Ode an Pep oder Emotionen sind emotional

Meine Blogbeiträge sind in meinem selbst gewählten Sabbatical reduziert. Mein Leben als Fan geht aber trotzdem weiter. Emotional wie eh und je. Apropos Emotionen. Nach dem Spiel gegen Bayer 04 twitterte ich. Ohne Filter. Einige irritierte das. Lest selber.

…oder…

Wohlgemerkt direkt nach dem Spiel. Früher bloggte ich gar zu solch frühen Zeitpunkten. Man merkte es den Beiträgen an. Adrenalin pur. Als ich am Samstag auf dem Weg nach Hause war, kam ich runter. Ließ mir das Spiel und die Gesamtsituation noch einmal durch den Kopf gehen. Wie ich es früher auch immer tat, um meine Gedanken für den ausstehenden Blogbeitrag zu sammeln, zu sortieren. Aktuell kommen dabei dann Tweets wie die folgenden zustande:

Die Essenz aus einem epischen Blogbeitrag. In jeweils 140-Zeichen-Häppchen.

Aber ist es nicht tatsächlich so, dass uns allen bei den Spielen in Manchester und Leverkusen kollektiv die Münder offen standen? Ob dieser Spielweise unserer Mannschaft? Wie war das noch in einem der Pep-Interviews? Er sagte, dass er gemerkt habe, dass es in der Bundesliga wichtig sei, dass man die schnellen Konter verhindern müsse. Ja. Sicher. Eben. Die Waffe der Dortmunder, Hannoveraner oder wer sonst noch diese Strategie fährt. Und Pep identifiziert das Problem (für uns Bayern) und löst es. Er verändert die Dinge, die noch fehlen in unserer Mannschaft. Dinge, die vielleicht viele andere Trainer auch sehen würden, aber Trainer wie er haben die Fähigkeit hier tatsächlich auch Mechanismen zu entwickeln, die als Gegenmittel funktionieren.

Was habe ich früher vor dem Fernseher oder im Stadion die bayerische Beherrschung des Spiels bewundert. Allerdings nicht ohne die Angst im Hinterkopf zu haben, dass gleich der Gegner den Ball erobert, uns überrennt und das Kontertor erzielt. Ballbesitz-Rekord hin oder her. Diese Angst ist seit Manchester & Leverkusen verschwunden. Und DAS Gefühl ist wirklich epochal. Wir sind nun wieder einmal an dem Punkt, an dem die Angst der Berichterstatter greift, dass den Bayern irgendwann die „ernsten“ Gegner ausgehen. Manchester war ein „erster Prüfstein“. Dann Leverkusen. Die Überraschung der Saison. Überraschung im Sinne von: Tolles Spiel, klasse Weiterentwicklung und Eindringen in die Bayerisch – Westfälische Liga-Dominanz der letzten Jahre. Am Ende des Tages bleibt diesen Experten dann nur noch die Floskel, dass die Gegner halt einen schlechtan Tag erwischt hätten, oder Ähnliches. Im Hintergrund die Furcht, dass Pep auf dem Weg ist, die „perfekten Bayern“ zu kreieren. Horror für die Spannungsfanatiker.

Ein Trainer van Gaal brachte uns die Grundlagen. Ein Trainer Heynckes optimierte dieses Grundgerüst und führte uns so zum Triple. Und der Trainer Guardiola? Kopierte eben nicht (wie kurzsichtig herbei geschrieben) das Barca-System nach München. Lässt doch kein eintöniges Ballbesitzspiel a la van Gaal spielen. Nein. Ein Trainer Guardiola etabliert seine Vorstellungen von Fußball und passt sie permanent sich verändernden Rahmenbedingungen an. Hier als Zeitzeuge dabei zu sein, beeindruckt mich und ließ mich am späten Samstag abend tatsächlich demütig werden. Und dankbar.

Seit diesem Wochenende habe ich mir vorgenommen, mich nicht mehr von „Rückschlägen“ wie gegen Wolfsburg oder anderen Spielen dieser Hinrunde von der Überzeugung abbringen zu lassen, dass mein Verein mit diesen Trainer auf einem guten Weg ist. Punkt.

Mehr bleibt mir nicht zu sagen. Lest vielleicht noch, was andere – von mir geschätzte Schreiber – sich so gedacht haben:

Spielverlagerung: Bayer 04 Leverkusen – Bayern München 1:1

Der Bayern Blog: Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern 1:1 (1:1)

Miasanrot: FC Bayern in Leverkusen – Die Geschichte vom Schwanenkönig

Fernglas FCB: Klassenunterschied