Und wieder geht's gegen die hessische Wand.

Ich bin ja immer wieder begeistert. Von den Fans der Frankfurter Eintracht. Deren Support ist für mich der Beste der Liga. Da können sich all die anderen – selbsternannten – Könige unter den Fans ’ne Scheibe von abschneiden.

So sehr mich dieser Teil begeistert, so sehr gehen mir die hessischen Profis auf die Nüsse.

Immer wieder. Sicher, es gibt Ausnahmen.

Ich werde aber dieses Spiel einfach nie in meinem Leben vergessen.

Wieviele Torchancen waren das damals? 40? Auf jeden Fall Bundesliga-Rekord.

Da kommt es mir immer noch hoch, wenn ich daran zurückdenke.

Teils aufgrund der Funkel’schen Destruktivität im Spiel, teils aufgrund der lächerlichen Chancenverwertung meiner Bayern.

Für Morgen befürchte ich das Schlimmste.

Zum Einen weil wir nach dem Spiel in Bordeaux vom Kopf her vielleicht woanders sind und zum Anderen weil uns einfach offensive Kreativität abgeht. Im Moment.

Frankfurt wird’s nicht stören. Die Mauer wird stehen.

Oder macht Herr Skibbe tatsächlich alles anders? Er will ja die Eintracht aus dem Mittelfeld führen. So sein Ansatz. Aber wie will er dies verwirklichen? Indem er sein Team am Spiel teilhaben lässt? Das wäre mal ein Unterschied zu den sonstigen Auftritten der Frankfurter in München.

Aber was reg‘ ich mich schon vorher auf. Solche Mannschaften muss es ja auch geben. Habe ich inzwischen eingesehen. Und es liegt tatsächlich nur an uns, ob wir solche Gegner überrennen oder ein Grusel-0:0 erzielen.

Erstaunlich, aber selbst derlei Sätze gehören inzwischen zu meinem Portfolio.

Wenige Tage später gibt’s ohnehin ein ganz anderes Spiel gegen die Eintracht. Am Mittwoch nächster Woche. Im Pokal. In Frankfurt. Da muss die Skibbe-Truppe was anbieten, will sie nicht schon nach Anpfiff nur auf’s Elfmeterschießen gehen.

Dem Funkel-Team hätte ich das zugetraut.

Schauen wir einfach mal, wo wiederum der FC Bayern nach diesen Tagen voller Eintracht steht…

Irgendwie im falschen Film.

Es ist bemerkenswert, wie schnell sich die Eindrücke eines Fans ändern können.

Vor etwas mehr als einer Woche, wähnte ich mich als Bayern-Fan noch mitten in einer herrlichen Serie. Sah ich mein Team auf dem direkten Weg an die Tabellenspitze der Bundesliga.

Zu Recht, wie uns die erste Halbzeit im Gastspiel in Hamburg glauben lassen wollte. Dann dieses überflüssige 0:1 und ein zwar gutes, aber torloses Anrennen gegen die ital. Defensivkünstler aus Turin.

Alles nicht so dramatisch. Dachten wir. Schließlich hatten wir die beste erste Halbzeit der Saison gesehen. Oder so.

Nach dem Heimspiel gegen die Soldo-Kicker aus der Domstadt, dass ich aufgrund diverser Gründe weder live noch über 90 Minuten sehen „durfte“, sieht die Welt auf einmal ganz anders aus:

Seit drei Spielen schießen wir einfach kein Tor mehr!

Ohne Tore kann man keine Spiele gewinnen. Ohne Tore kann man auf einmal einen Rückstand von acht Punkten auf die Tabellenspitze der Fußballbundesliga haben.

Einzelkritik kann ich – mangels Bildervielfalt – nicht üben. Per Sms-Ticker erfuhr ich von einem grottigen Kick.

Was den Spielbericht in Sportschau und Sportstudio betrifft, haben sich die Kölner – im Rahmen ihres letztmalig ermauterten 2:1-Sieg in München noch einmal verbessert:

Der erste Riegel von sechs Spielern erwartete die Bayern am 16-Meter-Raum, die restlichen Geißböcke bewachten den 5-Meter-Raum.

Die meisten Breitnigge-Leser wissen hoffentlich, was ich von derlei „Fußball“ halte – noch viel weniger halte ich allerdings von meinen Bayern, dass es ihnen seit Jahren nicht (mehr) gelingt, derlei Bollwerke zu knacken und ich mir seit gefühlten Ewigkeiten solche (Trauer-)Spiele anschauen muss.

Schlimm. Ist gar kein Ausdruck.

Natürlich gab es mit der Verletzung von Robben und der Nicht-Fitness von Ribbéry wohl einen Bruch in unserer schönen, neuen 4-3-3-Welt. Aber muss das als Entschuldigung für alles herhalten??

Die restlichen 24 Spieler in unserem Kader können auch Fußball spielen, oder?

Im Laufe der Woche habe ich mich ebenfalls gefragt, ob das neue 4-3-3-System unsere „Alt“-Stürmer vielleicht lähmt, zu sehr unter Druck setzt. Weil die Konkurrenz-Situation von fünf Spielern für eine Planstelle nicht funktionieren kann, aber was soll unser Trainer machen, wenn die grundlegensten Dinge nicht mehr funktionieren?

Einen Ball aus 3, 4, oder 5 Metern einfach nur ins Tor zu zimmern?

Da machst Du nix.

Klar, das Boulevard hat seinen Spaß. Die neueste Statistik ist die torlose Zeit des Gesamtvereins. Na dann.

Ich kann darüber nur noch bedingt lachen.

Die Herbstmeisterschaft scheint so wohl offenbaur kaum noch möglich und ob wir in der Rückrunde unsere Aufholjagd endlich starten, bezweifle ich aktuell. Leider.

Noch mehr Geld in die Hand nehmen?

Keine Ahnung.

Die Sommer-Vorbereitung einfach bis in den Winter verlängern? Wäre eine Möglichkeit. Wird als Ausrede ja in diesen Tagen immer wieder gerne genutzt.

Ich habe zumindestens für die nächsten Tage den Kaffee auf.

Zum Glück ist Länderspielpause (das ich das mal sagen würde) und die Verletzung Robbens wirkt sich so nicht so stark auf den Spielplan aus. Wie zuvor befürchtet.

Irgendwas muss sich ändern. Was, dafür fehlt mir im Moment der Überblick.

Bezeichnend ist, dass ich diesem Kommentar hier fast schon zustimmen muss…

Breitnigge – Podcast 09/10 #6

Und schon wieder einer. Breitnigge-Podcast jetzt.

Zu schnell für meinen Soundcloud-Account. Deshalb mal wieder per drop.io.

Ansonsten ändert sich aber nix.

Folgende Themen wurden beackert:

Sammers Kritik an der (Nicht-)Abstellung diverser U20-Spieler aus der Bundesliga, der etwas andere Review auf das HSV-Spiel (Stichwort „ausgerechnet Zé Roberto“), die aufkommende Offensivproblematik und aktuelle Defensivprobleme beim FCB, der erneute Toni beim Scholli in der dritten Liga (inkl. UH-Watschn), ein kurzes Feedback zur aktuellen Pokalauslosung und ein Blick in die Glaskugel (bis zum 10.Spieltag).

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.