Meine arena-Geschichte

Es ist aus mit uns. So schnell gehen zwei Jahre rum. Seit Mitte letzter Woche bin ich wieder zurück zu meiner Ex. Was soll’s, war früher irgendwo doch ganz nett mit ihr. Mich hat halt auch eher ihr Dealer gestört, aber der ist jetzt ein anderer und für die erste Zeit kostet sie mich auch nur doppelt so viel wie meine neue Ex – geht gerade noch. Erst später muss ich wieder soviel blechen wie damals.

Ok. Vielleicht ein wenig zu prosaisch.

Aber Tobsuchtsanfälle hatte ich seit 2006 wirklich genug bei diesem Thema.

Zu welchem Thema denn überhaupt?

Na Premiere und eben arena.

Seit 1998 (wenn ich mich recht entsinne) war ich Pay-TV-Kunde. Zumeist Premiere. Aber damals änderte sich teilweise vierteljährlich sowohl Name als auch die Tarifstruktur.

Anyway.

Im Laufe der Jahre schaukelte sich der Monopolist mehr und mehr zu Apotheker-Preisen hoch und deshalb waren wir alle so erleichtert, dass sich 2006 aus dem Nichts arena präsentierte und den Platzhirsch aus dem Rennen warf.

9,90 Euro. Kaum zu glauben. Warum nicht gleich so?

Trotzdem, oder gerade deshalb hätten wir misstrauisch werden müssen. Wurden wir nicht. Und deshalb erwischten uns die arena-Turbulenzen erneut auf dem falschen Fuß, sahen wir uns nach 12 Monaten schon wieder mit Premiere-Bildern konfrontiert. Wenn auch weiterhin zum Discounter-Preis. Wenigstens etwas.

Lange her.

Irgendwann geht aber jeder noch so billige Vertrag auch mal zu Ende. So auch hier.

Mit Details will ich hier niemanden belästigen, kann jeder in den unten gelisteten Quellen selber nachlesen, nur soviel zu den aktuellsten Entwicklungen:

Da mir die 9,90 rückwirkend doch noch gewährt wurden, setzte arena/ish meinen Vertragsbeginn im System nachträglich auf den 01.01.07, statt dem (schriftlich) bestätigten 01.09.06, auf dessen Basis ich auch zum 01.09.08 kündigen wollte.

Nun, der mir bestätigte Kündigungstermin 01.01.09 war imho nicht akzeptabel, wenn auch nicht diskutabel für arena/ish.

Als Option bot sich dann die ausserordentliche Kündigung an (Tipp der Hotline, aufgrund unseres Umzug im Oktober ’07). Gesagt, getan (inkl. Kopie Ummeldebescheinigung).

Da es aber arena/ish nicht so haben mit der Kommunikation, bekam ich Ende vorletzter Woche ein Schreiben, wo denn Smartcard und Decoder bleiben würden. Auf telefonische Nachfrage wurde mir die (ausserordentliche) Kündigung bestätigt. Geht doch. Letzten Donnerstag ging alles per Einschreiben mit Rückschein raus. Die Bestätigung kam inzwischen schon wieder zurück und Mitte der Woche habe ich mich parallel dann bei Premiere beworben.

Die nahmen mich sogar sofort und überraschend wieder zurück. Zum Frühbucher-Vorzugspreis, inkl. Decoder (nur) für 12 Monate (Bundesliga, Championsleague und DFB-Pokal – klasse). Schließlich weiß ja keiner, ob nicht bei den nächsten Verhandlungen, Ende diesen Jahres, doch wieder ein neues „arena“ auf der Lizenz-Bühne aufschlägt…

Meine arena-Historie (zuvor):

Arena-Kommunikation!
Arena-Werbung!
Muss ich erst handgreiflich werden?
Arena-Nerven!
Arena-Dämpfung!
Arena-Technik!
Geht gar nicht: Arena!
Arena-Rechnung!
Arena-Free-TV!
Arena-Bestätigung!
Arena-Trailer!
Arena – Ära!

Macht nur so weiter!
Arena-Chaos!
Nachdem ich ja im Gegensatz zu
Schock – schwere Not!
Einmal mehr versucht der Ex-Monopolist Premiere

Premiere-Liebhaber

Da kann man in Zukunft Premiere ja wieder lieb haben, oder?

Der Chef des Bezahlsenders Premiere, Georg Kofler, verlässt überraschend das Unternehmen. Er gehe bereits zum 31. August, teilte Premiere mit.

Als Begründung wird „persönliche Lebensplanung“ angedeutet. Na die lässt sich nach der Veräußerung des eigenen Aktienpaketes wohl auch besser gestalten…

Vielleicht bringt der neue Chef Michael Börnicke ja etwas mehr unpersönliche Note in die ganze Geschichte. Wir warten mal die nächsten Verhandlungen ab.

Für mich keine Überraschung

Tut mir leid. Für mich ist das keine Überraschung.

Preisschock für Premiere-Abonnenten: Nach der Übernahme der Bundesligarechte soll das Fußballschauen beim Bezahlsender Premiere deutlich teurer werden. Statt 14,90 Euro im Monat müssen Abonnenten nach einem Pressebericht bald 19,90 zahlen.

Ok. Preisschock würde ich das jetzt trotzdem nicht nennen. Wieso? Weil ich in der Endphase über 30,- Euro für Fußball bei Premiere hätte zahlen dürfen!

Und für alle die, die das noch nicht wahr haben wollen: Da will Premiere auch wieder hin. Die Frage bleibt nur, ob mit oder ohne Abonnenten, denn nach den Arena-9,95-Angeboten werden noch viel weniger Fans diese Preistreiberei des Neu-Monopolisten mitmachen wollen…

Pappnasen-TV

Na fein. Dann ist ja alles wieder gut.

Die Fußball-Champions-League wird künftig im frei empfangbaren Fernsehen wieder bei Sat.1 statt beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) zu sehen sein.

Klasse. Aber mal ganz ehrlich, ob man die uninteressanteste Partie des Spieltages nun beim KlingeltonSexQuizNerv-Sender DSF oder bei SAT1 verfolgt, macht doch im Grunde keinen Unterschied, oder?

Ganz davon abgesehen, ob sich z.B. Werder überhaupt qualifiziert. Denn die Bremer halte ich sowieso für die einzige deutsche Mannschaft in der kommenden Championsleague-Saison, die es sicher in die K.O.-Runde schaffen kann. Für Meister und Vizemeister wird das abhängig von der Lostopf-Situation ohnehin eine Zitterpartie.

Jemand anderer Meinung?

Ich glaub' ich spinne!

Jetzt geht’s aber los, oder was?!

Das Dauer-Hickhack um die Fußball-Übertragungsrechte im Bezahlfernsehen und um technische Probleme hat ein Ende: Künftig wird der Spitzensport wie früher auf Premiere gesendet.

Unglaublich. Und jetzt? Muss ich in der nächsten Saison wieder die grinsende Visage von Herrn Kofler ertragen?!

Bereits in der kommenden Saison kämen Premiere-Kunden so wieder in den Genuss der Bundesliga.

Obwohl. Etwas Gutes gäbe es bei diesem Deal. Zum einen hätten wir wieder Zugriff auf Marcel Reif und zum anderen…

Die Bundesliga-Redaktion beim Bezahlsender Arena werde aufgelöst.

Das hätte was, wir wären auf einen Schlag all die Comedy-, D- und Boulevard-Moderatoren e n d l i c h wieder los!

Einzelvermarktung – ein erster Test

Die Bayern wollen ihre Spiele selbst vermarkten. Das ist bekannt. Einige andere Bundesligisten sehen das ähnlich, die Mehrheit nicht. Also fügt man sich.

In der neuen Saison gibt es einen ersten Vorgeschmack, wie das so wäre. Für die Bayern. Für die anderen. Denn einer der Vorteile der Teilnahme am UEFA-Pokal ist die Selbstvermarktung. Bis zum Viertelfinale haben die Vereine das Recht mit den interessierten TV-Anstalten direkt zu verhandeln. Sind die Bayern im Spiel, gibt es davon immer jede Menge.

Inzwischen hat man entschieden, die Rechte im Paket zu vergeben. Scheint mehr einzubringen. Im Falle der Bayern „rund zehn Millionen Euro“.

Hört sich nicht schlecht an, aber wo sind die Vergleichszahlen? Aus der letzten Saison? Frankfurt, z.B., oder Schalke?

Wie auch immer. Die mediale Popularität der Bayern wird ohnehin dazu führen, dass die Spiele ab dem Viertelfinale nur noch bei Premiere unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt werden – SAT1 darf dann „Motor Riga“ gegen „VfL Pusemuckel“ übertragen.

Hoffentlich gibt’s dann wenigstens noch was Extra-Geld obendrauf.