T Minus 26: FC Bayern – 1.FC Nürnberg

Wiesn-Abschluss. Bayerisches Derby. Gute Voraussetzungen für solch ein Spiel wie gestern.

Die fränkischen Pokalhelden gegen die Versager der Vorsaison. Gefühlte Lichtjahre her. Gestern lagen Heute liegen Welten zwischen beiden Teams. Ein 3:0 drückt ja auch einigermaßen einen Unterschied aus.

Nicht so aber für die Zuschauer dieses Spiels. Insofern sie Anhänger des FC Bayern sind. Als Clubberer ist das wieder ein anderes Thema.

Worum es geht?

Das dieses Spiel mit gefühlten 6-7 Toren für die Bayern hätte ausgehen können/müssen/sollen. Und damit meine ich nicht unbedingt nur die ausgelassenen eindeutigen Torchancen sondern auch die vielen Unzulänglichkeiten im Spiel der Bayern. Völlig unverständlich ist mir z.B. wie man einen Schweinsteiger über das volle Spiel über den grünen Klee loben kann (M. Reif). Ok. Seine Vorlage zum 2:0 war perfekt. Umso schlimmer ist dann aber seine Einstellung zu Ball und Spiel über die restliche Spielzeit.

Vielleicht fällt Euch das nicht so auf, aber Spieler wie ihn beobachte ich gerne mal über 90 Minuten. Da fällt mir jeder Fehlpass, jeder verlorene Zweikampf, jedes Nicht-Nachsetzen, jede Lässigkeit deutlich auf.

Ich hasse so etwas.

Wenn jemand irgendetwas nicht kann. Geschenkt. Aber Schweinsteiger kann es. Er zeigt es nur zu selten. Aus welchen Gründen auch immer.

Ebenso ein Ottl. Weshalb hat der gestern überhaupt von Anfang an gespielt? Pause für van Bommel?

Wenn ich diese beiden Spieler aktuell am Ball sehe, spüre ich regelrecht die Unsicherheit. Warum? Angst davor schnell wieder aus dem Kader zu fliegen? Kaum verständlich, haben doch diese beiden trotz ihres noch recht jungen Alters schon einige Erfahrung gesammelt, BS sogar im Rahmen einer WM im eigenen Land. Beim FC Bayern zu spielen scheint offenbar schwieriger zu sein als im Nationalteam…

Anyway. Ich gehe davon aus, dass die sich wieder fangen. Irgendwann.

Was mir aber vor allem aufgefallen ist: Ein Toni reicht nicht. Komische Aussage ob eines 3:0? Mag sein. Aber auch Nürnberg war kein ernsthafter Gegner, oder? Die hatten doch am meisten mit sich selbst zu tun. Ein paar hübsche Konter, ja. Und ein, zwei wirklich gute Chancen mit mächtig kräftesparenden Bayern. Klar. Aber sonst? Nicht viel. Man merkt wo der amtierende Pokalsieger gerade steht. Wiederholt sich fränkische Geschichte nach 39 Jahren? Für Hans Meyer fänd‘ ich’s schade. Für einige andere im Umfeld nicht wirklich…

Zurück zu unserem Offensiv-„Problem“:

Ich wiederhole mich – ohne Klose ist das alles ziemlich schwierig. Podolski ist kein Ersatz, Schlaudraff noch lange kein Spieler für die Startformation. Sicher. Mit viel Laufbereitschaft und Kampf um jeden Ball lässt es sich kompensieren, dass wir offensiv kaum Anspielstationen haben, bzw. mit Toni einen Stürmer der diesbezüglich ein wenig limitierter ist als Klose.

Nur mit beiden zusammen sind wir vorne Weltklasse. Mit nur einem von beiden kommt es auf einen guten Tag unserer Flügelzangen an und auf einen Ribéry der gut drauf ist. War er zuletzt nicht immer. Gestern schon eher.

Jetzt ist mal wieder Länderspielpause.

Gut für Klose und seinen Heilungsprozess. Toni wird wohl für Italien spielen. Ob das gut oder schlecht für uns ist, werden wir hinterher wissen.

Einmal mehr bleibt nur ein Wunsch an die ausschwärmenden Nationalspieler: Bleibt gesund!

Vorschau auf die neue Saison?

Gestern war Pokalfinale. Entspannend. Für mich als Bayern-Fan.

Warum? Na weil es zur Abwechslung mal ein Anti-Pest-und-Cholera-Spiel war. Für mich. Ich hätte es beiden gegönnt. Zumindestens vor dem Spiel. Aber der Reihe nach.

Die Woche über hatte ich kurz überlegt, ob mich das Finale interessiert, auch wenn ich als Bayern-Fan damit ja nichts zu tun habe. Entscheidung: Doch. Auf jeden Fall.

Rahmenprogramm und Frauenfinale wurden ausgeblendet, selbst die Vorberichte habe ich mir nicht angetan – bis auf ein, einmal mehr launiges Meyer-Interview. Herrlich. Davor hat jeder Reporter-Praktikant Angst. So unvermittelt kommen da die ungewöhnlichen Antworten. Man muss improvisieren. Dessen Interviews mit den Arena-Journalistik-Studenten würde ich gern öfter sehen…

Zum Spiel:

Einer meiner Gedanken vor dem Abpiff war, ob dieses Finale ein Fingerzeig auf die neue Saison werden könnte. Schließlich spielt da der aktuelle Deutsche Meister. Stuttgart also als Favorit. Eine Situation, die die Schwaben in der neuen Saison an 34 Spieltagen begleiten wird.

Nach dem Anpfiff hatte ich nur noch diesen Gedanken im Kopf. Denn alles sah nach einem typischen Bayern-Spiel aus: der Gegner legt los wie die Feuerwehr. Die Nürnberger spielten ein Pressing – es war die wahre Freude. Der VfB konnte sich die ersten 15 Minuten nicht wirklich aus der fränkischen Umklammerung befreien, auch wenn einige Spieler das im Nachgang ein wenig verdrehten.

Die Offensivprobleme der Meyer-Kicker waren aber mehr als offensichtlich: Mintal noch lange nicht wieder auf Normalniveau, Vittek gar nicht erst dabei und Schroth auch nicht wirklich gefährlich. Ansonsten wäre der Club wahrscheinlich zu Recht in Führung gegangen.

Da aber der Meister insgesamt vielleicht 5-10% besser besetzt war, kam er in der Folge doch noch zu Chancen. Eine erste hätte in einem Elfmeter münden können, was der Schiedsrichter anders sah und zwei verschiedene Perspektiven gaben selbst uns Zuschauern völlig unterschiedliche Bewertungen: Von Schwalbe bis Berührung war da alles dabei.

Eine schwäbische Belohnung für das nun befreitere Aufspielen gab es dennoch: Cacaus 1:0.

Wer jetzt glaubte (wie ich übrigens auch), dass sich das Spiel in Richtung Veh-Team drehte, sah sich getäuscht, als nämlich Marek – das Phantom – Mintal zu seinem Tor und dem Ausgleich kam. Noch eine Erfahrung für den Meister: Die Gegner legen sich nach einem 1:0 nicht mehr geschlagen auf den Rücken.

Das 1:1 muss bei einigen Spielern das neue Selbstwertgefühl angekratzt haben. Ein Gegentor gegen den Meister? Frechheit!

Anders ist es nicht zu erklären, dass zunächst und völlig aus dem Zusammenhang gerissen, Torschütze Cacau seinen Gegenspieler mit seiner Faust maltretiert und ein Fernando Meira Torschütze Mintal fast den Unterschenkel amputiert. So sah es zumindestens in der ersten Wiederholung aus.

Rot für Cacau war vertretbar, für Meira aber zwingend erforderlich! Von daher muss ich demTimo und seinen wohl vom Testosteron-Überschuss geprägten Schiedsrichter-Einschätzungen nach dem Spiel zustimmen: Er hatte nicht seinen besten Tag, Meira in dieser Situation auf dem Platz zu lassen.

Nach diesen beiden Aktionen, war für mich völlig klar: Meine neuen Sympathien für die Schwaben waren plötzlich wie weggeblasen und ich wurde zum Clubberer. Erstaunlich, aber so kann das gehen.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt:

Der Ausgleichs-Elfmeter hatte eine klare Vorgeschichte: Zu 50% war es eine Konzession, zu 25% wollte Gomez ihn einfach haben und hob gefühlte 1,3 Sekunden vor der Berührung (die es tatsächlich gab) ab. Aber zu 25% war auch Schäfer selbst schuld daran, denn es reicht nicht, schon beim Zurutschen auf den Gegner die Arme zu heben und die Beine anzuwinkel, nein, man muss die Beine auch wirklich wegbekommen. Aber Gomez wußte wohl ganz genau, dass Schäfer definitiv in ihn reinrutschen würde.

Wie auch immer. Es kam zur Verlängerung. Die Nürnberger hatten während der kompletten 90-11-zu-10-Minuten kaum einmal ihre Feld-Überlegenheit ausspielen können und die Schwaben wurden zunehmend schwächer.

War mir klar war: In der 119. Minute würde Hans Meyer seinen Elfmeter-Killer einwechseln und Nürnberg zum Sieg führen – das es früher und per Sonntagsschuss ging – umso besser!

Es freut mich für Hans Meyer. Ehrlich. Es freut mich ferner, dass es einer schaffte, der im Osten groß geworden ist, dort schon Erfolge gefeiert hat (den FDGB-Pokal schon gewonnen, da war ich kaum geboren), nach der Wende keiner dieser weinerlichen, wehleidigen „Ossis“ wurde und jetzt endlich in (Gesamt-)Deutschland angekommen ist.

Wie ich es gestern noch in einem Vorbericht gelesen habe: Meyer hat alles Positive aus dem Osten mitgenommen: Solidarität, ein Schuss Sozialismus und einiges mehr – und genau das zeichnet(e) seine Clubberer (gestern) aus.

Herzlichen Glückwunsch, Hans Meyer!

Und der Meister?

Der zeigte sich zum ersten Mal seit dem Titelgewinn unsympathisch: Sich als das klar bessere Team darzustellen, hauptsächlich auf den Schiedsrichter zu schimpfen und ein Armin Veh, der nur noch angesäuerte Antworten im ARD-Studio gibt, so gar nicht mehr Meister-like wie noch vor einer Woche – so erwirbt man keine neuen Fanherzen. Dann hätte ja auch der FC Bayern weiterhin Meister sein können… 😉

Liebe Schwaben, gewöhnt Euch lieber mal dran, die nächsten 34 Spieltage werden genauso und nicht anders ablaufen.

Verdiente Niederlage!

Um das mal ganz klar zu machen und damit nicht einige Besucher glauben, ich würde ob meiner Emotion die Tatsachen verdrehen: Die Bayern haben verdient verloren!

Wer zwar nach dem 0:1 in Halbzeit 1 (wie übrigens in Dortmund auch) den Gegner im Griff hat und in der eigenen Hälfte festnagelt, es aber nicht schafft (im Gegensatz zum Dortmund-Spiel) daraus Tore zu erzielen und dann in Halbzeit 2 da weitermacht, wo man im Bochum-Spiel aufgehört hat, der hat es wirklich nicht verdient ein Spiel zu gewinnen!

Es fehlt die Durchschlagskraft, es fehlt der Wille es zu erzwingen!

Ist das jetzt Magaths Schuld?

Na Hitzfelds mit Sicherheit nicht!

Wer Hitzfeld in irgendeiner Art und Weise für das heutige Spiel verantwortlich machen will ist in meinen Augen vollkommen übergeschnappt, womit wir wieder bei Günther K. wären…

Was soll Hitzfeld in ein, zwei Trainingseinheiten, in 30 Stunden als Bayern-Trainer verändern?

Er hat jetzt über eine Woche Zeit den aktuellen Stand zu analysieren und die Spieler zu identifizieren, die im Team nichts zu suchen haben (kleiner Tipp)!

Und wenn ich dann diese schwachsinnige Frage von Matthias Opdenhövel höre, der Hitzfeld allen Ernstes fragt, „ob man nicht noch was hätte auf dem Transfermarkt machen können, wenn er“ (Hitzfeld) „zwei Tage früher Trainer geworden wäre“!

Hat der einen an der Klatsche?

Was glaubt O., was die Bayern (Hoeneß & Co.) in der Winterpause gemacht haben? In der Sonne gelegen?

Es gab niemanden auf dem Markt, der freizubekommen gewesen wäre und den Bayern wirklich hätte weiterhelfen können!!

Sowas blickt man natürlich nicht, wenn man nur Brei in der Birne hat wie O. und vor seinem Arena-Praktikum nur drittklassige Game-Shows und Clips (an)moderiert hat!

Ich schweife ab.

Die Bayern.

Schlimm. Und es wird auch immer noch schlimmer. Zumindestens habe ich nach dem Spiel keine dieser Alibi-Interviews wie nach dem Bochum-Spiel mehr hören müssen. Ein Anfang. Mehr nicht.

Die Saison muss jetzt so zu Ende gespielt werden. Und es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines jeden Angestellten des FC Bayern alles, aber auch wirklich alles für den Erfolg zu tun!

Der Erfolg heiß zunächst mind. den dritten Tabellenplatz zu sichern, besser noch Platz 2!

Und dann schauen wir weiter.

Wie schon erwähnt, die nächsten Wochen und Monate werden die anstrengensten für Uli Hoeneß seit 1979!

Bayerisch-fränkischer Derby-Ticker

War gestern schon irgendwie ein komischer Spieltag.

Zuerst das Eishockey-Ergebnis in Schalke und dann wechselten sich Werder und der HSV auch noch fast in den Ergebnissen vom letzten Spieltag ab, diesmal Niederlage für Bremen und schmeichelhafter Sieg für Hamburg.

Ok, ich habe vom HSV-Sieg nicht viel gesehen und Mainz war wohl auch erschreckend schwach, aber richtig Zug ist bei den beiden übrig gebliebenen Bayern-Verfolgern zur Zeit nicht, oder?

Wollen wir mal hoffen, dass die Bayern im heutigen Bayern-Derby nichts anbrennen lassen, aktuell steht es noch 0:0.

P.S. Verliert Köln heute auch noch das Heimspiel gegen Dortmund lege ich mich nach dem gestrigen Auswärtssieg der Lauterer(!) in Bremen (die (Fußball)Welt spielt wirklich verrückt z.Zt.) fest: Abstieg für den FC.

Die Bayern auf fränkischer Geschenke-Tour

Sollte man über den letzten Spieltag wirklich noch ein Wort verlieren?!

Eigentlich keine Lust, aber ok, weil ihr es seid:

Die Bayern haben ihre vorweihnachtliche Geschenke – Tour fortgesetzt, diesmal waren die Clubberer dran, indem sie in einem, im Grunde schon verlorenen Spiel, doch noch zum 2:2 ausgleichen durften – schön!

Der Horror ging weiter mit dem Kanter-Sieg des Meisters – der – Nachspielzeit bei einem mehr als pot. Absteiger, einem rechtzeitig vor einem Gastspiel beim FC Bayern wieder in Form kommenden VfB aus Stuttgart, einem falschen Sieger im ersten Rheinland-Pfalz – Derby, einem Abstiegs – 1:1, einer Heimniederlage unserer neuen Freunde aus der einzig wahren Hansestadt und zu allem Überfluss einer verdienten Derby – Niederlage für unsere temporären Verbündeten aus der westfälischen Bierstadt gegen die Erben Kuzzoras!

Wie gesagt: Horror – Wochenende!

Aber trotz allem gab es auch kleine erfreuliche Dinge, wie z.b. der Heimsieg der Farbenstädter (leider ein Heimspiel zu spät) und die desaströse 0:6 – Klatsche der niederrheinischen Borussia – immerhin etwas…

Wieder gut machen kann so ein Wochenende eigentlich nur ein klarer Heimsieg für den CF Valencia in der Championsleague und ein Heimerfolg am Wochenende gegen die Sammer – Schwaben – also dann!