Der bayerische Fisch stinkt vom Kopf her. Und vom Schwanz.

Dieser Beitrag fällt mir nicht leicht. Und ich weiß ja – aus sicherer Quelle – dass der FC Bayern hier mitliest. Vielleicht nicht gerade heute, schließlich hat man an der Säbener Straße gerade anderes zu tun, aber insgesamt kann ich darauf leider keine Rücksicht (mehr) nehmen.

In diesen Tagen, in diesen Stunden wird – einmal mehr – die bayerische Sau durchs Dorf getrieben. Bei unserem geliebten FC Bayern stimmen die Ergebnisse nicht (mehr). Glaubt man manchen Kommentaren – ob von sogenannten professionellen Sport-Journalisten, oder ganz normalen Menschen, die auf Blogs ihre Meinung äußern – dann steht der FC Bayern gerade kurz vor dem Niedergang.

Steht er ja auch. Vor dem Abstieg in die Regionalliga. Nämlich die zweite Mannschaft, die immer als Durchlauferhitzer von aufstrebenden Talenten verstanden wurde. Dieser Gedanke scheint nur noch sekundär und wurde offensichtlich fallen gelassen.

Auch dieses Mosaiksteinchen ist aber imho ein Teil des Gesamtproblems.

Des Gesamtproblems, dass der FC Bayern meiner Meinung nach heute hat.

Die Frage ist doch: Was will der FC Bayern?

Will der FC Bayern Erfolg haben? Na klar, das wollen wir alle. Und nicht wenige Fans des FC Bayern sind doch genau deshalb Fan unseres Vereins geworden. Damit ein wenig Glanz auch auf sie abfällt. Geschenkt.

Hier muss man allerdings nachfragen: Wie soll dieser Erfolg erzielt und gesichert werden?

Der Weg eines Uli Hoeneß hat dem Verein seit 1979 jede Menge Erfolg gebracht. Deshalb bin ich ja eigentlich auch ein Ulianer. Uli Hoeneß ist quasi der (heutige) FC Bayern. Jemand anderer Meinung?

Jetzt gibt es mit diesem Erfolg hat nur ein kleines Problem. Wenn man ihn hat, will man noch mehr. Das gleiche Problem wie mit diesem Geld. Hat der Nachbarn noch ein größeres Auto, Schiff, Haus, will man das auch haben.

Unsere Nachbarn haben wir in den zurückliegenden Jahrzehnten schon lange überholt. Wir sind die mit den großen Autos, Schiffen, Häusern.

Neidisch konnten wir nur werden, wenn wir mal die Nachbarschaft im Ausland besucht haben. Das waren Autos, Schiffe, oder Häuser.

Plötzlich fühlte man sich wieder ein Stückchen kleiner. Doof das. Also wollte man das auch haben.

Auch haben meinte hier zumeist diesen großen silbernen Pokal. Mit den Henkeln dran. Denn der macht sich besonders gut. In einem ansonsten schon großen Haus.

Auf dem Weg dahin vergingen viele Jahre und nicht nur einmal hatte der Hoeneß’sche FC Bayern mehr als eine Hand an diesem Stück Silber.

Kaum 22 Jahre nach seinem Amtsantritt sollte es dann soweit sein. Der Pott gehörte uns und konnte somit unser – inzwischen noch größer gewordenes Haus schmücken. Zufriedenheit machte sich breit. Bei uns allen. Auch bei uns Fans. Zufriedenheit es allen Nachbarn da draußen im Ausland gezeigt zu haben. Und ganz und gar nicht auf Pump.

Dieser Zufriedenheit folgten zwei Dinge.

Die Enttäuschung, dass danach dann doch nur wieder die mit den noch größeren Häusern sich diesen Silberpott untereinander ausliehen und irgendwann dann auch die Langeweile der Mittel, wie der Verein versuchte seiner Wege zu gehen.

Irgendwann wollte man – von Seiten des Vorstands der Ex-Helden der Vergangenheit – nicht mehr nur den reinen Erfolg. Nein, er sollte auch noch wunderschön herausgespielt werden.

Die eierlegende-Wollmilch-Sau.

Das war die Zeit, als man von Seiten des Vereins mit den Experimenten anfing.

Den alten Lehrmeister abservieren (der der den silbernen Pokal geholt hatte). Gegen einen Zuchtmeister eintauschen. Um dann wieder vom Lehrmeister abgelöst zu werden. Und erstmalig den Panzerschrank im Keller zu öffnen, wo all das Geld, womit die Nachbarn da draußen ihre großen Häuser tapezierten, selber mal in den Händen zu halten. Nur so fürs Gefühl…

Als alles gut zu sein schien, wagte man sich an die Mutter aller Experimente und installiere einen Bäckermeister, der zuvor schon eine ganze Nation an Nachbarn verzückt hatte. Sein Zauber wirkte. Zunächst. Seine Halbwertzeit war dann aber doch die kürzeste aller Meister.

Katerstimmung im mittelgroßen Haus mit dem mittelgroßen Auto und dem mittelgroßen Schiff.

Was machte man nur falsch?

Und was machen diese Nachbarn in Spanien, mit diesen Gaudistischen Häusern, nur so anders, dass alle immer so von denen schwärmen und die uns auf dem Platz immer so sehr verprügelten?

Die Lösung war ein Tip, den sich unsere Hausmeister von auswärts holten: Die haben ein Konzept. Eine Philosophie. Ui.

Das hörte sich direkt sehr gut an und so was wollte man natürlich sofort selber haben.

Gesagt, getan.

Man holte sich einen Visionsmeister. Der sogar schon bei diesen Nachbarn gewohnt und gearbeitet hatte. Dann konnte ja nichts mehr schief gehen.

Ging auch nicht. All das, was all die Meister zuvor schafften, schaffte auch dieser Meister (die kleinen Nachbarn um die Ecke klein zu halten). Und diesem verflixten Pott war er auch näher als viele andere Meister zuvor.

Dumm nur, dass gerade dieser Meister anders war. Der wollte nämlich nicht nur Meister der Vision und Philosophie sein, nein zu allem Überfluss auch noch Hausmeister. Und zwar im eigenen. Dem mittelgroßen.

Na das ging nun wirklich nicht. Visionen, Strategie, Plan und Philosophie hin oder her. Hausmeister ist man immer noch selber. Hat schließlich all die Jahre zuvor auch so geklappt, warum etwas ändern?

Und hier kehren wir von dieser netten Geschichte zurück in die Realität. Und all den Leser, die noch nicht eingeschlafen sind, will ich erklären, worauf ich hinaus will:

Unser Verein, seine Fans und vor allem sein Vorstand (Erfolge in der Vergangenheit hin oder her) muss sich entscheiden, was wir mit unserem Verein anfangen wollen!

Wollen wir so weiter machen wie all die zurückliegenden Jahrzehnte? Dann werden wir auch weiterhin mit einem gewissen finanziellen Aufwand die nationale Konkurrenz einigermaßen in Schach halten und im europäischen Konzert irgendwie mal mehr, mal weniger mitspielen können.

Wenn wir aber mehr für unseren Verein erreichen wollen, wenn wir nicht nur erfolgreich – national wie international – sondern auch noch mit schönem Fußball bestückt sein wollen, dann, ja dann müssen wir doch wohl oder übel grundlegend etwas ändern, oder?

Die Verpflichtung eines Aloysius Paulus Maria „Louis“ van Gaal war ein erster Schritt in diese Richtung. Wenn man dem Verein ein System, eine Strategie eine Philosophie verpassen will, die sich nicht mit jeder Trainerentlassung ändern soll und man somit immer und immer wieder bei Null anfangen muss, wie all die anderen (die aus den kleinen Häusern) das so machen, dann muss man schmerzliche Veränderungen aushalten können.

Es kann dann nämlich sein, dann man mal eine Zeitlang keinen Erfolg hat. So sehr man sich daran auch gewöhnt haben mag. Das bringt so etwas nun einmal mit sich.

An anderer Stelle habe ich dies schon einmal erwähnt: Wenn man wie Barcelona sein will, muss man wie Barcelona arbeiten. Ich habe mich nur geirrt, was den Bezug zu Herrn van Gaal betrifft, denn es war Herr Cruyff, der im Jahre 1988(!!) zu Barcelona kam und seine Ajax-Philosophie dort einpflanzte. Und nicht nur in der ersten Mannschaft, nein in den gesamten Verein! Jede Mannschaft, die zweite, die dritte, alle Jugendmannschaften spielen diesen Stil und somit findet dort ein Prozess statt, der zu dem Fußball führt, den Barcelona gerade spielt. Spieler, die diesen Stil nicht spielen können, kommen erst gar nicht in die erste Mannschaft (welche Spieler aus dem aktuellen Kader wären dann noch übrig?)

23 Jahre sind seit diesem Einstieg Cruyffs vergangen. Wäre unser Vorstand, unsere Medien unsere Fans bereit solch einen langen Weg zu gehen?

Nein?

Dann faselt bitte ab sofort kein Wort mehr von Barcelona oder nachhaltiger Vereinspolitik und wechselt ruhig weiter alle 1,5-2 Jahre den Trainer, die Strategie und die Philosophie. Gerne könnt ihr auch alle 2-3 Jahre 70-80 Mio. investieren. Die Schatzmeister all der kleineren Häuser freuen sich jetzt schon!

Und dann macht Ihr da oben auch gerne und ruhig so weiter, in dem Ihr noch den letzten Trainer öffentlich demontiert. Nur weil Ihr, die ihr an keinem Mikrofon vorbeigehen könnt, zu allen Themen des Vereins jederzeit Eure Meinung abgebt. Das Boulevard wird es Euch danken.

139 Gedanken zu „Der bayerische Fisch stinkt vom Kopf her. Und vom Schwanz.“

  1. da kann man nichts entgegenhalten.

    vielleicht war man von der idee, zur abwechslung mal einen fussballlehrer mit einem bestimmten systemgedanken zu holen, derart begeistert, dass man sich keinerlei gedanken mehr drüber gemacht hat, was für ein system genau das wohl sein mag, ob man dieses überhaupt haben will und ob man mit den lehrmethoden klarkommt.

    und solche fragen werden immer durch kurzfristige erfolge abgebügelt. somit konnten dann im sommer sowieso keine kritiker auf den plan treten, so es denn überhaupt wirklich welche gab.

    wie heißts im basketball: wer trifft hat recht.

    und momentan trifft eigentlich niemand mehr.

    hatte nach dem titel dieses beitrags erst gefürchtet, dass lvg aus der verantwortung genommen werden soll (kopf = vorstand, schwanz = spieler). das wäre dann wohl auch falsch.

  2. Schön geschrieben!

    Und um bei dem Vergleich zu bleiben:

    Nachdem erst einmal ein „kreativer Geist“ wie Gaudi solche Häuser erfand, ist die Reproduktion ähnlicher Gebäude auch einfacher – man weiss, was man ungefähr möchte und kann sogar eventuell gemachte Fehler vermeiden…

    Deshalb wird (würde) es wohl nicht auf 23 Jahre hinauslaufen…

  3. @beniti: Nein, van Gaal ist an all dem natürlich nicht schuldlos. In keinster Weise. Es gibt genug Gründe ihn zu kritisieren. In diesene Stunden werden aber einmal mehr grundlegende Bauten/Häuser eingerissen und wir fangen – so befürchte ich – einmal mehr bei Null an…

    @Conejero: Denke ich auch. Aber nicht einmal dazu wäre der aktuelle FC Bayern wohl in der Lage. Man ist Gejagter des Boulevard, seiner eigenen Eitelkeit und des nicht-über-den-eigenen-Schatten-springen-Könnens…

  4. Van Gaal vor der Saison:

    -„Fábio Coentrão brauche ich nicht“
    -„Alaba ist besser als Khedira“
    -„Unsere Innenverteidigung genügt internationalen Ansprüchen“

    So etwas nennt man dann wohl Realitätsverweigerung.

  5. stichwort „gejagter des boulevard“:

    eine der möglichkeiten, um ruhe zu bekommen, sehe ich durchaus in einer vertragsverlängerung oder wenigstens einer jobgarantie. haltet mich für bekloppt.

    besondere krisen erfordern halt ungewöhnliche maßnahmen. und die ungewöhnlichste wäre momentan wohl ein festhalten am trainer.

  6. Zum Häuservergleich. Das muss man jedes Jahr etwas machen, sonst hat man irgendwann zuviele Baustellen auf einmal. Und da hat auch der „Hausmeister“ die Arbeit verweigert.

    Irgendwie ist die Situation ziemlich knifflig. Schmeisst man den Trainer raus, bleiben die Baustellen und man wird wieder einen neuen Baustil bevorzugen. Schmeisst man den Trainer nicht raus, bleibt vielleicht der Baustil gleich, aber er hat ebenfalls dazu beigetragen, dass die Substanz verkümmerte. Soll man ihm dennoch die Aufgabe überlassen, sich darum zu kümmern?

    Das beste wäre ein neuer Hausmeister mit dem gleichen Baustil wie sie sein Vorgänger hatte. Dieser muss dann aber vom Bauherrn auch immer wieder angehalten werden, jedes Jahr an der Substanz zu arbeiten.

  7. Ich applaudiere dir gerade!

    Sehr schon. Deine letzten vier Blogs sind mit das beste was ich zum Thema FCB je gelesen habe. Danke.

  8. Ich fine Konzept und Philosophie auch gut, aber man darf die Realität nicht so falsch einschätzen wie Nerlinger/van Gaal, „aufm Platz“ muss es halt dann doch in erster Linie mal das richtige Personal und Taktik sein.
    Und, hier wiederhole ich mich, personell sind zuviele gravierende Fehler gemacht worden.
    Halloooo, bitte mal erinnern, der heilige Robben war ein Panikkauf nach einer Niederlage in Mainz, das war kein toller Schachzug mit Strategie. Hätte Rensing damals die Bälle gehalten, würde Robben heute ganz woanders spielen – van Gaal und Nerlinger sind überhaupt nicht willens und fähig intelligent zu transferieren, zumindest haben sie das nicht bewiesen.

  9. @paule:
    Grundsätzlich hast du mit dem Geschriebenen nicht Unrecht. Sicherlich muss sich der Verein langfristig und nachhaltig für eine Philosophie bzw. Strategie entscheiden.
    Nur irgendwer muss diese Strategie und den Baustil auch vorgeben und erklären, in unserem Fall wohl der Vorstand bzw. die sportliche Leitung und damit meine ich nicht zwangsläufig den Trainer.
    Nur gibt es aktuell, sprich heute (unter van Gaal) dieses Konzept? Wenn ja, warum erfährt dann keiner davon, ist das Verschlusssache? Ich erkenne derzeit kein Konzept, keine Strategie und schon gar nicht eine Philosophie, aber vielleicht hab ich ja in den letzten Monaten was verpasst.
    Auch in turbulenten Zeiten mit dem Trainer weitermachen, auch wenn es nicht läuft, weil ja eben Strategie und Philosophie vorhanden sind, von mir aus sehr gerne. Nur genau das sehe ich nicht. Allerdings ist darin sicherlich nicht vG exklusiv Schuld. Da müssen sich die Bosse und alle Entscheidungsträger im Verein mal stark hinterfragen.
    Unsere Strategie besteht derrzeit aus unproduktivem und sinnlosem Ballbesitz, sowie einer falschen Einschätzung bezüglich der Qualität des vorhanden Spielermaterials, gepaart mit einer amateurhaften Transferpolitik und markigen Sprüchen gegenüber der Konkurrenz.
    So kann man natürlich auch Häuser bauen, aber die haben dann halt eine entsprechende Halbwertszeit, soo ca. 1,5 – 2 Jahre.

  10. Leider konnte man nicht ahnen, dass der Bauleiter alles besser wusste. Als die Architekten, als die Installateure und sogar als die Bauaufsicht. Aber der Bauleiter ließ sich davon nicht beirren. Unweigerlich riss er alte Wände weg und ersetzte sie durch den neuen Wunder-Jugend-Beton. Diese Mischung aus Südamerika war ihm schon gar nicht geheuer, also fischte er diese Säcke nach noch nach aus und ersetzte sie durch durchschnittliche europäische Ware.

    Speziell im Mittelteil des Hauses, da kam es ja auf die Substanz nicht ganz so an, denn den besten Zement, den hatten wir ja sowieso oben. Welches Gebäude der Welt sollte da besser sein oder es schaffen, da auch nur eine Delle hineinzusprengen.

    Und das Gebäude wuchs und es kamen die ersten unerwarteten Preise für diesen tollen Baustil. Der Bauleiter wurde gefeiert und das (vor allem aus seiner Sicht) zurecht.

    Im Gefühl des sicheren Sieges verzichtete man auf den Zukauf neuen Materials. zu teuer war das zeugs aus Portugal und nicht besser als das was schon seit Jahren auf Lager lag, das Zeugs aus Holland und Italien. So baute man mit eben diesem alten Material weiter, denn es hatte sich ja bewährt.

    Doch dann geschah die Katastrophe: Der beste Stein des Gebäudes hatte auf einmal ein Loch. Keiner wusste wo es hergekommen war aber es war da. Naja, halb so schlimm, gibt ja noch genug andere. Ein paar weitere Steine hatten kleiner Blessuren, was auch weniger ins Gewicht viel. Unter dem alten Lagerbestand wurden die letzten Säcke aus dem qualitativ schlechten Südamerika-Bestand abgebaut, ein paar zu kleine Säcke direkt an die Nachbarn verschenkt oder zumindest verliehen, sodaß alles übrige Material gerade noch ausreichte, um das haus fertig zu stellen.

    Auf einmal aber begann der Bauleiter kuriose Sachen auszuprobieren. Er setzte Steine verkehrtherum auf, drehte manche auf links und lies wieder andere eben dort liegen. Keiner wusste warum und die Anfragen der Bauaufsicht wurden gepflegt ignoriert oder mit dem Verweis auf die eigene Kompetenz weggewischt. Auch Fragen von Interessenten wollte der Bauleiter nicht nur nicht beantworten, nein er beschimpfte und verunglimpfte die Fragenden sogar.

    Und es kam wie es kommen musste. Das durch viele Experimente marode gewordene Gebilde fing an zu bröckeln. In aller Ruhe machte der Bauleiter aber so weiter wie bisher. Was vor 20 Jahren gut war, kann jetzt nicht schlecht sein, dachte er sich. Aber es wurde nicht besser. In letzter Not setzte er die Steine wieder an die gewohnte Position. Diese waren aber so verwirrt, dass sie auch dort ihren Dienst nicht mehr verrichten konnten.

    Der Baufortschritt der Nachbarhäuser war hingegen enorm. Mit modernsten Baustoffen hatten diese es geschafft, innerhalb kürzester zeit viel schneller und höher zu bauen. Wie konnte das nur geschehen. Immerhin hatten doch WIR den besten Baustoff und den größten Zementbesitz. Für den Bauleiter war dies unglaublich.

    Da er schon mehrfach in dieser Zeit mit der Bauaufsicht anneinander gerasselt war, machte ihm das alles irgendwie keinen Spaß mehr. Er versuchte weiter von seinen Fehlern abzulenken, deutete an, sowieso am Ende seiner Arbeit zu sein und das ihn tagtäglich andere Auftraggeber anheuern wollten, verrichtete aber dennoch unbeirrt seinen Dienst. Systemtreu, Linientreu, auch sich selbst war er treu geblieben. Warum das auf einmal Architekten und Bauaufsicht nicht mehr zu schätzen wussten, war ihm schleierhaft. Schließlich war er der Fachmann und kein anderer. „Einen Nachfolger für mich zu finden“ wird nicht leicht, krakelte er, in seiner Ehre gekränkt.

    Und so verrichtet er weiter seinen Dienst, bis ihm irgendwann ein größeres nationales Projekt übertragen werden möge oder die Bauaufsicht den Baustopp verhängt und an einen weniger gotthaften Bauleiter übergibt, auf das wenigstens der Rohbau vor Wintereinbruch noch steht…

  11. Muss noch was loswerden.

    Van Gaal ist ja nicht ohne schuld. Ist aber lernfähig, wenn nur langsam.

    Er dachte er könne die Saison mit 22 Spielern locker durchziehen, so wie halt Barcelona. Die spielen aber in Spanien wo das Spiel nicht so Körper betont ist und die Verletzungen sich in Grenzen halten. Das ist sein erster Fehler.
    Es gibt sehr viele alternativen für die Mitte, Offensiv ist aber nicht so toll. Die „Traumtänzer“ sind ja nicht immer fit und spielen nicht oft zusammen. Da hat man nichts auf der Bank das bei einem schlechten Tag von Ribery zB., neues Feuer ins Spielt bringen könnte.
    Defensiv ist ja noch weniger (IV, LV, backup für Lahm).

    Zweitens lässt er kaum oder gar nichts Situationen üben wenn der Ball still steht. Die ecken und andere Standards sind ja grausig. Von Elfmetern will ich gar nicht anfangen.
    Man ist schnell versucht zu glauben die haben das in den Knochen. Die Spieler aber brauchen das. Das wissen wir ja nicht zuletzt seit der Klinsmann Zeit. Der dachte ja auch das Spieler schon wissen wie sie sich taktisch zu verhalten haben und müssend das nicht jeden Tag üben…

    Pro van Gaal! Er kriegt das hin.

  12. @Ribben:
    chapeau…da kann man nicht anders als laut und heftig zu schmunzeln.
    danke dafür.

  13. ich stelle den antrag, die metaphorischen anleihen aus der baubranche einzustellen.

    pro van gaal! die saison ist sowieso im a…

  14. @edmund

    Barcelona hat einen Kader von 27 Spielern nur für die erste Profimannschaft und eine Nachwuchsmannschaft, die momentan in der 2. spanischen Liga den 6. Platz belegt.

    Ausser den Superstars (Messi, Xavi, Villa)können diese Spieler einige Positionen zumindest 1:0,75 ersetzen.

    @Ribben

    Wenn der Bauleiter ständig mit einem antiken Gebäude in seiner Heimat oder einem Vorzeigeobjekt des Ministeriums in eben jener liebäugelt und davon auch spricht, wird man vielleicht auch auf den Gedanken kommen, dass die momentane Beschäftigung nicht unbedingt eine Herzensangelegenheit ist und mit letztem Nachdruck betrieben wird…

    @beniti

    Sorry… 😉

  15. Stark!
    Endlich mal eine differenzierte und sehr gute Analyse und Betrachtung.
    Ich bin alles, nur kein Bayern-Fan und freue mich über jede Niederlage.
    Auch damit euer Haus nicht zu groß wird
    Aber dennoch muss ich gestehen, dass ich die letzten Tage nich ansatzweise verstehe.
    Denn alles was vor 8 Tagen noch super war ist jetzt absolut untragbar?
    Und ich ab mich auch gefragt, was ihr eigtl. habt bzw wollt.
    Da ist deine Analyse sehr auf den Punkt und trifft meine Einschätzung bzw Meinung
    Sehr stark!

  16. @xxlhonk:
    ich weiß zwar nicht, wo du informationstechnisch so unterwegs warst. aber dass irgendwo vor 8 tagen alles super gewesen wäre, habe ich nicht mitbekommen. insbesondere nicht hier im blog.

  17. Ich bin der Meinung, dass es zur zeit keine Alternative zu v.Gaal gibt. Die Fehler die in der Vorbereitung und Winterpause gemacht worden sind, haben viele Schultern zu tragen.
    Man sollte sich zusammen setzen und konstruktiv diskutieren wie man naechstes Jahr wieder angreift.
    Den Kader sollte man ohne Frage mal ausmisten.
    Was letztes Jahr alles Gold (die Spielphilosophie) war, kann dieses Jahr trotz aller Fehler nicht komplett sinnlos sein.
    Allein weis ich nicht wie weit Uli’s Halsschlagader das noch mitmacht.

    Sehr guter Beitrag Paule!
    ich bin Bayern Mitglied und lebe in Texas, ich finde dieses Blog und die Kommentare wesentlich informativer als alle traditonellen Medien zusammen.

  18. Eine Philosophie ist richtig und wichtig. Nur Glaube ich nicht, dass die Philosophie des LvG richtig ist. Try and Error! Diesmal war es wohl Error!

  19. Meine persönliche Einschätzung ist, daß vG Trainer bleibt. Und zwar für mindestens noch zwei Spiele. Die werden entscheidend. Gegen Hamburg und gegen Inter. Zwei Heimspiele. Zwei Spiele, in denen die Mannschaft zeigen kann, daß sie

    a) noch zum Trainer steht und nicht nur Lippenbekenntnisse abliefert

    und

    b) der Trainer zeigen kann, daß er die Mannschaft noch erreicht und das er die richtigen Schlüsse aus der letzten Woche zieht.

    Wenn diese beiden Spiele auch schiefgehen, ist vG nicht mehr zu halten. Aber dann würden mir persönlich auch langsam die sachlichen Argumente ausgehen, warum wir an ihm festhalten sollten.

  20. Wir sollten uns fragen, weshalb Uli begonnen hat, bei Sky öffentlich und offensiv gegenüber LvG zu werden. Eine nachvollziehbare Erklärung dafür suche ich noch heute, aber ich unterstelle, dass etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein muss, um Uli überhaupt zu diesem Schritt zu bewegen. Allein die angebliche Sturheit von LvG überzeugt mich nicht, zumal Sturheit im Sinne von Konsequenz gleich nicht mehr so negativ klingt.

    Ich halte LvG für einen fantastischen Trainer, und dass Lahm oder Schweinsteiger ihre Verträge verlängert haben, hängt maßgeblich damit zusammen, dass sie mit LvG die jahrelangen taktischen Schwächen gegenüber ausländischen Spitzenclubs beseitigt sahen. Ich erinnere an das Pokalfinale 2010 gegen Bremen – das war Fussball, wie wir ihn lange nicht gesehen haben, auch nicht unter Hitzfeld. Aber in der jetzigen Situation der Verein hat gar keine andere Möglichkeit, als ihn zu entlassen: mit der Champions League steht viel zu viel (Geld) auf dem Spiel – wie will er das nach den beiden letzten Vorstellungen noch retten? Einzig die Frage, wer für ihn übernimmt, vermag ihn heute noch zu halten. Bis Samstag ist die Frage „Tod der Gladiolen“ für LvG aber geklärt. Und Gladiolen scheidet als Antwort aus…

  21. @jennifer8:
    aber wo wäre der sinn, danach für den rest der saison noch jemand anderen auf die bank zu setzen??? dann kann man auch noch die saison zuende würgen und im sommer dann über eine neuausrichtung mit/ohne trainer nachdenken. vielleicht ist der vorstand dann auch in der position, lvg mal zu seinem glück zu zwingen, was neuverpflichtungen angeht. wunder gibt es immer wieder.

  22. @beniti

    Wenn sich die Mannschaft jetzt in dieser Situation nicht zusammenreisst und akzeptabele Ergebnisse abliefert, ist das Verhältnis zum Trainer irreparabel beschädigt.

    Und dann wird es garantiert nichts mehr mit der CL-Quali. Dann muß man (leider) die Reißleine ziehen, da man nicht die Mannschaft feuern kann (auch wenn es einige vielleicht verdient hätten).

    Nächsten Samstag ist es eine Charakterfrage für alle Spieler auf dem Platz. Für den Trainer, die Fans, den Verein. Wenn da nichts kommt, haben sie es

    a) nicht begriffen

    oder wollen

    b) vG den Rest geben.

    Die Variante

    c) sie können es nicht besser

    halte ich bei diesen Einzelkönnern (und da gibt es ja nun wirklich einige!) für unrealistisch.

  23. Ich bin nicht ganz einverstanden, Paule.

    1.Der Punkt ist doch, dass der aktuelle Kader stark genug ist, um den Meistertitel zu erringen. Zumal er dank geringer Personalrotation quasi unverändert sein zweites Jahr in gleicher Zusammensetzung absolviert. Das Argument „Langfristig vs. Kurzfristig“ funktioniert also nicht, weil zwei Jahre im Fußball schon eine recht ordentliche Zeit sind. (In der ersten Saison haben wir ja alle eine gewisse Umstellungsphase auf den van Gaal-Fußball toleriert.) Wir sind also klare Underperformer – und dies liegt nicht daran, dass gerade irgendein langfristiger Prozess angestoßen wird, dem wir den kurzfristigen Erfolg opfern müssten.
    Im Gegenteil: Langfristige Strategie (für die europäischen Ambitionen) und kurzfristiger Erfolg (national) schließen sich doch gar nicht aus. Niemand erwartet ja, dass van Gaal diese oder nächste Saison die CL gewinnt. Und angesichts der Bombensaison der Dortmunder würde auch niemand über einen guten Platz 2 meckern. Genau für die Vereinbarung von kurz- und langfristigem Denken gibt es ja auch unterschiedliche Verantwortungsträger: Der Trainer für die Kurzfristigkeit, das Management für die Nachhaltigkeit. (Optimalerweise hat der Trainer natürlich gleichsam einen Blick für die Zukunft, der Manager hingegen auch Verständnis für die kurzfristigen Nöte und Sorgen des Trainers, dem er adäquate Transfers ermöglicht.) In einem hervorragend geführten Verein besteht das Dilemma zwischen Vision und Gegenwart folglich gar nicht. Dass der FCB aber gerade in diesen Oppositionen denkt, ist für mich ein Symptom des Problems, dass zwischen Trainer und Management die Aufgabenverteilung nicht richtig abgestimmt ist. (Über sowas unterhält man sich natürlich wennmöglich beim Bewerbungsgespräch mit dem Trainer, nicht erst nach Amtsantritt.)

    2. Der zweite Punkt, der mich stört, ist die Formulierung „eine Philosophie/Strategie/etc“. Wie der Fußball in 23 Jahren ausschaut, kann heute niemand wissen. Es könnten sich ganz andere Spielweisen durchsetzen, die den europäischen Fussball vor ganze neue Herausforderungen stellen (Asien, Afrika). Es könnten sich durch Änderungen des Reglements (Abseits, nur noch 9 Feldspieler, Änderung der Spielfeldgröße, uswusf.) ganz neue taktische Ausrichtungen ergeben. Und, und, und. Who knows. Der Punkt ist: Jetzt auf EINE Strategie zu setzen, die für den Fußball in 23 Jahren gerüstet sein will, ist schlichtweg größenwahnsinnig. (Zumal diese Idee in unserem Falle selber schon 15 Jahre alt ist und gegen die Ideen, die erst 5 Jahre alt sind, so ihre Probleme hat.)
    Zukunftsweisend ist also nur eine Strategie, die gerade die Unvorhersehbarkeit der Zukunft mit einrechnet, also Spieler dazu ausbildet, sich auf Herausforderungen einzustellen, die heute noch gar nicht absehbar sind. Es gibt natürlich Grundfertigkeiten (Technik, Physis, Spielintelligenz), die auch in 30 Jahren noch benötigt werden. Und genau auf diese Grundfertigkeiten wird ja in Barcelona Wert gelegt (mit einem größeren Fokus auf Technik als anderswo), auch dort ist es aber notwendig, das aktuelle Spielsystem an das vorhandenen Spielermaterial und die gegnerischen Taktiken anzupassen und nicht schon Jahrzehnte vorher in Zement zu meißeln (Es sei denn, Cruyff hat vorgesehen, dass es einmal einen Messi geben wird…). Aber den Spielern nur genau eine Spielidee mit auf den Weg zu geben, ist das falscheste, was man machen kann. Sicherlich ist es nicht falsch, den Spielern, die in naher Zukunft Chancen haben, ins Profiteam nachzurücken (A-, B-Jugend), die derzeitige Spielidee zu vermitteln. Sie aber nicht darauf vorzubereiten, dass sie einmal vielleicht völlig anders werden spielen müssen, ist schlichtweg stur und – kurzsichtig. Von daher halte ich das Argument mit der EINEN Strategie/Vision/Philosophie, mit der van Gaal den FC Bayern beglücken würde, mehr und mehr für nichtig.

  24. @jennifer8
    was ich meinte war der fall, dass die von dir genannten spiele verloren gehen. gerade in er liga denke ich, ist es denn essig mit reissleine, dann ist die cl weg.

  25. @Liza: „Im Gegenteil: Langfristige Strategie (für die europäischen Ambitionen) und kurzfristiger Erfolg (national) schließen sich doch gar nicht aus. “

    Vielen Dank.So siehts aus ….

  26. Das große Problem ist doch, dass das „System FC Bayern“ nur eine einzige
    Grundlage hat: Erfolg.
    Hier gibt es keinen Oligarchen und keine Schulden.
    Uli H. hat damals einen verschuldeten Verein übernommen und in das wahrscheinlich best geführte Fußballunternehmen verwandelt.
    Wenn heute Audi, Telekom, Lufthansa usw. an der Säbener Schlange stehen,
    dann doch nur deshalb weil sie die (konstante) Nr 1 wollen.
    Ohne regelmäßige Erfolge kann dieses System nicht erhalten werden, dann
    sind wir auch nur ein „normaler Bundesligaverein“, der einmal oben ist und
    dann wieder nicht.

    Also stehen wir vor einer Grundsatzentscheidung: a) Wollen wir ein langfristiges
    Konzept und fahren unsere Ansprüche herunter (vielleicht auch mal drei oder vier Jahre ohne Titel) ? Oder b) Wollen wir den Status Quo (Bayern muss/soll immer Dt. Meister werden + eine Hausnummer in Europa sein) erhalten ?

    P.S. Der Vergleich mit dem großen FCB im sonnigen Spanien entfällt. Der hat
    nämlich Schulden in dreistelliger Millionenhöhe.

  27. @beniti

    Wenn wir gegen Hamburg verlieren, wird es unschön. Aber meiner Meinung nach garantiert uns ein Trainerwechsel keinen Sieg. Und ich bin fest davon überzeugt, daß wir nicht drei Heimspiele hintereinander verlieren, egal wer an der Seitenlinie sitzt. Wir werden gewinnen. Hundert pro. Ich lehne mich da jetzt einfach mal aus dem Fenster, nächste Woche kann man mich dann gerne auslachen.

    Was Inter angeht – auch da gilt, neuer Trainer nicht gleich Weiterkommen. Gegen Inter spielen wir unentschieden – was reichen würde. Und dann hätten wir wieder Luft zum Atmen. Und zum Nachdenken.

    Und wenn wir gegen Inter doch rausfliegen – das könnte auch mit einem neuen Mann passieren. Und der hätte dann gleich den Makel der Heimniederlage in der CL. Kein guter Plan.

    Also: weiter mit vG und am 16.03. so gegen 22:40 Uhr in Ruhe Bilanz ziehen.

  28. Die Geschichte mit den Schulden der Vereine soll ja in absehbarer Zeit auch noch sehr entscheidend werden im europäischen Fußball.
    Demnach kann es ja sehr bald so aussehen, das nahezu alle englischen, italienischen und größtenteils spanischen Spitzenvereine Probleme mit dem Schuldenstand bekommen.
    Dann sollte die Stunde für die Bundesliga auch international schlagen.

    Für eine Entlassung von vG kommen aber eigentlich nur zwei Termine in Frage, entweder noch jetzt bis morgen oder dann wirklich erst nach der Saison. Alles andere würde uns und dem Verein nicht viel bringen.

  29. Wenn ich jetzt gerade höre, dass van Gaal seinen Spielern erst mal zwei
    Tage frei gibt …. grrrh. Da krieg ich das große K….. ! Was ist das für ein Signal !?
    Eine Woche, in der es kein Spiel gibt, in der man konzentriert an den Fehlern
    arbeiten könnte, in der man ein kleines Trainingslager am Tegernsee o.ä. einschieben könnte, um abseits des Münchner Boulevards mal gemeinsam ein
    paar Weißbier zu kippen… !
    Einfach ein Zeichen setzen: Wir versuchen ALLES um die Saison doch noch zu biegen.
    Es scheint als hätte van Gaal sein Pulver verschossen.

  30. @chucky

    Das sehe ich anders. Alle brauchen Abstand voneinander. Und niemandem ist es verboten, sich im berühmten Keller zum berühmten Saufen-und-sich-die-Meinung-geigen-ohne-das-der-Trainer-dabei-ist zu treffen.

    Hätte ich genauso gemacht…

  31. für mich ist das ein zeichen für seinen verbleib. sonst wäre der vorstand da doch reingegrätscht. welcher neue coach wartet schon den ersten tag seiner amtseinführung auf seine spieler???

    für heute abend wünschen wir uns dann wohl ein 1:1, oder? andernfalls wäre mainz vorbei oder der hsv gefährlich nahe im hinblick aufs direkte duell.

    alles mist!

  32. Sonst hat der Paule ja meistens recht, aber diesmal kann ich Dir wie Liza # 24 nicht ganz folgen. Treue zu einem System finde ich gut, das heißt aber nicht auch Treue zu einem Trainer, wenn es erkennbar nicht funktioniert. Der große, spanische FCB hatte seit 2000 sieben verschiedene Trainer!

    Und außerden hatte doch der gute Louis schon vor fast genau einem Jahr, als sich die Mannschaft endlich gefunden hatte, nichts besseres zu tun, als öffentlich von einem Amt als Nationaltrainer zu träumen. Nach Bereitschaft zu langfristiger Arbeit sah das nicht aus.

    Im übrigen bitte ich bei einigen unserer Spieler, egal wer auf der Bank sitzt, um mehr Geduld. Die Jungs (ob nun Breno, Kroos, Müller, auch Badstuber) sind gerade knapp über 20. Und Kraft ist der letzte, dem ich die Schuld an der Niederlage gestern gebe. Ohne ihn hätten wir in Mailand sicher mindestens zwei Stück kassiert.

  33. @Joe
    was Kraft betrifft habe ich hier und sonstwo noch keinerlei Vorwürfe gehört. Im Gegenteil, er geht sehr ruhig damit um, sieht seinen Fehler ein – obwohl es bei weitem nicht NUR sein Fehler war – und weiter gehts. An ihm lags am wenigsten, war es doch der allererste Fehler seit seiner Übernahme.

    Also aufgrund der 2 freien Tage – die wohl schon vorher klar waren – besteht nicht die Notwendigkeit, heute noch zu handeln. Wobei ich auch der Meinung bin, dass es tendenziell für einen Verbleib spricht. Denn je weiter die Schmach von Hannover zurück liegt um so rationaler wird vor allem KHR versuchen zu argumentieren.

    Außerdem scheint es wirklich überhaupt keinen im Ansatz passenden Nachfolger oder Interemstrainer zu geben. Wobei ich mich mit Jol durchaus anfreunden könnte, muss ich sagen. Allerdings könnte ich auch damit leben, wenn man jetzt das Ding noch gemeinsam durchzieht bis Saisonende. Aber dann sollte nach meinem Dafürhalten ein Neuer kommen. Und ein Trainer.

    Allerdings höre ich diese Durchhalteparolen von wegen Charakterfrage etc. schon viel zu lange und es ist ja nicht nur nicht besser, sondern immer schlechter geworden. Hach was hatte ich gehofft, dass uns diese Situation erspart bleibt, vor allem nach dem Sieg in Mailand, der aber offensichtlich Gift für die Mannschaft war. Vlt. hätte man schon dort eine auf die Mütze bekommen sollen aber hinterher…

  34. @Ribben:
    Das mit Kraft bezog sich auf Paules Absatz in seinem Beitrag zum Hannover-Spiel. Der klingt so, als ob uns dieser Fehler den CL-Einzug kostet.

  35. Für den Rest der Saison kann es eigentlich nur noch eines für die Spieler geben:
    Ar*** aufreißen, grätschen, fighten, Leidenschaft und Aggressivität zeigen. Da muss von jedem 110% kommen, auch wenn sie sich nicht selbst wie die absoluten Lachnummern darstellen wollen. Denn am Ende spielen eben doch die Spieler auf dem Platz.
    Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel, auch wenn das einige wohl noch nicht verstanden haben. Dieses einschläfernde Ballgeschiebe aus den letzten Partien muss jetzt ein Ende haben, auch wenn es dem Trainer nicht passen sollte. Lieber 40% Ballbesitz und dafür 2:0 gewonnen.

  36. Danke Paule ! Sehe ich genauso

    Die populistische Scheiße siegt dieses mal über Weitsichtigkeit.

    Mit den van Gaal Bashern ist es wie mit Teilen der Südkurve zu Neuer.
    Es werden die ersten sein, die wieder zujubeln, wenn es läuft.

  37. @ Liza:
    Danke für den Beitrag. Vor allem der 2.Punkt ist wichtig. Wodurch zeichnet sich der heutige Fußball denn aus? Durch Tempo und Ballsicherheit. Und dafür braucht es Spieler, die technisch beschlagen, schnell und nach Möglichkeit auch noch physisch stark sind. Wenn sie dann auch noch gelernt haben, wie man sich optimal auf dem Platz bewegt, dann ist viel gewonnen. Aber gerade Laufwege und taktisches Verhalten sind etwas, das man (bei durchschnittlicher Intelligenz) relativ schnell neu lernen kann. Ballbehandlung bei hohem Tempo ist etwas, das muss man in der Jugend erlernen, denn das ist deutlich schwieriger. Insofern ist die Grundlage für die Vorbereitung auf die Zukunft eine solide fußballerische Ausbildung. Wenn man dann auch noch auf den Charakter achtet und die Leute mental flexibel hält, dann hat man die Spieler, die man für die Zukunft braucht – egal wie man spielt. Und meines Erachtens liegt genau das unser Problem. Wir haben zu wenige Spieler, die technisch stark, ballsicher auch bei hohem Tempo und physisch stark sind. Am ehesten trifft das noch auf die Offensive zu, aber spätestens ab dem DM fällt das Niveau erheblich ab.

  38. Immerhin bleibt uns ein weiteres Entscheidungsspiel, bei dem wir dann aus den EL-Plätzen fallen könnten, gegen den HSV erspart.

  39. RT @rune4: Brandheiß: Van Gaal bekommt eine neue Chance, das ist das Ergebnis aus 5 Stunden Krisensitzung. Gleich groß bei Bild.de

  40. a) bitte in Zukunft nicht so Bau-Metaphorisch den heißen Brei umschreiben. Gefällt mir nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen begeisterten fand ich das den am schlechtesten zu lesenden Beitrag seit langem.

    b) das Problem an dieser ganzen Barcelona-Dormund-Philosophie-Aufbau-Debatte ist: Der FC Bayern WILL sich eine solche Auszeit finanziell nicht leisten. Ich hätte beinahe KANN geschrieben, aber die Beispiele Schalke und Dortmund zeigen ja, dass es auch in der Bundesliga sch**ßegal ist, wenn man vor lauter Schulden nicht mehr aufrecht gehen kann.
    Da geht’s halt finanziell einfach mal nicht, dass man mal ein paar Jahre „nur“ Europaleague spielt, mit der Perspektive, dass die junge Mannschaft in ein paar Jahren dann doch mal abräumt. Wir haben keine Bauherren / Ölherren / Industrieherren (zutreffendes nach Wunsch ankreuzen) die das finanzielle Tragen, damit sich die Sportabteilung mal austoben kann.

    Deinen Wunsch, dann in Konsequenz auf das Vergleichen mit Barcelona zu verzichten, kann ich daher doppel unterstreichen. Sehen wir uns doch lieber als ein Adäquat zum Prä-Glazer Manchester United FC.

    c) Weil ich mich die letzten Tage rausgehalten hab: Dass sich eine Gruppe, die sich Kurt Landauer so groß auf die Fahnen schreibt, so dermaßen für eine Menschenhatz, wie die gegen einen Manuel Neuer, hergibt, find ich widerlich.

    d) Ich gehe davon aus, das van Gaal morgen gehen muss. Zu Recht. Ich sehe nicht, dass die Mannschaft noch hinter ihm steht, warum das auch immer so plötzlich der Fall ist. Und ich sehe vor allem keine Perspektive.
    Dass die Defensive der Problemfall ist sehen wir hier seit Jahren, und anstatt zu verbessern wird immer noch mehr ausgedünnt. Was erwarten wir denn gegen Schalke, wenn ein Tymoschtschuk einen Raul decken muss? Und wie lösen wir das Problem im Sommer? Mit Alaba und Contento?! Ich glaube nicht. Kein Rückhalt – keine Perspektive – auf wiederschaun.
    Nachfolger wird Sammer. Aus Mangel an Alternativen…

  41. Es ist mir unerklärlich, warum hier Kritik oder auch die Rücktrittsforderung als bashing bezeichnet wird. Van Gaal hat in dieser Saison nicht viel vorzuweisen – außer eine miese Bilanz, eine langweilige Spielweise, viel zu viele Gegentore usw. Die Kritik ist gerechtfertigt. Als Gegenargumente habe ich bis jetzt nur Erfolge aus der Vergangenheit und den Verweis auf ein Konzept gehört. Wenn vergangene Erfolge zählen, dann können es ja noch einmal mit Udo Lattek probieren. Wenn das Konzept das Argument ist, dann braucht es mal Erklärungen, wie genau das aussieht (Ballbesitz und Passspiel ohne Ergebnis alleine ist kein Konzept) und wie das erreicht werden kann. Und auch warum es nicht klappt. Van Gaal wollte in dieser Saison mit dem Kopf durch die Wand. Das hat nicht geklappt und nun brummt der Schädel. Obendrein tut es uns allen weh – egal ob pro oder contra van Gaal. Falls es einige hier noch nicht begriffen haben: wir sind nicht der FC Gazprom, wo das Geld unabhängig vom sportlichen Erfolg kommt. Das hat diesen Verein immer ganz besonders gemacht. Sportlicher Erfolg führte zu reichlich Einnahmen, die dann wieder verwendet wurden, um den sportlichen Erfolg zu gewährleisten. Wie schwer das ist, kann man an den anderen Vereinen der Bundesliga sehen. Auch im Ausland funktioniert das nicht, weil entweder Schulden ohne Ende da sind oder irgendein Mäzen oder so das Geld reinpumpt. Diese Phase ist nun besonders sensibel, weil wir Gefahr laufen, diesen bisher so erfolgreichen Kreislauf zu unterbrechen. Und das ist der Grund zumindest für meine Sorge. Dann werden wir nämlich zu einem normalen Bundesligaverein, der immer mal wieder erfolgreich ist, um dann neu aufbauen zu müssen und dafür ein paar Jahre in der Versenkung verschwindet. Wenn van Gaal eine Idee hat, wie er a) in dieser Saison noch die CL erreichen kann und b) in der kommenden Saison die Mannschaft voranbringen kann, dann und nur dann gibt es noch Grund an ihm festzuhalten. Und er muss lernen, dass sein Dickkopf dafür nicht gut ist. Der hat schon zu viel Schaden angerichtet. Etwas mehr auf die Kompetenz um ihn herum zurückzugreifen, hätte ihm viel Ärger in dieser Saison erspart.

  42. Ich verstehe nur nicht, warum wir weiterhin auf ein System / eine Philosophie setzen sollten, das / die durchschaut und daher nicht mehr erfolgversprechend ist. Tut mir leid, aber das sind Durchhalteparolen. Einzig der Mangel an Alternativen spricht gegen einen Trainerwechsel.

    Lustig übrigens, dass auch hier schon von van-Gaal-Bashern die Rede ist, wenn Kritik am Trainer geübt wird. Das nimmt langsam transfermarkt.de-Dimensionen an.

    Noch ein kleiner Lesetipp (sofern das erlaubt ist): auf faz.net der Artikel „Ein Dogmatiker ohne Plan B“ von Chistian Eichler. Aber der ist sicher auch nur ein van-Gaal-Basher.

  43. lt. bild darf louis bis ende der saison bleiben! unverantwortlich wenn ihr mich fragt…es sei denn mannschaft und trainer sagen sich mal ordentlich die meinung B-)

  44. Hier mal ein link, der die Problematik auch ganz gut beschreibt, ebenfalls die Kommentare dazu:

    http://www.zeit.de/sport/2011-.....1#comments

    Wer heute außerdem den Sky-Fußball-Talk sehen konnte, der konnte Jens Lehmann in Bestform erleben. Dass er Ahnung von Fußball hat, hat er so demonstrativ locker einem Schwätzer und Nachplapperer wie Wontorra süffisant um die Ohren gehauen, dass man ständig darauf hoffte, Wontorra würde nun endlich seine Inkompetenz weinend eingestehen. Hat er leider erwartungsgemäß nicht, aber er hätte es eigentlich müssen.

    Lehmanns Argumentationsketten sind einfach gnadenlos präzise durchdacht, stichhaltig und dazu noch charmant vorgetragen. Eine große Ausnahme unter den Ex-Spieler-Experten a la Effenberg.

    Lehmann für Lattek beim Stammtisch, dann müssten mal alle die Hosen runterlassen, v.a. die sog. Experten der Sport-Journaille.

  45. @ van boedefeld

    denke mal das liegt auch daran mangels alternativen. Der Vorstand will halt kein Risikotrainer durch einen Risikotrainer ersetzen. Der Trainermarkt gibt nicht viel her und denke mal Ottmar hat auch langsam kein bock mehr…. (verständlich wie man ihn eigentlich verjagt hatte). Dabei fand ich Ottmars Idee ähnlich der von Ferguson , die beiden haben oft auf aktuelle Entwicklungen im Fußball reagiert und auch umgesetzt. Ein Löw macht es ähnlich ……nur hilft das alles dem bayern nicht. Es gibt zurzeit keinen Trainer der uns sofort helfen könnte.. zumal die Eingewöhnungszeit sehr gering ist…..

  46. Ich kann dem Beitrag hier nur zustimmen und hoffe, dass van Gaal bleibt. Ich möchte ebenfalls nicht, dass nach zwei Jahren wieder ein „Neuaufbau“ beginnt.

    Fast schon pervers finde ich es aber, wie die Medien darauf warten, ob und wann van Gaal entlassen wird…

  47. Sehr interessanter Eintrag und eine Steilvorlage für weitere Erörterungen:

    Wo bleibt das „financial fairplay“ wenn Barca als leuchtendes Beispiel herausgestellt wird. Laut Wikipedia haben die €430 Mio Schulden.
    Da kommen die Bayern einfach nicht mit…

    Der FC Bayern hat die Philosophie nachhaltigen Wirtschaftens und eines danach ausgerichteten Erfolgsdrucks. Das ist auch schon mal was. Ohne CL-Quali gibt es mit dieser Philosophie ein erhebliches Problem.

    Das muss jeder Trainer akzeptieren. Van Gaal hat Bayern spielerisch eine Perspektive vorgegeben, aber auch er darf am Ende nicht hinter Mainz und Hannover landen. Wenn doch, muss er gute Gründe vorweisen.

    Diese Gründe sind aktuell nicht zu sehen. Es findet kein Umbruch statt, es gibt außer Olic keine Verletzten, die Spieler hat er zusammengestellt.

    Momentan hat man einfach den Eindruck, dass der Schlachtplan der Bayern taktisch durchschaut wurde.Die Gegner wissen, was zu tun ist und die Bayernspieler wissen, dass die Gegner es wissen und verzweifeln dran.

    Van Gaal nimmt das m.E. alles wenig persönlich und zeigt dazu wenig Interesse, die Dinge zu ändern. Nun kann man grundsätzlich diskutieren, in wieweit man eine Philosophie verwässert, wenn man sie an aktuelle Gegebenheiten adaptiert.

    Ich sehe aber die Notwendigkeit, dass van Gaal etwas Neues probiert, um die Spieler wieder ins Spiel zu bekommen. Da ist der psychologische Effekt vermutlich wichtiger als der taktische. Hauptsache, Sie müssen nicht immer wieder mit dem Kopf gegen den Betonpfeiler rennen.

    Dies muss van Gaal hinbekommen, sonst greift die übergeordnete Philosophie des #FCB (s.o.) und er ist raus, was schade wäre.

    Stefan/nobilor

  48. Die Frage ist doch nicht, ob die Bayern eine bestimmte Philosophie wollen. Die Frage ist, ob sie die Philosophie von Louis van Gaal wollen.

    Es sind Streitpunkte wie „gestandene Spieler kaufen vs. Eigengewächse in die Mannschaft einbauen“, die die meisten Probleme erzeugen. Und da haben Hoeneß und Rummenigge ihren eigenen Weg und lassen sich nichts vom Trainer vorschreiben. Die Aufstellung ist Sache des Trainers. Aber die Philosophie des Vereins? Weniger.

  49. War heut den ganzen Tag im Auto unterwegs und durfte mir aufgrund eines kaputten CD-Wechslers den bayerischen Rundfunk antun. Mit einem Wort: Ekelhaft. Ekelhaft. Ekelhaft. Alle paar minuten Sonderschaltungen an die Säbener Straße.

    Kein Fußballergehalt der Welt
    kein Recht auf Information
    kein umstrittener, noch so schwieriger Charakter
    keine Häme
    rechtfertigt so eine in meinen Augen menschenunwürdige Berichterstattung.

    Da kommt dir das bloße Kotzen.

  50. Klasse geschrieben!

    Wird aber leider nix helfen, selbst wenn der Verein hier mitliest. Die Entlassung ist wohl schon sicher, wenn man den Gerüchten glauben darf. Auch die SZ berichtet sehr eindeutig.

    Aber geben wir mal die Hoffnung nicht auf, dass sich der Vorstand auch ein paar Gedanken zu seiner Rolle in der ganzen Sache macht. Denn sie fordern zwar von den Spielern und vom Trainer, dass die sich ändern können.
    Sie selbst kennen aber nur ein Konzept wenn es mal nicht läuft: Mehr Druck. Und wenn’s dann immer noch nicht geht? Noch mehr Druck!
    Das mag in der Effenberg-Ära gepasst haben, für unsere junge Mannschaft war es nicht förderlich.

  51. @Gaunt: Eben nicht. Offenbar bleibt van Gaal (mangels verfügbarer Alternativen) mind. bis Saisonende. Entsprechende Artikel – auch in der SZ – mussten schon umgeschrieben werden…

  52. Trotz meiner Bedenken gegenüber van Gaal finde ich die Entscheidung ebenfalls richtig. Jeder Trainer braucht ein paar Monate Zeit, um seine Vorstellung von Fußball einer Mannschaft einzuimpfen. Von daher würde ein Wechsel derzeit für uns höchstens einen psychologischen Effekt bringen. Da der Großteil der Mannschaft aber zu van Gaal zu stehen scheint, wäre das wohl höchstens ein negativer. (Im Falle Klinsmann war es dagegen unbestreitbar ein positiver, daher war die damalige Entscheidung auch richtig.)
    Ich schließe auch nicht aus, dass van Gaal bei erfolgreichem Saisonabschluss (CL-Viertelfinale, 2. oder 3. Platz) noch länger beim FCB bleiben kann. Er ist aber in der Soll-Position, d.h. er muss ein schlüssiges taktisches Konzept für die Mannschaft entwickeln, das über sein bisheriges hinausgreift und eventuell auch eine offensivere Transferpolitik zur Folge hätte. Ähnliches gilt natürlich auch für eine Reihe von Spielern (Pranjic, Badstuber, Breno, Kraft), die ebenfalls nur noch wenig Zeit haben, um zu überzeugen, dass sich teure Transfers nicht lohnen, weil sie die Aufgaben gleichwertig oder besser erledigen können.

  53. Die SZ hat online unter „Hurra, die Bayern kommen!“ unsere Probleme sehr treffend zusammengefasst. Auszüge gefällig:

    „1. Entwerteter Ballbesitz

    (…)
    Doch zuletzt verkamen Ballbesitz und Positionsspiele oft zum Selbstzweck, van Gaals Stil wirkt dann wie Breitwandfußball, schematisch, ohne Tempo, rhythmische Wechsel und Geistesblitze. Gegner, die weitaus seltener am Ball sind, gewinnen.
    (…)

    2. Die Entschlüsselten

    (…)
    Kompaktes Verteidigen verhindert, dass die Münchner Passketten ein Ziel finden (wie zuletzt im Pokal gegen Schalke), forsches Pressing erstickt den Spielaufbau im Keim (Dortmund, in der Hinrunde Mainz); bei flinken Kontern stoßen Gegner mit Vergnügen in die Lücken und in den Rücken der weit aufrückenden, in großen Abständen zueinander stehenden Defensivspieler.
    (…)

    3. Gezähmte Flügelzange

    (…)
    Zuletzt jedoch waren auch die Rückkehrer Rib & Rob keine Erlöser mehr, denn wer aus einem dicht besiedelten Mittelfeld gut nach außen verschiebt und sie doppelt, trippelt, quadruppelt – der kann auch dieses Duo aus dem Spiel nehmen, dann rennen sich die Dribbler fest. Andere Lösungen fehlen.

    4. Offensivtrainer

    (…)
    Den Bayern fehlt häufig das taktische Gleichgewicht, van Gaal denkt und lehrt ausschließlich Vorwärtsfußball. Im zentralen Mittelfeld verzichtet er seit dem – berechtigten – Verkauf von Mark van Bommel meist auf einen robusten Stabilisator mit defensiver Kernkompetenz.
    (…)
    ein Verteidigungskonzept für die gesamte Elf ist nicht ersichtlich, das Pressing wirkt schon länger halbherzig.
    (…)

    5. Baustelle Innenverteidiger

    (…)
    eine zukunftsträchtige Lösung für die Abwehrmitte fand van Gaal nicht. Er will keine Ausputzer als Innenverteidiger – sondern Spielgestalter von hinten. An diesem Stellenprofil scheiterten unter anderem van Buyten und zuletzt der junge Breno, deren Pässe arge Streuung haben. Badstuber fiel in ein Leistungsloch, insgesamt probierte van Gaal diese Saison 13 verschiedene Viererketten aus. Stabilität sieht anders aus.

    7. Strittige Personalien

    Ohne die Dauerpatienten Ribéry und Robben bastelte sich van Gaal im Herbst eine Notelf, die solide spielte, aber Konstruktionsmängel hatte: Er zog zwei Spieler von jenen Idealpositionen ab, auf denen er sie zu Weltklasse hatte reifen lassen: Schweinsteiger wechselte vom zentralen ins offensive Mittelfeld, Müller mühte sich auf den Flügeln statt als Freigeist in der Mitte, während die Schaltzentrale blass besetzt wurde (Pranjic, Ottl). Auch Timoschtschuk und Zugang Gustavo agierten nicht auf ihren Lieblingsposten. Mit diversen trotzig anmutenden Aufstellungen machte sich der Trainer das Leben unnötig selbst schwer.

    8. Verzicht auf Verstärkungen

    (…)
    Obwohl die WM physisch nachwirkte, lehnte er starke Zugänge ab: Sami Khedira fürs Mittelfeld oder Fabio Coentrao für die Schwachstelle links hinten. Stets verwies van Gaal auf den eigenen Kader. Während der Klub traditionstreu investieren wollte, sagte der Coach: lieber sparen und ausbilden! Eine bizarre Rollenverteilung. Den Kader verschlankte er, bis kaum noch Konkurrenzkampf möglich war. Sogar Torjäger Gomez hätte er im August ziehen lassen. Manche Reservisten stehen seit Monaten fest (Klose, Altintop, van Buyten). Auf Verstärkungen in der Abwehr zu verzichten, war ein Geburtsfehler dieser Saison.

    9. Wenig Emotion

    Van Gaal verkörpert Lehrplanfußball, nichts Schlechtes. Aber man vermisst den Faktor Straßenfußball, die wilde Gier und Lauffreude anderer Topteams. Die Frage ist, ob van Gaal, der die Köpfe der Spieler mit Fachanalysen überfrachtet, das Team auch emotional noch anspornt, ihm Selbstsicherheit vermittelt. Allzu selten gelingt es, Spiele mit purem Willen zu gewinnen.
    (…)“

    P.S.: Den Punkt 6 „Der junge Torwart“ habe ich bewusst ignoriert. Hat meiner Meinung nach nichts in dieser Aufzählung verloren.

  54. Wieder was gelernt. Der FC Bayern kann auch am Trainer festhalten, obwohl alle hetzen. Und: Vor dem Drücken des „Kommentar abschicken“-Knopfes immer nochmal nachsehen, ob sich in der Zwischenzeit nicht alles geändert hat…

    Würde mich freuen wenn van Gaal bliebe. Hoffentlich zeigt die Mannschaft dann aber auch, dass sie zu ihm steht und liefert eine engagierte Leistung gegen HH ab!

  55. Sehr gut geschriebener Meinungsbericht, der die schwelenden Probleme gut zusammenfasst. Van Gaal ist ein exzellenter Trainer mit vielen Erfolgen, die er durch konzeptionelle Arbeit erreicht hat, nicht durch Schnellschüsse. Man sollte ihn mal machen lassen, schließlich kann alles, was letztes Jahr noch gut war, dieses Jahr nicht plötzlich schlecht sein. Nachdem er sich bislang ziemlich auf die Offensive konzentriert hat, kann er sich dann nächste Saison die Defensive vornehmen. Mir wäre auch lieber gewesen, im Winter wären Verstärkungen im Defensivbereich gekommen, statt allein auf Tymo, Breno und Badstuber zu setzen, aber welcher gute IV oder auch LV war da auf dem Markt?

    Die Führungsebene schafft es wirklich nur schwer, an hingehaltenen Mikrofonen vorbeizugehen und setzt damit den Trainer, die Mannschaft, aber auch sich selbst, wie mit den Aussagen nach dem Hannover-Spiel, unnötigerweise unter Druck. Hier und da könnte etwas Zurückhaltung mal ganz gut sein. Schließlich bekam man in dieser Saison schon mehrfach die Quittung für großspurige Attacken. Wohltuend grenzt sich m. E. Nerlinger davon ab, aber das ist vielen Fans vermutlich schon wieder nicht Bayern-like genug. In diesem Zusammenhang angenehm wäre allerdings, wenn sich auch LvG nicht immer gleich von jeder gewollten oder ungewollten journalistischen Provokation auf 180 bringen lassen würde. Manchmal ist das ja ganz lustig, aber oft wirkt er damit wie ein Kleinkind, das seinen Willen nicht kriegt.
    Dass es in der Mannschaft derzeit nicht läuft, finde ich nicht überraschend, nach den langen Verletzungen wichtiger Spieler, die natürlich nicht sofort (Kroos) und anhaltend (Robbery) ihre volle Leistungsfähigkeit wiedererlangt haben können. Wenn dann noch andere wie Lahm, Badstuber und Schweinsteiger im Tief stecken und die zuletzt Zuverlässigen wie Gomez und Kraft einen schlechten Tag haben, dann kommt eben so etwas wie in den letzten acht Tagen dabei raus. Etwas Geduld, von Seiten des Vorstands und der Fans, wäre mal ganz wohltuend, aber damit ist es bei Bayern bekanntlich ja nie weit her.

  56. Na ob das die richtige Entscheidung ist?!
    Gegen den HSV wird es wohl noch gut gehen (die spielen genauso mies).
    Aber gegen Inter muss man das Schlimmste befürchten mit dieser Spielweise…

  57. Ich kann das Festhalten an van Gaal durchaus verstehen, bin aber gleichzeitig skeptisch, ob man sich mit einem dead man walking hier einen Gefallen getan hat. Das Beutetier ist weidwund und die Meute nähert sich von allen Seiten. Die Frage wird dann sein, ob das trotzige Festhalten mehr schadet, als die erhoffte und erwartete Trotzreaktion der Spieler nutzt.

    Es ist auch falsch, dass es keine Traineralternativen gegeben hätte. Es gibt immer Alternativen. Und wenn ein großer Teil des Problemes ist, dass ein Trainer die Spieler in taktische Fesseln legt, dann muss man die Fesseln halt zerschlagen. Die individuelle Qualität sollte dann für die Bundesliga immer noch ausreichend sein, auch wenn man dann eben ein paar Wochen ohne ausgefeiltes Taktiksystem unterwegs ist.

    Ich bin skeptisch. Aber natürlich stehen die Quoten trotzdem okay, dass noch Platz 3 erreicht wird. Auch mit van Gaal oder trotz oder wie auch immer oder wenn ein Schimpanse den Kader coachen würde. Denn Bayern ist ja laut Hoeneß auf jeder einzelnen Position besser besetzt als Dortmund oder hoffentlich zumindest besser als Hannover und Mainz.

  58. Grundsätzlich begrüße ich es, dass es keinen Aktionismus gibt. Die Frage ist, ob vG es zurückzahlt. Außerdem ist er schon jetzt derart angezählt, dass schon am Samstag bei einer erneut desolaten Leistung – sorry, aber momentan fehlt mir die Hoffnung für mehr – dann trotzdem die Reißleine gezogen wird.

    Heute soll anscheinend noch ein Gespräch mit ihm stattfinden, bevor die Entscheidung verkündet wird.

    Falls der FCB heute nochmal hier reinschaut, ich hätte gerne ein paar wenige Fragen beantwortet:

    1. Wie sieht das Defensivkonzept für die nächsten Spiele aus?
    2. Wie lautet die taktischen Varianten 2 und 3 falls die übliche (einzige) Variante wie zuletzt nicht funktioniert?
    3. Wie oft wollen sie die Leistung von Herrn Pranjic noch mit Einsätzen honorieren?
    4. Wieviel 1. Halbzeiten brauchen Sie noch, um zu merken, dass Badstuber neben der Spur ist?
    5. Wie lautet Ihre Strategie im Falle eines Rückstands (Bemerke: van Buyten als Mittelstürmer gilt nicht als Antwort)?
    6. Wer spielt neben Schweinsteiger künftig fest auf der 6er-Position?
    7. Warum haben Sie Breno etliche Wochen lang nicht spielen lassen, obwohl er offensichtlich aktuell um Längen besser ist, als Badstuber?
    8. Warum stellen Sie Tymoschtschuk nicht ein einziges Mal – auch bei größter Vakanz – auf seine angestammte Position?
    9. Wie schafft es ein durchschnittlicher Zweitligakicker wie Ottl auf soviele Einsätze zu kommen ohne auch nur einen Zweikampf zu führen?
    10. Wenn Sie die Reporter bei – auch für die Fans – wichtigen Fragestellungen anschnauzen, tun Sie das einfach aus Bosheit oder in Ermangelung von sachlichen Argumenten?
    11. Warum können alle anderen 35 Bundesligaklubs mindestens doppelt so gute Flanken schlagen als der FCB?

    und die wichtigste:

    12. Warum schaffen Sie es nicht, die Jungs für 90 Minuten zum Laufen und Kämpfen zu bringen und wie wollen sie das in den nächsten Wochen schaffen?

  59. @Ribben:
    Versteh ich nicht .
    Du kennst doch die Antworten auf Punkt 1-12:

    „Sie sind ein Papagei.“ 🙂

  60. Mir, als nicht-FCB-Fan, fiel schon eine ganze Weile auf, dass der Niedergang der U23 im Geschrei des Tagesgeschäfts völlig unterzugehen drohte. Sind das noch Nachwehen, der Trainer-Fehlbesetzung? Oder ist das „Durchlauferhitzer“ Prinzip jetzt auch aufgegeben worden um stattdessen wieder mit dem Scheckbuch zu hantieren? Es gab mal eine Zeit, da wurde die U23 vom Tiger Gerland dazu genutzt, richtig gute Leute an den Profikader heranzuführen, das scheint jetzt vorbei zu sein.

  61. Ich habe diesen Eintrag von Paule gestern gelesen und war voll udn ganz begeistert. Wer Barca will, muss auch wie Barca handeln, um nicht als Real Madrid zu enden. Stichwort Philosophie. Nachdem ich jedoch eine Nacht darüber geschlafen habe, frage ich mich: Warum? Warum sollen wir die Philosophie eines van Gaal adaptieren? Warum sollen wir, um bei der aktuellen Islam-Diskussion abzuschreiben, uns assimilieren – also an Barca? Natürlich ist das eine bemerkenswerte Mannschaft und mes que un club. Aber hatten wir nicht schon eine Philosophie? Wurden wir nicht als bestia negra bezeichnet? Lauf-, kampf- und willensstark? War unser FCB in den Siebzigern nicht der Gegenentwurf zum technischen Fohlenfußball? Sind wir nicht berühmt für Spieler wie Matthäus, Effenberg, Breitner, Roth, Lerby und wie sie alle heissen? Wenn wir also schon eine Philosophie hatten, warum haben wir uns dann eine andre, fremde anzueignen versucht? Eine, die vielleicht gar nicht zum Verein passt?
    Daraus kann man schließen, dass Uli Hoeneß unsere Philosophie symbolisiert. Das kann man gut finden oder nicht, aber es scheint zweifelsfrei so zu sein, dass er den Verein symbolisiert. Passend zu dem FCB wie ich ihn seit 1982, dem Beginn meines Fanseins, kenne.
    Natürlich freue ich mich über technisch tollen Fußball. Aber in erster Linie freue ich mich über Erfolge und Siege.
    Daher ist mein Vorschlag, sich dessen bewußt zu werden, wer und wie der FCB ist. Eine klare Bestandsaufnahme mit dem Ziel im Sommer alle notwendigen personellen Entscheidungen zu treffen.

  62. Danke Liza@25 und Ribben@62.

    Ich kann diesen ganzen Projekt-, Konzept und Systemscheiß nicht mehr hören. Die Wahrheit ist auf dem Platz und was ich da sehe ist nicht Bayern-like.
    Zum Fußball gehört Herz, Leidenschaft und Wille. Fußball ist keine Mathematik, wie KHR schon mal sagte.
    Hab gestern nen guten Witz gehört :
    Wie merkt sich vanGaal die 11880?
    11 Spieler haben 88% Ballbesitz aber 0 Ahnung was sie damit anfangen sollen

    Wir haben ein Konzept(wers glaubt), wir haben ein System(ich habs noch nicht gefunden) aber wir haben keine Punkte. Und die zählen.

  63. @wildsau

    Du hast die Vergangenheit schön umrissen. Bayern ist bekannt für seinen Heldenfußball. Weniger Taktik – mehr Siegergene als andere Mannschaften. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass man damit auch den Anschluß an die europäische Spitze verlor. Gerade mal ein CL-Sieg in 35 Jahren ist nicht top. Kurz gesagt: Das kann auch nicht die Lösung sein. Man wird schon auch wieder ins obere Taktikregal greifen müssen, wenn man einen Nachfolger für van Gaal sucht.

    Nebenbei: Ich habe den Verdacht, dass Du dem verbreiteten Irrtum unterliegst, „bestia negra“ würde Schwarze Bestie oder sowas bedeuten. Es bedeutet aber lediglich Angstgegner und betrifft auch nur das Verhältnis zu Real. Das ist also nur ein normaler Fußballbegriff und kein Ehrentitel des FC Bayern in Spanien. Und falls es doch ein Ehrentitel wäre, ist mittlerweile Olympique Lyon der Träger.

  64. @ Pekka

    Hier ist die Frage nach den Gründen die entscheidende Frage. Hat Bayern die CL nicht gewonnen, weil man taktisch unterlegen war? Oder lag es am fehlenden finanziellen Gleichgewicht?
    Aber die Fragestellung bleibt: In welche Richtung will man gehen?

    Als Halbspanier kenne ich die Bedeutung von „bestia negra“ schon. 😉

    Ich meinte es auch eher symbolisch für den Ruf den der FCB (mal) hat(te).

  65. @wildsau

    Dann sorry, für meinen letzten Absatz. Und klar, international gelangen etliche Siege, wo der Gegner am Ende nicht wußte, warum er verloren hatte.

    Finanzielles Ungleichgewicht ist sicher immer auch ein Grund, speziell für die 80er bis in die 90er Jahre. Danach waren die finanziellen Nachteile für den FC Bayern nicht mehr so dramatisch, weil man überragende Sponsorendeals machte.

    Oder um es mal anschaulich zu machen: Hat eine Mannschaft einen Spieleretat von 10 Mio und eine andere 40 Mio, ist der Unterschied enorm. Ob man dagegen mit 100 Mio unterwegs ist und eine andere mit 130 Mio ist kein gewaltiger Unterschied mehr. Beide Mannschaften sollten dann mit exzellenten Spielern bestückt sein, die europäisches Topniveau haben und nur noch einen Trainer brauchen, der das auch umsetzt. Wenn dem nicht so ist, liegen die Fehler eher in der sportlichen Leitung (zu teuer eingekauft, falsch eingekauft, zu hohe Gehälter) und/oder am Trainer (schlechtes Training, keine Taktik, falsche Taktik, schlechte Menschenführung usw.) denn am Geld.

  66. Ohne jetz die Kommentare alle gelesen zu haben:

    Danke Paule für diesen Blog!! Genau deswegen bin ich regelmäßig hier, wenn auch meistens still…

    Sollte van Gaal scheitern (ob er überhaupt langfristig zu retten ist, scheint ja fraglich, wenn nicht sogar unmöglich), müssen sich die Bayern-Oberen (wieder mal) an die eigene Nase fassen. Mehrmals ohne Not den Trainer anzugreifen oder Unruhe reinzubringen, das kann einfach nicht sein. Gibt es nicht irgendwo ein Seminar „Wie gehe ich an einem Mikro vorbei, ohne was zu sagen“?

    Ich glaube, beniti sagte das in einem der letzten Blogs, dem muss ich beipflichten: Die Bayern-Oberen schielen immer nach Barcelona oder Manchester, handeln aber wie Real…

  67. Wobei ich mich ernsthaft frage, wie man das Barca-/Ajax-System beim FCB einführen will wenn die zweite Mannschaft demnächst in der Regionalliga kickt.
    Aber das sei nur am Rande bemerkt.

  68. @wildsau

    Da spricht genau wieder die Ungeduld… 😉

    „Regionalliga“ heisst ja nicht, dass man da auf alle Zeiten „festgeschweisst“ ist.
    Und so einem Jungspund dürfte es relativ egal sein in welcher Liga er für Bayern spielt, solange eine Perspektive (!) nach oben besteht.

  69. Der Artikel hat auf der einen Seite viel Wahres! Aber auf der anderen Seite wurde dabei eine wichtige Tatsache vergessen/ausgeblendet: van Gaal wird wohl egal wie es läuft nach der kommenden Saison gehen. Hat er selbst immer wieder gesagt, da er nochmal ne Nationalmannschaft trainieren will. Wenn er letzte Saison die CL gewonnen hätte, dann sagte er selbst, dass er dann wohl jetzt schon nicht mehr da wäre!! Das zeigt mir, dass er zwar ein Konzept, eine Philosophie hat, eine, die zwar auf Langfristigkeit abzielt, aber er ist von vornherein nicht bereit gewesen diese Philosophie beim FC Bayern vollständig und langfristig zu installieren! Und das ist dann letztlich doch wieder nur die viel besagte One-Man-SHOW!

  70. Ich kann sowohl vG-Befürwortern als auch -kritikern was abgewinnen, aber so wie es momentan aussieht wurde beschlossen, dass er bis SAISONENDE bleibt und dann gehen muss?!
    Also das ist für mich jetzt wirklich völliger Schwachsinn. Entweder man gibt ihm noch eine Chance und dann auch (mit etwaigen Transfers vielleicht mal) richtig oder man lässt ihn gehen und hofft zumindest noch auf den psychologischen Effekt eines Interimstrainers.
    Aber sowohl auf die möglichen langfristigen Vorteile als auch auf den Trainerwechselkatalysator zu verzichten?
    Kann ich nicht nachvollziehen.

  71. laut tz:

    vertragsuflösung im sommer, osram als nachfolger.

    nee leute, DAS kanns ja echt nicht sein!

    da würde ich glatt ein schild hochhalten:

    KOAN VERZWEIFLUNGSKANDIDATEN!

  72. Boah, ist das peinlich. Jetzt bekommt der angeschossene van Gaal also die Möglichkeit, die Saison komplett in die Tonne zu prügeln.
    Und im Sommer soll Heynckes kommen? HEYNCKES ??? Gehts noch?
    Der hatte doch seine letzten Erfolge als Trainer, da gab es noch schwarz-weiss Fernsehen.
    Ich glaub ich brauch einen Magenbitter. Cramer und Csernai leben auch noch, die können sich ja dann die Co-Trainer und U23 Stelle teilen.
    Jetzt ist es amtlich: Uli Hoeness hat seinen Zenit überschritten und ist Sklave seiner eigenen Vergangenheit, mit rationalem Handeln hat das nix mehr zu tun,
    hauptsache der Coach kann deutsch – deshalb ist wohl auch Benitez kein Thema, obwohl er sofort und kompetent helfen könnte.

  73. @ Conejero

    Spielt die Zweite denn überhaupt so wie die erste Mannschaft? Also vom Spielsystem zumindest? Ich habe ja keine Möglichkeit, mir Spiele anzuschauen, aber was ich im kicker lese scheint das nicht der Fall zu sein.

    Naja, der Aufstieg von der RL in die Dritte ist schon richtig schwer. Da steigt immerhin nur eine Mannschaft auf. Von daher dürfte der Aufenthalt dort etwas länger dauern, schätze ich.

    @flau

    Das sehe ich wie Du. Auf beiden Seiten gibt es stichhaltige Argumente. Aber ein Trainer, der nur befristet bis Juni da ist, hat es in meinen Augen sehr schwer.

    Also entweder verlängern oder sofort beurlauben.

  74. Für mich auch ein eher fauler Kompromiss. Und ne verdammt riskante Geschichte.

    Wenn man dem heutigen Kicker glauben schenken darf,dann war Gustavo übrigens nicht mal richtig krank am Wochenende. Der soll von vanGaal nur aufgrund eines leichten Schnupfens zu Hause gelassen worden sein.
    Wenn das stimmt,handelt vG fahrlässig.
    Und damit wird sein unrationales Handeln ein kaum zu tragendes Risiko.

  75. wenn es zu dieser entscheidung kommt, werde ich mich jedem wütenden mob anschließen.

    aber mal auf die bremse treten, tz-online ist ja nicht fcb.de.

  76. Das wäre doch ein klassischer Hoeneß: Einfach mal für die restlichen Spieltage sich an der Unruhe bei Leverkusen ergötzen und vielleicht wirklich noch den zweiten Platz holen und dann mit dem Buddy Heynckes ein schönes Jahr haben. Danach ist Löw dann halt dran.

  77. kicker schreibts auch schon
    finde es schon befremdlich wie da zB die meinungen des fcb vorstands über die von den medien schon gemutmaßten nachfolgernamen an die öffenlichkeit geraten.

  78. Heynckes als Übergangskandidat bis Klopp soweit ist…

    Denke damit ist van Gaal bis Mai topmotiviert und es dürfte ihm reichlich egal sein, ob sich der FCB am Ende überhaupt noch für einen int. Wettbewerb qualifiziert. Und das er sich mit dem Big Bang (CL-Titel) verabschiedet glaubt aktuell wohl nicht mal der größte Berufsoptimist.

  79. heynckes kann ja wohl wirklich nicht die Lösung sein, da habt Ihr Recht. Wenn ich mich von vG trenne, muss eine richtige Lösung her, da könnte ich sogar eher noch mit Rangnick leben (obwohl ich nicht glaube, dass der mit Hoeness, Rummenigge, etc klarkommt). Sammer hielte ich für keine gute Lösung (Dickkopf wie vG, hat sein 8(?) Jahren nicht als Trainer gearbeitet…). Und so gerne ich Löw bei der Nati mag, ich glaube auch, dass er nicht mit den Kollegen des Vorstands harmonieren würde. Das würde enden wie mit Klinsi, fürchte ich.

  80. Also alles wieder auf Neustart. Neuer Trainer, neue Philosophie und 80 Mio für neue Spieler raushauen. Olé!

  81. Ich denke auch, dass die Entscheidung höchst inkonsequent ist: Entweder man will den Trainer auf gar keinen Fall (wofür es ein paar, aber nicht viele Argumente gibt) – dann muss man ihn halt entlassen. Oder man hat „lediglich“ erhebliche Zweifel an seiner Eignung für den Verein – dann gibt man ihm eine Bewährungsfrist bis Saisonende und lässt sich alles weitere offen.

    Oder was macht man, wenn die Saison jetzt doch noch einen halbwegs glücklichen oder gar einen – was die CL angeht – sehr glücklichen Ausgang nimmt? Wenn man merkt, dass van Gaal doch einen Plan B für die Mannschaft entwickeln, ihr das Selbstvertrauen zurückzugeben und kluge Transfers vorzuschlagen vermag? Rudert man dann wieder zurück? Muss man van Gaal dann anbetteln, weiterzumachen?

    Man feuert ihn und zugleich feuert man ihn nicht: Das ist irgendwie ein fauler Kompromiss aus Handeln und Nicht-Handeln, der als Resultat von drei Tagen Nachdenken nicht gerade für die Weitsichtigkeit der Entscheidungsträger spricht.

    Und die Spekulation über die Nachfolge ist hoffentlich nur scherzhaft gemeint…

  82. Also ich kommentiere nix bevor ich kein OFFIZIELLES Statement gehört habe.

    Gestern Abend war vG gefeuert, heute Morgen war er es nicht. Wieso sollen die Schlaumeier von der Presse, die eh nur voneinander abschreiben, plötzlich über alles Bescheid wissen?

    Einfach mal abwarten, den Liza hat schon richtig angemerkt, wenn es doch noch zum Laufen kommen sollte, bräuchte man ja niemanden feuern…

  83. Da ja alle einen Namen in den Hut werfen, mache ich auch gerne mit. Zunächst Heynckes – diesen Verdacht hatte ich schon seit Wochen. Es war mir einfach unverständlich, warum Heynckes seit Wochen und Monaten so ein Gehabe um seine Verlängerung in Vizekusen macht. Es sei denn, da gab es Hoeneß-Anruf… Na mal sehen.

    Darüber hinaus sollte man sich dann vielleicht mal um Tuchel kümmern. Klar, das wäre natürlich ein heftiger Sprung von Mainz nach Bayern. Nur ich sehe zur Zeit weit und breit keinen anderen denkbaren deutschen Trainer. Der einzig denkbare wird noch eine Ära in Dortmund bleiben. International sind nur Langweiler im Gespräch (Benitez), Leute im Vorruhestand (Hiddink), Leute mit zweifelhafter Loyalität (Jol). Und seien wir ehrlich. Das Theater rund um van Gaal ist auch ein Theater all der Reinquatscher im Verein. Kein Trainer erster internationaler Güte, der noch im Saft steht und auch nicht auf schnelle Abfindungen schielt, wird sich das antun. Irgendwann wird Tuchel bei Leverkusen, Bremen oder Hamburg gelandet sein und ist dann wieder nicht für die nächsten x Jahre verfügbar.

  84. Da ist man ein paar Tage in den USA und schon geht es daheim drunter und drueber.

    Ich kann nicht verstehen, dass man an van Gaal zweifelt. Natuerlich hat er Fehler gemacht, zweifellos, aber nach dieser Wintertransferperiode habe ich eigentlich fest damit gerechnet, dass diese Rueckrunde als Umbruch gilt.
    Man konnte doch nicht ernsthaft damit rechnen, ausser dem DFB-Pokal etwas zu holen. Dass man natuerlich in diesen „Wochen der Wahrheit“ jedes Spiel bis auf Inter abschenkt, ist bitter und muss zwangslaeufig Konsequenzen nach sich ziehen.

    Jedoch wird abermals nicht auf den Kader geschaut. Es wird wieder nicht so sein, dass sich ein Trainer normal mit dem Management hinsetzen kann und neue Personalien bespricht. Nein. Es kommt jemand Neues, der sich erst ein Bild von der Mannschaft machen muss. Unter Umstaenden muss man sich evtl sogar ein weiteres Jahr mit Altintop und Ottl rumschlagen. Dessen bin ich mir sogar sicher, wenn Heynckes kommt.

    Und ueberhaupt: Heynckes? Wer hat denn den Mist verzapft? Hoeness scheint als Ehrenpraesident immer noch das Sagen zu haben, traurig. Heynckes wird uns nicht weiterbringen.

    Wenn jemand Neues kommen soll, dann bin ich eindeutig fuer eine langfristige Loesung. Es muss einer sein, der das Erbe von vG annimmt und es weiterentwickelt. Mir fallen immer die Namen Scholl, Fink, Kahn ein. Sei es mit einem erfahrenen Co-Trainer oder als Gespann zusammen mit Nerlinger. Wenn wir wieder auf schnellen Erfolg aus sind, heisst es in zwei Jahren wieder „Goodbye!“. Das kann es nicht sein. Und es kann auch nicht sein, dass man eine Entscheidung ueber die Koepfe der Spieler faellt. Meines Wissens stehen noch sehr viele, darunter Lahm, Schweinsteiger total hinter van Gaal. Auch wegen ihm haben sie verlaengert. Man sollte mit der Position des Trainers nicht immer so leichtfertig nehmen.

    So, und jetzt lese ich mir die anderen Kommentare durch. Das musste ich nur loswerden. Sorry, wenn schon etwas dabei ist, was laengst gesagt wurde.

  85. @tafelrunde (#48)

    Mönsch, Du hast Lehmann bei Sky erwähnt und gelobt uns aber den Brüller des Tages vorenthalten. Gerade bei allesaussersport gelesen und hier im Zitat:

    “Bei ‘Christoph Daum’ sind wir jetzt auf Doppelpass-Niveau”

    Jens Lehmann bei Sky90 zum Studiogast Jörg Wontorra, als Wontorra und Wasserziehr in immer größeren Tempo mögliche van Gaal-Nachfolger in die Runde warfen.

  86. @Schirmkino: Na ja, die Meinung von Herrn BILD-Liebling-Lahm geht mir gerade aber so was von am … vorbei. Der hat, wie auch die anderen, jetzt nicht so wirklich gezeigt, dass er was retten möchte. Nur hinterher paar schlaue Sprüche aufgesagt.

  87. Laut kicker ist eine Trennung von van Gaal zum Saisonende beschlossene Sache.
    Nachfolger wird wohl Heynckes.
    Mal schauen was heute noch so für Meldungen folgen..
    „Zwangseinweisung des Vorstands nach Haar“?
    „Hörwick fasst das Ergebnis der 72-Stunden Sitzung mit „Wer braucht schon einen Plan, der ein Festgeldkonto hat“ zusammen“?
    „FC Bayern: Auflösung der Fußball-Abteilung und volle Konzentration auf den Basketball“?
    „Manuel Neuer wird Bayerntrainer – Südkurve ist begeistert“?
    Dürfte zumindest mal wieder eine interessantere Jahreshauptversammlung werden dieses Jahr.

  88. Kicker: “ Wenn vanGaal seine Arbeit mit der Mannschaft als „sehr gut“ rühmt,so wissen Insider,dass sich „ein Grossteil“ doch längst von ihm abgewandt hat.

    Für mich ist das fahrlässig was da grad passiert.

  89. Wenn dieses Gezerre, das ja noch längst nicht zu Ende ist, überhaupt einen Sinn hat, dann hoffentlich den, Zeit für eine vernünftige Lösung zu bekommen.
    Herren über 60 sollten es aber bitte nicht sein.

  90. Vor allem was ist, wenn wir gegen den HIV wieder genauso auftreten. Wird er dann gefeuert oder ist das dann egal? Setzt man sich dann wieder stundenlang bei Kaffe und Kuchen zusammen um genau NIX zu beschließen.

    Fragwürdig, sicherlich. In dieser Situation geht es darum, Impulse zu setzen. Ein „wir wurschteln so weiter wie bisher“ ist kein Impuls.

    Und weiter: Welchen Grund sollte nun auch nur ein Spieler haben, auf die Meinung vGs noch einen Pfifferling zu geben – ist ja eh in ein paar Wochen weg. Jetzt spielt spätestens jeder nur noch auf eigene Rechnung. Die Autorität ist sowas von dahin und in Ermangelung an Alternativen hat ja eh fast jeder Stammplatzgarantie.

    Das mit Heynckes würde ich jetzt nicht so hoch hängen. Da werden noch einige Namen kursieren. Wichtig ist erstmal ein Sieg gegen Hamburg. Nur weiß ich nicht, wie das klappen soll…

  91. ok, die trennung im sommer ist offiziell. steht auf der homepage.

    für mich ist der tiefpunkt von samstag dadurch noch mal ein level nach unten gerutscht.

    hats das schon mal so gegeben? ein quasi rausgeschmissener trainer, der sich mit der vereinsführung bei kaum einem thema einig ist, soll nach einer verfahrenen saison noch für ca. 10 spiele, in denen es noch um einiges geht, weiter machen?

    damit hat der fcb die mieseste außendarstellung erreicht, die ich mit meinen 30 jahren bewusst miterlebt habe.

  92. es ist offiziel:

    * Louis van Gaal bleibt Cheftrainer des FC Bayern München bis zum Saisonende am 30.6.2011.
    * der ursprünglich bis zum 30.6.2012 laufende Vertrag zwischen dem FC Bayern München und Louis van Gaal wird in beiderseitigem Einvernehmen zum Ende dieser Saison aufgelöst.
    * Grund für die Auflösung des Vertrages ist die unterschiedliche Auffassung über die strategische Ausrichtung des Klubs.

  93. „Kicker: ” Wenn vanGaal seine Arbeit mit der Mannschaft als “sehr gut” rühmt,so wissen Insider,dass sich “ein Grossteil” doch längst von ihm abgewandt hat.

    Für mich ist das fahrlässig was da grad passiert.“

    Karlheinz Wild hat einen sehr guten Draht zu Uli Hoeness. Und ich denke, daher kommen in diesem Fall auch die kicker-Informationen. Mich würde interessieren, wer da alles in Tegernsee vorstellig wurde.

  94. Die Narren sind los, Tata, tata, tataaaa…

    Mia brauchan koan Fasching, mia ham die Bayern, tata, tata, tataaa…

  95. Jetzt ist es soweit offiziell, siehe Homepage.

    Wahrscheinlich ging es für vanGaal auch darum sein Gesicht zu bewahren
    (wie auch immer das jetzt funktionieren soll), evtl. hat man sich auch zusätzlich ein paar Millionen Abfindung gesparrt.

    Ob das jetzt das richtige Signal an die Mannschaft ist, man darf es bezweifeln.

  96. @tafelrunde:
    ich hoffe ja noch, dass es in bayern eine mir bisher unbekannte tradition gibt, dort an rosenmontag dem 1.4. vergleichbare manöver durchzuziehen…

  97. Es soll doch bitte mal jemand kommunizieren, was mit der „unterschiedlichen Auffassung über die strategische Ausrichtung des Vereins“ genau gemeint ist. Bei van Gaal ist es mir klar: Ballbesitz als gleichsam Offensiv- wie Defensivstrategie, Vorrang für junge, formbare Spieler, usw. Ist in den letzten Tagen genug beschrieben und kritisiert worden. Ich finde es selber auch nicht überzeugend, aber besser als manch anderes was ich bislang erlebt habe.

    Aber welche strategische Ausrichtung – abgesehen von ‚erfolgreich sein‘ – haben KHR, UH und CN im Kopf? Und warum hat man sich darüber nicht schon vor van Gaals Verpflichtung ausgetauscht, da doch gerade das Konzeptuelle an van Gaal ein wesentliches Pro-Argument für die Verpflichtung war? Hat man geglaubt, er meine das alles nicht ernst? Wenn man es verabsäumt hat, ihm die gewünschte strategische Ausrichtung des Vereins offenzulegen, trägt man dann nicht eine Mitschuld an der derzeitigen Situation?

  98. @Beniti: Seh ich genauso.
    Kann man nur hoffen,das die Spieler nächstes Jahr keinen Bock auf EL haben,und jetzt zumindest den Kampf für sich entdecken.

    Und dann kann man nur hoffen,das vG nicht weiterhin so kontraproduktive Entscheidungen trifft.

  99. pk-aussage von rummenigge laut spox:
    „Wir sind in einer sportlichen Situation, die uns Sorge bereitet. Wir haben in acht Tagen drei Niederlagen bekommen und uns ausführlich mit der Situation befasst. Wir haben mit ihm (Louis van Gaal) die Situation gemeinsam analysiert. Louis van Gaal bleibt Cheftrainer bis 30.6.2011. Der Vertrag bis 2012 wird in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Wir haben eine Situation, die wir sehr ernst nehmen. Wir sind uns einig, dass wir in dieser sportlich schwierigen Situation unsere Kräfte gemeinsam einsetzen müssen. Es ist sehr schwierig die Champions-League-Teilnahme noch zu erreichen.“

    ist lvg der richtige oder nicht? das ist doch eine ganz einfache frage. wer die mannschaft jetzt noch so hinbekommt, dass sie zumindest platz 3 schafft, der kann doch nicht so viel verkehrt machen. bin mal gespannt, wie viele monate/jahre es dauert, bis der uli mal wieder in einem interview erzählt, was hinter den kulissen alles abging. aber solange sie bei dieser außendarstellung bleiben, muss man sich fast schon schämen.

    außerdem würde ich gerne mal wissen, welche von beiden parteien ihre auffassung zum thema „ausrichtung des vereins“ seit der vertragsverlängerung so grundlegend verändert hat!

  100. So,dann kann man sich ja jetzt schon mal auf die Soekulationen in den nächsten Wochen freuen. Und da ja wohl ernsthaft über Heynckes nachgedacht wird, könnte man ja auch nochmal Magath erwägen – der ist noch nicht ganz so alt, hat ein Konzept (möglichst großer Kader), und war auch sehr erfolgreich als Bayerntrainer. Außerdem kann man dann getrost den Vertrag von Ottl verlängern, da der ja unter Magath das ein oder andere gute Spiel gemacht hat.
    Prost Mahlzeit!

  101. Was passiert dann, wenn Bayern am Ende der Saison 3 (vielleicht sogar 2.) wird und in der CL evtl mit viel Glück und freiem Kopf ins HF stürmt?? N Rückzug von der Auflösung?? Also ich weiß ja net..

  102. Ist doch die fast schlimmste Lösung von allen möglichen. Wie kann unser Vorstand zu so einem Entschluß kommen? vG noch bis Saisonende. Was soll das bewirken?

    Und ein Nachfolger Heynkey kann hoffentlich auch nur eine unsichere Info sein.
    Was würde der Verein ab Sommer mit dem Kader mit Heynkes wollen? Wo wäre da die Persektive? So unendlich lang will Osram doch auch nicht mehr als Trainer tätig sein.
    Es sei denn man hätte einen Plan in der gleichen Zeit einen Cotrainer mit ihm als Verantwortlichen aufzubauen.

  103. jetzt reden auch bild und sz von heynckes.

    vielleicht möchte man ja – über sagen wir mal 2 jahre bis heynckes zum 2. mal in rente geht – jemanden heranziehen. dann stellt man vielleicht einen scholl / effenberg / kahn, die doch gerade den schein machen/gemacht haben / noch machen könnten, unter heynckes fittiche, damit die dann guardiola-esk eine ära einleiten.
    so eine form der zweigleisigkeit ist doch die letzte möglichkeit, bei der man sich nicht wieder auf jahre unstetigkeit ins haus holt. das wäre dann mal sowas wie eine mehr als kurzfristige strategie, zudem noch mit „eigenen“ leuten, die mit der führungsriege nicht diese startschwierigkeiten haben.

    das ist natürlich auch nur eine wirre spinnerei. aber da es davon jetzt eh 3 monate lang 1000de geben wird, wollte ich auch mal…

    edit: danke andreas, dann spinne ich schon mal nicht alleine 😉

  104. habe gerade einen ausschnitt der pk gesehen. khr:
    „grund für die auflösung waren – und ich denke das ist auch heute im gespräch zum tragen gekommen – unterschiedliche auffassungen über die strategische ausrichtung des vereins“

    so einvernehmlich wirds ja dann kaum gewesen sein. mir kommts schon eher so vor, als seien mit strategischer ausrichtung eher vergangene kaderplanung und aktuelle taktik gemeint.

    ich dachte die reden jeden montag miteinander???

    der treppenwitz ist ja folgender:
    zieht lvg weiter sein ding durch und bleibt erfolglos, hätte man ihn eigentlich sofort absetzen müssen.
    zieht er weiter sein ding durch und hat erfolg, kommt ein entrüstungssturm auf, dass man vorschnell gehandelt hat.
    ändert lv sein vorgehen und hat keinen erfolg, gilt fast dasselbe.
    ändert lvg sein vorgehen und hat erfolg, haben die verantwortlichen den druck zu spät erhöht.

    da gleichzeitig lvg dann aber wie ein idiot da steht, kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, dass er dieses risiko eingeht und nach den wünschen des vorstands aufstellt und spielen lässt. wäre er weniger eitel, wäre ja einiges vorher schn anders gelaufen.

    unterm strich nur verlierer.

  105. @109:
    Vor allem hätte man vielleicht einmal vor gut zwei Jahren darüber sprechen sollen. Das kann es doch wirklich nicht sein, unglaublich…

  106. moin,
    zu vgaal:
    also was ich von dieser aktion halten soll weiss ich noch nicht.
    das ist doch wieder „kein fisch – kein fleisch“
    der von mir erhoffte „psychologische“ vorteil der trainerentlassung, der unserem team kurzfristig helfen könnte (!!!) wieder in die spur zu finden wird dem hohen risiko der euroleague geopfert!
    ob der mannschaft durch diese aktion die „fussfesseln“ genommen werden wage ich auch zu bezweifeln.
    mir wäre tatsächlich scholl/gerland bis sommer lieber gewesen…

    zu heynckes:
    könnte ich mit leben und vermute auch die „übergangsvariante“ für 2 jahre, in der im hintergrund jemand gezüchtet wird.
    (er dürfte gern kadlec, vidal und sam mitbringen 🙂 )
    da die zweite mannschaft wohl absteigt, könnte man in der regionalliga evtl. mal anfangen ein einheitliches system zu spielen.
    dieses sollte dann möglichst auch auf die jugendmannschaften übertragen werden.
    muss ja nicht „ajax-like“ sein, aber zumindest ein wiedererkennbares system.

  107. Dann will ich mal eine echte Minderheitenmeinung zum Besten geben 🙂

    1. Die Mannschaft (das sind die, die auf dem Platz stehen und es in der letzten Woche verbockt haben) hat kein Alibi mehr. Den Trainer werden sie in dieser Runde nicht mehr los.

    2. Jeder Spieler muß sich jetzt anbieten, und zwar für einen neuen Vertrag oder für einen neuen Trainer. Die werden laufen, unter Garantie. Nicht für vG, aber das haben sie auch vorher nicht getan. Für sich selber.

    3. Blinder Aktionismus (von vielen hier angeprangert) wurde vermieden. Jonker, Scholl, Gerland…geht’s noch? Und jetzt mal eben den Sammer oder den Jol oder den Rangnick holen…das wäre Karneval, wohl wahr. Dann doch lieber in Ruhe nachdenken und in Ruhe Gespräche führen mit möglichen Kandidaten.

    4. Trainerwechsel bringen NICHTS. Das ist statistisch nachgewiesen. So hat Hitzfeld (!) nach dem Rauswurf von Magath aus einem (!) Punkt Abstand auf die CL-Plätze sechs (!) gemacht…Ergebnis bekannt – die Felswand von Braga und die Demütigung von St. Petersburg.

    So seltsam das auch klingt, aber immerhin hat man sich zivilisiert getrennt. VG und FCB – das passt (leider!) nicht.

    Kann man nicht ändern. Ist halt so. Ich hätte es auch lieber anders gesehen. Aber die Realität juckt sich nicht um Meinungen. Und die Realität hat Rainer Holzschuh sehr treffend beschrieben: vier Halbserien, eine grandiose, drei graue.

    Das ist zu wenig. Und deshalb ist jetzt nach zwei Jahren Schluß. Zurecht.

  108. @Jennifer8
    kann man so sehen. Insofern Respekt!
    Gegen Heynckes hätte ich grundsätzlich auch nichts auszusetzen, ist immerhin ein Fußball“lehrer“ und weiß, wie Bayern tickt.

    Nach 2 Jahren kann man dann sehen was aus Klopp, Tuchel, Sammer etc. wird und ob die dann passen. Ob diese Entscheidung jetzt einen kurzfristigen Effekt hat, wird man sehen. Wobei ich mich schon frage, wie vG das jetzt macht. beniti hat ja die 4 Optionen sehr treffend zusammengefasst. Egal wie, es sieht immer irgendwie blöd aus.

    Dennoch denke auch ich, dass man so beiderseitig halbwegs mit einem blauen Auge davon kommt. Über strategische Ausrichtungen hat man sicher auch vorher gesprochen, was auch immer sich dahinter verbirgt. Nur hatte man sicher nicht damit gerechnet, dass van Gaal wirklich alles ignoriert, was von den Verantwortlichen kommt und einfach nur sein Ding macht auch wenn so der Karren gegen die Wand fährt.

    Insofern finde ich es auch legitim und richtig, dass man sich trennt. Das Beispiel mit den 4 Halbserien ist ja nicht vom Tisch zu wischen. Das ist leider die bittere Realität.

  109. @Ribben

    Ich glaube der erste Satz Deines zweiten Absatzes ist genau der Punkt, warum man uns „Arroganz“ nachsagt. Glaubst Du echt, dass z.B. ein Klopp zu uns kommen will, wenn er wie im Moment in Dortmund so quasi das Paradies hat? Bei Sanmer ändert sich nichts.Und bei Tuchel? Klopp hätten wir auch nicht genommen, wenn er nur bei Mainz gewesen wäre!

  110. @ Ribben 2

    Ach so ja, da sind wir uns einig: Heynckes fänd‘ ich auch okay 😉

    s‘ Dirndl

  111. Also, nicht wundern, dass ich jetzt schon wieder schreibe, aber Barcelona kam mir ein wenig zu oft hier vor und ich muss mich noch mal kurz melden, da ich da eine Beziehung zu habe…..

    Ihr könnt ja gerne eine andere Meinung haben… 😉

    Ich habe beruflich sehr lange in Spanien gelebt. Ich musste feststellen, dass sowohl Madrid wie auch Barcelona deshalb so groß wurden (zumindest in Spanien), da es DEN Anderen gab. Das bedeutet wiederum übertragen auf Deutschland, dass es dem FC Bayern an einem regelmäßigen Konkurrenten fehlen würde. Mir ist Wurst wer das ist, Bremen, Dortmund, Schlacke (nee, die Letzten bitte doch nicht), aber einer muss es sein. Dann wird auch Bayern, gerade jetzt nach dem Financial Fair Play, öfters die Champions League gewinnen.

    Ist mal ein Diskussionsansatz.

    s‘ Dirndl

  112. @Dirndl
    „Klopp hätten wir auch nicht genommen, wenn er nur bei Mainz gewesen wäre!“

    Nicht vergessen, dass Klopp einen Handshake-Vertrag mit UH hatte aber KHR den Bäcker durchgeboxt hat.

    Und von „im Moment“ kann doch gar keine Rede sein. Aber Dortmund wird nicht immer mit 12 Punkten Vorsprung an der Spitze marschieren. Und irgendwann wird er eine größere Herausforderung suchen. Egal. Zukunftsmusik.

    Das mit Tuchel halte ich ohnehin noch für viel zu früh aber ich will jetzt nicht anfangen über alle möglichen Namen zu spekulieren (obwohl es schon verlockend ist). Erstmal muss die Saison gerettet werden. Egal wie. Vielleicht stellt van Gaal jetzt endlich mal bis zur letzten Position nachvollziehbar auf oder wechselt mal so.

  113. Moin.

    Tja sowas nennt man wohl ne Rolle rückwärts – zwei Schritte vor, einen zurück, oder doch zwei, drei?

    Man weiß so recht nicht, was man davon halten soll. Paule hat das sehr schön beschrieben: Mit dem Moment, wo man sich der neidischen Blicke der nationalen Nachbarn versichert hatte, begann man zu experimentieren – an dieser Stelle ein Kompliment für Deine großartigen Beiträge in den letzten Tagen. Das ist die bittere Realität – planlose Experimente seit Jahren. Unterm Strich kommt man aber keinen Schritt weiter. So wird es leider nichts werden mit der europäischen Fußballgroßmacht FC Bayern, zumindest nicht mit einer Dauerkarte fürs CL-Halbfinale – Chance vertan.

    Es ist leicht, vG die Schuld in die Schuhe zu schieben, zumal dieser sicherlich nicht frei von Fehlern ist, aber es geht meines Erachtens nach am Kern des Problems vorbei. Es ist seit Jahren bekannt, dass es einen aus Bayern-Sicht unerträglichen Abstand zur europäischen Spitze gibt. Alles was der Vereinsführung dazu einfällt sind Experimente, z. T. hahnebüchene, z.T. recht vielversprechende, aber sämtlich halbherzig durchgeführt. Es gibt Defizite im sportlichen Bereich, im Scouting, vermutlich in der Ausbildung von Spielern, deren Auswahl etc. Das ist nicht ein Problem von vG, das ist ein Problem des Vereins. Das ist auch ein Problem des Instinkt-Menschnen Hoeneß. Er hat es geschafft, vermittels seiner außergewöhnlichen Instinkte den FCB zur unangefochtenen Nr.1 in Deutschland zu machen. Leider scheint er aber auch an eine gewisse Grenze gestoßen zu sein, und sein Bauch hilft ihm nicht mehr weiter. Zum Beispiel funktioniert die Schwächung der Gegner durch Spielerabkauf auf eurpäischer Ebene nicht, wohingegen sie national lange Zeit ein probates Mittel war, Konkurrenten auf Abstand zu halten.

    Es ist aber auch Honeß Instinkt zu verdanken, dass es keinerlei Kontinuität gibt. In dieser Linie sehe ich seinen unsäglichen Auftritt bei SKY90 – vG war ihm plötzlich nicht mehr geheuer, wurde zu groß oder was auch immer. UH hat getreu seiner Erfahrung gehandelt und höchst öffentlichkeitswirksam Herrn vG gedeckelt und damit Unruhe erzeugt, wo keine notwendig war, wo sie sogar tödlich war. Es ist natürlich reine Spekulation, welche Auswirkungen das ganze Theater auf die aktuelle Stimmung in der Mannschaft hat, aber ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass es eben nicht spurlos am Team vorbeigegangen ist. Stellt euch nur mal vor, ihr seid Spieler der zweiten Reihe und der Chef eures Chefs haut in vollstem Bewußtsein solche Sätze raus. Wenn man dann noch die bayrische Besonderheit der ‚offenen Türen‘ dazuaddiert, kann man sich leicht vorstellen, dass die berühmte von KMH vorgelesene Stellen aus vG’s Buch sehr schnell sehr wahr geworden sind.

    Ist alles nur Spekulation, aber nachvollziehen kann ich das ganze immer noch nicht. Auch frage ich mich seit Monaten, wer eigentlich ein Kommunikationsproblem hat, der dem man ‚Beratungsresistenz‘ vorwirft, oder der, der diesen Vorwurf ausspricht – hat was von der Henne und dem Ei. In dem Fall sitzt die Henne am längeren Hebel und wir werden möglicherweise wieder einen Heynkes oder einen Hitzfeld als Trainer erhalten – Stagnation.

    Die letzten Spiele ließen sehr stark den Verdacht aufkommen, dass die Mannschaft nicht mehr mit dem Trainer kann, was der einzige Grund für eine Entlassung van Gaals gewesen wäre, neben dem zerschnittenen Tischtuch zwischen Trainer und Vorstand. Ich interpretiere die Pressemitteilung mal so, dass die Mannschaft wohl noch hinter dem Trainer steht, andernfalls wäre nur eine sofortige Entlassung geblieben. Man wollte sich vermutlich nicht gemeinsam hinsetzen und das zerfetze Tuch wieder zusammenflicken. Das ist imho sehr traurig, weil es letzten Endes dem Verein am meisten schadet. Das wäre doch mal was gewesen, wenn der große FCB sich einmal zusammengerissen hätte und alle den medialen Krisenberichterstattern die kalte Schulter gezeigt hätte.

    Schade eigentlich.

    Traurig daran ist auch, dass es wohl für lange Zeit der letzte Trainer mit Visionen war, der in München gastieren wird. Keiner der großen Vorbilder wird sich so ein Theater bieten lassen, verlaßt euch drauf.

    Es wird spannend sein, zu sehen, wie nun die Mannschaft mit dieser Situation umgeht. Wenn sie noch hinterm Trainer steht, haben sie nun die große Chance ihm was zurückzugeben. An vG’s Einstellung wird es sicher nicht mangeln, der ist sicher heiß, es den experimentierfreudigen Granden an der Säbener Straße nochmal zu zeigen.

  114. Ein böser Gedanke, der mir in der letzten Zeit oft in den Kopf geriet: hat van Gaal uns wirklich „ein Konzept, eine Philosophie, eine Vision“ mitgebracht, oder einfach nur „sein“ geliebtes System 4-3-3, mit dem er dank Überraschungsmoment und Robben eine Saison lang tolle Erfolge hatte, bis sich die Gegner darauf einstellten? Und er dann nicht gesehen hat, dass die Spieler das System nicht gut genug beherrschen, um gegen gut eingestellte Gegner zu bestehen? Und daher leider nötige Zugänge oder Systemumstellungen verpennt?
    Ich weiß es nicht, wobei mir die Variante „er hat uns „ein Konzept, eine Philosophie, eine Vision“ mitgebracht, aber der Verein ist zu feige, um dies über Jahre auch mit Rückschlägen umzusetzen“ sicher besser gefallen würde. Aber ich bin mir alles andere als sicher.

  115. @ Ribben: „Nicht vergessen, dass Klopp einen Handshake-Vertrag mit UH hatte aber KHR den Bäcker durchgeboxt hat.“

    Dazu hat Klopp schon mehrmals geäußert, dass ihn Hoeneß einmal angerufen habe, um ihm mitzuteilen, dass er ein Kandidat sei. Nach der Klinsmann-Entscheidung habe er ihn noch mal angerufen, dass er jetzt doch kein Kandidat mehr sei. Beides hat Klopp nach eigenen Aussagen kommentarlos zur Kenntnis genommen – also kein Handshake.

    Klopp hat sich sogar (zuletzt nach dem 1:3) darüber lustig gemacht, indem er meinte, Hoeneß habe wohl schon so viele Trainer verpflichtet, dass er glaube, ein Wort von ihm sei so viel wie ein Vertrag, 😀

  116. @jennifer8 (112):

    nr.1
    naja, die trainerdiskussion findet ja auf diesem niveau frühestens seit dem pokalspiel statt. beschissen gespielt haben sie aber vorher auch oft genug.

    nr.2
    die spieler stehen im sommer schon eher als opfer da, weil doch der böse louis sie ja alle falsch eingesetzt und in ein böses böses system gezwängt hat.
    es wird kaum mehr ausortiert werden, als schon geschehen (lucio, braafheid, toni, demichelis, van bommel, lell). und zu allem überfluss haben alle auch gesehen, dass man sich über eine gewisse dauer auch festsitzen kann, wenn man noch vertrag hat und nicht weg will (ottl, lell, braafheid).
    die perspektiven mancher spieler mögen ja durch lvg blockiert gewesen sein, bei anderen ists aber auch die eigene leistungsgrenze, die sich durch einen anderen trainer kaum ändern wird.

    nrn. 3 und 4:
    naja, aktionismus könnte aber auch einen impuls setzen. der verbleib des trainers beinhaltet auch ein „weiter so“.

    kann die ansicht insoweit daher nicht teilen.

  117. UH war mal beim Bayern3 Sonntagsfrühstück. Dort hat er gesagt, er habe sich von der „Idee Klinsmann“ überzeugen lassen und daraufhin Klopp gebeten, ihn von seinem „Ehrenwort“ zu entbinden. Also das war schon etwas mehr als larifari-Telefonate.

    @q
    Es gibt ja einige, mich eingeschlossen, die diese Theorie des „Zufallsjahres“ 2010 vertreten. Wenn man die Spiele (Siege) mal Paroli laufen lässt, dann stellt man fest, das „Siege des Systems“ absolute Ausnahme waren (Lyon, Bremen im PF und ein paar andere). Es waren viele Spiele spitz auf Knopf, die dann durch Einzelaktionen (Robben in CL und BuLi, van Buyten last minute-Kopfbälle, Badstuber-Freistoß, Olic vs. ManU undundund) entschieden wurden.

    Deswegen zweifle auch ich an diesem „System“, denn es hat aus meiner Sicht unterm Strich nichts gebracht. Also alles auf Null, Reset, was auch immer. Für mich der einzige Ausweg, da wir (vG) schon zu weit in die Sackgasse (Personalpolitik, Menschenführung) gefahren sind.

  118. ich denke das kann dahinstehen. klopp ist zu schlau, mittelfristig über eine anstellung beim fcb nachzudenken.

    man hat doch gesehen, wie verwurzelt er mit mainz war. diese arbeitsatmosphäre scheint er beim bvb auf höherem niveau wieder gefunden zu haben. der geht da vorerst nicht weg.

    das ist aber auch für uns besser so. man sollte schon abwarten, wie er sich dann auf dauer international schlägt aber v.a. auch, wie er dann in den nächsten jahren mit spielern umgeht, die schon mit einem namen zum bvb kommen und ein paar cent mehr verdienen als er.

  119. @beniti: davon kann man ausgehen. warum sollte er auch? In dortmund hat er sein bestelltes Feld, was er über 3 Jahre sukzessive aufgebaut hat. Jetzt würde ich an seiner Stelle natürlich auch erstmal schauen, wie weit ich das noch ausbauen und verbessern kann (CL). Und mit der Trainerpolitik, die der FCB die letzten Jahre betreibt, betreibt der auch keine Werbung als „interessanter Arbeitgeber“…

  120. @Lasse
    Was soll er denn auch sagen? Er würde UH ja öffentlich diffamieren, wenn es (zuerst) aus seinem Mund käme. Insofern spricht es ja für Klopp, dass er damit nicht hausieren geht. Wie auch immer, er wird sicher erstmal in Dortmund bleiben und die weitere Entwicklung dort und auch anderswo abwarten – wie auch umgekehrt.

  121. @Ribben

    Zumindest wird Klopp abwarten, bis sich FC Bayern mal wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert.

    Das schlimme an diesem spöttischen Kommentar ist, dass man zur Zeit alles für möglich hält.

  122. Man bekommt die ganzen möglichen Szenarien ja kaum noch sortiert….

    So z.B. unsere Situation in den nächsten Tagen. Angenommen, die Leistung der letzten drei Spiele setzt sich auch gegen den HSV fort und Mainz, Hannover und Vizekusen fahren je einen Dreier ein…
    Platz 2 ist dann ebensowenig ein Thema wie die Titelverteidigung, aber Platz drei ist dann auch schon 8 Punkte voraus – bei nur noch acht ausstehenden Spielen!

    Angenommen, es kommt so, ist zwei Tage später Inter (5:2 Sieg übrigens am letzten WE…) zu Gast….
    Phantasieren wir mal ein wenig weiter, dass Inter sich für die Gastfreundschaft herzlich bedankt und uns aus der CL verabschiedet.

    Was passiert dann? Trifft man sich dann nochmals zum Kaffee und überdenkt die Situation, um doch noch nach dem allerletzten Strohhalm zu greifen?

    OK, vielleicht kommt es ja in beiden Fällen kpl. anders und man geht im Mai doch noch in aller Freundschaft auseinander und freut sich auf die neue CL-Saison, aber nach den letzten Vorstellungen fehlt mir einfach der Glaube…

    Warum sollte ein Gefüge, das nicht mehr funktioniert, plötzlich wieder greifen, nur weil der Trainer in zwei Monaten nicht mehr Trainer sein wird?
    Ausflüchte hatte die Truppe schließlich auch schon vorm Schalke-Spiel nicht mehr…

    Sorry, wenn ich das vielleicht einfach zu negativ sehe und mich vielleicht von den üblichen Reflexen zu sehr einnehmen lasse, aber momentan tue ich mich mit Optimismus einfach ein bißchen schwer…

  123. Wir sind Schalke, wir sind 1860, wir sind Real. Der FC Hollywood ist wieder da!

    Heynckes wäre eine gute Wahl. Passt zur Mannschaft und den jungen Spielern. Außerdem kennt er viele noch aus 2009.

    Neuer kommt, dazu ein LV, ein IV und noch zwei andere. Wir werden im nächsten Jahr Meister und danach vielleicht auch und am Ende ist der FCB wieder da wo er hingehört.

    Mia san mia!

    Aber ob das alles nachhaltig und von europäischem Erfolg gekrönt ist, darf bezweifelt werden.

    Im Grunde muss man ehrlicherweise sagen, dass LvG vielleicht doch nicht so gut gepasst hat, auch wenn die letzte Saison etwas anderes weismachen kann.

    Aber der Ansatz von Dirndl mit dem Konterpart in der Liga ist sehr gut. Da steckt viel Wahrheit drin.

  124. Mal ne interessante Meinung bei Spiegelonline. Nach allem, was ich bis jetzt gelesen habe ist das der einzige Kommentar, der die heutige entscheidung als vernünftig bezeichnet. Man mag dem nicht zustimmen, aber es ist zumindest mal etwas gegen den Strom geschwommen.

  125. „Lösungen“ sehen anders aus…

    Das einzige was jetzt noch fehlt, wäre nach dem HSV-Modell eine „Trainerfindungs-Komission“ einzusetzen…

    Zur „Akte van Gaal“:

    Im spanischen und niederländischen Ausland (Presse- und Vereinsstimmen) löst die momentane Situation übrigens keine Verwunderung aus – frei nach dem Motto „Man weiss, was LvG für ein Charakter ist“.

  126. Im Moment ist es ja eigentlich auch egal, wer in Zukunft kommt, denn jetzt geht es darum, sich nach Möglichkeit noch in der Tabelle nach vorne zu arbeiten. Und das muss jetzt die Mannschaft regeln. Insofern ist es gut, dass nicht gleich ein neuer „Heilsbringer“ da ist, denn nun ist die Mannschaft gefragt. Ausreden gibt es nicht mehr – zumindest nicht, wenn es um Laufbereitschaft und Zweikampfwillen geht. Man kann es nicht mehr auf den Trainer schieben, denn schon jetzt gilt es für die Spieler, sich für die kommende Saison in Position zu bringen. Da kann der Neue in Ruhe aus der Ferne beobachten.

    Und was in der kommenden Saison kommt, ist schwer vorherzusagen. Auf jeden Fall eine Menge Arbeit. Daher sollte man auch nicht schon wieder davon träumen, dass wir in der neuen Spielzeit wieder angreifen können und werden. Die Verteidigung muss völlig neu aufgebaut werden. Das geht nur, wenn man einen LV und zwei klasse IVs bekommt. Ggf. ist da ja auch noch ein Torwart zu holen. Dazu müssen zahlreiche Backups von Format verpflichtet werden (Sturm, Flügel, DM, RV). Mit drei weiteren potentiellen Abgängen (Klose, Altintop und Ottl) sowie zwei Rückkehrern (Ekici und Alaba) bleibt da eine Menge Transferarbeit, die nicht zwingend im dem benötigten Umfang mit der gewünschten Qualität gelingen muss. Deswegen ist die Frage, ob die Mannschaft personell in der neuen Saison überhaupt das Format hat, auch wieder um die Meisterschaft mitzuspielen (denn das geht nur mit einer guten Bank). Und das muss ja erst einmal das Ziel sein. Über internationale Ansprüche möchte ich da lieber nicht reden. Daran können wir denken, wenn es national wieder läuft.

    Im Übrigen könnte ich mit Heynckes als Lösung für ein oder zwei Jahre sehr gut leben. Der macht in Leverkusen einen guten Job, bringt junge Spieler an die Mannschaft, kann aber auch mit den Etablierten. Und die Mannschaft ist weitgehend stabil, was in Leverkusen ja nicht völlig selbstverständlich ist. Danach darf dann gerne Löw oder Klopp kommen.

  127. Großartiger Beitrag. Ich lese hier nun schon seit einiger zeit mit, bin mit einigen Kommentaren mal mehr, mit einigen weniger einverstanden, Aber dieser Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf. Was für eine Realitätsverweigerung seitens des Vorstands, was für eine Egoshow von Hoeneß. Ich finde es unfassbar, dass dieser Mann mit dem A. einreißt, was er mit seinen Händen aufgebaut hat. Ja, er hat diesen Verein geprägt. Nun prägt er ihn negativ. Was interessiert mich der xte meistertitel, der xte Pokal? Natürlich freut man sich, aber das herz geht einem auf, wenn man schönen Fußball sieht, wenn man sich berauschen kann. All das hatten wir letzteSaison. Übrigens auch in der Nationalmannschaft, die – so behaupte ich – ohne LvG niemals diesen Erfolg gehabt hätte (kein Müller, kein Schweinsteiger). Wir haben Nachwuchsspieler, die plötzlich in der 1ten spielen, wir haben ein Philosophie, wie haben sowas wie Sympathie erhalten in ganz Deutschland. Wir standen vor dem Triple…
    Ich bin unsagbar geschockt über soviel Gedankenlosigkeit, ja Dummheit seitens der Verantwortlichen. Alles nur, weil sich das Ego des Präsidenten durchgesetzt hat. Man hat dann in der nächsten Saison den 5ten Trainer in 3 Jahren! Ich wünsche LvG den Abgang den er verdient und ich wünsche mir, dass sie wieder ins Endspiel kommen und das Ding holen. einen Trainer zu entlassen, der den CL-Titel holt, dass wäre die bittere Ironie dieser Geschichte.

    Danke an LvG für grandiosen Fußball und identitätsstiftende Momente.

    Sollte hier wirklich irgendjemand mitlesen seitens meines Vereins – wobei ich mir überlegen muss, ob das noch mein Verein ist – nur zu. Nehmt die Meinung derjenigen die hier schreiben ernst. Vielleicht hilft ja auch mal eine Art offener Brief. Diese Politik richtet den Verein jedenfalls zugrunde.

  128. Natuerlich wird man im naechsten Jahr um die Meisterschaft spielen. Ein neuer Trainer wird sich nicht gegen Transfers straeuben. Es kommt Neuer, es kommen andere Stars und alles scheint wieder in Butter. Bis das Nichtvorhandensein von Konzeption und langfristiger Planung zum Vorschein kommt, wie es in den letzten Jahren immer der Fall war.

    Dass nicht schon jetzt ein neuer Trainer kommt, ist sonnenklar. Will der Neue sich gleich von Inter abschiessen lassen? Nein.
    In diesem Jahr kann man eben rein gar nichts mehr erreichen, es waere so oder so eine enorm verkorkste Saison. Es geht immer um die Medien und den geliebten Druck von aussen.

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