Jede Menge zu erzählen. Eigentlich.

Es ist Urlaubszeit. Weihnachtsurlaub. Zeit zum zur-Ruhe-kommen. Zum Auftanken.

Nicht so bei mir.

Ich schleppe mich jetzt seit über 10 Tagen mit einer Grippe rum, seit heute gibt’s Antibiotika oben drauf. Großes Kino. Der Stress der letzten Wochen muss ja irgendwie raus und wann geht das besser als im Urlaub? Eben.

Dabei gibt’s sogar jetzt jede Menge zu erzählen.

Zum Beispiel über die Betrugsanzeige gegen Ribery, die Großklubs in der Schuldenfalle, oder ein Real Madrid, dass sich ein klein wenig blamiert hat.

Allein, mir fehlt die Muße und die (geistige) Frische meine Gedanken zur Tastatur zu bringen.

Egal. Nächstes Jahr wieder.

10 Gedanken zu „Jede Menge zu erzählen. Eigentlich.“

  1. Auch ohne Finanzkrise konnte und kann man die Situation der meisten sogenannten Top-Vereine nur als prekär bezeichnen, die Situation in England ist ja schon etwas länger bekannt. Hier arbeitet unter den Big Four (Big Five mit den Citizens?) lediglich noch Arsenal mit eigenen Mitteln. Wenns aus finanziellen Gründen mit dem Englischen Fussball bergab geht, wird Arsenal zumindest annähernd auf dem derzeitigen Level bleiben und die Liga dominieren

    Real steht nur noch für Real Madrid, Real Estate ist Vereinsgeschichte; die 250 Millionen Schulden sind nur ein Bruchteil dessen, womit man ohne wohlwollende kommunale Hilfe und großzügige Gönner in der Kreide stehen würde. Das Präsidium sollte seinen Beraterstab dringend austauschen – die Transfers vor der Saison waren schon damals nicht nachvollziehbar, der Rauswurf von Schuster reine Augenwischerei. Unterm Strich: Böse Zungen würden sagen, so sieht ein 1. FC Kaiserslautern im großen Maßstab aus 😉 Ach, Moment: Beim FCK gibts zumindest diese Unsitte mit den weissen Taschentüchern nicht.

    Barca ist noch relativ gut dabei, 150 Millionen dürften für einen Klub dieser Grössenordnung bei den derzeitigen Aussichten in der Liga und zu erwartenden Transfererlösen bzw. nicht notwendigen Transferaufwendungen (die Jugendarbeit hat derzeit einen Spieler-Output, der für drei Vereine auf internationalem Niveau reicht, der Kader ist vergleichsweise jung) kein unüberwindliches Problem darstellen. Die CL kann alleine an UEFA-Geldern knapp 45 Millionen EUR in die Kasse spülen, Erfolgsprämien der Sponsoren und gesteigerter Fanartikelverkauf noch nicht inbegriffen

    Bezüglich Valencia kannte ich die Zahlen bisher noch nicht, aber für 240 Millionen gibts hier recht wenig „bang for the buck“. Bei den Großen um jeden Preis mithalten zu wollen hat nunmal seinen Preis. Ich empfehle den Verantwortlichen, möglichst bald mit den Dortmundern essen zu gehen – die können davon ein Lied singen und haben evtl den einen oder anderen Tipp parat, wie man sich aus einer durch akuten Größenwahn ausgelösten Misere wieder befreit.

    Der italienische Fussball hat gleich eine Vielzahl von Problemen: einerseits verlieren die Vereine langsam aber sicher ihren Mythos und damit die Geldquelle Nr. 1 – die Erfolgsfans – an England und Spanien; ein Imageproblem, das sich zusammen mit maroden Stadien und der Gewalt in den maroden Stadien zu einer regelrechten Abwärtsspirale entwickeln könnte. Die vielgelobte Begeisterung der Tifosi reicht nicht aus, um die Stadien bei Gruppenspielen der Champions League auch nur annähernd ausverkaufen zu können, was im Fernsehen für jedermann zu sehen war. Halbvolle Ränge in Florenz, Rom, Mailand und Turin während der meisten Gruppenspiele sprechen eine recht klare Sprache.

    Mittelfristig gibts hier durchaus Chancen für Bayern, Werder, Schalke und evtl. Hoffenheim, sich künftig ein größeres Stück vom Kuchen zu sichern, als das momentan möglich erscheint. Selbst wenn sich die aktuellen sogenannten Topvereine bald zu einem Kurswechsel entscheiden… die Schulden zaubern sich dadurch nicht weg – eine Zahlungsunfähigkeit kann schnell eintreten und das könnte bald die ersten Spieler abschrecken. Ungeachtet dessen sehe ich Ablösesummen wie die für Cristiano Ronaldo im Raum stehenden 100 plus x Millionen und auch alles jenseits der 30 Mio als Vergangenheit an. Jeder weitere Transfer dieser Größenordnung wird sich in weniger als 30 Monaten rächen – natürlich nur wilde Spekulation.

  2. Hätte fast unsere Nr. 7 vergessen.

    Erstens find ichs lustig, was 11freunde und Co aus zwei Zeilen in einem Kicker-Interview heraus- bzw. Ribéry von den Bayern weglesen.

    Zweitens kann man eine Strafanzeige ohne weiteres erstatten. Macht natürlich gute Schlagzeilen, gar keine Frage… aber alles weitere müssen die Ermittlungen ergeben oder zerstreuen. Komisch ist es allerdings, dass diese Anzeige erst anderthalb Jahre nach dem Ribéry-Transfer erstattet wird. Man könnte glatt meinen, dass hier jemand auf einen abgefahrenen Zug wieder aufspringen will, solange die Top-Vereine (da ist schon wieder das böse Wort) noch in Geberlaune sind. Es geht angeblich um eine handschriftliche Notiz… selbst wenn diese echt ist, kann es sich dabei um einen Erklärungsirrtum handeln, möglicherweise wurde sie unter falschen Versprechungen abgegeben und so weiter und so fort – ich kenne mich mit dem französischen Schuldrecht nicht aus. Sowohl bei Ribéry als auch bei dessen Ex-Berater sollte man von der Unschuldsvermutung ausgehen, bis das Gegenteil bewiesen ist.

  3. @faulerbeamter: da keimt doch Hoffnung auf? Oder?
    Ist es unter diesen Gesichtspunkten noch verwunderlich, das Lahm und Schweinsteiger bei Bayern bleiben wollen? Das Ribery sogar bereitschaft für eine Vertragsverlängerung gezeigt hat? Lucio verhält sich heuer ja auch schon recht still, was die temperaturen angeht. Und Demichelis wollte doch auch verlängern??

    Ist dann ein Kun Aguero oder ein benzema weiterhin lichtjahre von München entfernt?? Oder ein arsahvin? Bei bayern wird pünktlich gezahlt. Die familein leben in Sicherheit. Die Stadien in deutschland sind fast durchweg auf höchstem Internationalen Standard. Außer dem wetter und dem Steuersystem spricht nichts mehr gegen die Bundesliga.

    @all: Hat jemand genauere Infos, wo das Testspiel bamberg gegen die bayern stattfindet? man bekommt da kaum aussagefähige Infos. Wenn die Bayern mal zu mir kommen, wollte ich da schon hingehn…

  4. @vadder
    Mal langsam mit den jungen Pferden. Aktuell sieht der Status noch so aus, dass die Bundesliga im europäischen Klubfussball eine graue Maus ist. Und aktuell werden auch noch Ablösesummen in fast zweieinhalbstelliger Millionenhöhe bezahlt. Aktuell kann ein Topstar in Italien/Spanien/England noch 7 oder 8 Millionen pro Jahr netto verdienen und aktuell wird das noch bezahlt.
    Hinzu kommt, dass Vereine wie Real, Inter oder ManU international in den Medien deutlich präsenter sind als ein Bundesligaverein – das verspricht dem Spieler natürlich höher dotierte private Sponsorenverträge. Beckhams Klamotten- und Rasiererwerbespots werden in der halben Welt ausgestrahlt, während Gomez auf dem Kleinfeld Riester-Meister kürt und Schweinsteiger in die Hosentaschensalami beisst, von den Nutellastreichern reden wir mal gar nicht. Das spricht mehr gegen die Bundesliga als jedes Wetter und/oder Steuersystem. Die Sprachbarriere stellt auch eine gewisse Hemmschwelle dar.

    Das hat sich nicht mit der allgemeinen Akzeptanz der Finanzkrise (tatsächlich besteht diese ja schon länger) geändert, das wird sich auch in der Winterpause nicht ändern und vsl. auch nicht bis zum Start der nächsten Spielzeit.

    Bevor sich an eben dieser Situation nichts ändert, sehe ich keine Chance, dass Agüero oder Benzema sich der Säbener Strasse auch nur auf einen Kilometer nähern. Bevor es in den höheren internationalen Etagen zu den ersten Einschlägen kommt, spielt ein sicheres Gehalt eine untergeordnete Rolle – es wird derzeit als selbstverständlich angesehen.
    Bayern wird sich solange auf die bewährten Tugenden bei Neuverpflichtungen verlassen müssen: Social Networking und seriöses Auftreten gegenüber den Wunschandidaten – manchmal klappts, manchmal eben nicht. Ribéry und Toni waren auch mal Luftschlösser und manchen von uns ist ordentlich die Kinnlade runtergeklappt, als wir BEIDE bei der Pressekonferenz gesehen haben.

    Solange hohe Ablösesummen bezahlt werden, gehen diese nicht nach unten. Angebot und Nachfrage. Werden sie nicht mehr bezahlt, dann hält ein Verein den Spieler lieber (solange man sich das Gehalt leisten kann). Wir reden von Menschen aus Fleisch und Blut, jeder einzigartig – aber Kosten und Nutzen werden nunmal auch im Fussball aufgerechnet und im Normalfall trifft ein Verein immer die Entscheidung, die er als eigenen Vorteil betrachtet; bei Ein- und Verkäufen.

  5. @faulerbeamter: lass mich doch mal etwas träumen…grins

    vielleicht sind wir doch die großen Gewinner (zumindest sportlich) der ganzen misere….

  6. @vadder
    mir wärs am liebsten, wenn der Fußballsport als Gewinner aus dieser Misere hervorgehen würde – das wäre imo bei allgemein rückläufigen Transfersummen und Spielergehältern der Fall. Wäre es nicht schön, wenn sich jeder Bundesliga-Klub ein oder zwei Stars holen könnte?
    Ich muss ehrlich sagen: ich finds gut, dass zur Winterpause kein Fernglas ausgepackt werden muss. Draussen ists kalt und die Tabellenspitze rückt richtig eng zusammen – das Beste: sie besteht nicht nur aus den üblichen Verdächtigen

  7. @fauler beamter: im prinzip besteht sie schon aus den üblichen verdächtigen. die mannschaften die viel geld in die hand genommen, und dieses geld sinnvoll eingesetzt haben, stehen oben. und der absturz von üblichen verdächtigen wie bremen oder schalke war überfällig, und das produkt der völlig verkorksten personalpolitik dieser vereine. wenn vw und bayer weiter so viel geld in die vereine pumpen, werden das die neuen „big four“: bayern, hoffenheim, bayer und wolfsburg. und bremen und schalke werden im niemandsland der tabelle verschwinden. bremen weil sie es nicht geschafft haben sich trotz 5 jahren cl-league konstant als nr2 zu etablieren und schalke wegen erwiesener und ausgelebter dummheit.

  8. @antikas
    Das (–> big four) glaube ich ehrlich gesagt nicht. Bayer wird nicht über das hinauskommen, was eh schon erreicht wurde und Wolfsburg wird maximal ein immer wiederkehrender UEFA-Cup Teilnehmer.

    Schalke und Werder würde ich auch nicht abschreiben. Ganz im Gegenteil. Bei Schalke wurde die letzten zwei bis drei Jahre nur falsch investiert, was sie aber spätestens zur neuen Saison korrigieren werden. Auch Bremen wird unter Allofs/Schaaf spätestens nächste Saison wieder vorne mitspielen.

    In dieser Saison erwarte ich den HSV als unseren gefährlichsten Konkurrenten um den Titel.

  9. @the big easy: bei leverkusen und wolfsburg hängt viel davon ab wieviel geld die konzerne in den nächsten jahren reinpumpen. wieso glaubst du das schalke in der lage sein sollte jahre der misswirtschaft pünktlich zur nächsten saison zu korrigieren?weil sie jetzt „zu kritische“ betreuer rauswerfen? bleibt abzuwarten. werder genau das gleiche. mit dem teuersten kader aller zeiten nur mittlemass. warum sollte das zur neuen saison besser werden.? die transfer- und personalpolitik der letzten jahre war lausig. das korrigiert man mal nicht eben so,schon gar nicht wenn man nicht bereit ist richtig geld in die hand zu nehmen. und das können die bremer nicht ,selbst wenn sie wollten. dafür denkt der aufsichtsrat einfach zu provinziell.

Kommentare sind geschlossen.