T Minus 5: FC Bayern – VfB Stuttgart

Es ist soweit.

So langsam löst sich meine Anspannung. Ich glaube inzwischen wirklich, dass wir das mit der Meisterschaft nicht mehr verdaddeln können. Sowas schaffen selbst wir nicht mehr.

Phasenweise war’s natürlich auch heute gegen den bald Ex-Meister aus Stuttgart nicht wirklich prall. Dafür gab’s einige gute Gründe:

Zum Beispiel das UEFA-Pokal-Halbfinal-Rückspiel in St.Petersburg. Oder die zuletzt übliche Überheblichkeit der Bayern im Rahmen einer 1:0-Führung.

Man ließ die Stuttgarter wieder ins Spiel zurückfinden, nachdem man sie mit der 1b-Aufstellung in den ersten 15-20 Minuten klar beherrschte. Abgesehen vielleicht von ein, zwei ganz guten Kontern der Schwaben.

Plötzlich gefiel es Mark van Bommel, seines Zeichens Nasenbruch-Spieler, eben diese – seine Nase samt Kopf – in einen als eher harmlos einzustufenden VfB-Freistoß zu werfen. Und schon sahen wir mit Entsetzen das 1:1. Sowie in der Folge einen mutiger agierenden amtierenden Meister.

Diverse 1b-Spieler halfen ihm dabei. Ich nenne heute mal keine Namen.

Naja. Viel mehr geschah dann aber nicht.

Bis, ja bis es van Bommel, im Gegensatz zu Lucio am Donnerstag, gelang, seinen Fehler beim Ausgleich wieder gut zu machen. Er drosch den ersten direkten Freistoß eines FC Bayern seit Jahren in die Maschen. Zuletzt gelang dies einem gewissen Michael B aus C. – bemerkenswert.

Im Grunde bedeutete diese Aktion die Wende im Spiel und meinen Sorgen.

Ein auf einmal wieder aktiver FCB begann damit, den Zufallsmeister zu überrollen. Nicht zuletzt dank der Einwechslungen, der zuvor (zu Recht) geschonten Ribéry und Zé Roberto.

Wie ein umgelegter Schalter füllte sich das Spiel der Bayern plötzlich wieder mit Leben. Zauberhaft.

Schon gegen den HSV gab es beim 1:1 diesen Effekt. Er unterstrich mehr als deutlich, wie gut uns der kleine Franzose tut. Vor allem, wenn er ausgeruht ist. Der Gegner wird dann plötzlich wieder zum C- oder D-Jugendlichen, der stolz ist, derlei Darbietungen beiwohnen zu dürfen.

Ein Tor des Monats und der Anblick der halben, sich über den Haufen rennenden Schwaben-Abwehr waren die Folge. Herrliche Momente. Meisterlich.

Wäre PrinzPoldi so clever und kaltschnäuzig wie Toni, hätte er seine Chancen auch noch verwertet und für die Veh-Kicker wäre es wirklich ein Debakel geworden. Hat er nicht. Schade.

Was noch?

Naja. Jede Menge Frust.

Beispielsweise beim Torhüter Schäfer.

Was regt der sich künstlich auf, als Toni und er im 16er dem Ball entgegen hechten und der Italiener um den Ball kämpft, auch körperlich? Der 16er ist schwerlich als 5er zu bezeichnen, oder? Und was noch fehlt: Schäfer tritt, am Boden liegend, gegen Toni nach. Kam da das alte Clubberer-Herz zum Tragen?

Wir werden’s wohl nie erfahren.

Auf der anderen Seite: Ich kann seinen Frust und den seiner Kollegen im VfB-Dresse verstehen. Die meisten dachten wohl wirklich, dass sie 3 Plätze vor den Bayern liegen. So dauerhaft. Dumm, wenn man das Wort Momentaufnahme falsch versteht.

Müssen wir Bayern jetzt wirklich noch auf den letzten fehlenden Punkt warten?

Ich bin mal so frei: Nein! Her mit der Schale, VfB. Und vorher noch schön putzen. 😉