter? Welche Drangsalierung, welche Sippenhaft wird man danach fordern, damit endlich mehr Sicherheit im Stadion ist?

  36. @ Pekka

    zu Zitat: „Da es “nur” Stichproben sind, wird trotzdem Pyro ins Stadion gelangen. Und wie geht es dann weiter? Welche Drangsalierung, welche Sippenhaft wird man danach fordern, damit endlich mehr Sicherheit im Stadion ist?“

    Es ist nicht böse gemeint, denn ich weiss deine Kommentare zu dem Thema zu schätzen, das sind keine dahingeklatschten Dreizeiler ohne Argumente…aber fällt dir auf, was die logische Konsequenz aus dem sein müsste, vor dem du dich sorgst?
    Richtig…das einzige was man machen könnte, damit sich nicht irgendwelche Leute auf den Schlips getreten fühlen, ist das Schmuggeln von Waffen und Pyro ins Stadion zu akzeptieren und zu dulden. Es geht einfach nicht anders.

    Aber das ist in meinen Augen absolut nicht zu verantworten. Solange manche Leute sich für wichtiger halten als die Regeln, an die es sich zu halten gilt und das Zeug schmuggeln und dabei noch von den anderen Fans unterstützt statt dafür (böse gesagt) aufs Maul gehauen zu werden, solange wird es solche (und leider auch verschärfte) Kontrollen auch weiterhin geben.
    Beschweren müssen die „normalen“ Fans sich dementsprechend dann aber auch über diese Leute und nicht über diejenigen, die mit der Kontrolle über die Einhaltung der Regeln beauftragt werden.

  37. Nachdem ich am Samstag auch im Stadion war, möchte ich kurz meine Eindrücke schildern.
    Bereits in der U-Bahn waren die angekündigten Kontrollen unter allen Eintracht-Fans ein Thema. Mein erster Eindruck im Stadion (war erst gg. 15.15h auf meinem Platz im Oberrang Süd): der Block mit den Hardcore-Frankfurtern (direkt gegenüber) war seltsam leer. Auch während des Spiels blieben dort 50-100 Plätze frei (meine Schätzung). Auffällig auch: im gesamten Eintracht-Block hingen zwei (!) Transparente, die Stimmung hatte was von Leverkusen oder Lille. Von Frankfurt bin ich da eigentlich Anderes gewöhnt. Das bedeutet für mich, dass die „Fans“ gar nicht im Stadion waren, denen diese Aktion eigentlich gegolten hat. Auch dass bei Auswärtsfans kein Pyrozeugs gefunden wird… Ist das realistisch ? Für mich nicht. Die haben sich schön dieser Kontrolle entzogen.

  38. @Chucky:
    So sieht es aus.
    So funktionieren Personenkontrollen.Zielgruppe waren nicht die 30-40 Fans,die tatsächlich kontrolliert worden sind, sondern die knapp 250 „Protestler“,die draußen geblieben sind.
    Kontrollen dienen primär der Abschreckung.
    Und es funktioniert. Wenn man tatsächlich die 250 „Protestler“ kontrolliert hätte,hätte man wahrscheinlich viel mehr gefunden.

  39. Komisch, die Frankfurter haben in den letzten Jahren – wenn sie denn mal bei uns gespielt haben 😉 – nie Pyro gezündelt … auch ohne Zelte!!

    wie schon an anderer Stelle vermisse ich hier doch bei einigen Kommentaren etwas Hintergundwissen (Achtung: Auch mit Hintergrundwissen kann man je nach persönlicher Ansicht und Wertvorstellung durchaus zu einer „anderen“ Meinung kommen. Aber einige Kommentare fallen dann vielleicht nicht ganz so pauschal und vorurteilsbehaftet aus (hier großes Lob an Paule, der versucht, verschiedene Aspekte zu beleuchten).

    Beide Seiten sollten das ganze etwas rationaler betrachten:
    Sowohl diejenigen, die aufgrund von verschärften Kontrollen in Form von „Jacke ausziehen“ sich direkt in ihren Grundrechten aufs äußerte beschnitten fühlen, als auch die, die aufgrund von einigen Messerfunden direkt den Untergang des Abendlandes befürchten und die Waffengewalt durch Messer im Stadion verurteilen (die ich persönlich trotz fast 20 Jahre Anwesenheit bei sehr vielen Spielen unserer Bayern im In- und Ausland komischerweise noch nie erlebt habe).

  40. @Pekka: also die Aktion aus Saarbrücken ist in Diesem licht nicht zu rechtfertigen. Da bin ich bei die. Aber davon war man am Samstag doch Weit entfernt? Geht es da nicht immer um die Verhältnismäßigkeit der mittel?

    Das man aber jetzt im Herbst Winter Jacken Kontrollen durchführt halte ich für gerechtfertigt!

    Mal was anderes : haben die Bayern jetzt nicht einen Verhandlungsführer im Vorstand genau für solche Situationen? Salewski oder so ähnlich? Der müsste doch Kompetenz und auch Feingefühl für solche Aktionen haben? Und gegebenenfalls unterbinden?

  41. @Stiepel-Arne
    Und nur, weil die Frankfurter vorher nie Pyro gezündet haben, davon auszugehen, dass dies deswegen auf alle Zeiten gut geht, halte ich für fahrlässig.
    Und mal unter uns Pfarrerstöchtern:
    Es wird schon seinen Grund gehabt haben, warum ausgerechnet (die armen) Frankfurter sich diesen „Ganzkörperkontrollen“ unterziehen sollten (oder abgeschreckt werden sollten). Sie haben sich ja auch so vorbildlich verhalten und nur ein wenig protestierend an den Stadiontoren gerüttelt.

    @chucky
    Touché!

  42. Ich denke, dass die Zelte (zumindest am Samstag) einen ähnlichen aber verstärkten Effekt hatten wie generelle Kontrollen. Sie waren eine präventive Massnahme um die (meinst geringe) Wahrscheinlichkeit von Randale weiter zu minimieren. Man hätte die Zelte auch in den Katakomben verstecken können und auf einen frühzeitigen Hinweis über deren Existenz verzichten können. So konnte sie jeder sehen und sie hatten eher die Wirkung eines überdimensionalen Warnschilds.

    Generell scheinen die Kontrollen ja auch nicht groß anders verlaufen zu sein, wie an einem normalen Bundesliga-Spieltag. Einzig die Nachricht, die dadurch ausgesandt wurde bereitet mir Magenschmerzen.

    Zu der PM: Wenn man die Worte „im Übrigen“ überliest, hätte man wirklich den Eindruck bekommen können, dass sich die gefundenen Gegenstände auf die kleine Gruppe, die im Zelt untersucht wurde, beschränkt.
    Allerdings standen diese Worte nunmal da, und da sie nichts anderes bedeuten als „ausserdem“ oder „zusätzlich“ war mir zumindest von vorn herein klar, dass eben nicht die Zeltkontrollen gemeint sind sondern alle Kontrollen (evtl. sogar die Zeltkontrollen je nach Interpretationsweise auschließend).
    Von daher sehe ich da keine (un-)absichtliche Falschdarstellung der Geschehnisse seitens des FCB.

  43. @Pekka: Nur kurz zum Juristischen: Nicht immer gleich mit der Menschenwürde anfangen, das ist juristisch viel komplizierter als der Nichtjurist sich das vorstellt (und gibt meistens viel weniger her). Außerdem wäre zu differenzieren: Geht die Polizei (also: der Staat) nach Polizeigesetz vor (kann also eine Untersuchung aufgrund des Landespolizeigesetzes erzwingen) dann gelten andere Regeln als wenn Dich der Veranstalter (eine Privatperson) vor die Wahl stellt: Entweder Du lässt dich untersuchen oder Du kommst hier nicht rein, da ich das Hausrecht habe. Falls der Karteninhaber dann doch lieber fernbleibt, stellen sich juristische Fragen dazu, ob er sein Geld zurückverlangen kann, da eine Untersuchung eventuell nicht wirksam in den AGB vorbehalten werden kann, wenn sie zu intensiv ist (Stichwort: ausziehen). Das steht auf einem anderen Blatt und hat mit Menschenwürde nix zu tun.

  44. @Stiepel-Arne
    Nunja, das ist mehr eine Unterstellung, die nicht nachweisbar (und wohl auch nicht haltbar) ist, als eine Fahrlässigkeit. Aber wie auch immer, man wird in der Hinsicht wohl nie genau ergründen können, welche Maßnahme genau welchen Erfolg nach sich zieht. Ich bin dennoch der Meinung: Mehr Maßnahmen haben mehr Chancen auf Erfolg als wenige oder keine.

  45. Da die Kontrollen hier nach allgemeiner Auffassung als so positiv empfunden werden, kann die Empfehlung an alle Vereine in Deutschland ja nur sein, die Kontrollen in der Form bei den Gastspiele der Bayern durchzuführen. Stellen wir 2 Zelte auf und kündigen Vollkorperkontrollen an. Wenn dann doch nur jacken ausgezogen werden müssen, ist gut. Wenn dann doch mehr, dann war es halt Hausrecht. Und wenn dann doch pyrotechnische Gegenstände ins Stadion kommen, dann könnte man ja über Todesstrafe nachdenken…

  46. offtopic

    @Paule, bekommst Du so viele dubiose Verlinkungen von regelmäßigen Kommentatoren in Deinen Blog gedrückt, dass Du an der Freigabepraxis für Kommentare mit Verlinkungen festhalten musst? Es erschwert doch sehr den Lesefluss, wenn Kommentare auch nach 12h nicht freigeschaltet werden. Ich dachte schon, meiner wäre einem technischem Fehler zum Opfer gefallen und schrieb es daher noch mal neu. Aber hängt wohl einfach in der Warteschleife. Ich sehe eigentlich immer nur ans Ende der Kommentarliste und würde nie auf die Idee kommen, weiter oben nach zu sehen, ob was freigeschaltet wurde, das vor einem Tag geschrieben war.

  47. @Pekka: Was glaubst Du, wie sehr der Lesefluss gestört wäre, wenn hier alle Spam-Kommentare ungefiltert eintrudeln…

    An „Spitzentagen“ sind das 50-100.

    Und glaube mir – neben meinem sonstigen Leben mit Job, Frau, Kinder, realen Fußball-Erlebnis & Co. hänge ich schon oft genug vorm Smartphone um E-Mails zu checken.

    Hast Du selbst mal die E-Mail-Benachrichtigung hier ausprobiert? Dort müssten doch auch solche freigeschaltete Kommentare auftauchen, oder @all?!

  48. Der Vergleich mit den Scannern an Flughäfen, der hier von einigen zur Relativierung gemacht wird, hinkt. Und das nicht nur ein wenig. Denn an den Flughäfen ist es so, dass jeder diese Kontrollen durchlaufen muss. In die Zelte an der Allianz-Arena mussten aber nur Frankfurter rein.

    Wären diese Zelt Pflicht, oder die Container, wie im DFL-Papier gefordert, und würde der Grundsatz „gleiches Recht für alle“ wie am Flughafen gelten, dann gäbe es auch Körperkontrollen vor dem VIP-Bereich.

    Jetzt braucht es nicht viel Fantasie um sich vorstellen zu können, dass der FC Bayern, gerade auch dessen Präsident, das gar nicht so toll fände. Dann würde ihm nämlich die zahlungskräftige Klientel wegbrechen.

    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch und der FC Bayern macht in Zukunft da den Vorreiter. Denn als Mensch ist der Auswärtsfan ja nicht anders zu behandeln als der Logenbesitzer, oder?

  49. Der Vergleich mit den Kontrollen am Flughafen oder vor Gericht hinkt vor allem deshalb, weil es hier um die Verhinderung von Anschlägen a la 9/11 oder Morden an Staatsanwälten geht.
    Hier befürworte ich jegliche Form der Kontrolle, Nackt-Scanner etc – bitte schön!
    Aber wir reden hier von dem Besuch eines Fußball-Stadions und der Verhinderung von einigen Bengal-Fackeln. Kein Kavaliersdelikt, ganz im gegenteil! Gefährlich .. .auch hier meine Zustimmung!
    Aber man kann das doch nicht gleichsetzen mit fanatischen Gotteskriegern oder vorsätzlichen Mördern von Staatsanwalten.
    Natürlich ergeben mehr und intensivere Kontrollen einen besseren Schutz! Die Frage ist nur, wie weit will man gehen?
    Warum stehen in Deutschland nicht alle 300 Meter Blitzer? Warum nicht an jeder Ecke Überwachungskameras? All dies wären zusätzliche Kontrollen, die unsere Sicherheit erhöhen würden und gegen die der „brave“ Bürger auch ncihts einzuwenden hätte?
    Ich hab kein Problem mit den Zelten! Ich zieh mich auch gern bis zur Unterhose aus, so lange ich zum Anpfiff im Block bin. Aber ich kann es verstehen, wenn andere Menschen damit ein größeres Problem haben!
    Und daß es eben nicht immer nur diejenigen trifft, die „selber schuld sind“ sieht man an dem Beispiel des Dresdner Mädchens.

  50. Um welche Gewalt IM Fussballstadion geht es eigentlich? Kann mich an diesbezügliche Bilder aus den 80ern erinnern.

    Der Rest ist noch vor wenigen Jahren vom Establishment bejubelter Pyroquatsch.

    20 Messer bei 71,000 Zuschauern – davon einige noch bei PKW Kontrollen irgendwo in der Nähe des Stadions. Oha.

  51. Um Rückfragen vorzubeugen: Ich habe etwas zu verbergen. Selbstverständlich habe ich das. Und wenn es nur mein pickliger Fettsteiß ist.

    Eine 100% sichere Gesellschaft kann nur eine unfreie Gesellschaft sein.

  52. Paule, das mit dem Spam verstehe ich. Ich dachte, du hättest eine Möglichkeit eine Art Positivliste zu erstellen. Als bei regelmäßigen Kommentatoren Verlinkungen durchlassen, bei anderen nicht.

    Da das mit der Freischaltung wohl ein Zeitproblem ist, mache ich jetzt doch ausnahmsweise, weil es mir wichtig ist, ein Komplettzitat. Es ist von einem jener Mädchen, die in Saarbrücken Nacktkontrollen über sich ergehen lassen mussten, weil sie unverdächtig waren und damit ins Fahndungsraster der Polizei gerieten. Quelle Udo Vetters Lawblog, zu finden unter der Überschrift „Erniedrigt und beschmutzt“ Ab hier Zitat:

    law blog: Lag schon etwas in der Luft, als Sie zum Saarbrücker Stadion kamen?

    Corinna F.: Nein, es war ein normales Auswärtsspiel. Eigentlich wollte mein Vater mitkommen. Er hatte aber dann keine Zeit. An Kontrollen ist man als Fan gewöhnt. Ich rechnete damit, abgetastet zu werden. Das kannte ich, und damit habe ich auch keine Probleme. Bei der Ausweiskontrolle fasste mich aber ein Polizeibeamter am Arm und führte mich vor ein Zelt. Dort sollte ich warten.

    Ich fragte eine Polizistin am Zelt, was jetzt passiert. „Das werden Sie schon sehen.“ Ich habe gesehen, wie eine Frau aus dem Zelt kam. Die sah ziemlich geschockt aus. Ich habe versucht, meine Freunde übers Handy anzurufen. Die steckten jedoch gerade in einer anderen Kontrolle; ein Polizist drückte ihnen das Handy aus.

    law blog: Was passierte im Zelt?

    Corinna F.: Ich musste in eine Kabine eintreten. Es war die letzte von dreien. Auf dem Weg dahin konnte ich in die zwei vorderen Kabinen schauen. Da standen auch Frauen drin, teilweise entkleidet. Vor der Kabine nahm mir eine Polizistin die Tasche ab und legte sie auf einen Tisch neben der Kabine. Sie fragte, wo mein Ausweis ist. Ich sagte, dass ich ihr den Ausweis aus der Tasche hole. „Ne, das machen wir schon“, bekam ich zur Antwort. „Sie gehen bitte da rein.“ Während der Kontrolle haben sie meine Tasche durchwühlt.

    In der Kabine musste ich mich ausziehen. Am Schluss verlangte die Polizistin, dass ich meinen Slip übers Knie ziehe und mich drehe.

    law blog: Haben Sie nicht gegen diese Behandlung protestiert?

    Corinna F.: Ich war geschockt. In dem Moment stand ich neben mir. Mit so etwas hätte ich nie und nimmer gerechnet. Ich habe nicht mal darüber nachgedacht, ob ich das jetzt noch abbrechen kann. Die Beamtin tat auch so, als sei das völlige Routine.

    law blog: Wie haben Ihre Freunde reagiert?

    Corinna F.: Die dachten zuerst, ich will sie auf den Arm nehmen. Die Männer wurden nämlich alle nur abgetastet. Im Stadion trafen wir dann eine andere Frau, die auch im Zelt war. Die hat die erste Halbzeit nur geheult.

    law blog: Wie fühlten Sie sich?

    Corinna F.: Erniedrigt und beschmutzt. Auch heute noch. Ich verstehe immer noch nicht, wieso man es nicht beim Abtasten belassen konnte. Das war eine große Demütigung. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mal überlegen, was sie empfinden würden, wenn ihnen so etwas passiert. Oder vielleicht ihren Kindern.

    law blog: Was hätten Sie gemacht, wenn Ihnen die Beamten vorher gesagt hätten, dass Sie sich nackt ausziehen müssen?

    Corinna F.: Ich hätte mich auf jeden Fall geweigert.

    law blog: War den Beamtinnen eigentlich klar, dass Sie minderjährig sind?

    Corinna F.: Die haben ja meinen Ausweis gesehen. Aber anscheinend spielte mein Alter keine Rolle.

    law blog: Ist so etwas noch mal passiert?

    Corinna F.: Ich bin seitdem nur noch abgetastet worden. Neulich in Karlsruhe war wieder ein Zelt aufgebaut. Ich habe schon beim Anblick Angst gekriegt. Aber soweit ich weiß, sind dort nur Männer kontrolliert worden.

    law blog: Was sagen Sie zum Urteil des Verwaltungsgerichts?

    Corinna F.: Ich hätte nie gedacht, dass die Polizei auch noch im Recht ist. Wir haben über die Sache bei anderen Spielen noch oft diskutiert, auch mit Polizeibeamten. Die staunten nur, dass so etwas zulässig sein soll. Im Prinzip kann jetzt doch jedem so etwas passieren – obwohl er nicht den geringsten Anlass gegeben hat.

    (Nachtrag: in letzter Instanz bekam die Klägerin Recht)

  53. Im Prinzip kann ich ja verstehen, dass die Vereine immer rigoroser kontrollieren, aber in diesem Fall (und in der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung im Fanlager) mussten die angekündigten Ganzkörperkontrollen wie eine Provokation wirken (dass das herauskam, war ja zu erwarten). Und die PM sowohl von Politik als auch vom Verein nachher waren auch nicht das Gelbe vom Ei. Unübertroffen die Aussage beim Interview, dass man leider nicht mehr wisse, was man genau gefunden hat.

    Natürlich haben Messer und Schlagstöcke nichts im Stadion zu suchen, aber genau wie viele Verletzungen durch sie in den vergangenen Jahren im Stadion gegeben (klar: jede Einzelne ist zuviel). Andererseits gehört es zum allgemeinen Lebensrisiko, das Polizei und Staat minimieren, aber nie ausschließen können. Ich jedenfalls fühle mich in einem Fußball-Stadion wesentlich sicherer als bei der nächtlichen Heimfahrt mit der U-Bahn.

  54. hm, also ich muss ehrlich sagen, ich bin ziemlich zwiegespalten…
    auf der einen seite halte ich gar nichts von nackt scannern oder übertriebenen kontrollen (das beispiel mit der frau in dresden(?) fand ich grauenvoll), ich denke ebenfalls, dass da stadionerlebnis wirklich sicher ist

    auf der anderen seite, verstehe ich nicht, dass kontrollen von fans als „provokation“ verstanden werden; wenn jemand kontrolliert wird, weil möglicherweise die gefahr etwas zu finden recht hoch ist, oder zur abschreckung, dann sehe ich darin keine provokation:
    ich sehe nich ein, dass jemand der sich aus gewissen gründen am stadion möglicherweise abtasten lassen muss vor allem provoziert wird; die provokation hat doch erst kontrollen möglich gemacht…

  55. Die Provokation besteht nicht in Kontrollen in Form von Abtasten oder Taschen leeren. Die Provokation besteht in der Ankündigung von Ganzkörperkontrollen. Die waren Bestandteil des „sicheren Stadionerlebnis“ und wurden mehrheitlich von den Vereinen der DFL abgelehnt. Unter anderem wegen rechtlicher Bedenken. 2 Wochen nachdem von Seiten von DFL gesprachsbereitschaft signalisiert wird, kommt der branchenprimus daher und kündigt diese Maßnahmen an. Wenn das keine Provokation ist, was dann? Der FCB macht, wie die Zahlen beweisen, vieles richtig. Der Umgang mit seinen Gästen, Kunden und Fans gehört leider nicht dazu.

  56. Was lernen wir daraus?
    1. Koksen darf man in der AA nur in der Vip-Lounge 😉

    2. Fußball ist ein Produkt das mit aller Vehemenz vermarktet wird. Vollkommen klar, dass der Branchenführer da ein Interesse hat und auch sehr massiv verfolgt, dieses Produkt möglichst makellos zu vertreiben. Makellos bedeutet in diesem Zusammenhang im besonderen medial astrein – es dürfen keine Störungen auftreten, die den Vermarktungserfolg behindern könnten. Inwieweit Bengalos oder ein von Fans gestürmtes Spielfeld – um die mir in Erinnerung gebliebenen ‚Katastrophen‘ der letzten Zeit mal aufzulisten – eine derartige Störung darstellen, kann sich jeder selbst überlegen. Sicher stellen derartige Aktionen ein Sicherheitsrisiko dar, aber dennoch ist dieses Risiko vergleichsweise gering – oder erinnert sich jemand von Euch an katastrophale Zustände mit vielen Verletzten in jüngerer Zeit, ich nicht.

    3. Scheint es wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen (NSU etc.) nicht möglich eine effektive Vernetzung von bereits vorhandenen Daten zu erreichen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass im Stadion ein visuelle (in Teilen auch akustische) Totalüberwachung herrscht – kann ich nicht bestätigen, das ist aber der Tenor der gesamten Medienberichterstattung über das Thema Sicherheit in Stadien. Es sollte folglich ein leichtes sein, Übeltäter im Nachhinein zu identifizieren und mit entsprechenden Strafen zu belegen. Diese Informationen kann man ligaweit/verbandsübergreifend vernetzen und dadurch Stadionverbote etc. auch erfolgreich umsetzen. Ich kenne das DFL-Papier nicht, weiß auch nicht, inwieweit es Bestrebungen in diese Richtung gibt, halte derartige Maßnahmen aber für weit aus sinnvoller, als neue repressive Maßnahmen einzuführen, um bestenfalls einem unverhohlenem Populismus Rechnung zu tragen, weil

    4. es keine umfassende Sicherheit geben kann – nix neues. Dort wo Regeln aufgestellt werden, werden sich umgehend Menschen finden, die diese Regeln brechen/umgehen etc, ganz gleich, welche Motivation nun dahinter steckt, ob nun pupärtärer pseudo-Anarchismus oder nachhaltige Gewaltbereitschaft. Da helfen keine demokratisch legitimierbaren Maßnahmen und auch keine demokratisch fragwürdigen wie Zelte, Container oder ganze in Stadien integrierte Personenkontrolltrakte. Es wird immer Idioten geben, die idiotisches tun und damit andere gefährden – nebenbei bemerkt ist es ein leichtes eine Fahnenstange zu einer Schlagwaffe umzufunktionieren.
    Das gehört nunmal zum Menschsein dazu und ganz ehrlich ist mir eine derartige riskante Gesellschaft lieber, die vergleichsweise frei und bunt und lebhaft ist, als die Alternative, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie sich an Regeln halten muss, die andere unter Zuhilfenahme von Gesichtspunkten, die jenseits reiner Sicherheitserwägungen liegen, aufstellen. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass sich diese Regeln sehr schnell gegen Menschen wenden, die kein genuines Sicherheitsrisiko darstellen, eben Menschen wie Du und ich.
    Davon ab stellen die repressiven Maßnahmen immer eine Gefahr für diejenigen dar, die kontrolliert werden, wie @Pekka sehr detailliert dargestellt hat, ganz gleich, ob es sich um Verletzungen von Bürger- oder Freiheitsrechten handelt oder einfach nur als demütigend empfunden wird. Es wird in diesen Situationen immer Macht an Menschen verliehen, die mit dieser Macht nicht wirklich umgehen können, bei denen respektive die GEFAHR besteht, das sie diese Macht ausnutzen und gegen die wenden, zu deren Schutz sie bestellt sind. Deshalb kann es gar nicht sein, dass diese Kontrollen von nicht staatlichen Kräften durchgeführt werden – und selbst bei staatlichen Kräften bleibe ich bei meinem letzten Einwand (Hintergrund: Meine persönliche Erfahrung mit der ‚Fairness‘ der Polizei fernab des Fußballs).

    5. Es fällt immer leicht Menschen oder Gruppen unter Generalverdacht zu stellen. Dies ist in allerhöchstem Maße öffentlichkeitswirksam, wie man unter anderem an der recht hohen Zahl befürwortender Posts hier erkennen kann. Allerdings hege ich massive Zweifel, ob sich dadurch wirklich effektiv die Sicherheit steigern läßt. Meist dient dieses Klima der Angst (o.K. Übertreibung) nur dazu, härtere Maßnahmen durchzusetzen. Als Beispiel möchte ich auf die unsägliche Debatte um die Vorratsdatenspeicherung und den sehr berechtigten Widerstand dagegen verweisen.

    6. Finde ich es toll, dass eine in Relation zur Besucherzahl verschwindend geringe Zahl an gefährlichen Gegenständen sichergestellt wurde. Das gibt mir ein sehr gutes und sicheres Gefühl für meinen nächsten Stadionbesuch. Es ist dabei nur zu bedauerlich, dass genau diese Funde dazu mißbraucht werden, mehr Repression durchzusetzen. Wir werden es erleben.

    7. Scheint mein geliebter FCB ein veritables Problem mit Teilen der Fan- und Fußballkultur zu haben, möglicherweise passen diese Teile einfach nicht zu den Zielen und der dazugehörigen Verkaufsstrategie des großen FCB.

  57. Offtopic:
    Bittere Nachricht für Bayerns Sorgen-Holländer Arjen Robben!
    Der Bayern-Profi ist schon wieder verletzt, fällt nach nach einem Faserriss für die Spiele gegen Nürnberg (Samstag) und Valencia (20.11.) aus. Der Niederländer zog sich nach Angaben von Trainer Jupp Heynckes am Mittwoch im Länderspiel gegen Deutschland (0:0) einen „leichten Muskelfaserriss” zu.

  58. zu 3.: ist leichter nicht ganz so einfach, Übeltäter beim Pyro zu ermitteln. Kenn mich da nicht aus, aber es gibt da wohl Mittel und Wege, sich vor den Kameras zu „verstecken“.

    zur JHV: Hoeness mit über 90% wieder gewählt, ansonsten wohl ruhig ohne besondere Vorkomnisse.
    Auf hoeness.de kann man sich die JHV bei Bedarf noch mal anschaun.

  59. @ Stiepel-Arne:
    Dann gehören da aber wohl mehr als nur einer dazu, die sollten doch feststellbar sein. Immerhin kann ich als HD-Gucker die Gesichtszüge der Zuschauer am TV erkennen, das beim Kameraschwenk über das Publikum.
    Aber ich bin kein Sicherheitstechniker und kann auch nur Mutmaßungen anstellen, kann mir aber nur sehr schwer vorstellen, dass das nicht machbar sein soll.

  60. folgendes Zitat vom Präsidenten (Richtung Protest-Fans) sollte aber natürlich nicht unerwähnt bleiben:
    (Zitat von fcb.de)
    „Die Tür ist für euch immer offen. Wir werden uns zeitnah zusammensetzen, mit vernünftigen Argumenten“, sagte der Präsident. Im gleichen Atemzug stellte er aber klar: „Auch der FC Bayern muss sich an die Gesetze dieses Landes halten. Ich hoffe auf Lösungen, mit denen wir alle leben können!“

  61. Durch Bauarbeiter Shaqiri und Vorarbeiter Müller für mich ausreichend geschlossen.
    Aber im Ernst, so gern ich den Fußballer Robben auch mag: Unser Spiel hat sich sozusagen zu seinen Ungunsten verändert.
    Er kann seine Stärken kaum noch ausspielen und das schon gar nicht, wenn er a) seinen Rythmus nicht hat und b) so fahrlässig mit seinen Chancen umgehet wie zuletzt.
    Mir ist auf der Position mit Müller aktuell deutlich wohler, auch wenn der noch keine 90 Minuten überzeugen konnte, allerdings trifft und vorbereitet er wieder wie in alten Zeiten.

  62. @ Ribben
    ja, das meinte ich. Er kann dem Spiel nur noch entscheidende Impulse geben, wenn er 100% fit ist. Also fast nie. Mannschaftstaktisch hat man das Problem ja mittlerweile gelöst. Schade um sein Talent, aber man sollte ihn nun nicht mehr um jeden Preis halten wollen. Er vergeigt mittlerweile auch zu viele 100% Chancen. Nicht nur jetzt – auch schon gegen Spanien im Finale.
    Fast schon tragisch.

  63. Nachspielzeit, ich kenne es so, dass Pyrozündler sich hinter Fahnen, Bannern usw. verstecken. Das ist dann nicht mehr einwandfrei zu zuordnen. Vielleicht könnte man am ehesten noch jene erkennen, die diese Sichtbarrieren halten. Allerdings ist das Abbrennen von Pyro, solange diese ein CE-Siegel hat, auch nur eine Ordnungswidrigkeit. Ich vermute mal, bei Beihilfen zu einer Ordnungswidrigkeit wird es auch der Polizei etwas zu albern, da zu ermitteln. Ansonsten müsste die Ordner darein, wegen Verstoß gegen die Stadionordnung. Aber Vereine müssten dafür eine Hundertschaft Kampfordner haben, um hier eskalieren zu können.

    Um dem zu begegnen steht im DFL-Entwurf die Forderung, solche Zaunfahnen etc. zu verbieten, wenn sie derart benutzt werden. Darüber hinaus sollen dann Dauerkarten und Kartenkontigente der Fangruppen gekündigt werden, deren Zaunfahnen benutzt wurden. Kann man sicher im einzelnen drüber reden. Es ist aber nicht gesagt, dass zündende Personen oder Gruppen nun ausgerechnet ihre eigenen Zaunfahnen als Sichtfang nutzen. Womit man wieder bei Sippenhaft-Problematik ist.

  64. @Jennifer8 (#132964):
    Volle Zustimmung, sehe ich genau so.

    “Warum aber soll man in einem Fußball-Stadion strenger kontrolliert werden als am Flughafen oder in einem Gericht?”
    –> Gegenfrage: müssen Flughäfen und Gerichte immer die Vorreiter für Art und Weisen der Kontrolle in Fußballstadien sein? D.h. darf in einem Fußballstadion nur maximal so stark kontrolliert werden, wie es bereits an Flughäfen und in Gerichten praktiziert wird?

  65. Offener Brief auf fcb.de:

    Liebe Bayern-Fans,

    die Verwendung von Pyrotechnik in Fußballstadien ist verboten: Ihr gefährdet mit Pyrotechnik die Sicherheit von Menschen – und auch Eure eigene.

    Der FC Bayern musste in der Saison 2011/2012 insgesamt 130.000 (!) Euro Geldstrafe für das Abbrennen von Pyrotechnik seiner eigenen Stadionbesucher bezahlen! 130.000 Euro – mit Abbrennen von Pyrotechnik schadet Ihr also auch dem FC Bayern.

    Dem FC Bayern ist es ein wichtiges Anliegen, die Fankultur in Deutschland, z.B. Fankurven mit Stehplätzen, zu bewahren: Dies wird uns allerdings nur gelingen, wenn Pyrotechnik in den Stadien keinen Platz hat.

    Wir hoffen, dass Ihr den FC Bayern beim wichtigen Auswärtsspiel in Nürnberg lautstark, aber ohne Pyrotechnik, ohne Gewalt und ohne Diskriminierungen unterstützt!

    Dafür danken wir Euch,

    Matthias Sammer & Philipp Lahm
    (im Namen der Mannschaft)
    ———————————————————————————-
    Nun ja, ich werde Live vor Ort sein und garantiert nicht zündeln-versprochen!! Diesmal….also mal als Aushnahme!! Euer Pech, wenns dann halt keine Stimmung gibt, wenn ihr tatsächlich mal 90 Minuten Fußball ohne künstlichen Nebel ertragen müsst! Ich räume sogar meine Spraydosen, den Schlagstock die Sturmhaube (wie verkleiden sich die heißblütigen, Südländisch angehauchten Fans nochmal genau?) und sämtliche Messer und Pyros, die jeder so mit sich im Alltag rumschleppt, aus meinem Auto! In your face, Polizeistaat!!!!!

    Und nun: Feuer frei!!! =O)

  66. Schöne Zusammenfassung der Ereignisse hinter den Kulissen heute Mittag beim Bagel. (Ok, Insider.)
    Und gleichzeitig Luxus 2.0 – was die Informationen betrifft. Dessen bin ich mir bewusst.
    Keep on bloggin.
    Der Rest ist wie immer Geschichte…bis zum nächsten BL-Spiel.

  67. Wofür bekommt Hoeneß eigentlich ein Benefizspiel? Ich habe dazu keine Begründung gefunden (bzw. nur, dass ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk sei) und fand es beim ersten Lesen etwas übertrieben. Andererseits läßt sich das Ganze vermutlich besser vermarkten, als wenn nur Benefizspiel des FC Bayern für Kindergarten Pusemuckel draufsteht.

  68. Wird Zeit dass der Ball wieder rollt und wir uns wieder um das Wesentliche kümmern.
    Ich will Fussball sehen und über Fussball quatschen, der Rest nervt.

  69. wohlfarth, ja, der Rest nervt, man sollte sich deshalb darum kümmern, damit man Fussball sehen kann und darüber quatschen. Vielleicht zeigt Hoeneß hier etwas Verantwortung und Vorausschau und spendet sein Benefizspiel zugunsten der Fanarbeit. Nichts gegen Krebshilfe oder Brot für Afrika oder ähnliches, das sind hochehrenwerte Anliegen, aber Bayern kann die Welt nicht retten und es sollte auch nicht deren Ziel sein. Wenn aber einmal jährlich ein Benefizspiel zugunsten einer Stiftung für die Fanarbeit veranstaltet wird, könnte damit auch verdammt viel Gutes geleistet werden.

    Mehr Fanbetreuer, mehr Dialog, mehr Verständnis füreinander, mehr Fanbindung, mehr Sozialarbeit (klar, eigentlich ist der Staat dafür verantwortlich), mehr Frieden, mehr Harmonie, mehr Happyness. Und Lahm und Sammer würden im Namen der Mannschaft mal was für die Fans tuen (90 Minuten lang), statt sich von diesen immer nur Millionengehälter bezahlen lassen und obendrein noch wohlfeile Forderungen zu stellen. Man könnte hier Vorreiter (aka Marktführer, aka mia sa mia, aka Familie) in ganz Deutschland, im Grunde sogar weltweit sein. Und man hätte was auf die Waage gelegt, wenn es mal wieder darum geht, von problematischen Fangruppen auch Gegenleistungen zu erwarten.

  70. @pekka: schöner Gedanke! Würde mich freuen, wenn dein Ansatz beachtet werden würde.

    Als grundstock des ganzen koennte man ja die oft zitierten 130 000 € einzahlen. Wenn jetzt alle Seiten etwas mehr aufeinander zugehen, wird der Verein ja kaum mehr solche Strafen zu Zahlen haben! denn die Schuld an der ganzen Misere liegt ja zu gleichen teilen bei sämtlichen beteiligten.

  71. Die 130.000 Euro kommen übrigens wohltätigen Zwecken zu Gute, weil der DFB Strafzahlungen an seine Stiftungen (Egidius-Braun und Sepp-Herberger-Stiftung, aber z.B. auch die Enke-Stiftung) weiterleitet. Da FC Bayern auch ansonsten schon immer eine wohltätige Ader (siehe diverse Retterspiele) hatte, kann man „Schaden“ hier durchaus in Anführungszeichen setzen. Ist mir jedenfalls lieber, als millionenschwere Aufpreise an baskische Separatisten. Jedenfalls muss ich da automatisch dran denken, wenn jemand hier den großen Schaden beschwört. Damit will ich allerdings nicht dem illegalen Pyroeinsatz das Wort reden.

  72. Oha, die Startelf heute ist ja schon gewagt – zumal auf der Bank ja einiges fehlt (kein Robben, kein Ribéry). Jetzt haben wir schon einen breiten Kader, und dann wird es jetzt doch wieder dünn. Wann hört die Verletzungsmisere endlich mal auf?

    Hoffen wir, dass die halbe B-Elf es dem Trainer zeigen will und wird (gell, Rafinha und Tymoshchuk?). Und gespannt bin ich auf den Flügel Alaba und Shaqiri, der endlich mal seinen Startelfeinsatz bekommt.

  73. Mal sehen, ob Herr Gräfe heute wieder wie letztes Jahr in Hannover die Hosen voll haben wird.

    Und pünktlich zum “Derby“ mal wieder Fritz von Thurn und Taxis…

  74. Jetzt geht die Bengalokacke schon wieder los. Mitten in der Ultragrupoe. Die wollen doch wirklich keinen Dialog. Pack!

  75. Und jetzt beginnt die Phase, in der die Mannschaft dagegen halten muss. Und nicht so viele Ballverluste produzieren darf. Das sah in den ersten 15 Minuten deutlich souveräner aus.

  76. 40% gew. Zweikämpfe, 84% angekomme Pässe. Das ist zu schlecht. Heynckes sollte mal von außen verbal eingreifen. Das ist im Moment zu wenig, so lädt man Nürnberg ein. Richtiger Einsatz ist derzeit nur beim Club zu sehen.

  77. Oh man ist das ein Kick.

    Ich kann heute nicht so aufmerksam zusehen wie sonst, aber was ich sehe ist Schlafwagenfußball und fehlende Konzentration im Abschluß: Rafinha, Shaqiri, Krooooos!!! Himmel es müsste 4:0 stehen. Dieser Club muss abgeschossen werden. Aber wie ich uns kenne fressen wir lieber wieder eins…

    Rotation wieder a la Heynckes, ich sach nix mehr…

  78. Das Mittelfeld ist heute viel zu ungeordnet. Tymo bringt nicht die Stabilität neben BS. Heute wäre es wichtig, einen Ballklauer wie Gustavo zu haben. Doch Tymo ist darin nicht gut genug. Zu viele Grätschen, zu wenig Effizienz. Und BS hat kaum einen Zweikampf bestritten. Da muss vor allem aus der Zentrale deutlich mehr kommen – offensiv wie defensiv.

  79. Oh mann wie blöd kann man sich anstellen. Und sie machen munter weiter. Gegen so einen Gegner. Um Himmels Willen…

  80. Ich sitz grad mit meinem FCB-Kappi in der Toskana in einer Bar und die Italiener machen mich fertig. Gegen den Club so ein Spiel abzuliefern. Ich könnt kotzen…..

  81. Blutleer. Da nimmt keiner die Zweikämpfe richtig an. Fast immer ist irgendwer einen Schritt zu spät. Sogar Neuer, der uns bisher wahrscheinlich durch Patzer mehr Punkte gekostet als durch Glanzparaden geholt hat. Wieso hat die Mannschaft nicht den Dreh, um die richtige Einstellung zu bekommen. Das wird leider auch viel schlampig und zu langsam im Kopf gearbeitet.

  82. Unfassbar. Was für eine kollektive Nullleistung und den Gegner durch das Eigentor vo Neuer selbst stark gemacht. Und Graefe holt aus jedem Pups 2 Minuten raus. Es passt wieder alles. Kein Ribery kein Dreier…

  83. @ Ribben:
    Ja, es scheint fast so, dass die Mannschaft ohne Ribéry nicht in der Lage ist, ordentlich Druck auf den Gegner aufzubauen. Eigentlich schon fast peinlich. Wenn denn wenigstens die Einstellung stimmen würde. The return of the Novemberdepression. Und Heynckes schaut sich das in aller Ruhe an, anstatt wenigstens seine Optionen zu ziehen.

  84. Und was macht unser Coach? Der wechselt den RAV. *kopfschüttel*.
    Was ist mit Piza?

    Jetzt haben wir auch noxh Glück mit dem Handspiel. Aber das kriegen die schon noch hin das es schiefgeht…

  85. Neuer in Bestform. Mönchengladbach 2011/12 lässt grüßen.

    Gelb-rot für Nürnberg. Nun aber bitte den Vorwärtsgang mit Vollgas einlegen.

    Edit: Und er nimmt Mandzukic von Platz, bringt Pizarro. Dabei wäre die Überzahl nun die Option, beide Stürmer zu bringen. So etwas nennt man dann eingedenkt der Startaufstellung vercoacht.

  86. @ Franck: Und darf ich ergänzen? Keine Bewegung und erst recht kein Tempo.

    @ ralfinho: Nee, van Buyten wird bestimmt nicht nach vorne beordert. Höchstens bei einer Ecke.

  87. Was macht Heynckes eigentlich? Weder beordert er van Buyten nach vorne, noch lässt er Lahm weiter in die gegnerische Hälfte aufrücken. Wir sind in Überzahl und er tut nichts für die Offensive. Ach nee, er hatte ja schon Pizarro gebracht 😉

  88. Schämt Euch! Sch… leistung! Aber Stammplätze fordern (Tymo /Rafinha)! Ohne Ribery gewinnt Ihr kein Spiel! Oberpeinlich!

  89. Warum spielt Martinez (nicht das er nach der Einwechslung stark war) in so einem Spiel nicht von Anfang an? Wann soll er denn sonst Einsatzzeit bekommen. Dieser unsagbare Länderspieltermin führt zum Ausfall von Robben/Ribery. Nichtsdestotrotz muss diese Mannschaft in Nürnberg gewinnen.
    Wann kommt Gomez wieder?

  90. Das war extrem schwach. Nach dem 1:0 nicht die Einstellung zum Spiel gefunden. Müller mit 1000 Flanken, von denen keine ankommt. Ein zentrales Mittelfeld, das nicht Tritt fasst. Ein Neuer, der mal wieder patzt (wenn er den Ball hält, gewinnen wir das Ding). Dazu ein Trainer, der sich völlig vercoacht. Völlig vermurkst. Hoffentlich war das nur ein Ausrutscher, sonst es oben schneller wieder eng als uns lieb ist, denn kommendes Wochenende kommt Hannover, die ja nun auch ein für uns traditionell unbequemer Gegner sind. Bleiben da nochmal Punkte liegen, dann ist das Spiel gegen Dortmund auf einmal wieder von höchster Brisanz. Meine Fresse, Jungs, der Punktverlust war völlig unnötig, weil ausschließlich selbstverschuldet.

  91. Das war wirklich nichts von der gesamten Mannschaft. Das 1:1 mit zwei dicken Patzern und irgendwie befinden wir uns in der Situation von vor vier Jahren: ohne Ribery geht nichts offensiv. Shaqiri mit Licht und Schatten auch Alaba nicht in gewohnter Form. Kroos bis auf den Assist nicht zu sehen, Müller gar nicht.
    Am schlimmsten war aber das Passspiel und die Zweikämpfe.

    Und den Gegner Stück für Stück ab Minute 15 aufgebaut.

  92. Martinez u Lahm brachten Ruhe ins Spiel. Warum erst ab Minute 60? Tymo u Rafinha haben mal wieder keinen Geund geliefert, mehr Startelfeinsätze zu bekommen. Zum Glück sind nä Samstag wohl Badstuber Rivery u Gomez wieder dabei. Die Mannschaft solkte aich was schämen, ohne Ribery gegen so einen Gegner nix auf die Kette zu kriegen.

  93. Ich könnt heute wirklich kotzen:
    – Chancenverwertung in HZ1
    – Hereingaben von wem auch immer, vorzugsweise Müller
    – Kroos mal wieder mit einem seiner „In-den-Hintern-tret“-Auftritten
    – Tymo
    – Neuer mit dem wievielten Eigentor?
    – Martinez mit einem Fehlpass nach dem anderen
    – Dante genauso
    – Mandzukic mit unnötigen Fouls die Ballbesitze kosten

    Dazu noch Super-Manuel mit seiner betont sachlich nüchternen und spielverzögernden Art (ok, diesmal muss man noch sagen, Elfer für den Club nicht gegeben, der drin gewesen wäre)

    Und die Krönung ist Jupps Rotation. Der sollte sich mal 2 Stunden bei Ottmar nehmen um das mal hinzubekommen. Er mag vieles können aber das mit der richtigen Dosierung der Starteinsätze bekommt er nicht mehr hin. Und dass er dogmatisch wenn es schlecht läuft den RAV auswechselt oder Tymo bringt… Ich packs nicht mehr.

    Aber: unterm Strich war die Leistung einfach Käse. Sammer übernehmen Sie!

  94. Danke, @Ribben, nichts hinzuzufügen…außer dass sich Pizzas Leistung nahtlos an Mandzukic‘ Offensivfoulerei angeschlossen hat. So langsam wird es wirklich Zeit, dass Mario G. zurückkommt, auch wenn er uns irgendwann bestimmt wieder genauso zum Verzweifeln bringen wird.

  95. Ribben

    Du bist ja echt sauer; normalerweise bist doch Du derjenige, der den Ball immer flach hält und noch das Gute im Spieler siehst.

    Heut bin ich mal zu 100 % bei Dir. Vorzügliche Analyse!

  96. Ich bin sowas von angefressen…

    1. Warum müssen unter der Woche in so einer Phase der Saison solch sinnlose Länderspiele angesetzt werden, Robben und Ribery wegen den Spielen um die Goldene Annanas natürlich wieder verletzt.

    2. Warum muss dann gleich die Vollrotation angeworfen werden. Wobei ich dazu sage, ich kenne den Fitnesszustand der einzelnen Spieler nicht.

    3. Die Meisterschaft sollte diese Saison vorrang haben, wieder wird auch für die Schwammerlliga geschont.

    Und es ist natürlich klar, das die Clubberer mit einem Bein im Abgrund stehend genau wissen, das sie bei ihren enttäuschten Fans mit einem guten Spiel gegen Bayern viel gutmachen können und das hat man ja gesehen, die sind gerannt als wenn es kein Morgen gäbe da muss man mit einer A-Mannschaft antreten 🙁

  97. Wie im anderen Thread vor dem Spiel schon geschrieben, verstehe ich diese Rotation auf wichtigen Positionen in schweren Auswärtsspielen einfach nicht. Das Auswärtsspiel gegen BATE war sicherlich das schwerste in dieser CL Gruppenphase und Jupp lässt Schweinsteiger draußen, bringt zum allerersten Mal Martinez und Gustl auf der Doppel 6.

    Dann heute kommt diese Totalrotation in einem der Top5 der schwierigsten Auswärtsspiele für uns in der Saison. Klar, dank dieser scheiß Länderspiele in der Woche war er irgendwie dazu gezwungen (Ribery verletzt, Robben auch, Martinez muss irgendwo auf der Weltkugel rumturnen), aber Rafinha für Lahm bringe ich in der ersten Pokalrunde zuhause gegen 3.FC Dorfverein. Dazu noch der Wechsel Mandzukic-Pizarro statt einen der drei offensiven Mittelfeldspielern runterzunehmen. Die hatten heute alle einen schlechten Tag.

    Auch wenn wir einen Punkt geholt haben, so ist das gegen den Club irgendwie besonders bitter. Blödes Wochenende.

  98. So ein Drecksspiel muß man eigentlich 1:0 gewinnen und fertig. Aber Neuer macht seine Eingentore immer in engen Spielen. Weidenfehler holt deutlich mehr Punkte für die Hiernasen und verliert so glaube ich in den letzten 2 1/2 Jahren nicht einen einzigen Punkt. Manuel muß endlich lernen fehlerfrei zu spielen bzw. seine Aussetzer bei einem 5:0 zu machen.

  99. Eine Diskussion Neuer vs. Weidenfeller möchte ich jetzt nicht vom Zaun brechen, aber ich erinnere mich an zwei Dinger allein die Saison, in denen Weidenfeller nicht gut aussah. Gegen Real beim Ronaldo-Lupfer und gegen den HSV bei einem Schuss in seine Torwartecke. Beim Özil Freistoß sah er auch nicht souverän aus, auch wenn das ein fieser Ball war.

    Jedoch muss Neuer dringend daran arbeiten das zu erreichen, wovon Kahn immer spricht, wenn man beim FCB spielt. 90 Minuten lang keinen Ball aufs Tor zu bekommen und dann im entscheidenden Moment da zu sein.
    Im Rauslaufen und Mitspielen ist er sicher der beste Torwart der Welt, auch beim Flanken abfangen ist er meist sehr sicher, aber die kahnesken Reflexe und Sicherheit bei Distanzschüssen vermisst man bei ihm schon des öfteren.

  100. Ein Spiel zum Abhaken, das wir letzte Saison unter Garantie verloren hätten.

    Rafinha und Tymo gingen gar nicht, bei der Position RAV müssen wir noch einen Ersatz haben.

    Ansonsten einfach schlecht gespielt – und nein, es liegt nicht am Trainer, wenn wir in der ersten HZ satte 33% unserer Zweikämpfe gewinnen.

    Da haben sich einige für Dienstag geschont. Hundert pro!

    Das Allerschlimmste war aber nicht das Unentschieden – Leute, wir haben jetzt 10 von 12 Spielen gewonnen – sondern TuT.

    Es war mal wieder derartig ekelerregend, diesen blauen Strolch am Mikro zu haben, ich hätt fast mein Weizen in die Leinwand gefeuert.

    P. S. Gebhardt glatt Rot. Schon allein wegen seiner Frisur!

  101. @Demi
    stimmt, aber wenn ich den Eindruck habe, dass nicht alles mögliche rausgekitzelt wird (was für mich gegen LEV der Fall war, da liefs einfach blöd), dann werd ich grantig. Und wenn ich mir das Gekicke in der HZ ansehe, da war vom kleinen Bruder von Ribéry (Laissez faire) und vom finnischen Neuzugang (Lari Fari) die Rede und das sehe ich genauso.

    Der Club war nach dem 0:1 tot, wie es toter nicht mehr geht und dann klatscht sich Neuer die Kirsche wieder selber rein. Auch in der Richtung „ist mein Geduldsfaden arg angespannt“.

    Außerdem kommt ein Stück weit selbsterfüllende Prophezeihung hinzu. Heute war (ist) wieder Geburtstagsfeier mit der Familiy. Die letzten Bayern-Spiele an derartigen Veranstaltungen waren in Köln (2:3 nach 2:0) und in Hamburg (1:1). Ich werde künftig überlegen, wie ich dagegen vorgehen kann.

    @Jennifer8
    Der einzige Vorteil, wenn man das Bayern-Spiel nicht in Ruhe sieht ist, dass man TuT nicht hört. Ekelerregend trifft es ziemlich gut. Ich habe zwischendurch von Konf. auf Bayern umgeschalten und keiner hat sich getraut, was dagegen zu sagen. Was ziemlich viel über meine heutige Gemütslage sagt…

  102. so leute und jetzt alle wieder runterkommen…

    was man heute gesehen hat: der zweite anzug ist anscheinend doch nicht ganz so gut, ich verstehe auch nicht wirklich, dass man sowohl tymo als auch rafinha in einem spiel von anfang an brint, vll hätte einer da ausgereicht, ansonsten muss jupp aber auch erwarten können, dass man mit dieser mannschaft gewinnt….
    problematisch ist in solchen spielen, wenn man ganz früh in führung geht, da schleicht sich dann eicht der schlendrian ein

    seis drum, abhacken, dienstag is wirkich wichtig, ich hoffe allerdings ganz stark mit ribery

  103. Jennifer8:
    Ich kucke bei sky nur noch mit Stadionatmo, halte das nicht mehr aus dieses überflüssige Gelaber. Ich bin sowieso der Meinung, dass ein Fussballspiel überhaupt keinen Kommentator braucht. Brauche weder einen, der mir das Spiel erklärt, noch mich mit überflüssigen Infos versorgt.

  104. Dass heute über rechts nichts gehen würde, war mir vorm Spiel klar: Rafinha / van Buyten / Tymo statt Lahm / Boa / Gustl idt einfach ein zu starker Qualitätsverlust.
    Die eigentliche Ebttäuschung war für mich die linke Seite. Von Alaba u Shaq u Schweinsteiger kam deutlich zu wenig. Alaba hat ja kaum mal Shaq hinterlaufen, der spielte seltsamerweise viel konfuser als im Doppel mit Ribery.

    Neuer könnt Ihr nicht ernsthaft einen Vorwurf machen. Habt Ihr nicht gesehen, wie der Ball sich unmittelbar vor ihm nach aussen drehte? Dafür hat er super paar Minuten später einen Aufsetzer von der Linie gekratzt.

  105. Was mich auch stutzig macht ist dieses Komplett“versagen“. Da war doch heute keiner in Normalform. Kann mich an einen 5m-Pass von Alaba auf Shaq erinnern, der weiter an ihm vorbei ging, als der Abstand zwischen beiden war. Auch Dante total ungewohnt mit absolut schlampigen Ballannahmen. Ein Glück, dass da nicht ab und an ein Clubberer stand.

    @Franck
    wg. Neuer. Ja, gut, der Ball hat sich gedreht, aber ich sag mal so: an einem normalen Tag hält er ihn.

    Aber nochmal zu den auswechslungen: HZ Martinez für Tymo, Impulsgewinn nach vorn: 0. Dann, Lahm für Rafinha. Das Gleiche. Ich meine: wollten wir den Dreier oder nich? Was sollten diese Auswechslungen bringen? Stabilität? Haben sie auch nicht. Warum bringt er nicht in irgendeinem 08/15 Heimspiel mal Rafinha für Lahm? Warum rotiert er immer in (schweren) Auswärtsspielen (und im Pokal dann hoch2). Schonung für Di.? Vlt. aber hauptsächlich scheint es mir ein Kopfproblem zu sein:

    1. Ohne Rib hat keiner einen Plan, wie es laufen soll. Sieht ziemlich fahrig und unkoordiniert aus. Sonst gibt man ihm den Ball und er macht schon was und zieht 2-3 Gegner auf sich.
    2. Saure-Gurken-Zeit und Spiel im miesesten Novemberwetter im Brot und Butter-Geschäft gegen einen Abstiegskandidat. Da braucht es einen, der die Jungs bei so Spielen mal etwas kitzeln kann. Kann doch nicht sein, dass wir da so schlafmützig auftreten, wenn locker (LOCKER) 3 Punkte drin sind…

  106. Wie, gesagt: bei dem miesen Spiel ist das ganze ein Punktgewinn.
    Zähle allerdings am Dienstag auch auf Ribery.
    Alabe ist mir auch negativ aufgefallen bzgl. seiner Laufwege. Das kann er besser. Andererseits ist er mit Shaqiri nicht eingespielt.
    Ggf. wird es ja noch ein Pünktchen mehr auf den zweiten Platz. Mal sehen.

  107. @Franck
    natürlich dreht der Ball vor Neuer noch einmal ab. Einem unterdurchschnittlichen Torwart würde ich auch keinen Vorwurf machen. Aber ein „weltbesster“ Neuer muss den einfach halten. Von einem Mario Gomez erwarten wir ja auch, daß er die 100%-Chancen macht.

  108. wow, ich seh grad das tor zum ersten mal, nicht schlecht von feulner, da kann man sehen was wirklch wille bewirken kann
    darüber, dass neuer den auf jeden fall halten muss, brauch man aber eigentlich nich reden, oder?!

  109. …und das Tymo anstatt er versucht den Ball abzulaufen, sich mit einer seiner Millionen Grätschen aus dem Spiel nimmt…

    Den kann man trotzdem halten, aber Neuers Reaktion auf diesen unsäglichen Fragensteller war gut.

    Zwei Sachen noch: Das „Handspiel“ von Dante war natürlich keines. Hatte vorhin nicht die Zeitlupe, aber da sieht man, dass es eindeutig die Brust war.

    Gebharts Ellebogenchek war für mich grenzwertig. Über eine Rote darf sich keiner beschweren, zumal vorher schon diese Nicklichkeiten bei Schweini waren.

    Ok, komm, abhaken. Erstes Auswärstgegentor, zweites Spiel, das nicht gewonnen wurde. Aber wenn ich die Schlagzeilen schon wieder lese: „Die Konkurrenz robbt sich weiter (!) ran“, „Dortmund lacht“. Junge, die sind noch 9 Punkte hinter uns. Schalke bekommt grade eine gegen LEV eingeschenkt, Abstand zum zweiten Platz 8 Punkte! Aber die Sportschau ist ohnehin unerträglich. Wie letzte Woche, als sich Heynckes und Sammer umamrt hatten, hieß es: „Die zwei Streithähne“. Unfassbarer Bullshit.

  110. Super Reaktion von Neuer ggü dem „Journalisten“. Absolut lächerlich jetzt wieder eine Neuer-Story zu konstruieren, nach einem Spiel, wo über ganz andere Spieler geredet werden müsste.

    Sehr unglücklich übrigens ein Tweet von M Hörwick eben aus dem Bayernbus: „Stimmung ok, kucken jetzt Bayer-S04.“
    Stimmung ok? Hallo gehts noch? Nach so einem Spiel?

  111. Hier wird sich ja öfters über die Kommentare von TuT ausgelassen und da bin ich ja auch bei Euch (auch wenn ich ihn schon lange nicht mehr gehört hab), aber wenn es Euch tröstet, die Typen die bei Ligatogal losgelassen werden sind keinen Deut besser. Heute war schon sehr, naja sagen wir freundlicherweise, grenzwertig. Übrigens, heute war Sportskamerad Herrmann dran, ich kann nur sagen Kompetenz klingt anders…..

  112. Cool bleiben Jungs. Man kann nicht alle Spiele gewinnen und heute hatte die Mannschaft halt mal einen eher schwachen Tag, die Franken haben sich wie üblich gegen uns totgelaufen. Schwacher Tag von uns, guter Tag vom Club und trotzdem Unentschieden. Sagt doch alles über die Kräfteverhältnisse. Nürnberg holt gegen Do und uns Punkte und steigt am Ende ab 🙂
    Lustig: Ständig wird hier eine „Denkpause“ für Lahm gefordert, spielt er dann nicht heisst es, wie kann Heynckes das in so einem Spiel machen. Da sieht man wie wertvoll ein Lahm ist, auch wenn er selten überragend spielt, er spielt immer solide. Und das ist doch was.
    Cool bleiben, wir sind immer noch auf Kurs. Zuhause gewinnen, auswärts Unentschieden, so wird man Meister. Hieß es zumindest früher 🙂

  113. Ribben meinte:
    „Gebharts Ellebogenchek war für mich grenzwertig. Über eine Rote darf sich keiner beschweren, zumal vorher schon diese Nicklichkeiten bei Schweini waren.“

    Das war für meinen Geschmack eine klare Tätlichkeit. Und da versteh ich dann sogar Schweinsteiger, wenn er sich über diese Gangart nach dem Spiel im Interview beschwert. Ändert jedoch nichts daran, dass es ein schwächeres Spiel der Bayern war. Aber Punkt ist Punkt. Wer weiß, was der am Ende noch wert ist.
    Sah streckenweise so aus, als wenn sich einige Spieler für das Spiel in Valencia schonen würden. Denn mit der heutigen Einstellung gewinnt man bei den Spaniern keinen Blumentopf.
    By the way: Ist Ribery schwer verletzt oder spielt er am Dienstag wieder?

  114. Naja, der Wechsel von Rafinha auf Lahm hat ja auch nichts gebracht. Das sieht man halt, dass wir dringend einen neuen RV-Backup brauchen. Rafinha kann ein schlechtes Spiel machen, dann wird Lahm für ihn eingewechselt und kann auch keine Impulse bringen. Der muss keine Konkurrenz fürchten und ist wohl außer Neuer der Einzige im Team, der keinen Backup hat, der auch mal Druck machen kann (okay, Ribéry und BS vielleicht auch nicht). Und so kann er halt durchschnittlich spielen wie er möchte, er hat nix zu befürchten. Wenn Lahm mal etwas mehr Druck bekäme, dann würde er wohl auch wieder mehr machen. Aber seine Flanken sind ja seit Ewigkeiten eher schwach. Und Defensivzweikämpfe nimmt er ja auch nicht so gerne an – wie viele Tore haben wir in der letzten Saison kassiert, weil er nicht auf den Mann ging? Da sehe ich schon Nachbesserungsbedarf, damit auf der RV-Position mal wieder Konkurrenzkampf entsteht. So viel Stabilität bringt PL nämlich nicht mehr.

  115. nichts zum spiel, außer: es musste mal ein drecksspiel her, in dem gar nichts geht nach den ersten zwanzig minuten. gut, abgehakt – letzte saison hätten wir sowas garantiert verloren. also ruhig bleiben…

    und dann noch was zum guten fritzle von tut und tatnix von sky. so ein vollpfosten. nichts außer klischees abgeliefert das ganze spiel lang; feuchtes höschen gekriegt, als der club aufkommt; und krudes zeug gelabert, von wegen, das gibt’s in keiner spitzenliga in europa, hechelhechel, dass ein club von so weit unten einem großen paroli bietet. si tacuisses, du schwätzer – in dem moment verliert manU in norwich und west brom schlägt chelsea. man sehnt sich fast wieder den reif herbei..und das will schon was heißen!

  116. @ rotweiss:
    Tut und Kannnix nehme ich schon lange nicht mehr ernst – und die meisten, die ich kenne, tun dies auch nicht. Rein verbal ist er ja noch eine Ausnahmeerscheinung, weil er Begriffe verwendet, die kaum noch ein Mensch benutzt oder kennt. Aber inhaltlich ist das alles Müll. Erst faselt er vom X. Derby der beiden, nur um die Zahl fünf Minuten später zu korrigieren. Dann schreibt er Nürnberg aktuell 15 Punkte zu, nur um sich dann kurz darauf auch dabei zu korrigieren. Der bereitet sich nicht vor, kann ein Spiel nicht lesen – und das ist seit Jahren so. Wahrscheinlich kennt der einfach genügend Leute in der Szene, so dass er dabei bleiben darf. Aber auf der anderen Seite: Im Sportbereich gibt es m.E. sowieso keine Journalisten, sondern nur Wichtigtuer und faule Typen.

  117. „Die beleidigten und schnippischen Reaktionen der Münchner auf die ruppige Gangart der Nürnberger zeigen, dass die Bayern-Profis die Bundesliga vielleicht tatsächlich schon ein bisschen abgehakt hatten.

    […]

    Der BVB […] gab Schalke und Bayern auch noch Anschauungsunterricht. Dem Revier-Rivalen führten Trainer Jürgen Klopp und seine Elf vor, wie man einen Patzer des FCB ausnutzt, den Münchnern, wie man dosiert rotiert und trotzdem sicher punktet.“

    sport1.de

    Soviel zu den „Journalisten“… allein schon ein Heimspiel gegen einen Aufsteiger mit einem Auswärtsspiel beim Club zu vergleichen… naja.

  118. @Nordbayer : zumal es schwierig ist einen patzer ausnutzen obwohl bayern gleichzeitig, mit nachspielszeit sogar länger, spielt…

  119. Die Journalie trieft ja wieder vor überbordender Dummheit. „Bundesliga abgehakt“? Nach 11 Spielen??? „gezeigt wie mans macht“? Wie hat der BVB nochmal beim Club gespielt? Dank Pfostendusel, wie gestern auch mal wieder…

  120. So sehr ich Schweinsteger als Spieler schätze, aber als Leader taugt er auch nicht viel. Letztes WE ne halbe Schwalbe und gestern mimimimi die böden Treter. Schwach. Zum Spiel gestern ist schon alles gesagt. Ribery kaum zu ersetzen und zu Don Jupps Coaching ist jedes Wort zu viel.

  121. @frankyy: Wenn Ribery kaum zu ersetzen ist, wäre das eigentlich ein Offenbarungseid bzw. fast so was wie das Eingeständnis, in dieser Saison in der CL nicht besonders viel zu reißen, sollte der Franzmann öfter fehlen. Das kann ja wohl nicht der Anspruch des FCBayern sein. Und merke: Auch ein Barcelona vergeigt mal ein Spiel bei kämpferisch starken Celtics. Passiert halt. Sollte zwar nicht passieren, aber immer noch besser, gegen die Clubberer als gegen einen direkten Konkurrenten Punkte zu lassen.

    Juzst my two cents.

  122. Solche Punktverluste wie gestern hat es immer gegeben und wird es immer geben. Mund abputzen, nicht rumheulen, weitermachen. War halt wieder eins dieser Spiele wo alles gegen einen läuft.

    Was mich aber richtig ankotzt und wütend macht ist die Aktion im Bayernblock zu Beginn der zweiten Halbzeit. Zunächst mal bin ich sicher keiner derjenigen die sagen „Pyros haben im Stadion nix verloren“. Im Gegenteil: Ich würde es mehr als begrüßen, wenn Pyros im Stadion erlaubt wären, sind sie aber nunmal nicht.

    Zur Zeit ist die Stimmung zwischen Verein und dem harten Kern der Fans ja durchaus als angespannt zu bezeichnen. In dieser Situation geht der Verein (in Person von UH auf der JHV) auf die Fans zu und streckt ihnen die Hand hin. Völlig wurscht ob das nun leere Worthülsen waren oder nicht (erfahren werden wir es jetzt vermutlich eh nicht mehr), aber man hätte ihn zumindest ein wenig darauf festnageln können. Dann gibt es noch einen offenen Brief des FCB, wo darum _gebeten_ wird, auf das Abbrennen von Pyros in Nürnberg zu verzichten. Keine unterschwellige Drohung oder dergleichen, einfach eine Bitte , wie man sie unter zivilisierten gesprächsbereiten Menschen erwarten kann.

    Und was passiert? Diese Deppen spucken dem FCB imho mit der Pyro-Aktion mitten ins Gesicht, schmeißen den Fans, die sich um einen Dialog bemühen brennende Stöcke zwischen die Beine. Wer immer auch dafür verantwortlich war, war in meinen Augen kein Bayernfan

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