Der Gerd hat sie alle verflucht

Der Müller Gerd war nie ein Freund von Interviews. Oder vieler Worte. Auch keiner der Journalisten. Höflich wie er war, ließ er es zumeist einfach über sich ergehen.

Nach seiner Karriere zahlt er es ihnen – den Journalisten – heim.

Mit seinem Fluch. Der 40 Tore. Die nie mehr erreicht werden sollen.

Immer wenn sich mal wieder einer anschickt, diese Rekordmarke zu brechen, wie 2004 kleines, dickes Ailton, 2006 Rooy Makaay oder 2008 Herr Ibisevic, greift der Fluch.

Der Fluch äußert sich in vielen Facetten.

Zumeist im größten Feind eines jeden Stürmers: Der Ladehemmung.

Und kaum sind die Sensationsletter in den Medien gedruckt, erlischt der Zauber und die Journalisten kriechen zu Kreuze vor’m Größten unter den Großen – dem Gerd eben.

Im Falle des Herrn Ibisevic ist’s statt der Ladehemmung das Kreuzband. Das ist übel. Aber mit 18 Toren in 17 Spielen war er dem Rekord ja auch so nah wie kein anderer in den letzten Jahrzehnten, also musste der Fluch natürlich heftiger zuschlagen.

Ob das nun Auswirkungen auf die Meisterchancen der Hoffenheimer hat?

Na von Vorteil ist’s nicht gerade und ob sie – trotz der Hopp-Millionen – vor dem 31.01. noch einen Knaller finden, der Ibisevic als Tormaschine ersetzt, halte ich für fraglich. Es kommt eben neben dem Geld auch auf die Verfügbarkeit an und solch‘ ein Kaliber, mit dieser Torgarantie, ist selbst für den Herbstmeister kaum zu bekommen.

Oder misst man sich neuerdings mit Chelsea, ManU und Real?